JENSEN ADAMS & KIMBERLY RAIN
08. 05. 1943 - ABENDS - GEMEINSCHAFTSRAUM

Samstagabend war sein liebster Abend der Woche. Er hatte keine Verpflichtungen, keinen Unterricht und Hausaufgaben liessen sich auch gut an einem Sonntagabend erledigen. Dementsprechend gut gelaunt war er auch samstagabends anzutreffen - normalerweise. Im Moment war er einfach nicht auf der Höhe. Seine Gedanken kreisten unentwegt um Jimmy, vor allem in Zeiten in denen er mit ihm und sonst wem einfach unschuldig und unbeschwert Zeit verbringen wollte - wie halt samstagabends. Dieses ewige Nachdenken hielt er nicht aus und suchte öfter als sonst in der Bibliothek Ablenkung. Doch heute half nichts und so machte er sich mit gemischten Gefühlen auf in den Gemeinschaftsraum in der Hoffnung seine mehr oder minder bessere Hälfte dort zu treffen. In der Tat war sie das Erste, das ihm beim Eintreten ins Auge fiel. Sie und ihre ziemlich nah am Feuer hängenden Stofffetzen. Bevor er die Zeit hatte seine Stirn zu runzeln, machte sich Unbehagen in ihm breit. Kimmy und Feuer - eine Kombination, die er nicht gern sah. Wortlos trat er von hinten an ihr Sofa ran und hoffte auf das Beste.

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08. 05. 1943 - ABENDS - GEMEINSCHAFTSRAUM

Er hätte nicht leugnen können, dass er sich für einen kurzen Augenblick erschrocken hatte, als sie sich schwungvoll nach hinten beförderte. Genauso gut konnte er aber auch nicht leugnen, dass sich direkte Erleichterung in ihm breit machte, als nichts, das sich hier im Raum befand, Feuer fing.
"Lang genug um im Falle eines Falles deine süsse Kehrseite zu retten. Gern geschehen.", sprach er schlicht und beschloss im selben Augenblick ihre zweite Frage geschickt zu ignorieren. Ohne sich umzusehen beugte Jensen sich vor, hauchte ihr einen Kuss falsch herum auf das Kinn und ging dann in wenigen Schritten um das Polstermöbelstück herum um sich neben sie zu setzen. Dass sein Blick ihr verriet was er dachte war nicht ungewöhnlich, er hoffte einfach nur es war für alle anderen nicht genauso ersichtbar.
"Und du hattest also die Absicht deine Socken zu verbrennen? Wäre es nicht leichter sie zu waschen - oder so?" Während er sprach, behielt er vorsorglich den Blick auf das gefährliche Feuer gerichtet.

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08. 05. 1943 - ABENDS - GEMEINSCHAFTSRAUM

Sie nahm seine Hand und das war für einen Moment das schönste Gefühl auf Erden. Er senkte seinen Blick auf die Finger, die sich berührten und konnte nicht umher  tiefer einzuatmen als üblich und den Hauch eines Lächelns zu zu lassen. Doch allzu lange sollte dieser friedvolle Ausdruck nicht auf seinem Gesicht bleiben. Und zur Abwechslung mal, war es nicht der Gedanke an das Böse auf dieser Welt, der ihm das Lächeln aus dem Gesicht stahl. Er sah auf, mit einer Mischung aus Unmut, Unglaube und leichter Enttäuschung im Gesicht und hob in typischer Manier eine Augenbraue.
„Motten?“ Doch ehe viel mehr Worte seinen Mund verlassen konnten, spürte er ein, zum Glück nicht in Flammen stehendes, Kleidungsstück im Gesicht. Nun ja, so wirklich überraschte ihn das nicht. Er schloss seufzend die Augen, öffnete sie wieder, bereit Kimmys Lachanfall zu ertragen, und stellte die Frage, die er im Laufe seines Lebens noch nie einer anderen Person stellen musste: „Dir ist klar, dass du zaubern kannst und so? Und dann sind Motten wirklich so ein großes Problem?“

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08. 05. 1943 - ABENDS - GEMEINSCHAFTSRAUM

Es war nur eine Frage der Zeit und Überraschung oder gar Schreck machten sich in Jensen nicht mal ansatzweise breit. Er betrachtet erst ihre theatralische, dann ihre erschrockene und zum Schluss ihre kindlich freudige Miene. Das Lichterspiel im Kamin erregte nur aus dem Augenwinkel ein wenig seiner Aufmerksamkeit. Objektiv betrachtet war das hier mal wieder eine viel zu unwirkliche Situation - Socken im Kamin wegen Motten? - und er hätte vermutlich einfach unglaubig den Kopf schütteln müssen, aber trotzallem strahlte diese Situation eine so heimisch Vertrautheit und ließ ihn kurz vergessen, dass sich stattdessen ein sachtes Lächeln auf sein Gesicht legte. Für eine kurze Sekunde betrachtete er einfach weiter ihren auffordernden Gesichtsausdruck und legte dann kurzerhand seinen Arm um sie um die hübsche Brünette an sich zu ziehen. Jensen platzierte sein Kinn vorsichtig auf ihrem braunen Haarschopf und richtete dann seinen Blick auf das Feuer. "Oh ja", hauchte er in ihr Haar. "Und wie es funkt."

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Er schloss die Augen während sie sprach und schüttelte, so weit das mit dem Kinn auf ihrem Haupte möglich war, den Kopf. Ihr Kichern löste sein Lächeln aus. Zum ersten Mal heute fühlte er sich nicht unwohl, nicht gehetzt, nicht gelähmt. Sondern geborgen, wie zuhause und nicht mehr allein.
„Wenn ich funke, dann bist du aber längst abgebrannt“, war seine schlichte Antwort auf ihre Liebesbekundung und er ließ es sich nicht nehmen, so zu tun, als hätte er ihre flüsternde Anfügung nicht hören können. Nach diesem verdammten, gedankenerfüllten Tag, kamen ihm diese Minuten mit ihr zusammen auf dem Sofa wie der Himmel per se vor.
Einen Moment der Spannung ließ der Ravenclaw im Raum stehen, eher er seinen Kopf von ihrem nahm, ihr einen Kuss auf das Haar hauchte und dann den Kopf, mit noch immer geschlossenen Augen, in den Nacken und somit auf der Kopfstück des Sofas legte.
„Wiederholen Sie den letzten Teil doch nochmal, Miss Rain.“, sagte er leise und das erste Grinsen den Tages legte sich auf seine Lippen. „Irgendwie kam das nicht ganz an, fürchte ich.“

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08. 05. 1943 - ABENDS - GEMEINSCHAFTSRAUM

Wie zu erwarten dauerte es nicht lange bis Jensen vernahm wie Kimberly sich ihm näherte. In freudiger Erwartung wurde sein Grinsen ein Stückchen größer. Er öffnete die Augen um in dem Moment vor dem Kuss ihren Blick nicht zu verpassen, doch kaum hatte er diese Tätigkeit vollzogen, löste sich sein Grinsen in eine kurze Verwirrung ehe er ihren Zauberstab in Nähe seiner Ohren spürte. Und irgendwie war das kein zu angenehmes Gefühl.
Etwas verdutzt richtete sich der Ravenclaw wieder auf. Man konnte Jensen viel vorwerfen, aber mangelnde Ohrhygiene zählte absolut nicht zu diesen Dingen. Und obwohl Kimberly das alles nur spaßeshalber tat, fühlten sich seine Ohren noch immer an, als hätte sie ihren Zauberstab bis tief in sein Stammhirn eingeführt.
Er beobachtete ihr Kopfschütteln mit hochgezogenen Augenbrauen, eher er begann es in mindestens genauso fachmännischer Manier zu imitieren.
"Und du willst mir sagen", sprach er während er noch immer und schon viel zu lange den Kopf schüttelte. "dass du nicht abgebrannt wärst, ahja."

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Auch wenn er nicht unbedingt der romantischste, geschweige denn der schnulzigste Typ war und so etwas erst recht nicht der Öffentlichkeit kundtun würde, aber Kimberlys Lachen, das ihm nur allzu bekannt war, war das schönste Geräusch auf der ganzen Welt für ihn und wenn er aus seiner jetzigen Position mit geändertem Beziehungsstatus zurücksah war es das, trotz allem, schon immer gewesen. Doch auch wenn es sein Herz für einen Moment höher schlagen ließ, verzog er keine Miene und behielt sein eisernes Kopfschütteln bei.
Kimberlys Worte hörte er und ließ sie einen Moment unkommentiert im Raum stehen, ehe er sein Kopfschütteln auf dramatische Weise verlangsamte und nicht umher kam die allerletzte Schüttelbewegung möglichst langsam und betont auszuführen. Er wollte ihr das bescheuerte Grinsen aus dem Gesicht küssen.
"Du bist aber auf beunruhigend Art und Weise auf meine Ohren fixiert, Liebste", er verkniff sich ein erneutes Kopfschütteln und bemühte sich stattdessen seinen Blick ironisch beunruhigt auf ihr ruhen zu lassen. "Hat das was zu bedeuten? Du kannst ruhig mit mir reden!"

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08. 05. 1943 - ABENDS - GEMEINSCHAFTSRAUM

Je mehr sie redete, desto größer wurde sein Grinsen. Ihre Reaktion hätte er sinngemäß beinahe Wort für Wort voraussagen können und wann immer solch ein Moment zwischen den beiden passierte, fühlte er sich unglaublich bestätigt. Sie redete irgendeinen Nonsense auf den er nicht antworten konnte ohne ebenfalls in kindliche Kommunikationszüge zu verfallen, aber dass sie eine unglaublich sinnige Antwort von ihm erwartete, war ohnehin nicht sonderlich wahrscheinlich.
Kimberly grinste ihn mindestens genauso breit an wie er selbst. Für einen Augenblick glaubte er einen Gedanken in ihren Augen ablesen zu können, doch bevor er nachfragen konnte (auch wenn er das eigentlich vermeiden wollte, er hatte viel zu viel nachdenken müssen in letzter Zeit), sprach sie ihn wieder an und er verdrängte, dass er etwas gesehen haben könnte.
Jensen nahm sie wortlos in den Arm - Öffentlichkeit hin oder her. Das Wort "Prinzessin" hätte ihm beinahe ein lautes Lachen entlockt, das er nun stattdessen in ihren Haaren begrub. Ihre Nähe tat gut und war alles, was er jemals brauchte, gebraucht hatte und brauchen würde.
"ich dachte immer, du wärst der Hofnarr.", flüsterte er ihr ins Ohr, ungewillt, sie aus der Umarmung zu befreien. "Doch dann habe ich mich gerade dran erinnert, dass du viel zu hübsch für einen Hofnarr bist.", er drückte sie unwillkürlich etwas fester an sich und ließ sein Lachen zu einem sachten Lächeln werden. "Also ja - versprich' mir, immer mein zu bleiben, Prinzessin."