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stay awake forever



LAUREL CAVENDISH & NIKOLAJ BLINO
AM 14. MAI ABENDS IM KLSSENZIMMER FÜT ALTE RUNEN



Plans of what our futures hold, foolish
lies of growing old
It seems we're so invincible, the truth is

so cold
A final song, a last request, a perfect
chapter laid to rest
Now and then I try to find a place in my
mind

Where you can stay, you can stay awake
forever





Die Ereignisse in dieser Woche häuften sich und an diesem Tag und gestern waren es leider eher die negativen Ereignisse gewesen. Da dachte er viel lieber an den Montag zurück. Gerade jetzt viel ihm das auch recht leicht, denn er hatte Judith und den Schachclub hinter sich gebracht und befand sich mit Laurel auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. Sie waren das erste Mal alleine, seit Montag. Das war nicht ungewöhnlich. Manchmal waren sie Wochen lang nicht wirklich alleine, aber Nikolaj legte erst jetzt gesteigerten Wert drauf. Normalerweise konnte er sich mit ihrer Gesellschaft im überfüllten Gemeinschaftsraum ebenso zufrieden geben. Die Korridore waren wie ausgestorben, aber die meisten Schüler waren auch im Gemeinschaftsraum und sollten von ihren Hauslehrern betreut werden. Auch der Schachclub hätte nicht stattfinden sollen, aber da es niemand gesagt hatte und der Russe seinen Kopf frei bekommen musste, war er trotzdem gegangen. Wenn er nun alleine mit seinen Gedanken blieb, würden sie sich alle verstricken um den Tod des Mädchens. Er musste dabei bleiben sich einzureden, dass er nichts dazu konnte. Schon lange war ihm klar, dass er diese Dinge nicht ändern konnte und vielleicht gab ihm das auch in weniger entscheidenden Situationen große Ruhe. Die Last konnte er trotzdem nicht binnen wenigen Stunden fort wischen. Als kleiner Junge hatte er es nicht richtig verstanden was mit ihm passierte und seine Mutter war vor Angst fast umgekommen. Er hatte gelernt zu schweigen und niemandem davon zu erzählen, um die gequälten Blicke der anderen nicht ertragen zu müssen. Doch mit 8 Jahren war man eben noch nicht sonderlich gut darin die Dinge mit sich selbst auszumachen. Mittlerweile beherrschte Niko es. Doch in Hogwarts traf es ihn unerwartete. Die Ravenclaw stand ihm nicht nah, aber Hogwarts stand ihm nah. Vielleicht war es nicht so emotional wie bei seiner Großmutter, dafür schien es an seiner Existenz zu schneiden und schon Donnerstag hatte er gewusst, dass dieser Vorfall das Schloss erschüttern würde. Man konnte es fast als Glück für ihn bezeichnen, dass er immerhin nicht lange auf das Ereignis hatte warten müssen. Es vor den anderen zu wissen, machte die Situation nicht besser. Sie war genauso aussichtslos wie für jeden anderen auch.
Schweigend liefen sie nebeneinander her. Die Gedanken tobten durch seinen Kopf und alles wollte keine Ruhe finden. Es würde eine Qual für ihn werden im Gemeinschaftsraum bleiben zu müssen und die Gesellschaft aller zu ertragen, egal ob er in der Stimmung dazu war oder nicht. Würden sie einmal dort eintreffen, würde man sie sicher nicht mehr gehen lassen. Der Impuls wuchs sicher aus dem Gedanken die Zeit bis zum Ankommen im Gemeinschaftsraum zu strecken, aber auch aus dem einfachen Wunsch, dass die Stunden am Montag nicht bloß eingebildet waren. Dass es nicht am Alkohol gelegen hatte, sondern an ihrem Wunsch bei ihm zu sein. Der Korridor war leer und er ergriff ihre Hand. “Komm“ murmelte er und beschleunigte seine Schritte. Fast zog er sie ein bisschen hinter sich her, bis er die Türe fand, die er suchte und sie öffnete. Glücklicherweise war der Klassenraum dahinter absolut verlassen. Er schloss die Türe hinter ihnen und tippte das Schloss mit dem Zauberstab an, um sicher zu gehen, dass sie vorerst auch alleine bleiben würden. Jetzt waren sie alleine, aber er wusste nicht wirklich was er zu ihr sagen sollte. Wie sollte er alles was er über Montag dachte und alles was ihn mit ihr verband in Worte fassen und wollte er ihr das überhaupt mitteilen? Oder wollte er was ganz anderes sagen? Es wäre richtig gewesen ihr zu sagen, dass es zwischen ihnen nichts gab. Er war nun offiziell verlobt und das blieb seine Pflicht. Allerdings hätte er sie dafür kaum in ein leeres Klassenzimmer ziehen müssen. Es war eine Information, die man im Nebensatz weitergeben konnte.
Nikolaj sah sie an und dann tat er etwas sehr dummes. Er küsste sie. Einfach so. Er beugte sich zur ihr, legte seine Lippen auf ihre und schon war es passiert, als könnte er nicht mehr klar denken, aber eigentlich fühlte er sich, als hätte er niemals zuvor so klar gesehen wie jetzt.
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NIKOLAJ & LAUREL - 14TH OF MAY - EVENING






Den Fotoapparat zurück in der Tasche verstaut, hatte Laurel sich diese über die Schulter gehängt und hatte das Klassenzimmer verlassen. Kurz nachdem sie Judith verabschiedet hatten, war der Blick der Dunkelhaarigen zu Nikolaj gerutscht, beinahe schon erwartungsvoll, was er jetzt tun würde. Das er letztlich meinte, dass sie zusammen zum Gemeinschaftsraum gehen könnten, schloss sie sich ihm lächelnd an und nickte bloß.
Nicht das sie wirkliches Interesse daran spürte in den Gemeinschaftsraum zu kommen, hatte sie die Belanglosigkeit doch noch am Mittag so gestört, fühlte sie jetzt eine tiefe Zufriedenheit. Nicht das sie sich so sehr darüber freute gleich wieder zurück zu sein, lediglich die Nähe zu dem Blinow ermöglichte es ihr gutgelaunt zu sein und nicht diesem Gang aus dem Weg zu gehen. Vielleicht hätte sie sich ansonsten noch ein wenig herum getrieben, nach einem passenden Motiv suchend und nach Ablenkung Ausschau haltend. Es hätte nur wenige Gestalten im Gemeinschaftsraum gegeben, die sich daran gestört hätten und noch weniger Lehrkräfte, die ausgerechnet nach ihr gesehen hatten. Ihre außergewöhnlich reine Akte kam ihr dabei wohl zu Gunsten und sonst wusste man schon, dass sie die meiste ihrer Zeit in die Schülerzeitung investierte. Da würde niemand großartig suchen, hoffte sie, wusste sie.
Die Britin hatte en Blick auf den Weg vor sich gerichtet, erwischte sich dabei, wie sie langsamer ging als gewöhnlich und beinahe in ein nebensächlicheres Schlendern fiel. Sie wusste, dass das alles nur an seiner Nähe lag und das sie es tat, weil sie es genoss bei ihm zu sein. So viele Worte lagen auf ihrer Zunge, so viel was sie hätte sagen können und letztlich sprach sie nichts davon aus. Die Angst davor, dass sie etwas daran kaputt machen könnte, wie es derzeit war, verhinderte jegliche Reaktionen auf das was momentan geschah. Vielleicht hätte es die Dinge besser gemacht, vielleicht auch schlechter. Wer wusste das schon, vielleicht musste es ja genau so sein, wie es jetzt war. So nah beieinander und doch so fern.

Vorsichtig sah sie zu ihm herüber, als er ihre Hand ergriff und das Nichts tun durchbrach. Seine Stimme, nicht mehr als ein leises Murmeln, sorgte für eine kleine Falte auf seiner Stirn, ehe sie genau das tat, was von ihr verlangt wurde.
Weitaus weniger energisch als er, folgte die Dunkelhaarige ihm, sah sich dabei ständig um und versuchte herauszufinden, wo genau sie hinwollten. Einen Teil der Strecke beinahe von ihm gezogen, war sie erleichtert als sie zum stehen kam. Eine Hand in die Hüfte gestimmt. Ohne weiteres Zögern öffnete der junge Mann die Tür und seine Begleiterin, betrat den Raum kurz nach ihm, den Blick wandern und letzten Endes wieder auf ihn gerichtet.
Verwirrt sah sie dabei zu, wie er die Tür mit seinem Zauberstab abschloss und hätte ihn wohl beinahe mit offenen Mund zu ihm herüber gestarrt, wenn er sich nicht so benommen hätte, dass sie gar nicht dazu kam. Ihr Blick hing eine Ewigkeit an seinem Gesicht und sie bemerkte, dass sie unweigerlich auf ihrer Lippe herumhaute. Zu wissen, dass dies nicht besonders weiblich war, machte absolut nichts besser. Allenfalls schlimmer.
Überrascht und gleichermaßen erfreut reagierte sie auf den Kuss, ehe sie diesen erwiderte und eine Hand auf seine Brust legte, die Finger um den Stoff seines Hemdes geschlossen und ihn so ein Stück auf sich zu ziehend. Was Gemeinschaftsraum? Wie Ciaran? Hm? War da irgendetwas? Spätestens jetzt war da nur noch Leere und Nikolaj. Sie erinnerte sich wieder quicklebendig an die gemeinsame Nacht, seine Berührungen und konnte seinen Duft wieder wahrnehmen, so intensiv und nah, dass ihr ganz flattrig wurde. Himmel.
Langsam nur löste sie sich von ihm, blinzelte ihm unbeholfen entgegen und sah dann hinab auf ihre Hand. ,,Ich wollte dich fragen, ob wir zusammen zum Abendessen erscheinen wollen und.. etwas Essen aber, das hier ist.. besser’’, flüsterte sie und schüttelte lächelnd den Kopf. Ein wenig verwirrt war sie zugegebenermaßen schon. Hatte sie ihn nicht hassen sollen? Wegen seiner Verlobten und diesem Kram, den sie einfach so vergaß? Blinzelnd ergriff sie seine Hand. ,,Warum.. sind wir so..?’’ Laurel fügte kein Wort mehr ein. Jedes Wort hätte gepasst; einfältig, naiv, verliebt - alle.
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Sein Auge schmerzte immer noch ein wenig, da es zu nahen Kontakt mit einer Schachfigur gehabt hatte, aber der Slytherin wollte jetzt nicht wirklich darüber nachdenken und er hatte auch keine große Lust auf einen Besuch im Krankenflügel. Es würde ihn sicher nicht vom Schlafen abhalten und morgen vor dem Training würde genug Zeit bleiben um dem Krankenflügel einen Besuch abzustatten, wenn sich die Aufregung dort gelegt hatte. Beim Quidditch wäre es nicht besonders ratsam mit einem geschwächten Auge aufzukreuzen, denn auch als Jäger brauchte man gute Sicht, um die wichtigsten Züge des Spiels nicht zu verpassen. Dazu verfasste er aber eher eine Notiz in seinem Hinterkopf, denn mit Laurel gemeinsam drängten sich dringlichere Probleme mit in sein Bewusstsein. Außerdem hoffte er darauf, dass heute Abend nichts mehr negatives passieren würde, denn die Ereignisse des Mittags und seine Gefühle vom Vortag belasteten den Russen bereits genug, dazu musste kein anstrengender Besuch im Krankenflügel kommen, der ihm wieder die Chance nehmen würde zu entspannen. Laurel hingegen schien seine Chance zu sein etwas zu entspannen. Sie gab ihm ein gutes Gefühl, wenn er in ihrer Nähe war und er brauchte nur an den Montag zu denken und seine Laune heiterte sich auf, auch wenn der Mittwoch mit der Verlobung schlechte Nachrichten heran trug. Er konnte sich davon seinen Horizont kaum verdüstern lassen, auch wenn es ihm nicht klug erschien so blauäugig zu sein.
Sie blickte ihn an und es erschien Nikolaj so als wäre das hier alles was er brauchte um den Rest zu ertragen, komme was wolle. Die Frage wie lange er dieses Spiel spielen konnte verblasste merklich, denn es breitet sich ein gutes Gefühl in ihm aus und er konnte gar nicht anders als sich wieder einmal wohlzufühlen. Auch als sie sich schon von ihm gelöst hatte blieb das gute Gefühl des Kusses auf seinen Lippen. Ihre Hand schien auf seiner Brust perfekt zu liegen, wenn es nach ihm ging könnte sie ihn immer berühren und das obwohl er bei den meisten Leuten eher Sorge hatte sie könnten einen Anschlag auf ihn verüben. Bei ihr war es nicht so. Niko wusste nicht recht was sie getan hatte, aber er brauchte nicht hinterfragen was sie tat. Es war in Ordnung so wie sie es tat, er war sich sicher, dass sie nichts tun würde, was ihm schadete und wenn er genau darüber nachdachte, dann war er auf gewisse Weise verrückt nach ihr. Es schien ihm nicht abwegig einfach ein paar Stunden bei ihr zu sitzen und zu schweigen, die Zeit würde verstreichen, ohne dass er sie scheuchen musste.
Ihre Worte brachten ihn zum Schmunzeln. “Früher oder später müssen wir auch was essen …“ er klang fast ein bisschen wage, denn Essen kam ihm unwichtig vor. Es schien ein Bedürfnis zweiter Klasse zu sein. Er konnte morgen Frühstücken und auch morgen Mittag würde der Tisch wieder für sie gedeckt sein, doch die Frage wie viel Zeit ihnen blieb war nicht wirklich zu beantworten.
Er wickelte eine Strähne ihres Haars um seinen Finger und blickte sie zärtlich an. Der Blinow verstand ihre Frage, aber das hieß nicht, dass er eine Antwort darauf geben konnte. Er vermochte nicht genau zu sagen was von heute auf Morgen passiert war. War es ein einfacher Fehler gewesen oder war es mehr als das? Meistens war er der erste, der wichtige Fragen ergründete und auf alles eine rationale Antwort wusste. Es erschien ihm immer wichtig alle Fragen genau überdenken und beantworten zu können, doch in diesem Fall war er hilflos. Es ließ sich nicht genau einordnen und dementsprechend auch nicht genau beantworten. “Ich weiß es nicht.“ murmelte er einen Moment und blickte zur Seite, auch wenn er ihr kaum entrinnen konnte, da sie seine Hand hielt. Niko musste sich dem Umstand, dass er ihr verfallen war, nicht schämen, jedenfalls nicht vor ihr, denn offensichtlich war er nicht alleine in dieser verrückten Situation. Trotzdem fühlte er sich verletzlich und schloss für einen Moment die Augen, als könnte er die Schwäche so ganz einfach überwinden.
Dann sah er Laurel wieder an und drückte ihre Hand für einen kurzen Moment, bevor er wieder sprach. “Ich kann es nicht ändern. Ich vermag es einfach nicht mich deiner zu entziehen.“ sprach er und wusste nicht wann er sich jemals so offen gezeigt und so verletzbar gemacht hatte. Es spielte keine Rolle, denn es war die Wahrheit und eine Lüge hätte nur die ehrliche und ungestüme Art ihrer Zusammenkunft zerstört. Der Russe wusste aber instinktiv, dass er damit etwas Wertvolles besaß, das er nie zuvor besessen hatte und so galt es dieses Risiko zu vermeiden.
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NIKOLAJ & LAUREL - 14TH OF MAY - EVENING






,,Ich würde auf alles verzichten, wenn ich dafür bei dir sein könnte’’, flüsterte sie und sah hoch in sein Gesicht, ein zögerliches Lächeln auf den Lippen. Es fiel ihr schwer sich so zu zeigen, wie sie es auch wirklich wollte. Ihr Herz ruhte schwer in ihrer Brust und gab ihr zu verstehen, dass es hier um mehr ging als um ein verpasstes Essen. Abendessen hin oder her, irgendwann würde irgendwem ihre Abwesenheit auffallen. Und wenn es nicht das war, was sie verreit würde es etwas anderes geben, dass nicht wie immer war. Doch nichts verschreckte sie mehr als der Gedanke, dass auf einmal wieder alles wie immer sein könnte; wie vorher.
Es kam ihr vor als hätte sie ihr Leben lang bei allem immer nur zugesehen und es stillschweigend ertragen, weil sie so wenig davon ändern konnte. Die wenigen Momente, in denen sie wirklich frei gewesen war, hatten sie immer in Gefahr gebracht und sie wusste, dass so manche ihrer Handlungen überlegt gewesen waren. Aber das hier war anders. Nikolaj schien sie aus dieser Trance befreit zu haben, sie war wach. Sie sah, sie schmeckte und sie fühlte, wie sie es nie zuvor getan hatte. Auch wenn sie die meiste Zeit kaum essen konnte, hatte sie das Gefühl alles viel intensiver wahrzunehmen als vorher. Außer wenn er da war, dann war da nur dieses warme Kribbeln und die Aufregung, die sie überkam wenn sie bei ihm war. Dieses Kribbeln, das sie immer so ein selten dämliches Gesicht ziehen ließ und ihre Mundwinkel zum zucken brachte, wenn er sie ansah. ,,Später ist also die weitaus bessere Wahl’’, ergänzte sie. Den Kopf leicht schief gelegt erlaubte sich die Britin ihn ein wenig besser mustern zu können. Dass sie sich Sorgen um sein Auge machte, hatte sie bisher zurückgehalten. Laurel wollte nicht, dass er sie für eine überbesorgte Glucke hielt, auch wenn sie noch so weit entfernt von diesem Begriff war, wie man es nur sein konnte.

Ihr Blick folgte seinem Finger, der mit ihrem Haar spielte. Unwillkürlich ließ sich ein wenig Röte auf ihren Wangen nieder. Selbst wenn es noch so angenehm sein mochte bei ihm zu sein, konnte sie nichts gegen die eigene Verlegenheit tun, die sie immer wieder überkam, wenn er bei ihr war. Gleichermaßen war es ihr furchtbar unangenehm, dass sie vor ihm rot wurde. So wie ihr alles unangenehm war, dass sie auch nur im geringsten falsch darstellen konnte.
Der Ältere wich ihrem Blick aus und die Hexe nahm die Gelegenheit entgeggen um sein Profil genauer betrachten zu können. Beinahe hingebungsvoll betrachtete sie jeden seiner Züge als wäre er bereits dafür auserkoren ihr nächstes Motiv zu sein, dass sie für immer auf einer Fotografie festhalten wollen würde. Selbst wenn kein Bild das einfangen konnte, was sie sah, war es doch zumindest den Versuch wert.
Sie fing seinen Blick auf und lächelte ein kleinwenig ertappt. Seine Worte sorgten dafür, dass sich das Lächeln auf dem Gesicht der Hexe vergrößerte und es breiter und breiter wurde. Selten hatte sie schönere Worte gehört und musste zugeben, dass sie nicht wirklich wusste ob es darauf eine passende Antwort gab. Ihr Herz schlug schnell, bis zum Hals und sie konnte einen Augenblick lang nichts hören außer den Schlag dessen. ,,Ich will nicht, dass du dich mir entziehst.’’ Ihr Blick war sanft auch wenn man die Aussage hätte falsch verstehen können. Doch sie war sicher, dass er sie genauso verstand, wie sie es bei ihm tat. ,,Wir Beide sind gefangen, unfähig diesem Schicksal ausgeliefert aber ich will es mit dir genießen so lange es noch so wunderschön ist, wie jetzt. Später wird noch genug Zeit für meine Trauer sein und meinen Herzschmerz, als dass ich jetzt einen Gedanken daran verschwenden müsste.’’
Ihre Hand auf seiner Brust wanderte hoch bis zu seiner Wange. Ihr Daumen zog sanfte Kreise darüber und sie biss sich selbst auf die Lippe. Dann eben doch die Glucke. ,,Ist mit deinem Auge wirklich alles in Ordnung?’’ fragte sie vorsichtig nach und betrachtete ihn sorgenvoll. Jetzt konnte sie es doch nicht zurückhalten.
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Ihre Worte besänftigten ihn auf eine tiefgehende Art. Nikolaj war niemand, der gerne etwas von sich preisgab oder sich verletzlich machte. Letztendlich versteckte er sich oftmals hinter seinem Argwohn und gab anderen keine Angriffsfläche. der Russe war nicht in einem warmen, herzlichen Umfeld aufgewachsen und das machte sich bemerkbar. Bei Laurel hatte er sich aus der Deckung gewagt, denn auch wenn sein Verstand es ihm nicht erlaubte, hatte sie etwas an sich, dass ihn schwach machte. Er hasste es schwach zu sein, er hasste es wirklich. Doch jetzt hatte er das Gefühl, dass ihre Worte ihn wieder stark machten. Ihre Situation war die gleiche wie seine und sie öffnete sich ihm ebenso. Sie waren einander ausgeliefert auf Gedeih und Verderben. Er lächelte, als sie sprach und nickte zustimmend, auch er konnte später noch essen.
Er verlor sich in ihrem Anblick und fühlte sich zugleich gefangen. Das hier war für Niko zugleich so unglaublich einfach und übermenschlich schwer. Wie konnte er sich ihr hingeben und darauf vertrauen, dass es nicht alles zerstören würde und wie konnte er sich diesem wunderbaren Gefühl entziehen ohne daran zu zerschellen? Es war so eine neue Situation für den Blinow. Niemals hatte ein Person ihn auf diese Weise besessen wie Laurel es nun tat und das wurde ihm in diesem Moment klar, denn würde sie ihn nicht besitzen, so würden sie nun in Ruhe zum Abendessen gehen und den Montag ganz und gar vergessen.
Wieder bestätigte sie ihm, dass es ihr nicht anders ging als ihm. Dass sie etwas besaßen, das Wert hatte und was er nicht mehr hergeben wollte, genauso wenig wie sie. Er konnte den Wert nicht schätzen, denn niemals zuvor hatte er eine solche Bindung besessen und zugleich konnte er auch nicht abschätzen wie groß das Risiko war sich auf sie einzulassen. selbst wenn er sich jetzt schon im freien Fall befand konnte er es nicht abschätzen und sicher auch nicht verhindern und aufhalten. “Ich weiß, dass wir nicht daran denken sollten und das ich es nicht ändern kann, aber es macht mir Angst.“ Er brach ab, denn er wollte ihr nicht gestehen, dass sie ihm Angst machte. die Wahrheit fand heute ohnehin viel leichter ihren Weg über seine Lippen, da brauchte er ihr nicht noch demonstrieren, dass sie ihn in der Hand hatte. Wieder blickte er einen Moment beiseite, aber er fühlte sich feige und sah sie wieder an. Unwillkürlich griff er nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren, ganz so als könnte er seine Angst mit ihr teilen. Alleine das wies ihm eine ganz neue Dimension auf. Er kannte Laurel schon lange und alleine das ermöglichte ihm Vertrauen in sie zu haben, doch das hier ging weiter als zu vertrauen. Es ging darum sich zu verschenken und zu hoffen, dass man nicht als nutzlos befunden wurde und beiseite geworfen wurde. Es bestand ein Risiko, denn es war ein Spiel mit dem Feuer. Nikolaj war niemals dazu bereit gewesen dieses Spiel zu spielen, doch jetzt sah die Welt anders aus, wenn er auf seine und ihre Hände sah und das sanfte Kribbeln in seiner Haut spürte. Sie schenkte ihm Wärme und gab ihm das Gefühl zu ihr zu gehören.
Ihre Hand streichelte seine Brust und er genoss die Wärme und den Moment einfach nur. Er brauchte dazu nichts mehr zu sagen, denn auch wenn ihn die Zweifel und auch die Sorgen plagten, war seine Entscheidung längst gefallen und sein Verstand musste akzeptieren was er tat. Es ging darum sich selbst in dieser Sache nicht zu verlieren, auch wenn er sich nicht sicher war ob es dazu nicht schon fast zu spät war. Vielleicht fand er sich auch in ihr. Er konnte es nicht genau sagen.
Sie sorgte sich um Nikolajs Auge. Einen Moment irritierte es ihn, denn er hatte gar keine Acht mehr darauf gegeben. Er zuckte mit den Schultern. “Das wird schon.“ er wollte immer noch nicht in den Krankenflügel gehen. Morgen früh schien ihm eine bessere Wahl zu sein, vor allem weil dieser Moment so wundervoll war und er nicht aus diesem Zimmer heraus wollte. Im Krankenflügel würde der Tod des Mädchens nur wieder schwer auf seinen Schultern lasten.
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Zu gern hätte Laurel selbst so ausgesehen las würde ihr nichts Angst machen. Alles hätte sie dafür gegeben, dass Nikolaj sah, dass er in sie vertrauen konnte. Stattdessen schien sie selber sich auch Ängste zu schaffen, wo vorher keine geruht haben. umso erschreckender, dass sie sofort wusste worüber er sprach. Es machte ihr auch Angst. Auch wenn sie nichts so sehr wollte, wie bei ihm zu sein, hatte sie die selben Ängste, wie er.
Sie würde niemals wollen, dass er wegen ihr Leid spüren müsste. Anfänglich hatte sie doch nicht einmal gewusst, dass sich so etwas aus ihrer Bindung entwickeln könnte. Die pure Chance ihm so nahe zu sein, hatte sie nie gesehen und jetzt wusste sie den Weg zurück nicht mehr. Bei ihm zu sein fühlte sich so unkompliziert an. Schwachsinnig, wenn sie darüber nachdachte, dass sie selten in einer komplizierteren Situation gewesen war. Das Herz der jungen Frau gaukelte ihr vor, dass das alles leicht war, damit sie es genießen konnte. Damit sie nicht über ein wenn und aber nachdachte, sondern dem Älteren vollkommen verfiel. Aber war es darum nicht längst geschehen? Hatte sie sich nicht längst in ihn verguckt und war ihm mit jeder Faser ihres Körpers verfallen? Die Brünette wusste nicht wo verliebt sein begann. Das hier war anders als die Schwärmerei, die sie mit Donald verband und es war anders als jegliche Bindung, die sie je verspürt hatte. Alles mit dem Blinow zusammen war so intensiv, so echt, dass sie alles anzweifelte was sie zuvor gefühlt hatte. So musste sich Leben anfühlen. Eine Freude so stark, so belebend und pulsierend, dass sie selbst diese nicht kontrollieren konnte und die alles in ein farbenfroheres Licht getaucht wurde. Nur das konnte das Leben sein, für das Helden in den Krieg zogen, sich Verlassene in den Tod stürzen wollten, weil sie keinen Moment davon missen wollten und die Alten so sehnsüchtig vermissten; nur das konnte das echte Leben sein.

Lächelnd besah die Jüngere sich ihrer beiden Hände, die ineinander verschränkt dafür sorgten, dass ihre Sorgen noch ein Stück weiter nach hinten rutschten. ,,Ich fürchte mich nicht, wenn du bei mir bist’’. selbst wenn es für sie Beide kein glückliches Ende gäben würde, könnte sie immer diese Zeit zurückdenken, an Nikolaj und was sie bei ihm gefühlt hatte. Mit Freuden würde sie an seine blauen Augen denken, an den leicht gräulichen Schimmer daran und das ehrliche Lächeln, das er zeigte, wenn er sie ansah. Würde sie die Augen schließen, könnte sie seine tiefe Stimme hören, die Art wie er lachte und das leichte Kribbeln spüren, das dann auf ihrer Haut kribbelte. Es gäbe nichts an ihm woran sie nicht gern denken würde.

Den Blick besorgt auf sein Auge gerichtet, scheuchte sie ihre Gedanken weg von den Erinnerungen von ihm, zurück zu dem Anblick den er jetzt abgab. ,,Ich befürchte, dass du in diesem Moment auch ein Bein verlieren könntest und in deiner Sturheit nur sagen würdest, dass es schon werden würde’’, flüsterte sie, klang dabei wenig überzeugt von seiner Antwort. Da sprach die Sorge aus ihr, nicht der Gedanke, dass sie vielleicht keine Zeit mehr dann miteinander verbringen könnten. Ihre Zuneigung zu Nikolaj war größer als der Wunsch sich immer ständig bei ihm zu befinden, sie wollte, dass es ihm gut ging.
,,Ich würde dich auch auf den Krankenflügel begleiten und während die sich dein Auge ansehen, würde ich Gebäck besorgen können, so dass wir uns danach wieder hier treffen könnten oder Draußen einen abendlichen Spaziergang mit kleinen Snacks erledigen könnten. Natürlich nur, wenn dir das Recht wäre.’’ Die Cavendish hoffte, dass man ihr die Unsicherheit nicht anhörte. Tatsächlich hatte sie noch nie einen abendlichen Spaziergang gemacht, allen voran nicht mit einer männlichen Begleitung. Aber sehen würde sie zu dieser Uhrzeit sowieso niemand. Vielleicht wäre ja genau das die perfekte Gelegenheit für ein bisschen Zweisamkeit? Und wenn er zuvor beim Krankenflügel gewesen wäre, müsste sie sich auch keine Sorgen mehr um ihn machen. Zumindest stellte sie es sich so vor.
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AM 14. MAI ABENDS AUF DEN LÄNDEREIEN



And if you have a minute why don't we go
Talk about it somewhere only we know?






Er bewunderte wie kühn ihre Worte klangen, fast schon wie eine Herausforderung. Er wusste nicht ob er so etwas über seine Lippen gebracht hätte, aber in manchen Dingen konnte man ihn auch als feige betrachten. Seine Mutter hatte jedenfalls oft gesagt, dass es einer Frau einfacher fiel ihrem Herz zu folgen und auch wenn er dieser Frau selten Glauben oder Gehör schenkte, dachte er nun daran, dass sie genau so etwas meinte. Er lächelte sanft und sagte nichts zu ihren starken, direkten Worten. Sie mussten nicht kommentiert werden, denn sie waren nur ein Zeichen für ihn, sich von seiner Angst zu lösen und seine eigene Entscheidung zu akzeptieren. Es war ein Wink, der Nikolaj helfen sollte das alles zu genießen, ohne zu bereuen und an tausend andere Dinge zu denken. Letztendlich hatte Laurel das auch nicht verdient. Sie war es wert alleine und ohne vorbehaltet betrachtet zu werden. Geteilte Aufmerksamkeit genügte ihr bei weitem nicht und dessen war er sich bewusst. Auch wenn es ein Gefühl war das er nicht kannte. Niemals hatte er diesen Schritt gehen können. Es mochte auch daran liegen, dass er für kein anderes Mädchen je solche Gefühle hegte, denen er hätte folgen können. Sein Verstand jedenfalls hätte ihm diesen Weg niemals gewiesen. Doch sein Verstand hatte auch nie darauf geachtete, wie die Haare von Laurel Cavendish im Licht strahlten, oder welche zauberhafte Form ihre Lippen hatten. Sein Verstand hatte nicht mit dem Kribbeln und der Wärme gerechnet, die sich in ihm ausbreitete, wenn er Laurel küsste und war niemals davon ausgegangen, dass der Blinow einfach grinsen musste, nur weil er daran dachte wie sie lachte. Das war nie der Plan gewesen.
Nikolaj war nicht auf die Idee gekommen einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sein Auge ein Thema werden konnte. Doch er irrte, denn die Cavendish schien sich zu sorgen und ließ ihn auch nicht so einfach davon kommen. Ihre Worte amüsierten ihn und ließen ihn weich werden, auch wenn er wirklich keine Lust hatte den Krankenflügel aufzusuchen, nicht nur weil er seine Zeit mit ihr verbringen wollte. Es kam ihm einfach so nichtig vor. “Das behauptest du jetzt einfach so.“ sagte er, kam um ein Schmunzeln trotzdem nicht herum, weil es durchaus sein konnte, dass sie recht mit ihren Worten hatte.
Er zögerte bei ihrem Vorschlag. Niko wusste genau, dass heute Abend niemand mehr außerhalb der Gemeinschaftsräume sein sollte. Schon der Besuch beim Schachclub war nicht ganz in Ordnung gewesen, aber da der Club vor dem Abendessen stattfand, hatte er diese Regel mit gutem Gewissen ein wenig gedehnt. Der Russe war niemand, der auf jede Regel bestand, aber gerade heute würde es wohl saftige Strafen nach sich ziehen, wenn man erwischt wurde. Dafür war das Risiko auf den Ländereien auf einen Professor zu treffen recht gering, denn diese hatten alle etwas Besseres zu tun und steckten irgendwo im Schloss ihre Köpfe zusammen. Der Drang bei Laurel zu sein und zwar alleine mit ihr, gewann die Oberhand. Noch hinzu kam das Bedürfnis ihr mehr zu bieten, als nur staubige Klassenzimmer. Immerhin hatte sie mehr als das verdient und er wollte ihr nicht das Gefühl geben, dass sie nur eine Ausweichlösung war, auch wenn der Blinow nicht so recht wusste ob es richtig war darüber jetzt schon nachzudenken. Was sein Auge anging war er immer noch nicht begeistert. Da aber kaum Gefahr bestand, dass er über nachte bleiben musste, ergab er sich ihrem Willen. “In Ordnung. Wir gehen zum Krankenflügel und treffen uns dann draußen.“ sagte er und wendete sich zur Tür des Klassenzimmers um sich auf den Weg zu machen.

ZEITSPRUNG


Etwas widerwillig war die Schilderung seiner Verletzung im Krankenflügel ausgefallen, aber letztendlich hatte er sich behandeln lassen und es war sogar recht schnell gegangen. Ein kurzer Blick auf sein Auge und direkt war klar gewesen was man tun konnte um alles wieder in Ordnung zu bringen. Einen Moment lang hatte es gebrannt wie sonst was, aber er hatte es überstanden und war recht schnell wieder in Freiheit gewesen. Im Krankenflügel war man auch mehr als froh in los zu werden, denn auch hier sorgte der Anschlag für eine mehr als angespannte Stimmung.
Der Blinow eilte schnellen Schrittes durch die Gänge, in Richtung Eingangshalle. Er begegnete niemandem, denn die meisten hockten um diese Zeit wohl beim Abendessen und da er nicht von dort kam, gelang es ihm auch unbemerkt nach draußen zu schlüpfen, wie ein Schatten, den man doch aus dem Augenwinkel verlor.
Er sog die frische Abendluft gierig ein und blickte sich nach der schwarzhaarigen Slytherin um, aber sie war nirgends zu entdecken. Aus Sorge, man könnte ihn entdecken, trat er einige Schritte von den Mauern des Schlosses weg, hinein in die Dunkelheit. Es war kein großes Wunder, dass es länger dauerte sich etwas Essen zu holen, als einen kurzen Zauber über sich ergehen zu lassen. Der Blinow schob seine Hände geduldig in die Taschen und beobachtet die Wolken, die sich langsam über den Himmel schoben und die Sterne verdeckten. Nicht das perfekte Wetter für einen kleinen Ausflug, aber es war ihm egal, denn er hatte keine andere Chance Laurel zu treffen.
Dann hörte Niko endlich wie sich die Eingangstür von Hogwarts öffnete und eine Gestalt heraus kam. Er ging ruhig auf sie zu und lächelte, als er Laurel erkannte.  Ihre Haare schimmerten im Mondlicht und ihr Gesicht sah im Halbdunkeln wunderschön aus, ein bisschen als käme sie aus einer anderen Welt.
“Hast du dich auch nicht erwischen lassen?“ neckte er und deutet auf die Beute, die sie in der Hand hielt. Es war so einfach bei ihr zu sein, auch wenn sein Herz ihm bis zum Hals schlug, schien es nichts einfacheres zu geben. Der Blinow konnte es nicht erwarten, weiter vom Schloss weg zu kommen und unbemerkt ihre Hand zu halten und mit ihrem Haar zu spielen. Der Gedanken daran wie gut es sich anfühlen würde, verscheuchte jegliche Angst davor es könnte sie jemand sehen. Eigentlich wusste er, dass es ihm nicht egal war ob jemand das herausfand, aber jetzt fühlte es sich so an, als wäre alles egal. Hauptsache er konnte seine Zeit mit ihr verbringen.  “Lass uns gehen“ murmelte er und nickte in Richtung See. Sein Magen grummelte ein wenig und er war doch gespannt was sie ihm zu Essen mitgebracht hatte.
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LAUKO - 14TH OF MAY - EVENING


Die Dunkelhaarige mochte das Schmunzeln auf seinen Lippen mit dem er ihre Worte stumm kommentierte. Generell konnte sie nicht behaupten, dass es irgendetwas gab das sie nicht an ihm mochte. Schwer zu sagen ob es daran lag, dass sie nun eine eher eingeschränkte Perspektive auf ihn hatte oder daran, dass Nikolaj wirklich so gut war, wie er auf sie wirkte. Wahrscheinlich fiel ihr bei all dem Guten einfach viel zu leicht das negative zu übersehen; es wirkte dadurch letztlich als wäre es gar nicht da.
Das diebische Lächeln auf ihrer Miene zeigte sich wiederum, weil er sich ihrem Vorschlag ergab: Der Gedanke daran, dass sie Beiden allein einen Spaziergang machen würden sorgte schon dafür, dass ihr ganz warm wurde und ihre Hände kribbelten. Wahrscheinlich würde es nur schwer werden sich zum Essen zu schleichen und dann auch einfach wieder zu verschwinden. Kaum auszudenken was passieren würde, wenn eine ihrer Klassenkameraden sie entdecken würde. Schlimmer noch, wenn Ciaran sie entdecken würde. Wahrscheinlich dürfte sie sich dann den Vortrag ihres Lebens anhören. Wo sie denn den ganzen Tag nun gesteckt hätte und allen voran warum sie so durch den Wind beim Essen ankam. Wie konnte sie nicht durch den Wind sein, wenn ausgerechnet der gutaussehende Blinow Zeit mit ihr verbringen wollte? Es war schon schwer genug die Fassung zu bewahren, wenn sie Beide zusammen waren. Wenn sie an ihn dachte wurde es dann nur schlimmer und schlimmer. Dennoch versuchte sie so gelassen, wie eben möglich, neben ihm aus dem Klassenzimmer zu treten und ihn zum Krankenflügel zu begleiten. Wie hätte sie dabei nicht lächeln können?

Zeitsprung


Kaum hatte sie sich von dem Älteren verabschiedet, hatte sie sich merkwürdig einsam gefühlt. Laurel war zwar des öfteren Mal allein aber nie hatte sie sich dabei einsam gefühlt. Es war als hätte Nikolaj einen Teil von ihr mitgenommen und etwas Licht gleich noch mit dazu, alles um sie herum erblasste in einem merkwürdigen gräulichen Ton. Beinahe hätte sie sich wohl wieder umgedreht um ihn in den Krankenflügel zu begleiten, entschied sich aber dafür, dass es eine unvernünftige Idee gewesen wäre. Dann hätten sie den Spaziergang sicherlich vergessen können.
In der großen Halle waren ihre Bedenken, wie weggeblasen. In dem Getümmel und dem Chaos war es ihr ein Leichtes einfach unterzutauchen. Vor allem am Slytherintisch angekommen war es viel zu einfach die übliche Maskerade zu zeigen. Mit allen sich kurz zu unterhalten und ihren.. vermeintlichen Freundinnen dann zu sagen, dass sie sich nicht so gut fühlen würde und allein essen wollen würde. Keiner von ihnen schien sich wirklich darüber zu wundern, dass sie ging und kaum hatte Laurel sich umgedreht war es beinahe so als wäre sie nie da gewesen. An anderen Tagen hätte sie es wahrscheinlich frustriert, dass ihre Freunde sich kaum einen Pfennig darum scherten ob sie da war oder nicht. Aber nicht heute. Heute galt ihre ganze Aufmerksamkeit dem Blinow und da war es umso besser, wenn man sie nicht bemerkte.

Draußen angekommen konnte sie ihn bereits ausmachen, lief freudig auf ihn zu und lächelte über das Stück das er ihr entgegen kam. Vorsichtig sah sie herunter auf ihre Hand, das Gebäck was sie eingesammelt hatte und lächelte schief. ,,Meine Fähigkeiten übersteigen deine Vorstellungen, Nikolaj’’, antwortete sie grinsend. Die Slytherin hatte einem Jeden von ihnen einen Muffin und ein Croissant mitgebracht. Viel mehr hatte sie nicht tragen können ohne das es auffällig wurde. Langsam spazierte sie neben ihm her, betrachtete die Landschaft, die sich vor ihnen auftat und betrachtete die Muffins skeptisch. ,,Ich wusste nicht welche Sorte dir lieber wäre. Du hast also die Wahl zwischen Kirsche oder Schokolade’’, meinte sie und schaute zu ihm herüber, eine Braue fragend in die Höhe gezogen.

Erst später als sie Beide sich vom Schloss ein stückweit entfernt hatten nahm sie den Blick von ihm herunter und schaute beinahe ängstlich hinab auf ihre Füße. Der Britin lag das Herz schwer. Seit Stunden ging ihr dieser Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht gerade, weil das junge Mädchen gestorben war, vielleicht gerade weil in der letzten Zeit alles so schlecht und und trüb war, dass sie ständig daran erinnert wurde.
,,Nikolaj? Ich würde dir gerne ein Geheimnis anvertrauen’’, flüsterte sie und trat ein Stück zurück. Die Furcht in ihr, dass er sie nicht ernst nehmen würde oder über sie lachen würde, hatte sie unlängst abgelegt. Alles woran sie nun dachte war, dass sie erstmals Jemanden zum reden hatte.
,,Als ich jünger war nun.. da habe ich nicht alles richtig gemacht. Wahrscheinlich alles falsch gemacht, was ich hätte falsch machen könnte. In meiner Naivität und Unvernunft habe ich.. Informationen an die falschen Leute gegeben, über meine Familie und meinen Vater, der als Auror arbeitet. Daraufhin haben sie mein.. Zuhause angegriffen. Das klingt verrückt selbst wenn ich es jetzt so sage und ich glaube nicht, dass irgendeine Strafe so hart sein kann, wie die Wut, die ich seitdem auf mich selbst verspüre. Ciaran er weiß, dass ich daran Schuld war. An dem Angriff auf meine Familie und all das was dadurch verursacht wurde. Er verspricht zwar, dass er mich nicht verrät und meinen Eltern oder irgendjemandem davon erzählt aber.. nun. Alles hat seinen Preis, nicht wahr? Ich habe nie wieder mit irgendjemandem geredet oder irgendetwas getan, was ich tun wollte. Ich habe immer nur getan was er für richtig hielt, weil ich Angst hatte, dass er mich sonst verrät aber bei dir.. habe ich das erste Mal seit Jahren das Gefühl, dass über etwas sprechen kann das nichts mit dem zu tun hat worüber ich sonst mit meinen Freunden spreche. Ich habe das Gefühl.. bei dir kann ich ehrlich sein.’’ Die junge Frau hatte kaum bemerkt, wie schwer das Sprechen mittlerweile für sie geworden war. All der Schmerz der letzten Jahre schien auf ihren Schultern zu ruhen. All die Anstrengung und die Wut über das was geschehen war, einschließlich der Verzweiflung über Ciaran, schienen sich nun hier zu befinden und sie nach unten zu drücken. Ein bitteres Lächeln auf den Lippen hielt sie die Tränen zurück.
,,Tut mir Leid, ich wollte dich nicht.. damit nerven aber ich hatte einfach das Gefühl, dass ich dir Vertrauen könnte und das.. das hatte ich bei anderen Mitschülern nie.’’
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Erst als er das Essen in ihren Händen sah erkannte er, dass er hungrig war. Vorher war er viel zu abgelenkt gewesen um das wahrzunehmen. Erst die Sache mit den ganzen Figuren und das Chaos und dann die Zeit mit Laurel alleine und der Besuch im Krankenflügel. Tausend Dinge waren ihm durch den Kopf gegangen und es war ihm nicht möglich gewesen alles zu ordnen, auch wenn es genau das war, was er gerne tat. Oftmals verkroch er sich irgendwohin und brachte alles in seinem Kopf in hübsche Ordnung. Doch jetzt empfand er nicht den Drang alleine zu sein und sich zu verkriechen. Nikolaj wollte Laurels Gesellschaft, auch wenn er dann seine Gedanken nicht ordnen konnte und sich vielleicht noch viel tiefer darin verstrickte. Es würde ohnehin mehr als eine halbe Stunde benötigen um die ganzen Ereignisse der letzten Zeit in eine Richtung zu lenken und mit ruhigen Gedanken daraus hervor zugehen. Es waren so viele unterschiedliche Eindrücke auf den Blinow zugekommen, dass er nicht alles in wenigen Minuten verarbeiten konnte, auch wenn ihm das vielleicht gut gefallen hätte, da er es kannte einen klaren Kopf zu behalten und alles distanziert betrachten zu können. Ein Teil der Wahrheit war auch, dass er Laurel vielleicht viel zu nah war um das mit Distanz zu betrachten. Sein Herz lag hier auf gewisse Weise drin und das würde seinem Kopf die Arbeit doch sehr erschweren.
Er verwarf den Gedanken. Sein Herz sollte keine Rolle spielen, sagte er sich jedenfalls. Ironischerweise begann es ein wenig zu hüpfen, als er Laurel ansah, auch wenn sie bloß grinste. Er musste auch grinsen, aber natürlich spielte sein Herz keine Rolle. Sein Herz spielte nie eine Rolle.
“Kirsche, bitte.“ sagte er und griff gleich nach dem Muffin, denn irgendwo tief in ihm beschlich ihn die Ahnung, dass sie eine Vorliebe für Schokolade hatte und für ihn spielte es keine Rolle, also hoffte er im stillen sie würde Freude an ihrem Muffin mit Schokolade finden. Da sein Gedächtnis recht gut war, machte er sich keine Sorgen das mit einer geheimen Vorliebe für Kirschen verwechselt zu haben, als er in seinen Muffin biss und so seinem Hunger nachgab.
Irritierender Weise fühlte er sich in diesem Moment erleichtert, dass sie ihm im Krankenflügel keine Augenklappe verpasst hatten und er jetzt mit so etwas albernen rumlaufen musste. Ein wenig besorgt was seinen Kopf anging war er schon, denn so wirr kannte der junge Mann seine Gedanken wirklich nicht.

Sie gingen nebeneinander her und er aß recht zufrieden an seinem Muffin und seinem Croissant. Es hatte sich gelohnt nicht in die große Halle zu gehen, sondern diesen Spaziergang zu versuchen, denn er konnte sogar das Schweigen zwischen ihnen genießen. Manchmal konnte er den Blick gar nicht von ihr nehmen, wie sie so im halbdunklen neben ihm herging. Es fühlte sich gut an, dass sie einfach da war. Er konnte es nicht beschreiben und wollte es auch gar nicht. So hörte er ihr auch in Ruhe zu als sie begann zu sprechen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Er wusste nicht ob er der richtige war um ihr Geheimnis bei sich aufzunehmen. Nikolaj wusste nicht recht wie er dieses Bedenken ausdrücken sollte. War sie sich denn sicher, dass er das wissen sollte? Sie waren schon länger befreundet, sicher, sie konnte über vieles reden, aber das beklemmende Gefühl dafür nicht ausreichend und vertrauenswürdig genug zu sein, blieb trotzdem. Doch der Russe kam nicht dazu es zu äußern. Offenbar hatte das Mädchen sich am Herzen gefasst und begann zu sprechen, während sie einfach dort standen, sich gegenüber, alleine in der Dunkelheit. Er lauschte ihr, fast schon gespannt und unterschiedliche Gefühle machten sich in ihm breit. Zum einen spürte er wirklich Erleichterung, dass sie auf diese Weise mit Ciaran verbunden war, denn auch wenn er es zuvor kaum bemerkt hatte, war die andere Schlange die ganze Zeit irgendwo in seinem Kopf geschwebt und hatte die Frage aufgeworfen ob der Russe sehr große Konkurrenz besaß. Das schien nun vorerst geklärt zu sein und er verschwendete ihr zu Liebe keinen weiteren Gedanken darauf, denn sie hatte andere Sachen gesagt, die sie weit mehr betrafen.
Es klang nicht schön was sie getan hatte und Nikolaj wusste, wie er denken würde, wenn er zu ihrer Familie gehören würde, aber nun wusste er es nicht so recht. Sie klang alles andere als stolz auf sich und sie kam ihm unglaublich schwach in diesem Moment vor. Er wollte sie so nicht sehen und er konnte ihren inneren Konflikt nachvollziehen, er konnte verstehen warum sie sich erpressen ließ. Sie hatte Angst was ihre Familie denken würde, wenn sie es erfuhr und auf der anderen Seite glaubte sie vielleicht die Erpressung verdient zu haben. Nikolaj wollte es nicht fragen. Er war sich sicher, dass dieses Thema noch einmal aufkommen würde, jedenfalls wenn er und sie den Kontakt so hielten und momentan sah er nichts außer das wirklich klar.
Über viele Dinge dachte er wochenlang nach, brachte sie in Ordnung und traf dann eine Entscheidung, aber jetzt brauchte er nicht darüber nachzudenken. Es war nicht an ihm über sie zu richten und er wollte es auch nicht. Sie war ehrlich gewesen und zeigte wie schuldig sie sich fühlte. Das musste eine unglaubliche Qual für sie sein und eine Last, die sie jeden Tag auf ihren Schultern trug. Es ließ ihn sie noch einmal in anderem Licht sehen und es war kein unschmeichelhaftes Licht. Wieder war es als würde er etwas ganz neues wunderbares entdecken, wie ein kleines Geschenk, dass noch tausend andere wunderbare Seiten hatte und jeden Tag entdeckte man etwas neues daran. Sanft und vorsichtig legte er seine Hand an ihre Wange. “Du kannst mir alles erzählen. Ich werde nicht genervt sein.“ sein Blick war sanft und ehrlich wie seine Berührung. “ich wünschte ich könnte dir einen Teil deiner Last nehmen oder die Tyrannei von Ciaran beenden.“ murmelte er ihr zu. Er konnte vor sich selbst nicht verbergen, dass es ihn ärgerte wie viel Macht der Rosier über sie hatte. Viel lieber wäre es ihm gewesen, wenn so etwas niemandem oder nur dem Blinow selbst vergönnt gewesen wäre und urplötzlich schien sich eine Abneigung gegen den Mitschüler aufzubauen. Er konnte es nicht ändern, aber dieser Einfluss gefiel ihm gar nicht.
Gleich darauf begab sich der Slytherin auf Glatteis, denn es ging um ein Gefühl und eine Erfahrung, die der junge Mann nie gemacht hatte. Er war niemals in den Genuss der Wärme und Geborgenheit einer Familie gekommen, die einen bedingungslos liebte. Von vielen seiner Mitschüler hatte er bereits solche Dinge gehört und vermutete nun auch, dass bei Laurel zuhause im groben alles irgendwie funktionierte. “Ich kenne deinen Vater nicht, aber wenn er ein Mann ist, der weiß, dass in jeder Tochter auch mal für einen Moment lang ein kleines, dummes Mädchen existiert, wird er sich wünschen, dass du dich nicht so mit deiner Schuld herumquälst. Fehler sind nicht ewig.“ er selbst war nicht gut darin zu verzeihen, oft wartete er bis er eine Rechnung begleichen konnte, doch er bezweifelte, dass man diesen wunderbaren Augen, die ihn jetzt ansahen etwas ausschlagen konnte.
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Glücklich darüber, dass sie den Schokoladenmuffen für sich behalten konnte, drehte sie dieser in der einen Hand und überlegte dennoch ob sie nicht erst das Croissant essen sollte. Dann hätte sie so etwas wie einen süßen Nachttisch und das würde ihr wahrscheinlich besser gefallen als wenn sie es nun schon essen würde und hinterher dann der Schokolade nachtrauern würde.
Merkwürdig wie sie beide ausgerechnet so weit von Schokolade weg driften konnten, das Thema in eine andere Richtung lenkten und Laurel durch den bloßen Kontakt ihrer beider Hände das Bedürfnis bekam ihm alles zu sagen. Sie hatte noch nie. Nun ja, sie hatte lange nicht mehr ohne zu zögern die Wahrheit ausgesprochen, vor allem nicht gegenüber einem ihrer Mitschüler. Nikolaj schien irgendetwas an sich zu haben, dass sie all ihre vermeintlichen Vorsätze verwarf, sich vollkommen hingab und wollte, dass er sie so verletzlich und echt sah, wie sonst niemand sie sah. Für ihn wollte sie vollkommen in ihrer Unvollkommenheit aufgehen und ihn sehen lassen was sonst niemand sah.

Das Ganze hatte sie sich leichter vorgestellt. Kaum stand sie ihm gegenüber bemerkte sie, wie viel Schuld tatsächlich auf ihren Schultern lastete. Die Realität schien einen Augenblick schwerer als erträglich und sie straffte die Schultern, blinzelte die aufkommende Trauer fort und versuchte zurück zu dem Anblick zu kommen, den sie sonst so leicht zeigen konnte. Die selbstbewusste Frau die nichts fürchten musste. Nun, nichts bis auf ihren eigenen Schatten.
Keinen langen Gedanken an Ciaran verschwendend versuchte sie so ruhig wie sie konnte zu sprechen und dabei stets den Blick aufrecht zu erhalten. Letzteres erwies sich als besonders schwierig wenn sie den Tränen näher kam als gewollt und so dauerte es gar nicht allzu lang, bis den Blick auf die Dunkelheit hinter ihm richtete.
Erst seine Berührung brachte sie dazu den Blick wieder anzuheben, die Lippen leicht zu einem Lächeln verzogen. Ein stummes Danke, vielleicht für das Verständnis das sie nicht verdiente. Seine Hand auf ihrer Wange war so vertraut, als würde er damit die Lasten von ihr streichen und mit seiner Wärme alle Schrecken verscheuchen. Seine Worte schwebten einen Augenblick umkommentiert durch ihre Gedanken, ehe er schon fortfuhr und sie glücklich darüber war, dass er sich nicht einfach umdrehte und ging sondern tatsächlich versuchte ihr gut zuzureden.
,,Du sollst wissen, dass du mir ebenso alles erzählen kannst. Ich werde nicht über dich urteilen und helfen wo ich kann, ich verspreche es. Ganz gleich was passieren mag’’, antwortete sie vorsichtig und lächelte nun ein wenig breiter. Ganz gleich wie sich ihre Beziehung zu dem Blinow verändern würde, sie würde sich immer Zeit für ihn nehmen, immer da sein. Ganz gleich wie sie in seinem Leben bleiben würde, sie wollte konstant darin sein und wünschte sich, dass auch er das in ihrem wäre. Nach allem was passiert war wünschte sie sich einmal etwas Echtes das bleiben würde.
,,Ich werde darüber nachdenken, nun über das was du gesagt hast’’, antwortete sie leise und wandte den Blick vorsichtig ab. ,,Wahrscheinlich würde es gar schwerer werden all meinen Mut zusammen zu nehmen und meine Angst zu überwinden als es wirklich auszusprechen. Ich lebe so lange mit dieser Last, ich fürchte, dass ich mich an ihr Gewicht bereits gewöhnt habe.’’ Konnte man sich an all das gewöhnen? Die Albträume, das schlechte Gewissen und allen voran Ciaran, der jeden ihrer Schritte beobachtete? Nein, aber sie hatte gelernt damit umzugehen. Gerade Nikolaj musste doch wissen, wie es sich anfühlte wenn man nicht der Herr der eigenen taten war und es hinnahm. Mochten es nun gezwungene Verlobungen sein oder schlichtweg das man aufhörte vor anderen man selbst zu sein. Nicht umsonst verschachtelte der Russe sein Inneres so gut.
,,Man hört irgendwann auf sich dagegen zu wehren um sich selbst zu schützen’’, murmelte sie in Gedanken verloren und wandte den Blick dann wieder zu Nikolaj. ,,Gleichgültig, lass uns weiter gehen. Ich will diesen Spaziergang genießen, die Zeit mit dir genießen.’’ Die Britin biss in das Croissant und sah hinüber zum See.
Leichte Schimmer des Mondlichts durchtrennten die Dunkelheit, flimmerten auf der Wasseroberfläche und machten Platz für Träumereien in denen es nichts gab außer ihnen Beiden, nur sie Beide und die Zeit würde für sie stillstehen, damit sie immer hier bleiben könnten; im jetzt, verbunden miteinander und glücklich. ,,Können Sie tanzen Mr. Blinow?’’
,,Oder ein Instrument spielen?’’ Die Dunkelhaarige machte ein paar Schritte auf ihn zu, betrachtete sein Gesicht aufmerksam und lächelte schief. ,,Ich möchte alles wissen.’’
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Es war eigenartig. Er kannte Laurel schon Jahre und sie waren Freunde gewesen. Nikolaj hatte irgendwann begonnen sich in ihrer Umgebung wohl zu fühlen und sich nicht bei jeder ihrer Bewegungen gefragt, ob sie versuchen würde ihn umzubringen. Sie hatten über Schulsachen gesprochen und über das Wetter. Sie hatten über Lehrer gelacht und sich gegenseitig bei den Hausaufgaben geholfen. Sie waren höflich miteinander umgegangen und ja, irgendwie waren sie eben Freunde gewesen. Manchmal hatten sie wochenlang nicht viel miteinander zu tun gehabt und dann wieder etwas mehr. Doch jetzt war es, als würde er die junge Frau ganz neu kennen lernen. All die Jahre schienen keine Rolle zu spielen. Es war als würden sie beide eine Maske abnehmen und sich genauso zeigen wie sie waren, obwohl man doch eigentlich davon ausging, dass Freunde schon recht gut wussten woran sie beim anderen waren. Offenbar hatte man keine Ahnung und eine Flasche russischer Schnaps hatte alles verändert, alles. Doch jetzt war es nicht der Alkohol, der aus ihnen sprach. Er hatte lediglich die Hemmung genommen und offenbart was wohl schon zuvor verborgen in ihrem innersten gelauert hatte, dabei war dem Russen niemals aufgefallen, dass er sich besonders zu Laurel Cavendish hingezogen fühlte. Sie war eben eine Freundin, doch nun konnte er nicht genug von ihr bekommen und machte sich Sorgen um ihr. Der Blinow lauschte ihren inneren Qualen und fragte sich bloß ob er es würdig war so viel von diesem wundervollen Mädchen zu bekommen. Es schien ihm zweifelhaft.
Ihre Worte berührten ihn auf besondere Weise, denn sie lud ihn ein ihr zu vertrauen und das fiel dem Blinow im Regelfall überhaupt nicht einfach. Jetzt war es anders. Er dachte nicht daran, wie es wäre, wenn sie alles ausplauderte oder sich über seine Sorgen und Worte lustig machte, sondern er fragte sich, ob sie ihn noch genauso ansehen würde, wenn sie sein inneres kannte und wenn sie wusste wie verworren und grausam seine Vergangenheit war. Würde sie noch so Lächeln, wenn sie alle seine Narben kannte? War er es wert sie mit seinen Belangen zu belästigen? Es war eine sonderbare Frage für Nikolaj, denn normalerweise zweifelte er nicht an sich. Doch sie war so wundervoll, sie brachte ihn zum Lächeln, die Welt zum Strahlen und er würde so viel dafür geben seine Zeit mit ihr zu verbringen. Doch sie hatte sich ihm geöffnet und so entschieden, dass sie alles mit ihm teilen wollte. Es war ihre Entscheidung, ihn als wertvoll genug zu betrachten und er konnte dafür nur danken. “Du machst mich sprachlos.“ murmelte er leise, denn es fiel ihm nichts ein was er sagen konnte. Sie gab ihm so viel mit diesem Versprechen. Wusste sie das? Ihre Augen blickten ihn so offen und ehrlich an, dass er nicht daran zweifeln konnte.
Er aß nachdenklich den Rest von seinem Croissant. Es war nicht schwer zu glauben, dass es nicht einfach wäre die Worte gegenüber ihrem Vater auszusprechen. Nikolaj wusste nicht ob er das schaffen würde an ihrer Stelle. Wahrscheinlich auch nur, wenn er keinen anderen Ausweg sah und genau wusste, dass er das tun musste. “Ich weiß, dass es nie leicht sein wird. Aber vielleicht geht es dir danach besser. “ bestätigte er, als er den Rest heruntergeschluckt hatte. “Ich kann dir nicht sagen, was du tun musst. Das musst du selber wissen, aber wenn du mich brauchst…“ er drückte ihre Hand mit seiner. “Bin ich genau hier.“ Vielleicht gab er ihr damit mehr, als er jemals einem anderen Menschen gegeben hatte, aber darüber konnte er nicht nachdenken. Sie war im Moment alles was in seinem Kopf war und ab und zu kam die quälende Frage wie das nur weitergehen sollte hinzu. Auf der einen Seite sah er sich mit ihr zusammen, aber auf der anderen Seite wusste er, dass seine Familie andere Pläne mit ihm hatte.

Er lächelte und beobachtete ihr Profil, als sie zum See blickte. Nur zu gerne gab er ihrem Vorschlag nach. Die Zeit mit ihr könnte nicht kostbarer für ihn sein und hier konnte sie niemand entdecken, denn alle saßen in der großen Halle und aßen zu Abend. Wenn er nachher gefragt wurde, warum er das Abendessen verpasst hatte, konnte er den Besuch im Krankenflügel einfach vorschieben und niemand würde daran zweifeln. Es war also perfekt. “Ja. Ich kann tanzen, Miss Cavendish.“ ein Grinsen umspielte seine Lippen. “Ich kann kein Instrument und ich fürchte sie können auch besser tanzen als ich, denn wie ich hörte suchen sie den Tanzclub auf.“ er hingegen besuchte den Schachclub, aber da sie eben zugesehen hatte, wie er dort fast sein Auge verloren hätte, wusste sie wohl, dass er dort seinen Schabernack trieb. “Spielst du ein Instrument?“ fragte er neugierig. Es war eigenartig, denn eigentlich kannte man sich schon Jahre, aber jetzt schien es so als hätte man die wichtigsten Fragen in all den Jahren nicht gestellt. Warum war man nie auf die Idee gekommen so viel mehr zu erfahren? Nikolaj konnte sich nichts an ihr vorstelle, dass nicht von Interesse für ihn sein konnte. Er wollte alles wissen. Er wollte ihr nah sein, sehen wie sie sich morgens die Zähne putzte und wissen welcher Nascherei sie nicht wiederstehen konnte.
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