When thePotion falls you'll fall in love with your enemy
Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Wer hätte das gedacht, dass die Greengrass Kessel schrubben darf? Sie hätte es am aller wenigsten gedacht und verfluchte ihren Hauslehrer für diese Arbeit. Krystelle wusste, dass die Nachhilfestunden mit Tom nur ein Tropfen auf dem heißen Stein wäre und sie noch zu ihrem Nachsitzen kommen würde, doch hätte sie sich was besseres vorgestellt, als ihr Professor vergangenen Freitag nach der Zaubertrankstunde auf sie zu kam und ihr eine Strafarbeit für den kommenden Donnerstag aufgebrummt hatte. Die Slytherin hatte insgeheim gehofft, dass ihr Hauslehrer das Desaster im vierten Stock vergessen hatte. Anscheinen besaß Slughorn doch ein besseres Gedächnis als so manch anderer Professor. Vielleicht hatte Tom ihn auch einfach daran erinnert, dass er sie noch für den Vorfall bestrafen wollte. Riddle dieser feige Slytherin, wenn sie raus bekommen sollte, dass er hinter dem ganzen steckt, dann würde er sein grünes Wunder erleben! Kessel schrubben...eine Tätigkeit die man mit einem einfachen Zauberstab wecken wieder bereinigt bekommt, leider fanden es die Professoren ganz lustig ihren Opfern ihre magischen Holzstöcken zu entwenden und sie dann ganz der Muggelmanier von Hand schrubben zu lassen.
Murrend hatte sich die Slytherin nach dem Mittagessen also auf den Weg gemacht um ihrem Professor ein wenig Gesellschaft zu leisen und seine Kessel zu putzen. Krystelle hätte sie wie immer was besseres vorstellen können, wie sie ihren Tag ausklang, aber natürlich machte man ihr wie immer einen Strich durch den feinsäuberlich geplanten Feierabend. Dieser fette Strich wurde von keinem anderen gezeichnet als von ihrem Hauslehrer Professor Slughorn persönlich, der Schreck aller Schüler und Sammler von Talenten. Sie gehörte nicht dazu, wollte sie auch nicht dazu gehören, hatte sie doch oft gehört wie Öde diese Treffen waren zu diese man als Slughorns Liebling eingeladen wurde. Tom war einer dieser Lieblinge und sie wunderte es, dass der Professor den Slytherin nicht schon längst adoptiert hat. Der Zaubertrankmeister hatte einen Narren an dem dunkelhaarigen Slytherinburschen gefressen und sie würde es nicht wundern, sollte irgendwann eine Anzeige im Tagespropheten stehen, dass sich der Professor mit dem Slytherin vermählt hat. Eine amüsante Vorstellung, wer von den beiden wohl die Frau in der Beziehung sein würde? Krystelle tippte spontan auf Tom, wieso wusste sie nicht, aber es würde zu ihm passen, viel mehr als zu dem Professor. Ein amüsiertes Schmunzeln schlich sich auf die vollen Lippen der blonden Slytherin und man vernahm ein leises Kichern.
Mit diesem durchaus erheiterten Gedanken machte sich die Slytherin auf und schlich den Gang entlang zum Zaubertrankklassenzimmer. Zuerst wollte Krystelle die Tür einfach aufreißen, entschied sich aber doch fürs klopfen, wer wusste was der Professor nach dem Unterricht noch so trieb und wer weiß mit wem er was trieb. Tom konnte es nicht sein, der saß vermutlich noch beim Essen. Wobei gesehen hatte sie ihn nicht, wurde sie doch in eine sehr unterhaltsame Unterhaltung mit einer ihrer Hausgenossinen gezogen. Es ging um die versteinerung einiger Schüler. Es sollte bereits noch mehrere Opfer geben, alles Muggelstämmige. Zuerst war sie amüsiert und befürwortete diese Attacken auf die Muggelstämmigen Schüler, bis ihr klar wurde, dass Madlene auch ein potenzielles Opfer sein könnte. Sorge hatte sich in der hübschen Slytherin breit gemacht, als sie daran dachte, dass die Hufflepuff die nächste sein könnte. Mit wem sollte sie dann noch reden? Spätestens nach dieser Erkenntnis hatte sich Krystelle aus der Unterhaltung rausgehalten, ihren Teller leer gegessen und sich dann mit der Beründung, dass sie noch was wichtiges zu erledigen hätte, entschuldigt und hatte die Große Halle verlassen. Die Hoffnung, dass sie vielleicht die kurzhaarige Hufflepuff traf und sich kurz und unentdeckt mit ihr Unterhalten konnte wurde ihr zunichte gemacht, als sie sie erstens nicht fand und zweitens wären sie nicht unentdeckt geblieben, da sich doch noch relativ viele Schüler auf den Gängen befanden.
Die Hand bereits zum Klopfen erhoben, wurde ihr die Tür bereits vor der Nase schwungvoll geöffnet und ihr Zaubertrankprofessor starrte auf sie hinunter. Langsam senkte sie ihre Hand wieder und blinzelte kurz. "Guten Tag Professor.", erwiderte sie knapp und trat dann in das Klassenzimmer ein, als er auf die Seite trat. "Du wirst heute nicht alleine die Kessel schrubben. Potter wird dir Gesellschaft leisten. Deinen Stab bitte, Miss Greengrass." Verärgert verzog die Slytherin das Gesicht, ehe sie sich fügte und ihm ihren Zauberstab reichte. Sie sollte mit Potter also ihre Strafarbeit verrichten? Als wäre das putzen von versifften Kesseln nicht schon strafe genug. "Ich werde euch alleine lassen, ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen." Vermutlich ein heimliches Treffen mit seinem Lieblingsschüler, ein grinsen schlich sich auf die Lippen der Blonden. Wenige Sekunden später wurde die Tür erneut aufgerissen, aber diesmal war es nicht der Professor sondern der Scherzkeks welcher sich auf den Namen Potter schimpfte. Slughorn schenkte diesem nur ein grimmigen Blick und hielt ihm auffordernd die Hand hin. Krystelle schätze mal, dass der Gryffindor wusste was diese Geste zu bedeuten hatte. Nachdem der Professor das Objekt seiner Begierde von dem Gryffindor erhalten hatte verließ er mit wehendem Umhang das Zimmer und schloss die Tüt hinter sich. Ob es so gesund war die beiden alleine zu lassen? "Tagchen Potter, was haben wir diesmal ausgefressen?" Amüsiert blickte sie zu dem Älteren und nahm einen Lumpen in die Hand, ehe sie ihm diesen zu warf.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943 | 4 PM | Klassenzimmer für Zaubertränke
Richard wollte heute mit Hazel zusammen zu Mittag essen, zwar waren sie in unterschiedlichen Häusern, aber es interessierte den Gryffindor herzlich wenig an welchem Tisch er aß. Deshalb zwängte er sich auch einfach zwischen eine Gruppe junger Hufflepuffs und wartete, bis seine kleine Schwester vom Unterricht kam. Während er wartete mischte er sich ungefragt und die Diskussion seiner Sitznachbarn ein, in der es darum ging, dass die Eltern von einem dieser Jungen Nasenbohren für eine schreckliche Angewohnheit hielten und sie ihm damit schon Wochenlang auf die Nerven gingen. Seine Einmischung beruhte darauf, dass Richard sich zu dem betroffenen Jungen rüber beugte und meinte, dass Nasenbohren tatsächlich eine schlechte Angewohnheit war. Kurz nach dieser Verkündung erblickte er schon Hazel im Portal der Großen Halle und winkte sie zu sich herüber. Sie alberten ein wenig herum, quatschten über die Schule, lästerten über ihre Großmutter und schnippten Mais in die Kapuze eines Hufflepuffs, drei Plätze weiter. Hazel fragte ihn, ob er am Nachmittag Zeit hätte ihr ein paar Handgriffe aus Zauberkunst genauer zu zeigen, da sie sie noch nicht so ganz hinbekam, allerdings musste Richard zu seinem Bedauern ablehnen. Bei Hazels enttäuschtem Gesicht, wäre er beinah eingeknickt und hätte das Nachsitzen ausfallen lassen, aber das brachte ihm nur noch größeren Ärger und gerne auch einen Heuler seiner Großmutter ein. Sein Interesse daran, wieder einmal mit ihrer Lieblingsdrohung, nämlich einer Zwangsverlobung, angeschrien zu werden, war nicht besonders groß. Er strich seiner Schwester über den Kopf und drückte sie. „Ich muss nachsitzen, Nüsschen“, erklärte er. Hazel hob eine Braue, sah ihn wissend an und schmunzelte dann nach einem Moment. „Mal wieder“, seufzte sie, klang dabei aber nicht anklagend, sondern sogar verständnisvoll. Richard leerte seinen Kürbissaft, stand auf und reichte seiner Schwester die Hand. „Komm mit, ich bring dich zu deinem Gemeinschaftsraum.“ Hazel harkte sich bei ihm ein und zusammen schlenderten sie hinunter in den Keller. Auf dem Weg dorthin erklärte er ihr, dass sie nicht mehr alleine durch die Korridore gehen und nach dem Unterricht und den Mahlzeiten immer zurück in den Gemeinschaftsraum sollte. Es sind bereits so viele Kinder versteinert worden, er wollte nicht, dass seiner Schwester etwas passierte. Er könnte es sich nie verzeihen. Vor dem Eingang des Gemeinschaftsraums der Hufflepuffs verabschiedete er sich von der Erstklässlerin und versprach ihr, am nächsten Nachmittag mit ihr für Zauberkunst zu lernen. Dann musste er sich schnell auf den Weg machen, schließlich wollte er zum Kessel schrubben nicht zu spät kommen. Vielleicht hätte er seine eigene Ausrüstung mitbringen sollen. Zwar hatte er keine aber die wäre sicher besser, als die Flicken, die ihm sonst beim säubern zur Verfügung standen. Aber Richard kannte diese Strafarbeit bereits seit sieben Jahren, irgendwann musste er sich ohnehin immer auf Fingerkuppen und Fingernägel verlassen, ansonsten kam er ohne Zauberstab nicht besonders weit. Der Gryffindor klopfte an die Tür zum Zaubertränke Klassenzimmer, die sogleich von Slughorn aufgerissen wurde. Er sah unzufrieden aus. Ungewöhnlich unzufrieden. Für gewöhnlich strahlte er vor Freude, so dass sein Walrossbart nur tanzte. Ohne ein Wort streckte er die Hand aus und Richard brauchte sich nicht einmal Fragen, was der Professor von ihm wollte. Es war die gewohnte Prozedur, erst der Zauberstab und dann ging es an die Arbeit. „Ihr Bart sieht heute wieder wunderbar aus, Sir. Haben Sie etwas anderes gemacht? Ein neues Wachs vielleicht?“, fragte er während er in der Innentasche seines Umhang nach seinem Stab griff und ihm Slughorn überreichte. Die Miene des Professors heiterte sich bei seinen Worten merklich auf. Lächelnd strich er über seinen vollen Bart und schien einen Moment ausführlich über seine Kosmetik reden zu wollen, allerdings erinnerte er sich dann wohl wieder weshalb sie alle hier waren, denn er räusperte sich, klärte Richard über seine Aufgabe auf und verabschiedete sich dann. Der Gryffindor sah ihm noch kurz nach und machte sich dann daran seine Krawatte vom Kragen zu lösen. Er lächelte seiner Partnerin für diesen Nachmittag freundlich entgegen. Sie war eine Slytherin und einen Jahrgang unter ihm. Ihm fiel kein guter Grund ein, weshalb sie ebenfalls am Nachsitzen teilnehmen musste. Er traf Slytherins eher selten beim Nachsitzen, besonders die Damen, wobei er vermutete dass man ihn aus Prinzip lieber nicht zusammen mit den Schlangen nachsitzen ließ, da das des Öfteren in einer Rauferei endete. „Guten Tag, Miss Greengrass. Ist das richtig?“, fragte er um sicher zu gehen, dass er sich richtig erinnerte und legte seine Krawatte auf dem Tisch ab, an dem er für gewöhnlich im Unterricht platz nahm. Er fing den Lumpen auf und lächelte verschmitzt. Der Grund weshalb er hier war, war bei weitem nicht so spannend wie üblich. „Ich habe mir Slughorns kandierte Ananas geliehen. Fand er aber nicht so lustig, der kann ziemlich schnell rennen, wenn es um seinen Süßkram geht.“ Richard war nicht mal bis zur Tür gekommen, als der Professor plötzlich quer durch das Klassenzimmer seinen Namen rief. Die stampfenden Schritte, die sich durch die Schülerschaft auf ihn zu schoben, haben ihn förmlich zusammen zucken lassen. Schneller als der Schall hatte der Professor zu ihm aufgeschlossen und sich vor ihm aufgebaut. Das übliche Grinsen, welches er ihm sonst für gewöhnlich präsentierte, war erstmals wie weggeblasen. Mit donnernder Stimme verlangte er seine Ananas zurück und Richard gab sie ihm lieber schnell, bevor er ihn noch unangespitzt in den Boden rammte. „Und weshalb sind Sie hier, wenn ich fragen darf, Madame?“
When thePotion falls you'll fall in love with your enemy
Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Komplimente stimmten die meisten Menschen milde, wenn es dann auch noch Komplimente über sein eigenes Aussehen waren vergaß man gerne einmal einen Streit. Nun, bei manchen Frauen klappte dies wohl, bei naiven Geschöpfen die glaubten, wenn man einmal nett zu ihnen war, dass man sie gleich mochte. Krystelle hielt nicht viel von solchen Mädchen, eine Frau sollte nicht wie ein liebestoller Troll jemanden anhimmeln. Slughorn war weder eine Frau noch ein naives Mädchen und trotzdem stahl sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Professors und Krystelle biss sich auf die Zunge um nicht zu lachen. Kurz hätte man meinen können, dass der Professor ernsthaft mit den Vorteilen eines gut gepflegten Bartes anfing, nun leider fing er nicht an zu erzählen, sondern räusperte sich, erklärte dem Gryffindor die Aufgabe die er und sie zu bewältigen hatten und stampfte dann wenig später durch die Tür und ließ die beiden alleine. Ein leises Lachen entwich der Slytherin, als der Hauslehrer der Schlangen die Tür geschlossen hatte. "Scheint so, als hätte dein Kompliment nicht viel gebracht." Belustigt blickte sie dem Löwen entgegen. Auch wenn die Slytherin die Gesellschaft mit anderen Häusern mied, hatte sie diese Regel spätestens mit der seltsamen Freundschaft zu Madlene gebrochen. Eigentlich eine Schande, dass sich die Greengrass mit einer Muggelstämmigen anfreundete, doch ihre Aktion mit dem Liebestrank hatte die beiden Damen doch zusammen gebracht und wer weiß, vielleicht konnte die Greengrass noch was lernen. Oder eher nicht lernen, man hatte ja gesehen, was bei einer Zusammenarbeit mit einer Hufflepuff und einer Slytherin passierte.
"Das ist richtig, Mister Potter. Doch ich bevorzuge es mit Krystelle angesprochen zu werden, wir sind hier unter uns und nicht bei einem förmlichen Treffen." Zwinkerte sie dem Gryffindor zu und fischte nach einem weiteren, zugegeben dreckigeren Lappen. Augenblicklich fragte sich die Blonde, wie sie mit diesem verschmutzten Lappen einen noch schmutzigeren Kessel putzen sollte, ohne danach auszusehen, als wäre sie in Ruß gefallen. "War sicher amüsant, wie der Professor hinter einem Schüler herrennt. Zu schade, dass ich nicht dabei war." Ein leises Lachen war von der Greengrass zu hören. Die Vorstellung an einen renndenen Professor, der sonst eigentlich ziemlich ruhig war, war schon zu komisch. Seine Liebe zu kandierte Ananas war bekannt und dass man sie am besten nicht nahm, wusste sie nun. Wobei Krystelle nicht viel für süßes übrig hatte, danach klebten die Finger nur oder man hatte alles im Gesicht. Ein amüsiertes grinsen schlich sich auf die Lippen der Slytherin, als er sie daran erinnerte weshalb sie eigentlich hier war. Den Tag würde sie wohl nicht so schnell vergessen. "Oh...es ist vermutlich nicht so interessant wie du es dir sicher ausmalst.", erwiderte die Hexe und wackelte mit den Augenbrauen, ehe sie fort fuhr. "Aber da ich einen guten Tag habe, bin ich so gnädig und öffne mich dir." Belustigt setzte sich die blonde Slytherin auf einen der im Raum stehenden Tische und überschlug die langen Beine, faltete die Hände im Schoß und grinste geheimnisvoll. "Es war eine sehr amüsante Tat, so im Nachhinein betrachtet. Ich habe nicht im Zaubertrank Unterricht aufgepasst und da ich eine Musterschlüerin bin..." Ein kichern unterbrach ihren Satz, sie war alles nur keine Musterschülerin. "...wollte ich den Stoff nach lernen und den Trank nach zu brauen. Eine gute Seele hat mir dann später beim Brauen geholfen und ich Tollpatsch habe den Kessel samt Inhalt in die Luft gejagt und der Liebestrank hat seine volle Kraft mit einem lauten Knall im gesamten Raum verteilt." Grinsend blinzelte sie den Gryffindor an und lachte dann leise. "Leider blieben wir nicht unentdeckt und so fand uns zuerst Edward Rosier und wenig später Tom. Dann war der Spaß vorbei…leider. Sehr schade, die Hufflepuff und ich hatten viel Spaß." Seufzend zupfte die Blondine ihr Hemd zurecht und schmunzelte. Wer weiß was die beiden Hexen noch angestellt hätten, wären die beiden Herren nicht aufgetaucht. Vielleicht würde sie ja jetzt nicht Kessel schrubben müssen. "Wenn Riddle nicht gewesen wäre, müsste ich jetzt vielleicht keine Kessel schrubben! Dieser kleine Verräter hat sich bei Slughorn beschwert!" Ein undamenhaftes Schnauben war zu hören, als sich Krystelle über ihren Hausgenossen beschwerte. Eine Abwerfende Handbewegung später sprang sie vom Tisch und strich dem Gryffindor über die Schulter. "Dann lass uns mal mit dem Spaß anfangen, je früher wir anfangen, desto schneller können wir aus den Fängen des Zaubertrankmeisters entfliehen." die Slytherin wollte noch vor dem Abendessen fertig werden, wobei sie das Gefühl beschlich, dass sie ihr Abendessen vergessen konnte. Die Berge von Kesseln machten es nicht besser und ein entnervtes schnauben entfleuchte der Slytherin. Wieso konnten die Schüler ihre Kessel nicht selber sauber machen? Vor einem Kessel blieb die Hexe stehen. Ihre Nase juckte aufgrund des beißenden Geruches der von dem vor Dreck strotzendem Kessel kam. Die Nase kräuselnd blickte sie den Kessel an, hob den Blick und starrte in eine Vitrine mit lauter Phiolen. "Oh…na sieh mal einer an was wir hier haben." Interessiert musterte die Blonde die vielen kleinen Flaschen. Grüne, gelbe, rote und viele weitere Farben waren sorgfältig aufgestellt und mit entsprechender Bezeichnung gekennzeichnet.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943 | 4 PM | Klassenzimmer für Zaubertränke
Richard zuckte unbekümmert mit den Schultern. Er hatte schon deutlich schlimmeres angestellt und dennoch war der Zaubertrankprofessor nie wütend gewesen oder kam auf den Gedanken, ihn für seine Streiche zu strafen, in dem er ihn aus dem Slugclub verbannte. Eigentlich schien er sogar Gefallen an den einen oder anderen seiner Aktionen zu haben. Oder er strafte Richard gerade damit, indem er ihn eben nicht aus dem Club schmiss, da er wusste das Richard gar nicht dabei sein wollte. Oder er meinte, ein Rausschmiss sei eine viel zu harte Strafe. Alles war möglich, aber eigentlich war es Richard auch vollkommen egal. „Oh doch allerdings“, meinte Richard und schmunzelte. „Ich habe nicht erwartet, dass er mich gleich von dieser Strafarbeit freistellt, aber nach einem kleinen Kompliment ist er zumindest nicht mehr nachtragend und ich habe nächste Woche keinen beleidigten Slughorn vor mir.“ Er zwinkerte der Hexe verschmitzt zu. Ein beleidigter Slughorn war für jemanden, der sich nicht davor scheute im Unterricht mal ein Nickerchen zu machen, fatal. Einmal hatte er ihn immer wieder im Unterricht dran genommen, obwohl sich Richard nicht mal ansatzweise beteiligt hatte und tiefschürfende Fragen über die Zutaten und deren Zusammensetzung gestellt. Richard hatte sich nur notdürftig retten können, indem er alles aus dem Augenwinkel aus seinem Buch ablas. Am Ende war er es auch noch, der seinen Trank vor der ganzen Klasse präsentieren durfte, dabei versenkten die Gase die sein fehlgeschlagenes Gebräu ausstrahlten jedem in der Nähe die Nasenhaare. In dieser Stunde hagelte es förmlich Punktabzüge.
Wieder schmunzelte der Gryffindor er traf in letzter Zeit immer häufiger auf Damen, die gern auf die Förmlichkeiten verzichteten. Für gewöhnlich waren Elle, Nova und Dorcas die einzigen Mädchen, die er beim Vornamen nannte und duzte, aber mit ihnen war er schon seit Jahren befreundet. Doch er würde ihr sicher nicht diesen Wunsch abschlagen, wenn sie ihn schon höflich darum bat. „Also dann Krystelle, ich bin Richard.“ Er präsentierte ein breites Lächeln, welches sowohl charmant als auch ein wenig verschlagen wirkte und hielt der Slytherin seine Hand hin. „Es war eher beängstigend als amüsant. Der Professor sah so aus, als würde er jeden Moment Feuer spucken. Mit so einem finsteren Gesicht, hast du Slughorn sicher noch nicht gesehen“, meinte Richard, während er sich lässig an einen der Tische anlehnte und blickte nachdenklich an die Decke, als er sich an heute morgen zurückerinnerte. Blinzelnd betrachtete er die Slytherin vor sich. Das Lachen, das Wackeln der Augenbrauen und dieses Grinsen, sie erinnerte ihn an seine Freundinnen aus Gryffindor. Unterschwellige Verwirrung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, als sie anfing zu erzählen. Seine Augen musterten das blonde Haar, das feine Gesicht, die schlanke Figur und die langen überschlagenen Beine, ihr auftreten war selbstsicher, sie schien eine starke junge Frau zu sein. Auf den ersten Blick war sie kaum zu verwechseln mit den Slytherins, denen er sonst begegnete, allerdings fand er an ihr nicht die Arroganz, die die übrigen Schlangen umgab. Er war sich nur nicht sicher, ob sie bei ihr schlichtweg nicht existierte oder ob sie sie einfach gut zu verbergen wusste. Sie wirkte so offen, gesprächig und überaus humorvoll. Drei Adjektive, die Richard niemals einem Slytherin zugeordnet hat. Und auch wenn sie ihn irgendwie faszinierte, läuteten gerade deshalb seine Alarmglocken. Die Attribute ihres Hauses waren List und Tücke und die junge Dame war sicher nicht zu unrecht in dem Haus der Schlangen. Vielleicht tat er ihr absolut unrecht und sie war wirklich kein unsympathischer Mensch, schließlich war sein Bruder auch mit einer, wie er fand, untypischen Slytherin liiert, aber für gewöhnlich stellten sich die Schlangen immer als Kotzbrocken heraus, denen die eigene Abstammung das Wichtigste war. Er blieb lieber vorsichtig. Dennoch kam er bei ihrer Geschichte nicht umhin amüsiert zu lächeln und leise zu Lachen. Dieser Unfall mit dem Liebestrank hätte genauso ihm passieren können und unweigerlich musste er an sein zweites Schuljahr denken, als sein Kessel anfing wie aufgesetzter Tee zu pfeifen, dann wie ein wütender Klatscher durch den Raum flog, drei Schüler von den Beinen riss und dafür sorgte, dass sich die übrigen Kinder verschreckt unter den Tischen versteckten. „Die Hufflepuff? Du meinst, Miss Fitz?“, fragte er als er sich erinnerte, die beiden schon einmal zusammen gesehen zu haben. Nur wollte ihm nicht mehr so recht einfallen, woher diese Erinnerung stammte, es war keine besonders lange Begegnung. Ihre Äußerung über Riddle konnte Richard nur unterstreichen. Auch, wenn es ihn wunderte, dass gerade sie so etwas über den Vertrauensschüler sagte. Aber seine Feindschaft zu Riddle war wohl im ganzen Schloss bekannt, also warum sollte er vor ihr daraus einen Hehl machen? „Wundert dich das etwa? Dieser Mistkerl würde sein eigenes Kind verraten, wenn er dadurch besser da stehen würde. Es bleibt nur zu Hoffen, dass jemand wie er niemals seine Gene in der Welt verteilt“, meinte Richard und seine Miene verfinsterte sich. Noch jemanden, wie ihn konnte die Welt wirklich nicht gebrauchen, einer war ja schon zu viel. Krystelle stand auf, lief an ihm vorbei und strich ihm über die Schulter. Richards Blick folgte ihr, er schaute kurz auf ihre Hand hinunter und sah ihr dann direkt in die Augen, als sie vorüber ging. Er wusste noch immer nicht, wie er sie einordnen sollte. Es blieb wohl nur abzuwarten. Laut blies er die Luft aus und lächelte dann schmallippig. Seine Lust auf diese Arbeit stand unter Null, aber sie hatte Recht, je eher sie anfingen, desto eher waren sie auch fertig. Also folgte er ihr zu dem hohen Stapel Kessel, stellte sich auf die Zehenspitzen, hob einen der schweren Kessel aus Zinn für sie herunter und stellte ihn vor der Slytherin ab. Für sich selbst hob er ebenfalls einen herunter. Richard wollte gerade anfangen als Krystelle die Phiolen im Schrank fand. Der Gryffindor sah herüber und studierte die Etiketten. Murrend stellte er fest, dass es sich hierbei um die Liebestränke der Sechstklässler handelte. „Weshalb bewahrt Slughorn sie so unverschlossen auf?“, murmelte Richard. Er hielt Liebestränke für die gefährlichsten Tränke, die ein Mensch brauen konnte. In den Händen eines liebestollen Mädchens konnten sie unvorhergesehenen Schaden anrichten. Gut, in seinen Händen war so ein Trank vermutlich auch nicht besonders sicher, allerdings würde auch er keinen allzu starken Liebestrank für einen seiner Streiche verwenden. Der Spaß hörte auf, sobald peinliche Schwärmereien zu krankhafter Verehrung anschwollen. Und diese Tränke schienen von der stärkeren Sorte zu sein.
Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Man sah selten einen Professor wie ein wildgewordenes Schwein durch die Gänge von Hogwarts rennen und wenn man einen sah, dann vermutlich einen, den man so schnell aus der Fassung bringen konnte. Spontan fiel ihr niemanden ein, aber der Hausmeister war jemand, den man durchaus durch die Gänge rennen sehen konnte. Meist hatte die Slytherin für den Alten nur einen abfälligen Blick übrig, wen wunderte es? Der Hausmeister von Hogwarts war nicht sehr beliebt, wieso also sollte man diesem Ding nicht einfach provokant irgendwas ins Essen oder in sein Kürbissaft träufeln. Krystelle wollte nicht wissen, wie viele Schüler Pringle die Pest an den Hals wünschen und wie oft er eigentlich schon nicht mehr leben müsste, weil die meisten Paare von ihm gestört wurden, da er es nicht duldete, wenn man sich auf den Gängen küsste. Pringle sollte mal vorsicht walten lassen, nicht dass einer der Schüler noch auf die grandiose Idee kam und ihn im Keller fesselte und dort verrotten ließ. Irgendwann würde man sich wundern wo der Hausmeister blieb. Vermissen würde ihn aber vermutlich niemand. "Ein beleidigter Slughorn? Sowas ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Vermutlich weil er immer seine kleine Freundin sieht, sobald die Sechsteklasse Zaubertrank hat." Krystelle machte keinen Hehl daraus, dass ihr die Beziehung zwischen Riddle und Slughorn nicht geheuer war und dass sie es ziemlich merkwürdig findet, dass ausgerechnet Tom im Slugclub war. Nein, eifersüchtig war sie nicht, was brachte es ihr im Slugclub zu sein? Davon würde sie sich nichts kaufen können und ihre Eltern würden für sie nur ein müdes Lächeln übrig haben.
Sie musste wirklich auf den Kopf gefallen sein um seinen Namen nicht zu wissen, schließlich war Richard in aller Munde im Hause Slytherin. Der Erzfeind der Schlangen, nun eigentlich war er der Erzfeind von Tom und seinem Gefolge. Krystelle fand es ab und an amüsant wie sich Tom über ihn achauffiert. "Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Richard." Mit einem charmanten Lächeln ergriff sie seine Hand und drückte sie kurz. Viel von Etikette hielt sie nichts ein Handkuss wäre hier auch wirklich zu viel. Zu mal beide hier eigentlich eine Strafe zu verrichten hatten und sich eigentlich anschweigen sollten, da sie eigentlich ja Feinde waren. So oder so würde es jeder Slytherin oder Gryffindor machen. Wobei dann doch eher die Gegenstände durch die Luft fliegen würden und grelle Funken aus den verschiedenen Zauberstäben sprühen würden, da sich die beiden Rivalen ankeiften wie zwei Waschweiber. "Diese Ehre hatte ich noch nicht. Vielleicht sollte ich Tommy mal fesseln und dem Professor erklären, dass sein Liebling anderes zutun hatte als in seinem wundervollen Unterricht zu erscheinen. Sluggy wäre nicht begeistert." Schmunzelnd betrachtete sie ihre Fingernägel, die Chance in irgndwo zu überraschen und dann auch noch so zu überraschen, dass er sich nicht mehr wehren konnte, tendierten gegen Null. Außerdem würde sie als feine Dame, sich die Hände nicht schmutzig machen, wozu gab es hier soviele Jungs die ihr nicht gerne einen gefallen taten. Manipulativ konnte die Greengrass durchaus sein, vor allem dann, wenn sie etwas zu ihrem Vorteil ausschlagen wollte. Krystelle scheute auch nicht davor zurück auf den Gefühlen anderer rum zu trampeln, nur leider gab es da noch ihr Gewissen, welches dann immer wieder mit dem Finger wedelte und sagte, sie solle nicht so gemein zu ihren Mitmenschen sein.
Die kurze Verwirrung in seinem Gesicht hatte sie registiert, vermutlich hätte sie genauso dämlich geschaut wie der Gryffindor. Man rechnete ja nicht damit, dass eine Schlange sich normal unterhalten konnte, ohne dass sie die Nase soweit nach oben reckten, dass es hinein regnen könnte. Als er die Hufflepuff ansprach hob sie kurz die Augenbraue und kniff die Augen zusammen. Hatte er sie gesehen? Oder er hatte geraten? Sie hatte doch überhaupt nicht gesagt, dass eine Hufflepuff ihr geholfen hatte. Misstrauisch musterte sie den hübschen Gryffindor. "Spionierst du mir nach oder wieso weißt du von Madlene und mir?" Niemand wusste von ihrer Freundschaft die eigentlich nicht sein sollte, da man Krystelle als Blutsverräter beschimpfen würde und sie von ihrer Familie verstoßen wird. Ein Gedanke den sie oft hatte, wenn sie sich heimlich mit der Hufflepuff traf. Krystelle liebte ihre Familie, auch wenn sie sie ab und an verfluchen würde, aber sie gaben ihr doch den gewissen Halt den die Hexe brauchte, auch wenn sie nie viel Liebe erhalten hatte, so würde sie es doch brechen, sollte sie von ihrer Familie aus dem Stammbaum gestrichen werden. Es war ein Geheimnis welches beschützt werden musste, nicht auszudenken was passieren würde, wenn es ans Tageslicht kam. Nicht auszudenken, was Madlene passieren würde, sollten ihre Eltern von ihrer Freundschaft erfahren. Krystelles Eltern würden nicht davor zurück schrecken ihn ein Haar zu krümmen. Vielleicht würde die Slytherin nicht mal verstoßen werden, sondern man würde die Hufflepuff verdächtigen, dass sie sie verhext haben könnte. Merlin, sowas durfte überhaupt nicht passieren! Ihre düsteren Gedanken wurden je unterbrochen, als Richard über Tom sprach. Es war kein großes Geheimnis, dass sich die beiden jungen Knaben nicht verstanden und so war es auch kein Wunder, dass sich der Gryffindor nun über den dunkelhaarigen Slytherin ausließ. Belustigt musterte sie den Löwen und grinste ihn breit an. "Aber deine Gene würden die Welt bereichern, Tiger?" Es wäre sicher lustig, wenn die Nachfahren von Tom und Richard später wieder aufeinander trafen.
Das sie die Kessel überhaupt putzen würden, daran zweifelte die Blonde. Spätestens als sie den Berg an dreckigen Kessel gesehen hatte und einen weiteren Blick auf den Lumpen in ihrer Hand warf. Merlin, wieso konnte das der Professor nicht selber machen? Krystelle hätte dem Wildhüter gerne dabei geholfen irgendwelche Tiere im Verboteten Wald zu fütter, als diese Hauselfen arbeit zu verrichten. Außerdem war es dazu noch sowas von uninteressant. Viel interessanter waren da jedoch die Phiolen die sie so neckisch anglitzerten. Die Etiketten musternd fielen ihr hier und da ein paar Namen auf. Ihrer war nicht da, ihr Talent hatte wohl nicht gereicht. "Ich weiß es nicht." Ihre Antwort wurde mit einem Schulterzucken begleitet und sie hob die Augenbrauen. "Die Frage ist doch wohl eher, wieso bewahrt er sie überhaupt auf?" Grinsend blickte sie den hübschen Löwen über die Schulter hinweg an und wandte ihre Blick anschließend wieder den bunten Phiolen zu. "Oh..da ist Abraxas Phiole. Vielleicht sollte ich ihm ja was von seinem Liebestrank in sein Kürbissaft schütten." Verdient hätte er es, dieser Schuft. Auch wenn sie ihm versprochen war, so war ihre Motivation ihm einmal etwas heim zu zahlen sehr groß. Krystelle gluckste amüsiert auf. "Man würde ihn dann den ganzen Tag nicht vom Spiegel weg bekommen. Er würde sein güldenes Haar bewundern. Leise lachte die Slytherin und biss sich anschließend auf die Lippen, nein, wenn das rauskommt, dass sie es gewesen war, dann wäre das Ansehen ihrer Familie gefährdet. Ihre Augen glitten weiter über die Etiketten und blieben dann bei einem giftgrünen Trunk hängen. "Welch ein Wunder, Toms steht auch hier." Es war überhaupt kein Wunder, sie hatte damit gerechnet, dass sein Trank auch im Regal stehen würde. Wobei sie noch immer nicht genau wusste, wieso Slughorn die Liebestränke aufbewahrte und dass so offensichtlich.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943 | 4 PM | Klassenzimmer für Zaubertränke
Richard war im ersten Moment nicht direkt klar, dass sie mit ihrer Aussage auf Riddle verweisen wollte. Ihm war nicht bekannt, dass sie den grünen Vertrauensschüler nicht besonders leiden konnte. Um ehrlich zu sein hätte er sogar schwören können, dass jede der Schlangen ihn insgeheim anbetet und das sie vermutlich sogar eine Gedenkstätte für ihn im Slytherin Gemeinschaftsraum errichtet haben. Wundern würde es ihn jedenfalls nicht. Zwar erschrecken, aber eine große Überraschung wäre es nicht. Der Gryffindor konnte also nur aufgrund ihrer vorangegangenen Bemerkung annehmen, dass sie damit diesen schleimigen Flubberwurm meinte. „Solange man seinen Süßkram zufrieden lässt, ist der Professor auch überaus ausgeglichen“, meinte Richard schmunzelnd. „Also mach nie den Fehler und vergreife dich an seiner Ananas.“
Sie ergriff seine Hand und drückte sie. Sie hatte einen festen Händedruck, was dem Löwen innerlich ein amüsiertes Grinsen zauberte. Nur wenige vermuteten es, aber Damen gegenüber zeigte der Potter sich als wahrer Gentleman. Seine verstorbene Mutter hatte es ihm bereits eingebläut und besonders seinem Vater und seiner Großmutter war die Etikette in der Gesellschaft wichtig. Zwar verzichtete Richard gerne auf die üblichen Höflichkeitsfloskeln und dieses gepuderte Getue , doch vor Damen vergaß er seine Manieren nicht und begrüßte sie nach allen Regeln der Kunst wie er es gelernt hatte. Jedenfalls wenn die Situation es erforderte oder anbot. Ein charmantes Lächeln, eine angedeutete Verbeugung und ein sanfter Handkuss. Ihre Vorstellung und ihr Händedruck erinnerte ihn dagegen mehr an die Begegnung mit einem der Kollegen seines Vaters aus dem Zaubergamot. Aber gerade das amüsierte ihn daran, deshalb lächelte er der Slytherin ungeniert entgegen und erwiderte den festen Griff. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ Diese Worte hatte er wohl noch nie einem Slytherin gegenüber in den Mund genommen und dazu auch noch ernst gemeint. Aber nun ja es gab ja für alles ein erstes Mal. Der Potter wuselte sich durch das ohnehin schon unordentliche Haar und lachte erheitert auf. „Slughorn würde in Tränen ausbrechen. Es wäre doch eine Schande, wenn Tommy-lein auch nur eine Sekunde seines kostbaren Unterrichts verpassen würde.“ Er hatte schon die einen oder anderen Pläne ausgetüftelt, bei denen Riddle am Ende gefesselt in irgendeiner Besenkammer gesperrt oder vom Astronomieturm baumeln würde, jedoch haperte es bisher immer an der Umsetzung. Entweder war er von seiner Meute des Schreckens umlagert, der Astronomieturm war mit einer Klasse belegt oder Pringle hatte die Besenkammern allesamt abgeschlossen, da sein siebter Sinn mal wieder verraten hatte, dass Potter sein Unwesen trieb. Einmal wäre dieser Plan sogar beinah gelungen. Alles hat gepasst. Er hatte ein Seil auftreiben können, Riddle war allein, Pringle mit der Reinigung eines Jungenklos beschäftigt und der Astronomieturm frei. Allerdings war Peeves aufgetaucht und folgte ihm durch das ganze Schloss, während der Poltergeist laute Marschgesänge schmetterte und somit jedwede Aktion verhinderte, da ihn jeder bereits über zwei Stockwerke hinweg kommen hörte.
Auf Krystelles Frage hin blinzelte er ihr entgegen. Eigentlich war es nicht sonderlich verwunderlich, dass Richard das über sie zu wissen schien. Es kannte mehr Tatsachen oder Geheimnisse über die Leute hier, als ihnen wohl lieb war, unter anderem Dinge wie Beerys Schuhgröße oder den Namen von Pringles Großmutter. „Spionage ist so ein unschönes Wort, ich nenne es eher Recherche. Ich weiß eine Menge Dinge, über viele hier. Aber dir habe ich nicht hinterher spioniert, zumindest nicht absichtlich. Ich habe euch zwei nur zufällig im Gewächshaus zusammen gesehen und als du gerade eine Hufflepuff erwähntest, bin ich einfach von Madlene Fitz ausgegangen“ , meinte Richard ehrlich und blickte unschuldig drein. Ihm war wieder eingefallen, wo er die beiden schon einmal gemeinsam gesehen hatte. Er steckte seine Nase gern in fremder Leute Angelegenheiten, denn nur wenn man das eine oder andere wusste, war man vorbereitet und nur so konnten auch die meisten Streiche gelingen. Diese Information war ihm aber wirklich völlig unbeabsichtigt in die Hände geflattert. An dem Tag war er gerade auf dem Weg zum Verboten Wald gewesen, um auf den Thestralen zu reiten, dabei hatte er sie im Gewächshaus gesehen. Es war nur ein kurzer Augenblick gewesen, aber er war sich sicher gewesen, dass sie es waren. Nur hatte er dem bis eben keine Beachtung geschenkt. Nun wo er Krystelles Blick allerdings sah und sie beinah harsch nachhakte, weckte es allerdings sein Interesse. Durfte das etwa keiner wissen? War er wieder einmal über ein kleines Geheimnis gestolpert? „Ist das etwa ein Problem?, fragte er und seine Miene wurde noch eine Spur unschuldiger. Richard hob belustigt die Brauen und lehnte sich grinsend zurück. „Nun ja es ist noch nichts konkretes in der Richtung geplant. Aber es wäre ja eine Schande, wenn meine Gene einfach verloren gingen. Die Welt wäre doch viel zu langweilig oder etwa nicht?“ Würde es nach seiner Großmutter gehen, wäre er schon längst einem reinblütigen Mädchen aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie versprochen und dürfte um ihre Hand werben, bis sie schielte. Doch bisher war ihre Suche nach einer geeigneten Frau für ihn nicht von großem Erfolg gekrönt und Richards Meinung nach, durfte sie auch erfolglos bleiben. Abgesehen davon, nach dem Abschluss vielleicht eine Quidditchkarriere zu starten, hatte er noch keinerlei Zukunftspläne. So war er einfach nicht, er plante nicht so weit im voraus.
Richard rümpfte die Nase beim Anblick der Tränke. Die Phiolen waren verschlossen und doch meinte er die Wohlgerüche des Amortentias, die für jeden individuell waren, wahrzunehmen. Der sanfte Duft von Buchenholz, Weihnachtskeksen und Leder umkreiste seine Nase. Sichtlich irritiert sah er seine Partnerin an, als sie meinte, sie solle Malfoy seinen eigene Trank verabreichen. Hatte er richtig gehört? Diese Slytherin schien eine Abneigung gegen sämtliche Mitglieder ihres eigenen Hauses zu hegen. Hatte der Sprechende Hut sie damals auch sicher in das Richtig Haus gesteckt? Der Gedanke an einen selbstverliebten Malfoy war zwar wirklich belustigend, aber irgendwie war Richard sich nicht sicher, ob er Krystelles Gehässigkeit amüsant oder absonderlich finden sollte. Er musste jedoch zugeben, dass er seine Großmutter dafür eintauschen würde, um dieses Bild zu sehen. Er würde Erinnerungsfotos in sämtlichen Gemeinschaftsräumen und im Lehrerzimmer aushängen, damit auch bloß ganz Hogwarts etwas davon hatte. „Bevor du irgendetwas in dieser Hinsicht planst, dann sag mir vorher Bescheid“, sagte Richard verschwörerisch grinsend. Als sein Blick sich auf die Phiole mit Riddles Namen richtete, wurde seine Miene wieder ernster. Die Kraft dieser Tränke war nicht zu unterschätzen, selbst er war damit vorsichtig. Und der Duft der aus den verschlossenen Fläschchen drang, auch wenn er nur ganz unterschwellig war, hatte eine benebelnde Wirkung, der er lieber nicht zu lang ausgesetzt war, sonst kam er noch auf dumme Gedanken. Er wandte sich ab und bedeutete der Slytherin, dass sie es ihm wohl besser gleich tun sollte. „Die grellen Farben stechen in den Augen. Wir sollten lieber schnell mit diesem Mist hier fertig werden“, seufzte Richard und blickte wenig begeistert auf den Kessel vor sich. Mit wenig Tatendrang hockte er sich hin und begann mit der lästigen Arbeit und schon schnell merkte er, dass er mit seinem schmutzigen Lappen den festsitzenden Dreck nur spärlich hinunter bekam und hauptsächlich nur verwischte.
Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Kurz aber nur kurz verzog Krystelle den Mund und blinzelte den Gryffindor an. "Ich würde mich nie an seiner Ananas vergreifen wollen...ein bisschen Stolz habe ich dann doch.", erwiderte sie und rümpfte kurz die Nase. Sie wusste, dass er eigentlich die Frucht meinte und doch war ihr Mund schneller als ihr Kopf. Allerdings war Krystelle auch nur eine Frau und wenn der verehrte Herr ihr solch zweideutige Dinge an den Kopf warf, war es nicht verwunderlich, dass sie darauf reagierte. Ein grinsen legte sich nach wenigen Sekunden auf ihre Lippen und legte anschließend leicht den Kopf schief. "Ich weiß ja nicht wie es bei dir aussieht, aber niemand wäre sehr erfreut, wenn man seine Ananas einfach angreift, oder?" Ein amüsiertes glitzern trat in die blauen Augen der Hexe und ihre Lippen verzogen sich zu einem anzüglichen grinsen. "Wobei, vielleicht steht ihr Gryffindors ja auf sowas." Kurz wackelte sie mit den Augenbrauen, ehe sie kurz auflachte und den Kopf schüttelte. Merlin, sie benahm sich wirklich komisch, er war eindeutig ein schlechter Einfluss!
Würden ihre Eltern diese Begrüßung sehen, so würden sie wohl einen pikierten Gesichtsausdruck an den Tag legen und den Gryffindor ebenfalls, zu mal er sie nicht standesgemäß mit einem Handkuss begrüßte. Allerdings fand Krystelle genau diese Begrüßung viel besser, als all die Begrüßungen und Handrückensabbereien die sie sonst ausgesetzt war. Amüsiert funkelte sie den Löwen an. "Natürlich freust du dich." Beinahe selbstverliebt warf sie ihre blonde Mähne über die Schulter und grinste ihn breit an. Man hätte ihre selbstverliebten Worte ernst nehmen können, wäre da nicht dieses amüsierte funkeln in den Augen der Greengrass. "Und Tommy würde in seiner Kammer in Tränen ausbrechen, weil er sein Sluggy nicht sieht. Welch eine Tragödie." Theatralisch seufzend legte sie eine Hand auf ihre Stirn. Vermutlich würde Tom sie beide um die Ecke bringen, sollte er jemals hiervon erfahren. Allerdings war der Slytherin nicht da und so konnte man sich doch königlich über den dunkelhaarigen Slytherin amüsieren. Zumal er viel platz für Fantasien ließ mit seinem Verhalten.
Krystelle verengte die Augen und blickte ihr Gegenüber misstrauisch an. Er hatte sie gesehen? So ganz zufällig? Sie konnte ihm irgendwie nicht ganz glauben, zumindest viel es ihr sehr schwer ihm zu glauben. Für sie klang es fast so, als wäre er darauf aus ihr Geheimnis zu erraten und sie wäre die nächste über die man lachen konnte. Über das naive Blondchen welches aus dem rassistischen Schatten ihrer Familie entfliehen wollte und sich eine Muggelstämmige Freundin angelacht hatte. Die Greengrass war zudem noch fassungslos, man hätte sie so einfach auffliegen lassen können. So schnell würde die Freundschaft auffliegen, sollte jemand falsches an diese Information kommen. Richard wusste es und er war jemand dem man ein solches Geheimnis besser nicht anvertraute, vor allem sollte man ihm nicht trauen wenn man eine Slytherin war. Oh...natürlich ist das kein Problem, wenn du gerne das Blut unschuldiger Menschen an deinen Fingern haben willst, dann posaune es gerne in die Welt." Sarkasmus tropfte nur so aus ihren Worten und sie hob eine Augenbraue. "Meine Familie würde nicht davor zurückschrecken Madlene und ihrer Familie etwas anzutun oder mich zu beseitigen." Sie würden tatsächlich eine ganze Familie ausrotten, einfach so, nur weil einer sein vorlautes Mundwerk nicht halten konnte, würde eine unschuldige Familie sterben. Vermutlich würde man Krystelle verschonen und sie nur mit dem Crutiatus bestrafen bis sie nicht mehr wusste wo hinten und wo vorne war. Kurz verzog Krystelle das hübsche Gesicht, sie wurde nur einmal in ihrem leben so gezüchtigt. Damals als sie ihrem Vater ganz frech über den Mund gefahren war. Sie konnte sich noch genau an diese schrecklichen Schmerzen erinnern, ein weiteres Mal wollte sie es nicht spüren. "Es wäre besser, wenn dieses Geheimnis unter uns bleibt...bitte." Sie flehte nicht gerne und sprach auch ungern eine bitte aus, aber ihr war das Leben von Madlene wichtig und wollte sie durch ihre eigene Dummheit nicht gefährden. Sie gefährdete sie sowieso schon in dem sie mit ihr befreundet war. Bittend schaute sie dem Löwen in die Augen. "Ich bitte dich, behalte es für dich, was auch immer du willst ich geb es dir, aber bitte verliere kein Wort über diese Freundschaft." Sanft griff sie nach seiner Hand und drückte sie kurz, ehe sie sie wieder los ließ und seufzte. Sie hätte vorsichtiger sein müssen, viel vorsichtiger.
"Eine Welt ohne die Nachkommen von Richard Potter? Vielleicht wäre Hogwarts ein ruhigerer Ort, wenn nicht irgendwo ein Potter seine Pläne in die Tat umsetzt. Allerdings hast du recht, es wäre sehr unbefriedigend, wenn man nichts mehr zum lachen hat.", erwiderte die Hexe grinsend und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Ihr Leben war bereits verplant. Auf eine gewisse Art und Weise war sie verplant. Sicher war, dass sie irgendwann Malfoys Kinder austragen würde, ob sie wollte oder nicht. Ihre Gene würden sich mit den seinen vermischen und ihre Familien einen weiteren Erben schenken, der entweder den Namen Malfoy weiter trägt oder eine Tochter die eine andere Familie mit starken Kindern beschenkte. Sei froh Richard, dass du über dein Leben selber richten kannst. Diese Wahl hat nicht jeder." Ob er sie hatte oder nicht wusste sie nicht, sie wusste nicht in wie weit die Potters den Traditionen der Reinblüter nachgingen. Vielleicht stand bei ihm schon eine arrangierte Ehe vor der Tür, vielleicht hatte er aber auch die freie Wahl und konnte sein Leben so gestalten wie er wollte.
Krystelle wusste um die Kraft der Zaubertränke in der verschlossenen Vitrine und auch dass er sehr gefährlich sein konnte. Verschiedene Gerüche vermischten sich und die Greengrass roch deutlich den Duft von Rosen und Regen auf einer trockenen Straße. Neben den beiden Düften schlich sich noch der Geruch von schwarzem Tee, welcher frisch aufgebrüht wurde. Kurz schloss die blonde Slytherin die Augen, ehe sie sie wieder schnell öffnete. Nicht gut und sie sollten besser das Weite suchen. "Du bist der erste der von meinem Plan erfährt." Grinsend blickte sie zu ihm, ehe sie noch einen kurzen Blick auf die glitzernden Tränke warf. Es juckte sie ja in den Fingern eines genauer anzusehen, dass ihr Kopf sich dabei anfühlte wie Pudding ignorierte sie. Ein grässlicher Nebeneffekt, wenn man dem Liebestrank ausgesetzt war und wenn einem der Kopf jetzt schon schwirrte, wie würde es sich dann anfühlen, wenn der Trank seine ganze Kraft entfaltete. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich nun ebenfalls ab. Richard hatte recht, sie sollten so schnell wie möglich fertig werden und doch bekam sie die Gerüche nicht mehr aus der Nase und eine unheimliche Anziehung ging von dem gläsernen Gefäßen aus. Der Gryffindor hatte bereits angefangen mehr schlecht als recht einen der Kessel zu reinigen, dass er dabei mehr Schmutz verteilte als entfernte ließ sie kurz auf lachen. Es schien aussichtslos und Krystelle war nicht besser dran, denn auch ihr Kessel machte es ihr nicht einfach und um so mehr Dreck verteilt wurde, desto schlechter wurde ihre Laune. "Oh Slughorn, mögen deine Zähne faulen und rausfallen.", fluchte sie als sie einen ganz hartnäckigen Fleck bearbeitete. Ein undamenhaftes knurren entwich ihrer Kehle und wenig später seufzte sie frustriert als dieses Ding noch immer nicht verschwunden war. Vermutlich sah sie aus als hätte ihr Gesicht Bekanntschaft mit einem Dreckhaufen gemacht, aber ihr war es total schnuppe. Richard...du kennst nicht zufällig irgendein Mittelchen was uns helfen kann?" Die Zauberstäbe wurden ihnen ja genommen, sonst wären sie schon lange fertig und über alle Berge, aber so würden sie wohl noch den ganzen Abend und die ganze Nacht hier sitzen und sich mit dem Dreck, der in jedem Kessel sie hämisch angrinste, begnügen müssen. Fledermausdreck! Wieso konnten sie nicht was anderes machen? Wieso konnten sie nicht dem Wildhüter helfen? Es wäre viel schöner als das hier. Viel schöner als diese Kessel und viel schöner als diese verführerischen Gerüche die sich im Raum verteilt hatten oder bildete sie sich das nur ein? Blinzelnd blickte sie sich um und entdeckte dann etwas, was sie eigentlich hätte abschrecken sollen, wäre es nicht zu lustig. "Was...hast du getan?" Ein leises Lachen entwich ihren Lippen, als sie Richard entdeckte der zwischen Scherben stand. Das der Duft von Rosen, Regen und Tee sich verstärkten ignorierte sie dabei. "Wie, bei Salazar, hast du das angestellt?" Das er dabei nicht schuld war wusste sie als sie entdeckte, dass sie eigentlich die Schuldige war, denn sie war mit ihrem Lumpen vor wenigen Minuten an dem Schloss hängen geblieben und hatte dabei versehentlich das gläserne Gestell umgerissen. Sie kicherte und blickte den dunkelhaarigen entschuldigend an. "Tut mir furchtbar leid." Sie blieb vor ihm stehen und strich ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Belustigt musterte sie sein Gesicht und tätschelte seine Wange. "Ich hoffe, ich habe dich nicht verletzt." Kurz überflog sie sein Gesicht und untersuchte ihn nach eventuellen Scherben die sich in seine weiche Haut gebohrt hatten. Besorgt blickte sie ihn an und legte den Kopf schief. Wie ist das passiert? Sie gluckste und blickte auf den Boden. Überall schwappten die Mixturen ihrer Mitschüler auf dem Boden. Wieder blickte sie zu dem Gryffindor auf und entdeckte ein Papierschnipsel auf seiner Wange. War das vorher schon da? Vorsichtig entfernte sie das Stück Papier und musterte es kritisch. "Tom Riddle?" Oh. "Hups?" Es war ihr mehr als peinlich, denn anscheinend hatte Richard den Trank seines 'besten Freundes' abbekommen. Peinlich berührt färbten sich ihre Wangen zartrosa. Oh Merlin, was sollte jetzt noch passieren? Der Trank ließ demjenigen der es verabreicht bekommt, eine starke Verliebtheit spüren, ob Richard jetzt Gefühle für Riddle entwickelt? Und was war mit ihr? Sie hatte keinen Trank abbekommen, was passiert mit ihr? Würde sie sich zu vielen hingezogen fühlen? Verwirrt starrte sie in die Augen des Löwen und legte den Kopf schief.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943 | 4 PM | Klassenzimmer für Zaubertränke
Der Gryffndor blinzelte die Slytherin verwirrt an. Bis eben war ihm die Zweideutigkeit in diesem Satz völlig unklar gewesen, nun wo er das Gesagte noch einmal überdachte, wurde sie ihm allerdings selbst bewusst. Ein amüsiertes Grinsen zog an seinem Mundwinkel und während er noch darum kämpfte sich das Lachen zu verkneifen, grinste Krystelle ihn bereits an. Ihre folgenden Worte ließen ihn dann aber doch den Kopf in den Nacken werfen und lauthals auflachen. „Oh ja, jeder lässt seine Ananas gerne von feindlichen Übergriffen unangetastet“, brachte er nach einer Weile hervor. „Und ich kann dir versichern, dass wir Gryffindors da keine Ausnahme bilden.“ Ihr Augenbrauen wackeln ließ ihn erneut Grinsen und er quittierte es mit einem Augenzwinkern.
Beinah schlug sie ihm mit ihrer ausladenden Geste das blonde Haar ins Gesicht, allerdings wich Richard ein Stück mit seinem Kopf zurück und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. Diese Slytherin war wirklich ein Fall für sich. Noch immer befahl sein Verstand ihm in ihrer Gegenwart vorsichtig zu sein, schließlich hatte er schon genug Erfahrung mit den Schlangen gemacht, aber bisher fiel diese Schlange in jeglicher Hinsicht aus der Regel. Besonders ihre scheinbare Abneigung gegenüber seiner Lieblingsschlange stieß bei ihm auf starke Gegenliebe. Vielleicht war gerade das, was ihn besonders vorsichtig sein lassen sollte, aber er kam nicht um hin gerade diese Gemeinsamkeit als besonders interessant zu empfinden. Vor allem wollte er unbedingt mehr darüber wissen, weshalb sie ihn nicht leiden konnte und sich lustig über ihn machte. „Traurig aber da wird er wohl durch müssen. Irgendwann muss sich schließlich jeder einmal abnabeln“, meinte er und seine Stimme klang nicht im geringsten so, als würde er Mitleid für Riddle empfinden.
Richard entging nicht der argwöhnische Blick, den die Slytherin ihm plötzlich zu warf. Er hatte also einen Nerv getroffen. Er war tatsächlich über ein Geheimnis gestolpert, welches besser auch weiterhin geheim blieb. Der Löwe stammte selbst aus einer reinblütigen Familie, zwar war seine Familie, mit Ausnahme seiner Großmutter, sehr tolerant, aber dennoch war ihm die Reinblutideologie durchaus bekannt. Blutsverräter wurden in ihren Reihen ebenso wenig akzeptiert wie Halbblüter oder gar Muggelstämmige. Wer so dumm war sein eigenes Blut zu verraten, war es nicht wert weiterhin in ihren Kreisen zu verkehren. Es würde ein schlechtes Bild auf die gesamte Familie werfen, es wäre die gleiche Schande, wie einen Squib hervorzubringen. Dass ausgerechnet Krystelle dieses Risiko einging überraschte ihn ebenso, wie es ihm imponierte. Jedem ihrer Worte glaubte er sofort, jedoch ließ er sich nicht davon beeindrucken. In der Geschichte waren schon so viele vertuschte Ehrenmorde innerhalb der reinblütigen Familien vorgekommen, nur um den Ruf und das reine Blut der Familie aufrecht zu erhalten. Da überraschte es ihn nicht besonders, dass die Familie Greengrass nicht auch zu solchen Mitteln greifen würde. Allerdings lag ihm nichts ferner, als Madlene ans Messer zu liefern. Gerade da ihm selbst bewusst war, dass es keine leere Worte waren. Ihr betteln machte ihm nur klar, wie wichtig ihr diese Sache war. Scheinbar war Krystelle tatsächlich keine gewöhnliche Slytherin. Keiner aus dem Haus der Schlangen würde sich solche Sorgen um eine Muggelgeborene machen und schon gar nicht betteln. Ihre Absichten erschienen ihm aufrichtig, allerdings kränkte es ihn, dass sie wirklich glaubte, er würde sie erpressen nur um dicht zu halten. „Ich würde Madlene niemals schaden“, sagte Richard und blickte Krystelle direkt in die Augen. Die Hufflepuff war ein viel zu liebenswerter Mensch, als das er irgendetwas in dieser Richtung tun würde. Und abgesehen davon war ihm die Ziehmutter ihres gemeinsamen Knarlbabys viel zu sehr ans Herz gewachsen. Sie war durch die Angriffe auf Muggelstämmige in Hogwarts ohnehin schon in zu großer Gefahr, da würde er dieser Gefahr sicher nicht auch noch verschlimmern.
Das Gesicht des Potters hellte sich wieder auf. „Na meine Reden.“ Allerdings hatte es noch Zeit bis kleine Potters die Welt eroberten. Da konnte Charlus gerne den Vortritt bekommen, er war ohnehin der Erbe ihres Vaters, nicht er. Ihre nächsten Worte ließen seine Miene allerdings augenblicklich wieder verdunkeln. Er beabsichtigte es nicht, es geschah ganz automatisch. Es war ein leidiges Thema über das er nur ungern sprach. Der Gryffindor sah Krystelle mit einem vielsagenden Blick an. „Ich komme selbst aus einer reinblütigen Familie“, meinte er nur. Damit würde sie schon verstehen. Die Potters waren zwar keine so rassistische und intolerante Familie wie die meisten anderen, allerdings hatten auch sie ihre Traditionen und Bräuche. Auch er würde irgendwann ein reinblütiges Mädchen heiraten, ob er nun wollte oder nicht, dafür würde seine Großmutter sicher schon irgendwie sorgen. Was allerdings nicht hieß, dass er sich einfach mit diesem Umstand abgefunden hatte. Er machte Adelaide das Leben möglichst schwer und bisher hatte er damit Erfolg gehabt, denn seine Großmutter hatte noch immer keine Familie finden können, die ihn als Schwiegersohn wollte. Seinem Vater war es vermutlich egal, wen Richard irgendwann einmal heiratete. Seit dem Tod seiner Mutter war ihm ohnehin alles egal, aber seiner Großmutter noch lange nicht, sie suchte akribisch weiter.
Nun widmete er sich der Reinigung der Kessel, aber es wurde schnell klar, dass sie mit diesen dreckigen Lappen nicht wirklich voran kommen würden. Dafür waren die Kessel einfach zu verschmutzt. Als sie ihn fragte, ob er nicht eine Abkürzung kenne, legte er die Stirn in falten. Das letzte Mal, dass er Kessel schrubben musste, war schon eine ganze Weile her. Auch damals war er kaum voran gekommen und hatte es irgendwann aufgegeben. Stattdessen hatte er in den Schränken nach etwas brauchbarem gesucht und schließlich auch gefunden. Eine kleine Phiole mit einem magischen Schmutzlöser. Nur ein paar Tropfen reichten, um gut ein dutzend Kessel blitzblank zu schrubben. Nur stellte sich die Frage, ob dieser Trank noch immer hier war. „Ich hätte eine Idee“, murmelte Richard und ging wieder zu dem Regal herüber. Er öffnete den Schrank unter den aufgestellten Liebestränken und durchstöberte die Fläschchen mit ihren Aufschriften. Allerdings kam er nicht weit, denn er merkte einen Luftzug der haarscharf an seinem Kopf vorbei ging. Krystelles Lappen verfing sich nur kurz in dem Gestell in dem die Liebestränke standen, aber das reichte aus. Richard wollte die Slytherin noch vorwarnen. Der Gryffindor riss die Hand hoch und öffnete den Mund, allerdings war das Malheur da schon geschehen. Die kleine Vitrine stürzte um, die Phiolen verloren den Halt und rutschten der Reihe nach aus dem Regal. Richard riss schützend die Arme hoch und schaffte es vor den meisten Phiolen auszuweichen. Vor ihm fielen sie zu Boden und zerschellten auf dem Boden, farbenfrohe Flüssigkeiten verteilten sich auf dem Boden und spiralförmige Dämpfe stiegen in die Höhe. Der Potter wähnte sich in Sicherheit, immerhin war er allen Gefäßen ausgewichen, doch weit gefehlt. Eine letzte Phiole, die sich bis eben noch halten konnte, kippte vor und landete direkt auf seinem Kopf. Sofort zerbrach das dünne Glas und die Flüssigkeit ergoss sich über seinem Haupt. Der betörende Duft verteilte sich im Raum und ihm stieg er mit so einer Wucht in die Nase, dass sein Blickfeld einen Moment verschwamm und er nach hinten schwankte. Er stieß Rückwärts gegen einen der Schreibtische und hielt sich dort mit den Händen fest. Der Trank sickerte über sein Haar und kroch ihm in den Nacken. Die Flüssigkeit war erschreckend warm und sie verpasste ihm eine Gänsehaut, die ihn schütteln ließ. Die Gerüche in seiner direkten Umgebung raubten ihm einen Moment so sehr die Sinne, dass er gar nicht mitbekam, wie Krystelle sich aufrichtete und sein Gesicht in ihre Hände nahm. Es dauerte bis sich seine Augen wieder klärten und er seine Mitschülerin deutlich vor sich sehen konnte. Diese Gerüche waren zwar betörend, aber ebenso beißend. Es haute ihn fast um. „N- nein“, kam es heiser von dem Gryffindor. Er räusperte sich. „Es ist nichts passiert, ich bin nur nass geworden.“ Er ließ die Suche nach zurückgebliebenen Scherben über sich ergehen. Dieses Geruchschaos hinderte ihn gerade ohnehin daran, irgendetwas anderes zu tun als starr stehen zu bleiben. Seine Augen folgten ihrem Blick auf seine Wange und sahen dabei zu, wie sie den Schnipsel von seiner Wange ab zupfte. Tom Riddle? Hatte er richtig gehört? Es standen beinah ein dutzend Tränke in diesem Schrank und er musste ausgerechnet seinen abbekommen? Das war doch wohl ein schlechter Scherz. Die rosa Färbung auf den Wangen der Slytherin bedeuteten ihm allerdings, dass es wohl leider eine Tatsache und kein Witz war. Richard starrte sie mit offenem Mund an, sein Blick war Abwesend und gleichzeitig völlig Klar. Er wirkte beinah wie ein Betrunkener, so als hätte er eine Flasche Schnaps geleert. Er neigte leicht den Kopf lächelte sanft. Die rosa Wangen ließen die hübsche Blondine richtig niedlich wirken. Der Gryffindor blinzelte, schüttelte den Kopf und richtete sich wieder auf. Die Dämpfe die diese Tränke ausstrahlten waren eindeutig daran schuld, dass er nun über so etwas nachdachte. Er fasste sich an die Stirn und fuhr sich durch das nasse, dunkle Haar. Dann setzte er sich auf einen der Stühle bei den Tischen und ließ sein Gesicht in seine Hände sinken. Er musste erst wieder einen klaren Gedanken fassen. „Zum Glück hab ich dieses Zeug nicht getrunken. Ich bin nicht besonders wild darauf, Liebesballaden oder sonst irgendwelche lyrischen Ergüsse von mir zu geben“, murmelte er, nachdem er wieder den Kopf hob und die Gedanken in seinem Kopf sich ebenfalls klärten. Seine Nase kam mit dieser Geruchsattacke so langsam wieder zurecht. Er kam wieder zu Atem und der benebelte Blick verschwand aus seinem Gesicht. Tief die Luft einziehend blickte er zu Krystelle hinauf und musterte sie. „Hast du irgendetwas abbekommen?“, fragte er und aufrichtige Sorge schwang in seiner Stimme mit. Er kannte die Slytherin nicht wirklich, aber eine Ladung Scherben abzubekommen war kein Spaß und er wollte sicher gehen, dass sie nicht irgendwo von einer getroffen wurde.
HeartbeatSong You're a different, different kind of fun
Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Krystelle registrierte die Verwirrtheit von dem Gryffindor. Belustigt funkelte sie ihn aus ihren blauen Augen entgegen und schmunzelte leicht. Vermutlich war ihm die Zweideutigkeit erst jetzt aufgefallen. Sein Lachen durchbrach die amüsierte Stille und der Slytherin fiel auf, was für ein wundervolles Lachen er doch hatte. Das Lachen des Gryffindors ließ die hübsche Hexe ebenfalls Lachen. Sie wusste selber nicht so genau, weshalb sie lachte, vielleicht weil es so verrückt war und sie Richard eigentlich verabscheuen sollte. Wer wusste schon wie es für außenstehende aussehen musste. Es wäre ein verrücktes Bild, ein Gryffindor und eine Slytherin lachend bei einer Strafarbeit. Man sollte meinen, man schrubbt mit ernster Miene die verdreckten Kessel, warf sich ab und an blicke zu die einen sofort versteinern sollten oder in die ewigen Jagdgründe schicken sollte. Die beiden Schüler lachen über etwas was man eigentlich als sehr unschicklich wahrnehmen konnte.
Ihr Lachen wandelte über in ein leises kichern und verstummte nach wenigen Sekunden. Das amüsierte Funkeln in ihren Augen blieb, allerdings nicht für sehr lange, denn das Thema Madlene und ihr gemeinsames Geheimnis, welches Richard Potter soeben aufgedeckt hatte, schwebte noch immer im Raum. Man sollte meinen, dass ihr das Leben einer Muggelstämmigen egal sein sollte. Sie sollte sie verabscheuen und ihnen den Tod wünschen. Doch Madlene war anders, sie hatte auf unerklärlicherweise das Vertrauen der Slytherin gewonnen, ihre Sympathie zu der Hufflepuff war nach ihrem gemeinsamen Erlebnis erwacht und fortan bezeichnete Krystelle die kurzhaarige Hexe als ihre Freundin, wenn auch nicht öffentlich. Die Hufflepuff schwebte sowieso in Gefahr. Die Versteinerungen nahmen zu und die Opfer des Monsters waren ausschließlich Muggelstämmige Schüler. Man munkelt es sei der Erbe Slytherins. Ein Nachfahre von Salazar Slytherin, einer der vier Gründer von Hogwarts. Sollte es stimmen, so war jeder Slytherin ein verdächtiger. „Ich will ihr genauso wenig schaden, Richard. Sie ist meine Freundin und durch die Freundschaft zu mir schwebt sie noch mehr in Gefahr als jetzt schon.“, erwiderte die blonde Slytherin und blickte ihm fest in die Augen. Krystelle machte sich sorgen um ihre geheime Freundin, nach dem letzten Angriff hatte sie schon Angst, dass es die Hufflepuff getroffen hatte. Nicht auszudenken was sie gemacht hätte, wenn es wahr gewesen wäre. Wie sollte Krystelle erklären, dass sie eine Muggelstämmige im Krankenflügel besuchte, ohne zuzugeben, dass sie befreundet waren. In der Öffentlichkeit verleugnete sie die Freundschaft zu Lene und doch schätzte sie sie als ihre Freundin. In ihrer Gesellschaft konnte sie so sein wie sie will, ohne dass jemand auf die Etikette achtete, niemand der sie abschätzig anblicken würde und ihr sagen würde, dass sie sich nicht verhielt wie es sich ziemte.
„Aus einer reinblütigen Familie zu kommen heißt noch lange nicht, dass ihr auch die Traditionen führt wie manch andere Familien.“ Die hübsche Hexe zuckte non galant mit den Schultern und lächelte versöhnlich. „Würdest du denn jemanden heiraten den du nicht liebst, nur um das Ansehen deiner Familie nicht zu schaden?“ Ihr würde nichts anderes übrig bleiben als sich zu fügen, immerhin war sie nur eine Frau. Eine Frau hatte in ihrer Gesellschaft nicht viel zu sagen. Sie sollte neben ihrem späteren Mann nur hübsch aussehen, Kinder gebären und in der Öffentlichkeit die Etikette waren. „Bist du denn überhaupt schon verlobt?“ Ihre Neugierde war geweckt und so legte sie ihren Kopf leicht schief und blickte den hübschen Löwen fragend an. „Bist du überhaupt an Damen interessiert?“, fragte sie frech nach und wackelte leicht mit den Augenbrauen. Ein kleiner Versuch die Stimmung wieder zu heben, es konnte ja nicht schaden ihn ein bisschen zu necken. Er würde es überleben.
Dass das putzen der Kessel so schnell zur Nebensache werden konnte, wusste die Slytherin. Sie wusste auch, dass aufpassen sollte wohin man seinen Lappen führte, schließlich konnte etwas passieren und leider passierte es auch. Noch immer peinlich berührt starrte sie Richard an. Die starken Gerüche beißen in ihrer Nase und sie hatte das Gefühl, dass ihre Geruchsknospen sich verabschiedeten. Ihr Kopf pochte leicht, war überanstrengt von den ganzen Gerüchen. Sie hatte ihre Hand noch immer auf seiner Wange und strich leicht mit dem Daumen über seine Wange. Was machte sie da? „Etwas nass? Ich würde fast sagen, dass Tom dich ganz feucht gemacht hat.“ Sie kicherte leicht und wischte ihm einen Tropfen des Trankes aus dem Gesicht. Bei Salazar, was tat sie denn da? Sie entfernte schnell ihre Hand von seiner Wange, fast so als hätte sie sich verbrannt. Wieder musste sie kichern, als er da mit offenem Mund stand. „Mund zu sonst fliegen die Fliegen rein.“ Sie schob ihre Hand unter sein Kinn und schloss so seinen offenen Mund. Sie hätte nie gedacht, dass sie ihn, den großen Scherzekönig, so fassungslos erleben würde. Die röte auf ihren Wangen blieb und als er den Kopf neigte und sie anlächelte wurde es noch um einiges röter. Sie starrte ihm in die Augen und registrierte, dass er unglaublich schöne braune Augen hatte. Ihre Augen huschten über sein Gesicht und blieben kurz an seinen fein geschwungenen Lippen hängen. Merlin sei Dank entfernte er sich von ihr, bevor sie noch irgendwas anstellen konnte, was sie später bereuen würde.
Es dauerte ein bisschen, bis das Pochen in ihrem Kopf weniger wurde und doch blieb dieser dämmrige Zustand in ihrem Kopf, der sie nicht wirklich klar denken ließ. „Oi…es wäre sicher sehr amüsant zu hören, wie du Liebesschwüre an Tom sendest.“ Sie fing schallend an zu lachen. Die Vorstellung wie er wie ein verliebtes Mädchen hinter Tom herrannte und ihn anbettelte doch endlich den Bund mit ihm einzugehen, wie er den dunkelhaarigen Slytherin mit Liebesballaden zu singen würde und wie er ihn mit Briefen belästigt, belustigte sie doch sehr. Nur langsam kam sie von ihrer Lachattacke wieder runter und übrig blieb ein breites Grinsen auf ihren vollen Lippen. Erheitert wischte sie sich eine Träne aus den Augen und blinzelte ihn an. Was? „Ich..äh denke nicht.“ Sie wusste nicht ob sie etwas abbekommen hatte. Zumindest merkte sie es nicht. Ihr blick glitt ihren Körper hinab. Außer ihren Schuhen, welche nun ziemlich nass waren aufgrund der überraschenden Überschwemmung, ihre Kniestrümpfe hatten einige dunkle Stellen welche von den Tränken herrührten und auch ihr Rock hatte etwas abbekommen. Ihre sonst blütenweiße Bluse hatte ein paar bunte Flecken, aber die waren nicht wirklich der Rede wert, mit einem Zauberstab Schlenker war die Bluse wieder weiß. „Hab ich was im Gesicht?“, fragte sie ihn, als er sie prüfend musterte. Langsam hob sie die Hand und find an über ihr Gesicht zu streichen. Kurz zischte sie auf, als sie über einen kleinen Kratzer auf ihrer Wange stricht. „Halb so wild, ich werde es überleben.“, meinte sie und nahm ihre Hand von dem kleinen Kratzer, ehe sie sich vor ihm stellte und anfing die kleinen Scherben aus seinem Haar zu pulen. „Es tut mir leid, Richard. Ich hoffe wirklich, dass du nicht verletzt bist.“, wiederholte sie ihre Worte und hob leicht sein Gesicht an. Noch einmal überprüfte sie sein Gesicht und entdeckte ein paar kleinere Schrammen auf seinem Gesicht, die von der Phiole stammen, die ihm auf den Kopf geflogen war.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943, 4 PM & Klassenzimmer für Zaubertränke
Der Gryffindor sah die Slytherin nachdenklich an. Einer Slytherin und noch dazu eine Reinblüterin, die eine Muggelgeborene ihre Freundin nannte, traf man nicht alle Tage. Und da sie dieses Geheimnis vor ihm auch noch eingestand und nicht abstritt, wie es wohl alle anderen an ihrer Stelle getan hätten, ließ ihn vermuten, dass sie auch die Wahrheit sprach. Zumindest erschien sie ihm aufrichtig und auch das war etwas, was er einem Slytherin niemals zugetraut hatte. Krystelle schaffte es heute immer wieder ihn zu überraschen. Aber dennoch würde er Madlene nun wohl mehr im Auge behalten. Auch er bezeichnete die Hufflepuff mittlerweile als seine Freundin und Krystelle sprach da etwas an, womit sie eindeutig Recht hatte. Madlene war, wie alle Muggelgeborene hier, in Gefahr und diese Freundschaft zu einer Reinblüterin vereinfachte ihr Leben sicher nicht gerade.
Richard blickte zur Seite und presste die Lippen aufeinander. Abgesehen davon, dass die Potters nicht die rassistischen Ansichten der übrigen reinblütigen Familien vertraten, unterschieden sie sich vermutlich gar nicht so sehr von den anderen. Die Traditionen und der gute Ruf der Familie mussten aufrecht erhalten werden, schließlich waren die Potters dafür bekannt, ihre Männer zu Gentleman und ihre Frauen zu ehrbaren Damen heranzuziehen. Ein Rebell wie er war da eher ungern gesehen und Richard hatte es alles andere als leicht mit seiner Großmutter, die ihn wohl bei Gelegenheit zu gern in den Keller sperren und dort einfach vergessen würde. Es gab viele Tage und Abende in der Vergangenheit an denen sie ihren Enkel am Kragen oder Ohr packte, ihn unter die eiskalte Dusche stellte und dann mit ihrem Gürtel oder Stock schlug, wenn er mal wieder frech gewesen war, nicht pünktlich zum Essen erschien, Hazel zu sehr von ihren Aufgaben abhielt oder bei seinem Privatunterricht nicht aufpasste. Ihre Strafen reichten von Anschreien bis hin zu verschiedensten Handgreiflichkeiten. Eine lange Narbe, die sich über sein rechtes Schulterblatt zieht, erinnert ihn noch heute an die Grausamkeit zu der die alte Hexe fähig sein konnte. Vor Krystelle wollte er allerdings nicht näher auf seine Familienverhältnisse eingehen. Auch, wenn ihm diese Slytherin auf abstruse Weise irgendwie sympathisch war, so kannte er sie ja kaum und über seine Familie redete er auch vor seinen Freunden eher ungern. Richard war froh, wenn er Meilenweit von ihnen weg war und so nicht allzu häufig an sie denken musste und ehrlich gesagt graute es ihm noch davor, nach seinem Abschluss wieder zurück zu müssen. Auf ihre ersten Worte hin zuckte Richard also nur nichtssagend mit den Schultern. Er wollte nicht mit ihr darum wetteifern, wessen Familie wohl schlimmer war. Bei diesem Spiel konnte es keinen Sieger geben. Ihre nächste Frage war allerdings auch nicht viel besser. Es war ein leidiges Thema, die Diskussion über eine Ehe kramte auch seine Großmutter immer hervor. Richard hatte sich noch nie wirklich Gedanken um eine Verlobung gemacht, genauso wenig wie um seine berufliche Karriere. Der Potter dachte nicht viel über die Zukunft nach, sondern nahm die Dinge so wie sie kamen. Der Gedanke an eine Ehe wurde ihm ohnehin schon in jungem Alter von seiner Großmutter vermiest, die schon während seines elften Lebensjahres mit einer Zwangsheirat drohte. Er hatte eigentlich nicht vor in naher Zukunft zu heiraten und auch schon gar nicht eine Frau, die er nicht liebte. Aber Adelaide Potter hatte da leider auch noch ein Wörtchen mitzureden. Richard seufzte lange und laut und kratzte sich dann mit gequälter Miene am Hinterkopf. „Ich schade schon ohne, dass ich gegen eine geplante Verlobung aufbegehre dem Ansehen meiner Familie.“, meinte er dann endlich. Seine Schulakte war schließlich dicker als sein altes Geschichtsbuch, vermutlich hatten sie sie schon mit einem Ausdehnungszauber belegt, um wirklich alle Eintragungen über ihn unterbringen zu können. „Die Antwort ist also nein, das würde ich nicht.“ Richard sah Krystelle irritiert an. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Er blinzelte, zog dann die Brauen zusammen und blickte über ihre Schulter hinweg. Erst ob er ohne Liebe heiraten würde und nun ob er schon verlobt sei. Das waren Fragen, die man ihm noch nie gestellt hatte. Er fragte sich, ob das typische Mädchenfragen waren, die sich die jungen, reinblütigen Damen unter anderem beim Tee stellten. „Nein … zumindest nicht soweit ich weiß“, sagte er schließlich und grinste verschmitzt. Wer wusste schon, was seine Großmutter alles bereits hinter seinem Rücken in die Wege geleitet hatte. Aber, wenn sie eine Auserwählte für ihn finden konnte, würde er es sicher ganz schnell erfahren. Ihre nächste Frage, ließ ihn wieder verdutzt aufblicken. Mit großen Augen sah er sie an und fragte sich, ob er da gerade richtig gehört hatte. Die Slytherin schien wirklich Spaß daran zu haben. Er hob eine Braue, legte den Kopf schief und versuchte eine ernste Miene zu machen. Das Gewackel ihrer Augenbrauen hinderte ihn allerdings daran und so verzogen sich seine Lippen allmählich zu einem Grinsen. „Zumindest gehe ich stark davon aus, ja. Aber wer weiß, vielleicht läuft mir ja nächste Woche schon der Mann meines Lebens über den Weg“, sagte er und zwinkerte ihr verwegen zu. „Und selbst, wenn ich mir die Frage erlauben darf, Miss Greengrass?“
Richard registrierte gar nicht wie sie ihm mit ihrem Daumen über die Wange strich. Er hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich darauf nicht allzu tief einzuatmen. Nur flach atmete er die betörenden Düfte ein und so langsam wurde er wieder Herr über seine Geruchssinne. Ihre Worte entlockten ihm jedoch ein leises lachen. Der Potter wurde sicher nicht gern feucht gemacht und schon gar nicht von Tom, die Vorstellung jagte ihm schon allein einen Schauer über den Rücken. Nur leider hatte die Slytherin ja irgendwie recht damit. Ihr Blick folgte ihrem Finger, er schien erst jetzt richtig zu begreifen, wie nah sie eigentlich vor ihm saß und was sie da tat. Aber sein Kopf war in diesem Augenblick so ungewöhnlich leer, dass er gar nicht darüber nachdenken konnte. Ihre Hand schloss seinen Mund und seine Augen blickten in ihre. Ihre Wangen leuchteten. War sie etwa verlegen? Das überraschte ihn … wobei eigentlich nicht. Die Gerüche in diesem Raum waren im Moment so penetrant, sie zeigten ihr sicher auch ihre Wirkung. Richard wusste weshalb er Liebestränke für gefährlich hielt. Sie ließen einen Dinge sagen, die man niemals sagen würde und man konnte nicht klar denken, alles im Kopf wurde völlig verdreht. Schon allein die Gerüche sorgten für dieses beflügelnde Gefühl. Eigentlich wollte der Gryffindor dringend ein Fenster öffnen, um so die Gerüche schneller aus dem Raum zu vertreiben, allerdings musste er sich erst einmal setzen. Mit wenig Begeisterung sah er zu der lachenden Slytherin hoch. Natürlich fand sie die Vorstellung, wie er liebestoll hinter Riddle her rannte großartig, bei jedem anderen würde er wohl auch lachen, nur fand er diese Vorstellung gar nicht so komisch, er fand sie sogar ziemlich unheimlich. Ein unangenehmer Schauer lief ihm über den Rücken, der ihn schütteln ließ. Er überprüfte, ob sie sich was getan hatte und schließlich blieb sein Blick auf ihrer Wange stehen, auf der ein schmaler Kratzer prangte. Ein wenig Blut sickerte heraus. Hätte er seinen Zauberstab, könnte er die kleine Verletzung mit einer einzigen Bewegung beheben, so musste allerdings wohl Muggel-Erste-Hilfe ausreichen. Richard zog sein Taschentuch aus der Hose und reichte es Krystelle. „Keine Angst, es ist sauber“, meinte er. Sie stellte sich wieder vor ihm auf und fuhr mit ihren Fingern durch sein nasses Haar. Hin und wieder vielen kleinere und größere Scherben, die noch von der Phiole übrig geblieben waren, zu Boden. Schweigend saß Richard da und starrte auf einen Punkt direkt neben Krystelle. Seine Gedanken schweiften allmählich ab und er bekam gar nicht richtig mit wie lange sie eigentlich mit seinen Haaren beschäftigt war. Sein Kopf war ungewohnt leer, so als wären einfach all seine Gedanken ausgeflogen. Sowohl seine Sorgen, als auch seine teuflischen Ideen, die er zum Pläne schmieden benötigte, waren in weite Ferne gerückt. Nur ein einziger Gedanke keimte langsam in ihn auf. Zuerst war es nur wie das Glimmen eines erloschenen Kerzendochts, doch dann flammte er auf und schob sich immer weiter in den Mittelpunkt. Zuerst beunruhigte ihn dieser Gedanke noch, da ihm selbst bewusst war, wie verrückt das war, aber dieser Zweifel rückte allmählich, wie alle anderen Gedanken, in den Hintergrund. „Hm?“, fragte er zerstreut und sah Krystelle an, als wäre er gerade aus einem tiefen Schlaf aufgewacht. Richard hatte gar nicht mitbekommen, wie sie sein Gesicht angehoben hatte und einen prüfenden Blick auf ihn warf. Es dauerte einen Moment, bis ihre Worte bei ihm ankamen. „Oh … du brauchst dich nicht entschuldigen, ich bin nicht verletzt.“ Er ließ den Kopf wieder sinken und beugte sich vor. Seine Hand legte sich an sein Kinn und er strich geistesabwesend mit dem Finger über seine Oberlippe. Eine Frage gesellte sich zu dem Gedanken, der sich in seinem Kopf nun immer mehr manifestierte. Und diese Frage wollte gerne ausgesprochen werden. Diese Chance würde er vielleicht nicht mehr so schnell bekommen, immerhin kannte er nicht viele Slytherins, die gerne mit ihm ein Pläuschchen hielten. „Du … Krystelle“, fing er dann langsam an und richtete sich wieder ein wenig auf dem Stuhl auf. „Du triffst ihn doch sicher öfter. Tom Riddle, meine ich. Wie ist er so?“
lost for words 'cause it is not enough to be dumbstruck
- - - - - - - Tell me a piece of your history that you've never said out loud, pull the rug beneath my feet and shake me to the ground. Wrap me around your fingers, break the silence open wide, and before it seeps into my ears, it fills me up from the inside. Now you've hit a wall and you're lost for words – my dear, my dear, oh dear.
Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Es wäre eindeutig gelogen, wenn sie sagen würde, dass sie die Konversation mit Potter nicht belustigend finden würde, auch wenn das Thema 'Heirat, Ehe und anderes' nicht gerade ihr Lieblingsthema ist. Richards anscheinend auch nicht, er sah aus als hätte er auf eine Zitrone gebissen und sie hat wohl einen wunden Punkt gefunden. Sie reizte es ja schon, weiter nachzufragen, aber das Risiko, dass er sie doch noch mit dem Lumpen in seiner Hand erstickte wäre ziemlich hoch. Krystelle glaubte ihm, als er sagte, dass er mit seinem Verhalten seiner Familie mehr schadete als wenn er sich keine Frau nahm. Sie hatte schon viel zu viel über ihn gehört und, naja auch gesehen. Manche Scherze waren wirklich amüsant und dann gab es auch, sehr viele, die sie nicht ganz so amüsant fand wie der Herr. Sie wollte auch nicht wissen, was er schon alles getrieben hatte und wie dick seine Akte war. Vermutlich wäre sie noch voller als so manche Strafakte eines Askaban-Insassen. "Würde niemand, selbst wenn man dazu gezwungen wird, würde man nicht ohne Liebe heiraten wollen, aber was bleibt einem als Frau anderes übrig?" Sie zuckte mit den Schultern und grinste leicht. Er sah aus wie ein Fisch auf dem Trockenen, was sie leise lachen ließ. Richard sah albern aus, nicht generell, eigentlich war er ein ganz attraktiver Bursche, jetzt allerdings sah er mehr aus wie ein Fisch, welchem man das Wasser geklaut hat und einfach auf der Erde liegen ließ. Ja so konnte man es beschreiben und sie amüsierte sich darüber außerordentlich. "Du wirst es sicher schneller erfahren als dir lieb ist. Glaub mir, sowas haut selbst den schwersten Riesen aus den Ringelsocken.", erwiderte sie auf seine Antwort, dass er es noch nicht wisse, ob er Verlobt war oder nicht. Selbst Krystelle hatte es aus den Socken gehauen, Sprichwörtlich gesagt. Nun, eigentlich hatte sie sowas ja bereits geahnt, aber geschockt war sie trotzdem. "Oh, haben Sie da bereits einen in Aussicht, Mister Potter? Ein besonderer junger Mann, der Ihr Herz höher schlagen lässt?", harkte sie nach und grinste breit wie eh und je. "Natürlich, ich habe an jeder Hand eine Lady die ich vergöttere und gerne mein Eigen nennen würde.", antwortete sie ernst und grinste schief. Natürlich hatte Krystelle, als Dame, einige Idole, wobei sie die nicht wirklich als Charakterliches Vorbild nahm, viel eher als modisches Vorbild und selbst dann nicht immer.
Dankend nahm sie sein Tuch an, wenn auch seine Worte, dass es sauber sei, nicht wirklich vertrauenserweckend war. Aber was sollte sie sonst machen, außer ihm trauen? Außerdem wäre es ihm gegenüber unhöflich gewesen, diese nette Geste mit einer spitzen Bemerkung zu kommentieren. Es wäre auch nicht ihre Art gewesen, einem Gentleman sowas auszuschlagen. Sie drückte das Tuch auf ihren Katzer und drückte leicht gegen ihre Wange. Es war vermutlich nicht mal tief, aber geblutet hatte es anscheinend, sonst würde der rote Lebenssaft nicht auf dem Tuch kleben, als sie ihn wieder von ihrer Wange nahm. Schon überraschend was so ein kleiner Splitter alles anrichten konnte. Die Greengrass konnte von Glück reden, dass es nur ein Kratzer war den sie abbekommen hatte und nicht irgendwo ein Glassplitter in ihrer Haut steckte. Es wäre eine sehr unangenehme und sehr schmerzhafte Angelegenheit geworden. Sie musste auch zu geben, dass sie nicht unbedingt eine war, die sich gerne verarzten ließ.
Es war still im Raum der Zaubertränke, man hörte nur das gleichmäßige Atmen der beiden Schülern und das unregelmäßige klirren von Glas, welches auf den Boden fiel. Es war keine unangenehme stille, irgendwie schien jeder in Gedanken zu sein. Nachdenklich und irgendwie hatte Krystelle ein komisches Gefühl in der Magengegend. Richards Haare anzufassen fühlte sich irgendwie falsch an, ob wohl sie, trotz der nässe, weich waren, war es irgendwie falsch ihm so nah zu sein. Doch hatte es etwas beruhigendes, ihre Hände hatten eine Beschäftigung, während sie sich mit dem komischen Gefühl gedanklich befasste. Er schaute ziemlich verwirrt aus, was sie ihm nicht verdenken konnte, schließlich fiel einem nicht jeden Tag eine Vitrine mit Liebestränken auf den Kopf. Auch auf ihre Frage, ob er wirklich nicht verletzt sei, antwortete er mit fast den gleichen Worten wie noch vor wenigen Minuten. Sie legte den Kopf schief und musterte den Löwen. Ihr schien es so, als würde er sie etwas fragen wollen, aber er weiß nicht wie er es formulieren sollte. Wirkte vielleicht der Trank jetzt schon? Aber er hatte ihn doch nicht getrunken! Vielleicht war es ihm ja unangenehm und so machte sie, aus Rücksicht, einen Schritt zurück. Als er sich anscheinend wieder gefasst hatte und seine Worte zurecht gelegt hatte, war sie ja auf alles vorbereitet, nur nicht auf die Frage wie Tom so ist. Aus großen blauen Augen starrte sie den Gryffindor verdutzt an. Hatte sie eben richtig verstanden? Er fragte nach seinem Erzrivalen? "Äh...ich, was willst du denn über ihn wissen? Er ist eigentlich immer ziemlich ruhig und redet nicht wirklich viel." Er müsste seine Anhänger fragen. Malfoy, Rosier, Dolohow und weitere seiner kleinen Anhängerschaft. Ob er da so erfolgreich sein würde, wenn er das Gespräch mit ihnen suchte, wäre eine andere Frage. Und sie legte den Kopf leicht schief, wirkte der Trank also auch, wenn man ihn einfach einatmete. Eigentlich musste sie es ja nach dem Desaster wissen, aber sie war da ja an einen Explosion beteiligt und nicht an runterfallenden Phiolen.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943, 4 PM & Klassenzimmer für Zaubertränke
Richard sah Krystelle ernst an. Nun ja das stimmte nicht so ganz. Beinah jedes Mitglied einer reinblütigen Familie lebte in einer arrangierten Ehe, in der es weniger um Liebe als viel mehr um Macht und Einfluss ging. Sein Vater und sein Bruder hatten beide ohne Widerworte in ihre arrangierten Verlobungen eingewilligt, da sie die Vorteile darin erkannten. Sein Vater verliebte sich sogar in seine Mutter und obwohl er ihn nicht leiden konnte, musste Richard zugeben, dass er nie eine aufrichtigere Liebe gesehen hatte. Bei Charlus und Dorea schien es genauso zu sein, wie damals bei seinen Eltern. „Du solltest dich nicht nur auf dein Geschlecht reduzieren“, sagte Richard dann. Er sah sie nicht an, sondern puhlte an einem Holzsplitter herum, der sich von einem der alten Leertische löste. „Eine Frau kann genauso entscheiden wen oder wann sie heiraten will.“ Das waren wohl ziemlich idealistische Worte. In ihrer Welt war das nun mal nicht so einfach. Das Leben eines Reinblutes war mehr eine Bürde als alles andere, denn sie waren nie wirklich frei, egal ob sie Männer oder Frauen waren. Deswegen beneidete er die Halbblüter oder die Muggelgeborenen eigentlich, denn sie hatten nicht eine Familie im Nacken, die ihnen auf Schritt und Tritt auf die Finger schaute. Vielleicht unterschied ihn das auch von den anderen Reinblütern, denn scheinbar redeten die sich selbst ein, genau das an den weniger ehrbaren Familien zu hassen. Richard schnaubte leise. „In der Muggelwelt interessiert es niemanden, wen du zum Mann nehmen würdest. Dort ist niemand so kleinkariert wie hier.“ Er hatte nicht nur einmal darüber nachgedacht, einfach in einer Nacht und Nebelaktion das Haus seiner Familie zu verlassen und sich allein ein Leben unter den Muggeln aufzubauen. Allerdings hinderte seine Schwester ihn daran. Er konnte sie weder mitnehmen, noch einfach zurücklassen. Und sie ungeschützt seiner verhassten Großmutter auszusetzen kam für Richard nicht in Frage. Nur deswegen blieb er noch. Er schmunzelte, versuchte es auf seine leichtfertige Art und Weise, allerdings konnte er ein Lächeln bei diesem Thema nicht ohne Mühe echt wirken lassen. „Ich sollte es wohl als ein gutes Zeichen betrachten, dass ich noch nichts erfahren habe.“ Der Gryffindor versuchte so wenig wie möglich darüber nachzudenken. Nun lächelte er Krystelle wieder breit an. „Der Gentleman schweigt und genießt.“ Er blitzte die Slytherin amüsiert an und sein Grinsen wurde dann zu einem Schmunzeln. „Damit geht es dir definitiv besser als so manchem jungen Mann. Manche Männer würden wohl ihre Zauberstäbe verschenken, um die Aufmerksamkeit so vieler Damen zu bekommen.“
Vermutlich sollten sie sich wirklich langsam mal an die Arbeit machen. Sie hatten schon wirklich viel Zeit vertrödelt und Slughorn würde sicher auch bald mal vorbei kommen, um zu überprüfen ob sie auch arbeiteten oder sich gegebenenfalls die Köpfe einschlugen. Das war jedenfalls keine Seltenheit, wenn Richard mit einem Slytherin nachsitzen musste. Aber keiner von ihnen schien besonders großes Interesse an den Kesseln zu hegen. Krystelle strich mit ihren Fingern durch sein Haar und durchsuchte es noch immer nach etwaigen Scherben, während er abwesend auf dem Stuhl hockte. Allein das bot schon ein komisches Bild. Mal abgesehen davon, dass er da saß wie ein Affe zum entlausen, war es Krystelle, die die Ordnung auf seinem Haupt wieder herstellte. Eine Slytherin, noch dazu eine, die er kaum kannte. Für gewöhnlich hätte er sie wohl nicht allzu nah an sich heran gelassen, doch irgendwie mochte er dieses Mädchen. Der Hauptgrund dafür, dass er das allerdings gerade zu ließ war der, dass er gar nicht richtig mitbekam, was sie überhaupt tat. Richard war ziemlich tief in Gedanken versunken. Gedanken die sich nur um eine bestimmte Person drehten. Er sah Krystelle nicht an, als er ihr die Frage stellte. Zwar hob er den Kopf, blickte aber noch immer nachdenklich auf den Boden. Erst als die Slyhterin ihm eröffnete, dass Riddle ein recht ruhiger Zeitgenosse war, hob er auch den Blick. Richard stellte sich vor, wie er mit den anderen Jungs im Gemeinschaftsraum der Schlangen saß und ihnen mit diesem stoischen Blick zuhörte, um den er ihn so bewunderte. Diesen jungen Mann konnte nichts aus der Ruhe bringen, es war doch wirklich töricht ihn mit all diesen Bemerkungen und albernen Aktionen aus der Reserve locken zu wollen. Er schüttelte den Kopf über seine eigene Dummheit. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Richards Lippen. „Ja … ja das klingt nach ihm“ Er blinzelte und sah Krystelle dann vorsichtig an. „Kennst du ihn gut? Hat er mich vielleicht mal erwähnt? Der Gryffindor sah die Slytherin hoffnungsvoll an. Dachte Riddle vielleicht schlecht von ihm? Er sollte ihm die vielen Scherereien, die sie bereits miteinander hatten nicht übel nehmen, das wäre schrecklich.
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Krystelle Greengrass & Richard Potter Thursday, 13. May at 4PM | Potion classroom
Es war komisch, dass sie ausgerechnet mit Potter eine Unterhaltung über die Bräuche der Reinblüter sprach. Hatte sie sonst nicht viel mit dem Gryffindor am Hut, eigentlich hatte sie nie was mit ihm zutun gehabt, bis jetzt. Jetzt durfte sie mit dem hübschen Gryffindor die Kessel schrubben, die ihre Schulkollegen so sauber hinterlassen hatten. Krystelle sah Richard zweifelnd an. Er wusste schon, dass sie als Frau in ihrer Gesellschaft einen niedrigeren Stand hatte, als ein Mann? "Ich reduziere mich nicht auf mein Geschlecht. Ich äußere Tatsachen, Richard.", meinte sie Achsel zuckend und beobachtete ihn dabei, wie er ein Splitter solange bearbeitete bis dieses nachgab und sich vom Tisch löste. Die Blonde schüttelte den Kopf. Sie würde nie entscheiden können, wann und wen sie heiraten wollte. Ihr Leben war bereits vorgeplant, man hatte sie bereits verlobt und vermutlich stand auch schon die Gästeliste für die Hochzeit. Vielleicht war es das gegenseitige Verständnis, welches den Dunkelhaarigen sympathisch machte. Er wusste wie es war aus einer reiblütigen Familie zu stammen, er wusste was einem bevorsteht und er konnte es nachvollziehen. Krystelle interessierte sich eigentlich überhaupt nicht für Muggel, doch eines bewunderte sie irgendwie an ihnen. Da war es egal wen man heiratete und warum, da ging es nur um die Liebe. Bei ihnen ging es um Geld, Macht und mehr Einfluss. Die Greengrass bewunderte ihn irgendwie, vielleicht war er deshalb ein solcher Rebell, weil er sich nicht von den Traditionen beeinflussen lassen will. Weil er sein Leben selber gestalten wollte und sich nicht von seiner Familie hineinpfuschen lassen wollte. Krystelle würde sowas nicht schaffen, sie könnte nie so gegen ihre Familie polarisieren. Dafür liebte sie ihre Familie doch zu sehr und ihr Pflichtgefühl war größer als der Wunsch sich den Mann fürs Leben selber suchen zu dürfen. Ein Themen Wechsel war genau das Richtige und sie grinste den Gryffindor an. "So nennt ihr das also, schweigen und genießen." Amüsiert blickte sie ihn an. "Aufmerksamkeit wird überbewertet." Sie winkte ab, es war wirklich schlimm, wenn man zu viel Aufmerksamkeit bekam, man fühlte sich dann immer so schrecklich beobachtet.
Das in der Gegenwart des Gryffindor irgendwann mal etwas schief gehen würde, wäre nicht sonderlich neu. Allerdings war es nicht Richard der den Schrank voller Liebestränke aus den Angeln riss, sondern sie selber. Ein Dilemma von buntem Ausmaß und beißendem Geruch von Rosen, Regen auf der trockenen Erde und Schwarzer Tee, der ihre Sinne vernebelte. Krystelle war so neben sich, dass sie noch nicht einmal mehr registrierte in wessen Haaren sie so leidenschaftlich und sorgfältig die Scherben entsorgte. Es war dunkles Haar, nass und trotzdem weich. Zu kurz für eine Frau und zu dunkel für Madlenes Haare. Außerdem war die Stimme die zu ihr sprach definitiv männlich und soweit sie sich erinnern konnte klang Lenes Stimme nicht männlich! Langsam dämmerte es ihr, dass sie Richard lauste ähm die Scherben aus seinem Haar puhlte. Er hatte ihr die Frage gestellt, wie den Tom so wäre. Sie hatte daraufhin nur geantwortet, dass er eigentlich immer ruhig war und nicht viel mit anderen sprach. Sie ließ von seinen Haaren ab und ging ein paar Schritte zurück, dabei knirschten die Scherben unter ihren Schuhen und eine Gänsehaut, auf Grund des Geräusches, bildete sich auf ihren Armen. Ihr Strafarbeitenpartner schüttelte den Kopf und Krystelle hob eine Augenbraue. Glaubte er ihr nicht? Man müsste blind sein, wenn es einem nicht auffiel, dass Riddle nicht gerade der Gesprächigste war. Kurzdarauf bildete sich ein sanftes Lächeln auf den Lippen des Löwen und er machte gerade einen total verliebten Eindruck auf sie. Das konnte doch nicht wahr sein oder? Sie nickte schlicht, als er meinte, dass es nach ihm klingen würde. Richard hob sein Blick und schaute ihr direkt ins Gesicht. "Gut kennen ist übertrieben...wieso willst du das wissen?" Er hatte doch wohl nicht etwa von dem Liebestrank genascht? Oh, bei Merlins gepunkteten Unterhosen, bitte nicht! "Hat er...allerdings klang er nicht immer begeistert.", eröffnete sie ihm und nahm ihm damit alle Hoffnungen. Nachdenklich blickte sie zu den Kesseln und dann wieder zu Richard. Hoffentlich stellte er nichts dummes an und hoffentlich kam Slughorn bald!
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943, 4 PM & Klassenzimmer für Zaubertränke
Richard neigte ein wenig den Kopf. Das war leider ein weitverbreiteter Fehler in der Gesellschaft. Seiner Meinung nach sollte man die Frauen nicht irgendwo unter die Männer einsortieren, denn er kannte genug von ihnen die den Männern mehr als nur ebenbürtig waren. Aber für diese Zeit war das wohl etwas zu idealistisch. Krystelle war jedoch ein herrlich eigenständig denkendes Exemplar von einer Frau und das sollte man nicht neben irgendeinem reinblütigen Idioten versauern lassen, dem sie den Arsch puderte. „Es ist schon ziemlich unfair, nicht wahr?“, sagte er dann irgendwann. Es kam immer wieder häufiger vor, dass seine Großmutter ihn in Briefen davon in Kenntnis setze, welche der jungen Singledamen an der Schule noch zu haben wären und ihm damit auftrug, sich diese doch einmal genauer anzusehen und sie kennenzulernen. Nachgegangen war Richard noch keiner einzigen dieser Aufforderungen. Schon allein, weil er sich ziemlich dämlich dabei vorgekommen wäre, den armen Mädchen aufzulauern, nur um irgendwelche freundlichen Konversationen zu führen, die letztendlich ohne Bedeutung waren. Wenn er mit einem Mädchen flirten wollte, dann tat er es weil er es wollte, ebenso verliebte er sich in ein Mädchen, wenn es eben passierte und nicht, weil seine Großmutter, dass von ihm erwartete. Vielleicht war er für seine Familienverhältnisse zu romantisch eingestellt, aber für ihn würde eine Beziehung, wie die von Charlus und Dorea beispielsweise nicht funktionieren. Sie wurden füreinander ausgesucht und scheinbar legten beide einen Schalter um, der dafür sorgte, dass sie sich ineinander verliebten. Vielleicht war seiner Großmutter bei ihnen auch einfach ein Glücksgriff, wie bei seinen Eltern, gelungen. Aber mal ehrlich wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass man zwei Menschen für eine arrangierte Ehe vereinte, die tatsächlich zueinander gehörten. Für Richard war das nichts. Er wollte lieber nach seinem Abschluss das Leben auskosten, weg von seiner Familie und die Welt sehen. Er wollte Abenteuer erleben, eine Familie mit Kindern passte da noch nicht rein. Zumindest nicht in den nächsten Jahren, er war ohnehin noch zu jung und ein zu großer Kindskopf, um Familienvater zu werden. Richard konnte sich ja nicht mal in dieser Rolle vorstellen. Klar, er hatte Philibert, seinen Knarlsohn, aber ein kleiner Knarl war immer noch etwas anderes als ein eigenes Kind. „Was hindert uns eigentlich daran, das Gegenteil von dem zu tun, was von uns verlangt wird?“
Die Scherben waren mittlerweile zum Großteil aus seinen Haaren entfernt, nur noch feine Splitter waren zurückgeblieben. Aber die würde er mit der nächsten Dusche noch los werden. Sobald die Strafarbeit beendet war, sollte er wohl ohnehin besser duschen gehen. Doch das alles spielte gerade keine Rolle. Richard seufzte laut und lange, während sich dieses sanfte Lächeln auf seinem ganzen Gesicht ausbreitete und die gesamte Mimik aufhellte. Bei jemanden der Richard schon lange kannte, wären vermutlich schon lange sämtliche Alarmglocken los gegangen, denn so ein Blick war alles andere als normal bei ihm. Ein Wunder, dass seine Pupillen nicht die Form von kleinen Herzen annahm, denn dieses dümmliche Grinsen wirkte nur so entspannt und gleichzeitig aufgeregt, wie es bei einem Verliebten hätte sein können. Das Krystelle, es erst so spät bemerkte, war wohl nicht ihre Schuld, schließlich kannte sie den Potter nicht gut genug, wobei die Schwere dieses Unfalls nun doch deutlich zum tragen kam. Dass in diesem Augenblick Tom Riddle bereits den Verstand des Potters benebelte war mehr als offensichtlich. Doch wirkte er im ersten Moment noch als würde er auf Wolke sieben schweben, so schien ihn die Erkenntnis nach ihren Worten, ihn direkt wieder auf den Boden der Tatsachen zu befördern. „Er hasst mich!“, donnerte er völlig unvermittelt. Geschockt sprang er auf, lief wie ein Irrer durch den Raum und raufte sich dabei die Haare. „Natürlich! Wieso auch nicht? Ich bin immer so gemein zu ihm und zu seinen Freunden. Wenn jemand zu meinen Freunde gemein wäre, könnte ich es ihm doch auch niemals verzeihen!“ Hatte der Trank eben noch langsam seine Wirkung ausgebreitet, so schlug Richard die geballte Kraft nun mitten ins Gesicht. Offenbar trat die Wirkung über die Haut erst schleppend und langsam ein, doch der Effekt blieb der gleiche, egal ob über Mund oder Haut. Wäre er noch bei klarem Verstand, würde der Gryffindor vermutlich in diesem Moment Feuer spucken und fluchen, so war seine einzige Sorge allerdings Toms Meinung über ihn. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als Richard zu Krystelle herum wirbelte. „Wie kann ich ihn davon überzeugen, dass ich das alles nicht so ernst gemeint habe?“ Eine leichte Hoffnung schimmerte in seinen Augen auf. Sie kannte Riddle vielleicht nicht gut, aber zumindest ein wenig. Sie musste doch etwas wissen! Eilig ging er auf Krystelle zu, fasste ihre Hände und zog sie nah zu sich heran. Dabei starrte er ihr mit solch einer Intensität in die Augen, dass man beinah meinen könnte seine Gefühle wären echt und nicht nur durch einen Trank hervorgerufen. „Kann er mir verzeihen? Ich muss ihm sagen, wie ich für ihn fühle! Er muss es einfach verstehen! Kannst du mich zu ihm bringen? Bitte! Ich flehe dich an! Ich werde dich auch niemals mehr um etwas anderes Bitten, nur dieser eine Gefallen.“
MISTER RICHARD POTTER && MISS KRYSTELLE GREENGRASS » 13. MAI 1943 » 4PM » IM KLASSENZIMMER FÜR ZAUBERTRÄNKE
In ihrer Gesellschaft war es normal, dass die Frau sich dem Mann unterordnete. Jedoch hatte Krystelle für diese Art der Versklavung kein Verständnis, schließlich war sie kein Besitz über welches man schalten und walten konnte wie man wollte. Während sie bereits wo anders in ihren Gedanken war, war sie umso überraschter, als Richard wieder das Wort an sie richtete. Es war schon komisch hier mit seinem eigentlichen Hausrivalen zu sein und ganz normal zu reden. Gut, Krystelle war jetzt nicht unbedingt die Slytherin die sich gleich mit jedem anlegte, das war nicht ihre Art. Außerdem sah sie keinen Grund sich mit Potter zu streiten, schließlich wurde sie nie Opfer einer seiner Streiche und sie hatte keinen Grund ihn irgendwie zu beleidigen, schließlich gehörte er einer Reinblütigen Familie an, auch wenn Krystelle nicht einmal mehr so rassistisch veranlagt war wie manch andere ihrer Hausgenossen. Wer wusste schon ob sie nicht irgendwann verlobt werden würden und dann hätte sie es sich mit ihren eventuell Partner fürs Leben für immer verscherzt. Wobei sie sich darüber keine Gedanken machen musste, immerhin wusste sie ja welches Leid ihr zuteil wurde und welchen klangvollen Nachnamen sie in Zukunft tragen würde. Noch immer durchzuckte sie Zorn sobald sie an Malfoy dachte und an dessen Verrat, der eigentlich keiner war. Verwirrt blickte sie zu Richard und legte leicht den Kopf schief. „Hm?“ Nicht die intelligenteste Aussage von der Blonden. Über was hatten sie noch einmal geredet? „Man findet sich damit ab, irgendwie. Auch wenn ich es noch immer nicht einsehe einen Mann zu heiraten den ich nicht liebe. Man konnte es glauben oder nicht aber Krystelle hatte unheimlich romantische Vorstellungen was die Liebe betraf. So sollte sie sie wie ein Blitz treffen, völlig unerwartet und intensiv. Doch sie hatte sich ihren Mann nicht aussuchen dürfen, sondern er wurde ihr praktisch vor die Nase gesetzt. Sie hatte sich nicht verlieben können und die Greengrass war sich nicht einmal so sicher ob sie Abraxas lieben könnte. Sie waren Freunde, gute Freunde und man heiratete nicht seinen Freund. Wenn dem so wäre, dann hätten ihre Eltern ja auch Herkules wählen können. Die Slytherin verstand den Zweck hinter der arrangierten Ehe zwischen Abraxas und ihr nicht. Beide Familien hatten genug Geld und auch genügen Einfluss auf die Zaubererwelt, wieso also noch mächtiger werden? Krystelle runzelte leicht die Stirn. Ja wieso nicht das tun was man wollte? Rebellieren. Die eigene Familie verraten und in den Dreck ziehen. Konnte sie das? Nein. So sehr sie die Traditionen ihrer Familie hasste, so sehr liebte sie ihre Verwandtschaft, vielleicht nicht immer und nicht jeden gleich viel und doch würde sie ihre Familie nie absichtlich enttäuschen wollen. Sachte schüttelte Krystelle den Kopf. „Uns hindert daran nichts.“, erwiderte sie leise und wandte den Blick ab. „Doch ich bin keine Rebellin die sich gegen ihre Familie stellt. Ich...ich könnte mich auch nicht gegen meine Familie stellen, du weißt was Reinblüter mit Verrätern machen.“ Vielleicht war sie Schwach. Vielleicht war es auch einfach gesunder Menschenverstand. Überlebenswille? Konnte Richard sie überhaupt verstehen, wenn sie sagte, sie würde das nicht können? Sie würde immer zurück in die Rolle der perfekten Tochter eines Hohentieres aus dem Ministerium fallen. Sie würde immer zurück in die Rolle der perfekten Frau finden. So wurde sie erzogen und sie konnte es vielleicht aus eigener Kraft nicht schaffen.
Noch immer lagen die Scherben verteilt auf dem Boden. Noch immer hatte keiner der beiden sich dazu aufgerappelt die Unordnung zu beseitigen. Wieso auch, wenn sie ihre Finger in seinem Haar hatte und der Gryffindor senil grinsend durch die Landschaft glotzte. Sie hatten bei Merlin besseres zutun als sich um Scherben zu kümmern, die konnte Slughorn auch selber entfernen. Das Richard sich mit dem Liebestrank überschüttet hatte viel ihr auch erst auf als sie sich erinnerte, welchen Trank sie zuletzt gebraut hatten, naja und dass es ausgerechnet Toms Phiole war die ihn direkt getroffen hatte. Allerdings hatte die Slytherin nicht damit gerechnet, dass es auch über die Haut funktionierte. Sie dachte immer, dass Zaubertränke nur wirkten, wenn man sie oral einnahm und so hatte sie auch wieder was gelernt. Nur was machte sie nun mit einem Gryffindor, der sich in seinen Erzfeind verliebt hatte? Wenn auch nicht willentlich. Bei Merlin, sollte er jetzt einfach verschwinden und Riddle aufsuchen, dann wäre das eine Katastrophe. Oder einfach eine brillante Show. Erschrocken von seiner ruckartigen Bewegung stolperte sie zwei Schritte zurück und konnte einen leisen Aufschrei nicht verhindern. Überrascht und sichtlich irritiert was er denn nun wieder meinte, starrte sie ihn regelrecht an. Was sollte man in einer solchen Situation auch machen? Sie konnte ihm ja schlecht recht geben, dass Tom ihn hasste, denn das würde Richard verletzen, zumindest für diesen Moment. Leicht wiegte sie den Kopf hin und her. „Nun, hassen würde ich das nicht nennen...“, murmelte sie und war sich noch nicht einmal sicher ob er sie überhaupt verstand. Ja, er hatte eindeutig zu viel von diesem Liebestrank abbekommen und steigerte sich nun in etwas hinein, was eigentlich überhaupt nicht da war. Seine Gefühle für den Slytherin waren nicht real, wobei sich Krystelle da auch nicht mehr ganz so sicher war, immerhin wurden ihre Sinne durch den intensiven Geruch vernebelt. Oh, sie würde es gerade nicht übers Herz bringen dem Gryffindor zu sagen, dass es eigentlich nichts gab, was das Kriegsbeil begraben könnte. Bei Frauen würden sicher Blumen helfen, doch bei Riddle? Wieder überraschte der Gryffindor sie als er rasch auf sie zukam, nach ihren Händen griff und sie an sich zog, dass sie beinahe befürchtete, gleich mit dem Kopf gegen den seinen zu rasseln. Sie sollte bitte was? „Richard...ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee wäre...“ Das wäre wirklich keine tolle Idee, es wäre sogar eine ziemlich beschissene Idee die der Gryffindor da vorschlug. Sie soll ihn zu Tom bringen, sah sie aus wie Amor? „Ich führe dich morgen zu ihm, direkt vor dem Frühstück. Hoffentlich war er da bereits wieder ganz bei Sinnen und würde sich daran nicht mehr erinnern, wobei, dann konnte sie ihn deswegen nicht einmal aufziehen und das wäre wirklich schade.
KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER 13. Mai 1943 | 4 PM | Klassenzimmer für Zaubertränke
Richard musste zugeben, dass es ihn doch ein wenig überraschte, dass Krystelle tatsächlich Wert darauf legte, dass sie für ihren Zukünftigen auch etwas empfand und nicht lediglich ein Mitsprachrecht haben wollte, in der Hoffnung so eine angemessene Partie auszusuchen, die auch noch einigermaßen gut aussah. So schnell konnte man sich in seinen Mitmenschen täuschen. Und Richard nahm sich vor, nicht mehr allzu voreilig über eine Schlange, die er kaum kannte, zu urteilen. Wobei er bei den meisten bisher wirklich enttäuscht wurde. Die einzige Ausnahme bildete seine Schwägerin Dorea. Er selbst sah es ähnlich wie Krystelle, er wollte niemanden heiraten den er nicht liebte, geschweige denn nicht einmal sympathisch fand. Wenn er schon dazu verdammt war jeden Tag neben jemandem aufzuwachen, den er sich nicht selbst wählen durfte, dann wollte er diese Person zumindest mögen. Das war doch nicht zu viel verlangt oder? „Ja ich weiß, was sie mit Blutsverrätern machen“, sagte Richard ruhig. Glücklicherweise war seine Familie da weitaus entspannter als die meisten anderen. Es gab ein paar Zweige seiner Familie die bereits der Tradition den Rücken gekehrt haben, der Hauptstamm hielt jedoch noch immer strikt an dieser Tradition fest, jedoch ohne die übrige Familie dafür vollends zu verstoßen. Richard wäre nur zu gern in einem der Nebenzweige hineingeboren worden. Aber es hatte wohl nicht so kommen sollen. „Für mich ist das allerdings kein Grund, mich zu einer Person machen zu lassen, die ich nicht bin.“ Eigentlich schade, dass nicht jeder so dachte. Das würde das Haus der Schlangen vermutlich gehörig umkrempeln.
Ihr erschrockener Aufschrei ließ Richard nicht zurück weichen. Wäre er noch er und würde nicht unter dem Bann eines mächtigen Liebestrankes stehen, hätte er sich augenblicklich bei ihr entschuldigt und vielmals um Verzeihung gebeten. Schließlich war es mehr als nur unhöflich einer Dame so sehr auf die Pelle zu rücken. Allerdings stand er gerade vollkommen neben sich. Liebestrunken, gefangen zwischen Euphorie und purer Verzweiflung. Der Gedanke, Riddle könnte ihn tatsächlich hassen, war niederschmetternd. Er musste sich bei ihm Entschuldigen, notfalls auf Knien anbetteln. Er würde alles tun, Hauptsache der Slytherin würde ihm nur zu hören. Oh, diese wunderschönen Augen. Richard fasste schwer seufzend Krystelles Hände noch fester und schloss frustriert die Augen. „Diese Lippen“, flüsterte er leise. Das verliebte Lächeln auf seinem Gesicht wurde langsam zu Verlangen. „Dieses Grübchen auf seiner linken Wange, wenn er verschmitzt lächelt ist so zauberhaft. Jede Fee muss bei diesem Anblick doch neidisch werden.“ Ihre Worte ließen die Verzweiflung auf seinem Gesicht zurück kehren. Konnte sie es denn nicht verstehen? Wie konnte das eine schlechte Idee sein, wenn es sich für ihn vollkommen richtig anfühlte? Tom Riddle war ein vernünftiger, kluger und nebenbei bemerkt ein verdammt gutaussehender junger Mann, er würde Richard Gefühle sicher verstehen. Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein!“, sagte er bestimmt. „Nein, ich muss ihn jetzt sofort sehen. Ich muss ihn von der Aufrichtigkeit und Reinheit meiner Liebe überzeugen!“ Endlich ließ Richard wieder von Krystelle ab und ging ein paar Schritte zurück, allerdings nur um sich dann der Tür zu nähern. Wenn sie ihm nicht helfen wollte, dann musste er es eben allein tun. Schließlich kannte er den Weg, nur fehlte ihm das Passwort zu den Gemeinschafträumen. Aber das würde er auch noch bekommen.