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LEANDER LOVEGOOD & BALROC CARROW
13. Mai, kurz vor 20:00 Uhr & Vor dem Schloss

FEEL THE tempest STORMING
CALM THE SHIFTING TIDES. SAW YOUR SHADOW ONLY.
WANNA BE REVIVED FROM A DREAM I'VE DIED...
FROM A DREAM.


Wut war es nicht, die er verspürte. In brachen Flüssen strömte der Regen über das steinerne Gesicht Balrocs. Er spürte Kälte. Kein Zorn. Kein Feuer. Nur eine tiefe, in sich selbst immer weiter vorgreifende Kälte in der Mitte seiner Brust. Der Sog riss nach dem Rest seines Körpers, langte mit gierigen Fingern nach ihm und klammerte sich so fest er konnte an ihn, als würde man lederne Fesseln um jedes seiner Glieder schlingen. Und so weit zuziehen, bis das Leder mit seiner nackten Haut verschmolz. Pressend, ziehend, erdrückend. Es war ein widerliches Gefühl. Und es war nichts anderes als das Gefühl des Versagens. Das trübe Grün seiner Augen hüllte sich in ein dunkles Moor. Viel zu düster, um es noch als Grün erkennen zu können, und doch war da noch diese eine Nuance. Ein kleiner Hauch von Farbe. Der Slytherin senkte den Kopf und biss die Zähne zusammen. Seine markanten Züge stachen noch deutlicher als sonst hervor, als die Kiefermuskeln sich verhärteten. Der Regen fiel weiterhin in der heuchlerischen Stille aufgewühlter Zeiten. Aber der Boden war noch lange nicht aufgeweicht. Und weit und breit hatte sich niemand zu dieser Stunde aus den sicheren und in erster Linie trockenen Schlossmauern hervorgetraut. Nicht, wenn das Abendessen noch lange nicht beendet war. Niemand bis auf Carrow, dessen Schuhe im satten Gras versanken, als er den Besen in der Hand zielstrebig weiter marschierte. Würde man ihn kennen, ihn über all die Jahre hinweg stillschweigend beobachten, wüsste man, dass er stets pünktlich um Punkt 19:00 Uhr bereits an seinem Platz am Tisch der Schlangen saß und wie ein Chronograph genau 30 Minuten später die große Halle wieder in Richtung Keller verließ. Er wich nie vom Weg ab. Man konnte die eigene Uhr nach ihm ausrichten, wenn es nach den Abläufen seines Verhaltens ging.
Doch heute. Heute war er zwar pünktlich zum Essen erschienen, doch er hatte nichts gegessen. Er saß, trank, beobachtete seine Mitmenschen und hatte sich gerade mal 19:05 Uhr erhoben.
Es war ihm eingebläut. Balroc hatte am Tisch zu sitzen. Respekt zu erweisen. Anstand zu zeigen. Erst dann und nur dann durfte er gehen. Oh, wie sehr es Octavia Carrow freuen würde ihn zu beobachten. Und wie sehr sie ihn zurecht stampfen würde, wenn sie sähe, was er hier tat. Abseits der Masse, die er voller Absicht zurück in der Halle wusste.
Der Takt seiner Schritte wurde schneller. Seine Bewegungen schneller. Seine Atmung schneller. Bis er nur noch das wilde Pochen seines Herzens hören, spüren und mit jedem seiner Sinne regelrecht schmecken konnte. Es war ein abstruses Bild, wie sich der sonst so steife, etikettierte junge Mann mit einer unheimlich raschen und doch geschmeidigen Bewegung plötzlich auf seinen Besen schwang und in die Höhe stieß. Sofort wechselte die sanfte Berührung des Regens zu einer vehementen Ohrfeige. Er klatschte ihm ins Gesicht, ließ seine Haut prickeln und seinen gesamten Körper erschaudern, als die Kühle der Luft ihr Übriges tat. Er schoss höher. Die Finger fest um den Besenstiel geklammert schmiegte er den Körper vor, segelte in weiten Spiralen immer weiter in die Höhe. Kein Gewitter. Nur beißender Wind und Regen. Und die bereits hereinbrechende Nacht mit wolkenverhangenem Regen. Trist, trüb und dunkel. Er flog über den Grund. Floh dahin mit atemberaubender, halsbrecherischer Geschwindigkeit. Die Art wie er flog war riskant und doch feinfühlig, tückisch und auf gewisser Weise affin. Zielstrebig, selbstbewusst, gekonnt und mit solch schneidiger Messerschärfe, dass man fürchtete, eine falsche Bewegung, ein falsch abgepasster Moment und er würde sich sämtliche Knochen brechen. Trotz des kargen Wetters, dass niemanden zum Fliegen einladen würde. Aber es war windstill. Noch. Schwindelerregend knapp vor den steinernen Mauern des Schlosses riss er den Besen in einer haarscharfen Bewegung wieder nach oben und glitt zurück in die Höhe. Der Stein rauschte unter ihm vorbei, der Regen kam ihm direkt entgegen und Balroc - lehnte sich zurück und löste die eisernen Hände vom Besen und presste die Schenkel fester.
Er öffnete die Arme und ließ sich an der Spitze des Astronomieturmes zurückfallen. Das Zusammenspiel von Magie und Aerodynamik, von Bewegung und Kraft, von Körper und Schwere, lotste ihn rücklings in einen tiefen Fall gen Grund. Und er ließ sich fallen. Einfach fallen. Atmete aus. Atmete ein. Und wieder aus. Ein Hauch von Freiheit beseelte seine Brust, löste die Verschnürungen seiner Gedanken, die Fesseln um Herz und Lunge und er öffnete gerade rechtzeitig die aufblitzenden Augen, um mit einer eleganten, sanften Abberufung des Falls die letzten Meter zur Ruhe kommend auf das mittlerweile vom Regen durchsiebte Gras zu landen. Das Schloss und die Lichter aus den glühend heißen Fenstern im Rücken warf er einen letzten Blick über die Ländereien und wandte sich um - dann erstarrte er. Völlig vom Regen durchtränkt, die Haare verwildert, die nasse Kleidung an ihm klebend und in der Iris noch immer ein seltsam erregtes Funkeln, das nicht so schnell weichen wollte und genüsslich das Grün in Beschlag nahm starrte er in große Augen.  

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I don't mind but..
why do my words always lose their meaning?
what I feel, what I say there's such a rift between them
13. MAY - EVENING - LANDSCAPES




Stillschweigend hatte er mit einer Mischung aus Faszination und Bewunderung den Regenbogen am Nachmittag betrachtet, hatte sich danach gesehnt nach Draußen zurückzukehren; zu leben. Stattdessen hatte er nur stumpfsinnig seine Fingerspitzen gegen das dicke Glas sinken lassen und hatte dem schlechten Wetter den Rücken zugekehrt, bevor es ihm die Laune endgültig verdarb.
Wenn es sonst des Öfteren vorkam, dass sich Leander über den Unterricht und das frühe Aufstehen beschwerte, dann war es am heutigen Tag ganz anders gewesen. Das ewige im Bett liegen hatte ihn frustriert und er hätte eine Menge dafür gegeben, wenn er denn in den Unterricht gekonnt hätte. Aber niemand hatte sich dafür interessiert was er gerne hätte und da er seine Schulter nicht richtig bewegen konnte und er der Krankenschwester schlecht widersprechen konnte, war er still im Bett geblieben. Nun.. mehr oder minder still.
Der kurze Ausflug zum Fenster war alles was er an Bewegung gehabt hatte, bevor er widerwillig zurück ins Bett gekehrt war und gewartet hatte. Nur.. gewartet worauf? Keine Gesellschaft der Welt hätte diesen Tag retten können und auch wenn seine Züge den ganzen Tag von einem dunklen Schatten umhüllt wurden, hatte er sich über den wenigen Besuch gefreut, den er gehabt hatte.
Am Nachmittag war ihm seine liebste Schallplatte mitgebracht worden und er hatte stundenlang den Klängen lauschen können, bis die Gryffindor verschwunden war und ihn sich selbst überlassen hatte - die Schallplatte nahm sie ihm auch. Sein Bruder war am Abend zuvor aufgetaucht und würde sich heute nicht mehr blicken lassen, dafür war ihm Erfolg zu wichtig. Irgendwann danach haben sie seine Verbände gewechselt und der Hufflepuff hatte mit Widerwillen dabei zugesehen und die Zähne zusammen gebissen. Er redete sich ein, dass eigentlich alles schon gut war. Würde zumindest ausreichen um hier rauszukommen und wieder zu den Anderen zurückzukehren. Kaum zu glauben aber der Lovegood sehnte sich nach Normalität.
Den Verband an seinem Kopf hatten sie heute Morgen entfernt und das hatte seine Hoffnungen entfacht; alles trügerisch, alles falsch. Unter dem blonden Schopf konnte er die Beule spüren und er wusste, dass er Glück gehabt hatte. Das haben sie ihm immer wieder gesagt. Nur glauben wollte er das nicht. Warum auch! Wenn er so viel Glück gehabt hatte, warum saß er dann hier fest? Ja! Das, genau das, konnte ihm keiner sagen. Oder wollten sie nicht. Wie man es auch drehte und wendete, er musste hier bleiben und niemand redete so richtig mit ihm.
Das Abendessen mit seiner Verlobten war.. nun.. Abendessen mit seiner Verlobten. Er konnte sich nicht daran erinnern wann sie das letzte Mal an einem Tisch gesessen hatten. Der Ire hatte die ganze Zeit zu ihr rüber geschaut und am Ende nichts gegessen, weil er vor ihr nicht hatte zeigen wollen, dass die Schulter schmerzte und er den Arm nicht bewegen konnte. Caitlyn hatte ihm vom Unterricht erzählt und er hatte genickt, gelacht wenn sie gelacht hatte und am Ende sie mit einem Nicken verabschiedet. Hätte er lieber alleine essen wollen oder war ihm die Gesellschaft das Hungern nun wert? Konnte er nicht sagen, noch nicht.

Im Nachhinein war hungern aber sicherlich nicht geschickt. Sein Magen grummelte und er konnte unmöglich jetzt schon Schlafen, vor allem nicht wenn seine Gedanken immer wieder zu Kuchen, Pudding und Kürbissuppe drifteten. Erneut das Grummeln des Magens, laut unüberhörbar.
Dann herrschte Stille. Die Schwester hatte sich verabschiedet und gesagt, dass er jederzeit klingeln konnte, wenn es ihm an etwas mangelte oder er Schmerzen hatte. Letzteres hatte er sich abgeschrieben! Hatte er nicht, kannte er nicht!
Selten war der Hufflepuff so unzufrieden mit seiner Situation gewesen.
Gelangweilt strich er mit den Fingern über den Verband, der sich von seiner rechten Schulter bis zu seinem Bauchnabel zog. Wäre Donald nicht auf ihn draufgefallen, hätte es seine Rippen nicht zerschmettert; hatten sie gesagt. Was hatte er dazu sagen sollen? Am Anfang hatte er gedacht, dass es kein großer Unterschied wäre; gebrochen oder gesplittert, wen interessierte das? Die Erkenntnis traf ihn mitten in der Nacht als die Beruhigungsmittelchen nicht mehr wirkten. Die Knochen wuchsen zusammen und das war leider nicht so leicht, wie er es sich vorgestellt hatte. Knochenfragmente waren nicht wie Knopf und Knopfloch zueinander.

Das leise Plätschern des Regens an der Fensterscheibe, hatte ihn aus seiner Trance gerissen. Da hatte der Lovegood die Entscheidung getroffen sich einfach aus dem Krankenflügel zu schleichen. Nun, zu diesem Zeitpunkt oder als Caitlyn gegangen war, er wusste es nicht mehr.
Langsam nur war er aufgestanden, hatte sich mühsam die dunkle Stoffhose übergezogen und dann zum Hemd gegriffen. Verdammt. Noch während er den ersten Arm im Ärmel hatte, wollte ihm einfallen wo das Problem lag. Uff. Mühsam hatte er sich mit Hilfe von Zähnen auch den anderen Ärmel übergezogen und schnaufte völlig außer Atem als er bekleidet war. Über die Knöpfe wollte er gar nicht reden. Mehrmaliges falsch zuknöpfen und wieder von vorne anfangen zu müssen, sorgte dafür, dass er mehr als zehn Minuten brauchte um die Knöpfe zu verschließen. Kein Wunder, dass es für seine Knochen so schwer war, selbst Knopf und Knopfloch wollten einander nicht. Schuhe, keine Socken und den Umhang lapidar über die Schultern geschmissen, brach er auf. Laufen ging. Seine Beine hatten nichts außer ein paar farbigen Flecken abbekommen. Glück gehabt - ja ja.

Jegliches Zeitgefühl verloren hatte Leander den schnellsten Weg nach Draußen eingeschlagen, den er gefunden hatte. Erst als der Regen ihm kühl und zaghaft ins Gesicht fiel, wusste er dass er das hatte was er wollte. Trotzdem hechelte er wie ein alter Mann nach dem Laufen der Treppen. Jeder Atemzug schmerzte. Richtig, die kaputten Rippen! Wie hatte er die nur kurz vergessen können!
Eigentlich hatte er sich gesagt, dass er nur schnell raus wollte, frische Luft schnappen und dann wieder rein. Aber davon war er weit entfernt, seitdem er dieses Knopfdebakel erlebt hatte. Das Hemd klebte ihm schon bald am Körper und aus den wenigen Tropfen wurden mehr und mehr. Kurz vor dem See war es allerdings etwas anderes, das seine Aufmerksamkeit stahl.
Seit dem Unfall hatte er nicht mehr daran gedacht auf einen Besen zu steigen. Wäre auch abwegig gewesen, wo er nach den Treppen schon geschnauft hatte wie ein alter Mann. Der Hexer auf dem Besen kam direkt vor dem Schüler des Dachshauses zum stehen. Innerlich betend, dass es niemand war, der ihn gut genug kannte um ihn wieder zurückzuschicken, sah er dem Gesicht entgegen und stockte.
Der war zumindest noch.. nasser als er. Es sprach für die Verletzung am Kopf, dass er das beruhigend fand, irgendwie. Kurz zuckten seine Mundwinkel als er einen Schüler seines Jahrgangs erkannte. Gott sei Dank keiner seiner Freunde! Zwar wusste er, wie er ihn zuordnen musste - Caitlyn zu verschulden - aber wirklich verbinden tat sie nichts.
Da sie einander nun aber so gegenüber standen, strengte er seinen Kopf zumindest an, dass ihm der Name wieder einfiel. Pflege der magischen Geschöpfe hatten sie ja schließlich auch zusammen, oder? Oder? OH! JA!
Ein Schmunzeln legte sich auf seinen Lippen ab, wie das selbstverständlichste der Welt kam ein leicht süffisanter Ausdruck auf seiner Miene dazu und machte das Bild aus, das der Blonde nun ausstrahlte. ,,Bei solchen Wetterbedingungen würde ich eine andere Art zu Landen empfehlen, Mr. Carrow.’’ Eine gehässige Stimme in seinem Hinterkopf flüsterte ihm zu, dass er auch nicht gelandet wäre sondern gestürzt. Der Schmerz in seiner Schulter konnte in diesem Fall nur psychischer Natur sein, genauso wie das Verschwinden seines Lächelns. War alles nur Nebensache; es ging ihm fantastisch.
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Das Lächeln, die Süffisanz, klatschte ihm einen imaginären Handrücken ins Gesicht. Balroc erschauderte. „Sehr freundlich, Danke“, entgegnete die hochpolierte, hochhöfliche, bis ins Mark manierliche Stimme des Carrows in einem völlig leeren Ton, als dieser nach einer gefühlten Ewigkeit des Starrens mit mehr oder minder mäßígem Erfolg, es endlich schaffte sich aus seiner mimiklosen Schockstarre zu lösen und zu antworten. Irgendetwas zu antworten. Die Fähigkeit zu sprechen, mit Gesprochenem auf Distanz zu halten, rein pragmatisch und unpersönlich Worte zu finden, sie zu formen, zu intonieren und von sich zu geben, sie setzte als erstes ein. Dann folgte das Einsetzen unter den maßregelnden Zügen seines nach und nach langsam wieder zu Bewusstsein kommenden Verstandes. Die kräftigen, aufgeregten Atemzüge der sich deutlich unter dem tropfnassen Stoff hervor wölbenden Brust waren klar und deutlich zu sehen. Und obwohl ihm bitter kalt sein sollte, obwohl jedes seine Glieder zittern müsste, waren seine Wangen gerötet und nahmen dem schneidenden Blick in den markanten Zügen jede Arroganz. Der sumpfgrüne Blick glitt dunkel über die Gestalt vor sich. Das Feuer darin war innerhalb weniger Sekunden erstickt worden. Er schob die Lippen auseinander. Atmete ein. Regen an seinem nassen Gesicht und gesammelt an den Lippen mit dem Atemzug unweigerlich inhalierend, schmeckend, wie die Tropfen sich in seine Mundhöhle stahlen. Er leckte sich kurz über die Lippen, sah zurück zum Schloss, dann wieder den durchtränkten Blonden an und versuchte die Sekunden zu nutzen, das heftige Pochen und Hämmern, Schlagen und Donnern seines Herzens unter Kontrolle zu bekommen. Auch das nur… mäßig. Wieso musste er ausgerechnet jetzt jemandem begegnen. Konter endlich!
Balroc hob die freie Hand und fuhr sich damit durchs Haar, strich sich die klitschnassen und pechschwarz erscheinenden Strähnen zurück. Und da war sie. Die aristokratische Unnahbarkeit. Dieser kühle Blick. Dieses zersiebende, durchstechende Glühen eines scharfen, weltfremden Verstandes, der Mauer um Mauer um Mauer errichtete und den Mörtel in Sekundenschnelle versteinern ließ. Und zur selben Zeit, jedes noch so kleine Detail an seinem Gegenüber registrierte und umwandelte. Schultern, Rücken, Haltung Balrocs, alles war perfektioniert wie aus dem Bilderbuch. Schlagartig wirkte er, als habe er nichts Unrechtes getan. Als sei es absolut nötig, absolut natürlich, nicht einen Sekundenbruchteil verwunderlich, weshalb der Carrowspross, ein Slytherin, mitten im Regen, in einer eisigen Nacht, einen Besen in der Hand, nass, als hätte man ihn unter Wasser getaucht und wieder hervorgezogen, da stand wo er stand. Eben genau dies tat. Genau hier war. Genau so und nicht anders. Eine Selbstverständlichkeit und vermeintlich unantastbare Selbstsicherheit ausstrahlend. „Und bei solchen Wetterbedingungen, würde ich Ihnen und Ihrem Aufzug ein Bett empfehlen, Mr….? Nun, unwichtig. Ich wünsche eine gute Nacht.“ Der Schwarzhaarige hob den Besen an und setzte sich in Bewegung. Natürlich kannte er den Namen. Und natürlich wusste er auch woher. Ebenso natürlich gab er nichts davon zu. Fremde blieben sich seiner Meinung nach Fremde. Und so sehr er Hogwarts liebte, alle Menschen darin waren und blieben …Fremde.

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Beitrag   » Re: FEEL THE TEMPEST STORMING «   FEEL THE TEMPEST STORMING Empty © Gast
Es war schrecklich wie detailreich das eigene Erinnerungsvermögen war, wie erschreckend leicht es war einzelne Erinnerungen wieder wachzurufen, nur damit sie dann wochenlang nicht mehr verschwanden und den Verstand vernebelten. Leander hätte alles dafür gegeben endlich vergessen zu können, seine Ruhe finden zu können.
Dabei schien er sich eigentlich so entfernt von der damaligen Szenerie zu befinden.. und doch reichte der eine Blick auf den Carrow aus um alles wieder nach oben zu treiben. Und dann war er da, in seinem Kopf, sah hinunter auf alles was der Hufflepuff tat und die Kälte der Erinnerungen gekoppelt mit der eigenen Fantasie des Jünglings reichten aus um einen Augenblick überhaupt nichts sagen zu wollen. Wahrscheinlich hätte der Ältere mit vor Eifersucht triefender Stimme gesprochen, ihm gesagt, dass er zurück ins Bett solle und sich nicht wie ein Kind benehmen sollte. Es hatte Finlay schon immer gefallen ihm Vorträge zu halten und so tat er es nun letztlich im Kopf des Hufflepuffs.
Absurd, dass eine einzige Erinnerung dazu ausgereicht hatte um ihn wie ein ängstliches Kind handeln zu lassen. Auge im Auge mit seiner Verlobten hatte er beinahe schon erzählt was er getan hatte und wie naiv er doch gewesen war. Aber sie war blind. Hatte sie doch geglaubt er und Faye.. Nicht ein Wort hatte der Blonde dafür gefunden. Ganz gleich, wie hübsch sie auch sein mochte so war die Rosier nur ein Gesicht unter Tausenden, hatte er sich gar nicht merken können, war verschwunden bevor sie überhaupt richtig aufgetaucht war. Der gravierende Unterschied zu seinem Quell der Schuldgefühle lag allerdings unterhalb der Gürtellinie und schloss neben Faye noch tausend andere aus; jede Frau auf diesem Planeten um genauer zu sein.
Es war lächerlich, dass er ausgerechnet jetzt an Finlay dachte. Wo doch so offen zu erkennen war, dass die beiden Männer absolut keine Gemeinsamkeiten hatten. Allen voran weil Balroc beinahe so schmächtig aussah wie der Lovegood selbst. Das Einzige was sie sich wohl teilen mochten war der verärgerte Blick mit dem sie auf ein Lächeln zu antworten schienen. Der Ire traf aber auch immer auf die schlachtgelaunten, weitaus lieber wäre ihm mal Jemand gewesen, der ebenso kreative Einfälle gehabt hätte wie er und mit dem er auch mal dümmlich lächeln konnte.

Und dann nach einer gefühlten Ewigkeit schien auch sein gegenüber wieder etwas sagen zu wollen. Tat ihm schon fast ein bisschen Leid, dass er diesen so überrumpelt hatte. Aber auch nur .. ein bisschen. Sich von der Distanz in dessen Stimme und der Kälte nicht abschrecken lassend, nickte Leander nur und lächelte wieder. Sowas kratzte ihn schon lange nicht mehr, zumindest nicht genug um deswegen jetzt beleidigt zu sein. Er wusste ja selber, dass er eigentlich ins Bett gehörte, eigentlich. ,,Lieber eine warme Dusche, sonst werde ich mir nach all diesem Regen noch einen Schnupfen holen, oder ein Stück Kuchen..’’, sinnierte er und hielt sich die unverletzte Hand auf den Bauch. Allerdings wäre die Dusche am Ende wohl sinnvoller, dicht das er noch einen Tag länger im Krankenflügel bleiben musste.
,,Oh! Und es ist Lovegood, wir besuchen den selben Jahrgang und.. fast die selben Kurse’’, erneut ein eher spitzes Lächeln auf den Lippen, betrachtete er den Hinterkopf des Anderen. Immer dieses unhöfliche sich wegdrehen. Seine Mutter hätte ihn dafür kopfüber in den See befördert und erst wieder rausgeholt, wenn er sie darum angefleht hätte.
,,Ihre Manieren sind ganz schön eingetrocknet für einen Mann ihres Namens, nachdem Sie mich fast umgeflogen hätten Mr. Carrow wollen Sie nun einfach wieder ins Schoss spazieren? Bei ihrem Glück würden Sie noch von Pryngle erwischt werden und Punkte abgezogen bekommen. Unvorstellbar.’’ Sicherlich ein wenig sehr weit ausgeholt, aber das war seit Tagen, die erste Gesellschaft, die er gehabt hatte, die ihn nicht mitleidsvoll angesehen hatte. Ihn jetzt einfach passieren zu lassen würde bedeuten, dass er selbst kapitulierend zurück ins Bett musste. Also an sich.. der totale Misserfolg und den konnte er unmöglich riskieren, oder?
Die beste Möglichkeit dafür war natürlich den Anderen gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen, weswegen er mit schnellen Schritten die restliche Entfernung aufholte und dann ein stückweit neben Balroc zum stehen kam.
,,Alles in allem sind Sie aber kein schlechter Flieger Mr. Carrow, nun zumindest für einen stocksteifen Slytherin versteht sich, hätte bestimmt auch für das Quidditchteam ausgereicht oder sind Sie dafür zu freundlich?’’Zu freundlich war er sicherlich für gar nichts, aber er hatte nicht sagen wollen, dass man wohl ein ziemlicher Schleimbolzen sein musste um in Slytherin Erfolg zu haben. Für ihn war es schon schlimm genug, dass er seiner Verlobten wie ein gehorsamer Dackel hinterher laufen musste, unvorstellbar wie es erst wäre, wenn er dann noch die Balance zwischen Riddle und Nott finden müsste.
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Jene Balance, die Carrow seit Jahren, da er sich mit den Herren nicht nur das Haus, sondern auch einen Schlafsaal teilte, mit eitler Abwesenheit und arroganter ‚Interessiert mich nicht, sprich mich nicht an‘ Ausstrahlung wunderbar beherrschte. Stumm. Wortkarg. Und kaum trat man näher, befand man sich weiter weg als vor dem ersten Schritt. Die carrowsche Hogwarts-Überlebens-Strategie, die er auch bei dem Hufflepuff anzuwenden gedachte und bereits in vollen Zügen dabei war. Nur schien dieser trotz bestialisch kaltem, von auffrischendem Wind und dunklen Baumkuppeln begleiteten Regen, weder aufgrund des Wetters, noch Balrocs Ausstrahlung oder gequält höflicher Distanz Einsicht zu zeigen. Im Gegenteil. Der Hufflepuff nahm sich heraus ihm einen Wortschwall an den Kopf zu werfen. Und auch wenn Balroc zwischen den Sätzen für irgend eine Erwiderung Zeit gefunden und bekommen hätte, hätte er nichts erwidert. Schweigend war er stehen geblieben, hatte den Kopf registrierend zur Seite gedreht, als Lovegood, ein Gesicht, das sich tatsächlich in einigen seiner Kursen tummelte, endlich wieder erkennend, den Abstand zu ihm überbrückte.
Es war noch nicht Acht Uhr.  Punktabzug? Eine Aufklärung über Manieren? Wohl kaum. Kein schlechter Flieger?… fragwürdige Feststellung. Peinliche Feststellung. Und viel wichtiger: was interessierte es Lovegood? Wieso redete er überhaupt mit ihm? Und was trieb diesen Strohkopf dazu in derartigem Aufzug völlig allein bei solchem Wetter hier zu erscheinen und noch dazu, ihn mit einem Redeschwall der absonderlichen Art zu fluten. Hatte er ihn irgendwie dazu animiert? Balroc starrte ihn nur an. Und der Kopf des Schwarzhaarigen legte sich um wenige Millimeter schief. Er wirkte schmollend, was einzig und allein der Form seines vermaledeiten Mundes zu verdanken war. Seine Augen, seine restliche Mimik, war bloß von einer kalten, unantastbaren Logik getrieben. Ein stummer, verlorener Sturm, den niemand hören konnte. Nie zuvor und niemals. Die morastrgünen Augen glitten offenkundig, sich jede Zeit der Welt nehmend über seinen Mitschüler. Von den Schuhen bis zu den Haaren und zurück. Dann wiegte sich der Kopf wieder in die Ausgangsstellung und er sah weg. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie es vergessen würden.“
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Gezwungen ungezwungen hatte der Hufflepuff sich an die wenige Gesellschaft geheftet, die sich ihm bot und war nicht bereit jetzt einfach aufzugeben. Sicherlich hätte er auch so ganz allein, mit sich selbst verstand sich, sein können und bis hinunter zum See gehen können, aber wann bot sich schon solche Gesellschaft? Nicht das er schon genug Hände von Schlangen geschüttelt hatte, genug großen Namen sein Desinteresse gezeigt hatte, aber neue Bekanntschaften hatten immer so etwas herrlich erfrischendes. beinahe wie der erste Regen im Herbst.
Leander betrachtete mit einer natürlichen Neugierde das Gesicht des Anderen, derweil dieser es ihm leicht zudrehte. Die Aufmerksamkeit von den Augen erst spät lenkend betrachtete er letztlich dessen Nase, die vollen Lippen und wanderte dann hinab bis zu den Füßen, ehe er wieder hinauf sah. Der Blonde konnte sich nicht erinnern dafür jemals wirklich Zeit gehabt zu haben. Auch wenn sie viele Kurse gemeinsam gehabt hatten, war er ihm nie wirklich aufgefallen, schlichtweg verloren in der Menge an Schülern. Vielleicht war es ja auch nur einer seiner Gedanken, vielleicht war Carrow in Wirklichkeit weitaus auffälliger als das. Aber da der Lovegood selbst den Großteil seiner Zeit neben seiner Verlobten saß und den guten Freund darstellen musste, fiel es ihm schwer bei einer Persönlichkeit, wie der ihren, irgendetwas anderes auch nur wahrzunehmen. Die Slytherin hatte es schon immer lieber gehabt, wenn sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, was er eindeutig auf die ständige Konkurrenz mit ihrer Schwester schob und sich daraus seit Jahren nichts mehr zu machen schien.
,,Was vergessen?’’, fragte der Blonde relativ gelassen und lächelte kurz. Die unverletzte Hand nutzend um sich durch das Haar zu streichen und ein paar Tropfen heraus zu wirbeln, versuchte er sich nicht anmerken zu lassen, wie amüsant er das Ganze tatsächlich fand. Wäre wahrscheinlicher einfacher für sie alle. ,,Und Sie brauchen schon weitaus mehr als einen Schmollmund zu ziehen um mich zu verunsichern Mr. Carow. Ein ziemlich .. einfallsloser Versuch, wenn ich das so sagen darf.’’ Kurz rutschte der Blick des Hufflepuffs auf die Lippen des Anderen und fragte sich warum dieser Anblick in ihm lediglich den Wunsch weckte dem Anderen über den Kopf zu tätscheln. ,,Sie brauchen wirklich nicht schüchtern zu sein, ich beiße nicht. Auch wenn ich gedacht hätte, dass man auf Komplimente mit einem leichten Ausdruck von Dank reagiert. Aber vielleicht haben Sie mich ja einfach nicht gehört, also nochmal: ich halte sie für einen guten Flieger Mr. Carrow.’’ Nun für einen Slytherin und für jemanden, der ganz offensichtlich einen riesigen Stock gefrühstückt hatte, dafür war er ziemlich gut gewesen.
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Geräuschlos drehte er sich ganz zu dem Blonden. Weder trat er näher, noch entfernte er sich weiter. Bloß das Umdrehen. Bloß der Blick, herausfordernd und nun deutlich um weitere Minusgrade hinab gen eisigem Keller fallend wie ein einziger Brocken aus totem Stein. Es war jener Blick, der Leander taxierte wie das einzige Übel der Welt. Eine Belästigung. Ein klarer Störfaktor in Balrocs ach so heiler, liebloser, manierlicher Welt. „Ich für meinen Teil habe Sie sehr gut gehört und auch verstanden, Mr. Lovegood. Etwas anderes anzunehmen ist anmaßend und respektlos. Doch diese Art von Verhalten scheint bei Ihresgleichen zum guten Ton zu gehören. Daher werde ich etwas deutlicher werden. Die schwarzen Haarsträhnen vor seiner Stirn zitterten leicht unter der Berührung einer auffrischenden Windböe. Seine Kiefermuskulatur zeichnete sich deutlich ab. Die Konturen seines symmetrischen, jungen Gesichts waren unter den Schatten der Umgebung, der Einzug gehaltenen Nacht und dem Licht des Schlosses im Rücken plötzlich umso deutlicher zu sehen. War er bis eben distanziert gewesen. So schien er nun mit einem Schlag bis auf die klare Feindseligkeit in jeder Faser seiner Erscheinung leer. Die Schultern straff. Der Rücken gerade. Die Arme unbewegt. Der Griff um den Besenstiel fest. So fest, dass seine Fingerknöchel unter der hellen, alabasterfarbenen, nassen Haut seiner Hände deutlich hervor traten. „Denn ich denke, Sie wollen mich wohl nicht hören oder verstehen. Aber mit Verlaub, weder spüre ich das Verlangen nach einem unwichtigen, halt- und belanglosen Gespräch mit Ihnen, noch sehe ich mich in der Pflicht dies zu tun. Weder Ihre Meinung, noch Ihre Gesundheit, Ihre Worte, oder Ihre Gesamte Person ist für mich von Belang. Sie sind mir völlig gleich. Alles an Ihnen. Ich will nichts von Ihnen und was Sie von mir wollen ist nicht von Interesse.“  Das trübe, dunkle, dreckige Grün seiner Augen wanderte verdeutlichend über Leanders gesamte Gestalt, blieb einen Moment an dessen zerwühlten Haaren hängen und senkte sich wieder in das bei den Lichverhältnissen ebenfalls dunkel erscheinende Blau des Hufflepuffs. „Zeigen Sie etwas Würde und sehen Sie von weiteren Belästigungen ab.“ Ruckartig drehte er sich um und beendete mit dieser Geste das Gespräch. Für Balroc gab es nichts mehr hinzuzufügen. Leander Lovegood würde Dank der unentschuldbaren Äußerung, der Carrowspross würde mit ganzer Absicht schmollen (!) diesen von nun an fortan ignorieren. Ja, tatsächlich. Der Hufflepuff hatte genau diese Reaktion zum größten und bedeutendsten Teil einzig und allein seinem Kommentar über die Lippen des Schwarzhaarigen zu verdanken. Mit einer Gänsehaut auf dem Leib stampfte Balroc durch das durchnässte Gras. Die Augenbrauen nun abgewandt verärgert tief ins Gesicht gezogen. Und eine Ausstrahlung um sich herum, wie eine dunkle, neblige Wolke aus kaltem Zorn. Wieso... wieso musste dieser Hufflepuff unbedingt? Er biss sich auf die Unterlippe und hielt sich davon ab den Kopf zu schütteln.
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Lovegood konnte sich nicht helfen, aber Balroc war sowohl merkwürdig als auch in seinen Handlungen nicht nachvollziehbar. Nun, zumindest wenn es nach ihm ging. Da wo er herkam bedankte man sich für Komplimente anstatt sie zu ignorieren und man, nun man freute sich auch darüber. Der Slytherin sah so aus, als wäre ihm Freude so fremd, wie Leander selbst der Zorn.
Wahrscheinlich fiel es ihm deswegen so schwer die Reaktionen des Anderen gebührend zu beherzigen und darauf nicht mit vollkommenem Unverständnis zu reagieren. Seine Hände zitterten und er wollte vieles, vielleicht sogar gerade alles sagen, was ihm durch den Kopf schwebte, unterließ es aber bei dem androhenden Wortschwall mit dem der Carrow eindeutig versuchte den Hufflepuff unter sich zu begraben.
Nicht das der Blonde sich jemals von solchen Worten hätte beeindrucken lassen, aber in diesem Augenblick zögerte sogar er mit einer Antwort. Scheinbar schien nicht alles so klar, wie er gedacht hatte und um das Schmollen, ja schier den beleidigten Grad der Schlange schien es nun soweit, dass dieser gar anfing eine verletzende Absicht hinter seine Worte zu stecken. Wie gut, dass sich der Ire nie für solche Intentionen hatte begeistern können und sie deswegen einfach an sich abprallen ließ, wie den Regen ebenfalls.

Eine Weile lang sah der Schüler des Dachshauses noch zum Rücken des Slytherin, ehe er ihm die wenigen Meter folgte und neben ihm herging. So richtig wusste er zwar noch nicht was er jetzt sagen konnte, zumindest sagen konnte ohne dem anderen dabei nur noch mehr zum Schmollen zu bringen. Denn das, und das wunderbare runzeln der Stirn, konnte er anscheinend fantastisch. Genauso wie das grimmige Brauen zusammen ziehen. Später würde er mal fragen, wie genau er das machte. Das könnte Leander ja noch gebrauchen, wenn er mal so tat als wäre er wütend.
,,Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen auf die Füße getreten sein sollte Mr. Carrow’’, entgegnete er lediglich und nickte mehrmals. Hatte er ja wirklich nicht gewollt, also das mit dem auf die Füße treten. Letztlich entschied er sich für ein kurzes Lächeln. ,,Ich fürchte Ihnen fehlt es an Spontanität für ein wirkliches Gespräch und anscheinend ist Ihnen heute eine Laus über die Leber gelaufen, so dass Sie absolut inkompatibel mit jeder Art von Freundlichkeit sind. Aber keine Angst, das hindert mich natürlich nicht daran weiterhin freundlich zu sein. Allein, weil Sie diesen merkwürdigen Gesichtsausdruck immer wieder auflegen und ich das furchtbare Bedürfnis bekomme Ihnen wieder und wieder einen Tee zu kochen.’’ Allerdings könnte es wohl auch am Regen liegen, dass das Gesicht des Anderen so muffelig wirkte und er letztlich an nichts Interesse zu haben schien. Naja das würde den Lovegood nicht daran hindern ihn trotzdem in eine nette Konversation zu ziehen.
,,Ach? Warum fliegen Sie überhaupt Mitten in der Nacht. Man könnte auf die Idee kommen, dass Sie überhaupt nicht gesehen werden wollen.’’
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Die Augen des Slytherin blieben unentwegt auf das Ziel seines Weges gerichtet. In diesem Fall das Schloss der britischen Schule für Zauberei und Hexenkunst. Die steinerne, hohe Fassade spiegelte Dank der regennassen Oberfläche die zarten, warmen Lichter der eigenen Fenster umrahmend dort, wo auch immer einer der goldenen Lichtstreifen seinen Weg hinaus in die verregnete, nur dem Wind gedankt an Milde einbußende, kalte Nacht fand. Balrocs Schultern blieben gestrafft und mit jedem weiteren entschlossenne Schritt sackten seine durchnässten Schuhe tiefer in die weiche Erde und das gebogene, sattgrüne Gras. Der Umhang des jungen Zauberers klebte wie der Rest seiner Kleidung tropfend an ihm. Und nach wie vor tauchte die Kälte die hitzigen, bleichen Wangen in einen zarten Roséton. Als er aus dem Augenwinkel registrierte, wie der Huffepuff eili zu ihm aufschloss, atmete er unbemerkt tief ein. Oh. Eine Entschuldigung. Sie war das Mindeste! Sollte der Blonde doch über einen gesunden Menschenverstand verfügen? Im nächsten Moment beantwortete sich diese unausgesprochene Frage direkt von selbst. Denn wenn Leander all das, was er da am Beginn seines Monologs, denn zu einem Dialog würde es schlicht und ergreifend nicht mehr kommen, für wahr und rechtens hielt, wäre die Antwort "Nein". Weshalb musste es ausgerechnet jetzt, nach all den Jahren, in denen der Andere ihn nie registriert hatte, ausgerechnet jetzt, in diesem hochsensiblen, privaten Moment des Carrowsprößlings unbedingt dazu kommen, dass jemand auf Teufel komm raus unablässlich und nicht aufzuhalten mit ihm sprechen wollte. Die linke, geschwungene Augenbraue Balrocs zuckte minimal in die Höhe. Er schnaubte tonlos. Tatsächlich ohne einen einzigen Laut von sich zu geben und hielt weiterhin geradewegs auf das Tor des Schlosses zu.
Man könnte auf die Idee kommen, dass er nicht gesehen werden wollte. Bei Merlin, wie abwegig das wohl war. Wie unfassbar abwegig. Tückisch. Unglaublich. Gar umöglich. Wie könnte man nur davon ausgehen, er wolle nicht gesehen werden? - Genug des Sarkasmus. So langsam bekam Balroc das Gefühl, dieser Mister Lovegood war nicht nur eine sonderbar sorglose, denn ja, alles an seiner Erscheinung, so malträtiert und gebeutelt und geprügelt und verarztet dieser gerade auch aussah, sprach Bände von Sorglosigkeit, Gestalt, sondern hatte auch so viel Strohhalme im Schädel wie strohblonde Haare auf dem Kopf. Und dann traf es ihn wie ein Schlag. Leander hatte ihn nie interessiert. So wie alle anderen es auch nie taten. Doch der Verband. Die Verletzungen. Sollte sich der andere also den Kopf bei der Ursache seiner Erscheinung angestoßen haben und war nun verwirrt? Balroc wurde langsamer. Hatte er einem anderen, der Aufgrund eines Zustandes, indem er nichts für seine wirren Worte konnte, derartig zugesetzt, nur weil er nicht zuvor daran gedach hatte? War er ein solch kalter Mensch? So skrupellos, so mitleidslos, so lieblos und tot und arrogant wie Großtante Octavia? Er schauderte und blieb letztlich doch stehen. Vorsichtig langsam drehte er Leander den Kopf zu und betrachtete diesen mit skeptischem, aber weit weniger wütendem Blick. Es schien, als wäre sein Zorn wieder verraucht und Verwirrung stiftete eine gewisse Unruhe inmitten der nicht sonderlich regbaren Mimik des Schwarzhaarigen. Argwohn und Skepsis. Und dann kam ein überraschendes, verwunderndes, kühles: "Ich begleite Sie zurück in den Krankenflügel, Mr. Lovegood. Und dabei war es von Balrocs Sichtweise aus, egal wie sehr er den anderen und dessen Art nicht ausstehen konnte, die einzig passable Handlungsweise. So verhärtet, wie sein Verdacht nun bereits war.
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Beinahe, um nicht zu sagen so gut wie, wäre er in den Slytherin hinein gerannt. Da er aber, in intelligenter Voraussicht, bereits eher seitlich von ihm gegangen war, schritt er lediglich weile Meter an dem Dunkelhaarigen vorbei, als dieser stehen blieb und kam nicht unweit von ihm ebenfalls zum stehen. Hu?
Vielleicht hätte er etwas gesagt, wenn ihm denn etwas eingefallen wäre, was man darauf antworten konnte. Eigentlich hatte er ja nicht zurück auf die Krankenstation gewollt, allen voran weil er da erst herkam. Dieses äußerst strategische Manöver, das seine Flucht aus diesem beschrieb, hatte ihn genug Zeit und Kreativität gekostet um jetzt nicht einfach von dem Carrow über den Haufen geworfen zu werden. Da hätte dieser noch so einen verbitterten, ernsten Gesichtsausdruck machen können. Er wollte schlichtweg nicht zurück.
Trotzdem konnte Leander nicht leugnen, dass der plötzliche Stimmungsumschwung durchaus Gefallen bei ihm fand und er deswegen nicht schlecht staunte, als der Zorn langsam auf den Zügen des Anderen verblassten. Beinahe hätte er wohl Beifall geklatscht oder ein spöttisches: geht doch, verlauten lassen, entschied sich aber für die weitaus elegantere Variante des Zungeschnalzens, ehe er ebenfalls einen skeptischen Blick zeigte, der dem vom Balroc eine echte Konkurrenz hätte sein können.
,,Es war keinesfalls meine Absicht zurück zum Krankenflügel zu gehen’’, antwortete er geradeheraus und nahm sich die Freiheit das einfach mal so stehen zu lassen.

Sein Blick richtete sich weg vom Schloss, vorbei an dem Slytherin hinüber zu den Ländereien. Sicherlich war er klatschnass und jeder Teil seiner Vernunft schrie ihn an, dass er endlich aufhören sollte sich wie ein bockiges Kind zu benehmen, aber wollte er seine neuerliche Freiheit wirklich so schnell wieder aufgeben? Nur für ein paar Minuten der Gesellschaft?
Sein Blick glitt zurück zu der Schlange, verblieb auf dessen Gesicht und den schmollenden Lippen. Konnte er auch anders? Vielleicht freundlich lächeln oder.. auch .. ein Grinsen mit Zähnen? Statt das allerdings wirklich weiter zu verfolgen entschied er sich für das einfachste und nahm sich erneut die Freiheit ein paar Schritte zu ihm zurück zu machen. Sicherlich hatte er allen voran Gesellschaft gewollt, aber musste er dafür jetzt ausgerechnet das aufgeben?
,,Aber wer sagt mir, dass Ihr nicht einfach wieder verschwindet, wenn ich jetzt dafür .. meinen Ausgang aufgebe?’’, murmelte er und schüttelte den Kopf. ,,Und wer sagt mir, dass der Preis für meine Freundlichkeit am Ende nicht Verrat sein wird?’’ Er kannte Balroc nicht gut genug um sicher sagen zu können, dass dieser ihn nicht bei der Heilerin verpfiff oder schlimmer noch den Hausmeister auf ihn aufmerksam machte. Der Blonde schüttelte sich. Alles, nur nich der grässliche Hausmeister.
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,,Verrat?", wiederholte Balroc mit leichtem Unverständnis. Dann dämmerte es ihm. Natürlich. Sicher. Bei Leander Lovegood handelte es sich nun umso deutlicher um einen unwilligen Patienten. ,,Ah. Verstehe. Sie fürchten ich hätte Interesse daran sie anzuschwärzen. Glauben Sie mir, das ist nicht meine Art." Wenn er jemanden niederstampfen wollte, tat er es selbst und mit Worten und das hatte bislang stets ausgereicht. Hinterhältige Intrigen, Fallen und Lockungen in vermeintliche Sicherheiten, all das war ihm fremd. Balroc war verdammt ehrlich. Auch seine ganz eigene, blatant durchschlagende und niederschlagend direkte Art. Wenn ihm jemand oder etwas gegen den Strich ging, dann kümmerte er sich sofort und selbst darum. Keine Schlangenmanier, ganz sicher nicht. Er sah kurz zum Tor, dann wieder in Leanders, nun durch das Licht des Schlosses weit klareren, blauen Augen. Sicherlich Augen, die tagsüber und bei klarem Licht strahlten. Ganz sicher. Lebensfroh. Alles an diesem Lovegood war so lebensfroh, während er selbst... Hör auf ihn zu mustern und solch einen Unsinn zu denken. Er ist nicht wie du. Du bist nicht wie er. Wozu die Vergleiche? Balroc räusperte sich. ,,Mr. Lovegood. Sie sind verletzt. Und meine Pflicht als Gentleman ist es, wenigstens den Versuch zu wagen sicher zu gehen, dass Sie nicht weiter umher irren und streunern und sich in Ihrem Aufzug den Tod holen."
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Leander hatte nicht gewusst, was er sich für eine Antwort erhoffte. Vielleicht ein offensichtliche Lüge, damit er dem Slytherin nur den Rücken kehren musste und wieder seine Freiheit genießen konnte. Stattdessen beeilt Carrow seine aalglatte, manierliche Art aufrecht mit dem er ihn anscheinend in Sicherheit glauben wollte. Und verdammt. Es funktionierte auch noch.
Der Blonde hätte sich gern für seine Torheit und sein Vertrauen geohrfeigt, schaffte es aber nicht einmal sich selbst böse zu sein. Wenn er nur die Möglichkeit des Anderen gehabt hätte, dann wäre er sicherlich schon längst beim Quidditchfeld gewesen. Sicherlich nicht die beste Idee, angesichts des Wetters und seines Zustands, aber aus ihm hatte in dem Moment nicht die Vernunft sondern lediglich die Sehnsucht gesprochen.
Es war deswegen nicht sein Misstrauen oder sein Dickkopf, die ihn daran hinderten nun zurück zum Krankenflügel zu gehen. Viel eher war es sein eigener Wunsch nach Freiheit, seine Passion des Fliegens und hatte ihn der Anblick des Anderen doch allenfalls nur neidischer gemacht, als dass er ihn wirklich bereichert hatte. Eigentlich hatte er keinen Neid empfinden wollen, war es doch gar nicht die Art des jungen Mannes solche Gefühle zu hegen und sich in seiner Verbohrtheit auch noch darauf zu stürzen. Aber nach all der Zeit, die er so lange mit der Warterei verbracht hatte und der schlichten Tatsache, dass er wenig Geduld besaß, hatten dafür den perfekten Nährboden geliefert.

,,Dann, will ich Sie natürlich nicht an ihren Pflichten hindern’’, murmelte er letztlich, die Stimme belegt, weil er sich die offensichtliche Niederlage in diesem Falle beugen musste. Sicherlich hatte der Slytherin Recht aber allein das zuzugeben schmerzte mehr, als er ebenfalls zugeben wollte.
,,Aber dann schulden Sie mir endlich ein paar Antworten, allen voran wegen des nächtlichen Flugs’’, gab er wieder merklich stur zurück und ging ein paar Schritte in Richtung des riesigen Torbogens. Eigentlich schuldetet er ihm auch dafür Lakritzstangen und eine Entschuldigung dafür, dass er vorhin so grässlich gewesen war.
,,Ich trage es Ihnen übrigens nicht nach, dass Sie vorhin so ein garstiger Mensch gewesen sind. Wir alle machen Fehler, allen voran, wenn wir uns bei unseren Leidenschaften ertappt fühlen.’’ Schamgefühl? Ach was! Das war ihm so Fremd, genauso wie Privatsphäre und die Tatsache, dass der Andere ihn sicherlich nicht ohne Grund so angezählt hatte; vollkommen gleichgültig.
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Mit einer geschmeidigen, eleganten Bewegung wirbelte Balroc den Besen an Hand und Handgelenk nach vorne herum, schloss die kurz gelockerten Finger um den Besenstiel wieder fester, als der Besen kontollirt und weich wie Butter geführt auf seiner Schulter landete, und hielt ihn weite fest. Geschultert rann der Regen noch in langen, tropfenden Schlieren an dem Holz des Fluginstruments entlang und troff auch schon auf den Stein Hogwarts, der die leichten Schritte des Slytherin leise hallen ließ.
Immerhin dämpfte nicht mehr das schmatzende Gras und Erde Gemisch seine Sohlen. Eine lange, nasse Spur hinter ihnen herziehend durchquerten sie den Torbogen mitsamt Tor und Balroc sah Leander längst nicht mehr an. Erneut pochte dieser auf ein Gespräch. Sicher konnte Carrow Gspräche führen. Sehr gut sogar. Er brilierte darin mit jener Wortgewandtheit, die man für ihn und bei ihm voraussetzte. Doch Lovegood, dieser wirre und verletzte Hufflepuff, sprach auf eine eklatante Weise, die jegliche Distanz eine Lüge nannte. Penetrant schürfend, als wäre er ein zu groß geratenes Kind oder ein Sensationsjournalist, der sich mit der Erhaltung einer unschuldig sorglosen Fassade mehr Informationen erhoffte. Aber die Überzeugung des jungen Mannes, mit den tiefschwarzen Haaren, die er nun mit einer Hand wieder aus seiner Stirn ordentlich nach hinten strich, war eine andere. Er glaubte umso mehr, dass Leander wohl gerade nicht ganz zurechnungsfähig war. Und diese Überzeugung verhärtete sich. Andernfalls würde jemand der noch ganz bei Trost war, niemals irgend eine Schuldigkeit in dieser abwegigen Situation sehen. ,,Tue ich das?"
Balrocs Kopf neigte sich etwas zur Seite und er ließ den Blick umher schweifen. Ohne jedoch eine Sekunde lang anzuhalten. ,,Ich behalte mir das Recht vor nicht zu antworten, wenn mir die Frage keiner Antwort wert oder nötig erscheint. Insbesondere, wenn ich den Sinn für eine Beantwortung nicht sehe.
Die moosgrünen Augen schimmerten nur leicht. Dezent. Als ein klarer Lichtfall endlich die deutlich trübe Färbung zwischen Morast und Olivgrün zum Vorschein brachte, im selben Moment, in dem Balroc minimal den Kopf in Leanders Richtung bewegte.
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Leander war eher mürrisch als glücklich damit, dass sie nun zurückgehen würden. Dennoch hatte er nicht weitere Worte verschwendet und war langsam neben Balroc in Richtung Hogwarts verschwunden.
Der Blonde rieb sich noch einmal durch das Gesicht um die Nässe loszuwerden und fluchte über sich selbst, allen voran wegen seiner Torheit. Würde er aber auch nicht zugeben, zumindest nicht gegenüber dem Slytherin. Bevor er da von seiner eigenen Naivität und seiner störrischen Art anfangen würde, wäre er lieber allein.Aber er war nicht allein und er würde deswegen auch nicht zugeben, was ihn da geritten hatte.
Bei den Worten des Dunkelhaarigen nickte er langsam und überlegte sich eine gute Frage, die er aussprechen wollte. So viel Neugierde, so wenig Zeit und außerdem musste er sicherstellen, dass es auch die Art Frage war, die der Carrow beantworten würde. Aber.. was wäre das für eine Art von Frage? Es war schwer zu sagen, wie man einem Gemüt, wie diesem nicht au die Füße treten sollte. Schließlich war die Schlange anscheinend so leicht zu reizen, dass man nicht einmal vernünftig neben ihm hergehen konnte. Also… ehhhhhhhh…

,,Nun gut’’, antwortete er nachdenklich und legte den Kopf ein wenig in Schräglage. Es gab so viele Dinge, die er gerne wissen wollte. Das war nicht fair. ,,Warum spielen Sie nicht in der Hausmannschaft?’’, fragte er als erstes geradeheraus, weil es einherging mit dem Fliegen und der Leidenschaft, die im Blick des Anderen gelegen hatte.
Der Blonde biss auf seiner Unterlippe herum und strich sich die blonden Strähnen lediglich aus dem Gesicht. ,,Und kann ich auch du sagen? Es würde einiges so viel leichter machen’’, stellte er die nächste Frage und beantwortete diese bereits in seinem Innersten. Die Antwort darauf kannte er ja schon und ignorierte sie deswegen auch.
,,Balroc, sag wieso bist du nur so wütend?’’, fragte er und kam sich noch im selben Moment so töricht vor. ,,Ich meine, lediglich, wieso es dich so reizt, mit Jemand anderem mehr als drei Worte zu wechseln und du diesen Gesichtsausdruck behältst, der eine Mischung aus trauriges Kind und wütender Troll ausstrahlt’’, erklärte der Lovegood seinen Gedankengang und merkte letztlich, wie naiv das noch immer klingen musste.
,,Ich schätze, dass ist eine dieser Fragen, die du nicht beantworten willst, aber ich muss dich warnen, dass ich dann meine eigenen Schlüsse ziehen könnte und ich weißt nicht ob du das willst.’’ Wahrscheinlich eher nicht. Die Varianten, die Leander dafür wählten würde waren wahrscheinlich ebenso wahnsinnig, wie kreativ. Gleichzeitig natürlich vollkommen absurd und falsch, aber das würde ja keine Rolle spielen. Wenn man ihm keine Antworten gab, dann müsste er sich eben selbst etwas ausdenken.
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Es war noch früh genug. Sie würden weder vor dem Hausmeister, noch vor Vertrauensschülern oder Professoren sich rechtfertigen müssen. Als sie an den riesigen Türen der großen Halle vorbei gingen, konnte man schon aus der Ferne die rege Geräuschkulisse der Tischgespräche und abendliche Runde zu Tisch vernehmen. Balroc wusste aus Erfahrung, ja seine innere Uhr riet ihm sich zu beeilen. Jeden Moment würde der Großeil der Schüler aus der Halle gen Schlafsääle wandern. Ein kurzer Seitenblick zu Leander, dann wieder nach vorn. Nun. Was würde man denken, wenn man sie völlig durchnässt, ihn mit Besen und den anderen wie aus dem Krankenflügel entführt gemeinsam einsam vorfinden würde? Vielleicht ein kurzer, fragender Blick. Doch Balroc würde durch jeden Zuschauer hindurch sehen und die Nichtigkeit Nichtigkeit sein lassen. Nur wenn man reagierte, schürte es das Feuer der Gerüchteküche und des Mundwetzens- und Zerreißens. Das wa Hogwarts. Schlicht ignorieren und weiter gehen und er würde sich um seinen makellos aufrecht erhaltenen Ruf keine Sorgen machen müssen. Auch nicht bei einem gewissen Mr. Lovegood. Schließlich schützte ihn die Wahrheit. Nicht, dass man am Ende noch glaubte, er und Lovegood wären soetwas abwegig grauenvolles wie Freunde. ....Freunde... Ausgerechnet dieser Gedanke und das gesamte, vorhergehende Konstrukt mussten unbedingt mit der Aussprache seines Namens beendet werden. Es kam so unerwartet. Es riss ihn aus seiner Schweigsamkeit und einen Moment wäre Balroc fast zur Salzsäure erfroren. Wieso tangierte es ihn beim Vornamen genannt zu werden? Auf eine solch vertrauliche Weise? Richtig. Genau deswegen. Vertraulich. Privat. Freundschaftlich! Als Leander verstummte, Balroc mit einem Fuß auf der Treppe und dem geschulterten Besen auf der Rechten verharrte und den anderen anstarrte, als hätte soeben ein Lemming Lambada getanzt, schien jedes Geräusch, ja selbst das Geplapper der Gemälde in seinen Ohren wie durch Watte durchzudringen. ,,Nein.". Seine eigene Stimme hörte sich so fremd an. Heiser. Belegt und von brüchigem, stockenden Klang zwischen Hauch und Unglauben. Dan schüttelte er vehement den Kopf. Und sein überraschter Gesichtsausdruck fiel zurück in die kühle, distanziert arrogante Mine. ,,Nein. Sie dürfen nicht." Ruckartig sah er weg und trat endlich auf die Treppe. Wieder ein instinktivr, kurzer Moment, in dem er sich auf die Unterlippe biss, diese losließ und seine Nasenflügel leicht unter einem deutlichen Atemzug bebten. ,,Und wenn Sie mich nicht wieder verärgern wollen, sehen Sie von weiteren solcher Unhöflichkeiten ab." Dabei hatte er im ersten Moment, als er aus leicht geweiteten, sumpfgrünen Augen in Leanders naiv blitzende und vor Unsinn strotzende, blaue Iriden gestarrt hatte. Jede Prägung der Iris ein einziges Versprechen von Wahn, liebenswürdiger Dreistigkeit und haltlosen Funkensprühen. Leander sah selbst in seinem derangierten Zustand aus, wie ein Wirbelwind auf Wolke 12. Was auch immer das bedeuten soll... innerlich schüttelte Balroc den Kopf. Egal. Nun sah er selbst wieder so verärgert aus, wie es erwartet wurde. So wie es Pflicht war. So wie er es gelernt und immer schon getan hatte. Niemand, bis auf seine Großtante nannte ihn Balroc! Und sein Vater - schnell verdrängte er den Gedanken. Sekunden nur. Nur zwei weitere Treppenstufen. ,, Zur ersten Frage, weil ich nicht will. Zur zweiten, ich bin nicht wütend. Ich empfinde jeden unnötigen Kontakt mit und zu anderen als... unheimlich ermüdend und frustrierend. Was uns wieder zur Antwort der ersten Frage führt." Dieser Lovegood musste einfach sich den Kopf doppelt und dreifach gestoßen haben. Er und Kind? Er und Troll? Innerlich seufzte Balroc. Äußerlich blieb er souverän. Er wusste doch selbst wie seltsam sein Mund aussah. Und dass er ihm, wenn er nicht alles andere so streng aufrecht erhalten würde, eine Balrocs Meinung nach gänzlich lächerliche Wirkung geben würde.
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Sehnsüchtig zur großen Halle sehend hatte er allen voran das Bedürfnis danach verspürt einfach hineinzugehen und seine Freunde zu begrüßen. Leander vermisste sie alle, angefangen bei Donald und seinen Teamkameraden, sowie den anderen Schülern des Dachshauses. Selbst die Freundinnen seiner Verlobten wäre eine angenehme Abwechslung gewesen.
So wurden seine Schritte vor dem Eingang der Halle so langsam, dass er später Schwierigkeiten hatte die Distanz wieder zu der Schlange aufzuholen. Schlichtweg hatte er gehofft, dass Jemand seiner Mitschüler, seine Freunde hinaus kommen würde und ihn mit einem warmen Lächeln begrüßen würde. Die Hoffnung, dass von irgendwoher sein Name gerufen wurde und ihn darauf aufmerksam machte, dass er noch nicht zurück musste, blieb bestehen, bis er bei den Treppen ankam. Hmpf.
Ein letzter Blick über seine Schultern und er dazu zurück zu dem Carrow, der nun einen noch grimmigeren Blick zur Schau stellte. Leander hatte das nicht für möglich gehalten. Ihm kam der Verdacht, das der Andere als Kind immer so drein geblickt hatte und der Ausdruck einfach auf dessen Miene festgewachsen war. Oh Himmel. Vielleicht konnte er gar nichts anders gucken.
Resort betrachtete er das Gesicht des Dunkelhaarigen, fing dabei bei den Lippen an und hörte erst auf diesen so unverblümt anzustarren bis er beim Haarschopf angekommen war. Letztlich sah der Hufflepuff wieder auf die Stufen unter ihm und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich sicher war, dass ein anderer Ausdruck ihm viel besser gestanden hätte. Dieser merkwürdige, gruselige Blick sorgte allenfalls dafür, dass der Ire an seinen verschrobenen Großvater erinnert wurde. Buwah.

Beinahe hätte er die Antwort gar nicht gehört, weil der Andere auf einmal so leise sprach. Aber der Blondschopf hatte die Antwort ja sowieso schon gekannt und war deswegen auch nicht ganz so überrascht, dass es ein Nein war. Ehrlich gesagt interessierte ihn das trotzdem nicht. Hatte er schlichtweg nicht gehört, selbst nicht als dieser es ein zweites Mal bestätigte. HATTE ER EBEN IMMER NOCH NICHT GEHÖRT.
Balroc riet ihm davon ab, dass zu tun, weil er sonst nur wieder verärgert wäre. Lustig, Leander hätte alles darauf gewettet, dass er jetzt schon verärgert war. Schlimmer ging ja bekanntlich immer, aber das reichte als Abschreckung nicht aus; demnach duzten sie sich also Beide, wunderbar.
Die Antworten auf seine Fragen waren so unzufriedenstellend, dass er diese zwar hörte und absicherte, aber nicht darauf eingehen wollte. Er konnte sich aber auch nicht vorstellen, wie Kontakt zu anderen Menschen jemals unnötig sein konnte. Weswegen er letztlich nur leise gluckste und den Kopf schüttelte. ,,Du musst schrecklich einsam sein’’, sagte er nachdenklich und legte Balroc, als wäre es das selbstverständlichste der Welt, eine Hand auf die Schulter.
,,Umso besser, dass wir uns nun richtig kennenlernen.’’ Was ihn ja eigentlich direkt zu seiner nächsten frage führte, die eigentlich überhaupt nichts damit zu tun hatte, ihm aber gerade eingefallen war. ,,Und warum machst du immer diese komische Bewegung mit deinen Lippen? Ich meine für Jemanden, der andere von sich fern halten will, ziehst du eine ganz schön traurige Schnute. Kein Wunder also, dass man dir gleich ganz offenherzig begegnen will.’’ Wahrscheinlich hatte er nur wegen diesem, nebenbei bemerkt ganz grandiosen, Schmollmund angefangen den Carrow so in sein Herz zu schließen. Irgendwie erinnerte ihn das Ganze immer an niedliche Tierbabys und wenn der Lovegood etwas liebte, dann Kinder von Tieren.
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Die Hand auf seiner Schulter, diese so zutrauliche Berührung, kam so unerwartet, so plötzlich, so völlig haltlos aus der Luft gegriffen, dass Balroc seinen Kopf ruckartig an Contenance einbüßend zur Seite drehte, den Blondschopf anstarrte und - ins Leere trat. Tatsächlich glitt sein Fuß einfach durch Luft. Gleichzeitig explodierte eine Gänsehaut sich wie ein Lauffeuer vom Brandherd namens Hufflepuffhand aus über seinen gesamten Körper verbreitend.
Der Schauder war so heftig, dass sich selbst die nassen Nackenhaare aufstellten. Ein heftiges, blitzartig schnelles, aber durch die Handfläche Mr. Lovegoods eindeutig spürbares, zitterndes Beben ihn durchfuhr, wie mit einem einzigen Schwertstreich und er automatisch und ohne etwas an der Reaktion seines Körpers verhindern zu können, die Schultern hochzog. Balroc verkrampfte. Sein ungläubiges Gesicht mit großen, geweiteten grüne Augen unter schwarzen Wimpern geradewegs dem Dachs zugewandt, ruckte er fallend, aufgrund des Gleichgewichts- und Haltverlusts etwas nach vorn und drohte im ersten Moment der länge nach stolpernd mit dem Stein der Treppe bekanntschaft zu machen. Dann abr fing er sich instinktiv wieder auf, indem er den Besen scheppernd zu Boden fallen ließ und mit der selben Hand, die diesen wohlbehütet auf der anderen Schulter balanciert hatte, nach dem Treppengeländer griff. Aber er griff nicht nur danach. Er zog sich daran heran, schüttelte mit einer heftigen, schaudernd ruckartigen Bewegung seiner Schulter Leanders Hand ab und schnappte entrüstet nach Luft. Sein Mund öffnete sich. Luft!
Und nach wie vor, so fest wie er sich auch an das Geländer klammerte, starrte er in das Gesicht des Anderen, als hätte ihn dieser gerade offenbart, er sei für den Tod Myrtes, der Hinrichtung unzähliger Schlammblüter und Grindelwalds Sockenstrickkurs verantwortlich. Ja! Eine solch abstruse Mischung aus Schock. Allen voran aber schlicht ....Hilflosigkeit. Wahrhaftig. In Balrocs Augen glänzte ein klarer Funke Überforderung und Hlflosigkeit mit sich. Fragen über Fragen über Fragen, die allesamt keie Antworten bringen würden. Und er sah ihn mit diesem Ausdruck zwischen dem Flehen nach Orientierung, wie auch Furcht an.

Aber dieser Eindruck hielt sich nur einen Sekundenbruchteil. Er war wieder so schnell weg, dass man einfach nicht sicher sein konnte, ob es eine dem Licht geschuldete, optische Täuschung, oder gar halluzinogene Einbildung war. Wunschträume und Vorstellungen, die dann aufklafften und vermeintliche Realität darstellten, wenn man sie nur vehement genug sehen und für wahr halten wollte.
,,Fassen Sie mich nicht an!" Und da war er wieder. Zorn. Wut. Angriffslust, die doch wie am ausgestreckten Arm jeden und wahrlich jeden von sich stoßen wollte. Er schnaufte laut und durchdringend, schloss den Mund, presste die Lippen aufeinander, nachdem er derart deutlicher und auch etwas, um ein nennhaftes Stück lauter geworden war und sich endlich wieder aufrichtete. Er löste sich vom Geländer, straffte die Schultern und prügelte wieder in diesem asketisch, exorbitant erniedrigend kaltschnäuzigen und manierlich aristokratischen Tonfall, allerding mit einer so eindeutig unmissverständlichen Beleidigungssymphonie in der Stimme, auf Leander ein. ,,Begreifen Sie es nicht?! Ich s e h e so aus! Ich z i e h e keinen vermaledeiten S c h m o l l m u n d. Das und wirklich d a s ist schlicht und ergreifend mein Gesicht. Jetzt leben Sie damit, ignorieren es und reißen Sie sich endlich zusammen, Herr Gott! Sie inkompetenter, minderbemittelter, amöbenabszessierter -"
Balroc brach ab. Sah schnell weg, hinunter zu dem fallen gelassenen Besen, der einige Stufen tiefer zum Stillstand gekommen war, und sah dann wieder erniedrigend abfällig in Leanders Gesicht. ,,Fassen Sie mich noch einmal an, Lovegood, und ich breche Ihnen jeden Ihrer Knochen erneut. Manierlich." Diese Reaktion des Carrowerben. Sie war abartig. Übertrieben. Aber nichts an ihr war eine Lüge. Und er meinte es. Genau so wie er es sagte. Aus jeder Silbe klar und unmissverständlich. Wieso, warum, weshalb, wodurch? All diese Fragen, zu denen nur er die Antwort wusste. Er, dessen kleiner, unmerklicher, gut behüteter und versteckter, kindlich verlorener Teil, vor seiner eigenen Stimme Furcht empfand. Das war nicht er. Oder etwa doch?
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Der Grund warum Carrow anscheinend wirklich nicht im Quidditchteam war, zeigte sich für Leander in dessen Reaktion auf die Hand auf seiner Schulter. Nicht das der Blonde ihn hatte provozieren wollen - es war für ihn selbstverständlich gewesen, genauso zu handeln. Und nun sah er anscheinend das völlige Ausmaße der sozialen Inkompetenz, die der Slytherin zu bieten hatte.
Erst das leichte Taumeln, weswegen Leander beinahe erneut nach ihm gegriffen hätte, es aber dann aus Zurückhaltung lieber sein lassen und dann dieser merkwürdige Blick. Der Besen fiel geräuschvoll ein paar Treppenstufen herunter und der Hufflepuff sah dabei zu, wie der andere sich verzweifelt an das Treppengeländer klammerte und dabei aussah, wie ein verschrecktes Tier.. beinahe schon mitleidserregend. Die großen Augen, die dem Iren entgegen blickten weckten umso mehr den Wunsch danach schützend den Arm um ihn zu legen, wie ein Vogelkind das auf jeden Fall Schutz benötigen würde. Dennoch hatte er nichts dergleichen getan oder irgendetwas gesagt. Besser er ließ Carrow erstmal zur Besinnung kommen und sich sammeln, bevor der nächste Schock ihn noch umbringen würde.
Seine Hand wurde abgeschüttelt und der Lobegood nahm sie gelassen zurück, beinahe als würde sich dieses Trauerspiel nicht gerade vor seinen Augen abspielen. Die verschiedensten Gefühle schienen sich auf dem Gesicht des Älteren gerade die Hand zu geben, ehe sie auf der sonst so steifen Mimik einen Tango veranstalteten.

Doch dieser Ausdruck blieb nicht lange, wechselte schon bald wieder der Entrüstung und allen voran der Verärgerung. Innerlich zählte der Schüler des Dachshauses bereits bis drei und machte sich auf den Sturm gefasst, der nun, wohl oder übel, über ihm einbrechen würde.
Blinzelnd nahm Leander den Wortschwall entgegen, kein Zucken auf seiner Miene, lediglich Stille seinerseits. An sich vom Leben eher mit wenig Geduld beschenkt, zügelte der Blonde sich in diesem Augenblick und gab sich mit dem Warten zufrieden. Eine andere Wahl hätte er sowieso nicht gehabt und würde deswegen nun nicht einfach weitergehen. Noch immer relativ gelassen stand er da, verlagerte sein Gewicht mehr auf den linken Fuß und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, worüber er tatsächlich nachdachte.
Er antwortete nicht. Sowieso wollte Balroc auf seine Worte keine Antwort und der Lovegood tat es Schulterzuckend ab. Für ihn war das Ganze letztlich nicht mehr als ein Abwehrmechanismus des Slytherins und wurde deswegen so wenig beachtete, wie die vorherigen Bemühungen ihn auf Abstand zu halten.

Erst als der Andere seinen Besen wieder im Griff hatte und der Ire sich sicher war, dass sie nun weitergehen würden, setzte er den Weg fort und biss auf seiner Unterlippe herum, die Brauen leicht zusammen gezogen. Eindeutig ein nachdenklicher Ausdruck, beinahe als würde er versuchen eines dieser Kreuzworträtsel zu lösen, die sein Bruder so mochte. Derzeit suchte er nach einem realistischen Grund für das Verhalten der Schlange und war sich sicher, dass es mindestens zehn Buchstaben und drei Silben hatte, dazu fing es mit E an und endete mit S. ACH!
Das war leicht; Elternhaus.
,,Ich schätze, dass war eine dieser Fragen wo dir der Sinn nicht ganz klar ist’’, meinte er nachdenklich und rieb sich über das Kinn, ehe er im richtigen Stockwerk angekommen in den Gang einbog.
,,Was bedeutet Amöbenabsessziert?’’, fragte er, nicht weniger freundlich als bei den Fragen zuvor und lenkte den Blick noch immer nach vorne Richtung Krankenflügel. ,,Du musst es mir auch nicht erklären, ich schätze ich kann es mir schon denken, was es bezwecken sollte’’, ergänzte er dann und sah weiter nach vorne. Nach einer Weile erst blieb Leander stehen, zog die Stirn kraus und betrachtete den Carrow erneut. ,,Und für Jemanden, der sich so viel Mühe gibt seine Gefühle zu verstecken und so.. höflich zu klingen, bist du ziemlich leicht durchschaubar und.. ziemlich ängstlich. Von hier aus finde ich den Weg allein, Dankeschön Balroc.’’
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Was war nur los mit ihm? Stillschweigend lauschte er Leanders kargen Worten. Und konzentrierte sich doch umso mehr auf den Klang ihrer Schritte, der nicht ein einziges Mal synchron von den Treppen und Wänden hallte. Nicht ein einziges Mal. Eine Annomalie in jedem Rhythmus. Keine Harmonie. Keine Ruhe. Wie denn auch, wenn Balrocs Stille und Leanders Monolog beide aus der selben Quelle schöpften: die Unfähgkeit des Carrowsprösslings, die der Schwarzhaarige soeben zum Besten gegeben hatte? Er verstand es selbst nicht. Der Grünäugige nutzte die Zeit bis in den Trakt des Krankenflügels dafür, sich zu sammeln, zu reflektieren, zu begreifen und eine Erklärung zu finden, für seine übertriebene Reaktion. Natürlich hatte mancher Professor ihm mal die Hand auf die Schulter gelegt. Sicher. Und mancher Schüler damals, zu Beginn seiner Schulzeit, durch unbedachte Berührungen versucht mit ihm anzubandeln. Und nie hatte es ihm derart die Contenance geraubt. Während Leanders Worte wie durch Watte pappig und leer zwar vernommen wurden, doch nicht blieben, verlor sich Balroc in der Analyse der eben erlebten Situation. Nichts an den Sätzen des Hufflepuffs schaffte es seine Gedanken zu zerstören, zu zerschneiden und zerbröckeln. Sie drifteten an ihm vorbei. Sicher hörte er. Sicher verstand er, weshalb der Hufflepuff etwas derartiges sagte. Aber es war gerade absolut keine Priorität. Als Leander stehen blieb, bemerkte es Balroc nicht. Er ging noch einige Schritte weiter. Das Gesicht verschlossen wie ein Buch mit sieben Siegeln. Dann weiteten sich seine Augen um wenige Millimeter und auch er hielt inne, drehte sich um und erwiderte Leanders Blick. Höflich, freundlich und doch nahtlos asketisch sagte er letztlich bedächtig: ,,Ich wünsche eine geruhsame Nacht und gute Besserung, Mr. Lovegood.". Da war es wieder. Dieser kalte, leere Ton. Diese Stimme. Dieses absolute Fehlen von jeglicher Emotion. Ein Nichts. Ein Hohlraum. Der einem offen ins Gesicht schlug und mehr als nur überdeutlich zeigte, wie wenig er diese Worte meinte. Dass sie nur eine Floskel waren. Das, was erwartet wurde getreu handziemlichem Regelwerk an Etikette. Dann drehte sich Carrow auf dem Absatz um. Der Besen in der Hand. Die Kleidung von feuchter Klämme angeklebt. Die Haare einen Moment lang wie eine schwarze, spiegelnde Oberfläche reflexiv im zarten Schein des steinernen Ganges. Seine Augen glitten von Leanders einfach nahtlos wieder auf den Weg zurück, den er eben mit dem Dachs gekommen war. Sein Körper folgte. Mechanischen Schrittes ging er einer Linie parallel zur Schulter des Blonden folgend auf diesen zu und einfach...vorbei. Balroc sah nicht einmal wieder hin. Und erwiderte nichts auf irgend eines der vielen Worte oder den Unterstellungen.
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