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31TH MAY - AFTERNOON




Der Blonde hatte sich in der großen Halle an einen der leeren Tische gesetzt, seine Bücher lagen neben ihm und er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er eigentlich gar nicht vor hatte zu lernen. Feder, Tinte und Pergament lagen vor ihm auf dem Tisch, gleich neben den Büchern und an sich wäre er wohl bereit gewesen etwas zu tun, wenn nicht sein Nachhilfelehrer fehlen würde. Am Anfang hatte Leander sich noch Sorgen gemacht, dass Jimmy vielleicht wütend auf ihn war und deswegen nicht kam. Hatte am Anfang sogar einen Nerv getroffen, wenn er ehrlich zu sich war. Schließlich war es für niemanden angenehm sitzen gelassen zu werden. Kaum dass er aber genug Zeit hatte um darüber nachzudenken, war ihm eingefallen das man so einen Montag auch mit vollkommen anderen Dingen als Muggelkunde verbringen konnte.
Da Caitlyn wusste, dass er zu dieser Stunde stets Nachhilfe hatte, war der Hufflepuff zu diesem Zeitpunkt immer allein. Deswegen hatte er sich weiterhin mit seinen Sachen in die große Halle gesetzt, hatte die Zeit dann aber für seine zwei Lieblingsbeschäftigungen genutzt: Süßigkeiten essen und Lesen. So hockte der Ire vor seiner Lieblingsversion von Alice im Wunderland, kaute ein paar farbige Lakritzstangen und grinste so vor sich hin.

Die Stille um ihn herum war da nur sowas, wie die Krönung des Ganzen. Die Meisten seiner Mitschüler waren raus ins Freie oder sahen beim Quidditchtraining der Ravenclaws zu. Es hatte den Jüngeren ja sowieso immer überrascht, dass Jimmy ausgerechnet dann Zeit für ihn hatte, wenn er vermutete, dass er doch Jensen auf dem Feld anfeuern müsste. Nicht das irgendwer zu seinem Quidditchtraing kam, aber das sprach ja nicht für alle Häuser.
Sowieso ging das Training bei ihnen immer relativ gelassen zu und Leander war die meiste Zeit damit beschäftigt nicht von einem Klatscher getroffen zu werden, wenn er nicht gerade mit Donald herumalberte. Denn zumindest der McLaggen schien die Dinge ähnlich mit Humor zu nehmen, so wie er es tat. Wahrscheinlich waren sie deswegen auch so schnell gute Freunde geworden. Deswegen und weil Donald im Gesellschaftstanz war. Irgendwie kam es ihm verpflichten vor, dass sie Freunde waren, wo sie sich doch so viele Gemeinsamkeiten teilten. Außerdem sah der Lovegood gerne dabei zu, wie der Andere Grimassen schnitt um sich über seine Mitschüler zu amüsieren. Erinnerte Leander immer wieder daran, dass man das Leben nicht zu ernst nehmen sollte.
Der Dachs blätterte die Seite um und schaute auch nicht auf, als er Schritte hören konnte. Erst als eine ihm bekannte Stimme sich für seine Verspätung entschuldigte, schaute der Blonde von seinem Buch auf und sah so drin, als hätte man ihm bei einem riesigen Verbrechen ertappt. Die Hälfte der Lakritzstange aus dem Mund hängend sah er den Ravenclaw an und kam aus der Verwunderung nicht mehr heraus. ,,Huschch, Jimmäy.. Alsow mitt diar häätsche nischt gereschnät’’, nuschelte er, die Lakritzstange noch immer im Mund.
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Alles war eigenartig und gleichzeitig war alles wie immer. Seine Mitschüler blickten ihn an diesem Montag zwar die ganze Zeit an, als wäre er eine wandelnde Leiche, aber Jimmy fühlte sich nicht wirklich so. Immerhin hatte er einen Puls, funktionierende Atemwege und so weiter. Dafür fühlte er sich im Unterricht eigenartig – gerade so als hätte er wochenlang gefehlt. Nun gut, man hatte ihn darüber aufgeklärt, dass er tatsächlich einige Wochen versäumt hatte, aber das konnte der Heather immer noch nicht so ganz nachvollziehen. Sein Kopf, der eigentlich auch so funktionierte wie immer, war sich eigentlich immer noch sehr sicher, dass heute der 19. April sein musste, aber dem war nicht so. Er hatte wochenlang wie ein Stein faul in der Gegend herumgelegen und wenn er ehrlich war, konnte er sich darüber nur ärgern, denn er hatte ja ganz offensichtlich eine ganze Menge verpasst! Alle hatten Angst vor diesen ganzen Angriffen. Jimmy konnte sich nur an irgendwas gelbliches Erinnern und daran, dass er es eilig hatte zum Quidditchspiel zu kommen und dieses zu kommentieren. Diese Eile begleitet ihn auf komische Weise durch den ganzen Tag, obwohl Quidditch längst beendet war. Es war irritierende auf ein Ereignis hinzufiebern, dass längstens vorbei war und Jimmy versuchte sich vorzustellen, dass er dann ja eigentlich einige Tage zurückeilte. Fühlte er sich also so eigenartig, weil er in die Vergangenheit zurückging und alle anderen gingen weiter in die Zukunft. Das würde erklären, warum sie von den meisten Dingen so viel mehr Ahnung hatten. Sicherlich konnte das einiges an Salat geben, wenn sich Vergangenheitsdrang des Heathers und Zukunftsvortrieb aller anderen so irgendwo in der Luft trafen.
Der junge Mann verwarf den Gedanken, um sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Es war Montag und soweit er wusste, half er montags immer wieder dem jungen Lovegood, um dessen Note in Muggelkunde zu verbessern. Sicherlich hatte der Heather selbst ein Berg Hausaufgaben zu lösen, der ihm unglaublich aus dem Zusammenhanggerissen und kompliziert vorkam, aber der Lovegood verließ sich schließlich auf seine Hilfe und außerdem schienen die Lehrer erstaunlich milde mit ihm zu sein, gerade so als wären sie froh, dass er den Weg zum Klassenraum überhaupt gefunden hatte. Mehr wurde von ihm tatsächlich nicht verlangt. Also packte der Heather seine Sachen zusammen, um sich auf den Weg zu machen, aber einer seiner Mitschüler fragte ihn über den Schachclub aus. Wie kam denn der auf die Idee, dass dieser nicht wie gewohnt stattfinden würde? Immerhin tat er das seit Monaten oder vielleicht Jahren. Jimmy konnte sich die ganzen komischen Fragen am heutigen Tage wirklich nicht erklären. Ein Blick auf seine Uhr erklärte ihm bloß, dass er sehr spät dran war und sich besser beeilte.
Die Korridore erschienen ihm wie immer, doch er schien den Korridoren fremd zu sein.
Das Gefühl konnte er erst abschütteln, als er die große Halle betrat und ihn endlich das fröhliche Geschwätze seiner Mitschüler umfasste. Das Gefühl, dass sein 19. April irgendwie anders verlief, als der seiner Mitschüler konnte er nicht abschütteln, auch nicht als er Leanders Schopf gleich entdeckte und auf den Hufflepuff zusteuerte. “Leander!“ grüßte er den anderen mit einem freundlichen Lächeln. “Bitte entschuldige die Verspätung, ich wurde von einem passionierten Schachspieler aufgehalten.“ erklärte er sich eilig, nur um festzustellen, dass Leander ihn nicht allzu sehr vermisst haben dürfte, denn er hatte den Mund voller Süßigkeiten und das bemerkte man auch als er sprach, denn er verteilte dabei ein Gemisch aus Speichel und Lakritz in der Luft. Jimmy konnte sich nicht beschweren. Er liebte Lakritz. Gut, ob es in der Form nun optimal für ihn war, blieb noch zu beantworten, aber immerhin empfand er die Welle des intensiven Geruchs danach, die sogleich auf ihn zukam, alles andere als unangenehme. Eher machte es ihm auch Lust auf Lakritz. Jimmy blickte den Hufflepuff verwirrt an. “Warum hast du nicht mit mir gerechnet?“ er runzelte die Stirn, aber es konnte ihm nicht einfallen, ob er letzte Woche abgesagt hatte oder sonst etwas. Eigentlich war ihr letztes Treffen doch ganz normal abgelaufen, wenn man vielleicht davon absah, dass Leander eine halbe Stunde gebraucht hatte um eine simple Zeichnung zu durchblicken, aber das war im Nachhinein auch eher lustig als beschämend gewesen. Dann fiel dem Ravenclaw wieder ein, dass das ja gar nicht letzte Woche gewesen war, sondern schon gefühlte Ewigkeiten her sein musste, wenigstens für Leander. “Ahh, deswegen.“ sagte Jimmy und verzog das Gesicht. Er war ja ein Stein gewesen, wie er immer wieder gerne vergaß.
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Der Hufflepuff fragte sich ob ein passionierter Schachspieler wirklich die richtige Entschuldigung war um ihn seit Wochen immer wieder hier sitzen zu lassen. Andererseits hatte er wenig Ahnung von Schach und konnte sich nicht vorstellen, wie lange so eine Partie Schach andauerte, deswegen zuckte er lediglich mit den Schultern und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er eigentlich andere Pläne gehabt hatte.
So schluckte der Blonde seine Lakritzstange, genauso wie seine vermeintliche Planung herunter und klappte den Roman zu. Würden sie sich jetzt wirklich mit Muggelkunde beschäftigen? Nachdem er so lange weg war, kam ihm das doch wirklich arg merkwürdig vor, wenn sie jetzt einfach weiter machten wie bisher. Eigentlich hatte er auch gar keine Lust auf Muggelkunde, eher auf Lakritze und sein Buch. Aber anscheinend sollte das genauso wenig eine Rolle spielen, wie die Tatsache, dass er seit Wochen irgendwie gehofft hatte den Ravenclaw zu sehen.

Da Jimmy anscheinend wieder eingefallen war, warum Leander nicht mit ihm gerechnet hatte, erfuhr der Hufflepuff die Antwort nicht und besah mit einem etwas bedröppelten Gesichtsausdruck seine Materialen vor sich. Nun.. Ja.
,,Ich kann mich nicht mehr erinnern, was wir das letzte Mal gemacht hatten’’, gab er zu und fuhr sich durchs Haar. Irgendwie tat es ihm ja auch Leid, dass er in dessen Abwesenheit genau nichts für das Fach getan hatte.
,,Mir tut es Leid, dass ich so wenig getan habe und.. nun so undankbar wirke. Tatsächlich freue ich mich sehr dich zu sehen, auch wenn es sehr überraschend für mich war’’, meinte er erklärend und räumte seinen Roman zurück in die Tasche, ehe er tatsächlich ein paar seiner Notizen heraus kramte und sie vor sich ausbreitete. Ein bisschen beschämt betrachtete er seine eigene Handschrift. Oh je, was hatte ihn da in den letzten Wochen nur geritten? Es sah aus als hätte eine riesige Spinne auf seiner Hand gesessen, derweil er versucht hatte sich Notizen zu machen.
,,Möchtest du eine von meinen Lakritzstangen?’’ Bevor er sie wegräumte, hatte er lieber sicher gehen wollen, dass der Ravenclaw ganz sicher keine wollte. Schließlich war der Ire bereit auch sein Essen mit dem Anderen zu teilen, selbst wenn es sich dabei um seine heißbeliebten Lakritzstangen handelte. Hach.
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Jimmy ließ sich auf den Platz neben dem Hufflepuff fallen und legte seine Tasche beiseite, denn normalerweise dauerten diese Treffen immer etwas länger. Im Stehen wollte er diese Zeit nicht verbringen. Der Heather konnte sich ganz im Gegensatz zu seinem Nachhilfeschüler sehr gut an die letzte Stunde erinnern, aber für ihn war es auch nur wenige Tage her, vielleicht eine Woche, jedenfalls in seinem Kopf, während für Leander mehr als ein Monat dazwischen vergangen war und das war doch ein beträchtlicher Unterschied. Außerdem war Jimmy generell etwas empfänglicher für Muggelkunde. Leander schien kein besonderes Interesse daran zu haben und langsam aber sicher fragte der Muggelstämmige sich, warum der gute Herr es dann nicht einfach aufgab mit diesem Fach. Das sollte nicht heißen, dass der Heather die Nachhilfe leide war. Jimmy besaß eine Menge Geduld und konnte sich sicherlich noch länger mit den Problemen des Hufflepuffs beschäftigen, außerdem mochte er diesen sehr gerne. Ihm war lediglich der Gedanken gekommen, dass Leander ohne dieses Fach wahrscheinlich ein leichteres Leben haben würde und außerdem dadurch doch auch kein leeres UTZ Zeugnis in den Händen halten. Fragen wollte er den Lovegood das aber auch nicht, denn er machte sich Sorgen dieser könnte ihn falsch verstehen und denken, dass er keine Lust mehr hatte Nachhilfe zu geben. “Ja die meisten waren sehr überrascht, als ich plötzlich wieder durch die Gänge gelaufen bin.“ sagte er mit einem leichten schmunzeln. Bei dem Hufflepuff machte er sich wenig Sorgen aufgrund von dämlichen Fragen, die einige seiner anderen Mitschüler kaum da er wieder erwacht war auf ihn losgelassen hatte. Dabei wusste der Heather selbst noch nicht ganz wie er sich fühlte oder wie er zurechtkam. Es war alles noch schwierig und komisch und dass er von den meisten angesehen wurde wie ein wandelnder Toter machte es nicht wirklich einfacher für den Jungen.
Sein Blick fiel auf die Lakritzstangen und er zögerte. Er mochte Lakritz wirklich sehr, sehr gerne und konnte das Angebot eigentlich kaum abschlagen. Er lächelte unsicher. “Wenn du wirklich eine entbehren kannst, mag ich nicht nein dazu sagen.“ Leute wie der Huffelpuff bestätigten wohl die Annahme, dass man nicht alle Reinblüter in einen Topf stecken konnte. Die meisten davon waren ihm nämlich schon wieder negativ begegnet und konnten sich kein Stück für den Heather freuen, das er kein Stein mehr war und den Krankenflügel endlich wieder verlassen durfte, auch wenn sich niemand ganz sicher war, ob er nicht doch noch gesundheitliche Folgen zu spüren bekommen würde. Leander ließ ihn einfach hier neben sich sitzen und behandelte ihn wie einen ganz normalen Menschen und das war wirklich angenehm. Zeig mal her was du so notiert hast.“ meinte er dann und griff sich mutig einfach mal Leanders Notizen, auch wenn die jetzt nicht gerade einer gewissen Ordnung folgten und man da erst einmal durchblicken musste.
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Jimmy setzte sich neben ihn und der Hufflepuff versuchte sich so zu setzen, dass der Andere einen guten Überblick über seine Sachen bekommen würde. Die Worte des Heathers sorgten allerdings dafür, dass Leander die Brauen verwirrt zusammen zog und den Blick wieder auf sein Papier wandte. Was hatten diese überraschten Schüler denn gedacht? Dass er bis zum Ende seines Lebens an das Schachbrett gefesselt wäre? Es kam ihm alles so unglaublich albern vor. Am Besten er würde sich bei Zeiten wirklich einmal darüber informieren, wie lange so ein Schachspiel andauerte..
Trotzdem behielt er diese Frage erstmal für sich. Schließlich wollte er vor dem Ravenclaw nicht noch einfältiger wirken, als er es vielleicht schon durch sein geringes Wissen über Muggelkunde, getan hatte. Das Prinzip von Elektrizität kam ihm irgendwo nicht wirklich erschwinglich vor und noch weniger konnte er verstehen, wie sie ihren Alltag so ganz ohne Magie überstanden.. schließlich brauchte der Dachs seinen Zauberstab allein schon um die passenden Socken zu finden. Trotzdem kam es immer wieder vor, dass er einen weißen und einen schwarzen Strumpf trug.. Unglaublich diese Muggel.
Wahrscheinlich war Genie deswegen so begnadet in vielen Dingen, er hatte schlichtweg nicht sein Leben lang auf Magie zurückgreifen können, war deswegen darauf angewiesen gewesen seinen Kopf zu benutzen. Allerdings fand der Lovegood, dass es dem anderen auch wirklich sehr gut stand, wenn er nur einmal mehr darauf verwies, wie intelligent er war.
Vorsichtig reichte er Jimmy eine seiner Lakritzstangen herüber und im nächsten Zug gleich seine Notizen. Wenn der da durchblicken konnte, dann verdiente er wohl wirklich einen Orden. Der Ire griff in der Zeit erneut in seiner Tasche um ein klebriges Karamellbonbon aus der Verpackung zu zwirbeln, ehe er sich unauffällig in den Mund schob. Hatte ja niemand gesehen..

In die Versuchung geraten zu erklären was genau er da geschrieben hatte, entschied der Jüngere sich am Ende dafür, dass er besser gar nichts sagte. Im Angesicht der Tatsache, dass Jimmy sowieso alles besser verstand, als der Lovegood selbst, hatte er nicht dazwischen greifen wollen. Außerdem wurde er ja selber nicht einmal so besonders schlau daraus, was genau er sich da aufgeschrieben hatte. Auf jeden Fall hatte irgendein wenig aufmerksamer Schüler neben seine Notizen ein Bild von einer Stepptanzenden Biene an den Rand gemalt. Der Hufflepuff konnte nicht in Worte fassen, wie sehr er sich wünschte, dass der Heather genau diese Kritzelei nicht entdecken würde.
,,Du, sag mal.. wie lange dauert eigentlich so ein Schachspiel?’’, fragte er dann, ganz beiläufig und versuchte das Schmatzen des Bonbons nebenbei nicht zu deutlich heraus klingen zu lassen.
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“Danke.“ sagte der Ravenclaw und nahm die Lakritzstange dankend an. Direkt biss er ein Stück davon ab und konnte es nur genießen, dass der Ire ihm gegenüber nicht mit den Süßigkeiten geizte. Jimmy liebte Lakritz und das konnte er nur immer wieder betonen. Früher hatten sie im Honigtopf oft große Papiertüten mit gemischten Süßigkeiten gekauft und als sie noch zu jung waren um noch Hogsmeade zu dürfen, hatten sie immer einen älteren Schüler gebeten ihnen etwas mitzubringen. Jimmy hatte immer die Lakritze herausgefischt, während Kimberly und Jensen gemeinsam den Rest vernichteten. Das Lakritz aus dem Honigtopf war einfach super und köstlich, mehr konnte man dazu sagen. Wenn er in den Ferien nach Hause Süßigkeiten von dort mitbrachte, bedeutet das immer große Freude im Hause Heather. Die zauberhaften Süßigkeiten zauberten allen ein Lächeln auf die Lippen und deswegen geizte Jimmy nie und brachte eine große Tüte mit. Seine Eltern sorgten ohnehin dafür, dass er genug Geld hatte in Hogwarts. Sie gaben ihm immer einen großen Batzen Scheine mit, die er in der Winkelgasse in Galeonen, Sickel und Knuts eintauschen konnte.
Jimmy runzelte die Stirn um sich auf die Notizen seines Mitschülers zu konzentrieren, während er zufrieden auf dem Lakritz herumkaute. Offensichtlich hatten sie im Unterricht weiter über Elektrizität gesprochen. Sie hatten diskutiert wie sie erzeugt werden konnte und welche Zauber sie ersetzte. Für Jimmy war das immer eine interessante Art an die Dinge heran zugehen, denn für ihn war es immerhin so, dass die Zauber Elektrizität und andere Hilfsmittel ersetzten und nicht andersherum. Die Notizen waren schluderig und an den Rand war eine Zeichnung einer tanzenden Biene angebracht worden. Das entlockte dem Ravenclaw ein Schmunzeln. Immerhin war es ziemlich liebenswert vom Lovegood und spiegelte sein immenses Interesse an Muggelkunde wieder. Der Heather glaubte trotz allem einen roten Faden gefunden zu haben und brachte die Notizzettel nun in eine Reihenfolge, die ihm recht sinnvoll schien.
Dann lenkte der Lovegood ihn mit seiner Frage von dieser Aufgabe ab. Jimmy war ziemlich überrascht. Ersten dachte er jeder in Hogwarts hätte irgendwie schon einmal Schach gespielt oder dabei zugesehen, denn in der Zauberergeselschaft war das doch ein recht verbreitetes Spiel. Zweitens kam ihm diese Sache recht aus dem Zusammenhang gerissen vor, aber er schob das mal auf Leanders natürliche Neugierde und vielleicht wollte der junge Mann ja auch in den Schachclub kommen und überlegte sich, ob es zeitlich möglich wäre das einzurichten. “Das ist ganz unterschiedlich.“ erklärte er ruhig. “Manchmal dauert es nur eine halbe Stunde, aber manchmal auch ein paar Stunden.“ Im Schachclub ließen die Figuren sich oft merken wo sie gestanden hatten, um dann in der nächsten Woche dort weiter zu machen, wo sie aufgehört hatten, dann zog sich ein Spiel manchmal über mehrere Wochen, aber eigentlich waren es auch nur ein paar Stunden, die durch die langen Pausen in die Länge gezogen wurden. Er schob sich den letzten Rest seiner Lakritstange in den Mund und ordnete den letzten Notizzettel in den kleinen Stapel ein. Als er geschluckt hatte, wandte er sich wieder Leander zu “Warum fragst du? Hast du Lust auch mal in den Schachclub zu kommen?“ ohne Frage war der Heather immer begeistert, wenn jemand neues hinzukam und er diese Person auch noch für Schach begeistern konnte. Manche Leute kamen aber auch nur ein paar Mal vorbei und dann einige Monate wieder gar nicht. Dafür gab es ein paar Leute, die quasi immer da waren. Zum Beispiel Nikolaj Blinow oder Judith Rosenbluth. Die beiden konnte man nicht davon abhalten den Club zu besuchen. “So müsste es wenigstens einen roten Faden haben.“ sagte Jimmy und deutet auf Leanders Unterrichtsmaterialien.

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Der Ravenclaw schien ziemlich konzentriert zu sein. Nun, zumindest ließ sein Blick auf die Zettel und der nachdenkliche Ausdruck auf dessen Gesicht das ganz stark annehmen. Leander hätte ihm gerne geholfen, aber er blickte selber nicht ganz durch, was da nun mit seinen Notizen so los sein sollte. Wenn er ehrlich war, dann wurde er wahrscheinlich als allerletztes aus seinen Notizen schlau. Ob da überhaupt irgendetwas an Bedeutung hatte?
Erst als der Andere seine Frage vernommen hatte, wandte Jimmy sich von den Blättern ab und schenkte dem Lovegood einen neugierigen Blick. Dabei war er es doch eigentlich gewesen, der neugierig sein sollte. Nicht der Dachs war weg gewesen, sondern anders herum. Ganz schön verwirrend mit diesen Schachspielen, die anscheinend Wochen dauerten und diesen Schülern denen sowas Spaß machte.
Die Antworten auf seine Frage waren wenigen zufriedenstellend und der Hufflepuff verzog angestrengt das Gesicht, ehe er den Kopf schief legte und wieder lächelte. Er? Und der Schachclub? ,,Ich glaube nicht, dass das die passende Gemeinschaft für mich wäre’’, antwortete er und lachte leise. ,,Aber ich hatte mich gefragt, wie du so lange an einem Schachspiel beschäftigt sein konntest, ich meine… ich will dir ja nicht zu nahe treten Jimmy, aber ich habe dich seit Wochen nicht gesehen’’, murmelte er und wandte den Blick ab. Hoffentlich würde der Andere das nicht als Anschuldigung verstehen. Schließlich hatte er nur nett sein wollen und .. naja er hatte sich auch Sorgen gemacht! Außerdem war er versetzt worden, wegen eines Schachspiels.. das musste er auch nicht verkraften. Zwar hatte er die Zeit anders nutzen können, aber das nächste Mal müsste der Ravenclaw ihm schon Bescheid sagen.. So der Höflichkeit wegen.

Es schien nun so als wäre der Ältere mit dem sortieren fertig und Leander nickte mehrmals, derweil er die Papiere wieder an sich nahm. So richtig wusste er nicht, was er sagen, geschweige denn machen sollte, weswegen er letztlich die Blätter durchsah und langsam wieder zu nicken begann. So wie das aussah, machte es auf jeden Fall mehr Sinn, als das was er ihm vorher hingehalten hatte. Nun, also zumindest sah es weitaus besser aus. Er hätte jetzt gerne noch etwas gesagt, aber eigentlich wollte er keinen Anfang mit dem Lernen finden und beschloss deswegen, dass die Blätter erstmal Blätter blieben. So legte er die Notizen wieder ab und begann sich eine weitere Lakritzstange zu nehmen.
,,Ehrlich gesagt, bin ich nicht besonders motiviert zu Lernen. Mein Verständnis für Glü-äh-birnen ist eher gering und mein Interesse an.. Auto-mo-bi-län ist auch nicht der Rede Wert’’, erklärte er sich und hoffte, dass der Andere das auch verstehen würde, was er da gesagt hatte.
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Erst als der Huffelpuff ihm sagte, dass er ihn seit Wochen nicht gesehen hatte wurde der Ravenclaw stutzig. Die meisten Leute hatten ihn nun wochenlang nicht gesehen und keiner wunderte sich darüber, weil doch alle wussten, dass er im Krankenflügel die Zeit verbracht hatte und selbst nicht wusste was passiert war. So wurden selbst seine dummen Fragen zum Teil toleriert, weil alle sich denken konnten, dass er einiges verpasst hatte. Leanders Aussage war da doch etwas verwirren, denn Jimmy konnte sich nicht so recht vorstellen, dass der Dachs nicht mitbekommen hatte. Kimberly hatte ihm erst erzählt, dass er das Thema im ganzen Schloss gewesen war und das ganze Getuschel bestätigte diese Aussage. Sonst hatte sich kaum jemand so sehr für ihn interessiert und das war auch gut so gewesen, fand der Ravenclaw. Er blickte Leander einen Moment verwirrt an, bis das Gehirn des Briten zu dem Schluss kam, dass es nur eine mögliche Lösung für die Aussage des Iren gab. Leander war jeden Montag hier hergekommen und hatte auf ihn gewartet und hatte keinen blassen Schimmer, dass Jimmy einen Angriff nur knapp überstanden hatte. Das war eine recht neue Situation für den Ravenclaw. Das was den Heather daran am meisten verblüffte war die Art wie Leander damit umging. Die meisten Leute hätten nicht wochenlang gewartete und wären jedes Mal wieder Montags am Treffpunkt erschienen und die meisten wären dann auch nicht so freundlich gewesen, wenn sie nach dem 6. Gescheiterten Anlauf endlich wieder ein Treffen zu Stande bekommen hatten. Jimmy war einfach verblüfft davon.
“Leander, ich war nicht die ganze Zeit Schachspielen.“ sagte er schließlich immer noch recht perplex und hoffte, dass der Lovegood wenigstens etwas von den Angriffen mitbekommen hatte, denn sonst würde es wahrscheinlich sehr lange dauern bis sie dieses Missverständnis aufgeklärt hätten, auch wenn sich die Situation dem Heather nun so gut wie vollständig eröffnete. “Ich wurde vom Erbe Slytherin versteinert und lag die ganze Zeit reglos im Krankenflügel.“ er konnte seine Fassungslosigkeit immer noch nicht ganz verbergen, doch jetzt versuchte er sich an einem zaghaften Lächeln, vielleicht auch um nicht darauf aufmerksam zu machen, dass ihm die ganze Situation immer noch ganz schön zu schaffen machte. Es fiel ihm schwer alles einzuordnen und die Dinge richtig einzuschätzen. Er fühlte sich als hätte er Jahre verpasst und im nächsten Moment war wieder alles wie immer und dann kamen noch allerhand Probleme hinzu. Seine Eltern wollten ihn nach Hause holen und die Schulleitung wusste nicht ob er die Klasse wiederholen sollte und Jimmy konnte zu alle dem nichts sagen, denn für ihn war es so als wäre immer noch April und als wäre gestern erst Quidditch gewesen und alle diese Probleme schienen fern und unwirklich.
“Ich hatte gehofft du hättest mich wenigstens einmal besucht.“ sagte der Ravenclaw und klang dabei ein wenig belustigt, doch schon im nächsten Moment wurde er eher verlegen. Er konnte nicht genau sagen warum, aber seine Wange färbten sich in einem leichten rosa. Am liebsten hätte er das natürlich versteckt, aber das war kaum möglich. Man sah es ihm wohl gleich und das verfluchte er. Sich nun ein Buch vor das Gesicht zu halte wäre auch mehr als albern gewesen. Außerdem konnte er selber nicht so ganz verstehen, warum er rot wurde. Es war wohl das Beste wenn er nicht zu genau darüber nachdachte. Letztendlich war es ihm sowieso nicht möglich gewesen seinen Besuch wahrzunehmen und er konnte auch nicht von Leander einfach so erwarten, dass dieser seine Zeit für Jimmy in diesem Maße verschwendete.
Jimmy gluckste, als Leander sich lieber noch mehr Süßes nahm und die ganzen Muggelbegriffe so falsch aussprach, dass er auf den Straßen Londons wohl mehr als schräg angesehen worden wäre. Der Ravenclaw konnte sich nur kaum vorstellen, dass Leander sich dorthin verirrte und wenn das dann doch passieren sollte war es wohl eine sehr amüsante Sache. Die Vorstellung alleine war schon wirklich köstlich. Jimmy stammte eben von Muggeln ab und konnte sich daher nur zu gut vorstellen wie diese auf jemanden so eigenartiges wie Leander reagierten. Für den Ravenclaw machte das Leander nicht weniger sympathisch. “Und was ist mit deiner Prüfung?“ fragte Jimmy und auch wenn man das nicht direkt glauben mochte, war es nicht kritisch gemeint, denn der Heather konnte verstehen, wenn Leander das Fach einfach aus seinem Stundenplan strich, jetzt wo er die Möglichkeit dazu hatte.
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Als Jimmy meinte, dass er nicht die ganze Zeit über Schach gespielt hatte, wusste Leander nicht wirklich was er sagen sollte. Ein stückweit war er ja erleichtert, weil er nicht glauben konnte, dass irgendetwas so lange dauerte. Nun.. zumindest glaubte er nicht, dass ein Schachspiel so lange dauern konnte, aber das bedeutete ja, dass er ihn vielleicht wegen irgendetwas Wichtigem hatte warten lassen. Oder ihn nicht hatte sehen wollen. Der Lovegood überlegte ob er vielleicht etwas getan hatte um Jimmy zu verärgern und wollte ihn schon um Entschuldigung bitten, als er dessen verwirrten Blick auffing. Vielleicht sollte er lieber noch einen Moment warten.. Schließlich wollte er nicht, dass der Ravenclaw noch den Schock seines Lebens bekam. Wer wusste schon, ob sie dann je wieder her sitzen würden.
Sein Gegenüber lächelte zaghaft und erklärte ihm, dass er in Wirklichkeit die ganze Zeit über versteinert gewesen war. Öh.. was?
,,Oh’’, erwiderte der Blonde, ein stückweit nun selbst überfordert. Verwirrung machte sich in seinem Gesicht breit und er bemäkelte, dass ihm die Kinnlade ein Stück nach unten und der Mund aufklappte. Jimmy war versteinert gewesen?! Als ihm klar wurde, dass er dem Heather so eben seine knallrote Zunge präsentierte, schloss er den Mund wieder. Gut, dass er die Lakritze vorher runter geschluckt hatte. Man, das wäre ja sonst echt eklig gewesen.

Dennoch war Leander verwirrt. Er hatte zwar gehört, dass ein Ravenclaw versteigert worden war, aber Jimmy war der Letzte, der ihm dabei eingefallen wäre. Schließlich war der Heather intelligent genug für drei von seiner Sorte und irgendwie kam es ihm unrealistisch vor, dass irgendjemand diesem also in die Quere kommen würde. Wahrscheinlich wirkte er deswegen auch so ungläubig. Als Jimmy meinte, dass er gehofft hatte, dass Leander ihn besucht hätte, färbten sich dessen Wangen rosa. Der Ire brauchte noch einen Augenblick, ehe er realisierte was hier vor sich ging und was er ja nicht getan hatte. Er hatte Jimmy eben nicht besucht! Er hatte hier rumgesessen und sich gefragt, ob der andere ihn nicht mehr mochte. ,,Oh’’, murmelte er deswegen nur erneut. Hätte er das gewusst, dann hätte er ihn doch besucht. Vielleicht hätte er sogar die Heilerin überreden können, dass er während seiner Zeit, die er selbst im Krankenflügel verbracht hatte, dann mit dem Armen hätte reden können. Schließlich brauchte jeder doch ab und an ein gutes Gespräch. Steinstatue hin oder her.
,,I-I-Ic-Ich hätte dich doch besucht. Oh, Jimmy. Das tut mir so leid. Jeden Tag hätte ich dich besucht. Es tut mir so Leid’’, entschuldigte er sich vielfach und hätte sich selbst allzu gern für seine Torheit geohrfeigt. Wie konnte ihm das nur entgangen sein?

Die Süßigkeiten im Mund kaute er seinen Frust über sich selbst weg. Nicht nur, dass er Muggelkunde niemals begriff.. schlimmer noch! Er hatte Jimmy nicht besucht. Selbst wenn der Andere es nur im Scherz gesagt hatte, so konnte Leander nicht anders als sich über sich zu ärgern. Der Hufflepuff wäre ihm gerne ein besserer Freund gewesen. ,,Meine Prüfungen haben noch Zeit, viel eher muss ich jetzt die Zeit nachholen, die wir zusammen verpasst haben. Ich bin aber auch ein Schaf.. nur.. Jimmy! Ich hielt dich für so vorausschauen und intelligent. Ehrlich gesagt war ich mir sicher, dass dich nie der Erbe erwischen würde. Jetzt.. werde ich besser auf dich Acht geben, aber erst machen wir irgendetwas das du gern machen möchtest.. bis auf Schach spielen und Muggelkunde lernen.’’
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Die Verblüffung war dem Huffelpuff so deutlich anzusehen, dass nun außer Frage stand, dass Leander das wirklich nicht gewusst hatte, auch wenn Jimmy sich immer noch fragte wie genau das funktionierte, denn schließlich war das doch das Thema gewesen und soweit er wusste war es sogar beim Quidditchspiel durchgesagt worden und deswegen wusste es zu Jimmys Leidwesen die ganze Schule. Das hatte vor allem zwei große Nachteile. Der erste war, dass jetzt noch mehr Rassisten wussten, dass er ein sogenanntes Schlammblut war und der zweite war, dass ihn jeder ansah, ansprach oder über ihn tuschelte und diese neue Berühmtheit gefiel ihm nicht wirklich. Doch die Tatsache, dass Leander alles das verpasst hatte verwunderte ihn wirklich sehr. Er konnte es nicht so richtig fassen und das lag nicht an der Glaubwürdigkeit des Dachses. Es zeigte mal wieder dass der junge Mann mit seinem Kopf gerne mal ganz wo anders war und ganz triviale Dinge nicht mitbekam. Genau deswegen wäre er als Muggel wohl auch aufgeschmissen. Dinge die andere ganz selbstverständlich aufnahmen gingen an Leander einfach vorbei. Jimmy störte das nicht wirklich, denn er wusste, dass der andere es nicht böse meinte und außerdem war es oftmals unterhaltsam und dann wieder zeigte es einem eine ganz neue Seite von den Dingen auf. Auch jetzt war es erfrischend mal jemanden zu erleben, der das Ganze nicht so ernst nahm.
“Ich kann es nicht fassen, dass du es nicht mitbekommen hast. Irgendwie reden alle darüber.“ sagte er und klang fast ein bisschen leidend. Außerdem schüttelte er ein wenig den Kopf weil es wirklich gut zu Leander passte, dass er der einzige war, der es mal wieder nicht wusste.
Er musste einfach lächeln als Leander ihm sagte wie oft er ihn besucht hätte. Es tat gut nun auch mal von jemandem zu hören der wirklich froh war ihn zu sehen, mal abgesehen von seinen aller besten Freunde, die ihn gleich vom Krankenflügel abgeholt zu werden. Noch dazu war Leander ein Reinblut, das ihn offensichtlich nicht für minderwertig hielt und manchmal tat es doch gut so etwas zu hören. “ Du brauchst dich nicht entschuldigen, ich hab ja eh nicht gemerkt, dass du nicht da warst.“ sagte er leichtdahin, auch wenn ihm die Entschuldigung deutlich mehr wert war als er damit eingestand. Leander als Freund zu haben bedeutet ihm im Allgemeinen sehr viel, denn der Huffelpuff war letztendlich doch ein treuer Freund.
Gerade jetzt brachte er den Ravenclaw auch wieder zum Lachen und sorgte dafür, dass dieser jegliche Sorgen einfach wieder vergessen konnte, nur weil er sagte er hatte Jimmy für zu klug gehalten. “Jetzt weißt du wir können alle in die Falle tappen und du musst nicht so tun als wärst du nicht genauso helle wie ich.“ gab er zurück und konnte jetzt auch vergessen, dass es eigentlich ein sehr bedrückendes Thema war. Immerhin hatte einer seiner Mitschüler versucht ihn zu töten und das nicht weil er irgendetwas Grausames getan hatte sondern einfach weil er da war und nicht aus der richtigen Familie abstammte. Jetzt gerade konnte ihn das nicht berühren. Der Gedanken nun mit Leander etwas Lustiges zu unternehmen war einfach viel zu angenehm. Da konnte Jimmy auch vergessen, dass sie eigentlich hier waren um zu lernen und das auch der Heather noch einiges aufholen musste, wenn er irgendwie den Anschluss wieder finden wollte. Sein gut durchgeplanter Timer für die UTZe half ihm jetzt kaum mehr weiter, da er einige Wochen verpasst hatte. “ich weiß nicht genau, aber ich bin dafür dass wir rausgehen. Draußen scheint die Sonne und es soll angenehm sein.“ sagte er und deutete zur Decke, die auch zeigte, dass sich die Wolken vom gestrigen Tag verzogen hatten und der Frühling sich aktuell von seiner besten Seite zeigte. Wahrscheinlich müssten sie nicht mals dickere Umhänge holen, da die Schuluniform für dieses Wetter schon ausreichte. “Was hältst du davon?“ erkundigte er sich vorsichtshalber noch bei dem Lovegood, obwohl er schon fast aufgesprungen war, um raus zu gehen. Ihn lockte das gute Wetter sehr. Trotzdem wollte er Leander nicht übergehen und wer konnte schon sagen ob der gerade große Lust auf die Sonne hatte?
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Jimmy sah ziemlich fassungslos aus, was wohl vor allem daran lag das er nicht glauben konnte, dass Leander wirklich von alledem nichts gewusst hatte. Also naja. Ungefähr hatte er ja Dinge gewusst nur irgendwie hatte das andere Aspekte immer ausgeschlossen und nie, ganz gleich wie, wäre er nie darauf gekommen, dass ausgerechnet Jimmy versteinert worden war. Das erschien ihm so natürlich wie Schnee im Juli.
,,Ich rede selten über das was alle reden, weil die Meisten nur von Dingen reden wollen, von denen sie keine Ahnung haben’’, erklärte er sich selbst und wusste, dass seine Freunde auch zum Großteil darauf Rücksicht nahmen. Der Lovegood konnte Gerüchte und Tratsch nicht ausstehen und verschwand deswegen meist, wenn sich die Konversationen in eine solche Richtung entwickelten. Besser allen möglichen Dingen aus den Weg gehen, die einen selbst nur aufregen würden.
Der Ravenclaw lächelte wieder, als sie über die Besuche sprachen und der Blonde konnte dennoch nicht anders, als sich zu ärgern. Auch wenn er es vielleicht nicht bemerkt hätte, ein Besuch war ein Besuch. Schließlich hatte er sich selbst immer so schrecklich gelangweilt im Krankenflügel und jetzt? Jetzt hatte er es versäumt die Art Freund zu sein, die er sich selbst erhofft hatte. Hmpf.
,,Ich ärgere mich trotzdem. Ich wäre gerne bei dir gewesen’’, sagte er geradeheraus und nahm sich dabei auch nicht zurück. Es musste fürchterlich sein eine Statue zu sein. Wenn er ehrlich war, konnte er sich nicht ausmalen, wie frustrierend das sein musste und er wollte es auch gar nicht. Irgendwie, wäre es ihm lieber gewesen, dass sie sich in seiner Welt befunden hätten in der Jimmy tatsächlich einfach nur bei einem größeren Schachspiel war und nicht beinahe umgebracht worden wäre.
,,Für mich bist du immer noch der Klügste, den ich kenne!’’, meinte er, ein wenig trotzig und fragte sich, wie Jemand irgendetwas gegen den Ravenclaw haben konnte. Leander empfand diesen als furchtbar liebenswert und hätte gerne fünf von dieser Sorte gehabt, nur damit er immer so gute Laune haben könnte. Und einen kleinen Jimmy für sein Ohr, der ihn bei den Arbeiten helfen könnte..

Wegen des Plans etwas anderes zu machen, begann Leander bereits seine Lernutensilien in seine Tasche zu befördern, schraubte das Tintenfass zu und verstaute all diese Dinge sicher. Als letztes räumte er sein Buch weg und die Lakritzstangen mussten auch Wohl oder Übel wieder in das Innere der Tasche zurück. Wahrscheinlich allen voran damit der Hufflepuff endlich aufhören würde zu essen. Mit Süßigkeiten verhielt es sich meistens, wie mit einem bodenlosen Fass; es gab einfach kein Ende.
Langsam stand der Ire auf und sah herüber zu seinem Begleiter. Mehrfach nickend stimmte er ihm zu und machte sich mit ihm zusammen auf den Weg nach Draußen. ,,Das Wetter ist sicherlich fantastisch, die ganze Welt hat sich gegen das Lernen verschworen’’, antwortete er leichthin und schritt an der Seite des Älteren erst durch die große Halle und dann nach Draußen.
Wirklich stoppen tat er erst, als er die ersten Sonnenstrahlen in seinem Gesicht spürte, welche mit einem freudigen Lächeln begrüßt wurde. ,,In deiner Abwesenheit bin ich vom Besen und dreimal auf den Kopf gefallen. Ich habe also viel Zeit im Krankenflügel verbracht.. Unglaublich; da warst du direkt vor meiner Nase und ich Oger habe überhaupt nichts bemerkt’’, gab er lachend zu bedenken und schüttelte heftig den Kopf. Konnte das überhaupt sein?
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Er lächelte, gleich doppelt. Weil Leander so treffend beschrieb, dass er nicht über die Dinge sprach die so viele anderen interessierten und einfach weil er sagte, er wäre gerne bei ihm gewesen und das freute den Heather aufrichtig. Auch wenn sich vorstellen konnte, dass er dann vielleicht mit einer interessanten Kritzelei auf seinem Arm aufgewacht wäre, eben so eine wie Leander sie auch immer auf seinen Notizen hinterließ. Irgendeine tanzende Biene oder sonst etwas. Dabei drängte sich dem Heather die Frage auf, ob man so eine Zeichnung wohl wieder entferne konnte, wenn sie aufgetragen wurde, während man versteinert wurde. Leider konnte er das jetzt nicht mehr austesten, denn er war ja schon wieder bei Bewusstsein und die Krankenschwester würde sicher nicht zulassen, dass er die anderen Schüler im Krankenflügel bekritzelte. “Ich sag einfach Kimberly Bescheid, dass sie sich mal bei dir meldet, falls ich noch mal versteinert werde.“ sagte er und musste sich ein belustigtes Grinsen verkneifen. Kimberly würde ihm diesen Wunsch kaum ausschlagen, auch wenn sie es nicht ganz verstehen würde. Auf der anderen Seite hoffte der Heather natürlich, dass er nie wieder versteinert wurde. Gerade um diese Sorge zu vertrieben, musste er sich ein wenig darüber lustig machen. Sonst müsste er von nun an wohl völlig verschreckt durch das Schloss huschen und hinter jeder Ecke auf den Erben Slytherins warten und so konnte man sein Leben dann auch ruinieren. Das hatte Jimmy bestimmt nicht vor, denn er besaß ja ein bisschen Grips, wie Leander ihm gleich bestätigte. Er wurde schon wieder etwas rot und fragte sich langsam ob das denn echt sein musste. Deswegen entschied er sich lieber dazu die Worte des anderen ein wenig verlegen als Kompliment hinzunehmen und nichts dagegen zu sagen. Sonst verplapperte er sich nur und sagte irgendetwas Doofes oder aber steigerte sich da mal wieder in etwas rein. Da konnte er dieses eine Mal lieber Leander das Feld überlassen und sich im stillen denken, dass der Lovegood auch nicht gerade auf den Kopf gefallen war und dann gab es da noch so viele andere helle Köpfchen im Hause Ravenclaw. Natürlich konnte es gut sein, dass Leander die gar nicht kannte oder noch nichts von ihrem Grips gehört hatte, was das anging war der Dachs ja nicht immer der schnellste.
Schon waren sie auf dem Weg nach draußen und Jimmy konnte den frohmut des anderen nur bewundern. Immerhin dachte er in letzter Zeit ständig an seine Prüfungen. Das mochte aber auch daran liegen, dass die erste schon in unglaublichen 9 Tagen anfing. Da konnte man sich auch wirklich nur die Frage stellen, warum sie ihn nicht noch ein paar Tage im Krankenflügel gelassen hatten, immerhin würde das seine UTZe ruinieren und ihm wäre es bestimmt nicht auf eine oder zwei Wochen angekommen, wenn er so genau darüber nachdachte.
Die Sonne wärmte sein Gesicht und schob die Gedanken an die schweren Prüfungen in die hinterste Ecke seines Kopfes, denn es ging darum das hier zu genießen und die ganzen anderen Sachen mal für einen Moment zu vergessen. “Das Wetter ist fantastisch.“ stellte er dann knapp fest, da sie endlich draußen waren und es selbst feststellen konnten. Der Frühling hatte sich vorgenommen einmal vorbei zu schauen. Als Jimmy versteinert worden war, hatte das Wetter noch seine zickige Aprilseite gezeigt und was das anging konnte der Heather sich nicht beschweren, dass er ein paar Wochen verpasst hatte.
Jimmy konnte nicht umhin etwas besorgt zu sein, als Leander die Geschichte mit dem Besen erzählte. “Aber deinem Kopf geht es gut?“ fragte er, denn das war immerhin viel wichtiger als die Frage ob Leander ihn besucht hatte. Im Grunde hatte er es ja dann und diesen Einfall musste er auch gleich mit dem Ravenclaw teilen “Dann warst du mich im Grunde ja besuchen. Du wusstest nur selbst nicht so genau Bescheid.“ bemerkte er und dachte sich, dass das auch daran liegen konnte, dass der junge Mann auf den Kopf gefallen war. Da bekam man einige Dinge vielleicht nicht gleich so auf die Reihe.
Sie liefen über die Wiese und Jimmy konnte nur die Sonne genießen, egal was genau sie jetzt machten. Gerade fühlte er sich wirklich so, als hätte er wochenlang irgendwo in einer staubigen Ecke als Stein verbracht und so achtete er nicht so recht wo sie hingingen, bis der See schon fast vor ihnen lag. “Wenn wir um den See gehen, werden wir auffallen wie ein paar bunte Hunde, da sind sonst bestimmt nur verliebte Paare.“ gab er zu bedenken, auch wenn ihm das eigentlich nichts ausmachte, solange sie nicht auf irgendjemanden trafen, der ihn wieder in irgendeiner Form beleidigte oder doof ansah. Die meisten Slytherins schauten nämlich so, als wären sie verwundert dass er laufen konnte. Vermutlich hatten sie sich schon daran gewöhnt ihn als Statur zur sehen und sich überlegt in welcher Ecke des Gemeinschaftsraums er sich am dekorativsten machte.
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Auch wenn der Hufflepuff sich nicht vorstellen konnte, dass der Andere noch ein weiteres Mal versteinert werden würde, lächelte er und nickte. Wenn Kimberly ihm Bescheid sagen würde, dann könnte er es unmöglich verpassen. Oder zumindest würde es wirklich schwer werden es dann nicht zu bemerken. So beendete er seine vermeintliche Unwissenheit mit einem knappen Nicken und beschloss, dass es nachher vor dem zu Bett gehen noch genug Zeit gäbe um darüber nachzudenken, wie er das hatte verpassen können.

Leander war froh darüber, dass sich das Wetter so verhielt, wie er es zuvor vermutet hatte und konnte sich deswegen auch das breite Grinsen nicht verkneifen. Es gab wohl kaum etwas, das er so sehr liebte, wie Sonnenschein und gutes Wetter. Der Ire liebte einfach das Gefühl von Sonnenschein, der einem auf der Nasenspitze kitzelte. Das Einzige was er wohl noch lieber mochte waren seinen Lakritzstangen, die er ja zum Glück auch bei sich hatte. Gutes Wetter, angenehme Gesellschaft und eine Handvoll Süßigkeiten; das Leben konnte so schön sein.
,,Dem ging es schon die ganze Zeit gut. Meine Rippen hat es weitaus schlimmer getroffen, als Donald auf mich drauf gefallen ist’’, erklärte er lachend und schüttelte den Kopf über sich selbst. ,,Aber ich nehme es ihm nicht krumm, Ich selbst wäre wohl auch lieber auf ein bisschen Lovegood Speck gefallen, als auf den harten Boden.. wobei Moment.. ich bin ja schon auf meinen, ach egal! Du weißt ja was ich meine.’’ Er war sich sogar ziemlich sicher, dass der Andere das verstehen würde. Jimmy hatte ihn nie verurteilt oder ihn schräg angesehen, womit er deutlich zur Minderheit gehörte und es war etwas das Leander immer als sehr angenehm aufgefasst hatte.
,,Vermutlich war es so. Dennoch hätte es mir wohl besser gefallen, wenn ich Bescheid gewusst hätte’’, meinte er nachdenklich und zuckte dann, ganz nebensächlich, mit den Schultern. Jetzt könnte er es auch nicht mehr ändern und wer wusste schon, ob es nicht vielleicht besser so wäre. Am Ende hätte er wahrscheinlich Stunden damit zugebracht sich um die Steinstatue zu sorgen und hätte seinen ganzen Unterricht verpasst. Außerdem.. wer wusste schon ob Jimmy nicht manchmal gern seine Ruhe gehabt hätte, so als Stein wäre es wohl schwer gewesen nervige Mitschüler abzuschütteln; Steine konnten eben nicht einfach so ‚Lass mich bitte in Ruhe‘ sagen, wie Menschen es eben konnten. Schade eigentlich, der Lovegood wüsste gern was die Steine so dachten, wenn man an ihnen vorbei ging.

Der Weg über die Wiese war relativ ruhig und der Blick des Iren war stets auf den See gerichtet gewesen. Seine Mitschüler hatte er dabei kaum beachtet, weil er die meiste Zeit nur an Jimmy hatte denken können und daran, dass es ihm so gut gefiel endlich wieder Zeit mit einem seiner Freunde zu verbringen. ,,Mir egal was die Anderen denken. Am See ist es jetzt bestimmt schön, also komm’’, meinte der Schüler des Dachshauses nur, ehe er den Ravenclaw am Handgelenk ergriff und diesen sacht hinter sich her zog.
Halb pfeifend, halb summend trat er herunter bis zum Seeufer und beschloss, dass sie von hier aus eine gemütliche Runde vor dem Abendessen ziehen könnten. Das Wetter war geradezu prädestiniert für einen schönen Spaziergang. Kaum hatte er sich eine Route zurechtgelegt, hatte er den Anderen wieder losgelassen und schlenderte entspannt neben diesem her. ,,Du solltest nicht immer an deine Mitschüler denken und was die so tun, manchmal muss man auch an sich denken’’, erklärte er und versuchte dabei so weise und intelligent, wie Dumbledore oder Binns zu klingen.
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“Ist Donald so schwer?“ fragte er ohne nachzudenken und hätte sich schon im nächsten Moment dafür selber Ohrfeigen können, denn sicherlich hatte Donald sich nicht einfach so auf Leander gesetzt. So wie er den Lovegood kannte war es viel mehr um einen Besenflug gegangen und wenn man aus eine gewissen Höhe fiel war man wohl nie sonderlich glücklich, wenn jemand auf einen drauf fiel und da konnte der andere auch das Fliegengewicht schlechthin sein. Der Ravenclaw konnte aus seiner etwas übereilten Aussage nun sicher keine kluge Variante mehr machen, also beließ er es einfach dabei und grinste ein wenig verlegen. Leander würde ihn schon nicht für völlig verblödet halten, immerhin hatte er sich in den letzten Minuten ja recht normal verhalten und keinen Anlass zu solchen Vermutungen gegeben. “So viel Speck zum drauf fallen hast du auch nicht.“ gab der Ravenclaw zu bedenken und kniff dem Lovegood als beweis in die Seite. Der Ire mochte eine Fabel für jegliche Arten von Süßigkeiten haben, aber er machte ja auch Sport und sah somit deutlich besser in Sachen Speck aus, als mancher Mitschüler, der zwar dem Süßen entsagte, aber sonst nur in der Bibliothek hockte und an seinen Aufsätzen schrieb oder als Tages Höhepunkt den Koboldsteinclub gewählt hatte.
Jimmy zuckte mit den Schultern und empfand es als müßig nun noch weiter über die Besuche zu diskutieren. Er war nicht böse auf den Huffelpuff und wenn man genau darüber nachdachte, hätte Jimmy ja auch nicht gewusst, wenn Leander da gewesen wäre und so hatten sie beide voneinander nicht gewusst, dass sie da gewesen waren und letztendlich waren sie trotzdem zur selben zeit im Krankenflügel gewesen und hätten sich Gegenseitig besuchen können oder so ähnlich, aber man hatte ihnen durch die Unwissenheit oder in Jimmys Fall durch den unbeweglichen Zustand die Möglichkeit dazu genommen. Jetzt war es erledigt und wenn noch einmal einer von ihnen im Krankenflügel landete, wäre der andere sicher zu stelle. Jimmy hoffte aber sehr, dass sie sich tapfer hielten und die Heiler soweit meiden konnten, auch wenn man bei dem Lovegood wirklich niemals wusste.
Jimmy gluckste und folgte dem Lovegood auf eine Runde um den See, die sicherlich ein wenig Zeit in Anspruch nehmen würde, aber das war wohl auch gut so, denn sie hatten sich lange nicht mehr gesehen und außerdem war es bei diesem Wetter eine Freude einiges an Zeit an der frischen Luft verbringen zu können und nicht zwischen staubigen Büchern und unterlagen drinnen hocken zu müssen. Wahrscheinlich fanden sie ohnehin genügend Themen mit denen sie sich beschäftigen konnten, um nicht auf ihre Mitschüler achten zu müssen. Mit Leander wurde es sehr selten langweilig. Also wehrte er sich auch nicht dagegen von seinem Mitschüler mitgezogenen zu werden und befreite sich dann aus dem Griff, als sie den See schon neben sich in der Sonne funkeln sehen konnten. Der Anblick bannte Jimmys Aufmerksamkeit für einen Moment und ließ ein Lächeln über seine Lippen huschen, bevor der Lovegood das Augenmerk mit seinen nächsten Worten wieder auf sich zog.
Er war sich nicht ganz sicher ob Leander nun meinte, dass er nicht so viel darüber nachdenken sollte was seine Mitschüler dachte oder ob er nicht so viel Mühe investieren sollte es den anderen recht zu machen und egoistischer sein sollte oder ob beides gemeint war. Jimmy war sich sicher, dass Leander in manchen Dingen auch froh war, dass der Ravenclaw sich ab und an Gedanken darüber machte was andere von ihm dachten, denn wenn ihm das gänzlich egal wäre, dann könnte er manche seiner Neigungen wohl öffentlich präsentieren und das wäre wohl auch nicht in Leanders Sinne. Vermutlich war die Aussage dann aber doch nicht ganz so tiefgreifend gemeint. “Das ist nicht immer so einfach, wenn die Hälfte der anderen einen für weniger wert befindet und einen bei jeder Gelegenheit verhext. Also auch wenn man gerade das tut was man so möchte.“ erklärte der Ravenclaw etwas nachdenklich. Leander war nicht wirklich in einer solchen Situation, denn sein Blutstaus war so anerkannt wie die Brillanz von Nicholas Flamel in Sachen Alchemie. Er schob seine Hände in die Hosentasche und freute sich über die Sonne, die ihm das helle Gesicht wärmte. Wahrscheinlich wäre die Sache noch besser geworden, wenn Leander noch ein wenig Lakritz aus seiner Tasche geholt hätte, aber Jimmy wollte ihm nicht noch mehr davon abschwatzen als er es ohnehin schon getan hatte.



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Einen kurzen Augenblick schien Leander sich wirklich zu Fragen, wie schwer Donald war. Als schwer hatte er ihn nicht wahrgenommen und wäre er nicht so beduselt gewesen. hätte er sich wohl gefreut einen so ungenierten Blick auf den McLaggen werfen zu können. So hatte sich allerdings alles andere als Begeisterung bei ihm eingestellt. Wie ärgerlich aber auch.
,,Schwer nicht, aber schwer genug um meine Rippen zu demolieren’’, erklärte er sich und hoffte, dass Jimmy ihn erneut verstehen würde. Schließlich sagte er das alles ja nicht um Donald zu beleidigen oder ihn irgendwie zu dezimieren. Wahrhaft nicht, wahrscheinlich hatte der McLaggen auch keinen größeren Fan, als den Lovegood.
Jimmy kniff ihm kurz darauf spielerisch in die Seit und der Blonde gab ein überraschtes, furchtbar kindliches Quieken von sich, ehe er sch die Seite rieb. ,,Mein Speck ist nicht sicher ob er sich gemocht oder malträtiert fühlen soll’’, gab er ehrlich zu bedenken und rieb sich ein letztes Mal die Seite. Allerdings grinste Leander selber schon wieder, weswegen es wohl wirklich nicht so schlimm gewesen war. Alles halb so wild.

Kaum hatte der Jüngere die Hand seines Freundes ergriffe, gluckste dieser und der Dachs lächelte zufrieden Gut, dass Jimmy das nicht als einen Grund aufnahm um lange darüber zu reden, sondern sich einfach auf den Spaß einließ und den Jüngeren machen ließ. So hatte er ihn bis hinunter zum See gebracht und begann von dort aus den kleinen Rundgang zu starten.
Für einen Augenblick schien er unsicher in welche Richtung er gehen wollte und drehte sich zu Jimmy um, der noch auf den See hinausblickte. Die Frage verkniff er sich allerdings und wollte lieber so wirken, als wüsste er genau wohin er gehen wollte. So ging er in Richtung Bootshaus und dachte darüber nach, dass sie sich dort vorne wohl auch auf den Steg setzen könnten. Zumindest konnte er sich vorstellen, dass Jimmy das auch gefallen würde und so schlug er ziemlich zielsicher jene Richtung ein, ehe er neben dem Ravenclaw her ging.
Aufmerksam hörte er seinem Freund zu und dachte daran, dass seine Eltern sich immer gesorgt hatten, wie ihr Sohn wohl auf andere wirkte. Wahrscheinlich war es ihm deswegen immer so schwer gefallen mit anderen umzugehen, weil er sich immer an die Sorgen seiner Eltern erinnert hatte. In diesem Fall war es allerdings nicht die Last von irgendwem anders, die sein Freund dort trug, sondern diese Sorgen und Ängste hatte er ganz allein gebildet. Sein Umfeld hatte nur dafür gesorgt, dass diese auch begründet wurden.
,,Diese Hälfte kennt dich nicht und noch weniger entsprechen ihre Handlungen irgendwie der Realität. Jimmy du bist der intelligenteste unter diesen ganzen Schlaumeiern aus Ravenclaw und wahrlich einer der warmherzigsten Menschen, die ich kenne. Du bist mehr Wert, als jeder von denen, als die alle zusammen. Lass dir deine Lebensfreude nicht von ihnen nehmen’’, meinte er nachdenklich und begann in seiner Tasche zu kramen. Leander war furchtbar schlecht in solchen Ansprachen und hatte das dringende Bedürfnis noch etwas dranzuhängen damit alles besser wurde. Allerdings bezweifelte er derzeit, dass irgendwas wirklich besser machen konnte.
,,Mal davon abgesehen, habe ich noch Schokodrops und Lakritzstangen, wenn du möchtest? Was ist ein Ausflug schon ohne Naschwerk?’’
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Jimmy nickte. So wahnsinnig viel wusste er auch nicht über Donald, außer dass dieser Treiber in der Mannschaft war und somit ziemlich stark und sportlich sein musste. Außerdem dachte er recht selten über die Figur irgendwelcher Mitschüler nach. Über den McLaggen hörte man auch wenn man sich nicht dafür interessierte, oft positive Sachen, denn die Mädchen schienen alle ganz verrückt nach ihm zu sein. Auch damit beschäftigte er sich selten, denn die Mädchen mit denen er über soetwas sprach waren nicht hinter Donald her. Kimberly hatte sich zu Recht auf Jensen festgelegt und auch Rubina war sicher nicht hinter dem Hufflepuff her.
“Gemocht.“ erwiderte der Ravenclaw mit einem knappen Lächeln und konnte seine Belustigung über die Geräusche, die der Huffelpuff verlauten ließ, kaum verbergen. Am liebsten hätte er ihn gleich noch einmal gekniffen, aber zur Ausnahme sparte er sich das mal, nachher bekam Leander noch einen blauen Fleck und er war schuld. Das wollte er wirklich nicht riskieren, denn der Huffepuff sollte ihn eher positiv in Erinnerung haben.
Sie steuerten das Bootshaus an. Jimmy machte das nichts aus, denn er mochte den Ausblick von dort aus auf den See und man konnte jetzt bestimmt in der Sonne sitzen, wenn man sich für einen Platz am Steg entschied. Das klang wirklich verlockend und wenn Leander nicht kurzfristig noch die Route änderte, lief es wohl auch darauf hinaus. Leanders kleiner Vortrag verschlug ihm allerdings die Sprache. Er wusste nicht recht was er dazu sagen sollte und musste die Worte erst einmal auf sich wirken lassen. Seine natürliche Reaktion wäre wohl gewesen abzustreiten, dass er schlauer als all die anderen war, aber er hielt erst mal den Mund, weil es hier wohl nicht darum ging. Leander wollte ihm etwas ganz anderes damit sagen und das Begriff der junge Mann auch. “Ich gebe mein bestes.“ sagte er aufrichtig und wenn er es dem Huffelpuff versprach würde er wohl auch bei der nächsten Gelegneheit genau daran denken und sich alle Mühe geben, denn ein Versprechen konnte Jimmy nicht einfach so brechen, vor allem nicht gegenüber jemand den er so sehr mochte. Das würde er einfach nicht übers Herz bringen und wahrscheinlich würde es ihn wochenlang quälen. “Nur bin ich nicht besonders mutig und lasse mich schnell einschüchtern.“ gab er offen zu. Nicht besonders mutig war eine recht nette Umschreibung für feige. Jimmy ging den Dingen am liebsten aus den Weg, vor allem wenn etwas nach Ärger roch und viele Reinblüter machten keinen besonders großen Hell daraus wenn sie ärger wollten. Dadurch blieb manchmal eben etwas Lebensqualität auf der Strecke, aber der Ravenclaw versuchte stets frohen Mutes zu bleiben. Als er das Gefühl hatte, dass Leander die Situation etwas unangenehm war, legte er ihm die Hand auf die Schulter und sagte einfach “Danke.“, denn er war dem anderen sehr dankbar für dessen Worte, die alleine schon zeigten, dass es jemand gab, der nicht gerne sah wie er ein Stein wurde und das nicht lustig fand und das alleine war schon sehr aufbauend für den Ravenclaw. Im Moment war es eben einfach wichtig sowas zu hören, wenn man angestarrt wurde wie ein Ausstellungsstück.
“Für Lakritz bin ich immer zu haben.“ erwiderte der Blonde, als sie das Bootshaus erreichten. Doch zuerst einmal mussten sie die schmalle Treppe herunter um dann in Richtung Steg kommen zu können. Einige Boote lagen Abgedeckt an den Mauern des Bootshauses festgemacht, doch Jimmy ging einfach daran vorbei, um wieder nach draußen zu kommen. Glücklicherweise war hier gar nicht so ein großer Auflauf an anderen Schülern. So konnten sie sicher einen Platz am Steg bekommen. Jimmy wandte sich nach rechts, wo der Steg ein Stück am Ufer entlang lief. Er musste sich an einem Busch vorbeischieben, der etwas über den Steg wuchs, aber dann fand er ein Plätzchen was ihm geeignet erschien. “Hier ist es gut oder?“ fragte der Ravenclaw und begann sich die Schuhe aufzumachen, denn er hatte große Lust seine Füße ein wenig im See abzukühlen und dabei eine Lakritzstange zu verspeisen.
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Während Leander gerade erklärte, warum Jimmy sich also mögen wollte und sich dabei zwang nicht bei der ganzen Lautmalerei noch aus Versehen den Faden zu verlieren, steuerten sie auf das Bootshaus zu. Früher hatte er sich immer vor dem Bootshaus ferngehalten, weil er gedacht hatte, dass die Geräusche des Wassers in Wirklichkeit von kleinen Tieren verursacht worden, die einfach keiner sehen konnte. Als er dann das erste Mal hier gewesen war, wäre er vor Panik beinahe in Ohnmacht gefallen, bis er letztlich erkennen musste, dass es keine unheimlichen Tiere gab und auch seine Neugierde damit verschwand. Schlimm, dass bei ihm Neugierde und Furcht immer miteinander kollidieren mussten. Bei seiner Vorliebe für Pflanzen, verhielt es sich da eher selten so. Die wenigsten Pflanzen machten ihm eigentlich Angst.
,,Ich bin auch nicht immer mutig, aber wir können zusammen mutig sein’’, sagte er fröhlich und konnte sich gut vorstellen, dass sie zusammen ein ganz schön tollkühnes Duo abgeben würden. Wahrscheinlich müsste man sich richtig vor ihnen in Acht nehmen und kein Bootshaus-Monster der Welt könnte ihnen dann Angst einjagen. Wenn er so darüber nachdachte, gefiel ihm das wirklich sehr gut. Wahrscheinlich noch ein bisschen mehr, weil Jimmy so klug war, dass er den richtigen Moment für eine Flucht mit Leichtigkeit erkennen würde, derweil der Hufflepuff dieser immer verpasste und direkt in das Chaos hinein schlitterte. Jimmy legte ihm die Hand auf die Schulter, bedankte sich für alles und der Jüngere nickte nur ein bisschen verlegen. Kurz glitt sein Blick zu der Hand auf seiner Schulter, ehe er ein sanftes Lächeln zeigte. Vielleicht könnte er nicht perfekt auf Jimmy aufpassen oder Jimmy perfekt auf ihn, aber sie könnten zusammen aufeinander Acht geben.

Langsam in Richtung Steg, vorbei an den Booten und einer menge Wasser sah der Blonde allen voran zu der Sonne, die sich in dem dunklen Nass zu spiegeln schien. Beinahe wäre er wohl in den Heather hineingelaufen, wenn dieser ihn nicht kurz vorher angesprochen hätte, ob dies ein geeigneter Platz wäre. So schob er sich auch an dem Busch vorbei und setzte sich letztlich dort neben Jimmy, der bereits seine Schuhe aufgebunden hatte.
,,Perfekt’’, antwortete er und begann in seiner Tasche nach der Lakritz zu suchen, ehe er Jimmy davon eine Stange reichte und sich selbst wieder eine zwischen die Zähne schob. ,,Biddeschön’’, nuschelte er, die Lakritze immer noch im Mund. Schließlich musste er diese ja auch irgendwie festhalten, wenn er sich die Schuhe auszog! So begann er langsam die schwarzen Schuhe aufzuschnüren, ehe er seine weiße Socken auszog und diese lieblos dort hinein stopfte. Vorsichtig tauchte er einen seiner Zehen ins Wasser und quiekte erneut, als das Wasser sich als kalt herausstellte. ,,Kalt!’’, erwiderte er pikiert.
Bei seinem zweiten Versuch ging er weitaus langsamer vor und grinste zufrieden, als er beide Füße im Wasser hängen hatte. Viel besser. Sein Blick glitt herüber zu Jimmy und er nickte langsam. ,,Das war eine wirklich fantastische Idee von mir, muss man mir lassen.’’
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Er musste einfach ein wenig auflachen, als Leander sagte, dass sie gemeinsam mutig sein konnten, denn der Huffelpuff war doch schon auf so viele Weisen mutig. Einfach weil er sich traute so anders zu sein und sich keine Gedanken darüber machte, dass ihn wahrscheinlich ein großer Teil seiner Mitschüler für verrückt hielt. Er war was sowas anging einfach ehrlich Gedankenlos. Vielleicht hatte er auch den Vorteil des reinen Blutes, aber das konnte der Heather nicht recht einschätzen. Die Lovegoods schienen nicht nach strengster Ideologie zu leben, jedenfalls tat Leander das nicht oder würde er sich sonst mit jemandem wie Jimmy abgeben? Wahrscheinlich nicht. Trotzdem fand er, dass der Gedanken etwas hatte. Zusammen war man eh immer mutiger und sie beide gaben sicher ein klasse Team ab. Vor allem würde es mit Leander nicht langweilig werden, was auch immer auf sie zukam. “Ja, lass und gemeinsam die Ohren steif halten.“ er lächelte bei dem Gedanken immer noch.
Der Heather ließ sich also auf dem Steg nieder und genoss einen Moment lang einfach nur die Sonne, die sein Haar wärmte und seine Haut zu streicheln schien. Er hatte das Gefühl wochenlang keine Sonne mehr gesehen zu haben und wenn man es genau nahm stimmte das auch. Er musste heute also zusehen, dass er eine große Portion Sonne mitnahm, um nicht so schnell wieder unter einem Entzug zu leiden. Dann entledigte er sich vollends seiner Schuhe und Socken und ließ die Füße langsam ins kalte Wasser gleiten. Es mochte noch etwas frisch für sowas sein, aber als Engländer waren sie es gewohnt, dass die Hitze eher selten vorbeischaute und somit erschien es Jimmy gerade so als hätte das Wasser genau die richtige Temperatur und auch die Luft war sehr angenehmen. Er fühlte sich einfach entspannt, wenn er so hier sitzen konnte und auf den See starren konnte, während die Sonne sich darin spiegelte und Leander immer noch in seiner Tasche nach den Lakritzen suchte.
Als er sie gefunden hatte durfte Jimmy auch sogleich eine weitere Stange haben. Er hatte kein schlechtes Gewissen, immerhin musste er einen Entzug seit April ausgleichen und das war nicht so leicht getan. Er sah belustigt zu, wie die Lakritzstange vor Leander hin und her wippte, während er sich die Schuhe auszog. Er folgte mehr einem leichten Impuls als einem klugen Gedanken, als er sich vorbeugte und das andere Ende von Leanders Stange einfach abbiss und direkt in seinem Mund verschwinden ließ und zerkaute. Sogleich lehnte er sich wieder zurück und grinste ein wenig, während nun seine Lakritzsatange aus seinem Mund heraushing. Ein frecher Ausdruck fand auf seinem Gesicht Platz. Natürlich hatte er eine eigene Stange und brauchte sich nicht bei Leander zu bedienen, doch es war mehr geschehen um den Iren aufzuziehen, dass sie sich dabei einen Moment enorm nahm gewesen waren, hatte der Brite kaum bemerkt. Immerhin waren sie Freunde und es gab keine Scheu voreinander. Jedenfalls tat der Heather bis auf sein freches Grinsen so, als wäre nichts gewesen, während der Huffelpuff seine Füße ins Wasser tunkte und feststellen musste, dass es noch kühl war. Im Mai war es das meistens noch, natürlich kein Vergleich zum Dezember, aber Jimmy würde doch davon absehen im Dezember im See zu schwimmen oder auch nur die Füße hineinzutun. Manchmal war ohnehin eine Eisschicht auf dem See und man kam eher auf die Idee die Schlittschuhe auszupacken. Jedenfalls war Leander wirklich ausgezeichnet darin aufzuquiecken. Er klang fast wie ein kleines, süßes Ferkel, das nicht eingefangen werden wollte. “Oh ja. Es war eine fantastische Idee.“ sagte der Heather und knabberte dankbar an seiner Lakritzstange herum. Einen Moment starrte er einfach nur schweigend auf den See hinaus.
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31TH MAY - AFTERNOON




Es dauerte einen Moment bis Leander realisierte, dass mit Ohren steif halten ein Sprichwort gemeint war und er sich deswegen keine Sorgen um seine Ohren machen musste. Kaum hatte er das wirklich verarbeitet lächelte er wieder und machte sich keinen Kopf mehr darum, dass etwas mit seinen Ohren nicht stimmen könnte. Heute Morgen hatte sie noch vollkommen normal ausgesehen, abgesehen davon, dass sie vielleicht mal wieder geputzt werden müssten.
Darum machte er sich allerdings längst keine Gedanken mehr als sie beim Steg angekommen waren. Jimmy hatte unlängst seine Füße im Wasser und diese schienen nun auf die Gesellschaft von den Füßen des Iren zu warten. Deswegen wollte er sich auch vorerst mit den Lakritzstangen beeilen. Als er eine weitere in der Hand hielt um Jimmy diese zu geben, griff der Ravenclaw sogleich zu, was mit einem Lächeln kommentiert wurde. Seine Füße ebenfalls ins kalte Wasser halten versuchte Leander sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal hier gesessen hatte. In der letzten Zeit war er zwar schon viel im Wasser gewesen, aber das zu einem Großteil nur um Flora und Fauna im See zu bewundern. Selten war es ihm dabei um die tatsächliche Freude des Nass gegangen, wobei sich diese jetzt als angenehm herausstellen. Zufrieden sah er deswegen hinunter zu seinen blassen, kleinen Füßen im Wasser und bewegte fröhlich die Zehen.

Gerade drehte er sich wieder Jimmy zu um nachzusehen ob dieser noch mit der Lakritzstange beschäftigt war, oder diese schon gegessen hatte. Tatsächlich befand sich jene noch in der Hand, weswegen Leander glaubte, dass die eine Stange ihm noch genügen würde. Die Tasche wurde geschlossen und er drehte sich nur ein weiteres Mal dem Älteren zu.
Doch diese Eine schien für den jungen Heather nicht ausreichend, zumindest schnappte er nach der, die zwischen den Lippen des jungen Mannes baumelte. Der Lovegood machte große Augen, als dieser einfach ein Stück davon abbiss, schnappte empört nach Luft und verschluckte sich dabei an dem Rest Lakritzstange, dass ihm direkt in den Rachen rutschte. Halb hustend, halb lachend versuchte sich der Jüngere daran das riesige Stück Lakritze herunter zu bekommen und staunte nicht schlecht, dass er das hinbekam. Er musste wirklich ein Großmaul sein. Trotzdem röchelte er noch und spürte seinen Hals, rau und schmerzend. Das würde er nie wieder machen… oder zumindest nicht in nächster Zeit. Ein weiteres Husten folgte auf dieses leere Versprechen an sich selbst. Jetzt war es aber gut, oder?
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Jimmy erkannte etwas zu spät, dass es nicht ganz so lustig wie gedacht gewesen war mit dem Lakritz zu scherzen, denn Leander schien einen Erstickungsanfall zu bekommen. Das löste bei dem Ravenclaw Verlegenheit aus. Immerhin war er daran Schuld und er wollte doch wirklich nicht das der Huffelpuff nun schaden davon trug. Das wollte er natürlich auch nicht, wenn er nicht selber daran schuld war, aber das erklärte sich vermutlich von selber. Er saß jedenfalls recht hilflos da, während Leander neben ihm röchelte, denn was sollte er tun? Er konnte wohl kaum in dessen Hals greifen und ihn dabei wohlmöglich noch verletzen und Allgemein bewegte der andere sich recht stark hin und her, während er nach Luft rang, sodass Jimmy das Gefühl hatte nirgendswo ansetzen zu können.
Glücklicherweise beruhigte der Huffelpuff sich wieder und hatte es offensichtlich irgendwie geschafft das Lakritz herunter zu würgen und Jimmy war sehr froh darum, denn so war er doch nicht für das Ersticken seines Mitschülers verantwortlich und das war doch sehr erleichternd. Diese Last wollte er wirklich nicht auf seinen Schultern tragen. “Ich dachte schon du erstickst und ich habe dich auf dem Gewissen!“ sagte er immer noch besorgt und beängstigt zugleich, auch wenn der Lovegood die ganze Zeit den Versuch eines Lachens von sich gegeben hatte. So konnte Jimmy diesen Frohsinn noch nicht ganz teilen. Demnächst würde man noch in ganz Hogwarts davon sprechen, dass es nun die Mugglestämmigen waren, die versuchten die Reihen der Reinblüter zu lichten und das auch noch mit unverschämt harmlos wirkenden Tricks und Maschen. Das sollte Jimmy wirklich nicht riskieren. Immerhin wurde er schon ohne Grund von genug Leuten gehasst, wenn er jetzt noch Feindseligkeiten hervorrief, konnte er bald sicher nicht mehr in Ruhe auf Toilette gehen. Wobei letztendlich konnte er das auch jetzt manchmal nicht. Die Slytherins schienen überall zu sein und viele von ihnen hatten Spaß daran Jimmy das Leben schwer zu machen. Das war nun auch kein Geheimnis mehr, da der Erbe Slytherins ihn versteinert hatte. Sich dann an Leander durch Erstickungstot zu rächen, war aber doch weit hergeholt.
Leander ließ einen weiteren Huster von sich hören und der Ravenclaw zögerte dieses Mal nicht so lange, sondern schlug dem Huffelpuff auf den Rücken, damit dieser endlich eine Chance hatte seinen Hals frei zu bekommen. Vielleicht war das aber doch nicht so klug, wie es dem Ravenclaw zuerst erschienen war, denn sie saßen auf einen Steg und Leander schien ein wenig das Gleichgewicht zu verlieren, als Jimmy ihm auf den Rücken klopfte, der bemerkte das sofort und versuchte seinen Freund festzuhalten und ihn wieder in eine sichere Situation zu bringen, aber das war nicht so einfach. Denn es brachte wohl kaum etwas, einfach die Arme um den anderen zu schlingen, wie ein Klammeraffe. Jimmy hielt also den Arm des Lovegoods, bemerkte aber auch, dass er nicht allzu sicher saß auf dem Steg und ein wenig nach vorne kippte. Instinktiv grub sich seine andere Hand in das Holz des Steges, als müsste er sich nun wirklich vor dem Ertrinken retten. “Oh nein.“ murmelte er noch.
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Nicht auszudenken was die Eltern des Lovegoods gesagt hätten, wenn ihren zu Ohren gekommen wäre, dass ihr Sohn an einer Lakritzstange erstickt wäre. Leander war sich sicher, dass seine Mutter nach einer gewissen Zeit sicherlich darüber hätte lachen können und gesagt hätte, dass es genau die Art war mit der sie ihren Sohn für immer in Erinnerung behalten würde. Natürlich war dieser Gedanke nicht besonders erfreulich, aber es reichte aus um einen Augenblick über das eigene, gerade noch abgewendete, Unglück zu Glucksen.
Wenigstens wäre ich nicht hungrig gestorben“, frohlockte er und es war dem Hufflepuff anzusehen, dass dies tatsächlich seine größte Sorge war. Wer wusste schon ob er dann nicht im Leben nach dem Tod verdammt wäre immer nach etwas essbarem zu suchen ohne je wieder vollends erfüllt werden zu können, weil nichts auf der Welt diesen Hunger zu stillen vermochte.

Der Blonde hustete ein weiteres Mal, dieses Mal allerdings eher der Form halber, wurde aber für diesen Patzer sogleich bestraft.
Jimmy schlug ihm auf den Rücken und dieses Mal konnte Leander sein Gleichgewicht nicht besonders gut halten. Er kippte erschrocken ein Stück nach vorne, ruderte hilflos mit den Armen in der Luft Einer dieser Arme wurde von dem Heather ergriffen, was ihn für eine kurze Schrecksekunde die Luft ausstießen ließ, als wären sie schon wieder gerettet. Doch zu früh gefreut, denn auch der Ravenclaw ruckte von der unliebsamen Bewegung des Dachses ein Stück nach vorne und Leander sah bereits die Wasseroberfläche auf sich zu kommen.
Ein letzter Ausdruck des Schreckens: „Wuhaaaa“, verließ die Lippen des Jüngeren, ehe er den Anderen vornüber mit ins Wasser zog.
PLATSCH.
Das kalte Seewasser fraß sich bereits innerhalb von Sekunden durch die Kleidung des Blonden, ehe es ihn verräterisch nach Unten zog. Leander aber schwamm, wie ein Fisch im Wasser, stieß den Kopf durch die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Für ihn war das Ganze allerdings auch zu komisch. Die Haare klebten ihm bereits im Gesicht, derweil er sich schwimmend Oben hielt und dankbar dafür war, dass er die Schuhe auf dem Steg gelassen hatte. Spätestens jetzt hätte er diese wohl für verloren erklären müssen. „Oh, Jimmy. Das müssen wir öfter machen!“
Die gute Laune war ihm anzusehen, selbst als er sich auf den Rücken zurück fallen ließ und vorsichtig vor sich hin paddelte. Das kühle Nass vollkommen genießend, schloss Leander träumerisch die Augen, spürte die Sonne auf seinem Gesicht kitzeln und streckte die Füße hoch, der Sonne entgegen, auch wenn es dafür sorgte, dass seine Rückenlage arg ins Wanken geriet und er wieder mit dem Gesicht unter Wasser tauchte.
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Der Frohmut mit dem der Lovegood den Tag und auch diese Situation bestritt, war wohl etwas, dass ihn im besonderen Maße auszeichnete. Es entlockte dem Heather auch jetzt ein Lächeln und er nickte zustimmen. “Stimmt.“ sagte er noch. Im Stillen bewunderte und genoss er die Art des anderen in gleichen Maßen, denn ihn hätte dieser Frohmut momentan sicher gerettet und noch dazu führte es dazu, dass der Ravenclaw die vergangenen Wochen einfach vergessen konnte und das tat wirklich gut. Er musste in den Minuten und Stunden mit dem anderen nicht daran denken was ihm wiederfahren war oder was für Gefahren noch auf ihn lauerten. Er war zum Glück gut darin die Ruhe zu bewahren und an das Gute zu glauben, aber trotzdem wurden seine Gedanken manchmal von den Ereignissen gepackt und er konnte nicht ganz vergessen was geschehen war. Es ließ ihn nicht los und er wusste, dass die Angst auch nicht so schnell gehen würde. Es war als wäre er von einem wilden Tier durch den Wald gejagt worden. Von dem Tier war zwar nichts zu sehen, aber es konnte in jedem Schatten lauern und er konnte jeden Moment in die Falle tappen, wehrlos.
Er ließ den Gedanken los und war wieder ganz beim Lovegood, der es ihm so einfach machte nicht über solche Dinge nachzudenken. Vor allem, weil sie beide drohten ins Wasser zu fallen und Jimmys Muskeln zogen sich schon zusammen, als Leander ins Wasser fiel, da er erwartete mitgezogen zu werden und dem kühlen Nass nicht entgehen zu können und so war es auch. Direkt vom Steg klatschte er in das Wasser und konnte nicht verhindern, dass seine Kleidung gleich nass war. Immerhin war es hier tief genug, sodass der Ravenclaw nicht auf Steine fiel. Dafür sank er ersteinmal herab, seine Muskeln schienen sich nicht bewegen zu wollen, da das Wasser doch deutlich kälter war als die Luft. Erst nach einem Augenblick, konnte er sich entspannen und strebte die Wasseroberfläche an. Als er endlich tief Luft holen konnte und die Oberfläche durchbrach, hörte er Leander schon lachen. Unwillkürlich musste er Grinsen und konnte auch nichts Schlechtes daran finden, dass sie sich nun im See befanden. Nun gut es war kalt und sehr nass, aber draußen war es immerhin schon so warm, dass man es sicher ertragen konnte. Die Haare des Heathers klebten ihm vor die Augen und er musste sie wegwischen. Da er am Meer aufgewachsen war, hatte er wenig Probleme sich an der Oberfläche zu halten auch wenn seine Schuluniform so viel Wasser aufgesogen hatte, dass sie sicher das 10 Fache wog wie sonst.
“Nicht schlecht, was.“ stimmte der Ravenclaw unbesorgt zu und beobachtete wie der Lovegood sich auf dem Rücken treiben ließ. Er selber paddelte ein wenig neben dem anderen her und sah sich um. Sie waren die einzigen, die sich ins Wasser getraut hatte, aber das war auch nicht wunderlich, erst im Hochsommer wurden die meisten Schüler zu Schwimmern, das lag wohl auch am Klima und der Wassertemperatur. Langsam paddelte er zu seinem Freund hinüber und drückte ein wenig auf dessen Bauch. “Du musst aufpassen, dass du nicht untergehst.“ scherzte er, während er es dem Huffelpuff absichtlich schwerer machte.

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