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MADLENE & RICHARD
8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT





Die Sterne schienen sich an diesem Abend, wie helle Schneeflocken auf dunklem Teer, von dem Nachthimmel abzuheben. Selten hatte die Britin das Glück gehabt so viel Schönheit und Anmut in einem Nachthimmel entdecken zu können. Früher hatte dieser Anblick vertraute Gefühle wachgerufen, jetzt schien da nichts mehr in ihr zu sein, dass hätte geweckt werden können von dem stillliegenden Bilde vor ihr. Da war kein Kribbeln mehr und auch nicht die vertraute Wärme, die sie immer mit ihrem Zuhause verbunden hatte. Zu gut erinnerte sie sich an das Dachfenster, von dem sie geglaubt hatte, dass es ihr das wahre Naturell der Welt offenlegen würde. Mittlerweile glaubte sie nicht daran, dass auch nur eine Szenerie aus ihren Erinnerungen, der Wahrheit entsprechen konnte.
Natürlich machte sie sich bis zu einem bestimmten Grad auch einfach nur verrückt. Nicht alles was sie erlebt hatte war so leicht in falsch und schlecht einzuteilen, wie sie es gerne gehabt hätte. Selbst wenn sie wusste, dass vieles was sie mit ihrer Familie verband nun immer verloren war. Angefangen mit ihren engen Bezugspersonen, die sie alle nie wieder sehen würde. Ihre Familie stand ihr nah, das konnte man nicht in Frage stellen. Doch Lene hatte den Gedanken an ihre Familie geopfert für ihre Träume und Wünsche. War das hier nicht die Welt zu der sie gehörte? Professor Dumbledore hatte gesagt, dass sie sich auf Hogwarts einlassen sollte, das sie entdecken würde, was sie an dieser Welt hatte und schätzte. Es war unbestritten, dass sie dies alles liebte und auch brauchte um ein erfülltes Leben zu führen. Hier hatte sie das was sie liebte und was sie gerne tat, um sich wie ein Teil von etwas zu fühlen, auch wenn sie es vielleicht nicht zur Gänze sein mochte.

Doch auch wenn die Brünette sich mit dem Gedanken angefreundet hatte, dass sie eine Hexe bleiben könnte, so war ihr für lange Zeit aus dem Sichtfeld geraten, was das bedeuten würde. Ihre Eltern hatten sie um eine Entscheidung gebeten. Ein Schritt in die eine Richtung, würde einer ihrer zwei Welten entzweireißen. Den Zwiespalt den sie so sehr gehasst hatte, wollte sie nun um jeden Preis behalten. Wenn sie lange Zeit nicht gewusst hatte wohin sie sich stecken sollte, hätte sie nun alles dafür gegeben, dass man ihr diese Entscheidung nicht abverlangte.
Doch diese Zeit war vorbei. Es würde nicht lange dauern, dann würden ihre Eltern keine Antwort als Antwort deuten. Ihre alte Welt, ihre Vergangenheit würde mit einem sanften Schnitt von ihr getrennt werden und dann gäbe es keinen Ort mehr, an den sie zurückkehren konnte. Sie wäre verloren. Ohne Heimat und ohne Ziel. Wer wüsste schon wo sie hingehen konnte, wenn das Jahr vorbei wäre. Wer wusste schon was passieren würde, wenn ihre Schulzeit endete? Das Leben hatte sich selten so einsam angefühlt wie in diesem Augenblick. Gegenüber all den Dingen, die sie verloren würde, schien das was sie gewann wie ein lächerlicher Trostpreis. Doch millionenfach hatte sie all die Wege im Schlaf durchgekaut, sich bewusst gemacht, dass es keinen Weg gab, der sie mehr zufrieden stellen würde. Die Brünette war nicht für das Leben gemacht einfach nur die Frau von irgendjemandem zu sein, nur um einer Rolle gerecht zu werden. Ihr ganzes Leben hatte sie versucht diejenige zu sein, für die man sie hielt. War es das was einen frei machte? Nein, auch wenn sie immer geglaubt hatte gerade dann frei zu sein, hatte sie genau das nur eingeschränkt in all ihren Möglichkeiten, so dass sie sich ausgerechnet jetzt genau nach der Freiheit sehnte, die sie so unbedingt erlangen wollte, die so weit weg schien, als würde sie im Meer versuchen aus eigener Kraft den Horizont zu erreichen. Sie war verloren. Gefangen in ihren eigenen Irrtümern und den eigenen Hemmungen.

Nie hatten die Sterne weiter weg gewirkt als an diesem Abend. Nie war ihr etwas fremder vorgekommen. So wollte sie das greifen was für sie jahrelang alles zusammen gehalten hatte. Madlene streifte sich die Schuhe von den Füßen, kletterte ungelenk auf die Balustrade vor ihren Augen und ging in die Hocke, damit sie sich gleichermaßen noch mit den Händen am kalten Stein festhalten konnte. Ihre Hände zitterten vor Anstrengung, jegliche Hemmungen die ihr die Erziehung eigetrichtert hatten, waren gefallen. Jegliche Angst war erloschen.
Langsam nur schaffte sie es die Fänger zu lösen, die Beine auszustrecken und das eigene Gewicht zu halten um nicht zu fallen.
Der Balkon hinter ihr schien so weit weg, genauso wie der Boden unter ihr. Die Landschaft verschmolz mit dem Schwarz der Nacht, ergab sich in den dichten Wogen der Dunkelheit und war letztlich nicht mehr als ein wenig Nichts. Ihre Rechte zitterte, derweil die Hufflepuff die Hand zum Himmel Strecke, den Sternen entgegen. Den Sternen, welche so kühl und unnahbar wirkten, dass sie beinahe vergessen hatte, dass es wohl immer so war mit den schönen Dingen im Leben, dass sie immer unerreichbar blieben. So ließ sie sich nur langsam in die Hocke zurückfallen, ehe sie sich auf das Geländer setzte, die Beine über das Gerüst baumeln ließ und wehleidig den Blick senkte.
,,Hast du dich nie beim Fliegen gefragt, wie es ist zu fallen Richard?’’ Ihre Stimme klang dunkler als sie gewollt hatte, das Thema morbider als es hätte sein sollen und ihre Gedanken schienen so weit weg, dass sie ihn wohl viel zu spät bemerkt hatte. Unwissend wie lange er dort schon gestanden hatte, deutete sie auf den Platz neben sich.
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Der Tag war schon unschön losgegangen. Heute morgen wachte er zu spät auf und um nicht das Frühstück zu verpassen eilte er hektisch in das Badezimmer. Nur hatte irgendeiner der anderen Jungs die Zahnpasta geleert und anstand eine neue Tube bereitzustellen, hatte er die alte einfach stehen lassen. Schnaubend warf der Potter die leere Tube über seine Schulter und kramte durch sämtliche Schubladen nach neuer Zahnpasta, konnte allerdings nichts finden. Nachdem er Handtücher, Waschlappen und Badelatschen durcheinander gebracht hatte, gab Richard die Suche schließlich auf. Er zog sich sein Shirt über den Kopf und ging auf die Duschen zu, hatte in der Zwischenzeit allerdings vergessen, dass er die Zahnpastatube nicht in den Müll sondern auf den Boden geschmissen hatte und nun stellte sie sich dem unwissenden Gryffindor in den Weg. Richard trampelte mit seinem Fuß natürlich auf die Tube, diese rutschte weg und zog sein Bein geschwind hinter sich her. Noch bevor der junge Mann wusste, wie ihm geschah riss es ihn bereits nach vorn und mit der rechten Seite seines Kopfes knallte er im Flug gegen die harte Keramikkante des Waschbeckens. Sein Schädel fühlte sich an als würde er gleich in zwei Teile zerbrechen und eine Weile lag er regungslos am Boden und hielt mit beiden Händen seinen Kopf fest. Irgendwann als das Dröhnen langsam nachließ raffte er sich auf und schlurfte ungewaschen, wie ein Zombie, in die Große Halle.
Da er viel zu spät kam, war das Frühstück allerdings schon lange abgegrast. Nur noch ein Joghurt blieb ihm, den Richard aber benötigte, um den walnussgroßen Bluterguss über seiner Schläfe zu kühlen. Sein pochender Brummschädel hinderte ihn den Rest des Tages daran großartige Tagespläne anzugehen, geschweige denn ein paar Erst- oder Zweitklässler zu trollen. Dieser Samstag war einer der Tage an dem man gar nicht erst aus dem Bett steigen sollte, deshalb verabschiedete Richard sich auch direkt nach dem kargen Frühstück von seinen Freunden und schlurfte wieder zurück in den Gemeinschaftsraum. Im Schlafsaal warf er sich wieder auf sein Bett,  zog sein Kissen über seinen Kopf und schlief bis zum Abend einfach durch. Er störte sich nicht daran, dass hin und wieder einer seiner Zimmergenossen hereinkam, sondern schlummerte einfach weiter. Erst später am Abend wurde er durch ein lautstarkes Knurren aufgeweckt. Das Pochen in seinem Kopf war endlich schwächer geworden und er war vermutlich lang genug für zwei Tage ausgeschlafen. Er stellte fest, dass der Lärm der ihn geweckt hatte, von seinem Magen stammte, der dem Potter vor Hunger wohl bis ins Erdgeschoss hing. Er kramte seinen Wecker hervor und stellte grummelnd fest, dass neun Uhr bereits lange um war und er auch noch das Abendessen verpasst hatte. Großartig. Das letzte Wochenende in Hogsmead war schon viel zu lange her und seine Süßigkeiten- und Kuchenvorräte hatte er bereits alle in sich einverleibt. Hungrig und frustriert wühlte er in seinem Koffer und sogar unter seiner Matraze, ob er nicht doch noch irgendwo ein paar Reserven versteckt hatte, aber er blieb leer aus. Zerknirscht verließ er den Schlafsaal und betrat mit zotteligen Haaren das Bad.
Scheinbar hatte jemand anderes die Suche nach Zahnpasta erfolgreich abgeschlossen, denn nun befand sich eine volle Tube wieder dort, wo sie hingehörte. Richard holte seine morgendliche Morgendusche nach und stieg anschließend, nachdem er nicht mehr so aussah, als wäre er aus einem tausendjährigen Schlaf erwacht, die Treppe hinunter.
Im Gemeinschaftsraum hielten sich um diese Zeit kaum noch Gryffindors auf, bei denen er hätte schnorren können. Nur eines der anwesenden Mädchen fragte er, ob sie noch eine angebrochene Schachtel Bertie Botts Bohnen oder einen Schokofrosch hatte. Diese starrte aber nur irritiert sein Feilchen an und schüttelte dann den Kopf. Seufzend wandte Richard sich ab, ehe sie noch fragen konnte, was er mit seinem Gesicht angestellt hatte. Unauffällig schlüpfte er aus dem Portraitloch und warf sich den Tarnumhang über. Ein Schnarchen ließ ihn zurückblicken. Die Fette Dame schlief vorne über gebeugt in ihrem Portrait und lehnte mit dem Gesicht gegen die Leinwand, so dass es aussah als würde sie gegen eine Glasscheibe gedrückt. Richard grinste. Hätte er jetzt einen Fotoapparaten dabei, würde er dieses Bild verewigen.
Schnell machte Richard sich auf den Weg in die unteren Stockwerke, einmal lief er unbemerkt direkt an dem Professor für Alte Runen vorbei, der im dritten Stock auf Patrouille war und erreichte dann die Kellerräume. Dort verschaffte er sich Zutritt zu den Küchen, indem er die Birne auf dem Gemälde des Obstkorbes kitzelte und stellte erfreut fest, dass die Hauselfen scheinbar alle bereits dabei waren das Schloss zu reinigen. Richard riss ein paar Schränke auf, schnappte sich dort eine Schachtel Schokoladenkekse, hier ein halbes Laib Brot und ergriff zu guter Letzt noch ein Glas Pflaumenmus. Zusammen mit seiner Ausbeute machte er sich wieder auf den Rückweg. Dabei lief ihm allerdings Pringle über den Weg, der rasch die Ohren spitzte und in die Dunkelheit hineinhorchte. Richard hielt den Atem an und drückte den Laib Brot an seine Brust, als wäre es ein Säugling den er beschützen musste. Der Hausmeister stand nur wenige Fuß von ihm entfernt und lief dann langsam wie eine lauernde Hyäne um Richard herum. Zuerst blieb Richard stehen und rührte sich nicht. Es war so still, dass man sicher eine Nadel auf den Boden hätte fallen hören. Pringle sah direkt durch den Gryffindor hindurch, forschend  und zugleich angriffsbereit. Beinah befürchtete der Potter der Hausmeister könne sein Herzschlag hören. Dann wandte der alte Zauberer seinen Kopf allerdings in die andere Richtung und entfernte sich ein paar Meter von ihm. Richard setzte sich so leise er konnte auf Zehnspitzen in Bewegung, vorsichtig schob er sich durch einen Geheimgang, der sich hinter der bronzenen Statue eines Hippogreifs verbarg und nahm dann die Beine in die Hand. Erst als Richard sich sicher war, dass er den Hausmeister weit hinter sich gelassen hatte wurde er wieder langsamer. Er dachte kurz darüber nach zurück in den Schlafsaal zu gehen, allerdings hatte er den ganzen Tag geschlafen und war nun hell wach. Zwar hatte er Hazel versprochen, dass er des Nachts nicht mehr zu häufig durch die Gänge streifen würde, doch das hier musste wohl eine Ausnahme sein. Also drehte der junge Zauberer um und lief Richtung Balkon im siebten Stock.
Doch scheinbar war er nicht der Einzige, der in dieser Nacht auf die Idee gekommen war hier her zu kommen. Er hatte den Balkon noch nicht einmal betreten, da fiel sein Blick auf eine Person, die vor der Balustrade stand und hoch in den Himmel blickte. Richard blieb dort verborgen unter seinem Tarnumhang stehen und beobachtete die Person, die scheinbar ein Mädchen war, dabei wie sie sich ihre Schuhe auszog. Was tat sie da? Sie kletterte auf die Balustrade und kauerte sich dort oben hin. Erst jetzt als das Mondlicht ihr Haupt erstrahlte konnte Richard sie deutlich erkennen. Der Gryffindor trat auf den Balkon hinaus und ließ den Tarnumhang von seinen Schultern streifen. Was tat Madlene da oben, sie wollte doch nicht … . Sie richtete sich auf und während die Hufflepuff ihre Hand in den Himmel streckte, legte sich Richards Hand an seinen Zauberstab und schloss sich fest um das magische Holz. Was auch immer sie da oben vor hatte, er war hier und würde ganz sicher verhindern, dass sie irgendwelche Dummheiten beging. Fassungslos sah er mit offenem Mund zu ihr hoch und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Seine Muskeln spannten sich an, er bereitete sich auf alles Mögliche vor. Irgendein Zauber oder notfalls ein Sprung hinterher, sollte sie wirklich diese Dummheit begehen und das tun, was er befürchtete.
Sie bewegte sich und Richard stockte der Atem, er machte einen Schritt vor, allerdings ging die Hufflepuff wieder in die Hocke und ließ sich auf die Brüstung niedersinken. Erleichtert atmete er aus und sah sie forschend an. Und dann sprach sie ihn plötzlich an. Richard hob ein wenig den Kopf, sah Madlene mit gerunzelter Stirn an. Es dauerte einen Moment eher er ihr antwortete. Langsam ging er auf sie zu, blieb neben ihr stehen und blickte ihr direkt in die Augen.
„Ich bin schon gefallen“, sagte er schließlich. Bei Quidditchspielen oder beim Training, als ihn ein Klatscher vom Besen warf oder er in einen Gegenspieler hineinflog. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Brüstung, stemmte seine Hände in den Stein und setzte sich dann in einem Schwung direkt neben sie. „Es ist wie fliegen, nur verspürst du dabei nicht das Gefühl von Freiheit sondern eine Todesangst.“ Er lächelte nicht, aber seine Stimme klang nicht ernst genug, als das seine Worte als Warnung durchgehen konnten. Richard warf einen Blick über die Balustrade in die Dunkelheit hinunter. Er hatte keine Angst vor Höhe, aber ohne Besen so nah am Abgrund zu sitzen, war dennoch beunruhigend.
Der Gryffindor hob eine Braue und sah auf die Hufflepuff hinunter. „Das ist ganz schön hoch“, sagte er und sein rechter Mundwinkel zuckte nun langsam wieder in die Höhe. „Wenn du glaubst, du musst niesen, dann solltest du vielleicht hinunter klettern. Nicht, dass du plötzlich hinten über kippst.“

o.c.: sorry aber ich musste mein Goose hier mal eben entwerten :P
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MADLENE & RICHARD
8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT






Es war als würden mit einem Wimpernschlag die Last tausender Jahre auf ihren Schultern lasten. Madlene fühlte sich alt, unbeholfen und vor allem erschöpft. Beinahe als hätte sie einen Kampf ausgefochten, der sich selbst jetzt noch nicht dem Ende zuneigen wollte. Es war das Bedürfnis nach Ruhe und Frieden, dass sie kleinlaut und hoffnungslos werden ließ. Der Gedanke, dass die wenigen, schönen Momente im Leben alle zu schnell verschwanden und die grässlichen ewig jährten. Der Wunsch nach etwas Vertrauten das sich ihrem Verständnis nicht entziehen würde, wurde mit jeder Sekunde größer und zerfraß ihre Vernunft.
Von ihrer Geduld ganz zu schweigen.
Den Blick auf ihre Hände fokussiert, härte sie nur wie Richard näher kam und letzt nicht weit von ihr entfernt zum stehen kam. Vorsichtig schaute sie hinauf, erwiderte den Blick kurz und lächelte knapp. Alles in Ordnung, hatte sie sagen wollen, brachte jedoch nur das zögerliche Lächeln zustande. Das Gesicht des Gryffindors welches noch zur Hälfte von der Dunkelheit verschluckt wurde, war besetzt von Schatten, so dass sie das Veilchen anfänglich gar nicht bemerkte. ,,Auf dem Besen habe ich mich nie besonders geschickt angestellt, wie auch. Stelle mich ja schon auf zwei Füßen nicht sonderlich elegant an’’, murmelte die Brünette verdrossen, vor allem daran denkend, dass sie tatsächlich Talent darin besaß zu stolpern und sich selbst nur im Weg zu stehen.

Der Gryffindor setzte sich neben die Hexe und sie schaute erneut zu ihren Händen, aus Angst er würde mehr in ihrem Gesicht erkennen, als sie verraten wollte. Dennoch lachte sie bei seinen Worten, konnte nicht anders als ehrlich zu lächeln und stellte sich vor, wie stark sich denn wanken müsste um bei einem Niesen nach hinten zu fallen. Sie kannte ihr eigenes Niesen. Ein kurzer, leiser, piepsiger Laut, dann ein kurzes Zusammenzucken und alles war vorbei. Aber wer wusste schon ob das bei Potter nicht ganz anders aussah. Die Brünette schaute hinüber zu seinem Gesicht um seine Nase genauer zu begutachten, schließlich könnte man dadurch feststellen ob man an seiner Nase etwas ablesen könnte, dass auf lautstarkes Niesen hinweisen würde.
Deswegen drehte sich die Britin ihm zu, blickte hinüber in sein Gesicht und erstarrte in der Bewegung, als sie durch das Mondlicht besser in sein Gesicht blicken konnte. Lene zögerte sichtlich, ehe sie  ein Stück auf ihn zu kam und dann die Hand auf seine Wange legte.
,,Richard, was hast du getan?’’, flüsterte sie und strich mit der anderen Hand ein paar lose Strähnen aus seinem Gesicht. Sichtlich irritiert versuchte sie sich zusammen zu rechnen was geschehen sein konnte und schüttelte den Kopf. ,,Ich nehme meine vorherige Aussage zurück. Anscheinend bist du noch weniger elegant als ich.’’ Einen letzten Blick auf sein Auge werfend, überlegte sie. Langsam zog sie ein Stofftaschentuch aus einer ihrer Taschen, zog im selben Augenblick den Zauberstab und bat ihn mit einem Handzeichen darum, dass er einen Moment warten würde. Vorsichtig bewegte sie den Zauberstab, bewegte stumm die Lippen und fühlte wie das Taschentuch sowohl nass als auch kühl wurde. Vorsichtig drückte sie dieses gegen das Veilchen und rückte ein Stück auf ihn zu, um dies ohne Anstrengung zu tun. ,,Meine Mutter sagte immer, dass gegen ein Veilchen und Beulen nichts besser hilft als kühlen, Liebe und natürlich das nächste Mal geschickter sein’’, erklärte sie ihm und schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. ,,Und du musst doch aufpassen Richard, was macht Philibert nur? Die Mutter fällt vom Balkon und der Vater..? Du musst aufpassen, ich dachte, dass du der Kluge von uns bist’’. Die Antwort war ihr leicht gefallen. Nicht ohne Grund, bezeichnete sie den Graf gerne als gemeinsames Kind. Sie mochte de Älteren. Seine Gesellschaft war angenehm und er war ein fantastischer Knarl Vater.

Die junge Frau betrachtete sein Gesicht, brauchte ein paar Sekunden und begriff dann erst was sie tat. Die Wangen der Hufflepuff färbten sich rosa, erinnerten sie daran, dass sie ja an sich ein wenig schüchterner war, als sie eigentlich tat. An sich war ihr das nicht unangenehm und nun fühlte sie doch die Verlegenheit, die durch ihren Körper kroch. Es war als hätte ihr Hirn kurz einen Aussetzer gemacht bei Betrachtung des Veilchens und nun wo sie sich an den Anblick gewöhnte, gewannen all ihre Hintergedanken wieder. Das Bewusstsein über die eigenen Taten ergriff sie sogleich und versetzte sie in eine unbehagliche Lage.
Vorsichtig rückte sie wieder ein Stück vom Dunkelhaarigen weg, wandte den Blick ab und versuchte zu verbergen, dass Richards Nähe durchaus die Röte auf ihren Wangen provozierte. War schließlich nichts was sie jeden Tag genoss oder besser gesagt, genießen durfte.
,,Verzeih, ich wollte dir nicht zu nah kommen’’, murmelte sie, nahm die Hand langsam runter und räusperte sich verlegen. An sich lag es wohl vor allem daran, was sie mit Richard verband. Nicht nur, dass sie ihn mochte, war er ja gleichermaßen auch noch bekannt für seine Art, mit der er jede Frau um den Verstand bringen konnte. Allein das Lächeln! Die Hufflepuff biss sich auf die Lippe, schaute kurz hoch, nur um dann wieder auf die eigenen Finger zu schauen, in dem sie die Stofftuch hielt.
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Richard trat aus dem Schatten auf Madlene zu. Er zuckte mit den Schultern und sah kurz zum sternenübersäten Himmel hinauf.
„Ich könnte es dir zeigen“, sagte er und grinste sie an, bevor er sich über die Brüstung lehnte und noch einmal in die Dunkelheit blickte. Der Boden war von hier aus nicht auszumachen. Nur entfernte Lichter auf den Schlossgründen ließen etwa erahnen, wo sie erst das Gras erwartete. „Du bist der eleganteste Dachs, den ich je getroffen habe.“ Er drehte den Kopf in ihre Richtung. Sein Grinsen reichte von einem Ohr bis zum anderen und zeugte von einem unbekümmerten jungen Mann, der sich scheinbar nie um etwas sorgte oder alles Schlechte auf der Welt als etwas Gutes auslegen konnte. Und im Grunde stimmte das auch. Nur selten konnte Richard Potter etwas die gute Laune verhageln. Nichts, mit Ausnahme seiner Familie. Aber er war geübt darin, sich das so wenig wie möglich anmerken zu lassen und sich auch ebenso wenig Gedanken um sie zu machen, außer um seine Schwester natürlich.

Der Gryffindor platzierte sich neben sie. Madlene senkte den Blick und heftete ihn stattdessen auf ihre Hände. Richard stützte sich mit den Armen von seinen Beinen ab und beugte sich vor. Mit gerunzelter Stirn sah er sie an und schien auf eine Reaktion von ihr zu warten. Ihr leises Lachen rang ihm ein erneutes Lächeln ab. Ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht hinauf und legte sich dann auf seine Nase. Der Gryffindor folgte ihren Augen und schielte zu seiner Nase hinunter. Hatte er etwas auf der Nasenspitze? Noch etwas Zahnpasta oder hatte jemand der Jungs aus seinem Schlafsaal ihm mal einen Streich gespielt, um sich für irgendetwas zu revanchieren?
Ehe er jedoch zu einer Frage ansetzen konnte, rutschte die Hufflepuff an ihn heran. Sie hob den Arm und legte ihre Hand vorsichtig an seine Wange. Richard erstarrte und blinzelte irritiert zu ihr hinunter. Einen Moment blieben ihm die Worte im Hals stecken und er sah ihr mit offenem Mund verdutzt ins Gesicht, welches ihm plötzlich näher war als erwartet. Zum zweiten Mal in so kurzer Zeit überraschte sie ihn und wie eben, wusste er nicht was er sagen sollte. Doch, eigentlich wusste er was er fragen wollte, aber die Buchstaben ließen sich gerade nicht sinnvoll zusammensetzen.
Erst ihre Worte brachten eine neue Regung hervor und zwar Erkenntnis. Das Veilchen hatte Richard bis eben völlig vergessen. Sowohl Pringle als auch die unerwartete Begegnung mit Madlene hatten dieses peinliche Missgeschick bis seinem Kopf gedrängt. Er verzog die Lippen zu einem entschuldigenden Lächeln und wirkte nun ungewohnt verlegen, was durch Madlenes Berührung nur noch verstärkt wurde. Ehrlich gesagt, war es Richard gerade lieber, wenn er sich dieses Veilchen beim Training oder notfalls auch in einer Prügelei eingefangen hätte. Die Wahrheit war da eher unschön. Aber vor Madlene wollte er weder wie ein Trampel dastehen noch wollte er sie anlügen.
„Ach das ist nichts. Badezimmer bergen allerdings größere Gefahren, als du vermuten magst.“, sagte er dann vage und setzte wieder sein spitzbübisches Grinsen auf. Vielleicht hatte sie recht mit ihrer Bemerkung. Er kicherte leise, schlug kurz die Augen nieder und sah sie dann wieder an. „Ich kann ja nicht auf dem Boden und auf dem Besen elegant sein.“
Mit fragender Miene beobachtete Richard Madlene nun dabei, wie sie ein Tuch und ihren Zauberstab zückte. Als er begriff was sie vor hatte, zuckte sein Mundwinkel in die Höhe. Das Stofftaschentuch saugte sich mit Flüssigkeit voll, die einfach aus dem Nichts erschien. Sie rückte näher an ihn heran und drückte das kühlende Tuch gegen seine Schläfe. Für einen Moment schloss Richard die Augen. Die Kopfschmerzen von heute morgen waren zwar endlich verschwunden, aber es war wirklich ein wohltuendes Gefühl. Nicht zuletzt, weil sie es war, die sich gerade so fürsorglich um ihn kümmerte.
Der Gryffindor öffnete langsam wieder die Augen, er lächelte zurück und legte seine Hand vorsichtig an ihre. Es war eine ruhige Bewegung, so als wollte er ein scheues Reh nicht verschrecken.„Liebe? Ich denke der Teil gefällt mir am meisten“, meinte er und sein Lächeln wurde zu einem verschmitzten Grinsen. Ihre Mutter gab da weise Worte von sich. Ob sie wohl auch so herzlich wie Madlene war?
Dann neigte Richard leicht den Kopf, beugte sich ein wenig vor und sah Madlene von unten an, während er noch immer ihre Hand hielt. „Und dabei habe ich angenommen, dass du der vernünftige Kopf in unserer Familie bist“, sagte er lachend. „Ich werde versprechen aufzupassen, wenn du nicht plötzlich vom Balkon purzelst, okay? Wobei … nein du brauchst es mir nicht versprechen, ich würde dich ohnehin nicht soweit kommen lassen. Philibert würde es mir doch nie verzeihen, wenn ich nicht auf seine Mutter acht gebe.“ Richard würde es nicht nur um Philiberts Willen tun. Ihm war die Hufflepuff viel zu sehr ans Herz gewachsen, als das er sie je wieder missen wollen würde. Und er war noch lange nicht dazu bereit, ein alleinerziehender Vater zu werden.

Eine rosa Färbung breitete sich auf Madlenes Wangen aus. Und die Wärme, die sich nun auch auf seinen eigenem Gesicht bemerkbar machte, verriet ihm, dass er gerade wohl ähnlich drein blickte wie sie. Jedoch ließ er sich nicht von der Verlegenheit übermannen und lächelte Madlene stattdessen amüsiert an. Sie sah wirklich niedlich aus, wenn ihr klar wurde, was genau sie da gerade tat.
Er löste seine Hand von ihrer und nachdem auch sie ihre Hand sinken ließ, richtete der Löwe sich ein wenig auf. „Wieso entschuldigst du dich dafür?“ Er runzelte die Stirn, sah sie erst forschend an und lächelte dann sanft, als ihm die Schwere ihrer Verlegenheit bewusst wurde. Ihr Blick lag nun fest auf dem kühlen Tuch in ihren Händen und er sah ebenfalls zu dem Tuch hinunter.
„Danke“, sagte er dann leise.
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Madlene lächelte, ein wenig ungeniert, aber das schob sie auf die Uhrzeit und die Tatsache, dass Richard sie immer zum Lächeln bringen konnte. Der eleganteste Dachs den er kannte? Wahrscheinlich kannte er einfach nicht so viele. Das zumindest schlussfolgerte sie aus seiner Aussage. ,,Nachher bringe ich Unglück und stecke dich mit meiner wenigen Eleganz an, dann fallen wir Beide vom Besen! Stell dir nur vor.. ich würde dich ungern fallen sehen’’, antwortete sie und schaute auf ihre eigenen Hände. In der ersten Besenflugstunde hatte sich schon für sie herauskristallisiert, dass Fliegen nicht so ganz ihr Ding war. So hatte Lene sich zumindest ausgedrückt. Der kurze Augenblick den sie wirklich geflogen war, hatte ihr gereicht um Quidditch und ähnliches zu meiden. Die Tatsache, dass sie auf zwei Beinen schon manchmal wirklich ungeschickt sein konnte, reichte aus um sie vom Fliegen fernzuhalten. Selbst wenn ihr der Gedanke zusammen mit Richard auf einem Besen zu sitzen, wirklich romantisch und schön vorkam, würde das immer noch fliegen bedingen und dafür fühlte sie sich zu ungeschickt.

Die Hufflepuff sah den Älteren das erste Mal verdutzt. Für Sekunden schien jeder Ausdruck aus seinem Gesicht gewichen und das nur, weil sie ihm ein bisschen näher gekommen war. Hätte sie darüber nachgedacht, wäre es wohl nie dazu gekommen. So aber lehnte sie sich leicht vor, allen voran um seine Verletzung genauer zu begutachten und sich zu entscheiden ob sie ihn tadeln sollte oder besser gleich mit dem Sorgen machen anfing.
Es wurde irgendetwas dazwischen, unfähig die richtigen Worte zu wählen und noch unfähiger einfach nichts zu tun. Sichtbar irritiert, zeichnete sich eine leichte Falte auf ihrer Stirn ab, die allenfalls davon zeugte, wie sehr sie wirklich verwirrt war. Das Badezimmer? War er etwa auf einer nassen Fliese ausgerutscht? Sie traute sich nicht zu fragen. Viel zu groß war die Furcht, dass er einfach eine Lüge erfunden hatte um sie zu beruhigen und deswegen nicht deutlicher wurde. Andererseits.. vielleicht würde sie die Wahrheit auch gar nicht wissen wollen. Nachher würde sie noch ein ganz anderes Bild über Richard bekommen und das was sie jetzt hatte gefiel ihr viel zu gut, als das sie es ändern wollen würde. Deswegen lächelte die junge Frau nur und nickte. Richtig. Er konnte nicht an beiden Orten gleichzeitig elegant sein. Also vielleicht wirklich ausgerutscht?
,,Richtig, du bist schon in zu vielen Sachen gut. Es wäre unfair gewesen, wenn du an beiden Orten auch noch elegant wärst. Das würde mich nur ärgern’’, murmelte sie, nicht wenig belustigt und lächelte.

Vorsichtig hatte sie die Hand gehoben, um den Lappen gegen sein Veilchen zu drücken und die Verletzung ein wenig zu kühlen. Reine Fürsorge und die Erziehung ihrer Mutter hatten da auf sie eingewirkt. Dennoch staunte sie nicht schlecht, als der Gryffindor meinte, dass Liebe ihm am besten gefallen würde. ,,Mir auch’’, antwortete sie sanft und lächelte. Das mit dem geschickter sein, hatte sie sowieso noch nie auf die Reihe bekommen. In dieser Hinsicht machte sich der Dachs doch recht wenig vor.
Seine Hand auf der ihren, schaffte so eine vertraute Atmosphäre, dass es ihr beinahe unangenehm wurde, dass sie das eben gesagt hatte. Beinahe als hätte sie eben von der süßen, verbotenen Furcht gekostet. Ihr Augenmerk wanderte kurz über jungen Mann, blieb dann an seinem Gesicht hängen als würde sie darin die Antworten finden, die sie brauchte. ,,Niemand purzelt plötzlich vom Balkon’’, flüsterte sie tonlos und seufzte. Solche Dinge geschahen nie aus dem puren Zufall heraus. Nie.

Den Lappen gegen sein Veilchen gedrückt, war ihr kurz entgangen gegen welche tausend Regeln der Höflichkeit sie da verstieß. Wahrscheinlich war sie deswegen auch so rot im Gesicht und wies sichtbare Spuren davon auf, dass sie ihm nicht hatte zu nah treten wollen. Das alles war mehr aus dem Instinkt heraus passiert, dass er verletzt war und sie hatte helfen wollen. Mehr nicht. Ganz sicher nicht! Hätte sie gewusst, dass einmal nicht nachdenken gleich zu so etwas führen würde, hätte sie nie aus dem Instinkt gehandelt. Oder.. vielleicht doch! Aber das konnte sie nicht so genau sagen. Die Britin war zu sehr verunsichert und hoffte einfach, dass Potter es nicht als schlimmen Fehler ansehen würde. Am Ende würde sie noch einen bösen Blick bekommen oder er würde ihr etwas vorwerfen, wer wusste das schon.
Selbst wenn sie ihn eigentlich nur als freundlichen, jungen Mann kannte, konnte die Brünette in diesem Moment nicht klar denken. Da war einfach nur die Angst, dass sie etwas falsch gemacht hatte.
Und dann fragte er warum sie sich entschuldigte! Beinahe wäre ihr wohl alles aus dem Gesicht gefallen vor Schreck. Doch Madlene zwang sich nicht so dreinzuschauen als hätte sie einen Geist gesehen. ,,Nun.. es gehört sich nicht ich meine.. ich weiß ja nicht einmal ob du vielleicht mit jemandem.. du weißt schon. Ich habe nicht das Recht dir so nah zu sein.’’ Das entsprach in keinem Fall der Etikette. Richard hätte doch sogar eine Verlobte haben können, ohne das sie es wusste. Wer weiß was dann alles auf sie zu kommen würde! Der junge Mann hatte vielleicht eine Zukünftige und..! Allein der Gedanke sorgte dafür, dass ihr schlecht wurde, beinahe als hätte sie auf eine bittere Frucht gebissen.
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Richard lächelte die Dunkelhaarige an. „Wir werden nicht fallen. Ich falle vielleicht wegen einem blutrünstigen Klatscher vom Besen, aber sicher nicht wegen einem ungeschickten Mädchen“, sagte er und sein Lächeln zog sich nun schalkhaft über beide Wangen. „Ich halte dich fest und lass dich ganz sicher nicht los“, fügte er noch hinzu und wuselte sich durch das braune Haar. Falls sie sich vor dem Fliegen fürchtete, würde er sie sicher nicht bedrängen wollen, damit sie sich dazu genötigt fühlte. Aber Richard meinte es ernst, er würde schon aufpassen, dass ihr nichts geschah, auch wenn sie das erste Mädchen war, welches er zu einem gemeinsamen Besenflug einlud. Allzu fiel Erfahrung hatte er dabei zwar nicht, aber zu zweit war es auch nicht viel schwerer als allein, er war schließlich ein sehr guter Flieger. Schon als Kind hatte er sich immer wieder den alten Besen seines Vaters geschnappt und sauste irre Manöver durch den Garten. Seine Großmutter verbat es ihm, aber er hörte nicht darauf und auch die Prügel, die er einstecken musste, wenn sie ihn dabei erwischte und mit ihrem Zauberstab vom Besen holte, hielten ihn nie davon ab, dieser Leidenschaft nachzugehen. Er würde also schon dafür sorgen die Hufflepuff wieder sicher auf dem Boden abzusetzen.

Madlene schien glücklicherweise nicht näher auf die Badezimmergeschichte einzugehen. Das war auch gut, denn es war keine der Geschichten mit denen er hausieren gehen sollte, ansonsten könnte es ziemlich peinlich für ihn werden. Also grinste er sie schmallippig und unschuldig an und baumelte mit den Beinen leicht hin und her. Ihre Worte ließen ihn jedoch gleichermaßen verlegen und nachdenklich wirken. Welche Dinge konnte sie gemeint haben, in denen er gut war? Quidditch war wohl ein unbestrittenes Thema, da machte ihm keiner etwas vor, wobei auch dieser Sport nicht gerade die Paradedisziplin für Eleganz war, man denke nur an den Seestern OHNE Stiel. Und wenn man seine Leidenschaft zum Unruhe stiften zählte, war auch das eines seiner Talente. Ansonsten wusste er nicht, was Madlene meinen könnte, denn elegant war Richard nur auf dem Besen und beim Tanzen, wenn er denn wollte. Wie konnte sie da davon ausgehen, dass er sich mit übermäßiger Eleganz brüsten konnte? Nun ja das Badezimmer hätte ihr wohl das Gegenteil bewiesen.
Richard lehnte sich ein wenig nach hinten und konnte dabei den Wind spüren, der an den Schlosswänden empor pfiff und sein Haar aufwirbelte.
„Hach, du unterschätzt deine Eleganz bei weitem. Mit deiner herzlichen Ausstrahlung und deinem hinreißenden Lächeln hat dir niemand etwas entgegenzusetzen. Du weißt gar nicht wie putzig du aussiehst, wenn du mit dreizehn Küken in den Armen versuchst das Vierzehnte einzufangen“, meinte Richard aufrichtig und blickte leise lachend in den Sternenhimmel hoch, als er an die Verwandlungsstunde von vor ein paar Wochen dachte. „Da bietest du wohl eindeutig das stärkere Attribut, es gibt also nichts womit ich dich ärgern könnte.“ Er wandte den Kopf leicht in ihre Richtung und der Anflug eines Lächelns lag auf seinen Lippen. Seine Worte fielen sanfter aus, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, was ihn selbst wunderte. Aber  es stimmte, er bewunderte ihre fröhliche und zuvorkommende Art. Umso mehr überraschte es ihn, Madlene hier so vorgefunden zu haben. Es passte nicht zu dem, wie er sie kennen gelernt hatte.

Noch immer lag seine Hand auf ihrer. Ihre Worte, dass auch ihr der zweite Teil am besten gefallen würde und das darauffolgende Lächeln,  brachten sein verschmitztes Grinsen ins Wanken. Die Verlegenheit kam zurück und er lächelte schmal auf den Boden hinab. Er musste zugeben, so wohl wie bei ihr fühlte er sich heutzutage nur noch selten. Früher war es seine Mutter die ihm dieses Gefühl verschaffte, heute sorgen nur  Hazel und seine Freunde von Zeit zu Zeit dafür.
Ihre Augen lagen aufeinander und dann konnte Richard sehen wie dieser gewisse Glanz einen Moment aus den ihren verschwand. Er mochte es nicht, wenn Freunde Kummer hatten und sie Sorgen mit sich tragen mussten. Und Madlene zählte er mittlerweile zu seinen Freunden. Zwar wusste er nicht was sie beschäftigte, aber irgendetwas schien sie im Augenblick sehr mitzunehmen, vorsichtig ausgedrückt. Schließlich stellte man sich nicht alle Tage mitten in der Nacht auf die Balustrade im Siebten Stock, die Hände zum Himmel ausgestreckt und vom Fallen sprechend.
„Außer man niest“, sagte er im Bezug auf seine Warnung von eben und grinste die Hufflepuff an in der Hoffnung, so zumindest ein wenig von der Fröhlichkeit, die er so an ihr schätzte, zurück auf ihr Gesicht bringen zu können.

Richard blinzelte sichtbar irritiert. Verlegenheit und Schreck vermischten sich und Madlene schien regelrecht konfus. Ihre gestammelten Worte, die wohl die Einleitung zu einer Erklärung ihrer Entschuldigung werden sollten, ließen den Löwen allerdings verwundert sie Augenbrauen heben. Hatte er sie richtig verstanden oder hatte er sich schlichtweg verhört? Hatte Madlene ihn gerade gefragt, ob er eine Freundin hatte?
„Ob ich mit jemanden?“ Richard sah Madlene mit diesem entwaffnenden Grinsen an. Seine Grübchen in den Wangen traten deutlich hervor. Dann biss er sich grinsend auf die Unterlippe. „Da kann ich dich beruhigen. Es gibt da niemanden. Aber wieso kümmert dich das?“ Er kicherte leise, amüsiert über ihr niedliches Verhalten. Wieso war sie auf einmal nur so schüchtern? Sie hatten sich nun schon so oft unterhalten und dennoch kam sie so in Verlegenheit.
„Was ist falsch daran? Ich bin ein Trampel, der nicht auf seinen eigenen Füßen stehen bleiben kann und du bist so gütig und versuchst meine blauen Flecken zu verarzten. Daran ist nichts verwerfliches“, versuchte er die Dachsin zu beruhigen.
Allerdings wollte er sie nicht weiter in Verlegenheit bringen, denn das war wirklich unhöflich, schließlich war sie eine Dame. Daher griff er nun unter seinen Umhang und zog die Schachtel mit Schokoladenkeksen hervor. „Hast du hunger?“ Er selbst starb vor Hunger, schließlich hatte er den ganzen Tag noch nichts gegessen und sein Magen brachte dies gerade mit einem lautstarken Knurren zum Ausdruck. Richard lächelte die Hufflepuff entschuldigend an.
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8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT




Sie konnte nicht ändern, dass sie lächelte. Wahrscheinlich lag es an Richards Worten. Er machte es ihr schwer weiterhin dreinzuschauen wie drei Tage Regenwetter und sie wusste nicht, ob sie dafür dankbar sein sollte oder nicht. Es tat gut ihn um sich zu haben, selbst wenn sie noch so gern allein gewesen wäre und sich innerhalb ihrer Trauer versteckt hätte, wie ein ängstliches Reh.
,,Das klingt.. vielversprechend. Wenn du versprichst mich zu halten, dann werde ich mit dir fliegen Richard aber nur, wenn du mich auch ganz sicher nicht loslässt’’, das Lächeln auf ihren Lippen war von Unsicherheit geprägt. Nicht weil sie glaubte, dass er sie anlog sondern weil sie sah, wie sie sich seit Jahren endlich einer Angst stellen würde, die sie eigentlich schon immer bei sich getragen hatte. Ob sie deswegen Freude oder Angst empfinden sollte, wusste sie nicht. Sie wollte ihm vertrauen und ihm zeigen, dass sie an das glaubte was er sagte. Das waren mehr als nur leere Worte, dessen wollte sie sich einfach sicher sein, wegen ihm.

Die Röte auf ihren Wangen sprach Bände. Sie hätte nicht gewusst, wie sie damit umgehen sollte und jetzt wo er ihr so offenkundig Komplimente zuteil werden ließ, brauchte Madlene vor allem mehr Zeit. Damit konnte sie im seltensten Fall umgehen und vor allem wusste sie nie, was sie auf solche Worte antworten sollte. Ihr Ausdruck sprach Bände, diese Mischung aus Freude und Unsicherheit, die auf ihrer Mimik tanzte, wie sonst selten, machte den Moment nur unwirklicher. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass dies die Realität sein sollte und sie tatsächlich gerade darüber sprachen. Die Küken hatte sie beinahe vollkommen schon vergessen und sah deswegen nur ein wenig unsicher auf ihre Hände.
,,Danke.. auch wenn ich glaube, dass du nicht anders gehandelt hättest. Mit den Küken meine ich. Irgendjemand musste schließlich etwas tun, ich hätte nicht einfach dort sitzen können und.. nichts tun’’, flüsterte sie und war froh, dass sie mehr über die Küken reden konnte als über sich selbst. Die Unsicherheit schwand langsam und sie fokussierte sich auf die kleinen, gelben, flauschigen Tiere, die durch den Klassenraum stürzten und nicht wussten wohin. Die Brünette hatte schlichtweg nicht anders gekonnt als welche von ihnen einzufangen und einzusammeln, nur um sie zu schützen. An etwas anderes hatte sie dabei nicht gedacht, vor allem nicht wie sie wohl dabei auf andere wirkte. Vielleicht war es deswegen auch so unangenehm. ,,Ich bitte dich Richard, du bist der König daran die Leute zu ärgern. Ich bin sicher dir würde etwas einfallen’’, gab sie lachend von sich und schüttelte den Kopf. Sie würde zwar gern die Ausnahme bilden aber sie befürchtete, dass man nicht immer vor einem Scherzbold, wie ihm sicher sein konnte. Irgendwann, früher oder später, würde es auch sie erwischen. Auch wenn sie sich tendenziell schon genug über sich selbst ärgerte. Ganz gleich was passieren könnte, sie würde den Gryffindor dennoch nicht weniger mögen als zuvor. Die Britin wusste, dass der Andere sie längst mit seinem Charme eingefangen hatte. Ob das gut oder schlecht war, wollte sie nicht wissen, am Ende hätte sie vielleicht ihre Meinung über ihn ändern müssen und das, wollte sie auf keinen Fall.

,,Ja, außer man niest’’, murmelte sie tonlos, dachte an das Fallen zurück und daran, wie einfältig es von ihr gewesen war auf dem Balkon zu spazieren, zwischen Abgrund und Boden. Vielleicht hätte sie anders gedacht, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre aber gerade schämte sie sich nur dafür, dass sie den Anderen mit einer solchen Bürde belud. Es war nicht ihre Aufgabe sein Leben schwerer zu machen und es war auch nicht ihr Ziel gewesen, irgendjemanden in Schwierigkeiten zu bringen. Sie hatte für einen Moment nur an gar nichts denken wollen und hatte sich gefragt wie es wohl war; dieses Nichts.
Nicht das sie jetzt intelligenter war als vorher oder sich bereichert fühlte, eher im Gegenteil aber dennoch, glaubte sie zu wissen, was vernünftiger war und besann sich den Tatsachen, den sie nicht entgehen konnte. Es gab kein Nichts. Sie konnte tun und lassen was sie wollte, sie würde nie zur Gänze frei sein oder spüren, wie es war einmal einfach nur zu leben. Vielleicht hätte sie letzteres nie wissen wollen, war jetzt einer kleinen Vision benommen, die sie aufrecht erhalten hatte und musste sich etwas Neues suchen, dass ihre Hoffnung am Leben erhielt.

Wahrscheinlich war es gut, dass sie in diesem Augenblick wegsah, um Richard nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Das breite Grinsen hätte sie wohl noch mehr verunsichert und sie in ihrem tun nicht unbedingt bestärkt. Sie fühlte sich ein wenig Fehl am Platz und wäre wohl gerne gegangen und noch lieber, hätte sie sich einfach in Luft aufgelöst.
,,Ich wäre mir sehr unhöflich gegenüber deiner .. Nun.. es wäre unhöflich gewesen, wenn es da Jemanden gäbe. Man könnte noch auf.. falsche Gedanken kommen’’, erklärte sie sich und ihre Verlegenheit, derweil sie eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr zwang. Falsche Gedanken, waren das Letzte was sie wollte. Nicht das noch irgendjemand über sie reden würde! Was sollte sie dann denn bloß tun?
Seine Beruhigungsversuche waren da eher nutzlos. ,,Du bist kein Trampel’’, flüsterte sie nur hilflos und seufzte. Sie wusste nicht, wie sie dagegen ankommen sollte. Die Hufflepuff fühlte sich hilflos ihren eigenen Ängsten ausgesetzt.
,,Hunger?’’, wiederholte sie, sichtlich verwirrt und drehte den Kopf wieder zu dem Löwen herum. Der Blick der Hexe, blieb an den Keksen kleben, die er nun hervor geholt hatte. Sie wollte gar nicht wissen, wie es dazu kam, dass er anscheinend immer etwas zu Essen bei sich hatte. Langsam schaute sie hinab zu seinem knurrenden Magen und schüttelte den Kopf. ,,Ich habe das Gefühl, dass nicht du auf mich, sondern ich auf dich aufpassen muss Potter’’, flüsterte sie, nicht anklagend sondern eher belustigt. ,,Muss ich dich nun auch noch zum Essen abholen, damit ich sicher sein kann, dass du nicht verhungerst?’’, fragte sie ungeniert und grinste schief.
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Das Grinsen auf seinem Gesicht zeugte von Selbstsicherheit aber auch von Aufrichtigkeit. Ihre Unsicherheit konnte er spüren, doch er war entschlossen ihr so viel Mut zu spenden, wie es ihm möglich war. Er wollte sie sicher nicht in Gefahr bringen, doch wollte er ihr gern zumindest ein wenig von seiner größten Leidenschaft zeigen. Er könnte ihr nicht zeigen, wie es war zu fallen, aber ihr konnte ihr die Freiheit des Fliegens zeigen. Eine Freiheit, die ihn schon von so manchen Sorgen gereinigt hatte. Vielleicht konnte es auch ihr ein wenig helfen und sie würde nicht mehr so ein trauriges Gesicht machen, etwas was er nur ungern an ihr sah. Madlene sollte viel lieber fröhlich lachen. Und vielleicht würde sie dann auch verstehen können, wieso er das Fliegen so sehr liebte.
„Niemals“, sagte er leise und lächelte sie sanft an. „Ich verspreche es.“

Er beobachtete ihre Reaktion. Nur selten machte er einem Mädchen solche Komplimente. Seine Großmutter hätte ihm vermutlich gern mit dem Stock einen Schlag gegen den Hinterkopf verpasst. Nicht weil er taktlos oder unhöflich war. Jedem Potter wurde der Charme bereits in die Wiege gelegt und mit dem Alter lernten sie es ihn zu perfektionieren, wobei sowohl sein Vater als auch sein Bruder ein wenig zu Zugeknöpft waren. Die Höflichkeitsfloskeln, die dazu dienten um vor allem in der gehobenen Gesellschaft in Erinnerung zu bleiben wurden ihm schon von klein auf eingebläut. Und obwohl die Potters nicht zu den rassistischen Reinblütern zählten, so hatte seine Großmutter doch eine etwas andere Meinung. Sie sähe es sicher nicht gern, ihn nun so mit Madlene reden zu sehen. Aber Richard interessierte herzlich wenig, was seine Großmutter dachte. Er mochte die Hufflepuff und auch eine cholerische alte Sabberhexe würde daran nichts ändern können.
„Hätte Dumbledore das Spektakel nicht beendet, wäre ich aufgestanden und hätte dir geholfen. Diese vielen Küken hätten eine Mutter gebrauchen können und Philibert hätte sich bestimmt über Geschwister gefreut“, sagte Richard amüsiert und malte sich aus, wie es wohl ausgesehen hätte mit Madlene durch das Klassenzimmer zu eilen, um alle Küken einzusammeln. „Er müsste zwar sein Bett teilen und sich daran gewöhnen, nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit zu bekommen, aber er würde sich sicher daran gewöhnen. Immerhin hätte er dann ganz viele neue Spielkameraden.“
Er musste den Knarljungen dringend mal wieder besuchen. Ihm fehlte das süße und freche Stacheltier. Er würde ihn gerne wieder bei einem seiner kleinen Angriffe auf Slytherins sehen, das letzte Mal war zum schreien komisch gewesen.
Er legte den Kopf leicht schief und sah Madlene nachdenklich an. Für gewöhnlich bekam er bei so manchen Leuten, die ihm über den Weg liefen, gleich mehrere Geistesblitze für allerhand Unfug. Vorzugsweise waren es Slytherins. Bei Madlene wollten allerdings keine Ideen aufkommen. Angestrengt überlegte er, legte dabei die Stirn in Falten und verzog das Gesicht. Allerdings kam da nichts.
Richards Miene entspannte sich wieder und fing langsam an zu Grinsen, bis das Grinsen zu einem Lachen wurde. Es war komisch, so etwas hatte er noch nie. Vermutlich musste er deshalb auch lachen.
„Nein, mein Kopf ist völlig leer“, sagte er und lachte noch immer. „Auch ein König muss sich wohl eine Niederlage eingestehen können. Ich weiß nicht, ist das gut oder schlecht?“
Vielleicht sollte er sich darüber ärgern, dass er mit seinen Ideen einmal am Ende war, aber er tat es nicht. Auch wenn es eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war, so konnte er sich mal über etwas anderes Gedanken machen, das war doch auch mal was neues.

Leichthin zuckte Richard mit den Schultern. Seiner Meinung nach sollte Madlene sich da nicht allzu viele Gedanken machen. Schließlich war ja nichts schlimmes passiert.
„Nun da es niemanden gibt, ist es nicht unhöflich und da wir hier allein sind, kann auch niemand auf falsche Gedanken kommen. Nur du und ich sind hier und wenn es dir lieber ist, wird niemand von dieser Nacht erfahren. Ich werde es sogar als Geheimnis mit ins Grab nehmen, wenn du es wünschst“, sagte er und lächelte Madlene verschwörerisch an. Ganz so als würden sie beide hier etwas verbotenes aushecken und nicht eine einfach Unterhaltung führen. Wobei einfach wohl das falsche Wort war.
„Oh doch“, meinte er während er neben den Keksen auch noch den halben Laib Brot zusammen mit dem Pflaumenmus aus seinem Umhang hervorholte.
Er stellte alles auf die Brüstung zwischen sich und Madlene ab. Das kleine nächtliche Picknick war nun genau das richtige. Vor allem wenn man, so wie er, noch keinen einzigen Bissen zwischen die Zähne bekommen hat.
„Es könnte mir gefallen, wenn du auf mich aufpassen würdest. Ich würde sicher ruhiger schlafen“, sagte Richard. „Wir könnten aber auch stattdessen gerne öfter solche nächtlichen Gelage abhalten.“
Er grinste ebenso schief wie sie, während er den Deckel vom Pflaumenmus abschraubte, ein Stück Brot abriss und es in das Mus tunkte. Mit vollem Mund grinste er weiter.
„Außerdem würde mir das die Möglichkeit verschaffen mehr über dich zu erfahren“, sagte er nachdem er den Bissen hinunterschluckte. „Und ich würde gerne alles über dich wissen.“
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8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT






Die Hufflepuff lachte bei dem Gedanken, wie es aussehen würde wenn etliche von den Küken in ihrem Schlafsaal leben würde. Mit dem jungen Knarl hatten nur die Wenigsten wirkliche Schwierigkeiten aber wenn sie solch einen Haufen Tiere mitgebracht hätte, wären die anderen Damen nicht besonders begeistert gewesen. Abgesehen von den Federn, die überall herum gelegen hätten, wären sicherlich ein dutzend Probleme damit aufgetaucht. Auch wenn es ihr niedlich vorgekommen wäre.
Manchmal war es wahrscheinlich ganz gut, dass es solche Grenzen hinsichtlich der Haustiere gab. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie unordentlich alles wäre wenn jeder von ihnen gleich mehrere Tiere mit nach Hogwarts bringen würde. Abgesehen davon, dass ein ordentliches Durcheinander herrschen würde, war der Gedanke an die Küken in den Fluren von Hogwarts weitaus mehr als nur erquickend. ,,Ich würde es allerdings angenehmer finden, wenn diese bei dir aufwachsen würden und ich sie dann besuchen komme. Zumindest die Anderen würden das befürworten. Und ich bin sicher, dass wir eines Tages noch die Gelegenheit bekommen werden zusammen Küken zu retten’’, antwortete sie ehrlich, auch wenn sie absolut keine Ahnung hatte, wie sie jemals zusammen mit Richard ein paar Küken retten würde. Vielleicht könnten sie dafür einen Orden gründen oder gar in ferne Länder reisen und seltenere Küken vor dem Aussterben retten. Allein der Gedanke daran war so verrückt, dass sie gar nicht anders konnte als zu grinsen und leicht den Kopf zu schütteln. Hatte sie das wirklich gesagt? Hatte sie darüber wirklich nachgedacht? Und der Tatsache zum Trotz, dass es Irrsinn war bildeten sich bereits die ersten Bilder vor ihrem inneren Auge ab und nahmen anderen Gedanken jeglichen Platz weg. ,,Und Philibiert kommt nach dir, er ist zu gern im Rampenlicht um seine Aufmerksamkeit mit anderen zu teilen’’, neckte die Brünette ihn und stupste ihn von der Seite an.

Neugierig sah sie dabei zu, wie der Gryffindor begann die Stirn in Falten zu legen und anscheinend über ihre Worte dachte oder der Küken Idee noch eine weitere Chance gab sich in seinem Kopf auszubreiten. Da sie aber nicht wusste was genau es nun war, hielt sie sich mit jeglichen Kommentaren zurück und betrachtete ihren Mitschüler nur abwartend. Eigentlich war Warten keine von ihren Stärken aber in diesem Fall gab die Britin ihr Bestes zumindest so zu tun, als wäre sie nicht besonders neugierig darauf was in seinem Kopf vorging.
Der Ausdruck verschwand von seinem Gesicht und sie zog die Brauen nachdenklich aber vor allem abwartend zusammen. Also?
Es waren also doch ihre Worte gewesen. Bei seiner Frage ob es nun gut oder schlecht war, dass ihm kein passender Streich für sie einfallen wollte, gab Lene ein langgezogenes:,,Hmmmm’’, von sich, ehe sie es nun war, die ihre Stirn in Falten legte. Die gespielte Nachdenklich verschwand ebenso wie die zusammen gezogenen Brauen als ihr klar wurde, was genau sie darüber dachte. ,,Ich nehme es als Kompliment meiner Person gegenüber und finde, dass es etwas gut ist. Ich könnte mich schließlich nie gebührend rächen und außerdem würde das all meine Zuneigung zu dir ruinieren’’, gab sie zurück und lächelte sanft. Es war definitiv etwas Gutes und sie wollte ihm glauben, dass er die Wahrheit sprach und es nicht nur sagte um sie zu beruhigen. Sie wollte einfach, dass es die Wahrheit war.

Die Schülerin des Dachshauses legte den Kopf schief, biss sic auf die Lippe und schien nach Worten zu suchen. Es war nichts und dennoch fühlte es sich fälschlicherweise so richtig an, dass sie nicht damit umzugehen wusste. Die Worte erstarben auf ihrer Zunge und machten sie schwer, beinahe bleiern. Blinzelnd nickte sie und lächelte erneut. Es gab keinen Grund sich Gedanken zu machen und trotzdem wollte ein Teil von ihr nicht wirklich ruhiger werden, vielleicht gerade wegen dem, wie es sich anfühlte.
,,Gibt es denn etwas, dass wir geheim halten müssen?’’, fragte sie nach und sah in das Gesicht ihres Begleiters. An sich nicht, oder? Mittlerweile war sie selber nicht mehr sicher. Es kam ihr vor als hätte sie sich um Kopf und Kragen gedacht und so viel um die eigene Achse gedreht, dass sie überhaupt nicht mehr wusste was es zu denken galt.
Vorsichtig nahm sie sich einen der Kekse und sah zu dem Laib Brot, das er aus dem Umhang holte. Ein wenig ungläubig biss sie in den Keks, sah dabei zu wie er ein Stück Brot abriss und blinzelte vor sich hin.
Sie schluckte den Bissen herunter und lächelte verlegen, ehe die Röte auch schon Einzug auf ihren Wangen fand. ,,Ich bin gar nicht so interessant, da gibt es nicht viel zu wissen’’, flüsterte sie verlegen und schaute hinunter zu ihrem Keks, ehe sie noch einen kleinen Bissen nahm.
,,Wahrscheinlich wäre ich nicht gut darin auf dich aufzupassen, auch wenn ich meine Zeit noch so gerne mit dir verbringe Richard. Und bei diesen nächtlichen Gelagen fürchte ich um meinen Schlaf. Es sei denn du zauberst auch Kissen und Decke aus dem Umhang, damit ich mich gegen dich lehnen kann und uns beide dann in den Schlaf reden kann.’’
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Den Mitbewohnern seines Schlafsaals würde es sicher alles andere als gut gefallen, wenn er ein Rudel Küken, dieser Größe bei sich einquartieren würde. Platz genug hatten sie alle mal, selbst mit den Küken. Sie hatten genug Platz um in oder unter seinem Bett zu schlafen. Je nachdem was ihnen lieber war. Aber die ganzen Federn und Daunen die sich im Zimmer verstreuen würden und der Gestank von dem Kot, den auch wenn sie noch klein waren, auch die kleinen Tierchen ausscheiden mussten, das alles wäre nicht sonderlich angenehm. Wenn sie besonders munter waren und mal spielten, versteckten sie sich vielleicht überall im Schlafsaal, kletterten den anderen Jungen in ihre Koffer, unter die Matratzen oder in die Socken. Und einer von seinen Zimmergenossen hatte eine Katze, die gern an seinem Fußende schlief. Richard mochte das Ding nicht besonders, denn sie stolzierte hin und wieder auch über die anderen Betten und verteilte im ganzen Raum ihre Haare. Seiner Katzenhaarallergie gefiel das natürlich überhaupt nicht und jedes Mal, wenn er mit roten Augen und dichten Atemwegen aufwacht, wusste er, dass sie sich wieder mal auf seinem Bett herumgewälzt hat. Das Tier würde die Küken vermutlich mit Vergnügen jagen und auffressen und das konnte er diese Bestie nicht durchgehen lassen. Aber vielleicht würden sie sich auch geschlossen formieren, die Katze attackieren und für immer aus dem Schlafsaal vertreiben.
Richard grinste gedankenverloren, während er über all das nachdachte. Es dauerte einen Moment ehe er wieder ins hier und jetzt zu Madlene zurück fand. Er grinste sie ein wenig verklärt an, so als wäre er gerade aus einem langen Schlaf erwacht.
„Ich nehme sie gerne auf und behandle jedes wie mein eigenes Kind“, sagte er und musste wieder bei diesem Gedanken schmunzeln. „Das hoffe ich doch sehr.“ Er fragte sich, wann dieser Tag wohl kommen mochte. Vielleicht mussten sie sie ja vor einem gefräßigen Fuchs retten, der sich an einem Hühnerstall zu schaffen machte. Oder vor einem Bauern, der sie zu Filet verarbeiten wollte. Egal welche Umstände herrschten oder wo sie waren, sie würden jedes Küken in Not helfen. Und wenn die Aufgabe nur darin bestand, ihm vom Baum zu helfen.
„Ehrlich?“, fragte Richard mit unverkennbaren Stolz in der Stimme, als sie von seinem Knarlsohn sprach. Ach, er sah den Kleinen einfach viel zu wenig. Da war es ja kein Wunder, dass er sich in den Mittelpunkt drängte. Der Gryffindor grinste spitzbübisch als Madlene ihm in die Seite stieß. „Ich vermisse ihn. Wie geht es ihm? Wir müssen unbedingt wieder ein Familientreffen abhalten.“

Richard schaute ein wenig beleidigt drein. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich nicht mehr mögen würdest“, sagte Richard dramatisch, meinte seine Worte aber dennoch ernst. Dass sie ihm ans Herz gewachsen war, brauchte er nicht abstreiten. Für gewöhnlich interessierte es ihn nicht sonderlich, was die Leute über ihn dachten, vor allem die, denen er schon ein mal einen Streich gespielt hatte. Aber bei ihr war es anders. Sie sollte keinen schlechten Eindruck von ihm haben und denken, er sei ein arroganter Wichtigtuer, so wie einiger hier ihn sahen. „Ich werde mich hüten und dich niemals auf den Arm nehmen“, verkündete er dann feierlich.

Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Nun ja, wir sollten niemandem verraten wann und wo, wir uns getroffen haben. Zumindest keinen Professoren oder Vertrauensschülern. Sonst werden wir wieder in den Verbotenen Wald geschickt“, sagte er. Wobei er dagegen nicht wirklich etwas einzuwenden hatte. Der Verbotene Wald war zwar nicht sein Lieblingsort in Hogwarts aber er bot immer eine nette Abwechslung. Und bei der Gesellschaft wäre es nur noch besser.
Ihre Unruhe war allerdings noch immer nicht verschwunden, das merkte der Gryffindor. Und so langsam machte er sich sorgen darüber, schließlich musste so was doch irgendwann an die Substanz gehen. Lag es etwa an ihm? „Fühlst du dich unwohl? Ich kann gehen, wenn dir das lieber ist.“ Richard warf dabei einen flüchtigen Blick über die Brüstung, auf der er noch immer saß. Ehrlich gesagt, ließ er sie nur ungern hier allein.
Er bemerkte ihren irritierten Blick, während er herzhaft in das Brot biss. „Ich hab den ganzen Tag noch nichts gegessen“, erklärte er mit vollem Mund, was von einem erneuten Magenknurren unterstrichen wurde. Noch immer tat sein Kopf weh und an der Stelle, wo er mit der Stirn gegen das Waschbecken gedonnert war, pochte es. Aber es war nicht mehr so schlimm wie am morgen.
„Das glaube ich nicht. Es gibt bestimmt einige tolle Geschichten die du mir erzählt kannst“, sagte er und Neugier flackerte in seinen Augen auf. „Bist du nicht eine Muggelgeborene? Wie ist es bei den Muggeln?“ Es interessierte ihn wirklich. Richard hat nie etwas anderes gekannt als ein Leben unter Zauberern. Schon als Kind hatte er sich immer gefragt, wie es wohl in der anderen Welt sein mochte. Wie die Menschen wohl ohne Magie überhaupt zurecht kamen? Wenn er mit seiner Familie in London war  hatte er seinen Vater mit allerlei Fragen gelöchert, die er entweder nicht befragen konnte oder nicht wollte. Henricus Potter interessiert sich nicht sonderlich für die Muggel und die Fragen seines Sohnes ermüdeten ihn. War er mit seiner Großmutter in der Stadt, was leider nicht gerade selten geschah explodierte sie beinah, wenn er es wagte sie mit den Fragen zu nerven. Als er sich eines dieser großen Gefährte, die die Muggel Automobil nannten, näher ansah, packte der alte Hausdrachen ihn am Ohr und zog ihn grob hinter sich her. Sie hielt die Muggelwelt für verrückt und primitiv und hielt sich dort immer nur so lange auf, wie es eben nötig war. Die Faszination ihres Enkelsohnes stieß bei ihr nicht gerade auf Verständnis.
Richard schnalzte mit der Zunge. Ein Kissen hatte er leider nicht dabei. Zu schade. Er könnte ihr aber seinen Umhang leihen, falls ihr kalt war. Nur müsste er ihr dann erklären, weshalb sie vom Kopf abwärts plötzlich unsichtbar wurde. Er warf einen verstohlenen Blick zu seinen Tarnumhang, den er vor der Tür des Balkons fallen gelassen hatte.
„Ich habe gerade nichts dabei, aber nächstes Mal werde ich sicher daran denken. Ich würde nur zu gern von dir in den Schlaf geredet werden. Das wäre zur Abwechslung mal ein erholsamer Schlaf“, meinte er seufzend. Dann grinste er schalkhaft und breitete die Arme aus. „Aber wenn du dich an mich lehnen willst, nur zu.“
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8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT





,,Ich würde dich nie anlügen, vor allem nicht wenn ich über Philibert spreche’’, erwiderte die Brünette, nicht minder amüsiert als vorher. Der Stolz, der in der Stimme des Gryffindors mitschwang war sicherlich Schuld daran, dass sie das Ganze nicht so ernst nahm sondern ebenfalls versuchte darin etwas Gutes zu sehen. Sie hatte nie das Bedürfnis danach verspürt im Mittelpunkt zu stehen. Es war ihr immer angenehmer vorgekommen, wenn sie einfach in der Menge untertauchen konnte und sie das Gefühl hatte, dass niemand sie sehen konnte. So hatte ihr auch Niemand sagen können, dass sie nicht hier her gehörte. Brauchten sie auch gar nicht. Mittlerweile sagte Madlene sich das selbst oft genug, als das ein anderer das noch übernehmen musste.
Dennoch zwang sie sich an den kleinen Knarl zu denken und nicht an sich, versuchte weiterhin etwas Gutes darin zusehen, dass er mehr nach Richard kam und gerne von anderen beachtet wurde. Sie legte den Kopf schief und blinzelte. ,,Es geht ihm gut aber du fehlst ihm’’, antwortete sie ehrlich und lächelte leicht. Nicht nur ihm, aber das sagte sie nicht, sondern lächelte nur weiter. Wie hätte sie jemals in Worte fassen können, dass seine Nähe ihr gut tat, wenn sie es sich selbst nicht zugestehen wollte. Ihr Herz lag schwer in ihrer Brust, derweil sie den Blick wandern ließ, zurück zu der Landschaft, die unter ihnen lag. Verborgen im Halbdunkel sah kaum etwas gefährlich daran aus und die Entfernung wurde klein; ein Katzensprung.

Sie hätte nicht leugnen können, dass auch wenn seine Worte so dramatisch klangen, sie darin etwas Schönes fand. Dass sie sich geehrt fühlte und ihre Wangen leicht kribbelten, bei dem was er gesagt hatte. ,,Wahrscheinlich würde ich es nicht schaffen dich über lange Zeit nicht zu mögen und meine Zuneigung könnte ich nur schwer verstecken’’, antwortete sie daraufhin und dachte daran, dass sie allein bei dem ersten Versuch schon scheitern würde. Wenn sie das schiefe Grinsen des anderen sah, war es meist schon vorbei mit ihrer Traurigkeit und sie konnte nicht anders als es zu erwidern. Wie hätte die Hufflepuff da so tun können, als wenn es ihr nichts bedeutete?
Mit den Gedanken an das letzte, gemeinsame Abenteuer im verboteneren Wald, fiel es ihr nicht besonders schwer vor sich hin zu grinsen. Auch wenn sie nach dem vielen Regen tatsächlich eine leichte Erkältung gehabt hatte, blieb die Erinnerung weiterhin so lebendig und erheiternd, wie in dem Moment in dem sie geschehen war.
,,Würde ein Spaziergang im verbotenen Wald bedeuten, dass wir wieder einen romantischen Gang zum See einlegen und du mir Blumen mitbringst? Wobei ich zugeben muss, dass mir der Mondschein bei unserem letzten Treffen gefehlt hat’’, antwortete sie neckisch. Allein der Blick des Hausmeisters wäre ein weiteres Treffen im Wald wert gewesen, auch wenn sie normalerweise dazu tendierte eher nach den Regeln zu spielen und selten etwas tat das Verboten war. Sie hatte stets Angst gehabt, dass man so auf sie aufmerksam wurde. In diesem Falle kam ihr der Gedanke aber beinahe schon verlockend vor. ,,Allerdings will ich nicht riskieren, dass man nicht für schlechten Einfluss für dich hält’’, ergänzte sie lachend.

Ein wenig aus dem Konzept gebracht, schüttelte sie nur hastig den Kopf. Sie wollte nicht, dass er ging. Die Britin hatte nur Sorge um ihn, um sich; um sie Beide. Die Hexe wollte ihm nicht den Abend rauben oder besser gesagt die Nacht und seinen wohlverdienten Schlaf. Genauso wenig, wie sie ihm auf den Nerven herumtändeln wollte; sie hatte schlichtweg Angst, dass sie ihm mit ihrer Art auf den Schlips treten würde.
Außerdem war es ihr unangenehm über sich zu reden. Zumindest wo sie momentan nicht einmal zu wissen schien, wer dieses Ich war und warum sie es so wenig leiden konnte. Allen voran wollte sie nicht über ihre Eltern reden, über ihre Herkunft oder irgendetwas, dass mit Muggeln zu tun hatte. Aber ihm das zu erklären würde ihn nur weiter in ihr Chaos hineinziehen, wo sie doch genau das vermeiden wollte. Ihr Blick glitt den Balkon hinab. Vielleicht hatte sie einfach geglaubt, dass sie genug gelitten hatte und das ein simples ausrutschen nichts verändert hatte. Hatte sie überhaupt noch die Wahl, was sie tat oder ließ sie die Dinge einfach nur geschehen?
,,Bitte, bleib.’’ Ein leises Murmeln. Die einzige Antwort auf all seine Worte, ehe sie ein Stück näher auf seine offenen Arme zu rutschte und die Augen schloss. Ja, sie wollte sich gegen ihn lehnen. Deswegen dauerte es auch nicht lange, bis sie ihren Kopf erschöpft auf seine Schulter sinken ließ. Es gab keinen logischen Grund für ihre Erschöpfung, keinen den sie hätte formulieren können. In letzter Zeit schien einfach alles zu viel. Selbst das, was ihr früher leicht gefallen war. Alles war schwierig, nichts war leicht und scheinbar wollte jeder nur ihr Leid. Es fiel ihr schwer zu verstehen, warum das alles so war, wie es war. ,,Momentan würde mir nicht eine fröhliche Geschichte über meine Familie oder Muggel einfallen.’’ Ihre Stimme klang belegt und sie dachte an die Briefe ihrer Eltern. Die schlichten Versuche sie zu dem zu machen, was sie nicht war und was sie niemals hätte werden können.
,,Muggel sind.. anders. Ihr Zauberer seid alle so entspannt, ihr seid ihr selbst und ihr lebt. Meine Familie lebt nicht, sie arbeiten und wenn sie nicht arbeiten, dann reden sie über ihre Sorgen und .. es geht immer nur darum, was alles noch zu tun ist und.. das dunkelste was passieren kann, wird ausgemalt bevor auch nur eine weitere Stunde vergangen ist. Sie kennen nicht die Zukunft und trotzdem glauben sie genau zu wissen, wie alles ablaufen wird. Heute, Morgen und ihr gesamtes Leben lang. Wenn alles geplant ist sind sie glücklich, weil sie sich dann sicher fühlen und glauben, dass sie alles unter Kontrolle haben.’’ Die junge Frau schwieg. Das hatte sie so nicht sagen wollen. Sie hatte nicht so über sie reden wollen aber ihr fiel nicht einmal mehr ein, wie sie sonst die Muggel umschrieben hatte. Sie wusste, dass sie diese so oft in ihrem Leben verteidigt hatte, so viel Gutes an ihnen gefunden hatte und jetzt fühlte sie sich nicht einmal mehr dazugehörig. ,,Tut mir Leid Richard, wirklich. Momentan verbinde ich damit nur Schlechtes, nur Leid und Trauer.’’
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Der Gryffindor grinste bis über beide Ohren als er an den kleinen Knarl dachte. Er wäre sicher ein treuer Kumpane, wenn er wieder einmal einen seiner Streifzüge beging oder jemanden auf den Arm nahm. Bewiesen hat er seine Abneigung gegen Slytherins bereits, als er letzten Monat dem Carrow die Hose 'befeuchtete'. Zwischen ihm und Philibert bestand ein Band, welches er sich selbst nicht so ganz erklären konnte. Das kleine Tier war verwegen, genau wie er und er hatte einen ebenso ausgeprägten Sinn für Humor. Sie beide teilten das Bedürfnis ihre Mitmenschen immer zum Lachen bringen zu müssen.
Es war wohl gut, dass Philibert bei Madlene lebte, auch wenn er ihm fehlte. Aber andernfalls würden die beiden am laufenden Band nur Unfug anstellen und niemand wäre mehr vor ihnen sicher.
„Hat er die Mehlwürmer gegessen, die ich dir geschickt habe?“, fragte er nach. Eigentlich hätte er das kleine Päckchen von vor ein paar Tagen auch Lene selbst überreichen können, allerdings fand er es irgendwie lustig, sie ihr und Philibert mit seiner Eule an den Frühstückstisch zu schicken, so wie es die Eltern für ihre Kinder hier immer taten, wenn sie ihnen Leckereien schickten. Damit die Hufflepuff aber nicht über den Inhalt erschrak, schrieb er auf den Deckel das Päckchens 'Nicht erschrecken, es lebt!'.

Richard seufzte und ließ erleichtert die Schultern sinken. „Puh da bin ich aber froh“, sagte er und rieb sich über die Stirn. Er lächelte sie freundlich, ja beinah liebevoll an. Bei den braunen Augen fiel es ihm schwer nicht zu lächeln. Sie strahlten die gleiche Herzlichkeit und Unschuld aus, die er auch bei seiner Schwester sah. Er mochte das sehr.
Da ging es ihnen ähnlich. Seine Zuneigung konnte er wohl auch schwer verstecken und eigentlich wollte er es auch gar nicht. Warum auch? Sie war ein wundervoller Mensch, Richard konnte sich nicht vorstellen, dass es überhaupt jemanden im Universum gab, der keine Zuneigung zu ihr empfinden konnte.
Der Gryffindor lachte leise über ihre Frage. Der letzte Aufenthalt im Wald war wirklich denkwürdig.
„Das letzte Mal war tatsächlich etwas zu nass, für meinen Geschmack“, meinte er und grinste, während Richard gedankenverloren Richtung Nachthimmel blickte. Wie komisch, dass sie sich nun wieder im 'Mondschein' trafen. War ja fast wieder romantisch. Wobei man dieses Treffen eindeutig als romantischer abtun konnte, als das im Wald. Auch wenn es eigentlich nur zufällig zustande gekommen war. „Nächstes Mal wird es viel romantischer. Kerzenschein und ein kleines Picknick am Weiher und Einhörner in dessen perlweißem Fell sich das Mondlicht widerspiegelt, wie in einem Kristall. Die Werwölfe könnten nur vielleicht etwas lästig sein.“ Man wusste ja nie so wirklich, was einem im Wald begegnete und um einen wirklich schönen Spaziergang zu erleben, sollte man es wohl besser mit jedem anderen Wald in Britannien versuchen, nur nicht mit dem, der vor ihren Schlossgründen lag. Dagegen einzuwenden hätte er allerdings dennoch nichts.
Bei ihren folgenden Worten lachte Richard erneut laut auf. Wurde aber schnell wieder still und warf einen prüfenden Blick zur Balkontür. Nicht, dass Pringle sie noch erwischte.
„Ich bezweifle, dass du jemals einen schlechten Einfluss auf mich ausüben könntest.“ Seine Großmutter wäre da vielleicht anderer Meinung, aber ihre Meinung interessierte Richard herzlich wenig. „Ich bin wohl der, der schlechten Einfluss auf dich hat. Du solltest dich vielleicht von mir fernhalten, ansonsten nimmt deine Schulakte mal ein Viertel von der Dicke meiner Akte an.“ Wieder grinste er.

Mit gerunzelter Stirn sah er auf die junge Frau hinunter und kam so langsam zu dem Entschluss, dass er ihr vielleicht wirklich die Ruhe gönnen sollte. Sie schien sich zumindest ein wenig beruhigt zu haben, so dass er nicht befürchten musste sie morgen am Fuße des Balkons oder sonst wo wieder zu finden, auch wenn er nicht glaubte, dass sie dazu tatsächlich in der Lage gewesen wäre. Vielleicht sollte er sie aber auch besser zu ihrem Gemeinschaftsraum führen.
Gerade wollte er die Arme senken und sich von der Brüstung abstoßen, als Madlene sagte, er solle bleiben und sich gegen ihn lehnte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Richards Gesicht und eher etwas zögerlich legte er vorsichtig einen Arm um ihre Schulter. Sie fühlte sich kalt an und da es mitten in der Nacht war, war das auch nicht gerade verwunderlich. Aber er würde sie sicher nicht einfach so neben sich frieren lassen. Schnell löste er sich von ihr, nur um sich den Umhang abzustreifen, über ihre Schulter zu werfen und sie dann wieder an seine eigene Schulter zu ziehen. Das lockere Shirt, welches er noch trug, war zwar nicht besonders warmhaltend, aber er kam damit schon klar. Er musste grinsen, als ihm einfiel, dass er Madlene auch schon im Wald damals seinen Umhang übergeworfen hatte.
Es wunderte ihn, was Madlene zu sagen hatte. Er kannte die Hufflepuff nicht gut genug um zu wissen, aus welchen Verhältnissen sie stammte. Aber wegen ihrem sonnigen Gemüt hatte er eigentlich angenommen, dass sie ein wunderbares, rosiges Leben ohne jegliche Sorgen geführt hat.
Er hörte ihr zu, schweigend. Die Enttäuschung konnte man ihm ansehen, denn eigentlich hatte er etwas ganz anderes erwartet zu hören. Als er klein war hatte er sich immer vorgestellt, wie es wohl bei den Muggeln war. Als seine Mutter noch lebte, hatte diese ihm immer von ihren sonderbaren Geräten und Verhaltensweisen erzählt. Nach ihrem Tod und als er keinen mehr hatte, der seine Neugierde stillen konnte, hatte er sich die absonderlichsten Geschichten ausgemalt und sich immer gewünscht einmal unter ihnen leben zu können. Nun von Madlene zu hören, wie es wirklich unter Muggeln war, war ziemlich ernüchternd, denn so wirklich schienen sie sich nicht von seiner Familie zu unterscheiden.
Eine Weile sagte er nichts und sah ein wenig zerknirscht auf den Boden. Er hatte sie immer für unabhängig gehalten, frei in ihren Entscheidungen und ihrem Schicksal. Ohne, dass ihnen jemand im Nacken hing, sie lenkte und ihre Zukunft für sie vorherbestimmte. Scheinbar konnte er doch nie so wirklich seiner Großmutter entfliehen, wenn nicht einmal die Muggelwelt frei von diesen Ketten war. Versehentlich griff er Madlene etwas fester, ließ aber sofort wieder locker als er es bemerkte.
„Entschuldige“, sagte er leise und räusperte sich schnell. „Na ja, wenn du Zauberer für entspannt hältst, dann hast du noch nie meine Familie getroffen.“ Er lachte um die Enttäuschung zu überspielen.
Er hatte noch nie mit ihr über seine Familie gesprochen. Das war ein Thema, welches Richard wenn überhaupt nur vor seinen Freunden ansprach und dann auch nur ungern. Seine Familie war alles andere als entspannt. Sie war sehr konservativ und akzeptierte seine burschikose Art nicht im geringsten, nur brachten alle Züchtigungen seiner Großmutter ihn dennoch nicht davon ab.
„Schon gut. Das waren wohl nur die Fantasien eines naiven Jungen, die ihm eingeredet haben, dass es irgend woanders besser sein muss“, sagte er dann zeigte ein gequältes Lächeln.
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MADLENE & RICHARD
8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT





Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen dachte die Hufflepuff daran, wie sie Mehlwürmer erhalten hatte. Tatsächlich hatte sie Gefallen daran gefunden ab und an Briefe zu schreiben, dabei allerdings keine an ihre Familie oder irgendwelche Freunde weit weg, tatsächlich gingen die meisten ihrer Briefe an Richard, in denen sie ansprach, wie den verloren gegangenen Vater, der auf zu vielen Expeditionen unterwegs war und deswegen den einzigen Sohn, den er hatte, zurückließ. Dieses Spiel hatte ihr echte Freude bereiten können und sie konnte die Antworten des Gryffindors meist nicht abwarten. Allerdings hatten die Mehlwürmer ihre Reaktion nicht verfehlt. Sowohl beim Herzog als auch bei Madlene hatten sie eine deutliche Reaktion gefordert. Wobei die Britin dabei eher mit gemischten Gefühlen reagiert hatte. Das Schild hatte nicht wirklich geholfen. Wurm blieb doch irgendwie Wurm und sie hätte vor Schreck, als einer dieser ihr den Kopf entgegen schob, beinahe die gesamte Packung über ihrem Bett verteilt. In einer geschickten Bewegung wurden die Würmer dann allerdings gerettet und grinsend an den gierigen aber vor Freude strahlenden Herzog verfüttert.
,,Seine Freude war unbeschreiblich’’, gab sie ehrlich zurück und lächelte breit. ,,Allerdings habe ich mich trotz Warnung erschreckt’’, gab sie lachend zu und schüttelte kurz den Kopf über sich selbst. An sich albern, weil es nur Würmer waren und sie nun wirklich keine der Frauen war, die Angst vor Würmern hatte. Spinnen. Spinnen waren ein ganz anderes Kaliber und wirklich furchtbar aber das musste sie ja niemandem auf die Nase binden.

Richard lachte und Lene beantwortete das Ganze mit einem Lächeln. Sie mochte sein Lachen. Ihr gefiel das Zucken seiner Mundwinkel und das Geräusch an sich, genauso wie das Lächeln was er ihr danach zeigte. Es wäre schwer gewesen darauf nicht mit einem Lächeln zu antworten. Sowieso war es schwer in seiner Nähe nicht gut gelaunt zu sein.
,,Nass? Nun, vielleicht solltest du dann vor dem nächsten Rendezvous dein Gemüse aufessen, damit die Sonne scheint’’, entgegnete sie neckend und dachte daran zurück, wie albern sie Beide dreingesehen haben mussten, als es anfing wie aus Eimern zu schütten und nicht einmal mehr das Blätterdach genug Schutz bot.
Bei der Vorstellung des nächsten Mals hörte sie aufmerksam zu, nickte mehrmals und lächelte verträumt, in Gedanken bereits die Kulisse abgehend. ,,Die Werwölfe würden sich doch niemals trauen dich zu stören’’, gab sie lapidar zurück und hoffte, dass die Werwölfe tatsächlich da blieben wo sie waren. Nicht auszudenken, wenn neben dem Monster auch noch Werwölfe durch Hogwarts streifen würden. Ein kalter Schauder überlief ihren Rücken und sorgte dafür, dass sich ihre Nackenhaare leicht aufstellten. Vielleicht hätten sie all das ernster nehmen sollen aber es fiel ihr schwer das wirklich zu tun, wenn sie daran zurückdachte, wie selbstbewusst der Gryffindor damals gewesen war. Es hatte nicht einen Tag in ihrem Leben gewesen, an dem sie so mutig war, sie würde niemals solchen Mut aufbringen können. Dafür war sie viel zu sehr.. sie selbst.
,,Ich befürchte, dass es bereits zu spät ist mich von dir fern halten zu wollen. Ihre Warnungen kommen zu spät Mr. Potter’’, antwortete sie, ein süffisantes Lächeln auf den Lippen. Nicht das sie daran glaubte, dass er wirklich einen schlechten Einfluss auf sie ausüben könnte aber um ihm wirklich fern bleiben zu können, hatten sie schon zu viel zeit miteinander verbracht. Sie hatte daran gedacht. Am Anfang als sie zusammen am Waldrand gestanden hatten und Pringle sie scharf gemustert hatte. Aber irgendwo zwischen den Blumen, die er ihr mitgebracht hatte und seinen Scherzen, war sie verloren gewesen. Den Weg zurück kannte sie nicht mehr und.. sie hätte auch nicht mehr zurückgewollt.

Zögerlich wartete sie die Reaktion des Löwen ab, ob er nun bleiben würde oder ging. Die Britin hatte ihn nicht vergraulen wollen, im Gegenteil. Sie hatte schlichtweg Angst gehabt und war zu .. unfähig gewesen ihm zu sagen, dass er es schaffte sie für ein paar Minuten von ihrem Trübsal abzulenken. Stattdessen war alles was sie hervorbrachte ein bleib, das in der Stille zwischen ihnen so winzig klein wirkte. Aber er verschwand nicht. Auch wenn sie geglaubt hatte, dass er spätestens jetzt verscheucht sein müsste, blieb er dort bei ihr sitzen und legte still einen Arm um sie.
Das ihre Augen sich weiteten und sie für einen Moment unsicher war, warum er das tat verbarg sie. Konnte ihre Verwirrung aber nicht mehr zurückhalten als er ihr den Umhang über die Schultern legte. Leise lachend schüttelte sie den Kopf. Manche Dinge änderten sich wohl nie; Gott sei Dank.

Madlene hätte blind sein müssen um nicht zu entdecken, dass es ihm nicht gefiel was sie sagte oder das er sich zumindest anderes erhofft hatte. Unsicher was sie nun tun sollte, hatte sie den Blick ebenfalls auf den Boden gerichtet. Allerdings sorgten seine Worte dafür, dass sie etwas sagen wollte und das Gefühl hatte, dass sie etwas tun musste.
Ein wenig ungelenk drehte die Brünette sich dem Gryffindor zu. ,,Es tut mir Leid’’, antwortete sie leise und sah ihn an. Vorsichtig strich sie mit der Hand über seine Wange und lächelte schief.
,,Aber Richard, das bedeutet nichts. Wenn deine Familie nicht entspannt ist und meine nicht optimal ist, dann bedeutet das rein gar nichts. Die Welt ist so riesig und ob es irgendwo besser oder schlecht ist hängt einzig von den Leuten ab mit denen man dort ist'', erklärte sie sanft und schluckte den Kloß herunter, der sich in ihrem Hals gebildet hat. ,,Ich meine.. ich bin jetzt mit dir glücklich. Das hier das ist besser als 90% meines Lebens und ich weiß, dass man sich manchmal nirgendwo zugehörig fühlt und man nicht glücklich damit ist, was man alles sein Zuhause nennt. Aber das ist mir egal. Jetzt, in diesem Moment bin ich hier glücklich und das ist wie irgendwo zu Hause zu sein.’’ Ihre Worte endeten in einem leichten Lächeln, ehe sie den Kopf schief legte und ihn betrachtete.
,,Ich bin mir sicher, dass wir schon einen Ort oder irgendetwas finden das.. besser ist.’’ Und wenn nicht, dann hatte sie zumindest diesen Moment, der so vieles in den Schatten stellte, dass die jahrelang Familie genannt hatte.
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Das Grinsen auf dem Gesicht des Potters wurde breit, sehr breit. Er konnte sich die Begeisterung Philiberts bei der Entdeckung seines Geschenks nur zu gut vorstellen. Mehlwürmer lösten bei seinem Knarlsohn wohl etwa die gleiche Reaktion aus, wie sie eine Schachtel frischer Weihnachtskekse bei ihm auslöste. Damals in der ersten Klasse, als seine Schwester und Großmutter ihn und Charlus am Bahnhof empfingen, weil sie die Weihnachtsferien zu Hause verbrachten, stürmte Hazel auch mit einer Schale selbstgebackener Weihnachtskekse auf ihn zu und überreichte sie ihrem großen Bruder. Eine größere Freude hätte sie ihm nicht machen können, nur zu schade, dass seine Großmutter sie zur Strafe für die ganzen Beschwerdebriefe der Schulleitung einkassiert und weggeworfen hatte.
Mit Madlenes folgenden Worten wurde sein Grinsen allerdings entschuldigend. „Tut mir leid, aber ich wollte die Überraschung nicht verderben“, sagte er und wuselte sich durch das dunkle Haar. Philibert konnte zwar nicht lesen, so weit Richard zumindest wusste, aber vielleicht hätte Madlenes Blick dem Knarl ja verraten, was sich in dem Paket befand. Und das wollte er natürlich verhindern, sonst wäre sein Geschenk sicher nicht so toll angekommen.

Mit gespielt erschrockenem Gesicht sah er Madlene an, beinah wie ein freches Kind, welches von seiner strengen Mutter getadelt wurde.
„Mein Gemüse aufessen? Ich will mein Gemüse nicht aufessen! Das ist so gesund“, sagte er und setzte ein angewidertes Gesicht auf. Eigentlich hatte er gegen Gemüse ja nichts einzuwenden, aber es machte so viel mehr Spaß die Erbsen im Tee irgendeines unaufmerksamen Schülers zu versenken, als sie selbst zu futtern. Aber falls das dabei helfen sollte, dass sie einen Spaziergang im Trockenen durch den Wald führen konnten, dann würde er es zumindest versuchen und die nächsten Erbsen für sich behalten.
„Meinst du? Werwölfe haben noch nie einen Richard Potter gekostet, ich bin mit Sicherheit ein Gaumenschmaus. Ich meine, unter dieser zarten Haut kann sich doch nur köstliches Fleisch verbergen. Ich würde sicher ein ausgezeichnetes T-Bone Steak abgeben oder einen Eintopf.“ An einem Spieß braten wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit, aber wenn er tatsächlich einem Werwolf begegnen sollte, würde dieser sich vermutlich damit zufrieden geben, ihn nach einer Hetzjagd zu zerfetzen und sich dann an seinen rohen Innereien satt essen. Wenn er Glück hätte, würde er noch mit einem einfachen Biss davon kommen, aber dann würde ihm gleich das nächste Problem bevorstehen. Sich jeden Monat einmal in einen Mensch-Wolf-Hybrid zu verwandeln, war nicht gerade sein Traum, da endete er dann doch lieber als Steak.
Richard blinzelte und lächelte sanft. „Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber da bin ich froh.“ Er wickelte Madlene fest in seinen Umhang, so schaffte es weder ein kaltes Lüftchen durch einen Stoffschlitz, noch konnte die Hufflepuff sich davon schleichen, falls sie es sich doch noch anders überlegen sollte. Er grinste sie breit an. Natürlich würde er sie ziehen lassen, sollte sie sich dazu entscheiden den Kontakt abzubrechen. Sie schien schließlich schon genug Probleme zu haben und Richard war jemand der versehentlich die Leute in noch mehr Probleme mit hineinzog. Falls sie also irgendwann einen Schlussstrich ziehen sollte, konnte er ihre Entscheidung durchaus verstehen, auch wenn er sie nur schwer akzeptieren könnte.

Das Lächeln auf seinem Gesicht war traurig, doch ihre beruhigenden Worten besänftigten ihn tatsächlich. Irgendwo in seinem Inneren berührten ihre Worte ihn. Ein Ziehen in seiner Magengegend, welches gleichzeitig unangenehm wie wohltuend war ließ sein enttäuschtes Gesicht wieder aufhellen. Er schloss einen Augenblick die Augen, als Madlene ihre Hände sanft an seine Wange legte. Ein rötlicher Schimmer legte sich an die Stelle, wo sie ihn berührte. Ihre Worte stimmten. Sie sprach ihm damit aus der Seele. Alles daran war wahr und genauso erging es auch ihm. Richard wusste nicht so recht, was er auf ihre Worte hin antworten sollte, denn sie hatte damit bereits alles gesagt. Das hier war tatsächlich besser als der Großteil seines bisherigen Lebens. Die einzigen Lichtblicke bildeten sein verstorbene Mutter, seine kleine Schwester und seine besten Freunde. Sie waren alles was er hatte und so viel mehr Familie, wie das was zu Hause in Epsom nur darauf wartete ihn endlich zu verheiraten.
Das sanfte Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter als sie zu ihm aufsah. Vorsichtig hob er die Hand, legte sie an ihren Hinterkopf und zog sie näher zu sich, um dann seine Lippen bedacht auf ihre Stirn zu platzieren. Es war nur eine kurze Geste, er wollte sie nicht zu sehr in Verlegenheit bringen, aber er hatte das Gefühl, dass dankende Worte allein nicht ausreichten. Langsam ließ er wieder von ihr ab, versuchte sich selbst die Verlegenheit nicht zu sehr anmerken zu lassen. Seine Finger gruben sich in den kalten Stein der Brüstung während er nun mit einem leichten Lächeln zum Boden blickte.
„Wir werden ganz sicher etwas finden. Und es ist gut zu wissen, dass ich nicht allein danach suchen muss“, sagte er und lächelte leise. Vorsichtig sah er zu ihr auf „Bei dir ist es so viel einfacher alles andere zu vergessen.“
Sie würde er überall mit hinnehmen, um dort etwas besseres als das zu Hause, welches er kannte, aufzubauen. Irgendwo würde dieser Ort auf ihn warten und sobald er in fand, würde er ihn nie wieder aufgeben.

Ooc: Und hier falls es nicht gefällt ein Snickers ;)
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MADLENE & RICHARD
8. MAI 1943 - HOGWARTS BALCONY - MIDNIGHT





Die junge Frau schloss die Augen und biss sich unbemerkt auf die Unterlippe.
,,Gemüse kann so lecker sein’’, murmelte sie nachdenklich und öffnete die Auge wieder. Ein leises Grummeln ihres Bauches unterstützte nur das vorher gesagte. Die junge Frau dachte an leckeren Kürbis in der Herbstzeit oder auch an Tomaten. Der Gedanke an die Tomatensuppe ihrer Großmutter ließ ihren Magen nur erneut grummeln. Danach verspürte sie wirkliche Sehnsucht. Andere Dinge waren da eher zweitrangig. ,,Gesund und lecker’’, antwortete sie und tippte dem Anderen gegen den Bauch. Sehr lecker.
,,Und die Werwölfe würden dich wahrscheinlich auch mit einer Gemüsebeilage verspeisen und deswegen macht es nur Sinn, wenn du dich mit dem Gemüse anfreundest. Vor allem wenn du zur Suppe verarbeitet wirst. Stell dir nur einmal vor, zusammen in einer riesigen Wanne mit Karotten und Lauch.. Da solltest du dringend deinen Frieden mit dem gesunden Essen schließen’’, meinte sie etwas zu nachdenklich. In ihrem Kopf stellte sie sich unlängst Möhren mit Beinen vor, die Richard schon kokett entgegen lächelten, dazu Lauchstangen mit unglaublichen Sturmfrisuren; erneut schien ihre Fantasie mit ihr durchzugehen, derweil sie dort neben ihm saß und sich von den Gedanken entführen ließ. Wahrscheinlich fiel ihr das so leicht, weil es schöner war daran zu glauben als an einen Potter, der für immer ein Werwolf sein müsste.

Vorsichtig lehnte sich die Brünette gegen ihn, war dankbar für den schützenden Umhang und schloss wieder die Augen. Nicht das sie hier die Müdigkeit wirklich bemerkbar machte, eher fühlte sie sich seit langer Zeit endlich mal wieder.. entspannter. Auch wenn es naiv war in solchen Zeiten sich nach ein bisschen Frieden zu sehnen, konnte sie nicht anders als genau das zu wollen. Ein bisschen Ruhe schien in den letzten tagen immer zu viel verlangt. Jeglicher Mangel an Privatsphäre kam ihr allein in den letzten Stunden unerträglich vor. Alles was sie hatte haben wollen war ein Augenblick in dem sie keine Furcht spüren musste. Ein bisschen weniger Last in all den sorgenvollen Stunden.
,,Du solltest nicht immer so schlecht über dich denken’’, flüsterte sie leise und öffnete die Augen einzig, um ihn anzusehen. ,,Ich bin froh dich bei mir zu wissen Richard, auch wenn du das Chaos hinter dir herziehst, wie andere einen aufdringlichen Duft. Ich sehe dich als meinen Freund an und auch wenn es sentimental klingen mag, habe ich selten so viel Ruhe, wie in dem Momenten mit dir - trotz all des Chaos’’, ergänzte sie erklärend und hoffte, dass er sie auch noch ohne große, weitere Worte verstehen würde. Was sie jetzt brauchte war ein wenig Verständnis und genau das hier. Das hier tat gut.

Die Britin suchte, derweil sein Gesicht in ihren Händen, allen voran nach Vertrauen in seiner Mimik. Vielleicht würde er ja wirklich verstehen, was sie gesagt hatte oder in all ihren Worten wirklich die Bedeutung herauspicken können. Sie wusste ja selber, wie schwer das manchmal war, wenn jemand viel redete und dann herausfinden musste was dieser wirklich hatte sagen wollen. Lene wusste ja selber, dass sie manchmal zu viel sagte und sie ihren Mund einfach nicht halten konnte. Mit ihr verhielt es sich manchmal, wie mit einem Wasserfall. Ständig dieses Gerede, furchtbar. Am liebsten hätte sie sich sofort entschuldigt bei ihm aber unterließ es, weil sie nicht wollte, dass er etwas falsches dachte. Eigentlich wollte sie letztlich nur, dass er sie mochte und wusste, wie wichtig ihr war, dass es ihm gut ging. Ergab das Sinn?
Ein bisschen unbeholfen musste sie feststellen, dass seine Wangen sich langsam rot färbten und sie selbst hatte ein Problem nicht das Selbe auch auf ihrem Gesicht zu zeigen. Die Hufflepuff wollte nicht schon wieder zeigen, wie viel Schüchternheit wirklich hinter ihren Worten ruhte und wie schwer das alles doch für sie war. Vor dem Löwen wollte auch sie mutig wirken, selbst wenn sie das eigentlich gar nicht war.
Als er jedoch ihren Hinterkopf ergriff und sie näher zu sich heranzog, merkte sie erneut, wie sich die Wärme auf ihre Wangen stahl und die Farbe gleich mit. verwirrt blinzelnd schielte sich leicht nach oben, derweil er einen vorsichtigen Kuss auf ihrer Stirn platzierte. Beide sahen zur Seite als sie sich von einander lösten. Immer noch leicht gegen ihn gelehnt ertappte Madlene sich dabei, wie sie immer wieder zu ihm herüber sah und darauf wartete, dass er noch irgendetwas sagte.
,,Das hast du ganz wundervoll gesagt, Richard’’, flüsterte sie leise und schaute zu ihm hinüber. ,,Ich verspreche dir dich auf keinen Fall allein zu lassen’’, hängte sie noch einmal dran und hielt ihm ihren kleinen Finger entgegen. ,,Indianerehrenwort.’’
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MADLENE FITZ & RICHARD POTTER
08. Mai 1943, Mitternacht & Balkon




Ein amüsiertes Blinzeln huschte über Richards Miene, als Madlene so ein gutes Wort für das Gemüse einlegte. Ihre Motivationsversuche erinnerten ihn jedoch an die seiner Großmutter, als sie versuchte ihm als Kind einzubläuen, dass wenn er sein Gemüse nicht aß, ein Troll durch sein Fenster brechen würde und ihm zur Strafe die Beine abreißen und sie verspeisen würde. Sein Gemüse hatte er dennoch nicht angerührt, dafür saß er allerdings eine Woche lang wach im Bett und behielt sein Fenster, mit einem Kinderbesen bewaffnet genau im Auge, da er nicht schlafen konnte.
„Und dabei habe ich Werwölfe immer für Fleischfresser gehalten, die ihr Essen möglichst blutig und wenn möglich noch lebendig verspeisen und nicht so ein Gourmetessen daraus zaubern“, sagte er und grinste. Noch einmal dachte er über diese Vorstellung genau nach. Er hatte das Bild, in dem ein Werwolf fröhlich Gemüse schnibbelte, während ein Zweiter ihn in einem riesigen Kessel mit Brühe im Kreis rührte, förmlich vor sich. Es wirkte zwar sehr komisch, jedoch wollte er nie wirklich in so eine Situation geraten. Und nicht nur wegen dem ganzen Gemüse.

Seine Augen wurden vor Überraschung eine Spur größer. Nicht, dass es ihn störte, wenn andere eine eher schlechte Meinung von ihm hatten und das auch gern zum Ausdruck brachten. Es interessierte Richard eigentlich nicht, was andere von ihm dachten, er war ein Freigeist, ein Kindskopf, jemand der mit Traditionen und Regeln brach und Grenzen austestete. Seine übermütige und rebellische Art stieß in der Gesellschaft, in der er aufgewachsen war, leider nur auf wenig Verständnis. Dass Madlene ihn so mochte wie er war, war erfrischend. Mehr noch. Freude machte sich auf seinem Gesicht breit und vertrieb die anfängliche Überraschung. Er hörte nicht besonders häufig, dass jemand gern mit ihm zusammen war oder er gar Ruhe spendete. Für die meisten, mit Ausnahme seiner Freunde natürlich, legte er zu viel Exzentrik an den Tag und war der Ursprung allen Übels.
Das Grinsen auf seinem Gesicht konnte Richard nur schwer verbergen und vermutlich sah er gerade ein wenig dümmlich damit aus, aber Madlene konnte es ja glücklicherweise nicht sehen. Schließlich lehnte sie gerade an seiner Schulter und war fest in seinen Umhang gewickelt.
„Du bist viel zu gut zu mir“, sagte er leise. Er senkte den Kopf und platzierte seine Wange auf ihrem Haupt. Vermutlich wagte er zu viel, noch immer befürchtete er er würde sie zu sehr bedrängen. Aber dieser Moment war einfach viel zu schön, als das er etwas dagegen hätte unternehmen können. „Aber ich bin auch viel zu gern dein Freund.“

Dieser Moment der Nähe war unglaublich kostbar für ihn. Er wusste, dass der vorsichtige Kuss auf ihre Stirn ein noch größeres Wagnis war, aber welche Worte hätten das ansonsten ausdrücken können? Richard waren keine passenden eingefallen, die auch nur im entferntesten seine Dankbarkeit umschrieben. Ja, er war in diesem Augenblick glücklich. Sehr sogar. Er wusste nicht wie Madlene das anstellte, aber sie verschaffte diese Leichtigkeit in seinem Herzen. Die Leichtigkeit, die er für gewöhnlich nur beim Fliegen spürte. Er hoffe sie würde verstehen, was alles in dieser kurzen Geste steckte, welche Worte und welches Gefühl. Denn anders wusste er nicht, wie er es ihr begreiflich machen sollte. Der sonst so redegewandte Gryffindor wurde in ihrer Gegenwart ganz wortkarg.
Kurzes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Eine Sekunde lang befürchtete Richard schon, Madlene würde ihm eine knallen, er wagte es nicht sie anzusehen. Doch dies geschah nicht, daher blinzelte er vorsichtig in ihre Richtung und bemerkte bei ihr dieselbe Verlegenheit. Er lächelte vorsichtig, als sie ihn ansah. Nur langsam wich die Röte aus seinem Gesicht, doch hinterließ sie einen sanften Schleier auf seinen Wangen, der nicht so ganz verschwinden wollte.
„Du hast etwas viel wundervolleres gesagt“, meinte er dann langsam. Das Lächeln wurde nun sicherer und Wärme trat auf seine Miene. „Dasselbe Versprechen gebe ich dir. Ich lasse dich niemals im Stich und werde immer auf dich aufpassen. Indianerehrenwort.“ Er hob die Hand und verhakte seinen kleinen Finger mit ihrem. Dabei sah er ihr in die Augen und wieder lächelte er. Nichts würde ihm leichter fallen, als dieses Versprechen zu halten.
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