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Schatz? Ich glaube du bist jetzt Arbeitslos


ELLI & WILL | 11. April um 9 Uhr in der Früh | FROBISHER HAUS - Schlafzimmer |
Glaub mir, ich bin ein fantastischer Minister, mich wollen die niemals loswerden. Das sollen die erst einmal versuchen. Außerdem wüsste ich doch davon. Ich sag dir was, der Tagesprophet? Ein WEIBER Klatschmagazin für gelangweilte Hausfrauen. Ich lache deren Aussage ins Gesicht. HA! Sollen sie doch versuchen mich loszuwerden




Es war schon einige Zeit her das William von seiner Frau etwas zuhören bekommen hatte. Nicht irgendetwas sondern etwas ganz besonderes, wunderbares. Etwas das alle Menschen auf die selbe Art lieben. Kritik. Sie äußerte ihm gegenüber, dass sie unglücklich war so wie ihre Beziehung ablief, völlig zum Unverständnis ihres Mannes. Dieser war der festen Meinung die perfekte Ehe zu führen und vor allem ihr Privat Leben war doch nie langweilig. Da Elaisse Abwechslung wollte, vor allem von der Privatsphäre die ihr man gerne mit ihr verbrachte, hatte der junge Mann sich angefangen Gedanken zu machen. Am Samstag Abend des 10. Aprils waren sie beide zusammen Essen gewesen, er hatte sie schick ausgeführt und als sie Zuhause ankommen haben sie die Nacht über geredet und er hat nicht einen Moment daran gedacht intimer zu werden, nein er hatte sich wie ein keusches Schaf in einem Kloster benommen und war irgendwann zusammen mit ihr in seinem Arm eingeschlafen, zumindest soweit war es am 10. April.

Der elfte jedoch, sollte ein ganz anderer Tag werden und vor allem weniger friedlich. Während man am Morgen noch im Bett lag, war die Presse bereits fleißig gewesen und es dauerte nicht lang, ehe sich die ersten Ausgaben des heutigen Tagespropheten verteilten. Die Schlagzeile 'Minister William Frobisher abgesetzt' zierte neben einem aktuellen Foto des Ministers die Titelseite und sorgte für außerordentlich hohe Verkaufszahlen. Nicht etwa weil die Information der Wahrheit entsprach, sondern weil sie so brisant aus der Luft gegriffen war, dass sie alle interessierte und manche anfingen diese zu glauben.
William lag selbst noch schlafen im Bett als die ersten Heulen eintrafen, Briefe über Briefe schoben sich durch den Kamin, offene Fenster und Türschlitze, manch eine Eule krächzte vor dem Fenster und klackte mit ihren Krallen gegen diese. Doch er schien von all dem nichts zu ahnen, sollte dies doch ein ganz normaler Sonntag werden, idyllisch mit der Familie. Doch anscheinend hatte er eine Rechnung ohne den Tagespropheten, ganz London und das Ministerium gemacht. Denn alle schienen höchst aufgeregt darüber zu sein was nun dort vor sich ging, vor allem aber wollten die meisten im Ministerium das ihr geliebter Minister nicht noch am selben Tag den ganzen Tagespropheten auseinander nehmen würde und so manchen Fehler begehen würde. Doch waren es weder die Eulen, noch die Briefe noch das leise Atmen seiner Frau was ihn weckte, es war der Schrei seiner Tochter die den Brief überfluteten Flur betrat und von einer Eule am Fenster erschreckt wurde.
Der Schrei riss den Zaubereiminister hoch und panisch schaute er sich sofort um als seine Tochter auch schon den Raum betrat und ihn mit Angst erfüllten Augen ansah. ,,Was ist denn hier los?'', fluchte er und stand langsam auf. Die Decke rutschte zurück ins Bett während er sich langsam im Raum umsah und vollkommen verwirrt zwischen den verschiedenen Teilen des Geschehens hin und her sah.
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WILLI & ELLY | 11. April um 9 Uhr in der Früh | FROBISHER HAUS - Schlafzimmer
this is it the apocalypse






Selten hatte Elaisse in den vergangenen Jahren so ein netten und wundervollen Abend mit ihrem Mann verbringen können. Tatsächlich hatten ihre Worte wohl was in William geweckt, worüber sie sich nicht nur insgeheim fürchterlich freute sondern auch stolz drauf war. So waren sie an einem Samstagabend zusammen ausgegangen. Lily hatten sie in die Obhut eines Kindermädchens gegeben, weswegen sie sich ohne großen Gedanken oder gar Sorge einen schicken Abend machen konnten. Elaisse hatte sich amüsiert, viel gelacht und fühlte sich im Großen und Ganzen wieder an die Anfangszeit ihrer Ehe zurückkatapultiert. Der Abend verging ihrer Meinung nach viel zu schnell, umso erleichterter war sie, als sie nachhause kamen und Lynette bereits schlief. Ruhigen Gewissens gingen sie zu Bett, doch dachten sie erst gar nicht daran schon zu schlafen. Stattdessen hatten sie noch eine ganze Weile geredet, wobei es Elly immer wieder belustigend fand, wie sehr William darauf fokussiert war mit körperlichen Berührungen nicht zu weit zu gehen. Schließlich schlief sie jedoch in seinen Armen ein.

Am nächsten Morgen wurde Elaisse von einem hohen Schrei wach, von dem sie wusste, dass er von Lynette kommen musste. Genauso wie ihr Mann schreckte auch sie hoch. Verwirrt und erschrocken sah sie sich um, kümmerte sich jedoch nicht weiter hin darum und rutschte aus dem Bett, um zu ihrer Tochter zu gehen, die ihr bereits entgegen kam. Elly nahm sie auf den Arm, wo sie Beine und Arme um sie schlang. „Was zum.." Es verschlug ihr die Sprache und sie sah ahnungslos zu ihrem Mann.



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ELLI & WILL | 11. April um 9 Uhr in der Früh | FROBISHER HAUS - Schlafzimmer |
I want it all
Old dogs, new tricks
Can you feel it?




Im Gegensatz zu William handelte seine Frau weitaus schneller. Sie packte sich die gemeinsame Tochter und nahm diese auf ihre Arme während er noch immer verwirrt zu den Briefen schaute und ab und an eine Eule mit einem Wink verscheuchte. Was ging hier bloß vor sich? Wenn er ehrlich war dann würde er am Liebsten so tun als wäre dies ein schlechter Traum gewesen und sich wieder zurück ins warme Bett legen. Doch ihm war klar, dass diese Auswahlmöglichkeit nicht die richtige war und sicherlich nicht von allen anderen akzeptiert werden würde. Deswegen seufzte er leise und musste sich so langsam Gedanken machen was er wirklich tun sollte. Deswegen schnappte er sich einen der Briefe, öffnete ihn, überflog den Inhalt und warf ihn zur Seite, so machte er es mit etlichen Briefen, ehe er zu einer Entscheidung kam.

Sehr schnell drehte er sich zu seiner Frau um, hatte schon beinahe vergessen, dass sie und Lynette sich überhaupt noch im Raum befanden. ,,Elaisse, du musst mir den Tagespropheten bringen und Kaffee, ich brauche Kaffee. Schwarz wie die Nacht und die Seele jedes Journalisten'', sagte er es und verließ schon ihr gemeinsames Schlafzimmer. Im Ansatz blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu ihr herum. ,,Bitte'', ergänzte er Zuckersüß und ging dann schon einmal ohne sie herunter. Wie erwartet war ihr Wohnzimmer auch voller Post. Will konnte sich noch daran erinnern, dass er als kleiner Junge Post geliebt hatte und jetzt alles überfüllt zu sehen sorgte für einen wahrlich belustigten Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht. ,,Sind das die späten erfüllten Wünsche eines Jungen der an den Weihnachtsmann glaubte und nicht klar genug äußerte was er sich für Post wünschte?'', murmelte er zu sich selbst, durchaus erheitert über die gesamte Situation. In der offenen Küche angekommen setzte er sich an den Küchentisch und fegte mit einer großzügigen Bewegung jegliche Post von seinem Tisch. Schließlich wollte er hier gleich Frühstücken, so als wäre es ein ganz normaler Tag. Denn so wie es aussah, war er entweder der reichste arbeitslose Mann von London gewesen oder der Tagesprophet hatte den größten Fehler gemacht den sie sich jemals erlaubt hatten. Der würde sie teuer zu bezahlen kommen, dafür würde William schon eigenhändig sagen. Ein Problem damit sich die Hände schmutzig zu machen, hatte er jedenfalls noch nie gehabt.
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WILLI & ELLY | 11. April um 9 Uhr in der Früh |
FROBISHER HAUS - Schlafzimmer
Do it better than anybody you ever seen do it
Screams from the haters, got a nice ring to it
I guess every superhero need his theme music






Elaisse beobachtete wie William ein paar der etlichen Briefe aufhob und sie las. Die junge Frau selbst schob die Briefe erst nur mit den Füßen beiseite, ehe sie auch einen in die Hand nahm und auffaltete. Sehr weit kam sie nicht, denn ihr Mann wandte sich bereits an sie. Etwas überrascht darüber verzog Elly ihr Gesicht, lächelte ihrem Mann jedoch nach, nachdem er noch ein kleines Bitte hinter her geworfen hatte. So machte sich die junge Frau auf den Weg - doch zuerst führte dieser in das Kinderzimmer von Lynette. Sie würde ihrer Tochter erst einmal was ordentliches anziehen, so gehörte es sich immerhin. Sich selbst würde sie erst fertig machen, wenn William sein Kaffee und Frühstück hatte, denn es schien wohl etwas wirklich Ernstes vorzuliegen. So suchte Elly Lily ein süßes Sonntagskleidchen heraus und während das kleine Mädchen hinein schlüpfte, fragte sie ihre Mutter, warum denn so viele Briefe hier herum liegen würden - natürlich, sie konnte ja noch nicht lesen. „Ach mach dir keine Sorgen, meine Süße. Es ist alles gut, es verbreiten nur ein paar Menschen Lügen über Daddy" meinte Elaisse und kämmte ihr schnell das blonde Haar.
Zusammen gingen sie hinunter in die Küche, wo William bereits am Tisch saß. Lynette setzte sich auf einen der Stühle und Elly machte sich daran, dass der Kaffee kochte und das Frühstück zubereitet wurde, wobei sie, damit es schneller ging, alles gleichzeitig mit dem Zauberstab machte.
Wer hat sowas bloß in die Welt gesetzt?" fragte die junge Frau, halb an ihren Mann gewandt, während sie das gute Geschirr raus kramte. „Ich hoffe du wirst dem Verantwortlichen richtig einheizen für diese dreiste Behauptung." fügte sie noch hinzu und füllte eine Tasse mit dem Kaffee, wie er ihn wollte und stellte sie vor ihm auf den Tisch.




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WILL & ELLI &  HAVI & ZACHI  | 11. April um 9 Uhr in der Früh | FROBISHER HAUS - VORGARTEN |
Remember only God can judge you
Forget the haters 'cause somebody loves you




Es gab selten Dinge bei denen Haven und Zachary nicht einer Meinung waren. In all der Zeit die ihre Beziehung andauerte hatten sie sich zu einem beinahe unschlagbaren Team entwickelt. Es bestand ein Band zwischen ihnen, da waren sie sich beide sicher, was niemals reißen könnte. Doch heute schien es als würde das Schicksal mit einer Säge agieren. Es war am helllichten Morgen gewesen als sie aufgewacht war. Sie konnte sich noch daran erinnern leicht angetrunken Zachary zu einer Partie Zaubererschach herausgefordert zu haben, das diese für sie eher minder erfolgreich geendet hatte wusste sie ebenfalls. Doch sie konnte sich nicht entsinnen wieso sie beide in der Stube eingeschlafen waren, beide noch in der Kleidung in der sie zuvor essen gegangen waren, nur die Schuhe lagen quer verteilt am Boden. Ihr Kopf hatte gebettet in ihrem vollen Haar auf seinem Schoß gelegen, ihr Gesicht versteckt unter den wilden Locken die er aus dem Dutt gelöst hatte. Es entging ihr nicht wie warm es geworden war und wie schrecklich beengt sie sich gefühlt hatte als sie aufwachte was sicherlich an dem Kleid lag. Als sie die Augen öffnete, fragte sie sich ob ihr Verlobter überhaupt geschlafen hatte und wenn ob er dann im sitzen genächtigt hatte. Schläfrig hatte sich ihre Hand um seine Krawatte gewickelt und damit gespielt. So hatte sie ihn eine Ewigkeit nur angesehen, vor sich her gelächelt und sich bewusst gemacht welches Glück sie doch mit ihm hatte. Zumindest waren sie lange so verblieben bis sie seinen Magen grummeln hörte und sich daran erinnerte, dass Frühstück vielleicht eine Überlegung wäre.

Deswegen hatte sie sich von ihm gelöst und war mit leisen Schritten die Treppen hoch zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer getapst. Dabei im Hinterkopf bedenkend wie sie ihm ein möglichst schönes Frühstück machen könnte. Vor dem Schrank hatte sie erstmal mühsam damit zu tun gehabt ihr Kleid zu öffnen und dieses über ihren Kopf zuziehen. Als sie sich herum drehte entdeckte sie den dunkelhaarigen nahe der Tür stehen und ein schelmisches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. ,,Bist du hier um mir mit der Strumpfhose zu helfen?'', fragte sie keck, biss sich leicht auf die Lippe setzte sich auf ihr Bett hinter ihr.
Seine Bewegung war sanft gewesen als er den zarten Stoff von ihren Beinen zog und sie sich dabei mehr oder weniger in den Küssen verlor ehe sie sich ihm hingab und sich erinnerte was sie gestern Abend eigentlich tun wollten.

Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, ihn hier zu haben bei sich, war alles Glück was sie je gewollt hatte. Das hatte sie immer gewusst. Erneut ließ Zachs Magen sie aufschauen und leise lachen. ,,Du bist wirklich gut darin ohne Worte die Stimmung zu vernichten'', sagte sie neckend und wuschelte ihm derweil durch die Haare. Mit einem leichten Satz schwang sie sich danach aus dem Bett, zog sich erst ihre Unterwäsche über und entschied sich für eine violette Bluse mit einem schwarzen Rock. Während sie zu knöpfte spürte sie den leichten Kuss ihres Geliebten im Nacken woraufhin sich das so vertraute Lächeln auf ihre Züge schlich. Leise erwiderte sie sein 'ich liebe dich' und machte sich dann bekleidet auf den Weg nach unten. Sie übertrug ihm die Aufgabe sich um die Tiere zu kümmern während sie ihnen beiden ein Frühstück zaubern würde.

In der Küche begann sie erst das Rührei vorzubereiten, schnitt ein wenig Obst an und deckte den Tisch. Dabei deckte sie ihn liebevoll mit gefalteten Servierten, kleinen Blumen und dem weißen Service was einmal ihrem Eltern gehört hatte. Erst während sie das Besteck gerade rückte fiel ihr auf was nicht stimmte. Sie selbst hatte nie gewollt, einmal eine Hausfrau zu werden, jemand der sich um einen anderen kümmerte. Doch nachdem sie Zach kennen gelernt hatte wollte sie für ihn kochen, ihm im Haushalt zur Hand gehen und für ihn die beste Frau sein die er sich erträumen könnte. So genau hatte sie nie darauf geachtet, doch mit einem Lächeln schaute sie in ihr verzerrtes Spiegelbild im Löffel. Genauso wie sie es nie gewollt hatte, genau so war sie unsagbar glücklich. Nie hätte sie sich das erträumen lassen. Der Französin fiel es so um einiges leichter in die Küche zurück zu schreiten und das Frühstück weiter vorzubereiten.
Erst als dieses fertig war und alles auf dem Tisch stand fiel ihr auf das Zachary dort bereits Platz genommen hatte. ,,Frühstück ist fertig'', sagte sie sanft und schenkte ihm etwas von seinem Tee ein die Milch sofort nachreichend. Für sich selbst schenkte sie Kaffee ein, gab zwei Stück Zucker dazu und setzte sich dann ihm gegenüber um zu essen.

Doch die wäre dieser Anblick so friedlich geblieben müsste man sich nicht fragen wieso das Schicksal ihnen einen Streich spielte. Es hatte nicht lange gedauert bis eine Ministeriumseule durch das Fenster geflattert war, den Heuler mitten vor ihnen auf den Tisch fallen ließ und wieder davon flatterte. Zurück blieb der Heuler, die Stille die vom Klirren verursacht worden war und die Scherben die über den Boden und die Anrichte verteilt worden waren. Die junge Frau war sich nicht sicher wie sie in einer solchen Situation reagieren sollte. Noch immer hielt sie die Gabel starr in der Hand auf der sie eine Traube stecken hatte. Ihr Blick wanderte zwischen dem Heuler und ihrem Gegenüber hin und her. Als hätte sie die Hoffnung er würde etwas tun. Was er dann natürlich auch tat. Kaum war der Brief geöffnet bereute sie dies zu Tief, am liebsten wäre sie einfach nur weg gelaufen und hätte sich irgendwo versteckt wo man sie nicht finden würde, doch dafür war es zu spät.

''MISS RAVIERE
AUF GRUND EINES FEHLERS DES TAGESPROPHETEN KÖNNTE EIN STEIN INS ROLLEN GEKOMMEN SEIN DER NIE HÄTTE ROLLEN SOLLEN. WIR VOM MINISTERIUM FÜRCHTEN UM DIE CONTENANCE IHRES VORGESETZTEN. ALS SEINE ASSISTENTIN IST ES IHRE AUFGABE SIE SOFORT ÜBER DEN FEHLER ZU INFORMIEREN UND SICHER ZU GEHEN, DASS DIESER NICHT SICH ODER ANDERE IN GEFAHR BRINGT. WIR ALLE WISSEN ÜBER SEINEN UNAUSSTEHLICHEN HITZKOPF.
VIEL ERFOLG.''


Die schrille weibliche Stimme verstummte. Stille und einen Moment geschah nichts. Niemand traute sich etwas zu sagen, lag es daran, dass sie wussten, dass ihre friedliche Idylle so eben verschwunden war?
Der Heuler flog in tausend Teile und hinterließ nichts mehr als rote Schnipsel auf dem Tisch und eine unerklärliche Stille. Haven hatte zu erst nach ihrer Ausgabe des Tagespropheten und erkannte in großen, anprangernden Buchstaben bereits den Fauxpas des Blattes. ,,Oh nein'', entglitt es ihr und sie kehrte zu ihrem Verlobten zurück. ,,Bitte komm mit mir, ich brauche dich. Alleine schaffe ich das nicht, mit ihm und seiner Frau an meinem freien Tag. Herrje'', ihre Worte klangen besorgt und der sonst so niedliche Akzent hatte ihre Panik nur unterstrichen. Eine halbe Stunde hatten sie noch gebraucht ehe sie fertig waren und zusammen disapparierten. Sie hatte sich gefürchtet noch bis sie vor der Tür standen die Einlass zu dem riesigen Gebäude erlaubte. ,,Ich fürcht mich'', flüsterte sie und drückte die Hand ihres Mannes, sanft aber bestimmt. Kurz schloss sie noch einmal die Augen, holte tief Luft und hatte geklopft. Wenn sie das beide durchstehen würden, dann tatsächlich so war sie sich ganz sicher, könnte sie nichts mehr von einander trennen.
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Normalerweise verzichtete Zachary gerne darauf auf allem zu schlafen, was nicht sein Bett war. Denn immerhin waren doch genau dafür Betten da. Doch dieses Mal geschah es durchaus, dass Zach mehr oder weniger gezwungen war, seine Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Das aber auch nur, weil Haven eingeschlafen war und sich so ungünstig hingelegt hatte, dass er sie mit Sicherheit aufgeweckt hätte, wenn er aufgestanden wäre. Und das wollte er nicht riskieren, denn sie hatte so friedlich ausgesehen. Doch Zach war ohnehin sehr müde gewesen und scherte sich nicht weiter um die Tatsache, dass er nicht im Bett schlafen konnte. Irgendwann war auch schließlich er eingenickt und wachte wieder auf, als das Licht der erst aufgegangenen Sonne in das Wohnzimmer strahlte und man die Vögel von draußen zwitschern hören konnte. Es dauerte eine Weile bis auch Haven endlich wach wurde. Zach hatte bis zu dem Grummeln seines Magens gar kein richtiges Hungergefühl verspürt und es war so, als wollte sein Körper ihn daran erinnern. Also reagierte seine Verlobte und machte sich auf nach oben, wahrscheinlich, so dachte Zach, um sich umzuziehen. Da der Magier keine Ahnung hatte, was er mit sich anfangen sollte, saß er einen Augenblick lang einfach nur dort. So machte er sich auf den Weg nach oben, mit dem eigentlichen Hintergrundgedanken, selbst auch die Klamotten zu wechseln.

Doch dann endeten sie doch anders als erwartet und zwar im Bett. Während Haven sich also umzog, bekleidete Zachary sich vorerst nur mit einem Morgenmantel. Erst als er die Aufgabe bekam, sich um die Tiere zu kümmern, zog er sich frische Alltagsklamotten über und begab sich nach unten, wo Fin bereits vor seinem Gesicht rumflatterte. Nachdem er den beiden Vögeln, als auch Havens Hund ihr Frühstück gegeben hatte, flog bereits die Eule ein, um den Tagespropheten zu bringen. Zachary zückte ein paar Sickel, die die Eule verlangte und ließ sie in den kleinen Beutel fallen. Er würde die Zeitung jetzt noch nicht lesen, weswegen er sie auf den kleinen Tisch am Sessel legte und sich zum Frühstückstisch begab, wo schon so einiges gedeckt war.
Zusammen aßen sie dann. Doch was war schon ein Morgen ohne Überraschungen? Denn der Zauberer zuckte stark zusammen, als plötzlich eine Eule hineingeflattert kam und beinahe hätte er den Tee vergossen. Der Vogel hinterließ einen Heuler, ehe er wieder davon flog. Vorsichtshalber setzte Zach seine Tasse wieder ab und auch er ließ seinen Blick zwischen dem unheilvollen Brief und seiner Verlobten hin und her gleiten. Und dann öffnete sie ihn.
Zachary selbst hatte bisher selten einen Heuler bekommen, aber oft genug hatte er miterlebt, wie andere einen zu hören bekamen. Doch die schrille Stimme, die aus dem Heuler erklang, ließ die Ohren des Magiers schmerzen und er verzog das Gesicht.
Wie auch seine Verlobte besah er sich dem Tagespropheten und die hellen Augen weiteten sich. Auf ihre Bitte hin sie zu begleiten, nickte er einfach und so standen sie eine Weile später vor dem großen Anwesen mit den gewaltigen Türen - die jedoch noch nicht mal an jene in Hogwarts heran kamen.
Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen." Zachary versuchte aufmunternd zu klingen, doch ihm war nicht klar, wie falsch er mit seinen Worten liegen würde.






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WILLI & ELLY | 11. April um 9 Uhr in der Früh |
FROBISHER HAUS -
Cause we'll work it out, yeah we'll work it out.
I'll be doin' this, if you ever doubt,
'til the love runs out, 'til the love runs out






Elaisse war sich sicher gewesen, dass sie schon bald Besuch bekommen würden. Dabei dachte sie besonders an Journalisten. Und wahrscheinlich würde der ein oder andere Ministeriumsheini auch vorbei gucken, denn die Zauberin war sich ebenfalls sicher, dass ihrem Mann ein stressiger Tag bevor stand. Aber wann war das schon einmal nicht der Fall? Sie jedenfalls, versuchte sich damit nicht so sehr zu beschäftigten, immerhin war es auch nicht ihre Angelegenheit. Zumindest nicht direkt.
Nachdem William und Lyn also Frühstück aufgetischt bekommen hatten, begab sich die Blondine nach oben in die Garderobe und tauschte ihren Morgenmantel gegen einen Bleistiftrock und eine langärmliche Bluse, die bis zur Höhe der Schlüsselbeine zugeknöpft wurde. Die Sanduhr-Silhoutte wurde dadurch perfekt betont. Dazu zog sie sich noch Peeptoes an, um dann so das Bad auf zusuchen, wo sie sich erstmal um ihre Haare kümmerte. Eigentlich war heute ihr Duschtag, der regelmäßig in einem Abstand von zwei Tagen stattfand, doch sie wagte es nicht Zeit zu vergeuden, an einem so ereignisreichen Tag. Da konnten ihre Haare noch bis zum Abend oder notfalls nächsten Morgen warten, weshalb sie sie einfach hinten hoch steckte und vorne eine leichte Welle zeigte, die nach hinten in den Zopf verschwand. Dann trug sie sich nur noch Lippenstift auf und begab sich wieder nach unten, wo sie ihre satte Tochter antraf. Mit einem Schwenk des Zauberstabs beförderte sie das Besteck dann in die Spüle, wo es sich von selbst abwusch. Gerade als sie schließlich dabei war ihren Rundgang zu starten, um die Tiere zu füttern, hörte sie ein Klopfen durch das Haus hallen, so begab sie sich zu der Haustür, im Schlepptau waren die Katzen, die sich maunzend darüber beschwerten, nun doch kein Frühstück zu bekommen. Elaisse öffnete die Tür und sah zuerst in das Gesicht eines Mannes, der ihr bekannt vor kam und spätestens als auch Haven in ihr Blickfeld geriet, ging ihr ein Licht auf. „Oh, Hallo." sagte sie und war etwas perplex, sammelte sich jedoch schnell wieder. Warum brachte sie ihren Mann mit? Als Schutzschild vor Williams Wut? Eigentlich ein gar nicht so schlechter Einfall, wenn Elly darüber nachdachte. Andererseits war sie sich auch nicht sicher darüber, ob es wirklich viel bringen würde. „Sie haben also auch schon davon gehört? Nun, wer wohl noch nicht davon gehört hat, ist wohl die bessere Frage. Kommen Sie rein." Elly zwang sich zu einem Lächeln und trat beiseite, damit die beiden herein kommen konnten.


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WILLY & ELLY & ZACHY & HAVY
11. April - 9 UHR - Home of the minister




Als ihr Mann meinte, William würde ihr nicht den Kopf abreißen, da hätte Haven am Liebsten laut aufgelacht. Wenn der nur wüsste. Wenn es nach ihr gegangen wäre, dann wäre sie nun auch nicht hier. Sondern vielleicht einer von den jungen Anfängern die wie Sand am Meer durchs Ministerium liefen. Denen hätte man eine solche Aufgabe geben können. Denn gerade die Brünette fürchtete nun die Zielscheibe des Zornes zu werden. Sicherlich konnte sie jeden Funken von Wut verstehen den ihr Vorgesetzter nun verspürte. Zuhause hatten auch sie den Tagespropheten bekommen und waren von den fälschlichen Nachrichten überschüttet worden. Die Brünette wollte nicht einen Moment lang wissen wie es sich anfühlen musste wenn es sich bei einer solchen Aussage um die eigene Anstellung handelte.

Da sie aber anscheinend für jede Aufgabe perfekt war, die mit Laufen oder schlechten Nachrichten zu tun hatte, stand die junge Frau nun vor der Tür des Zaubereiministers. Merkwürdigerweise schien es von innen so ruhig, dass sie kurz die Hoffnung hegte er wäre nicht Zuhause. Möglicherweise leichtgläubig, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt. Doch die Hoffnung erstarb als eine Blondine die Tür öffnete. Verunsichert sah die Dunkelhaarige in das ihr bekannte Gesicht und versuchte sich an einem Lächeln. Kaum war es auf ihren Lippen erschienen, fühlte es sich falscher an als die Angst die sie damit verstecken wollte. Deswegen ließ sie das Lächeln fallen und drückte die Hand ihres Mannes nur noch fester. Als würde ihr das wirklich helfen.
,,Guten Morgen'', erwiderte sie etwas trocken und fuhr sich mit der freien Hand durch das dunkle Haar. ,,Ich hoffe wir stören nicht'', ergänzte sie. Doch schon wenig später hätte sie sich für diese Worte selbst schellten können. Wirklich nicht unbedingt die intelligenteste Aussage. Mit Sicherheit verwandelte William das Haus gerade in ein Schlachtfeld und sie fragte ob sie stören würde. Wenn nicht das, dann nur weil er die Beiden als dankbaren zweiten und dritten Schlaghammer entgegen nehmen würde um das Chaos zu vollenden.
Als die Blondine schließlich zur Seite trat und die Beiden hineinließ, schenkte die Französin ihr wieder eines von ihren verkrampften Lächeln. Mehr hatte sie wirklich nicht entgegen zu bringen. Unbeholfen ließ sie die Hand ihres Mannes los und trat mit langsamen, zierlichen Schritten in das Innere des Hauses. Wenn das hier falsch laufen würde könnte sie sich mit Sicherheit bald einen neuen Beruf suchen den sie ausüben würde. Oder schlimmer noch, sie würde wie Elaisse die Hausfrau mimen und den Rest ihres Lebens in den selben vier Wänden verbringen. Keine gute Aussicht um ein Gespräch zu beginnen.

Wenn die Dunkelhaarige bis eben noch gedacht hatte, dass im Inneren der pure Wahnsinn auf sie warten würde, zerplatzte die Vorstellung von einem wütenden Zaubereiminister schon als sie den Raum betrat. ,,Oh'', gab sie etwas überrascht von sich. Denn ihr Vorgesetzter saß inmitten von Post und Zeitungen am Frühstückstisch und hielt eine zierliche Tasse Kaffee in seinen Händen. Mit allem hatte sie wohl damit gerechnet, damit nicht.
Doch sie hätte nichts sagen sollen, denn als er ihre helle Stimme vernahm hob er den Blick an. Die kalten Augen trafen ihre mit einem eisigen Blick. Am Liebsten hätte sie noch ein weiteres 'Oh' von sich gegeben, doch so dümmlich wollte sie sich auch nicht erscheinen lassen. ,,Mr. Frobisher'', setzte sie an doch da hob er schon seine Hand um sie zum schweigen zu bringen. Sie stoppte auf den Befehl hin und sah stumm dabei zu wie er aufstand und langsamen Schrittes auf sie zu ging. Nein sie könnte jetzt nicht schweigen, nein, nein nein. NEIN.
,,Mr. Frobisher, das Ministerium schickt mich um ihnen mitzuteilen, dass es ein Fehler des Tagespropheten war. Wir wissen nicht wie es dazu kommen konnte, jedoch soll ich ihnen von allen mitteilen, dass sich bereits darum gekümmert wurde'', damit stoppte sie und schaute nach unten auf ihre Füße und die vielen Briefe auf dem Boden. Was hätte sie nun dafür gegeben unsichtbar zu sein oder sich in Luft auflösen zu können. Genau das wäre alles gewesen was sie gewollt hätte, was ihr gefallen hätte.
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heartless


WILLY & ELLY & ZACHY & HAVY
11. April & 9 Uhr & HOME




William dankte seiner Frau leise als diese ihm die Tasse hinstellte und dann erst einmal verschwand um sich anscheinend um Lynette zu kümmern. Doch das interessierte ihn in diesem Moment eher weniger. Seine Aufmerksamkeit galt dem Tagespropheten der ausgebreitet vor ihm lag und akribisch gemustert wurde. Denn in diesem Falle ging es nur um das was in diesem geschrieben stand und auch nur um das was man anscheinend über ihn verbreitete. Die Sache die ihn bei dieser ganzen Angelegenheit eher reizte war die Frage, ob es tatsächlich stimmte. Hatte William wirklich seinen Beruf innerhalb von vierundzwanzig Stunden verloren? Am letzten Abend schien noch alles in Ordnung gewesen zu sein, als er das Büro verlassen hatte war alles in bester Ordnung gewesen. Doch davon war nun nichts mehr zu erkennen. Hatte man ihn tatsächlich einfach so leicht auf die Straße setzen können? Sicherlich konnte er mit einer riesigen Abfindung rechnen, doch er hatte es geliebt mächtigster Mann Englands zu sein. Das zu verlieren konnte nichts in der Welt gut machen.

Seine Frau kam wieder und schließlich waren es ihre Worte die ihn von seinen Gedanken wieder zurück ins hier und jetzt beförderten. Doch alles was sie bekam war erst einmal nur ein stummes Nicken. ,,Ich werde sehen was ich tun kann. Aber ungestraft wird niemand solche Kunde verbreiten, wenn es sich als Lüge hinaus stellen sollte. Wenn nicht, dann Gnade dem Ministerium und meinem Nachfolger'', murmelte er und rank das erste Mal einen Schluck von der schwarzen Brühe in seiner Tasse. Der Dunkelhaarige war noch nie jemand gewesen, der sich von irgendjemanden im Weg stehen ließ. Er hatte seine Ziele und würde alles tun um diese zu erreichen. Da konnte sich ihm niemand in den Weg stellen und niemand vermochte es ihn von etwas anderem zu überzeugen.

Als es an der Tür klingelte sah er nicht auf sondern las den Artikel weiter. Sollte doch seine Frau sich darum kümmern, wofür hatte er sie schließlich? Außerdem war er schrecklich müde und hatte keine Nerven für jegliche Art von Besuch der nun kommen würde.
Die vertrauten Stimmen von draußen änderten auch nichts daran. Das hier und jetzt war wichtiger. Wobei er der stillen Hoffnung folgte, dass Elaisse den ungewollten Besuch einfach verscheuchen würde. Doch nichts dergleichen tat sie. Nein sie ließ sie auch noch herein. Als er das leise 'Oh' vernahm drehte er den Kopf herum und erkannte seine Assistentin. Fantastisch, die hatte ihm noch gefehlt.
Erneut begann sie zu sprechen, doch dieses Mal hob er die Hand um sie zu unterbrechen. Tatsächlich, es funktionierte. Wie wunderbar. Langsam stand er auf, schritt auf sie zu und erneut begann sie zu sprechen. Doch dieses Mal erreichten ihre Worte ihn auch wirklich. Seine Brauen zogen sich zusammen, sein linkes Auge zuckte auffällig und seine Lippen formten eine dünne Linie.
,,Darum gekümmert?'', wiederholte er ungläubig und erneut zuckte sein Auge auffällig.
Er machte noch einen, letzten Schritt auf sie zu und ergriff ihre Hand um sie in seine zu legen. Dabei legte er den Kopf leicht schief und schaute sie an mit all dem Verständnis was er aufbringen konnte. ,,Darum gekümmert? Oh liebes Ding. Das bezweifle ich stark. Denn wenn dem so wäre, warum flattern dann noch immer die Eulen durch meine Fenster? Warum fallen die Briefe noch immer durch den Kamin und warum erfahre ich dann alles erst jetzt?'', seine Stimme gewann an Zorn umso länger er redete. Die Hand die er fest umschlossen hielt wurde beinahe zerdrückte und dann erhob er seine andere. Ein leises Knallen war zu hören als seine Hand ihre linke Wange traf und er erst dann ihre andere Hand losließ. ,,Ich zweifle keinesfalls an Ihrer Intelligenz Mrs. Raviere, aber bitte zweifeln Sie doch auch nicht an meiner. Denn was ich hier sehe ist keinesfalls ein kleines Ungeschick eines dummen Jungen. Das hier ist ein gravierender Fehler der Folgen mit sich bringen wird und würde man sich darum kümmern, dann glauben Sie mir, würde es hier anders aussehen. Sie können absolut sicher sein, dass all das hier ein Nachspiel haben wird'', sein Blick glitt zu den anderen Beiden im Raum. ,,Aber ich sehe, meine Frau hat ihnen noch gar kein Getränk angeboten, wie unhöflich'', damit drehte er den Anderen wieder den Rücken zu und kehrte mit langsamen Schritten zu seinem Küchentisch zurück.
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