the honest truth
She'll tell you secrets - You'll tell her secrets too
She'll tell you all her hopes and dreams - You'll tell them too?
_________________
FIRST THURSDAY OF MAY :: NOON
LENE && ELLY
Es war wohl allein dem Zufall verschuldet, dass Madlene von diesem neuen Club gehört hatte. Normalerweise schien die Schülerin des Dachshauses für Tratsch und allerlei Klatsch taub, hatte das Glück fast immer als Letztes von irgendetwas zu erfahren und kam deswegen selten drum herum eine lustige Geschichte erst zu erfahren, wenn so viele schon darüber gelacht hatten, das sie kaum noch lustig war. In diesem Fall schien sie aber genau rechtzeitig von etwas zu erfahren.
Sie hatte gerade beim Mittagessen gesessen, als drei ihrer Mitschülerinnen begannen darüber zu reden, was sie gehört hatten. Ein Club für Frauen. Nun, die Fitz war eine Frau.. und sie hatte bisher noch keinen Club für sie entdecken können - das klang also schon vielversprechend. Schließlich konnte sie schlecht in einem Club nicht gewollt sein, der gerade für Leute, wie sie gemacht worden war, oder? Den Slugclub hatte sie sich damals nicht ausgesucht und konnte so auch nicht behaupten, dass es für ihre Fähigkeiten im Entscheidungsfällen sprach. Dieser Club konnte also die perfekte Möglichkeit sein endlich mal eine eigene Wahl zu treffen.
Deswegen haderte die Brünette nicht lange, ehe sie in dem Gespräch einstieg. Am Anfang noch die vermeintliche Ahnungslosigkeit vertuschend erfuhr sie sogleich, dass der Club von der Rosier geführt wurde. Oh.. Rosier. Sie kannte Edward und Buchanan. Schwer zu sagen, wie sie jetzt darüber urteilen sollte. Während sie Buchanan nur aus dem Unterricht kannte und Edward einen guten Freund nannte, konnte der vermeintliche Name der jungen Frau eigentlich nicht im Weg stehen. Des Weiteren sollte es in dem kleinen Club wohl um Politik und um Frauen gehen. Oh.
Nun von Politik hatte sie wohl nur begrenz eine Ahnung, was vermutlich daran lag, dass sie sich noch nie Gedanken darüber gemacht hatte. Für sie war es bis vor kurzem undenkbar gewesen, dass sie einen Schritt aus dem Laden ihrer Eltern herausmachen würde. Doch jetzt, wo sie sich scheinbar von ihnen abnabelte und die junge Frau anfangen würde auf eigenen Beinen zu stehen, wäre doch so ein Treffen die perfekte Wahl. Wo könnte man besser sein begrenztes Wissen aufpolieren, als bei einem solchen Treffen und in einer solchen Runde wäre sie sicherlich kaum die Einzige, die mit ihrem Verhalten als
untypisch galt. Schließlich hatte Professor Slughorn ihr immer gesagt, dass sie es für eine Dame in dieser Welt noch einmal weit bringen könnte - warum also nicht Menschen finden, die diesen Gedanken auch unterstützten, anstatt ihn nur auszusprechen?
Die Entscheidung war also gefallen, bevor sie sich weiter von den anderen hatte reinreden lassen.
So war sie langsam aber sicher in den ersten Stock marschiert, hatte versucht sich ihre Aufregung nicht anmerken zulassen und hatte erst gezögert, als sie dort vor der Tür des Klassenraumes stand. Die Tür war offen und sie konnte nicht anders als noch einmal darüber nachzudenken, ob sie hier auch wirklich richtig war. Was wenn sie doch die falsche Frau dafür war?
Bevor dieser Gedanke einen weiteren Zug machen konnte, war Lene instinktiv einen weiteren Schritt in den Raum hinein und erkannte sogleich Jemanden in der Mitte des Raumes stehend. ,,
Guten Tag’’, erwiderte sie freundlich und lächelte breit. Ihr Blick glitt langsam zu den leeren Kissen. War sie.. etwa zu spät? Hatte sie etwa alles schon verpasst, weil sie am Ende zu lange an ihrem Nachtisch gesessen hatte? Oh sie hatte doch gewusst, dass sie nicht so viele Windbeutel essen sollte. Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr auch ein bisschen Übel. ,,
Ich hoffe ich bin nicht zu spät’’, meinte sie und trat mit nun etwas festeren Schritten in den Raum hinein.
,,
Ich bin nämlich wegen des Treffens hier. Oh Verzeih, wie unhöflich. Ich bin Madlene, Madlene Fitz, du musst Elodie sein. Tatsächlich hätte ich gar nicht hiervon gewusst.. bin aber wirklich gespannt.’’ Ein Grund mehr zu hoffen, dass sie nicht doch zu spät war und alles längst vorbei war. Zwar könnte sie das nächste Mal wiederkommen, aber der erste Eindruck wäre dahin. Unsicher strich sie sich ein paar der kurzen Haare aus dem Gesicht und lächelte noch immer.