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ALBUS DUMBLEDORE AND MADELENE FITZ  AND EVE CALETTE
CALETTE'SCHE ANWESEN AM FREITAG, 14 MAI 1943


„Oh, ich bitte dich, Granth! Meine Pastete kannst du sehr wohl vertilgen und wenn es dir nicht passt, dass dein Essen ein wenig Farbe und Nachgeschmack hat, dann kannst du dir deine Jacke schnappen und dich anderem elitärem Gesindel anschließen! Die sind doch bestimmt alle auf dem Sprung um schick zu dinieren!“ Und damit war für Eve Calette die ganze Mittagessengeschichte gegessen. Wortwörtlich. Gut, vielleicht hatte sie noch ein paar Minuten nach Granth Abgang wütend über ihrem Beefsteak und ihrer Nierenpastete ein paar wilde, nicht jugendfreie Floskeln über ihre Zunge rollen lassen, aber dann war die ganze Sache wirklich geklärt und abgeschlossen. Es war ja keinesfalls so, dass Eve eine beträchtliche Menge an Pastete produziert hatte. Pff. Nein. Gar nicht … - Merlin, sie würde Granth die Ohren lang ziehen, sollte er es heute noch einmal wagen das heimische Anwesen der Calettes zu betreten. Sie mochte vielleicht nicht die beste Köchin sein und auch nicht die talentierteste, aber bisher, wenn es kein Essen von ihren Schwiegereltern gab, hatte es allen geschmeckt. Zumindest waren an Eves Ohren noch keine Beschwerden gedrungen, da konnte es doch nicht so grausam munden, oder? Genervt klemmte sich die Mutter zweier Kinder ein paar blonde Strähnen zurück in ihre Babushka, ehe sie das milchige Putztuch mit einem dumpfen Geräusch in das lauwarme Wasser fallen ließ und sich angestrengt schnaubend zurücklehnte. Der Boden vor ihr glänzte - so richtig - und sie empfand sogar etwas wie Stolz. Diesen Putz hatte sie schon vor Monaten geplant, war allerdings nie wirklich dazu gekommen. Meistens lag das an ihrem nervösen Gemüt, welches sie in letzter Zeit immer nur sehr schwer dimmen konnte, oder an der ganzen Arbeit, die ungewollt anfiel, sie aber irgendwie nicht los wurde. Granth allerdings hatte ihr heute einen triftigen Grund gegeben sich abzureagieren und da lag putzen einer täglich arbeitenden Mutter ziemlich nah. Sie selbst schob sich zwar nicht gerne in Schubladen (besonders wenn es darum ging, in welcher Position man eine Frau sah), aber wenn Eve sich wirklich irgendwie runter fahren musste, dann griff die talentierte Hexe gerne Mal zu einem Besen oder verausgabte sich mit Gartenarbeit. Vielleicht sollte sie auch die Gelegenheit nutzen und durch die Zimmer ihrer Töchter gehen? Da hatte sich sicherlich um einiges mehr an Staub gesammelt, als im generellen Wohnbereich der Calettes.

„Vielleicht aber auch nicht“, murmelte sie erschöpft vor sich hin und fuhr sich mit dem Handrücken über ihre verschwitzte Stirn. Das leise Klopfen an einem der Küchenfenster ließ sie aufblicken. Der Tagesprophet, stellte sie nüchtern fest. „Du bist ein bisschen spät, mein süßes Ding“, nuschelte die ältere Frau, hievte sich von ihren Knien auf und spazierte auf die helle Hauseule zu. Tatsächlich klemmte zwischen ihrem Schnabel der Tagesprophet, auf den Granth heute Morgen noch so genervt gewartet hatte. Mit einem Ruck öffnete die Seherin das Fenster, verzog das Gesicht, als sie der Eule gezwungen den Kopf tätschelte, und nahm den Propheten entgegen. Ein kleine Belohnung ließ sie der Eule selbstverständlich zuteil kommen, ehe das Ding sich auch umdrehte und wieder von dannen zog. Merlin sei Dank! Eulen konnte Eve wirklich nicht ausstehen. Ihr Blick, der noch für wenige Sekunden nach draußen schielte, war kurz davor ein paar Artikel zu erspähen, wurde aber jäh gestoppt, als ihre Ohren das dumpfe Klopfen an ihrer Haustür wahrnahmen. Ganz ruckartig verengte sie die Augen und pfefferte den Tagespropheten auf die Anrichte, ehe sie sich auf den Fersen umdrehte und zur Tür polterte. „Wenn das dieser Banause ist, dann …-“ Ihre Finger umgriffen flink den kalten Türknauf und mit einem dumpfen Geräusch riss sie die Tür zum Callette'schen Anwesen auf. „Granth, du kleiner, schäbiger …-“ Sie stoppte. Das war ganz sicher nicht Granth. Gealtert war er auf jeden Fall nicht so schnell und diese Augen gehörten auch nur einer Person weit und breit. Verkennen konnte Eve ihn sowieso nicht. „Albus!“, rief sie überrascht aus und fuhr sich beschämt über ihre Babushka. Ihre Augen glitten irritiert einen Blick weiter. „… mit einem Mädchen! Welch eine Überraschung?“ Oh, wahnsinn. Das klang mehr nach einer Frage, als einer Feststellung.
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just be yourself
It doesn't matter if it's good enough
for someone else. It just takes some time
and everything will be just fine
_________________
MADLENE & EVE & DUMBY
14. MAI 1943 - EVE’S PLACE - NOON







Madlene hatte die Nacht über nicht gut schlafen können. Ständig war sie aufgewacht, hatte sich bis zum Morgengrauen immer wieder auf die andere Seite gedreht, ehe sie doch wieder eingeschlafen war. Kurz bevor sie zum Frühstück gehen wollte. Nun sie hatte gehen wollen, aber die Erinnerungen daran, dass sie gar keinen Unterricht an diesem Tag hatte, verhinderte jeglichen Bewegungsdrang. Die Hufflepuff sank zurück in ihren Halbschlaf, schloss die Augen und ignorierte die Mädchen im Schlafsaal, die sich für Zauberkunst fertig machten.
Philibert drückte sich unter der Decke immer dichter an den warmen Körper der jungen Frau heran, kletterte schließlich auf ihren Bauch und kitzelte überall wo er sie berührte. Die kleinen, tapsigen Pfoten des Knarls hatten sichtliche Schwierigkeiten sich am Nachthemd festzuhalten und noch mehr Probleme hatten sie damit, dass die junge Frau sich immer bewegen wollte. Ein bewegliches Kissen! Das hatte er nicht bestellt und da jeder ja wusste, dass der Herzog der Chef in der Beziehung war, musste die Besitzerin tun was er wollte, zumindest hatte er sich das so gedacht. Die Schülerin fragte sich nur warum sie ihn überhaupt ins Bett gelassen hatte.
Mit Sicherheit hatte sie noch ein paar Stunden geschlafen, bis sie die Augen öffnete und sich zwang aufzustehen. Mürrisch setzte sich die Britin aufrecht hin, wobei der Knarl von ihrem Bauch auf ihren Schoß rutschte und lautes Quieken aufstieß. Begeisterung klang anders. ,,Verzeihung’’, nuschelte sie müde und tätschelte sein kleines Köpfchen. Hätte sie gewusst was dieser Tag für sie bereit hielt, wäre sie wohl im Bett geblieben. Ihre Beine schmerzten und alles in ihr schrie, dass es besser wäre wieder zurück ins Bett zu gehen. Bett. Bett. Bett. Bett. Wie bei einem mystischen Ritual einer Sekte, kam immer wieder das eine Wort zum Ausdruck. Nur das es keinerlei Effekt auf die Entscheidung der jungen Frau hatte.

Lene war aufgestanden, hatte sich die Schuluniform angezogen und betrachtete ein letztes Mal ihr Bett. Philibert wurde zurück in sein eigenes Zuhause gesteckt, kuschelte sich sofort ins bequeme Moos und konnte seine Besitzerin vollkommen ignorieren. Zumindest der konnte wieder zurück ins Bett.
Mit der freien Hand wurden die kurzen Haare zurecht gestrichen, hier und dort eine Strähne aus dem Gesicht geschoben, derweil sie bereits den Schlafraum verließ. Bloß Entfernungen zwischen sich und die Versuchung bringen. Von der Treppe aus ging es relativ schnell runter zum Gemeinschaftsraum, der zu ihrer Entrüstung vollkommen leer war. Kein einziges Gesicht ließ sich nun hier blicken. Furchtbar! Wie sollte sie denn jemand in den Arm nehmen, wenn keiner von ihnen hier wäre?
Die Hexe griff in ihre Tasche um eines der leckeren Karamell Dragees zu erwischen. Denn nun machte sich bemerkbar, was passierte wenn man das Frühstück sausen ließ.

Gemächlich trat sie aus dem Gemeinschaftsraum, ließ die Zeit verstreichen als hätte sie das erste Mal seit langem zur Genüge davon zur Verfügung. Zu aller erst dachte sie daran was sie für heute geplant hatte. Hatte Tom nicht nach ihr verlangt? Nein... Morgen! Richtig. Es graute ihr davor, ihm nach der Liebestrank Angelegenheit wieder in die Augen zu sehen.
Die ganze Zeit über beließ sie es bei dieser Art von Gemütlichkeit, bis sie schließlich vor Dumbledores Büro zum stehen kam. Nun musste sie sich zwingen all ihre Gedanken zu sortieren, wegzukommen von dem was unausweichlich war, einfach nur das Leben hinnehmen.
Ihre Hand hatte gezittert während sie versucht hatte zu klopfen. War sie nervös? Ja! Aber wieso? Als wäre es etwas derart verwerfliches, dass sie nun ein neues Gesicht kennenlernte und dennoch machte Madlene sich Sorgen. So viele, dass man sie hätte stapeln können bis hinauf zum Mond. Was wäre denn, wenn besagte Person sie nicht leiden könnte?
Doch kaum hatte der Professor mit ihr disappariert waren jegliche Gedanken daran verschwunden. Die Schülerin des Dachshauses hatte simpel gesagt, keine Zeit mehr um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Den Kartoffelsack den er ihr angeboten hatte (um die Spannung zu steigern!), hatte sie abgelehnt. Die Hufflepuff war auch ganz ohne Sack über dem Kopf aufgeregt genug gewesen.

Vor dem Anwesen angekommen schaute sie zu dem Professor an ihrer Seite. Nie hatte sie sich mickriger gefühlt als im jetzigen Augenblick. Wenn sie bedachte, dass sie neben einer der Mächtigsten Personen in ganz England stand, wurde sie nur noch nervöser. Sie hätte den dümmlichen Knarl doch mitnehmen sollen, dann hätte sie zumindest was zum halten gehabt. Den Professor nach seiner Hand zu fragen wäre kindisch gewesen und peinlich. Wie sollte sie denn so eine Bitte gut begründen? Wer wusste schon was hinter der Tür wartete. Sicherlich eine ebenso aufregende Person wie der Professor einer war und sicherlich nicht weniger beeindruckend als er war.
Die Tür wurde energisch aufgerissen. Hätte sie sich nicht so gut unter Kontrolle wäre sie wohl panisch einen Satz nach hinten gesprungen. Aber da sie ja selbstbewusst und mutig wirken wollte, stand die Hufflepuff unverändert da. Beinahe hätte sie wohl etwas gesagt, kam ihr aber ebenso wenig intelligent vor, wie die Hand des Professors zu ergreifen. Ihr Blick glitt zwischen den beiden Älteren hin und her, ehe sie versuchte den Blick an dem Mann an ihrer Seite hängen zu lassen. Was hätte sie nur dafür gegeben zu wissen, was in seinem Kopf vorging!
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ALBUS DUMBLEDORE AND MADELENE FITZ AND EVE CALETTE
CALETTE'SCHE ANWESEN AM FREITAG, 14 MAI 1943

Der Freitag war beim Dumbledore meistens ein Tag, wo es vor allem darum ging die jüngeren Schüler zu bändigen und ihren Fokus auf ihre Streichhölzer, Mantelknöpfe, Kellerasseln oder was auch immer zu lenken. Das konnte bisweilen recht anstrengend sein, doch glücklicherweise verfügte der Dumbledore über die Gabe eine Klasse ohne weitere Probleme still zu halten, vor allem die Erstklässler sahen oftmals noch ehrfürchtig zu ihm auf und wurden schon beim Anflug eines bösen Blicks absolut still. Heute war das alles in den Hintergrund gerückt, denn im Laufe des Vormittags war etwas Schreckliches passiert. Als er Olive Hornby und den leblosen Körper von Myrte gesehen hatte, da war im klar gewesen, dass es um Hogwarts schlimm stand. Einmal ganz abgesehen von der Trauer über den Verlust der jungen Schülerin, konnte man also nicht behaupten dass der Tag wirklich gut lief. Tausend Dinge mussten nun organisiert werden und Eulen mussten beantwortet werden. Der Dumbledore verbrachte eine ganz beträchtliche Zeit damit Anweisungen von Dippet entgegen zu nehmen und umzusetzen. Das Chaos war groß und die Sorge, dass die Schülerschaft in Panik verfallen würde, war jederzeit da, denn wie sollte man den Tod einer Schülerin besonders lange vertuschen?
Glücklicherweise hatte er vor dem Mittagessen keinen Unterricht mehr und konnte sich in sein Büro zurückziehen. Dippet hatte ihm zugestanden sich auch ein paar Stunden ganz aus dem Schloss zu entfernen, wenn er Abend wieder zurückkehren würde um weiter das Kollegium zu unterstützen. Albus wäre es nicht im Traum eingefallen beim Abendessen nicht zu erscheinen, wo doch so eine schwere Situation da war und es ganz klar war, dass er heute Abend seine Gryffindors unterstützen musste, wenn die Nachricht langsam die Runde machte. Im Grunde war es streng geheim und eine vertrauliche Information, aber das führte wohl dazu, dass die ganze Schule am Abend an einer wilden Gerüchteküche teilnehmen würde, denn das war in Hogwarts immer so, doch dieses Mal würde es die Stimmung nur weiter drücken und die Aufregung der Schüler dämpfen.
Er war ans Fenster getreten und zermarterte sich den Kopf woher diese Angriffe kamen und wie er sie stoppen konnte. Er hatte seine Theorie, aber die Frage war wie lange es dauern würde um alles aufzuklären. Viel Zeit hatten sie wahrlich nicht, denn einige Eltern würden ihre Kinder ohne umschweifen gleich abholen und er konnte es ihnen nicht verdenken, denn wer würde jetzt noch glauben, dass Hogwarts ein sicherer Ort war? All dies war in Frage gestellt.
Seine Gedanken wurden vom Klopfen an seiner Türe unterbrochen und er bat die junge Hufflepuff herein. Sie würde ihn heute auf einen kleinen Ausflug begleiten und ihn für ein paar Stunden vergessen lassen, wie die Zukunft von Hogwarts aussah. Er entfernte sich mit ihr gemeinsam über die Ländereien und apparierte direkt hinter der Grenze von Hogwarts.
Als er sich Eves Haus näherte musterte er Madlene neben sich, sie schien recht angespannt zu sein, aber er konnte nur vermuten was in ihrem Kopf vorging. Solange sie sich nicht beschwerte oder umkippte würden sie die Sache wohl durchziehen, also schellte er frohen Mutes an, denn wo sollte die gute Eve schon hin sein? Er wurde auch nicht enttäuscht, denn sie kam sogleich mit vollem Elan aus der Tür herausgeschossen und entlockte dem Professor ein Glucksen, einen Moment war er froh, dass er nicht das ausgefressen hatte was Granth offensichtlich verzapft hatte. “Guten Tag, Eve.“ Begrüßte er sie. “Darf ich vorstellen: Das ist Madlene Fitz.“ Er deutet auf die junge Hufflepuff neben sich, bei der man sich Gedanken machen musste, dass ihre Gesichtsfarbe nicht gleich wechselte, aber bei Eves Auftritt war das wohl nicht ganz verwunderlich. “Madlene, das ist Eve Calette.“ Stellte er die Damen andersherum vor. “Können wir reinkommen?“ Erkundigte sich der Lehrer für Verwandlung, denn er verweilte generell nicht gerne auf der Türschwelle und irgendwie sah die Fitz so aus, als müsste man ihr schnellst möglich einen Stuhl anbieten, damit sie nicht umkippte oder ähnliches. Ein wenig Sorgen machte er sich ja schon, auch wenn er wusste, dass sich ihre Nervosität legen würde, denn Eve war immerhin eine sehr nett Frau und war auch nicht bissig oder schlug mit Besen um sich, wenn es nicht gerade um Granth ging. Ein weiteres Glucksen entwich ihm. “Hat dein Gatte es sich mit dir verscherzt?“ Fragte er belustigt, aber glaubte kaum daran, dass es was Ernstes war, denn sonst wäre Eve wohl deutlich geknickter.
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