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Nathalia && Tom Abend | 08. März Gemeinschaftsraum
Nathalia hatte den Nachmittag erst in der Bibliothek und dann im Kerker verbracht. Über ihrem Trank hatte sie gebrütet und irgendwann nur noch da gesessen und nachgedacht. Nachgedacht über den jungen Slytherin, der ihre ganze Ordnung völlig auseinander brachte. Sie hatte darauf gehofft die Schulzeit unbeschadet zu bestehen und das war von ihm innerhalb von Stunden zunichte gemacht worden. Natürlich könnte Nathalia sein Angebot auch einfach ablehnen und in ein paar Wochen würde niemand mehr über das seltsame Zusammentreffen der beiden Schüler sprechen, doch die Brünette kam nicht umhin zu bemerken, dass ihr Stolz dafür zu groß war. Sie würde sich nicht die Blöße geben abzulehnen, schon allein weil die meisten der Mitglieder es als Schwäche ihrerseits aufgreifen würden und sie ihnen die Häme auf deren Gesichtern nicht gönnen würde. Tom wäre dabei sicher das kleinste Problem, denn Nathalia ging davon aus, dass es ihm auch recht egal wäre, wenn sie ablehnen würde. Er hatte es nicht nötig ihr hinterher zu rennen und da setzte das Problem schon an. Die Brown kannte nur zwei Sorten von Menschen. Die Menschen, die sich wohlweißlich von ihr fern hielten oder die Menschen, die danach lechzten ihre Anerkennung zu erlangen, in der Hoffnung es könnte ihnen in der Zukunft weiterhelfen. Nathalia hatte höchst selten mit Menschen zu tun, die nicht zu einer dieser beiden Gruppen gehörten und das waren dann meistens auch die Menschen, die sie als Freunde bezeichnete. Tom gehörte in keine dieser drei Gruppen. Er war außen vor und dass er ihr zu dem auch noch überlegen schien störte Nathalia daran am Allermeisten.
Irgendwann war sie dem Nachdenken müde geworden. Sie hatte ihre Sachen zusammengepackt, eine kleine Phiole des Trankes abgefüllt und sich dann auf den Weg zum Abendessen gemacht. Dort hatte sie es vorgezogen, den gewohnten Platz abseits des großen Trubels einzunehmen und schweigend ihr Essen zu sich genommen. Dabei hatte sie beoachtet, dass Malfoy und Co. alleine da saßen, Tom also entweder schon fertig mit dem Essen war oder darauf verzichtete. Mit der gleichgültigen Ignoranz einer Brown hatte sich die Slytherin erhoben und die Halle verlassen und dabei nicht einen müden Blick an die anwesenden Schüler verschwendet. Den Gemeinschaftsraum hatte sie angesteuert und leise das Passwort gezischt, so dass sie eintreten konnte. Da die Meisten beim Abendessen waren, war es noch relativ leer im Gemeinschaftsraum, doch Nathalia wusste, dass sich das bald ändern würde. Ihre Augen huschten ruhig über den Raum. Einige jüngere Schüler saßen noch tief über ihren Aufsätzen gebäugt und versuchten hektisch noch etwas fertig zu kriegen und an einem Tisch etwas abseits jener Schüler saß Tom. Eine Augenbraue huschte kurz in die Höhe und ein unmerkliches Seufzen glitt über ihre Lippen, während sie innerlich mit sich selbst rang, ehe sie sich entschied zu ihm hinüber zu gehen.
"Darf ich mich setzen?", so die Frage, als die Brünette neben ihrem Mitschüler zum stehen kam. Womöglich war er froh über einen Moment der Ruhe und Nathalia wäre sicher die Letzte, die ihn daran hindern wollte - immerhin wusste sie selbst nur zu gut, wie selten man in diesem Schloss die Gelegenheit bekam seine Ruhe zu haben.
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NATHALIA &&. TOM EVENING &&. 08.03.1943 HOGWARTS · COMMON ROOM
In der Tat hatte er den restlichen Tag merklich sinnvoller genutzt, als sich mit Problemen präpubertärer Mädchen auseinander zu setzen, oder sich generell Gedanken um andere Menschen zu machen, deren Kinkerlitzchen es an und für sich nicht einmal wert waren, dass man sich annähernd um sie bemühte. Nachdem Tom Nathalia auf den Ländereien der Schule relativ ungehobelt zurück gelassen hatte, brachte er seine Schultasche in den Schlafsaal, nahm lediglich einen Federkiel und einige Notizen, sowie sein in Leder gebundenes Tagebuch mit sich, um eine kleine Patrouille zu laufen und anschließend in sicherer Gewissheit der Einsamkeit im zweiten Stock der Mädchentoilette zu verschwinden. Mit wenigen, eher ungeübten Handgriffen, hatte der Slytherin eine kleine Skizze von der Schlange in seinem Buch angefertigt, die am Beckenrand in der Mitte der Toilette thronte. Das Zeichen war nicht neu und überall in ihrem Gemeinschaftsraum zu finden - am größten prangerte es auf dem steinernen Wappen, der in den Kaminsims eingelassen wurde und verstärkte somit das Wissen um seine Herkunft: nämlich um Salazar Slytherin selbst. Der Vertrauensschüler hatte den Moment genutzt und sich im ganzen Badezimmer nach mehr solcher Zeichen umgesehen - allerdings ohne fündig zu werden. Und war schließlich mit einer Mischung aus ungestillter Neugierde und Enttäuschung in die Bibliothek eingekehrt, wo er sich nach einer Lektüre für den anstehenden Aufsatz in Verwandlung umsah, den er vor dem Schlafen gehen noch fertig stellen wollte.
Also mit sich selbst beschäftigt hielt sich Tom kaum mit anderen Mitschülern auf, sprach hier und da auf seinem Rückweg in die Kerker bekannte Gesichter an, die ihn grüßten, wechselte ein flüchtiges Wort mit Lemonade Parsons aus Ravenclaw, die ihn nicht zum ersten Mal fragte, ob sie in Astronomie wieder nebeneinander sitzen wollten und fing sich ein unsicheres Lächeln von Mavis Calette ein, die im Schlepptau ihrer seltsamen Freundinnen alsdann beim Abendessen in der Großen Halle verschwand. Nicht sonderlich hungrig und mit der Aufmerksamkeit eher bei Slytherins Geheimnis, zog Riddle es vor das Essen ausfallen zu lassen, um sich vielleicht im Anschluss in der Schulküche mit Kesselkuchen und einer Tasse Tee auszuhelfen, wenn er wirklich hungrig war und keinen Elan mehr verspürte, sich Dumbledores Aufgabe über das Verwandeln von leblosen Gegenstände in Lebendige zu widmen. Generell musste er sich im Zaum halten, nicht sofort und vollkommen unbedacht heraus zu finden, wie er den Zugang im zweiten Stock öffnen konnte, gefesselt von der Vorstellung, was ihn wohl in der vergessenen Kammer erwarten würde. Er seufzte.
Der Gemeinschaftsraum der Slytherins war zur Abendzeit wie ausgestorben. Die meisten Schüler stürzten sich auf das Buffett, oder verbrachten den restlichen Abend damit, ihre Hausaufgaben unter Dach und Fach zu bringen; bis auf vereinzelte Frischlinge, welche in ihren ausgewählten Ecken Spiele spielten, war es am Kamin und in den Kissen der weichen Couch durchaus im Schein der Ruhe auszuhalten. So hatte sich Tom eines der Lehrbücher über Verwandlung geschnappt und die Beine auf dem Sofa lang gestreckt und überkreuzt, um sich der Theorie über das verwandelte Leben zu widmen, über das er anschließend in seinem Aufsatz referieren wollte (es verwunderte nur mehr wenige, dass sich der Vertrauensschüler unabhängig ihrer Aufsatzthemen gerne umfassend mit mehr Wissen zuschüttete, wie notwendig gewesen wäre). Der Dunkelhaarige, der es schaffte, sich im Wissen völlig zu verlieren, vergaß zwischen Lernen und Lesen gerne die Zeit, wie er seine Umgebung völlig auszublenden im Stande war: wahrscheinlich war auch das der Grund, weshalb er nicht sofort auf Nathalia reagierte, geschweige denn überhaupt bemerkte, dass jemand an ihn heran getreten war, um ihn zusprechen. Die Überraschung auf seinen Zügen war daher echt, gefolgt von einer kleinen Falte zwischen seinen Augenbrauen über den stillen Unmut in seinen Gedanken unterbrochen worden zu sein. Doch kaum, da er die Slytherin erkannte und ihre Worte in seinen Ohren endlich Sinn ergaben, zauberte er den Anflug eines Lächelns auf seine Lippen, das seine Augen nicht ganz erreichte. "Das ist ein freies Land", lud Riddle sie aalglatt ein und nahm die Beine von der Couch, um sich in der selben Bewegung aufzusetzen. "Bitte."
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Nathalia && Tom Abend | 08. März Gemeinschaftsraum
Es dauerte seine Zeit, bis der Mitschüler sie registrierte und Nathalia hatte innerlich schon wieder beschlossen, dass es vielleicht besser wäre, wenn sie sich einfach auf den Weg in eine einsame Ecke machen und lesen würde, als Tom seinen Blick hob und sie direkt anblickte. Es war Überraschung auf seinen Zügen. Vermutlich gehörte Nathalia zu den Personen mit denen er hier auf gar keinen Fall gerechnet hatte. Dennoch genehmigte er ihr sich zu setzen, selbst wenn er dabei nicht sonderlich begeistert aussah, schaffte es doch das Lächeln nicht zu seinen Augen. Das ärgerte die Brünette und sie musste ihr Inneres dazu aufrufen die Ruhe zu bewahren. Besagtes Inneres war es gewesen, dass sich stetig sträubte näheren Kontakt mit dem Riddle zu pflegen und die Brown hätte ihrem Inneren absolut Recht geben müssen, doch wusste sie auch, dass es wichtig sein könnte sich mit ihm ernsthaft gut zu stellen und ihm dabei nicht ständig auf die Nase zu binden, dass sie ihn eigentlich doch nicht leiden konnte.
Elegant ließ sich die Brünette dem Slytherin gegenüber nieder. Er saß in einer ruhigen Ecke und niemand schien ihnen groß Beachtung zu schenken. Nachdem sich Nathalia gesetzt hatte, blickte sie Tom für einige Augenblicke nachdenklich an, dann zog sie aus ihrem Umhang die kleine Phiole hervor und schob sie Tom zu. Die tiefschwarze Flüssigkeit schwappte langsam in dem kleinen Behältnis hin und her. Es hatte die Schülerin einiges an Überwindung gekostet, dem Schüler etwas ihres wertvollen Trankes abzugeben. "Nimm es als Entschuldigung, für mein schreckliches Verhalten", so bat die Mitschülerin mit einem schmalen Lächeln. Ihr Vater wäre Stolz auf sie. "Ein Tropfen deines Blutes muss noch hinein, damit er wirkt und damit ist er auch personalisiert" So sprach sich noch leise und lehnte sich dann wieder zurück, die Hände in den Schoß gefaltet.
Ihre abweisende Haltung hatte bei Tom nicht funktioniert, also musste das anders gehen. Nathalia hatte schon gemerkt, dass Tom wesentlich mehr auf ihrer Wellenlänge war, als die meisten Schüler mit denen sie zu tun hatte und das war ein angenehmer Umstand, den sie nicht zwangsläufig missen wollte. Allerdings hatte sich an ihrer kritischen Einstellung zu seiner Person nicht viel geändert. Doch was machte es leichter die Person um den Vertrauensschüler besser zu ergründen - ihn zu ignorieren oder zustimmen mehr Zeit mit ihm zu investieren? Eindeutig letzteres und solange sie darauf achtete, was sie tat und sagte und somit nicht Gefahr lief mehr von sich Preis zu geben, als sie zu tun beabsichtigte. Sie war ein misstrauischer Mensch und Tom, als diese unerklärliche Person, schaffte es ihr grundsätzliches Misstrauen gegen andere Menschen noch zu verstärken. Irgendwas stimmte nicht an dem Bild des liebreizenden Slytherins und Nathalia wollte herausfinden weshalb und um noch einmal ganz ehrlich zu sein - so schrecklich war der Vertrauensschüler nun auch wieder nicht.
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NATHALIA &&. TOM EVENING &&. 08.03.1943 HOGWARTS · COMMON ROOM
Toms Augenwinkel verengten sich kurz. Es war kein ausgeprägtes Gefühl, das sich auf seine ruhigen Züge legte, noch ein offensichtlicher Anflug von Skepsis - doch es reichte aus, um Misstrauen zu transportieren, das hinsichtlich Nathalias bisheriger Art ihm Gegenüber wahrscheinlich angebracht war. Nachdem sich die Dunkelhaarige zu ihm setzte und ihm mit ihrer inzwischen so vertrauten stoischen Miene die Phiole reichte, ließ sich der Waise Zeit damit, die indirekte Entschuldigung anzunehmen und den, zweifelsohne geschickten Schachzug, geltend zu machen. Er bedankte sich nicht, weil ihn die Möglichkeit im ersten Moment nicht einmal erreichte, zu irritiert von dem Geschenk (Geschenke waren für ihn eher seltener Natur) und der Gewichtung desselben. Die schwarze Flüssigkeit badete gelassen in dem Gefäß, schmiegte sich an das warme Glas und reflektierte in ihrer gesamten Dunkelheit das rötliche Funkeln der letzten Funken im Kamin. Es war ein berauschender Anblick und Tom hätte gelogen, würde er sich nicht irgendwie darüber freuen, auf seine stille und eigene Weise. Einen ganzen Atmzug später, er drehte die Phiole ein weiteres Mal zwischen langen Fingern, erinnerte sich Riddle schließlich an die Etikette, die man von ihm verlangte, weshalb er aufblinzelte, Nathalia mit dunklen Augen bedachte und ein schwaches Danke opferte, das in seinen Ohren einen fremden, metallernen und sehr unehrlichen Klang mit sich brachte. Dann verschwand das absonderliche Geschenk sicher in seiner Hosentasche.
"Du hast dich nicht scheusslich verhalten", kehrte der Slytherin den Spieß in einer geschickten Drehung um, ein neuerliches Lächeln im Mundwinkel. Er klappte das Buch zu und legte es beiseite, dass er über das Sofa zu Nathalia aufrutschen konnte. "Du hast reagiert, wie du es gewohnt bist. Du bist kein wirklicher Freund von engen Beziehungen oder Kontakten und eher war mein Verhalten dir gegenüber unsensibel und aufdringlich, das hätte nicht sein dürfen. Ich bin viel zu neugierig, als dass ich die Feinfühligkeit besäße zu bemerken, wann ich Menschen zu nahe trete. Das war gelogen. Tom erkannte nämlich sehr wohl, wann er andere in seiner Umgebung nervte - nichtsdestotrotz war es ein erheiterndes Hobby, eine Meisterschaft um deren Sieg er stetig rang. Aber das musste Nathalia Brown nun nicht unbedingt ahnen - nicht, nachdem er in gewisser Weise einmal mehr bekommen hatte, was er wollte. Zuerst ihre Aufmerksamkeit, nun ihre Demut. Sicherlich stand etwas dahinter, das Mädchen war nicht dumm und hatte schon früh bewiesen, dass sie eher auf Zweckbeziehungen, wie engere Kontakte oder Freundschaften aus war. Doch hatte sich Tom entweder als irgendwie würdig erwiesen, oder das Mädchen hatte plötzlich Muffensausen bekommen, Angst - ein schlechtes Gewissen? Oder waren das schon wieder zu viele Gefühle in einer Hand?
Ein Kichern aus einer nahe gelegenen Ecke des Gemeinschaftsraumes lenkte Riddle kurz ab und mit einem Blinzeln in die Richtung des Geräuschs erkannte er drei Zweitklässlerinnen, die sie neugierig beobachteten, ohne wirklich zu verstehen was sie sprachen. Als sie den Blick ihres Vertrauensschülers bemerkten, liefen sie jedenfalls merklich rot an, kramten ihre Habseligkeiten zusammen und machten sich eilenden Schrittes auf in Richtung ihrer Schlafsäle. Tom seufzte. "Das bedeutet also, dass du nun öfters meine Gesellschaft erdulden wirst, vermute ich?" Es war etwas gemein, nochmals nachzuhaken, doch er sah seine Opfer gerne leiden - und derlei zugeben zu müssen erschien ihm nun nichts, was Nathalia gerne wiederholte. Wahrscheinlich begann Riddle auch aus diesem Grund amüsiert zu grinsen, ehe er den Kopf zu sich selbst schüttelte und sich nebensächlich durch das Haar fuhr. "Und auch dem Duellier-Club beitreten möchtest? Oder hast du es dir anders überlegt? Ich meine, wenn du nicht willst, ist das völlig in Ordnung - du sollst dich von mir nicht gezwungen fühlen. Ich bin nur nach wie vor der Meinung, dass du ein gewisses Niveau mit in die Gruppe bringen könntest, das ich nur allzu gerne zum Standard machen würde." Und nachdem sich Mulciber alleine nicht einmal die Schuhe binden konnte, sozusagen, war dieser Aufschub an Talent in seinem kleinen Club auch bitternötig.
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Nathalia && Tom Abend | 08. März Gemeinschaftsraum
Nathalia behagte diese ganze Situation ganz und gar nicht. Wäre es nach ihr gegangen hätte sie den Moment am Vormittag genutzt und wäre wieder in der unsäglichen Ignoranzzone ihres Mitschülers versunken in der Hoffnung man würde sie bis zu ihrem Abschluss in Frieden lassen. Allerdings war nicht immer alles einfach und Tom gehörte zu den wenigen Personen an dieser Schule die wirklich wichtig waren und Nathalia wäre keine wirkliche Brown würde sie es sich mit einer solchen Person verscherzen. Sie zollte Tom Respekt, dass hatte sie vom ersten Moment an getan, ein Freund würde er aber so schnell sicher nicht werden. Zumindest da war die Brünette sich einigermaßen sicher. Das Danke was unehrlicher und gezwungener kaum hätte kommen können wurde von Nathalia einfach nur aufgenommen und nicht weiter kommentiert. Sie wusste, dass es ein verdammt teures und wertvolles Geschenk war und für ihre Situation absolut nicht angemessen, doch gerade deshalb hatte sie es gewählt. Er sollte ruhig davon ausgehen, sie hätte das zwanghafte Bedürfnis sich bei ihm zu entschuldigen.
Auch sein Gerede was der Danksagung folgte wurde unkommentiert gelassen, nachdenklich musterte sie ihren Mitschüler und ignorierte dabei die jüngeren Mädchen in der Nähe überhaupt nicht. Es war ihr schlichtweg egal was in den Köpfen dieser Kinder so vor sich ging und solange ihr penetrantes Getuschel irgendwann ein Ende finden würde, wäre alles gut. Seine Frage ließ Nathalia kurz die Nase kraus ziehen. Er provozierte und das passte ihr nicht wirklich. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, welches ihre Augen nicht wirklich erreichte. "Ich hoffe nicht", murmelte die Brünette dann, wenn sie auch versuchte ein wenig den Ernst aus ihrere Aussage zu nehmen. Tom wusste schließlich, dass sie solange begeistert von etwas war, so lange man ihr nicht auf die Nerven ging. "Du redest zu viel", meinte Nathalia dann weiter, als Tom seinen zweiten Redeschwall in ein paar Momenten beendet hatte. "Aber ja ich möchte bei deinem Club mitmachen" Es klang fast schon nett, wie sie die Worte mit einem Lächeln verpackte und tatsächlich freute sich die Brown auch ein wenig auf besagten Club, wenn auch nur weil sie den Herren der Schöpfung damit ordentlich auf den Schlips treten würde.
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NATHALIA &&. TOM EVENING &&. 08.03.1943 HOGWARTS · COMMON ROOM
Er redete zuviel? Tom quittierte Nathalias Aussage mit einem süffisanten Lächeln. Aber sie hatte Recht, während sich die Brünette eher verschlossen gab, hatte Riddle kein Problem damit sich selbst gerne zuzuhören. Generell löste der Slytherin seine Konflikte eher mit geschickten Worten, als stoischem Schweigen oder roher Gewalt - auch, wenn man seine Gewaltsamkeit zuweilen nicht unterschätzen durfte. Was machten sie nun mit ihrer neu errungenen Kontaktfreudigkeit? Gerade weil Nathalia nicht zwangsläufig zu den redseligsten Menschen seines Umfeld gehörte, konnte er entweder weiter Monologe führen, oder sich ihrem Schweigen anschließen. So saß er eine Weile neben ihr, wo er lediglich seinen Gedanken folgte und sich der Frage erwähnte, was das Mädchen wohl getrieben haben mochte, wieder auf seiner Türschwelle aufzuschlagen. Reine Sympathie konnte es nicht sein, schließlich hatte Nathalia bereits am Nachmittag mehr oder weniger bekundet, dass sie sich nicht von ihm so grob um den Finger wickeln ließ, wie andere. Aber stimmte das? Wäre dem so, wäre sie dann jetzt hier? Er musterte sie aufmerksam von der Seite aus und entschied sich, der Antwort ein wenig Weile zu geben; gut möglich, dass sich das Rätsel am Ende von selbst löste. "Das finde ich wunderbar", entgegnete der Vertrauensschüler schließlich und konzentrierte sich flüchtig auf seine ineinander geflochtenen Finger, ehe er ihr ein Lächeln schenkte, das ehrlicher wirkte wie das zuvor.
"Ich fürchte, ich kann dir nicht sagen, wann das nächste Treffen stattfinden wird. Ich mache das immer spontan abhängig davon, wer gerade Zeit hat; allerdings ist mir viel daran gelegen, dass natürlich so viele kommen wie möglich und ..-" Tom unterbrach sich plötzlich mit einem schwachen Lachen, kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Wange und kräuselte seine Lippen in ein provokantes Grinsen. "Ich tue es schon wieder, verzeih mir." Der Slytherin neigte seinen Kopf in gespielter Demut, ob seiner eigenen Redseligkeit, die in seiner Kehle wütete wie ein unangenehmer Reizhusten und sich mit einem weiteren Lachen ins Freie kämpfte. Er erhob sich, machte einen Schritt auf den Kamin zu, drehte sich auf den Fersen zu der Brünetten um und erhob in einer hilflosen Geste die Arme, indes er fest stellte, dass er schon lange nicht mehr zu der schweigsamen Sorte gehörte. Genau genommen hatte Riddle aufgehört zu schweigen, als er hier Schüler geworden war. Freilich, es hatte etwas gedauert, bis er sich anderen und noch dazu fremden Menschen mehr oder weniger öffnete und ihnen den Riddle zeigte, den sie sehen wollten, der vorzeigbar war. Aber mit dieser Maske kam eben auch der Drang, sich mitteilen zu wollen. Ständig. Überall. Streber neigten dazu, hatte er mal gehört. Er wusste nicht mehr von wem. "Ich gebe dir Bescheid, wenn ich den nächsten Termin weiß.", kam Tom dann zwinkernd auf den Punkt.
Mit einem aufmerksamen Blick in die Runde, quittierte der Waise den beinahe verlassenen Gemeinschaftsraum. Die meisten Schüler waren gerade beim Abendessen - zumindest verriet das die Uhrzeit der alten, hölzernen Standuhr neben dem improvisierten Fenster ihres vermeidlich ausgeschmückten Kerkerraumes. Tom hatte das Ambiente der Schlangengrube, wie ihr gemeinsamer Raum von anderen Häusern belächelnd genannt wurde, sofort gemocht. Das kühle und unaufdringliche Interieur mit seinen dunklen Farben, gepaart mit dem angenehmen Grünton war genau sein Geschmack. Es war zurückhaltend pompös - das gefiel ihm. "Ich habe Hunger", stellte Riddle plötzlich fest, wobei es eher nach einem festen Entschluss klang, diesen Umstand zu ändern. Er wandte sich nach seinem Buch um, das er sich in einer sicheren Geste unter den Arm klemmte, um Nathalia mit einem eindringlichen Blinzeln in seinen Gedankengang mit ein zu beziehen. "Nachdem mich allerdings die Lust nach überwältigender Gesellschaft in Form unserer geifernden Klassenkameraden gerade verlassen hat... nun: interessiert an einem Ausflug in die Untiefen von Hogwarts' Küchenwelten?"
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Nathalia && Tom Abend | 08. März Gemeinschaftsraum
Nathalia ließ den Slytherin reden. Sie hatte längst verstanden, dass er sich selbst wohl zu gerne reden hörte und die Hoffnung aufgegeben, dass sich daran in irgendeiner Art und Weise etwas ändern könnte. Damit schaltete sie ein wenig auf Durchzug und widmete sich ihren Gedanken. Noch immer wusste sie nicht so Recht, ob es eine gute Idee gewesen war auf Toms Angebot einzugehen und ob es noch eine bessere Idee gewesen war, ihm eine der mit Sicherheit unendlich wertvollen Phiolen zu schenken. Nathalia war sich sicher, dass Tom wusste, welchen Wert ihr Geschenk besaß und was dies bedeutete, allerdings würde sie ihm auch glatt zumuten, sich kaum Gedanken darüber zu machen, warum ausgerechnet sie dem Vertrauensschüler so etwas schenken sollte. Immerhin hatte sie aus ihrer Antipathie keinen Hehl gemacht und die Brünette hoffte doch sehr, dass der Slytherin nicht ignorant genug war annzunehmen, dass sie sich doch noch um seine Finger hatte wickeln lassen, wie so viele andere. Natürlich musste sie zugeben, dass er absolut gut in derartigen Dingen war und auch Nathalia mit Sicherheit nicht vollkommen sicher vor seinen Versuchen war, doch sie konnte noch immer behaupten Tom nicht so zu sehen wie der Großteil der weiblichen Bevölkerung dieses Schlosses. Dafür war die Brown selbst viel zu skeptisch gegenüber allem und jeden und gab sich die größte Mühe auch gegenüber Tom misstrauisch zu bleiben. Nicht für umsonst hatte sie in seiner Nähe das dauerhafte Gefühl sich hier auf etwas eingelassen zu haben, dass ihr letztendlich gar nicht so gut tun würde - hatte man schon erwähnt, dass Nathalia leicht paranoid war?
Als Tom sich dann erhob folgte Nathalias Blick ihm fragend. Ein Aufbruch in die Küche? Die Brünette wusste nicht, ob sie so begeistert davon sein sollte schon wieder außerhalb des Gemeinschaftsraumes mit dem Slytherin gesehen zu werden. Nicht dass es die Brünette interessierte, was die Anderen über sie dachten oder erzählten, allerdings war es ihr lieber gewesen, als man ihr schweigend und respektvoll aus dem Weg gegangen war und nicht jedes Mal ein Chor aus Getuschel ausbrach, so bald sie einen Raum verließ oder an einer Gruppe Mädchen vorbei kam. Es war so unglaublich anstrengend und die Brünette musste sehr an sich halten, all diese stumpfsinnigen Weibsbilder zu verfluchen. Dennoch nickte sie jetzt - immerhin hatte sie am heutigen Tage noch nicht vie gegessen und richtete sie auf, strich ihren Rock glatt und gesellte sich dann zu dem Vertrauensschüler. "Gerne", so dann die Slytherin mit einem seichten Lächeln auf ihren Lippen.