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·

OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
HOGWARTS · OWLERY.


Der Turm lag ein wenig abseits des Schlosses und des ganzen Trubels - und das war auch gut so. Heute, gerade an einem Tag wie diesem, wollte man nicht durch die Gänge der Schule wandern, auch wenn man sie noch so sehr liebte, wie Tom es tat. Es war noch nicht wirklich geklärt, wer dafür verantwortlich war, doch ob des lächerlichen Mottos des Tages und dem damit verbundenen Chaos frühpubertärer Mädchen, hatte er in erster Linie Dumbledore in Verdacht, der es als amüsant genug empfand, eine Horde wild gewordener Putten zu den Gemeinschaftsräumen zu scheuchen mit dem Auftrag, Rosen und Liebesbriefe zu verteilen. Generell war die Briefaktion ja schon eine ganze Weile geplant gewesen, was der Vertrauensschüler auch nur aus dem Grund wusste, weil Slughorn ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, einem verschleierten Grinsen und einem neckischen Stuppsen seines Ellenbogens eindeutig darauf hingewiesen hatte, dass er sich auf eine ganze Ladung an Post freuen durfte - toller Kerl der er war.
Riddle schnaufte mit einem bitteren Anflug von Verachtung, dass seine Nasenflügel flatterten, bevor er hörbar ausatmete und sich Strähnen seines Haars aufgeregt aus der Stirn pustete. Dieser ganze Aufwand war ihm zuwider - dieser ganze Tag biederte ihn bereits an, obschon er nicht einmal zwei Stunden auf den Beinen war. Er wollte sich übergeben, direkt über der Ballostrade der Eulerei und in der Hoffnung, dass einer dieser hässlichen Engel sich im selben Moment über dem Gelände verirrte und die geballte Ladung seines Mageninhalts abbekam.

In der Ferne machten sich die ersten Schülerpaare auf, die Kutschen zu besteigen, die sie ins Dorf bringen würden. Es war ein kalter Tag und der wolkenverhangene Himmel war zumindest in der Lage seine ganz persönliche Stimmung ob der Kitschigkeit des Liebesfests kundzutun. Schnee wäre für diese Jahreszeit im Hochland nicht unüblich gewesen und obgleich viele Flecken der Ländereien eher grünlich schimmerten und mehr den Eindruck von Sumpf, als Landschaft erweckten, vermisste Tom die Möglichkeit seine Mitschüler mit einer Horde Schneebälle für ihre Dumpfsinnigkeit zu bestrafen. Wieso ergab man sich diesem Hohn? Diesem lächerlichen Tag der Liebe, wo man Liebe an und für sich doch ständig erfahren sollte? Der Slytherin war sich nicht wirklich im Klaren darüber, was er am Valentin eigentlich mehr verabscheute, wo er so viele Gründe zur Auswahl hatte. In erster Linie war es freilich die rosa Brille, die man sich zum Spaße aufsetzte - zum anderen die erdrückende Gewissheit in Form weiblicher Körper, die sich an einen schmiegten in der hitzigen Erwartung, dass man sie zumindest einmal im Jahr Beachtung strafte.
Nein, Riddle fühlte sich ganz wohl auf seinem Platz im hohen Turm der Eulerei, umgeben vom Federvieh, das den Kopf unter den Flügeln vergraben hielt, um sich von der Außenwelt abzuschotten. Er seufzte, fuhr sich mit der Hand durch das volle, rabenschwarze Haar und stützte sich schließlich wieder auf den Stein des Fensterrahmens ab, um das Haupt auf den Händen zu betten und den kleinen, schwarzen Punkten dabei zuzusehen, wie sie sich aufmachten, den Schutz der Schule für das Hogsmeade-Wochenende hinter sich zu lassen.

Tom hatte sich ganz bewusst aus dem Chaos zurück gezogen, hatte ganz bewusst darauf verzichtet überhaupt zum Frühstück zu kommen und war ohne Umschweife nach seiner Morgentoilette aus dem Schloss in den Eulenturm geeilt, wo er nun mit Erwartung eben dastand - in der Tat sogar ein wenig fror, weil er sich nicht die Mühe gemacht hat, seinen Reiseumhang mitzunehmen - und darauf wartete, dass in seinem Schloss und auf seinem Spielplatz endlich wieder verdiente Ruhe einkehrte. Er bezweifelte, dass jemand seine Abwesenheit wirklich bemerkte, oder sich darüber Gedanken machte: vielleicht entstand ja sogar ein neues Gerücht - eines derselben, die man am Liebsten in Flammen aufgehen lassen wollte, wenn man sie erfuhr - dass er mit einem Mädchen im Schlepptau verschwunden war. Wie auch immer, Hauptsache er hatte in einer halben Stunde Zeit, um in die Bibliothek zurück zu kehren, einige der Putten auf seinem Weg dabei niederzustrecken und die Möglichkeit, seine Hausaufgaben fortzuführen, fernab der Scharade seiner Mitschüler und fernab der Qual von Madame Puddifoot's einstudiertem Monolog über Romeo und Julia. Er grinste lieblos.
Manch einer hatte es heute allerdings wohl verdient, mit einem Mädchen im Arm bei einer Tasse übersüßtem Tee in einem viel zu stickigen, kleinen und sehr geschmacklosen Café zu sitzen: bemitleiden tat Tom dabei allerdings niemanden. Er erinnerte sich vage an das vergangene Jahr und das Jahr davor, als er sich aus einer Mischung aus Gruppenzwang und Neugierde auf diese ganze Valentins-Geschichte eingelassen hat. Das Ergebnis glich einem Desaster, zumindest was sein sonst eher zurückhaltendes Gemüt anbelangte; erschwerend hinzu kam, dass der Slytherin immer ein Problem damit hatte, seine Mitschülerinnen auch wieder loszuwerden, wenn sie einmal klettenartig an ihm klebten: es war nicht einfach und er war sich seiner Nerven ob dieser Aufgabe schlichtweg zu schade.
Eine tieffliegende Eule kreuzte seinen Weg und hinterließ auf ihrem Flug einen beachtlichen, weißen Fleck unweit seines Ellebogens auf dem Fenstersims, den Tom mit zuckender Augenbraue misstrauisch musterte, ehe sein dunkles Augenmerk dem Tier folgte, das sich auf einer Stange niederließ, sich aufplusterte und dann, wie die anderen Vögel, den Kopf unter den Flügel steckte. "Immer noch besser als Valentinstag", murmelte er verdrossen. "Immer noch besser als Valentinstag."
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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
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‘WUSCH’ machte es und ein paar vereinzelte, glutgerandete Federn schwebten zu Boden, derweil der Rest der Putten klingend und bimmelnd mit schreckensbleichen Gesichtchen in alle Himmelsrichtungen davonstoben. Ein etwas fetteres Exemplar, mit kirschroten Bäckchen, sonnengelben Löckchen und einer rosa Windel war nicht schnell genug und ein blauer Blitz verwandelte es in der Luft zu... Rosa Herzchen Glitzer. Ophelia wusste gerade noch rechtzeitig auszuweichen, ehe das funkelnde Geflirr sich in ihrem Haar festgesetzt hätte. Sie besass durchaus einen gewissen Sinn für Romantik und hätte sogar einem Tag wie Valentin etwas abgewinnen können, wäre es nicht, dass Hogwarts dem Fest einen kitschigen, pinken Strampler mit Flauscheflügelchen und Kinderpfeilbogen überstreifte. Alles war rosa, alles war Kitsch, der Duft nach Lavendel, Süssmich und Rose machte das Atmen unmöglich und wer noch keinen Augenkrebs von der Dekoration bekommen hatte, der erlitt spätestens beim Anblick all der verliebten Blicke und der Pärchen, die einander umschwirrten, wie frühlingstrunkene Vögelein, einen spontanen Anfall von Leukämie. Das sich überdies irgendein Scherzkeks einen bösen Streich mit einem Liebestrank erlaubt hatte, war ihr bislang noch nicht aufgefallen und da sie, um das Valentinschaos zu meiden, in herrschaftlicher Frühe die grosse Halle aufgesucht hatte, war auch niemand vor Ort gewesen, der sie hätte warnen können. Mit einem leisen Seufzen strich sie eine Strähne, die sich aus dem Dott in ihrem Nacken gelöst hatte, zurück hinters Ohr und steckte den Zauberstab weg, mit dem sie soeben zwei Putten erfolgreich niedergestreckt hatte. Mortimer los zu werden, hatte sich als schwieriger herausgestellt, als ursprünglich angenommen – und kaum das Mortimer sich endlich davon hatte überzeugen lassen, dass sie nicht plante, Hogsmeade zu besuchen, hatte bereits Archeron neben ihr gestanden und sie gebeten ihn für den heutigen Tag zu begleiten. Unfreundlich, da bereits genervt von den anderen 34 Anfragen, hatte sie ihn gefragt, was er da zwischen den Zähnen habe, woraufhin er hochrot angelaufen war und die Flucht in Richtung Badezimmer angetreten hatte. Genug Zeit für sie um das Weite... und Tom zu suchen, der sich im Gegensatz zu ihr den Gang zum Frühstückstisch gleich komplett gespart hatte und klug wie er war direkt Fersengeld gegeben hatte. In Anbetracht des Desasters der letzten Jahre konnte man ihm seine Valentins-Paranoia nicht einmal verübeln, auch wenn sie sich zugegeben noch immer über seinen versteiften Anblick, als die hässliche, von Pockennarben verunstaltete Pettygrew ihm doch tatsächlich einen Kuss auf die Wange geklatscht hatte, amüsieren konnte. Natürlich im Stillen. Und als Greengrass (weder pockennarbig, noch hässlich) ebenfalls ihr Glück hatte versuchen wollen, war es mit Ophelias Erheiterung auch bereits wieder vorbei gewesen und sie hatte geschickt interveniert und Tom vor noch mehr Liebe bewahrt, indem sie ihn unter dem Vorwand einer anstehenden Klausur in die Bibliothek abgeschleppt hatte.

Dort war er heute nicht zu finden. Wahrscheinlich wartet er, bis Ruhe eingekehrt ist, ehe er sich aus seinem Versteck wagt, mutmasste Ophelia und ging in Gedanken die verbleibenden Rückszugsorte durch, die er hatte aufsuchen können, um den Trauben verliebter vorpubertärer Mädchen zu entgehen. Aus dem Slytherin Gemeinschaftsraum kam sie soeben, dort hatte er sich nicht aufgehalten. Vielleicht in der Küche, oder im Vertrauensschülerbad, oder... Ein Lächeln erhellte ihre Miene und leichtfüssig beschleunigte sie ihre Schritte, die sie schon alsbald die zahlreichen geschwungenen Treppen in den Eulenturm hinauf trugen. Bereits auf halbem Weg war sie dankbar für den schwarzen Kaschmirpullover, den sie sich aus einer vagen Vorahnung heraus vor dem Verlassen der Gemeinschaftskammern noch übergestreift hatte, denn der Wind hatte über Nacht aufgefrischt und obwohl noch kein neuer Schnee gefallen war, gefror das Wasser an den Ufern des Sees und die Luft schmeckte nach Kälte und Frost. Die Strähne, die sie soeben sorgfältig festgesetzt hatte, hing ihr bereits wieder ins Gesicht, als sie die letzten zwei Stufen erklomm und in das Halbdunkel der Vogelwarte eintauchte. Ein halbes Dutzend grosser, glänzender Goldscheiben leuchteten in den Schatten und starrten sie anklagend an und unter das Winseln des Winterwindes mischte sich das leise Kratzen von Krallen auf Holz und das Flattern von Flügeln. Angewidert rümpfte sie die Nase und machte sicherheitshalber einen Schritt von den Kojen fort, die entlang der Mauer wie Strohgeschwüre aus dem grauen Stein wuchsen, bevor es einem der Viecher noch in den Sinn kam sie mit Kot zu verzieren. Im Sommer, wenn die Hitze den Gestank des Unrats, der grau und weiss auf dem Boden klebte, verschärfte, setzte sie freiwillig keinen Fuss in dieses Turmloch, im Augenblick jedoch wurde das unangenehme Odeur von der kalten Briese davongetragen.

Tom stand mit dem Rücken zu ihr und lehnte sich über die Fensterbüstung, offenbar zu vertieft in seine Gedanken, um ihre Ankunft zu bemerken. Sein Anblick erfüllte sie von Kopf bis Fuss mit einer tiefen Zufriedenheit, die ihr Herz stolpern liess, doch auf ihrem Gesicht zeigte sich lediglich ein sanftes Lächeln, das den Ring um ihre Pupille dunkel werden liess, wie alter Bernstein. Jeder, der Augen im Kopf hatte, konnte mühelos erkennen, was sie für den jungen Mann empfand. Es lag in ihrem Blick, in ihrer Stimme, in ihren Gesten, und trotzdem entbehrten ihre Gefühle für ihn jeder Aufdringlichkeit, denn er war mehr wert, als ihre Liebe. Er verdiente ihre Loyalität und ihr Grossvater hatte sie gelehrt, dass gerade derart gefährlich ambivalente Gefühle wie Liebe in einer Beziehung, die viel tiefer gehen konnte, lediglich als Unterstützung, nicht aber als tragende Säule dienen durfte. Zu baufällig der Zement, zu launisch der Stein. Das war einer der Gründe, vielleicht auch wichtigste von allen, warum sie sich für die Hochzeit entschieden hatte. Von der du ihm noch erzählen musst. Seit fast sieben Tagen schob sie die Neuigkeit nun bereits vor sich her und vertröstete sich selber mit der Aussage, es sei der richtige Zeitpunkt für diese Offenbarung noch nicht gekommen, aber das war eine Lüge. Sie brauchte einfach Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen – und der närrischen Hoffnung Herr zu werden, Tom würde irgendetwas dagegen einzuwenden haben. Er würde nicht protestieren, so sehr sich das ein winzig kleiner Teil, der sie ungemein ärgerte, in ihr sich das auch wünschte. Dafür besass er zu viel Weitsicht. Er würde die Vorteile erkennen und die Gelegenheit begrüssen – und es würde sie erfreuen, denn dadurch bestätigte er einmal mehr, zu was er fähig war.
„Tom.“ Sie hatte nicht laut gesprochen, doch er hörte sie und fuhr erschrocken herum, wahrscheinlich in Erwartung dieser McIrgendetwas, einer Fünftklässlerin, die ihm seit kurzem nachdrücklich den Hof machte und ihn sogar als Begleitung zum Valentinsball ‚auserkoren‘ hatte. In einer universellen ‚Keine Gefahr‘ Geste hob sie abwehrend die Hände und gesellte sich an seine Seite, wo sie vorerst nichts weiter tat, als sich neben ihn über den steinernen Sims zu lehnen, die Augen zu schliessen und das Gefühl der Höhe zu geniessen. Wären die Eulen nicht gewesen, sie hätte den Turm als Rückszugsort tatsächlich zu schätzen gewusst.

„Deine Bibliothek muss heute leider auf dich warten“, verkündete sie schliesslich leise, ohne die Augen zu öffnen, aber das feine Grübchen in ihrer Wange verriet, dass sie verstohlen grinste. Es erfüllt sie tatsächlich mit einer fast schon diebischen Freude, ihn zu überraschen, vor allem, da sie wusste, dass ihm das ‚Valentinsgeschenk‘, wenn man es denn so nennen wollte, gefallen würde. Da er Überraschungen grundsätzlich nicht mochte, war es denkbar schlecht ihm eine vorzusetzen, die ihm nicht zusagte. „Stattdessen brechen wir ein paar Regeln...“, fuhr sie fort, als ob es eine alltägliche Gegebenheit sei, einem Vertrauensschüler nicht nur eine bevorstehende Regelmissachtung anzukündigen, sondern ihn auch noch direkt miteinzubeziehen. „... und machen einen kleinen Ausflug.“ Mit einer leichten Drehung löste sie sich von seiner Seite und machte Anstalten den Turm zu verlassen. „Komm. Pettygrew ist weg und die letzte Kutsche wartet.“
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OPHELIA &&. TOM
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Der Wind pfiff um den schmalen Eulenturm und brachte einiges Unkraut, das sich in den Mauerritzen eingenistet hat, dabei hysterisch zum Flattern. Die Eulen jedenfalls ließen sich von dem herrschenden Wetterchaos nicht sonderlich aus der Ruhe bringen und auch sonst machte kein Federvieh Anstalten sich mehr zu bewegen, wie notwendig. In die Eulerei kamen selten Schüler - und meistens eben wirklich nur dann, wenn sie Post verschicken wollten. Gerade deshalb nutzte Tom diesen Flecken zugeschissener Einsamkeit um einfach einmal für wenige Momente von der Bildfläche zu verschwinden, wobei er im Nachhinein nicht selten damit beschäftigt war, die einzelnen Federn Kiel um Kiel aus seinen Kleidern zu zupfen. Aber sei's drum, der Eulenturm war das passende Versteck - vor allem, wenn man sich vor allgemeiner Tollheit schützen wollte, so wie dem Valentinsfest, das gerade im allerhöchsten Gange war und in einer hässlich rosa Parade zum Dorf aufbrach. Wie konnte man sich so einer jämmerlichen Scharade nur hingeben? Der Slytherin schauerte unweigerlich, als seine Gedanken abermals abtrifteten und an einem pummeligen, pickligen Mädchen hängen blieben, die ihn so prompt attackierte, dass sie jeder Raubkatze höchste Konkurrenz geboten hätte. Eigentlich hätte er das Pettygrew-Mädchen in einem unbeobachteten Moment aus der Hüfte für ihre Dreistigkeit töten müssen, beschränkte sich dann jedoch auf ein Paar nette Worte und eine deutliche Absage, die ihr - trotz hochrotem Gesicht - die Tränen in die Augen trieben.
Und seitdem war Tom Riddle nicht nur wahnsinnig begehrt, weil er sich eben so zurückhaltend gab, sondern gleichzeitig und unweigerlich auch ein Herzensbrecher. Er hatte sich diesen Titel nicht ausgesucht und wäre froh darum gewesen, ihn wieder loszubekommen. Aber mit einem Hauslehrer wie Horace Slughorn, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ihm eine ordentliche Braut auszusuchen, Ziehvater der er angeblich war, hatte sich die Schlinge um Toms Kopf bereits dramatisch und sehr schmerzhaft zugezogen, sodass er nichts weiter tun konnte, wie mit den Zähnen zu knirschen und peinlich berührt zu nicken.

Der Hauch einer seichten Stimme riss ihn abrupt aus seiner leisen Melancholie und ließ den hoch Gewachsenen überrascht und in der Tat auch ein wenig erschrocken herum fahren, weil er in seiner Selbstsicherheit nicht damit gerechnet hatte (und wie er sich gleichsam rügte, nicht einmal ansatzweise eine Störung in Betracht gezogen zu haben), zwischen fetten Putten, Liebespaaren und Eulenkot aufgefunden zu werden. Doch da stand sie, mit dem Feix in ihrem Augenmerk, das er so gut von ihr kannte und das in seiner Gegenwart eigentlich gar nicht mehr so feixend aussah, sondern in der Tat eine Wärme annahm, die er nicht begriff. Tom atmete hörbar aus, wobei sich seine Brust senkte, bevor er sich mit der flachen Hand über die Stirn fuhr und Ophelias entwaffnende Geste mit einem schwachen, nahezu ergebenen Schulterzucken erwiderte.
Im seichten Licht, das durch das Turmfenster fiel und einen schmalen Streifen Helligkeit hinterließ, der hier und da von Federn und Staub durchzogen wurde, blinzelte Riddle dem Blondschopf entgegen, welcher sich in einer gewohnten Gemächlichkeit zu ihm gesellte und daraufhin auf Kleidern und Haar einiges an Glitzerpulver preisgab, als wäre sie unweigerlich in einen Schauer desselben geraten. Riddles Mundwinkel zuckten, er sagte aber nichts, sondern streckte lediglich die Finger nach der black'schen Tochter aus, um einigen Glitzer von ihrem Pullover zu klopfen, der stattdessen recht hartnäckig an seiner Handinnenfläche hängen blieb und ihm eine steile Falte der Unzufriedenheit auf die Stirn trieb, als er es bemerkte.
"Ich könnte...", begann Riddle nachdenklich, nesselte flüchtig auf seiner Unterlippe, unterstrich seinen Geisteblitz mit einem wackelnden Zeigefinger und brach die Geste schließlich abrupt ab, wobei er abwinkte und sich wieder auf den Sims stützte. "Vergiss es, bringt sowieso nichts."

Bedachte man die eigentliche Herkunft des Valentin-Festes, konnte der ganze Spaß doch bloß zur Belustigung der Lehrkräfte dienen, oder? Eigentlich hatte der Valentinstag ja absolut nichts mit Liebe zu tun, zumindest nicht, soweit sich Tom erinnerte. Aber seis drum, er konnte sowieso nichts daran ändern: weder die Tatsache, dass den meisten dieser dämliche Tag gefiel, noch ihn abschaffen. Ihm blieb nur die Wahl, einfach nicht daran teilzunehmen und genau das hatte er sich am Vorabend vorgenommen - doch gerade, als er Ophelia von seinen Weltherrschaftsplänen erzählen wollte und bereits den Mund dazu geöffnet hatte, unterbrach ihn die Blondine und schaffte es, ihn ein wenig aus dem Konzept zu bringen: die Falte auf seiner Stirn wurde merklich tiefer.
"Ein Ausflug?", wiederholte der Slytherin mit einem Anflug von unterschwelligem Misstrauen, wobei er sich nicht die Mühe machte zu verbergen, dass ihm die Vorstellung eines Regelbruchs nicht unbedingt amüsierte, ohne den Hauch von Neugierde dabei ganz unterdrücken zu können. Es war nicht so, dass Tom viel von den Regeln hielt, die ihm Hogwarts auferlegt hatte: Riddle konnte sich nicht daran erinnern, sich je etwas aus Regeln und Richtlinien gemacht zu haben - die Stimme Dumbledores klang jedoch recht laut in seinem Hinterkopf, wie ein immer wiederkehrendes Insekt, das ihm um das Haupt schwirrte, um ihn zu provozieren. Ein falscher Schritt in die falsche Richtung, ein wenig Unvorsichtigkeit und er wäre nicht nur seinen Posten als Vertrauensschüler los, sondern würde auch der Schule verwiesen werden: eben ganz in Dumbledores Sinne. Daher, und das meinte er nicht einmal böse als er es dachte, arbeitete und brach er die Regeln lieber allein, wo er davon ausgehen konnte sich auf sich selbst zu verlassen und eben nicht ins Fettnäpfchen zu treten.
"Was hast du vor?" Die Frage brach direkt aus ihm heraus, während er keine Anstalten machte sich aus seiner lehnenden Position zu erheben, sondern die Blondine einfach nur weiterhin von der Seite aus eindringlich aus braunen Knopfaugen ansah.
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Mit einem Schmunzeln auf den Lippen fühlte sie seinen erfolglosen Versuch sie von dem ganzen Glitzer und flirrenden Silberstaub zu befreien, der sich in ihrem Haar und ihrem Pullover festgesetzt hatte. Sie würde sich sowieso gleich umziehen, aber wer war sie ihm das zu sagen und ihn davon abzuhalten sie vor dem Valentinstag in seiner ganzen glitzernden Schrecklichkeit zu retten. Einmal ganz abgesehen davon, dass sie seine Nähe genoss, allen voran die seltenen sanften Berührungen, zu denen er im Stande schien. "Ich könnte..." „Du könntest? Tatsächlich?“, grinst sie seinen wedelnden Zeigefinger an und versicherte mit Nachdruck: „Das ist sehr beeindruckend!“, wobei der Schalk zwischen ihren Worten hüpfte, wie die Klingeln an einer Narrenkappe. "Vergiss es, bringt sowieso nichts." Lachend schüttelte sie den Kopf und strich sich die leidliche Strähne zum bestimmt zehnten Mal hinters Ohr, wo sie exakt fünf Sekunden verweilte, ehe sie wieder nach vorne über ihre Wange rutschte und im Wind tanzte.
Von ihrer Ankündigung schien er in erster Instanz überhaupt nicht angetan und anstatt ihr zu folgen, blieb er an dem steinernen Sims kleben und erkundigte sich argwöhnisch: "Was hast du vor?" Sie dankte Werauchimmerdafürverantwortlichwar, dass Tom mit einem (un)gesunden Mass an Misstrauen gesegnet war, und gleichzeitig hätte sie den Mann, aus dem es resultierte, am liebsten an seinem Merlinsbart über die Zinnen gehängt. „Ich hasse Dumbledore dafür“, gab sie völlig aus dem Zusammenhang gerissen zu, bevor sie wortlos an Toms Seite zurückkehrte und sich dieses Mal rücklings gegen die Mauer lehnte, so dass der Wind an dem Knoten an ihrem Hinterkopf zerrte, sich zwischen Kaschmir und die empfindliche Haut in ihrem Nacken verfing und ihr feine Schauer den Rücken hinab jagte. „Und andererseits ist er ungewollt der beste Lehrer für Wachsamkeit und Vorsicht, den du je haben wirst.“ Wer Dumbledore auf der Hakennase herumtanzen konnte, der wäre wahrscheinlich dazu in der Lage mit dem Ministerium ein Puppentheater aufzuführen, ohne dass irgendjemandem die tausend Fäden auffielen. „Ich habe eine Überraschung für dich und ich möchte, dass es eine Überraschung bleibt, denn ich habe vor den Ausdruck auf deinem Gesicht zu geniessen, wenn du sie siehst. Allerdings befindet sich die Überraschung etwa zweihundert Meilen entfernt, also mischen wir uns erst unter die Valentinsschar, ehe wir uns absetzen und von der Alten Hütte aus apparieren.“

Anstatt nachzugeben, wurde die Falte zwischen seinen schmalen Augenbrauen nur steiler, eine stumme Aufforderung die Erklärung auszuweiten, weil er sonst keinen Schritt von diesem Turm setzen würde. Für gewöhnlich in seiner Gegenwart so gefügig und nachgiebig wie gegenüber niemand anderem, liess sie sich dieses Mal nicht von dem verhärteten Zug in seinen Mundwinkeln und dem eindringlichen, braunen Blick einnehmen, sondern... Hach, so schöne Augen. Flatterte ein Gedanke, völlig losgelöst von der gegebenen Situation und den eigentlichen Überlegungen durch ihren Kopf und als sie sich seiner bewusst wurde, blinzelte sie flüchtig etwas perplex. ‘Hach, so schöne Augen‘?! Das war tatsächlich sogar für den Grad ihrer Gefühle ein Ticken zu viel Romantik, auch wenn er wirklich schöne Augen hatte. Und die scharfen, markanten Gesichtszüge waren auch nicht zu verleumden, ganz zu schweigen von diesem dicken, festen Haar, in das sie zu gerne ihre Finger gegraben hätte, um... „Mann, riechst du gut!“ In diesem Moment fiel ihr auf, dass sie gar nicht mehr neben, sondern plötzlich unmittelbar vor ihm stand, die Hände zu beiden Seiten auf den Sims gelegt, so dass er nicht seitlich wegtauchen konnte – wozu er im Augenblick nicht im Stande schien, was allerdings, gessen an dem Ausdruck auf seinem Gesicht, aus seiner eigenen Verwirrung resultierte – und... an seinem Hals schnupperte. Die Wärme seiner Haut kribbelte auf ihren Wangen, die erst von einem Hauch von Rosa heimgesucht wurden, um dann spontan jegliche Farbe zu verlieren.
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OPHELIA &&. TOM
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"Überraschungen sind etwas für Kinder", entgegnte Riddle prompt und wahrscheinlich, wider seiner Körperhaltung und der vorherigen annähernden Liebkosung ihres verschandelten Kaschmirpullovers, relativ unberührt und kühl. Der Argwohn auf seinem Gesicht wuchs und obwohl er eigentlich nicht unhöflich erscheinen wollte und sich an seine so gut einstudierte, gleichgültige Maske klammerte, kam der Slytherin nicht umhin seine Abneigung ob ihres Einfalls zu verbergen - die Erwähnung des Verwandlungslehrers trug nun nicht unbedingt zur Überzeugung ihres Planes bei und anstatt sich verbal über, beziehungsweise gegen Albus Dumbledore zu äußern, hob er lediglich anmaßend eine gekrümmte Augenbraue. Tom mochte generell nichts, was er nicht kannte und Ophelia wusste das. Sie wusste mehr über ihn, als gesund für sie war, wenn er sich die Zeit nahm und darüber nachdachte - und war sich indes nicht einmal sicher, ob es klug gewesen war sie früher schon in viele seiner Gedanken und Vorhaben miteinbezogen zu haben. Andererseits war sie wertvoll für ihn, ebenso wertvoll wie Abraxas Malfoy mit dem sie, soweit Riddle das überblicken konnte, bestimmt über ein Dutzend bedeutender und weniger bedeutender Ecken verwandt war. Die Malfoys hatten viel Einfluss, vor allem im Ministerium - eine Tatsache, auf die der Schwarzhaarige später einmal zurückgreifen würde. Und Ophelia? Sein dunkles Augenmerk tastete das zierliche Gesicht der Blondine flüchtig ab. Ophelia war einfach da; und um nicht zu vergessen eine direkte Nachfahrin dieses alten, tattrigen und gleichsam faszinierenden Mannes der sich ihr Großvater schimpfte. Doch das alles ändere im Endeffekt nichts daran, dass Tom Überraschungen nicht mochte und sich die Blonde in ihrer Forderung, dass er ihr Folge leisten sollte, völlig überschätzte.

"Ich habe kein Interesse, mich heute weiter von der Schule fort zu bewegen, wie notwendig." Es war ein enttäuschendes Geständnis, begleitet von einem neuerlichen Schulterzucken, in einem Tonfall der für die Schärfe der gewählten Worte fast zu sanft klang - und tatsächlich untermauerte er die Nachdrücklichkeit derselben mit einem entwaffnenden Lächeln, das ihm jeglichen Widerspruch für gewöhnlich aus dem Weg räumte. "Was auch immer du für mich geplant hast, muss also noch ein wenig länger auf mich warten - oder aber, du bringst es her, ganz wie du möchtest. Schließlich wird es sich doch wohl um irgendeine Art Gegenstand handeln, oder nicht..? Nichts was man nicht... wie bitte?" Tom blinzelte zweimal über Ophelias Einwand, zog die Stirn abermals kraus und schüttelte flüchtig, zu sich selbst den Kopf, wie um sicher zu gehen, dass er sich verhört hatte. Schließlich ergab der abrupte Themenwechsel keinen Sinn, nicht wahr? Musste am Tag liegen, dass er nun schon gespenstische Zugeständnisse aus dem Mund der einzigen Person hörte, von der er es am Wenigstens erwartete... - oder? Der Slytherin hatte keine Zeit sich ausführlich mit dem Richtig oder Falsch des Gesprochenen zu beschäftigen, das ihm die black'sche Tochter mirnichtsdirnichts unerwartet vor die Füße gespuckt hatte. Denn im selben Augenblick fand er sich mit ihr auf selber Augenhöhe und nah genug, dass er nicht nur ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte, sondern sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Auf Riddles Mimik schlich sich ehrliche Irritation, gepaart mit stummen Entsetzen ob ihrer abrupten Dominanz und dem seltsamen Funkeln in ihrem Augenmerk, dessen Bedeutung er nicht unbedingt erfahren wollte. Er kam sich mitunter unglaublich dumm dabei vor, als er die Hände nach ihr ausstreckte und sie mit sanfter Gewalt an ihren Schultern eine Armlänge von sich drückte; die dabei geäußerte Besorgnis in seiner Reaktion war nicht einmal aufgesetzt: "Ist alles in Ordnung?"

Tom war ein recht guter Menschenkenner. Er konnte viele von ihnen durchschauen, weil sie sich dabei nicht einmal die Mühe machten, was sie zu verbergen hatten, zu verbergen. Freilich, einige Individuen waren nicht nur gegen seinen Charme, sondern auch seiner berechnenden Auffassungsgabe gefeit: Ophelia Black gehört allerdings nicht dazu. Gut, in ihrem Fall bedurfte es einem Klärenden: Hast du Tomaten auf den Augen? von Abraxas, der ihn freundlicher Weise mit der Nase auf Dinge stieß, die für alle offensichtlich schienen, außer für den Erben Slytherin selbst. So hatte Abraxas schon vor einiger Zeit die Möglichkeit geäußert, dass Ophelia mehr für ihn empfand, wie einfache und freundschaftliche Gefühle. Warum Malfoy soetwas behauptete? Naja, hatte er mit einem schelmischen Kenner-Grinsen geäußert, seine Haltung gestrafft und sein, mit Pomade zurück geschlecktes Haar, in Position gebracht, kaum ein Mädchen würde sich freiwillig deiner Langeweile aussetzen, wenn es weniger als Hingebung für dich empfände. Das hatte Tom dann in der Tat zum Nachdenken angeregt, doch vermutlich in eine völlig andere Richtung, als sein bester Freund beabsichtigt hatte: war er wirklich langweilig? Abraxas' Idee hatte er dabei mit einem stoischen Lächeln abgewunken und angemerkt, dass Ophelia aus sittlichem Hause wie Malfoy selbst käme, und der Blonde besser wissen sollte wie alle anderen, dass reinblütige Hexen doch schon im Kindsbett an reinblütige Zauberer verkauft wurden und der Black-Sprössling sicher unlängst vergeben war und in seiner, Toms, Gesellschaft nur den Intellekt suchte der ihrem künftigen Ehemann fehlte. Abraxas erwiderte lediglich, dass der Vertrauensschüler sich ruhig einmal auf ein wenig Spaß einlassen konnte - verknüpfte und versprochene Ehen hin oder her. Schließlich waren das nicht mehr als Richtlinien, an die sich sowieso niemand hielt. Das wiederum fand Tom interessant.

Jetzt jedoch wurde der Slytherin mit einem ganz anderen Problem konfrontiert: eines, das ihn kurzzeitig aus dem gewohnten Gleichgewicht brachte und sichtlich verstörte. Dennoch ahnte er bereits bei Ophelias nächster Attacke und dem schleierhaften Blick auf ihrem Gesicht, dass etwas nicht stimmen konnte - ja, dass Magie im Spiel sein musste. Niemand änderte von jetzt auf gleich sein Verhalten so dramatisch, selbst die Blondine nicht: zumindest nicht in diese Richtung. Wenn sie ihn rügte, ja (und Tom sehnte sich gerade einen ganzen Orkan an Zorn und Wut herbei, der ihn anstatt dieser Annäherungsversuche übermannte). Aber nicht, um ihn so plump um den Finger zu wickeln. Seine flache Hand wanderte über ihre Stirn, ehe er ihre glühnenden Wangen fühlte und sich seinen eigenen Reim aus der abrupten Katastrophe machte, ohne sie in seine Gedankensprünge einzuweihen. Er überlegte kurz, dann lächelte der Schwarzhaarige wieder, während er sich an die Distanz zwischen ihnen klammerte: "Was hältst du davon, wenn wir deinen Ausflug verschieben und uns stattdessen einen gemütlichen Tag vor dem Kamin machen?", schlug er unschuldig vor, machte einen Ausfallschritt, um sich aus ihrer Gegenwart zu befreien, bot ihr in der selben Bewegung allerdings seinen Arm an. "Was hattest du heute Morgen eigentlich zum Frühstück? Ich sterbe vor Hunger, wir könnten uns vorher etwas aus der Küche holen."


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Die Beherrschung, mit der er ihre Äusserung in Bezug auf Dumbledore nicht nur erduldete, sondern auch noch augenbrauenzuckend missbilligte, überraschte sie nicht und die Schärfe seiner Zurechtweisung schnitt weder in ihren Stolz, noch in ihre Laune. Hätte sie sich durch den Ernst, den er schwarz und schwer um seine Schultern trug, oder aber seinen prüden Humor abschrecken lassen, sie würde seit dem zweiten Jahrgang einen grossen Bogen um ihn machen. Stattdessen hatte sie sich die Stacheln, in die er sich hüllte und die sich Arroganz, Gleichgültigkeit und gefährlicher Charme nannten, tief ins eigene Fleisch getrieben und den bittersüssen Schmerz mit kaltem Kalkül und dem Wissen, dass er es wert war, begrüsst. Die Zeit indes hatte so einige Schleier gelüftet, derer Tom sich möglicherweise nicht einmal bewusst gewesen war, und sie war über Geheimnisse und verborgenes Wissen gestolpert, die sie ohne einen zweiten Blick zurück in die Dunkelheit gelegt hatte, welche sie ausgebrütet hatte. Sechs Jahre waren keine Ewigkeit, aber sie reichten bei weitem um Ophelia vestehen zu lassen, dass die Freundschaft mit Tom ein zweischneidige Schwert war – und sie besser lernte auf dem Drahtseil zu tanzen, dass er spannte, da sie den Fall möglicherweise nicht überleben würde. Gottseidank war sie eine exzellente Ballerina und besass ein ungemein feines Gespür für diese Art von Gleichgewichtsakt. Zumindest hatte es ihr bislang keine Mühen bereitet ihren Gefühlen für Tom Herrin zu bleiben und seine plötzliche Nähe irritierte sie mindestens genauso sehr, wie ihn. “...rgendeine Art Gegenstand handeln, oder nicht..? Nichts was man nicht... wie bitte?" Seine – wirklich wunderschönen – Augen weiteten sich synchron mit ihren eigenen ein Stück und gegenseitig starrten sie sich einen Herzschlag lang perplex an, der eine überrumpelt von dem unerwarteten Kompliment, die andere davon es gemacht zu haben. „Ich...“ Ihre Zunge lag in zehn Knoten und keiner davon erbarmte sich ihrer, als sie sich darum bemühte Worte zu formulieren, welche ihre Verlegenheit hätten überspielen und ihr Benehmen hätten erklären können, ihr Mund immer noch nur wenige Hauchbreit von dem seinen entfernt. Und ehe sie ihre Gedanken irgendwie sortieren oder ausformulieren konnte, vernebelte der Duft nach froststarrem Apfel, rauchverwöhntem Ear Grey und süsser Minze ihre Sinne erneut und lediglich Toms instinktiver Abwehr war es zu verdanken, dass sie nicht eine noch viel grössere Dummheit beging.

Seine schmalen Finger schlossen sich überraschend kräftig um ihre Schultern und wenn auch nicht völlig widerstandslos, liess sie sich trotzdem einen Schritt zurück schieben. Exakt einen Schritt und keinen Zentimeter mehr. Himmel, diese wundervollen HäwaszumHenker?! Hinter ihrer Stirn tobte ein Durcheinander an Gedanken, einer törichter und lächerlicher als der nächste, doch desto mehr sie sich darauf konzentrierte Ordnung und Klarheit zu schaffen, desto schwerer fiel es ihr den Überblick zu behalten. Die miesen Dinger flitzten durch ihren Verstand, entwanden sich ihrem mentalen Griff und wenn sie doch einen erwischte, explodierte er in zehn andere, die noch viel weniger Sinn ergaben und langsam aber sicher ihr Bewusstsein mit Gefühlen zunebelten, denen sie nichts entgegen zu setzen hatte. Etwas stimmte nicht. "Ist alles in Ordnung?" ‚Nein‘, wollte sie sagen, aber die aufrichtige Besorgnis in seiner Stimme legte sich warm und sanft um den Sturm in ihrem Inneren und wischte alle Zweifel hinfort. Natürlich hatte er schöne Augen. Selbstverständlich waren seine Hände warm und kräftig. Er war überhaupt der attraktivste, gutaussehendste und intelligenteste junge Mann, der jemals das Licht der Welt erblickt hatte – und sie war völlig vernarrt in ihn. So einfach war die Wahrheit. Hach. Ein schwärmerisches Seufzen huschte über ihre Lippen, die sich in ein süsses, tatsächlich völlig unschuldiges Lächeln gelegt hatten, zu dem sie unter normalen Umständen gar nicht im Stande gewesen wäre. „Ja“, nickte sie, kicherte leise und hob prompt verlegen die Hand vor den Mund, als sei ihr ihr mädchenhaftes Benehmen peinlich. Wäre es tatsächlich gewesen, hätte sie denn noch länger gemerkt, dass sie nicht sich selbst war.

Überall dort wo seine Fingerspitzen durch den Pullover auf ihre Haut drückten, hinterliess seine Berührung warme Gänsehaut und gerne hätte sie sich wieder nach vorne gebeugt und noch einmal ein wenig an ihm geschnuppert, denn er er sah natürlich nicht nur gut aus und hatte einen wundervollen Charakter, nein, er duftete auch noch vorzüglich. „Wirklich“, versicherte sie schliesslich, als er noch immer keine Anstalten machte, sich zu rühren, biss sich flüchtig auf die Unterlippe und liess diese durch ihre Zähne wandern: „Es geht mir prächtig! Ich habe mich nie besser gefühlt, mein Häschen.“ In den Ohren der derzeitigen Ophelia klang der Kosename tatsächlich passend und überdies herzallerliebst – die andere hätte sich spontan die Zunge abgebissen und sie freiwillig herunter geschluckt. „Wirklich!“ Wiederholte sie mit Nachdruck, als er ihre Stirn und ihre Wange befühlte, ob ihr vielleicht ein Fiebe zu Kopf gestiegen war, oder sie einfach nicht mehr alle Besen im Schrank hatte (haha), und nahm seine Hand fest zwischen ihre beiden. Sie war eiskalt. „Himmel, du frierst.“ Brach es ganz entsetzt aus ihr heraus und hätte er sich in diesem Augenblick nicht aus dem Winkel der Turmzinne gewunden und ihr selbstständig den Vorschlag unterbreitet, diesen fürchterlichen Tag vor einem warmen Kamin zu verbringen, sie hätte ihn hinter sich her die Treppe hinunter in den Slytheringemeinschaftsraum vor das Feuer geschleift und ihn dort festgebunden, bis er wieder aufgetaut war. Hach, ihr Tom war aber auch ein wunderbarer Mann. So vorausdenkend und immer um ihr Wohl besorgt. "Was hattest du heute Morgen eigentlich zum Frühstück? Ich sterbe vor Hunger, wir könnten uns vorher etwas aus der Küche holen." „Das ist eine gute Idee“, stimmte sie freudig zu, hakte sich bei ihm unter und schmiegte sich in der gleichen Bewegung längs an ihn, um ihre Wange auf seiner Schulter abzulegen und ihre Nasse in seinem Umhang vergraben zu können. „Ich hatte ebenfalls noch nichts zu essen. Lediglich einen Kaffee. Aber sie haben bestimmt wieder diese lieblichen Herztoasts gebacken, von denen möchte ich gerne einen probieren. Und du hast Recht. Der Ausflug kann selbstverständlich warten. Was ist schon eine Bibliothek voller verbotener Bücher, wenn wir stattdessen ungestört einen romantischen Tag vor dem Kamin verbringen können, nicht wahr mein Häschen?“ Noch etwas näher drängte sie sich an seine Seite und plinkerte ihn unter einem halbmondförmigen Ring langer, dunkler Wimpern herauf verliebt an.

Der Gang hinab erwies sich als kleine Herausforderung, da Ophelia nicht einsah sich auch nur ein kleines Stück von Tom zu lösen und ihre Schritte, sofern nicht im Takt, einander in die Quere kamen, was der jungen Black gelegentlich ein kleines Lachen entlockte, bis sie schliesslich die Tür auf den grossen Gang hinaus erreicht hatten. Der steinerne Boden trug einen dingerdicken Teppich an Glitzerstaub und Blütenblätter und die Ritterrüstungen, welche die deckenhohen, mit fliederfarbenen und pinken Girlanden dekorierten Fenster flankierten, hatte man in farblich passende Tüllscherpen gehüllt. Sie waren kaum drei Schritt weit gekommen, als eine ziemlich fette Putte um die Ecke schoss und flatternderweise gerade noch rechtzeitig inne halten konnte, bevor sie Tom über den Haufen geflogen hätte. „Brief!“, quakten die Apfelbäckchen und Tom wurde ein langes, elfenbeinhelles Couvert entgegen gestreckt, auf dessen Oberseite in langen, geschwungenen, dunkelblauen Buchstaben sein Name geschrieben stand. Ophelia hatte es dem pummeligen Liebesboten aus den Wurstfingerchen gerupft, noch ehe der eigentliche Adressat reagieren konnte, und wedelte ihm damit vowurfsvoll vor der Nase herum. „Was ist das?“, verlangte sie zu wissen und ein unmerkliches Sirren in ihrer Stimme kündete drohendes Unheil. Allerdings gewährte sie ihm nicht die Gnade einer Erklärung, sondern löste sich ruckartig von ihm und drehte den Brief in ihren Händen, die Augen zu schmalen, zornigen Schlitzen verengt. „Ist es von Philomena? Oder von Hannah? Oder etwa von dieser Adelsschlampe Katharina?“ Die Eifersucht tropfte von den Namen, wie Fett von einem heissen Stein und als kurz an dem Papier roch, wurde sie schlagartig kreidebleich vor Wut: „Rosen! Ich fasse es nicht. Rosen!“ Mit einem heiseren Zischlaut, dem Kreischen einer verbrühten Katze nicht unähnlich, schlug sie ihm das Couvert einmal links und einmal rechts kräftig um den Kopf, ehe sie schnaufend von ihm abliess und voller verletztem Stolz fauchte: „Du untreuer Hund! Ich hätte es wissen müssen. Sie war es die ganze Zeit, nicht wahr?"Er sollte sich davor hüten es zu leugnen! Sie hatte ganz genau gesehen, wie ihr hinterher gestarrt hatte. "Sie, mit ihren blauen Äugelein und den blonden Locken, dieses verdammte Stück Reinblut, dass sich Slytherin schimpft." Jeder Buchstabe war pures Gift, jedes Wort eine scharf gewetzte Klinge, bereit der vemeintlichen Konkurrentin ihr schwarzes Herz aus der Brust zu schneiden. "Oh, dieses dreckige, kleine Luder, warte ab, bis ich sie in die Finger kriege, ich werde dafür sorgen, dass sie an ihrem eigenen vedammten Haar erstickt.“ Noch mit den letzten Worten zerriss sie den Brief erst in zwei Hälften, ehe sie ihn auf den Boden warf und ihren Zauberstab zückte, um den verräterischen Beweis von Toms Untreue endgültig zu vernichten.
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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
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Mit einem Wort: es war ziemlich widerlich. Es war widerlich und es passte überhaupt nicht zu Ophelias Art, wie sie sich gerade um ihn bemühte, noch wie sie ihn ansah. Dieser Blick! Oh, dieser Blick aus diesen großen, vernebelten und unschuldigen Augen legte sich bleischwer in seinen Magen, der sich ob des Schauers sofort darunter verkrampfte. Sein Hals wurde trocken und Riddle war sich einen Sekundenbruchteil lang nicht ganz sicher, inwieweit sein Körper ihn an die Blondine verraten würde und wie lange er tatsächlich Herr seiner Sinne sein konnte, wenn sich dieses vermaldedeite Weibsbild weiterhin so aufopferungsvoll gegen ihn rieb - er mochte klug sein, er mochte die meisten Schüler aus seinem Jahrgang, vielleicht sogar aus der ganzen Schule, mit seinem Intellekt ohne große Umstände in den Schatten stellen: aber Tom war nach wie vor immer noch ein Jugendlicher, kein wirklicher Mann und vor allem in Sachen Körperkontakt so unerfahren wie die Heilige Jungfrau zur unbefleckten Empfängnis. Der Kloß wurde deutlich größer, ehe er den Kopf beiseite wandte und sich einen Moment lang stoisch auf einen überaus beeindruckend mächtigen Kotfleck konzentrierte, der sich zu seinen Füßen scheinbar schon vor Jahrhunderten in das alte und morsche Holz des Eulenturms gefressen hat. Er atmete tief und hörbar aus und widerstand der Versuchung, die black'sche Tochter kurzerhand über seine Schulter zu werfen und nicht etwa in den Krankenflügel zu buchsieren, wie er es sich insgeheim erdachte, wo es offensichtlich war, dass Ophelia unter Einfluss eines Liebeszaubers zum Valentin stand, sondern sie postwendend in die Kammer des Schreckens zu sperren, bis er sich sicher sein konnte, dass die Wirkung dieser erbärmlichen Hexerei ihren Sold erfüllte und die Slytherin wieder bei Sinnen in seiner Gesellschaft verweilen konnte.
Die Idee hatte etwas für sich und mit seinem seitlichen Blinzeln in das grinsenden Gesicht der so erheiternden Schülerin, quälte sich Riddle zu einer ebenso heiteren Erwiderung, die ihm nicht gänzlich gelang und das Braun seiner Augen kaum erreichte - wenn er den Verantwortlichen für diesen lächerlichen Scherz in die Finger bekam, so gnade ihm Gott und alle Wächter der Himmelpforte, dass er ihm nicht den Hals mit bloßen Händen umdrehte. Er seufzte leise.

Tom würgte ebenso eine Bemerkung zu Ophelias Kosenamen herunter, den sie ihm prompt zu Teil hatte werden lassen, in der stillen Übereinkunft mit sich selbst, dass er sie, sobald die Wirkung des Zaubers nachließ, mit allem was geschehen war und noch durch ihre Leichtfertigkeit geschehen würde, das restliche Jahr mit einem süffisanten Grinsen stets darauf hinweisen und sie fortan selbst nur mehr mit Häschen rufen werde. Der Slytherin musste nur eins und eins zusammen zählen, um sich vorzustellen wie schnell sich Ophelia für diese Torheit bei ihm revanchierte: doch besser Auge um Auge und Zahn um Zahn, wie überkandideltes Wischiwaschi-Geschwätz und bodenlose Liebesgeständnisse.
"Ich kann die Hauselfen auch gerne darum bitten, dir ein Paar dieser Toasts zu machen - genauso wie du sie möchtest, und nur für dich", schlug der Schwarzhaarige lapidar, aber liebevoll vor, zwang sein Lächeln auf die nächste Stufe und hielt der black'schen Tochter indes die Türe zur Eulerei auf - was sich als schwierig herausstellte, da besagte Dame keine Anstalten machte, sich auch nur einen Augenblick von seinem angebotenen Arm zu lösen, der durch den festen Griff unweigerlich ein wenig taub zu werden begann. "Bitte, nach dir." Man musste dennoch nicht alle seine Manieren unter den Teppich kehren, oder? Außerdem, so glaubte Tom, war es besser für sie beide, wenn er einfach mitspielte, wie wenn er Reißaus nahm oder sie verhexte: eine bewusstlose Ophelia Black ließ sich schließlich schwerer erklären, als eine vollgestopft mit Liebeszaubern. Hatte sie das mit Absicht gemacht? Nein, dafür war sie zu klug. Wollte ihm jemand einen Streich spielen? Kaum. Ihm fiel jedenfalls spontan niemand ein, der dazu fähig gewesen wäre, noch der es gewagt hätte ihn auf dieser niveaulosen Ebene heraus zu fordern. Und wenn es ein Streich an Ophelia war, der gar nicht Tom hätte treffen sollen? Ja was, wenn ein anderer glaubte nun unter dem glücklichen Umstand der vermeidlich verliebten Slytherin zu sein? Diese Vorstellung gefiel ihm irgendwie am Wenigsten. Natürlich, Riddle wies sämtliche Gefühlsduseleien von sich, denn Gefühle lenkten ab und machten schwach. Aber Ophelia war nichtsdestotrotz seine Freundin, eine Person die er auf seine Weise schätzte - da drängelte man sich nicht einfach anonym dazwischen. Ein wenig nachdenklicher sah er auf den Blondschopf herab, presste die Lippen blutleer aufeinander und kam mit sich selbst zumindest soweit in Einklang, dass er nicht wollte, dass Ophelia von irgendjemand anderem mehr Aufmerksamkeit erhielt, als von ihm. (Ihr angeblicher Ehemann einmal ausgenommen, von dem Abraxas ihm erzählte, das er bestimmt irgendwo auf diesem Planeten existierte.)

Ein wenig überrascht über sich selbst und damit beschäftigt, nicht über seine eigenen Füße zu stolpern, wenn Ophelia jedesmal in der Enge des Treppenhauses des Turms an ihn stieß, holte ihn jedenfalls ein ganz anderes Problem wieder ein, das er aufgrund des ganzen Geplänkels der blonden Hexe völlig verdrängt hatte: es war nach wie vor Valentinstag und diese hässlichen Putten, die Dumbledore auf die Schülerschaft losgelassen hatte, machten daher selbstverständlich ihre Runde durchs Schloss, um die armen Schweine unter ihnen auf den Gängen mit ihren Liebesbriefen nahezu zu bedrohen, oder sogar zu bombadieren.
Das Exemplar, das geradewegs in ihre Richtung rauschte, hatte heute jedenfalls kein Glück mit der Zustellung seiner Post, weil Ophelia Riddle und damit auch dem ersten Zauber, der ihm auf den Lippen lag, zuvor kam und den Brief kurzerhand abfing. Das alles hätte der Schwarzhaarige sehr begrüßt, wäre da nicht der Launenwandel auf dem porzellanartigen Gesicht gewesen, das von einem Moment der Heiterkeit mit dem nächsten Herzschlag zu purer Raserei wechselte. Tom blieb wie angewurzelt stehen und wog seine Überlebenschancen ab, wenn er sich einfach flach auf den Boden warf und die Hände zum Schutz über den Kopf schlug. Doch alles, wozu er sich aufraffen konnte, war sich mit der Zunge langsam über die Lippen zu lecken, das Augenmerk auf das Kuvert gerichtet, ehe es zu der Black-Tochter wanderte. "Das ist ein Brief", erwiderte Tom tonlos, wie unschuldig - und er hätte ihr sicher ein Dutzend anderer Sachen dazu erzählen können, hätte sich die Blondine nicht dazu entschlossen ihn zu unterbrechen und mit einer Wut zu überrollen, die ihn einen halben Schritt zurück taumeln ließ. Er verstand nur die Hälfte von dem, was sie ihm entgegen schleuderte und wirkte zum ersten Mal seit langem ein wenig verloren und um nicht zu sagen eine Spur überfordert. Ihren Schlag hatte er jedenfalls kommen sehen, weshalb er zumindest abwehrend und schützend einen Arm vors Gesicht heben konnte und einen weiteren Schritt damit einbüßte.
Die Putte beäugte sie von ihrer sicheren Position aus argwöhnisch, nahm allerdings ob der angestauten Unannehmlichkeit die fetten Beinchen in die Hand und ergriff die Flucht, um nicht das nächste Opfer der wildgewordenen Slytherin zu werden, die inzwischen das Reich der Vernunft hinter sich gelassen hatte.

Dieses Mal hielt sich Tom nicht zurück. Er überbrückte die Distanz, umgriff Ophelias Handgelenk, das er mit sanfter Gewalt ein wenig nach unten drückte, damit sie nicht auf die Idee kam ihn postwendend ins Nimmerland zu hexen und zog den zierlichen Körper an seine offene Brust, damit er ihr mit einem beruhigenden Laut ins Ohr raunen konnte. "Du verstehst das völlig falsch", flüsterte Riddle an die Muschel, die sich unter einzelnen Haarsträhnen versteckte, während der hoch Gewachsene in einer gezielten Regung mit der freien Hand die besonders Neckische wieder zurück hinter das andere Ohr strich, ohne seiner Geste mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wie notwendig. "Diese Mädchen bedeuten mir nichts. Das weißt du doch ... heute ist Valentinstag, meine Liebe, da teilt man sich eben mit. Das ist alles nicht von Bedeutung. Diese Mädchen sind so dumm und töricht ... nicht so wie du."
Der Slytherin drängte die Blondine weg von dem offenen Gang, gezielt auf einen der Wandteppiche zu, der von rosa und pinken Scherpen nahezu verdeckt wurde und von dem er wusste, dass dahinter eine Treppe über einen weiteren Geheimgang direkt zum Krankenflügel führte. Vielleicht war es besser, wenn sie die offenen Gänge fortan mieden, wo Riddle das dumpfe Gefühl hatte, dass es schwieriger war mit Ophelia voran zu kommen, wenn sie neben ihm wie ein wild gewordenes Pixie wütete. Wann wohl die Wirkung des Trankes nachließ? Er lehnte sich ein wenig zurück, brachte im selben Moment beide Hände an ihr Gesicht und fixierte sie aus dunklem Augenmerk: "Was hältst du davon, wenn wir ein Spiel spielen?", schlug der Vertrauensschüler hoffnungsvoll vor und nickte in Richtung des Wandteppichs in ihrem Rücken. "Das ist der schnellste Weg in die Kerker... (das war nicht einmal gelogen) ... du läufst voran, und ich fange dich." Toms Augenbraue zuckte unfreiwillig amüsiert, ehe er einen Sekundenbruchteil die Luft anhielt, sich vorbeugte und seine Scharade vollendete, indem er der black'schen Tochter einen flüchtigen Kuss auf die Lippen hauchte. "Und wenn du es schaffst vor mir dort anzukommen, bekommst du mehr davon - einverstanden?" Er streckte den Arm aus und hob ihr den Wandteppich an, die Ohren gespitzt ob dem Flattern kleiner, hässlicher Flügel und einem Stoßgebet an alle seine Vorfahren, dass er sie in ihrem jämmerlichen Zustand immerhin soweit bezirzen konnte, dass sie tat, was er sagte, ohne dass er sie dazu zwingen musste - oder gegebenenfalls doch noch auf das Keulenprinzip zurück greifen und sich eine Ausrede einfallen lassen musste, weshalb sie ohne Bewusstsein im Krankenflügel landete.


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As though the reality of being in your presence is not a reality at all
You seem as though the very sun clings to everything you touch
As though there is perfection within your fingertips

OPHELIA &&. TOM
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Er besass auch noch die Dreistigkeit ihre rethorische Frage tatsächlich zu beantworten. “Das ist ein Brief.“ „ICH WEISS DASS ES EIN BRIEF IST!“ Keifte sie lautstark zurück und ihr Ausruf hallte zwischen den Rüstungen und Säulen, den Kreusverstrebungen der Decke und den langen, weiten Fluren wahrscheinlich bis in die Tiefen des Kerkers wieder. Wollte er sie etwa für dumm verkaufen?! Oder sie mit dem Honig in seiner Stimme besänftigen? Das konnte er sich abschminken, sie würde sich von ein bisschen Tom-Charme und einem Paar – wirklich, wirklich, wirklich wunderhübscher - Augen weder um den kleinen, noch irgendeinen anderen Finger wickeln lassen. Vielleicht wäre die Situation nie derart eskaliert, wäre Ophelia für gewöhnlich nicht beherrscht genug ihren Unmut ob mancher scheeler Blicke mit einem wissenden Lächeln und einem innerlichen Seufzen vor ihm zu verbergen. Eifersucht war das Ergebnis von zwischenmenschlichen Zweifeln und das Hobby vieler sexuell frustrierter Hausfrauen, Ophelia hatte dieses Gefühl immer zu verwischen gewusst, allerdings nicht gemerkt, dass sich einige wenige, etwas eindringlichere Erlebnisse in dieser Hinsicht sich nicht einfach aus ihrem Gedächtnis hatten radieren lassen und nun in Form ungezügelter Eifersucht durch ihre Adern rasten. Unter anderem der Blickwechsel zwischen Tom und Misses RührmichnichtanVilliers vor zwei Tagen am Frühstückstisch über die gekochten Eier hinweg. Vor dem inneren Auge bereits damit beschäftigt die blonde Kröte an ihren halbseidenen Löckchen vom Besen zu zerren und einmal gründlich durch den Schlamm zu ziehen, richtete sie ihren Zauberstab auf die Briefhälften, mit der Intention diesen Spatz mit der grössten Kanone, die jemals erfunden wurde, ins Nimmerwiedersehen zu verpulverisieren. Übertrieben? In der Liebe war alles erlaubt!
Doch ehe sie den Zauber sprechen konnte, stand Tom plötzlich vor ihr, schloss seine Rechte sanft, aber bestimmt um ihr Handgelenk und zog sie mit der Linken so nah an sich, dass ihr Nasenrücken gegen sein Kinn stiess und der leichte Schatten um seinen Kiefer über die weiche Haut unter ihren Augen kratzte, als er sich leicht nach vorne beugte. Der Zauber war im gleichen Wimpernschlag vergessen, stattdessen wurde sie sich der Kühle seiner Präsenz bewusst und für den Bruchteil einer Sekunde war sie schlagartig absolut nüchtern und jede Tränkewirkung aufgehoben... dann schmeichelte sein Gesäusel ihrem Ohr und der Strohhalm, an den sie sich klammerte, knickte und riss.

Seine Stimme war flüssige Seide, dazu gemacht zu umscheicheln und verführen, zu locken und zu bezirzen, zu korrumpieren und verderben, zu drohen und zu gewinnen, es war die Stimme eines Mannes, dem man gehorchen wollte und dem man mit Andacht lauschte, selbst wenn die Worte hässlich und grausam waren. Mit nur einem Wort nahm er sie gefangen und hielt sie fest und sie schmolz in seinen Armen, wie Schnee in der Sonne. "Du verstehst das völlig falsch. Diese Mädchen bedeuten mir nichts. Das weißt du doch ... heute ist Valentinstag, meine Liebe, da teilt man sich eben mit. Das ist alles nicht von Bedeutung. Diese Mädchen sind so dumm und töricht ... nicht so wie du." Leer schluckend schaffte sie es irgendwie so viel Würde an ihre Brust zu raffen, um ihre freie Hand auf seine Brust zu legen und ihn von sich zu schieben, bis sie ihm ins Gesicht sehen konnte, was... ein Fehler war, denn in seinem Gesicht befanden sich – logischerweise – seine – verboten schönen - Augen, und die hatten exakt die gleiche Wirkung auf sie, wie seine Stimme. Die Wut war verraucht und verpufft, die Aufregung schon wieder vergessen (Wer war Katharina schon wieder?), das einzige was zählte, war Tom, der sie festhielt und der ihr versicherte, dass sie und nur sie allein ihm etwas bedeutete. Ihre zornige Miene hatte sich geglättet und auch wenn sie ihm die Sache mit dem Brief so schnell nicht vergessen würde, so brachte sie doch wieder ein halbwegs anständiges Lächeln zustande – was in ihrem derzeitigen Zustand einem debilen, verliebten Grinsen sehr nahe kam. „Ich weiss“, gestand sie schon fast schuldbewusst ein und zuppelte mit einer Hand an Umhang herum, auf dem das Vertrauensschülerabzeichen prangte. So vorbildlich. Ihr wundervoller Tom. Grandioser Schüler, exzellenter Zauberer und Vertrauensschüler. Hach.

Anstandslos, dafür hilflos lachend, weil ihre Füsse sich mehrmals im Saum seines Mantels verhedderten, und mit einem Arm um seinen Nacken gelegt, liess sie sich von Tom Schritt für Schritt rücklings in Richtung eines riesigen und auch ohne die Valentinsverkleidung potthässlichen Wandteppichs schieben. „Was hast du vor?“ Wollte sie verschmitzt wissen. Das er Schalk ausbrütete, konnte sie ihm an der Nasenspitze ablesen, jedoch wich das herausfordernde Blitzen in ihren Augen einer tiefen Wärme, die das eben noch grelle Orange um ihre Pupille dunkel werden liess wie alter Bernstein, als er sie ein wenig von sich schob, nur um seine Hände an ihre Wangen heben zu können. Sanft schmiegte sie ihr Gesicht in seine Berührung und schloss flüchtig die Augen, um den kostbaren Moment in seiner ganzen zerbrechlichen Kürze zu geniessen. "Was hältst du davon, wenn wir ein Spiel spielen?" „Mhh“, schnurrte sie, legte ihre eigenen Hände über seine und liess ihre Finger über die Kuhlen zwischen seinen Knöcheln gleiten: „Ein Spiel. Und was sind die Regeln, Häschen?“ "Das ist der schnellste Weg in die Kerker... du läufst voran, und ich fange dich." „Fangen?“, gluckste sie mit einem fast schon kindischen Vergnügen, ehe sie seinem Nicken folgte und den Behang einer kurzen, gründlichen Musterung unterzog. Hässlich. Dachte sie noch... und dann dachte sie gar nicht mehr, weil er sie küsste. Nur ganz kurz und so sanft, es hätte ein Lufthauch sein können, der ihre Lippen streifte, aber sein Atem, der sich mit ihrem vermischte und ihren Mund mit dem Geschmack nach herbem Schwarztee füllte, war Zeuge des Geschehens. Warum hatte sie ihn nie zuvor geküsst? "Und wenn du es schaffst vor mir dort anzukommen, bekommst du mehr davon - einverstanden?" Raunte er gegen die feine Kontur ihrer Oberlippe und trieb ihr damit die Hitze in den Kopf... und noch ganz andere Stellen. Himmel. Obwohl völlig zugedröhnt mit kleinen, herzförmigen Hormonen, die lautshals etwas quietschten, von wegen Tom würde bestimmt wunderschöne Babys produzieren, schaffte sie es irgendwie sich einen anderen Namen in Erinnerung zu rufen. Ravastan. Ihr Zukünftiger. Der Mann, den ihr Grossvater für sie ausgesucht hatte und den sie noch in diesem Jahr heiraten würde. Ravastan Lestrange! Wie eine Ertrinkende an den Rettungsring klammerte sie sich an den Namen, jedoch vergeblich, denn kaum dass sie in Toms – Hach! – Augen blickte, war jegliche Zurückhaltung schon wieder verflogen.

Süffisant sah sie von dem Durchgang, der sich hinter dem Wandteppich erstreckte, zu Tom und wieder zu dem Durchgang. „Klingt gut.“ Es klang sogar besser als gut, wenn man bedachte, dass sie danksei regelmässigem Quidditchtrainings sehr viel fitter war als Tom und ihn um Längen hinter sich lassen würde. Das die Gleichung in Toms Kopf anders ausgesehen hatte, konnte sie nicht ahnen, immerhin ging sie davon aus, dass er wollte, dass sie schneller war. Bereits halb im Gang verschwunden machte sie prompt noch einmal kehrt, stellte sich auf die Zehenspitzen und verschloss seinen Mund nun ihrerseits mit einem Kuss, leicht wie die Liebkosung eines Schmetterlingflügels. „Nur für den Fall, solltest du tatsächlich schneller sein“, wisperte sie spitzbübisch, seufzte noch einmal ganz tief... und rannte los.
Tom war flink, sie konnte seine Schritte im schummrigen Zwielicht des Ganges hinter sich hören und sie liess ihn immerhin so weit aufholen, als das er für einen Moment dem Irrglauben verfallen konnte, sie zu erwischen, ehe sie ihm einen mitfühlenden Blick über die Schulter zuwarf und ihr Tempo beschleunigte. Er hatte das Training in der dritten Klasse hingeworfen und verbrachte den grössten Teil seiner Freizeit in der Bibliothek, während sie jeden zweiten Tag bei Regen, Wind und Wetter mit dem Rest ihres Teams bis zur Erschöpfung Angriff, Verteidigung und Taktik in luftiger Höhe übte. Sie hätte ihn dreimal ausrennen können. Am Endes des Ganges hielt sie flüchtig inne und wartete, bis er in Sichtweite kam, bevor sie kopfschüttelnd und mit einer hundsgemeinen Gemächlichkeit die angrenzende grosse Halle durchschritt und die Treppe hinab in den Kerker stieg.

Bedauerlicherweise lag der Gemeinschaftsraum der Slytherins nicht verlassen, sondern wurde okkupiert von einer Handvoll an Erst- und Zweitklässler, die es sich auf der Ledercouch vor dem Kamin bequem gemacht hatten und bis zu ihren zu gross geratenenen Ohren in Büchern steckten, oder aber hingebungsvoll Pergament mit ihren Federn vollschmierten. Hmpf. Das entsprach nicht Callistos Vorstellung von gemütlicher Zweisamkeit und die angehenden Streber zu vertreiben, hätte nur zu Unmut und Schelte geführt, weshalb sie den freiwilligen Rücktritt antrat und in just dem Moment wieder aus der Wand trat, als auch Tom den verborgenen Eingang endlich erreicht hatte. „Besetzt“, führte sie an, grinste und flog ihm an die Brust, wo sie die Arme um seinen Hals legte und ihn mit rosa verschleiertem Blick betrachtete. Hach!! Was für wundervolle Augen! Sie konnte sich einfach nicht satt sehen an diesen – einzigartigen und natürlich wunderschönen – Augen. Verspielt liess sie einen Finger von seinem Nacken, entlang der eleganten Linie seines Kiefers bis zu seinen Lippen gleiten, während sie verträumt zu ihm hinauf sah und ganz nebenbei bemerkte: „Erste.“
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OPHELIA &&. TOM
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Es war riskant, was er trieb und Tom erkannte besagtes Risiko erst in dem Moment, als Ophelia lachend hinter dem Wandteppich und in dem dunklen Gang verschwand. Dabei stellte sich der Slytherin immer und immer wieder die Frage, was man ihr wohl untergejubelt haben, oder wer sie verhext haben musste, dass sie sich aufführte wie eine dieser Hals-über-Kopf-verliebten-Weiber aus Shakespeare im Park. Ophelia war eigentlich die bodenständigste Person die er kannte und die er als solche nicht nur in seiner Gesellschaft duldete, sondern erstaunlicher Weise gerne um sich hatte; ihr momentanes und durch den Zauber erzwungenes Verhalten war hingegen völlig verstörend - war ihr außerdem tatsächlich aufgefallen, was andere Mädchen für Versuche unternahmen, um den Schwarzhaarigen etwas aus der Reserve zu locken? War ihr aufgefallen, wie sehr sich andere um seine Aufmerksamkeit bemühten und wie freundlich er sie abwies, auch wenn es ab und an den Anschein erweckte, als würde er auf eben jene Annäherungsversuche einsteigen und das verlauste Spiel von Turteln und Nettigkeiten mitspielen?
Als Tom seinen Schritt zu einem Laufen beschleunigte, den Gedanken an ihren Atem, wie dem falschen Kuss wegwischte und dem Geräusch ihrer Pumps folgte, das sich wie regelmäßiges Kettengeklapper von den kalten Schlosswänden abstieß und sich mit seinem Getrampel vermischte, kam ihm nur flüchtig die Vermutung in den Sinn, dass er sich vielleicht in Ophelia getäuscht haben könnte, dass Abraxas am Ende des Tages doch Recht behielt und die black'sche Tochter mehr für ihn empfand, wie leidige Freundschaft. Denn wählte ein Liebeszauber nicht immer die Person aus, zu der man sich am Meisten hingezogen fühlte, für die man etwas empfand? Es war nur ein flüchtiger Gedanke, einer der sein Hirn verknotete - vielleicht auch purer Nonsens, aber es lenkte ihn genug von Ophelias Sprint ab, dass er unweigerlich etwas atemlos in dem verstummten Gang gezwungen war inne zu halten, um die Ohren zu spitzen und ein vertrautes Geräusch auszumachen.
Nichts.
Er war allein.

Die Hand an der Brust, rieb sich Riddle über die Stelle, wo er sein rappelndes Herz unter dem weißen Hemd spüren konnte, eine steile Falte auf der Stirn und ein missbilligtes, gehetztes Zucken im Mundwinkel ob der Einsamkeit, in der er sich plötzlich befand. Hatte sie ihn ausgetrickst? Der Vertrauensschüler hatte nun nicht damit gerechnet, dass Ophelia - nein, tatsächlich dass eine Frau - in einer sportlichen Aktivität wie dem Laufen, schneller war wie er. Dennoch, und als es ihm auffiel, stieß er einen gepressten Fluch aus - sie war von Anfang an im Vorteil gewesen. Hatte sie ihn ausgetrickst? Tom rief sich sein Gesprochenes zurück und schauderte, fuhr sich mit der flachen Hand über die Stirn, dann den Nacken und seufzte tief.
Dieser Tag war ein purer Alptraum, eine Scharade - irgendjemand wollte ihn garantiert vorführen, inzwischen war er sich sicher. Soviel Wahnsinn auf Hogwarts nur wegen diesem beschissenen Valentinstag: das Schloss glich einem Tollhaus und Tom konnte es kaum erwarten, das Ende desselben zu sehen und wenn die Schule zum Sonnenuntergang in Flammen stand, weil diese vermaledeiten Putten überall durch seinen Zauberstab Feuer fingen. Ob er Ophelia soweit bringen konnte, dass sie mit ihm auf die Jagd nach diesen kleinen Bastarden ging? Nun, ermahnte sich der Slytherin trocken selbst, zuerst musste er seine Herzdame ersteinmal wieder einfangen, nicht wahr? Dem ersten Seufzer folgte ein Zweiter, während er sich in der selben Bewegung eine lästige Haarsträhne aus dem Augenwinkel bließ, das Haar mit der flachen Hand zurück an den Schädel führte und die Schultern straffte, während in seinem Hinterkopf die alles einvernehmende Musik von Georges Bizet zu Dröhnen begann, die er so gut aus Waisenhaustagen kannte, weil Mrs. Cole einen ungesunden Hang zur Dramatik hegte, wenn sie die Kleinkinder durch den Garten in die Wanne jagte. Auf in den Kampf!

Eine leise Stimme in seinem Hinterkopf hoffte dennoch, dass die black'sche Tochter indes kein Chaos angerichtet hat: oder vielmehr, nicht mehr wie ohnehin. Toms Geduld war bereits recht dünn und sah man einmal davon ab, dass er dem Liebesfest generell nichts abgewinnen konnte, war auch seine Vorstellung von Ruhe nun gänzlich durch hässliche, fette Liebesboten zerstört worden.
So akzeptierte er seinen Verlust in dem ausgerufenen Hasch-Misch-Ich-Bin-Der-Frühling-Ablenkungs-Manöver und schlug ohne weitere Hast, aber mit etwas atemlos bebender Brust den Weg durch den geheimen Gang zum Korridor ein, wo er mit einem melancholischen Blinzeln die mannshohen Flügeltüren des Krankenzimmers hinter sich ließ und die wenigen Stufen zur Haupttreppe in den Eingangsbereich nahm, der an das Kerkergewölbe und damit an den Slytherin-Gemeinschaftsraum angrenzte.
Wenn es hart auf hart käme, so gestand sich der jugendliche Leichtsinn des Slytherins ein, würde er es eben aussitzen und einfach abwarten, was mit Ophelia (oder eher mit ihm, da er unweigerlich zu ihrem Objekt der Begierde auserkoren worden war) passierte. Gut, er wollte sich nicht unbedingt ausmalen, was wirklich passieren konnte, aber die Wirkung dieses Was-Auch-Immers musste ja alsbald abebben und ihre Sinne damit zurückkehren - etwas anderes hatte er in den vergangenen Jahren in dieser vermaledeiten Schule schließlich nicht gelernt und selbst ohne groß angeeignetes Wissen ob Liebeszauber war sich Riddle ziemlich sicher, dass auch ein Tölpel mit weniger Verstand zum selben Schluss gekommen wäre. So oder so, er hatte definitiv Aussicht auf ein Ende und danach alle Zeit der Welt, um den Übeltäter für diesen Streich verantwortlich zu machen - Tom wusste es ja nicht besser.
Noch.

Aus dem Gemeinschaftsraum, dessen geheimer Eingang sperangelweit offen dalag und die Gestalt seiner vermeidlich neuen Freundin preisgab, drang lautes Gerede und Gelächter an sein Ohr - und mit einem neuerlichen Schauer fiel dem Sechstklässler wieder ein, dass nur ein Teil der Schüler den heutigen Sonntag in Hogsmeade genießen durften, während die Jüngeren dazu gezwungen waren sich am Abend die Geschichten ihrer Mitschüler anzuhören, um selbst weiter davon zu träumen endlich das Dorf nicht nur aus den Fenstern der hohen Turmzinnen zu sehen, sondern selbst über den gepflasterten Marktplatz zu flanieren. Ein Jammer; und ein weitaus größeres Gejammer, als sich die Blondine kurzerhand an seinen Hals warf, nachdem sie seine Ankunft bemerkte, völlig hin und hergerissen zwischen dem Ärgernis der Anwesenheit der Kleineren und überschwelliger Wiedersehensfreude, als wäre Tom geradewegs ein Kriegsveteran, der nach einer halben Ewigkeit der Gefangenschaft endlich den Heimweg hatte antreten dürfen. Das knappe, aber entwaffnende Lächeln war jedenfalls wieder auf seine stoischen Züge zurück gekehrt, begleitet von einem Reflex seiner Arme, die sich um den zierlichen Körper legten, damit sie einander das Gleichgewicht nicht raubten. "Da hast du mich fein erwischt", gestand Riddle Ophelia zu und war daran sie bedacht mit sich zurück auf den Gang zu ziehen. "Ich gratuliere."
Doch der Moment der Überhand wehrte nur kurz - zu kurz, als dass er in gewisser Weise das Heil in der Flucht suchen und den Gemeinschaftsraum hinter sich lassen konnte - denn baute sich neben dem vermeidlichen Paar eine weitere Gestalt mit dunklen Haaren und boshaften Knopfaugen auf, die sowohl Ophelia wie auch ihn mit in die Hüften gestämmten Händen aufgeplustert wie ein Rohrspatz taxierte und ohne Umschweife ebenso spitz losschnatterte, während er merkte wie sein Arm unter einem klammernden Griff unweigerlich taub wurde: "Tom, wer ist das?"


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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
HOGWARTS · OWLERY.

"Da hast du mich fein erwischt. Ich gratuliere." Giggelnd senkte sie für einen Moment den Kopf, da ihr sein Kompliment eine auffällige Kirschröte in die Wangen trieb, die unter dem glücklichen Lächeln, das wie ein Senfpflaster auf ihren Lippen klebte, weich und rund geworden waren. „Mhm“, war alles, was sie an einem orthographisch halbwegs korrekten Satz in diesem Augenblick zustande brachte, zu sinnesverwirrend seine Nähe und das Schlagen seines Herzens, welches sie durch Stoff und Tuch an ihrer eigenen Brust fühlen konnte. Ein stetiges, kräftiges Pochen, das... stolperte, als plötzlich neben ihnen aus dem Nichts jemand quäkte: “Tom, wer ist das?“ Vestört in ihrer zweisamen Romantik drehte Ophelia den Kopf von links, nach rechts, konnte aber niemanden entdecken, dann wurde energisch an ihrem Rock gerupft und instinktiv schlossen sich ihre Arme noch ein wenig enger um Toms Hals, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Von der Sicherheit seines Halses aus linste sie unter ihrer eigenen Achsel hindurch – und blinzelte etwas perplex, als sie die kleine Slytherin entdeckte, die sich neben ihnen zu stolzen fünf Fuss Zweitklässler aufgeplustert hatte und die kleinen Fäuste in die noch nicht vorhandene Taille stemmte, als müsse sie sich auf einen Boxkampf vorbereiten. Ein Zwerg. Ophelias Kopf zuckte wieder zurück in die Höhe, so dass sie Tom, da sie inzwischen auf den Zehenspitzen stand, fast direkt in die Augen blicken konnte und nun ihrerseits ebenfalls fragte: „Tom, wer ist das?“ Jedoch klang sie im Vergleich zu dem dunkelhaarigen Mädchen mit den braunen Schweinsäuglein – Meerith, Mabith, Merryirgendetwas – eher perplex, als giftig. Sie hatte keine Ahnung weshalb dieses ZickleininArbeit ihre Waschbrettbrust nach oben streckte, als ob sie dadurch irgendjemanden beeindrucken konnte. Doch heute schien es Tom nicht vergönnt für sich selber zu sprechen, denn die Kleine antwortete an seiner statt und stellte sich dabei demonstrativ an seine Seite und klammert sich mit ihren dünnen Ärmchen an seinen Ellenbogen. Ich bin Melody Max.“ In Ophelias Gesicht zuckte ein Muskel, derweil sie zwischen dem dunklen Schopf und Tom hin und hersah, irritiert durch das Mass an Unverfrorenheit, welches man einem Mädchen im Alter von zwölf gar noch nicht zugetraut hätte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie weinen, den Zwerg ignorieren, oder sich aufregen sollte. Es wurde Letzteres, als der Zickenzwerg ihr Näschen rümpfte und ihr Gesicht in den Falten von Toms Mantel vergrub: “Und jetzt lass meinen Tom los.“

Deinen... Tom?“, jappste Ophelia und fand es an der Zeit diesem suizidalen Giftzwerg das vorlaute Mundwerk zu stutzen, wobei sie sich insofern von Tom selber löste, als dass sie kurzerhand einfach seinen anderen Arm beschlagnahmte. „Das ist _nicht_ dein Tom, du vorlautes Gör. Tom ist mein Freund. Er hat kein Interess an zu heiss gewaschenen Mistbratzen. Ausserdem bist du zwölf!“
„Und du alt“, konterte die Kleine eiskalt, woraufhin Ophelia vor lauter rechtschaffener Empörung nach Luft schnappte.
„Ich bin nicht alt!“
„Du bist schon achtzehn!“ Verstörend genug klang es aus Melodys Mund tatsächlich alt.
„Jetzt hör mal zu, du flachbrüstiger Gartenzwerg“, knurrte Ophelia, löste sich von Toms Seite und stellte sich direkt vor Melody, die es ihr gleich tat und die fiesen kleinen Augen kampflustig zu schmalen Schlitzen verengte.
„Tom gehört mir, verstanden? M.I.R. Drei Buchstaben, was auch noch für dich Ostereierkopf zu schaffen sein sollte, also nimm deine Storchenbeinchen in die Hand und verzieh dich.“
„Sonst?“
„Sonst hex ich dir Vorderzähne bis zum Boden, damit du einer Ratte noch ähnlicher siehst.“
„Das schaffst du gar nicht. Dumbledore hat gesagt ich hätte in Verwandlung ein O, du hattest nur ein E.“
„Woher zum Teufel...“
Melody sparte sich die Mühen einer verbalen Antwort und streckte ihr einfach demonstrativ die Zunge heraus, was den Kessel zum Überkochen brachte.

Es gehörte nicht zu Ophelias Alltag, sich von einem Mädchen, dass ihr nicht einmal bis an die Brust reichte, blamieren zu lassen und das ausgerechnet in Toms Beisein und die Winzschnepfe würde ihren narzistischen Auftritt schnell bereuen. Sie mochte schlagfertig sein – und ein verdammtes O in Verwandlung haben -, sie war immer noch eineinhalb Köpfe kleiner und dürr wie ein ausgedörrter Weidenzweig und ausserdem sechs Jahre zu jung, um sich anmassen zu können mit Ophelia Black einen handfesten Streit anfangen zu können. Das Lächeln kehrte auf Ophelias Miene zurück, doch wer sie kannte, sah das bösartige Glitzern in ihren Augen, das nichts Gutes kündete. Gemächlich lehnte sie sich noch ein Stück nach vorne, bis zwischen die beiden Kontrahentinnen kein Blatt Papier mehr gepasst hätte und starrte die Kleine so lange an, bis der letztendlich doch etwas unwohl wurde und sie damit anfing ihr Gewicht von einem Fuss auf den anderen zu verlegen. „Ganz genau“, raspelte Ophelia zuckersüss, hob die Hand und strich dem Kind den Pony aus der hohen Stirn. Man hätte es beinahe mit einer Liebkosung verwechseln können, hätten sich ihre Finger nicht für den Bruchteil einer Sekunde in das mahagoniedunkle Haar verkrallt. „Also noch einmal, nur um Missverständnisse zu vermeiden, Liebes: Tom ist mein. Und ich gehöre ihm. Das ist eine einfache Rechnung, die sogar in deinen hübschen kleinen Schädel passt. Sollte es dir in den Sinn kommen, das noch einmal anzuzweifeln, erinnere ich dich gerne an mein O in Zaubertränke, welches ich dazu nutzen werde, dir Vielsafttrank in deinen Morgenkakao zu mischen.“
“V... Vielsafttrank?“, echote das Mädchen gar nicht mehr so vorlaut und blinzelte hastig zu Tom, in der Hoffnung auf Hilfe, doch Ophelia klemmte ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und zwang ihren Blick zurück. „Vielsafttrank, ganz genau. Hast du schon einmal gesehen, was mit jemandem passiert, der Vielsafttrank trinkt, für den Krötenhaut verwendet wurde? Nicht? Soll ich dir beschreiben, wie deine Haut sich erst verhärten, dann giftgrün anlaufen und sich schliesslich wie Schleim um deine Knochen schlingen wird? Wie deine Knochen sich unter horrenden Schmerzen biegen und strecken werden und wie du nach Luft jappsen wirst, weil deine Lungen sich blähen und dann wieder zusammenziehen. Ganz zu schweigen von deinen Eingeweiden, die in dir kochen und...“

Das war der Augenblick, in welchem Melody schlagartig in Tränen ausbrach und heulend davonstürzte. Zufrieden richtete Ophelia sich auf, klopfte sich imaginären Staub von den Fingern, drehte sich um und grinste Tom an, als wäre nie etwas gewesen. „Also, Häschen, ich glaube du schuldest mir... noch etwas.“ Oh, sie hatte sein Versprechen nicht vergessen und auch wenn es sie fürchterlich nervös machte – Tom war nicht die einzige Jungfrau in diesem Raum -, legte sich allein die Erinnerung an den flüchtigen Kuss vor dem Wandteppich wie ein warmer Schleier um ihre Brust. Sanft, fast schon zögerlich schob sie ihre Hände unter seinem Umhang in seinen Rücken und liess ihre Finger neugierig über die einzelnen Erhebungen seiner Wirbelsäule wandern und war beinahe bei seinem Nacken angelangt, als es hinter ihr laut: “HEY! Black!“ tönte. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass die Kleine falsch spielte – und ihren grossen Bruder, Geoffrey Max, einer ihrer eigenen Klassenkameraden, der aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen (vielleicht waren des die Pockennarben, oder aber die schiefe Nase) nicht zusammen mit den anderen zum Valentinsfest nach Hogsmeade gegangen war, zu Hilfe holte.
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OPHELIA &&. TOM
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Und so nahm die Katastrophe ihren Lauf. Im Nachhinein hätte er es sicher amüsant gefunden, oder sich überhaupt mit dem Gedanken belustigt, dass zwei Mädchen sich auf offenem Gang um einen Kerl stritten - allen voran, wenn besagter Kerl Abraxas Malfoy gewesen wäre, dem so ein Umstand zuzutrauen war. Tom hatte zwar angeblich die ein oder andere Verehrerin, aber nur die wenigsten besaßen auch tatsächlich den Mut auf ihn zuzugehen, und noch weniger davon die Dreistigkeit, ihn als ihr Eigentum zu bezeichnen, geschweige denn sich auf offenem Feld den Krieg zu erklären. Tom war sich in eben diesem Moment jedenfalls sicher, als er zwischen Ophelia, die an seinem einem Arm hing, zu der Zwölfjährigen an seinem anderen Arm verstört den Blick wechselte, dass der Auftakt der Slytherin-Mädchen jeder Kriegserklärung die Show gestohlen hätte.
Hatte er kein Veto? Keine Chance? Offenbar nicht, denn wurde Meldoys Stimme nun in ihrer Hetzerei lauter und gar schrill für seine empfindlichen Ohren (Wer in Dreiteufelsnamen war Melody Max?), ganz zu schweigen von der Heftigkeit der Debatte, wessen Freund und Begleiter er denn nun war, wo er sich im Stillen ausmalte, dass er lieber einsam und allein sterben wollte (wo selbst die Vorstellung angenehmer klang, irgendwo von Schäferhunden angefressen aufgefunden zu werden), als zwischen die gierigen Finger eines dieser verhexten Weiber zu geraten. Was war nur in sie gefahren? Riddle atmete tief und hörbar aus, wurde aber kaum zwischen dem Getzter der Fronten verstanden, geschweige denn wahrgenommen, weil beide damit beschäftigt schienen einander auf den Schlips zu treten, bis die erste zum Stolpern anfing und den ungleichen Kampf verlor.

"Meine Damen", versuchte sich der Vertrauensschüler bewusst vorsichtig einzumischen, eine beschwichtigende Hand bereits erhoben, die von dem Gartenzwerg, wie Ophelia ihre abrupte und unerwartete Konkurrentin bezeichnete, einfach achtlos aus dem Weg geschlagen wurde. Der Slytherin blinzelte mehrmals, fuhr sich zum wiederholten Male ein wenig überfragt über den Nacken und spielte tatsächlich mit dem Gedanken, auf deutlich unfairere Mittel zurückzugreifen, um damit nicht nur dem Lärm, sondern auch diesem verfluchten Zauber Herr zu werden, der die Mädchen irr reden und einander an die Gurgel gehen ließ.
Einige Köpfe zwängten sich nun aus dem Eingang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum, zum Teil neugierig, zum Teil überrascht was draußen auf dem Gang wohl vor sich gehen mochte. Riddle strafte die Jüngeren mit einem vernichtenden Blick, wandte sich dann wieder ganz seinen eigenen Problemen zu und öffnete bereits den Mund, damit er der Debatte der Mädchen widersprechen konnte, die schließlich im selben Atemzug durch Ophelias Drohung endete und Melody Max unweigerlich zur Flucht und zu Tränen trieb. Die Braue des Vertrauensschülers zuckte missbilligt über seine glatte Stirn und immer noch damit beschäftigt, sich einen Reim aus dem Verhalten und dem Wirrwarr zu machen, dem er unfreiwillig beiwohnen musste, erwiderte er die Umarmung der black'schen Tochter nicht, sondern durchbohrte sie lediglich mit einem kühlen, distanzierten und leicht enervierten Lidaufschlag: "Musste das sein? Ich müsste dich zurechtweisen, wenn... " - Ja, Wenn. Wenn was? Wenn Du nicht völlig von Sinnen und unter Einfluss irgendwelcher Mittelchen stündest? Riddle wusste, dass es ungerechtfertigt gewesen wäre, Ophelia für ihre Wortwahl und das rüde Verhalten zu bestrafen, weil sie eben nicht wusste was sie tat. Er seufzte, winkte ab und sah stur, mit einem Anflug gekünstelter Bockerei, beiseite. "Du hast es nicht nötig, dich mit einem Kind anzulegen", presste er unter dem Anflug von Zorn zwischen knirschenden Zähnen hervor und wollte dann endlich, endlich die Initiative ergreifen und die Blondine in Richtung Krankenflügel bugsieren, als eine neuerliche Stimme ertönte und Tom flüchtig die Augen schloss, in Ruhe bis Drei zählte und sich daran erinnerte, niemals und unter keinen Umständen in der Schule die Beherrschung zu verlieren.

Der Slytherin sah über Ophelia hinweg zu dem Siebtklässler, der mit einer verweinten Melody Max im Schlepptau, auf sie zugesteuert kam, sichtlich ungehalten über das, was ihm seine kleine Schwester wohl im selben Moment berichtet hatte. Konnte dieser Tag eigentlich noch annähernd schlimmer werden? Melody begegnete Riddle mit großen und hoffnungsvollen Augen, wobei sich Geoffrey im selben Moment vor der blonden Black aufbaute und sichtlich in seiner Drohgebärde Luft holte: bevor nun irgendetwas eskalieren konnte, befreite er sich aus dem klammernden Griff seiner Begleiterin (die dadurch ein siegessicheres Grinsen des brünetten Zwerges erntete) und bummelte sich bewusst zwischen das um sich greifende Chaos.
Geoffrey ging ihm kaum bis zum Kinn, war dafür aber deutlich breitschultriger als der eher drahtig gebaute, ehemalige Treiber der Quidditchmannschaft, und hatte sicher auch rein muskelmäßig eine höhere Schlagkraft hinter den geballten Fäusten, als Tom, der schon in jungen Jahren und unter der Herrschaft nervtötender Waisenkinder gelernt hatte, einen Konflikt eher mit Intelligenz, wie einer handfesten Prügelei zu lösen. "Das alles ist ein Missverständnis", begann er ohne Umschweife erstaunlich gefasst und nickte in die Richtung von Melody. "Und was Ophelia gesagt hat, tut mir sehr leid."
"Sie hat meine Schwester bedroht!" Die Jüngere verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, während der eifrige Bruder in einer Warnung den Zeigefinger erhob und der black'schen Tochter einen unmissverständlichen Konter verpasste: "Und niemand redet so mit meiner Schwester, Black, du elender Bagalut..-!"
"Genug davon!" Das nahm ganz ungeahnte Ausmaße an, fiel Riddle auf, welche er kaum mehr Herr werden konnte; so hob er eine gespreizte Hand und streckte sie weit genug in Geoffreys Richtung aus, dass seine Fingerkuppen dessen Brust zurückhaltend berührten. "Sprache, Mr. Max. Wir sind hier nicht im Kindergarten."
"Aber, dieses dumme Weib..!"
"Fünf Punkte Abzug für Slytherin! Und es werden 10, wenn du nicht endlich den Mund hältst."
Die runden Augen des Untersetzten weiteten sich, aber sein Mund formte nicht mehr, als ein stummes Oh; er rang um Fassung.
"Riddle, Black hat damit angefangen..-!"
"Ophelia steht unter dem Einfluss eines Liebeszaubers!", platzte es schließlich aus Tom hervor, etwas schärfer und lauter als gedacht, wobei die steile Falte auf seine Stirn zurück kehrte. War er von Idioten umgeben? Sah denn keiner die abnormale Weise in Ophelias Verhalten?
Er atmete hörbar aus, dass seine Nasenflügel bebten, griff nach Ophelias Hand und zog sie etwas näher zu sich heran. "Und deine Schwester auch - weiß Merlin, wer noch. Ich wollte sie in den Krankenflügel bringen, damit man ihr hilft - und wenn du klug bist, tust du es mir gleich. Ich weiß nicht, ob das ein allgemeiner Scherz sein sollte, oder ob sich ein Dummkopf nur irgendeinen Spaß mit einigen Schülern erlaubte. Aber ich bürge für alles, was Ophelia getan hat, denn sie hat es nicht mit direkter Absicht gemacht." Geoffrey wirkte verstört, sah zurück zu seiner Schwester, die dem Wortlaut irgendwie nicht mehr zu folgen schien, sondern schon wieder damit beschäftigt war, den Vertrauensschüler mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung anzustarren (immerhin kümmerte er sich offensichtlich mehr um Ophelia, wie um sie). Max wirkte eine Spur nachdenklicher, fuhr sich über das Kinn und nickte bloß, weil er zwischen den Worten des Schwarzhaarigen offenbar keine Lüge ausmachen konnte, die Ophelia in Schutz genommen hätte.

"Möchtest du mich in den Krankenflügel begleiten?", fragte Tom dann ganz offen heraus und in einem Tonfall, der einer Balleinladung alle Konkurrenz geboten hätte, in die Richtung der Achtzehnjährigen. Sein Daumen zog einen Halbkreis über ihren Handrücken und seine Augenbrauen krümmten sich etwas hilflos ob der Entwicklung seines Ach-So-Tollen-Plans.
"Ahh! Meen'Jung!" Die bekannte Stimme ihres Hauslehrers donnerte mit überschwänglicher Freude an den Kerkerwänden wider, begleitet von dem eifrigen Flattern zweier Putten, die Slughorn zu beider Seiten mit Armen voller Briefen flankierten. Riddles Augenwinkel zuckte flüchtig, doch er fand bloß noch Zeit, sich mit der Zungenspitze über die Lippen zu lecken, ehe der bärtige Professor auch schon mit einem erfreuten Winken auf sie zukam.


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THINK ABOUT IT: MORE MEN DIE OF JAELOUSY THAN OF CANCER.
John F. Kennedy


Bedauerlicherweise schien Tom überhaupt nicht davon angetan, wie sie den Gartenzwerg abserviert hatte, und anstatt endlich sein Versprechen einzulösen, rügte er sie mit einem Blick, für den sie schon Dumbledore hasste: “Musste das sein? Ich müsste dich zurechtweisen, wenn... " „Ach wirklich?“, giftelte sie und liess ebenfalls von ihm ab: „Wofür denn? Dafür, dass ich dich vor dieser kleinen Dreckshexe befreit habe? Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“ "Du hast es nicht nötig, dich mit einem Kind anzulegen,“ belehrte er sie weiter und wagte es auch noch den Blick von ihr abzuwenden, als ob sie ein Stück Anhängsel war, welches man beliebig zu sich rufen und von sich schieben und je nach Bedarf zurechtbiegen oder durch die Gegen kommandieren konnte. Nun war es an ihr eine Hand als Faust geballt in die Hüfte zu stemmen und Tom mit einem ausgestreckten Finger vor die Brust zu tippen, wobei sie den Drang unterdrücken musste ihm die Zunge herauszustrecken: „Hör gefälligst auf der Stelle auf, mich wie ein kleines Mädchen zu...“ “HEY! Black!“WAS?!“ Wütend, schon wieder gestört zu werden – auch wenn die Zweisamkeit nicht mehr ganz so traut gewesen war – fuhr Ophelia herum und bedachte erst Geoffrey, mit dem sie zusammen mehrere Fächer belegte, mit einem blitzenden Blick, ehe dieser ein Stück weiter nach unten wanderte, wo er sich mit blanker Mordlust in das hinterhältige Feixen der kleinen Melody grub. „Dieses kleine Stück...“ Tom hätte es sich mit der Zurechtweisung sehr wahrscheinlich spontan anders überlegt, hätte er zugelassen, dass sie diesen Satz beendete, glücklicherweise unterbrach er ihre wüste Beschimpfung, indem er sich mit einem galanten Schritt direkt vor sie schob und ihr nicht nur die Sicht versperrte, sondern ihr auch jede Angriffsfläche nahm. "Das alles ist ein Missverständnis", versicherte Tom dem ein Jahr älteren, jedoch einen Kopf kürzeren Slytherin, der sogar Ophelia nur bis zur Nasenspitze reichte, umgehend und schaffte es von einem Atemzug zum anderen sachlich und neutral zu klingen, obwohl sich eben noch die Wut über sein Gesicht gespannt hatte. "Und was Ophelia gesagt hat, tut mir sehr leid." "Mir nicht", korrigierte Ophelia wenig hilfreich, dafür mit einem kleinen Schnauben. Mit einer Entschuldigung durch eine Drittperson wollte sich der grobschlächtige Blonde jedoch nicht zufrieden geben und das Knirschen seiner Zähne konnte sogar Ophelia noch hören – die jedoch damit beschäftigt war Melody fiese Grimassen zu schneiden, worauf die Kleine prompt mit noch dreckigeren Fratzen reagierte.
"Sie hat meine Schwester bedroht!" Spielte Geoffrey sich zwischenzeitlich auf und lenkte Ophelias Aufmerksamkeit mit einem drohend wedelnden Zeigefinger auf sich: "Und niemand redet so mit meiner Schwester, Black, du elender Bagalut..-!" „BAGAWIEBITTE?!“ Die frisch gewonnene Beherrschung zog eilig den Schwanz ein und nahm Hals über Kopf Reissaus – zusammen mit mindestens fünf Grad Raumtemperatur. „Das ist ja wohl...“, brauste Ophelia auf und tauchte mit ausgefahrenen Krallen unter Toms Arm hindurch auf ihren Schulkameraden zu, um ihm für diese Beleidigung die Augen auszukratzen und sie an die Krähen zu verfüttern.

Tom war schneller und fing ihre Attacke ab, indem er einfach eine halbe Drehung vollführte, einen Arm um ihre Mitte schlang und sie einen grossen Schritt zurückschob, ehe er sich wieder Geoffrey zuwandte und seine schlanken Finger in einer mahnenden Geste leicht auf der breiten Brust platzierte: "Genug davon! Sprache, Mr. Max. Wir sind hier nicht im Kindergarten."
"Aber, dieses dumme Weib..!"

„ICH BIN KEIN...“
Das überspannte offenbar sogar Toms Geduldsfaden, der kurzerhand in seiner Funktion als Vertrauensschüler agierte und Geoffrey bestrafte: "Fünf Punkte Abzug für Slytherin! Und es werden 10, wenn du nicht endlich den Mund hältst."
„Ha!“ Krächzte Ophelia hämisch, durch ihren desolaten Zustand derart verwirrt, dass ihr nicht auffiel, dass sie sich damit selber ins Fleisch schnitt.
"Riddle, Black hat damit angefangen..-!"
„Gar nicht wahr!“ Auch noch schamlose Lügen verbreiten, unglaublich. „Nochmals fünf Punkte!“
"Ophelia steht unter dem Einfluss eines Liebeszaubers!"
„Genau! Da hast du e... Moment... was?“ Liebeszauber? Nun schweiften ihre Augen von Geoffrey, der mindestens genauso verwirrt aussah, wie sie selbst, zu Toms Hinterkopf. „Was für ein Liebeszauber, Häschen?“ Sie stand nicht unter dem Einfluss irgendwelcher Zauber oder verhexter Tränkchen, das konnte sie ihm versichern. Ihre Gefühle für ihn waren echt – und das war nicht einmal gelogen – und ihre Hingabe für ihn heute nur deshalb so überquellend vor romantischer Leidenschaft, weil Valentinstag war. Argwöhnisch lauschte sie seiner Ausführung und liess sich von ihm bei der Hand nehmen und etwas näher ziehen, wenn auch wesentlich zurückhaltender als noch vor wenigen Augenblicken. "Und deine Schwester auch - weiß Merlin, wer noch. Ich wollte sie in den Krankenflügel bringen, damit man ihr hilft - und wenn du klug bist, tust du es mir gleich. Ich weiß nicht, ob das ein allgemeiner Scherz sein sollte, oder ob sich ein Dummkopf nur irgendeinen Spaß mit einigen Schülern erlaubte. Aber ich bürge für alles, was Ophelia getan hat, denn sie hat es nicht mit direkter Absicht gemacht." So sehr sie sich auch bemühte, sie wurde nicht schlau aus dem Gesagten, immerhin wusste sie ganz genau, dass kein Zauber auf ihr lag. Aber warum sollte Tom sich eine derart bizarre Geschichte zusammenreimen, wenn nicht um...
"Möchtest du mich in den Krankenflügel begleiten?" Oooh! Und sie dumme Gans, hatte doch tatsächlich für einen Augenblick geglaubt, er würde ihre Gefühle zu einer Scharade denunzieren und sie vor all diesen Gartenzwergen – und dem Bären – lächerlich machen, stattdessen hatte er all dies nur angeführt, um ihnen endlich die erwünschte Ruhe in stiller und romantischer Zweisamkeit zu sichern. Hach. Mein Tom.

Doch Amor war ihnen nicht hold und statt lieblicher Geigenklänge schallte Slughorns dröhnende Stimme durch den Gesellschaftsraum. "Ahh! Meen'Jung!" Genervt von diesen ständigen Unterbrechungen verdrehte Ophelia die Augen und machte sich gar nicht erst die Mühe ein undurchsichtiges Grinsen auf ihre Lippen zu zwingen – wie sie es für gewöhnlich getan hätte, um sich den Zaubertränkelehrer, der zufälligerweise auch noch ihr Hauslehrer war, treu zu halten, immerhin ging es mit einigen Vorteilen einher ein Liebling des alten, widerlichen Sluggy zu sein -, sondern drehte sich lediglich um, ohne Tom loszulassen, und war bereits drauf und dran die Respektsperson einfach in Grund und Boden zu blaffen, als eine der Putten Tom schon wieder einen Brief zustreckte – und Ophelia spontan explodierte. Slughorn konnte gerade noch den Kopf zwischen die bulligen Schultern einziehen, als auch bereits der erste Confringo durch die Luft zischte und die linke Putte mit einem lauten Knall in eine Wolke aus Glitzerstaub und Federn auflöste. Die zweite versuchte zwar noch quäkend die Flucht zu ergreifen, wurde aber auf halbem Weg zur Tür ebenfalls durch Ophelia niedergestreckt, die sich daraufhin, den Zauberstab noch immer erhoben, zu Tom umdrehte und mit einem wilden Blick versprach: „Ich gehe jetzt vor die Tür und warte dort zehn Sekunden und wenn du bis dahin nicht aufgetaucht bist, dann mache ich dir den Rest deines Lebens zur Hölle, Tom Riddle.“
Womit sie in Richtung Ausgang rauschte und hinter ihr nur noch ein “Ach, ist die Liebe nicht wundervoll, Tom?“ verebbte.
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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
HOGWARTS · DOWN BELOW.



Tom schloss einen Atemzug lang die Augen und zählte langsam bis Drei, dann zog er die Stirn so weit kraus, dass sich seine Brauen an der Nasenwurzel berührten und haderte der Dinge, die da kamen. Glitzerstaub verteilte sich auf seinen Sachen, der sich abrupt in den schwarzen Stoff seines Umhangs fraß und gesprenkelt darunter hervorstach, von seinem Haar ganz zu schweigen, das im selben Moment von weißen Flecken geprägt wurde, wobei der Staub auf seine Schultern herabfiel, als er den Kopf neigte und sich langsam mit der flachen Hand über das Gesicht rieb. Konnte das wahr sein? Hatte Ophelia das gerade tatsächlich getan? Hatte sie (in gewissem Sinne) einen Lehrer angegriffen?
Es ging alles so schnell und hätte Tom endlich die Oberhand über die Situation erhascht, wäre es nicht einmal ansatzweise soweit gekommen: dann hätte er die Verzauberte in den Krankenflügel gebracht und dafür gesorgt, dass man, was auch immer von ihr Besitz ergriffen hatte, wieder entfernte. Zu seinem Glück glaubte die Blonde ja, dass seine Aussage eine Ausrede und der Gang zur Krankenstation damit lediglich ein Vorwand war, um sie vom Gemeinschaftsraum wegzulocken. Sollte ihm Recht sein, wenn sie ihm bereitwillig Folge leistete, war das mehr als er verlangen konnte und doch - wieso sollte ausgerechnet er am Valentinstag Glück haben? Aber anders als erwartet straften ihn nicht nur Ophelias Worte, wobei Riddle vermeidlicher Weise innerlich bereits zu zählen begann, sondern Slughorns Glucksen, die Belustigung die von dem alten Lehrer ausging und das manische Funkeln in dessen Augenwinkeln, als der Vertrauensschüler verwirrt zu ihm aufsah. "Sind Frauen nicht hinreißend, wenn sie wütend sind, meen'Jung?"

"Ophelia steht unter einem Liebeszauber, Professor", entgegnete Tom stoisch, während sich in seinem Augenwinkel bereits eine Melody Max versuchte, vom Arm ihres Bruders loszureißen. Zu seiner Enttäuschung erntete der Slytherin allerdings nur ein weiteres Glucksen, einen festen Schlag zwischen die Schulterblätter, der ihn zum Taumeln brachte und den meisten Glitzer zu Boden und damit auf seine geputzten Schuhe beförderte, ehe der bärtige Zaubertränkelehrer entschieden an dem Grüppchen vorbei trat, sie dazu ermahnte nicht mehr auf den Gängen so offensichtlich zu streiten und den restlichen Tag genießen sollten. Denn was, so rief er ihnen aus der Ferne zu, gab es Schöneres als die Liebe? Tom musste alle restliche Beherrschung zusammenkratzen, um die zwölfährige, flachbrüstige Möchte-Gern-Elfe zu seiner Rechten nicht mit bloßen Händen zu erwürgen.
Nein, stattdessen riss er sich aus seiner Apathie, schenkte Geoffrey ein steifes Nicken, ignorierte die Tränen auf den Wangen der Brünetten und lief Ophelia mit ausgreifenden Schritten hinterher, wobei er die Stufen zum Eingangsbereich doppelt nahm und dabei mehr und mehr dieses elenden Glitzers auf Händen und Gesicht verteilte.
Vielleicht war es klüger, wenn er diesen seltsamen Zauber einfach aussaß - vielleicht dauerte es gar nicht mehr lange, bis Ophelia von selbst zu sich kam und, so glaubte Riddle, möglicherweise half es einfach, wenn er sich mehr oder weniger auf das einließ, was sie wollte. Es war ein seltsames Spiel, ein wenig gefährlich; doch wollte er nicht selbst die alte Ophelia zurück? Den Freund, den Companion, die junge Frau, die ihn nur allzu gerne zu sich nach Hause einlud?

Irgendwo zwischen Eingangshalle und Portal holte der Vertrauensschüler die aufgebrachte Black ein, die nur allzu deutlich gemacht hat, in was für einer Stimmung sie tatsächlich war. Er malte sich keine großen Hoffnungen aus, das Ruder dennoch erneut herumreißen zu können, wo sich Riddle kaum vorstellen konnte auf was für einer Berg- und Talfahrt sich Ophelia mit ihren Gefühlen gerade befinden musste. Aber einen Versuch war es wert, und war es nur aus dem Grund, weil er sie in diesem Zustand nicht durch das Schloss laufen lassen wollte.
Tom beschleunigte seinen Sprint, ignorierte das rappelnde Herz in seiner Brust, das gierig gegen seinen Brustkorb schlug, ebenso wie die Haarsträhne, die sich aus seiner Tolle gelöst hatte und seine Wimpern kitzelte und warf sich der black'schen Tochter etwas übereifrig von Hinten um die Taille, dass sie gemeinsam ins Straucheln kamen und Riddle gerade so das Gleichgewicht im Griff hatte, um sie in einem Ausfallschritt von den Eingangstoren weg und in eine anliegende Niesche zu zerren, die von einer Rüstung im Hufflepuff-Gewand verdeckt wurde. Er atmete laut, nein der Schwarzhaarige keuchte fast, presste den Körper der Blonden ein wenig grob an die kalte Außenmauer und verschwendete keine weitere, wertvolle und angekündigte Sekunde damit ihr lange, verbale Erklärungen entgegen zu schleudern, sondern küsste sie einfach ebenso - nur mit etwas mehr Elan und deutlich weniger Zurückhaltung. War es das, was sie wollte? War es das, was sie in ihrem Zustand besänftigen konnte und nicht zu einer Furie mutieren ließ, die sie an und für sich gar nicht war? Seine Hand rutschte in die Ihre und noch bevor sie protestieren konnte, zog Tom Ophelia mit sich an der Rüstung vorbei zu einem neuerlichen Wandteppich in Höhe der großen Treppe, die in die Kerker führte. Dahinter verbarg sich ein sehr schmaler und niedriger Gang, dem man sein Alter nicht nur ansah, sondern dessen Boden auch voller Staub und anderem, etwas unerklärlichen Unrat war. Kleine Fußabdrücke in demselben waren stummer Zeuge für Mäuse und Ratten, die sich im Laufe Zeit ab und zu den Weg hindurch zur Türe am Ende des Ganges bahnten, die ebenfalls über eine steil abfallende Treppe erreichbar war.

"Komm", befehligte der Vertrauensschüler schlicht und machte einen Schritt voran. "Ich bin dafür, dass wir diesen schrecklichen Tag einfach hinter uns lassen, und wo wäre das besser, als hier?" Er sah nicht zu ihr um, als er sprach, sondern konzentrierte sich darauf, sich nicht unweigerlich den Kopf an der Decke zu stoßen, während das Mauergewölbe um sie herum eine Spur kälter wurde und sich tatsächlich auch der pfeifende Wind von Draußen zwischen die Mauerritzen zwängte.
"Kaum jemand kennt diesen Weg, ich vermute, dass es die alte Anlegestation für die Boote ist, mit denen die Erstklässler hergebracht werden. Ich bin zufällig darauf gestoßen, in meinem dritten Jahr, nachdem ich, neugierig wie ich bin, einen Blick hinter diesen hässlichen Teppich geworfen habe." Die wenigen Fackeln zu ihren Seiten nahmen gemächlich ab und tauchten alsbald alles in unüberwindbare Dunkelheit, welche Tom mit einem sanften Lumos und einem Schlenker seines Zauberstabs vertrieb.
Freilich, Ophelias momentaner Zustand war ungemein nervenaufreibend; er mochte diese Art nicht, er mochte diese Anhänglichkeit nicht. Aber ein Teil von ihm war sich sicher, dass der Zauber bald aufhören musste - konnte ja so stark nicht gewesen sein, oder? Und nachdem Slughorn nichts unternommen, oder ihm gar Glauben geschenkt hat... nun, es war sonderbar. Was ihn außerdem störte war, dass es alles durcheinander brachte, was er sich für heute vorgenommen hatte: er wollte nichts mit diesen verliebten Trotteln zu tun haben, er wollte nicht mit diesem kitschigen Fest in Berührung kommen und jetzt hatte er Ophelia, seine Kindheitsfreundin, zweimal geküsst. Zweimal, wo sich Tom so selten dazu überwand einem Mädchen auch nur ansatzweise Gefühle zu schenken. Denn Gefühle machten schwach. Und wenn Tom eines nicht war, dann ein von Schwäche gekennzeichneter Verlierer. Unabhängig davon war er sich nicht einmal sicher was Liebe genau bedeutete und wie es sich anfühlen sollte.

Als der steinerne Weg aufhörte und in Sand mündete, der Wind kräftiger wurde und sich der Winterkälte anschloss, schälte sich Riddle schließlich aus seinem Umhang und legte ihn seiner Begleiterin kurzerhand über die Schultern. "Ich hoffe, du erkältest dich nicht auch noch wegen mir. Das wäre nicht meine Absicht - aber wir machen sofort ein Feuer, wir müssen nur noch... - ah, ja!" Der Gang endete und griff weitläufig um sich, um sich an einer hohen Decke festzuhalten, die aus Gestein, und stellenweise atemberaubendem Tropfstein bestand. In der Mitte der kleinen, überdachten Bucht lag ein schwarzer See.

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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
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Entschieden brachte Ophelia die Stufen bis zur Eingangshalle hinter sich, fest entschlossen sich nicht noch einmal von Toms – RAH! – Augen und seiner süssen Schmeichelzunge mit irgendwelchen halbgaren Ausreden in Bezug auf die Briefe und andere Mädchen um den Finger wickeln zu lassen. Nein. Er war zu weit gegangen mit seinen ‚ausserbeziehelichen‘ Mätzchen. Das sie eigentlich nicht einmal ein wirkliches Paar bildeten, beziehungsweise Tom sich nie damit einverstanden gegeben hatte als ihren Besitz deklariert zu werden, ignorierte Ophelias verletzter Stolz mit beeinruckender Konsequenz. Die Entrüstung ob dem Durcheinander im Gesellschaftsraum, bei welchem sie irgendwie das dumpfe Gefühl nicht los wurde einen eher lächerlichen Auftritt hingelegt zu haben, trieb sie bis halb über die frisch polierten Steinfliesen, ehe sie sich der eiligen Schritte gewahr wurde, die rasch einholten. „Vergiss...“ ...es! Wollte sie ihn bereits ausbremsen, bevor er womöglicherweise auf die Idee kam ihre sorgfältig zurecht gelegte Rüge mit diesem hundsgemeinen Blick, der ihr direkt unter die Haut drang, von ihrer Zunge zu starren. Stattdessen ging ihr Widerspruch in ein reichlich atemloses „Uff!“, über als seine Arme sich um ihre Mitte schlangen und er sie einfach mit sich riss und dabei beinahe aus dem Gleichgewicht brachte. Sie wäre unsanft auf ihren Knien gelandet, nachdem sie kurzzeitig den Boden unter den Füssen verlor, hätte er sie nicht festgehalten. „Tom!“ Jappste sie relativ atemlos aufgrund der abrupten Bewegung, mit der er sie zur Seite in eine schattenverhangene Ecke zog und wollte bereits zum Auftakt ihrer glorreichen Schimpftirade ansetzen... als er jeden Protest mit einem Kuss im Keim erstickte. Zu überwältig von seiner plötzlich sehr besitzergreifenden Präsenz, die aus dem Nichts gekommen schien, reagierte sie viel zu spät. Als sie in ihrem vernebelten Gehirn endlich ein funktionierendes Nervenende fand, um ihre Hände zu heben, in seinen Nacken zu legen und ihn näher zu ziehen, da glitten seine Finger bereits zwischen ihre. In der gleichen Bewegung, in der er sich von ihr abwandte, zog er sie hinter sich her, fort von der rauen Kühle der Mauer und dem vagen Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Zielstrebig steuerte er einen weiteren, etwas kleineren Wandteppich an, dessen verblichene und durch den Zahn der Zeit reichlich abgewetzte Musterung eine ehemals schwarze Katze zeigte.

Als Tom den Teppich zur Seite schlug, streifte ein kühler Lufthauch ihre Wange und liess sie blinzeln. "Komm.“ Es war keine Bitte, eher ein Befehl, aber Ophelia nickte nur abwesend, noch viel zu sehr damit beschäftigt mit dem Gefühl seiner Lippen auf den ihren. Er hatte sie tatsächlich geküsst. Geküsst geküsst. Er. Sie. Hatte! Irgendwo in ihrem Magen breitete sich langsam, aber stetig ein feines Kribbeln aus, bis die Schmetterlingsflügel ihr bis zum Hals schlugen und die Hitze ihr über die Wangen kroch und ihre Mundwinkel einfach mit in die Höhe zog. "Ich bin dafür, dass wir diesen schrecklichen Tag einfach hinter uns lassen, und wo wäre das besser, als hier?" „Ja!“, stimmte sie etwas überschwänglich zu, räusperte sich hastig verlegen, konnte allerdings nichts gegen das schwärmerische Grinsen ausrichten, welches sich ihrer nach und nach bemächtigte, bis es ihr von einem Ohr zum anderen reichte. Den Blick fest auf seinen Rücken gerichtet, trippelte sie hinter ihm her, den Kopf ganz leicht zwischen die Schultern gezogen und eine Hand über ihre Stirn gehoben, wo ihre Finger ganz leicht über den Felsen glitten, um Beulen zu vermeiden. Seinen Ausführungen schenkte sie zwar die grösstmögliche Aufmerksamkeit, tatsächlich merkte sie sich jedoch keines seiner Worte, sondern suhlte sich nur in seiner wundervollen Stimme, die in ihren verzauberten Ohren wie süsses Vogelgezwitscher, Frühlingsrascheln und das dunkle Timbre einer alten, schweren Bronzeglocke klang. „Mhm“, nickte sie verträumt und bedachte sein Kreuz mit verliebtem Geplinker. Als das flackernde Fackellicht allmählich schwand, erhellte gleich darauf das silbrigweisse Licht eines Zaubers den Gang, der sich leer und verlassen vor ihnen bis an die Gestade des unterirdischen Sees erstreckte. Als sie schliesslich aus dem Dunkel der Enge auf den Sand hinaus traten, erfasste sie ein winterlicher Windstoss, der sich in ihrem Rock und Toms Umhang verfing und Ophelia dazu brachte fröstelnd die Ärmelsäume ihres Pullovers über ihre Hände zu zupfen und die Arme zu kreuzen.

Im silberblauen Zwielicht, welches sich vor ihnen bis in die Dunkelheit weitete, tanzte ihr beider Atem und hinterliess glänzende Nebelwolken in der klaren Luft, und Ophelia liess sich von Tom willig in dessen Mantel einwickeln, da ihr tatsächlich fror. Seine Fürsorglichkeit quittierte sie mit einem kleinen, strählenden und fürchterlich verlegenen Lächeln, das ansatzweise bewies, wie stark sie unter dem Einfluss des Zaubers stand. "Ich hoffe, du erkältest dich nicht auch noch wegen mir. Das wäre nicht meine Absicht - aber wir machen sofort ein Feuer, wir müssen nur noch... - ah, ja!" Neugierig machte sie zwei Schritt vor und folgte seinem Blick, bis sie ein paar Meter weiter ein halb vom Sand vergrabenes Ruderboot erkannte, dessen Planken zum Teil gesplittert waren und rund um das Wrack verstreut lagen. Als sie begriff, was er beabsichtigte, brachte sie ihren eigenen Zauberstab zum Vorschein und flüsterte leise: „Lumos.“ Auf diese Weise konnte er seinen eigenen Stab nutzen um das Holz zu schichten und zu entzünden, damit die Hitze des Feuers hoffentlich alsbald die klamme Kälte vertreiben und sie in knisternde Wärme tauchen würde. In dem Moment, als aus der Zypernholzspitze das milchig weisse Licht floss und die unmittelbare Umgebung in einen fahlen Schimmer hüllte, wurde sie sich ihrer Umgebung erst tatsächlich gewahr – und mit einem leisen, ehrerbietenden „Oh“ hob sie die Hand.
Vor ihr weitete sich eine unterirdische Grotte von wahrhaft gigantischen Ausmassen. Eine Kathedrale aus blauem Licht, grauem Fels und schimmernden Tropfsteinen, die wie Eiszapfen aus milchhellem Perlmutt und zartem Rosenquarz von der hohen, gewölbten Decke hingen und an manchen Stellen wie lange, spitze Kegel durch den schimmernden Sand stiessen und den See, welcher die Höhle beinahe vollständig ausfüllte, mit Schilf wie trübes Glas säumen. Völlig eingenommen von der einzigartigen Schönheit dieses Orts näherte sich Ophelia dem Ufer des Wassers, das glatt und schwarz wie der Mitternachtshimmel vor ihnen lag. Keine einzige Welle kräuselte die obsidianglatte Oberfläche, der Schnitt vom Sand zum Wasser eine scharfe Linie zwischen Licht und Dunkel. Sie erinnerte sich nur vage an ihren eigenen ersten Tag in Hogwarts. Mit Sicherheit war sie nervös gewesen, aber die Schule hatte auf sie nicht die gleiche beeindruckende Faszination ausgeübt, wie viele ihrer minder priviligierten Mitschüler. Wie sie jedoch diesen Ort hatte vergessen können, war ihr schleierhaft.

Als es hinter ihr plötzlich leise knackte, dann zischte und im nächsten Augenblick goldener Dunst über den See hinweg schnappte, drehte sie sich um und beendete ihren eigenen Lichtzauber, indem sie einfach den Arm sinken liess. Irgendwie hatte Tom es geschafft das feuchte Holz zu einem Stapel zu türmen und zu trocknen, ehe er es mit einem einfachen Incendio in Brand gesetzt hatte. Rote und Orangene Zungen leckten gierig über die alten Bretter und Ophelia fühlte die Wärme auf ihrer Haut kribbeln. Sorgsam verstaute sie ihren Zauberstab, trat näher und streckte ihre Finger nach den Flammen aus, den Blick in das glühende, pulsierende Herz des Gebildes gerichtet. Das Holz knarrte, dann explodierten abertausende kleine Funken in der Dunkelheit, stiegen zur Decke auf und verglühten auf ihrem Weg zurück zum Boden. Als sie die Lider hob, um das kupferglänzende Feuerwerk zu verfolgen, stockte sie bei Toms Anblick, der auf der anderen Seite des Feuers stand und sie über die Flammen hinweg ansah. Das launische Flackern der Flammen tauchte sein Gesicht in ein ständiges Wechselspiel aus tiefen Schatten und blasser Haut und die Hitze liess vereinzelte Strähnen seines Haares über seine Stirn huschen. Doch es war sein Blick, der sie fesselte. Schwarz und abwägend und... Gierig. Registrierte ein Teil ihrer selbst, der völlig nüchtern und bei Verstand obendrein war, nur leider absolut kein Mitspracherecht in ihrem derzeitigen Zustand hatte und dessen gerechtfertigte Furcht deshalb klang und sanglos in einem anderen Gedanken unterging: Verliebt. Hach. Natürlich war Tom in sie verliebt, er war bislang nur zu scheu gewesen, es zu gestehen. Wahrscheinlich hatte er sich die ganze Zeit über zurückgehalten, aus Achtung vor ihr und ihrer Herkunft, aber das würde nicht länger nötig sein. Noch heute Abend würde sie ihrem Grossvater einen Brief schreiben, ihm die Situation erklären und ihn bitten die Verlobung mit Ravastan Lestrange zu annulieren, beziehungsweise dafür zu sorgen, dass es nie zu diesem Fest kam. Er würde es verstehen und sie selbstverfreilich unterstützen, immerhin legte er grosse Stücke auf Tom, der ihm in vielerlei Hinsicht der Enkel war, den er sich immer gewünscht hatte. Langsam liess sie seinen Mantel von ihren Schultern in sicherem Abstand zum Feuer in den trockenen Sand gleiten und vervollständigte die vorhandene Romantik mit einem Zauber, den sie gelernt hatte, um selber komponierte Lieder erneut abspielen zu können und falls nötig zu verbessern. Aus dem Nichts heraus erklangen feine Geigenklänge, eine leichte, unbeschwerte Melodie, in welcher untergründig jedoch eine getragene Note mitschwang und welche sich zum Tanzen anbot.
Lächelnd umrundete sie das Feuer, stellte sich direkt vor Tom, legte eine Hand auf seine Schulter und hob seine Linke mit einer kaum merklichen Berührung in die Höhe, ehe sie ihre Finger mit seinen verflocht. Als sie den Kopf schliesslich in den Nacken legte, seinen Blick suchte und ihn festhielt, lag nichts ausser purer Hingabe in ihrer Stimme: „Darf ich um diesen Tanz bitten?“
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Als Tom diesen Ort zum ersten Mal betreten hatte, war er überwältigt von seiner Anmut und Schönheit; es war ein warmer Tag und nach einer ermüdenden Doppelstunde Geschichte der Zauberei war es eine willkommene Abwechslung für seinen Abenteuergeist gewesen dem langen und modrigen Gang bis zu seinem Ende zu folgen. Allerdings hatte er Ophelia nur einen Teil der Wahrheit erzählt, einen Teil seiner Neugierde preisgegeben, weshalb er hinter sämtliche Wandteppiche linste und jeden einzelnen Geheimgang ausfindig machen wollte, der sich in dem so unendlich wirkenden Schloss verbarg: der Antrieb waren Geheimnisse gewesen, die er in Büchern gelesen hatte. Solche Geheimnisse, die an Phantasmen grenzten und deren Existenz man für pure Einbildung hielt; die Kammer des Schreckens war ebenfalls so ein Ort, dessen Wirklichkeit er erst vor nicht allzu langer Zeit unter Beweis stellen konnte.
Nachdem der junge Slytherin auf den Geschmack gekommen war, ein Rätsel nach dem anderen für sich zu lösen, hatte er es sich sofort zum Sport gemacht, jede Nische von Hogwarts zu erkunden, um selbiges Wissen nicht nur zu seinem Vorteil zu nutzen und auch des nachts durch die Gänge zu wandern wie es die Geister taten, sondern auch um eine stumme Herrschaft über diesen wunderbar verzauberten Ort für sich zu beanspruchen, welche ihm keiner mehr nehmen sollte: jetzt nicht und auch nicht in Zukunft. Der Zufall, oder eher dem Valentin hatte es die black'sche Tochter nun zu verdanken, dass sie teilhaben durfte an dieser unglaublichen Gegenwart; an dem so verführerisch daliegenden See, der unter der Finsternis des Februars mehr denn je wie der Schlund einer riesigen, schlafenden Bestie wirkte - unendlich und tief.

So weit Toms Wahnsinn reichte, Schwimmen war er bisher nicht gegangen. Er war nicht sonderlich gut darin, sich über der Oberfläche zu halten, wenn er den Halt mit den Füßen verlor, weil er im Waisenhaus nie die Gelegenheit gehabt hat, es zu lernen (bei Gott war es generell schwer zu diesen Zeiten ein Frei,- oder Schwimmbad zu finden; man musste schon zur Küste des Landes fahren und ein solcher Ausflug war nicht nur zu teuer, sondern zur Zeit des Krieges völlig unvorstellbar, verantwortungslos und gefährlich. Die Deutschen waren mit Sicherheit die Letzten, die einem kleinen, schwarzhaarigen Jungen die Schwimmflügel umbanden, damit er nicht im kalten Meer ersoff).
Aber das machte nichts; solange er mit nackten Füßen auf dem flachen Kies sitzen konnte und das Wasser von seiner Haut perlte: einladend und kühl, mit einem Buch aufgeschlagen auf seinem Schoß, war er recht zufrieden mit sich und der Welt, sodass er auf ein Bad in dem unbekannten Gewässer verzichten konnte. Er hatte auch nie das Bedürfnis verspürt, seine Geheimnisse, seine Rückzugsorte und Verstecke mit jemandem zu teilen, weil andere es seiner Meinung nach ganz einfach nicht verdienten, diese unbetretenen und vergessenen Orte mit ihrer Anwesenheit zu besudeln; doch, wie er Valentin schon anerkannte, wurde Ophelia wegen ihm, heute eine ungemeine Ausnahme zu Teil.
Nachdem das vermeidliche Paar aus dem provisorisch in den Stein geschlagenen Durchgang getreten war und er von der Blonden abließ, machte sich Riddle abrupt auf die Suche nach passendem Feuerholz. Bei seinem ersten Besuch in der Bucht hatte er ein altes Boot gefunden, das ihn ziemlich an eben jene kleine Beiboote erinnerte, mit denen die Erstklässler vor ihrer Einschulung über den schwarzen See gebracht worden waren, der, sofern er sich nicht täuschte, unweit über ihnen liegen musste. Weil er damals bis in die Nacht hinein am Rande des Strandes gesessen war, hatte er sich manchmal zuweilen mit Feuer versorgt und dazu eben das verlassene Wrack zu Kleinholz verarbeitet.

Leider war das Material über die vergangenen Monate, nicht zuletzt durch den Winter, feucht geworden und damit selbst für die einfachsten Umstände völlig unbrauchbar: aber wozu war er ein Zauberer?. Tom knöpfte geschäftig die Hemdsärmel auf, krempelte den Stoff geschickt bis über den Ellenbogen nach oben, um jeglichen Kontakt mit dem schmutzigen Holz und dem weißen Schulhemd zu vermeiden und angelte gleichsam wieder nach seinem Zauberstab, den er kurzum in die Gesäßtasche gesteckt hatte, bevor er das Holz mit einem stummen Accio beschwörte und zu einem kleinen, bereits eingetretenen Platz buchsierte, wo der Rest von Ascheflecken für das wachsame Auge eine jüngere Vergangenheit und ein abgebranntes Feuer vermuten ließen.
Er trocknete die Überreste des Bootes, sank dann unweit der Feuerstelle auf ein Knie zurück und achtete auf einen sicheren Stapel, bevor er das Holz schließlich in Brand setzte. Im Inneren des aufgetürmten Haufens knisterte es; es lösten sich prompt Funken, vom Rauch ganz zu schweigen, der Riddle blinzeln machte, sodass er beiseite sah. Der seichte Wind, der die Grotte beherrschte, attackierte die ersten Flammen sofort und schickte sie in züngelnden Wellen in Richtung Decke, ehe das Feuer ein wenig an Ausmaß verlor und eine angenehme, deutlich sichere Größe erreichte die dazu herhielt, sie beide zu wärmen.
Die Lippen des Slytherin zuckten flüchtig, in stiller und eigener Anerkennung; dann richtete er sich mit knackenden Knien auf, verstaute den Zauberstab wieder mehr oder weniger sicher rücklings in seiner Gesäßtasche und schob beide Hände locker in die Hosentaschen, den Blick auf die black'sche Tochter gerichtet, die in ihrem Delürium in ihrer ganz eigenen Welt gefangen schien.

Ophelias blondes Haar schimmerte mit dem Schein des Feuers gülden und versuchte den dunklen Raum mit ihrer eigenen Kraft in beinahe unwirkliches Licht zu tauchen; Tom konnte nicht verhehlen, dass ihm dieser unscheinbare Anblick gefiel, ebenso wie die simple Tatsache, dass sie sich, einem Gespenst gleich, mit ihrem hellen Teint von der Dunkelheit abhob und etwas Bezauberndes an sich hatte, das dem Ahh-Effekt der Bucht und dem ruhig daliegenden See gar nicht mal so unähnlich war.
Er wusste, dass es falsch und unhöflich war, sie unverhohlen zu mustern - noch dazu, wo er sich über ihren Zustand im Klaren war und es einem Frevel gleich kam, ihre unbeherrschte Art dadurch weiter anzustacheln. Aber er konnte sich nicht helfen, wollte sich in diesem Augenblick nicht zurückhalten, oder gar das Gefühl verbergen, das er dabei empfand, wenn sie lächelte. Es war nichts Greifbares und auch nichts, was ihn schweben ließ - nein, wenn Tom ehrlich zu sich selbst war, wirkte das Kribbeln in seiner Bauchgegend eher stumpf und orientierte sich in eine Richtung seines Körpers, die - ob der Gesamtsituation - besser geschwiegen hätte. Er räusperte sich und erkannte dabei, wie sehr er sich nach einem Schluck zu Trinken sehnte. (Der Rauch musste sich indes in seiner Kehle festgesetzt haben!) Die Art und Weise, wie die black'sche Tochter sich dann aus dem Stück Stoff schälte, das er ihr aufgrund der kühlen Winterluft umgelegt hatte, trug nicht unbedingt zu seinem Wohlbefinden bei und auch die Schritte in seine Richtung erweckten in ihm eher den Antrieb von Flucht. Ihre Hüften schwangen bei jeder Bewegung - wieso taten sie das? Wieso musste er sich darauf so verstörend konzentrieren, dass seine Schläfen pochten? Tom dachte angestrengt an Vogelkot und dankte gleichzeitig ihrer kleinen Zauberkunst und dem Beitrag zur Musik, die über ihren Köpfen erklang und sich in einem bemerkenswerten Crescendo an den hohen, von der Natur geformten Wänden brach, sodass sie ihn einen Moment ablenkten.

Der Schwarzhaarige hatte gar keine Zeit um rechtzeitig zu reagieren, da Ophelia auffordernd vor ihm stand und ihre Finger sich schneller mit den seinen verkeilten, als er hätte protestieren können. Andererseits war er niemand, der einen Tanz ausschlug - ganz egal, wer ihn veranlasste; denn zählte Tanzen nicht nur zu einer gesellschaftlichen Etikette, sondern machte ihm das Drehen zur Musik in der Tat irgendwie Spaß, wenn man nicht mit einer Partnerin zusammen war, die einem ständig auf die Füße trat, so wie Olive Hornby das gerne im schulischen Tanzkurs getan hatte und ihm damit schrecklich in Erinnerung geblieben war.
So blinzelte Tom auf die haltenden Hände, strich mit dem Daumen einen Halbkreis über deren Rücken und wog den Kopf mit einem Anflug tiefer Nachdenklichkeit von einer Seite, zur nächsten, bevor er ihren Blick aus blauen Augen mit unterdrücktem Schalk, wie einem Hauch Nervosität erwiderte und sich zu einem fast spöttischen Lächeln zwang: "Ein Walzer? Ist das nicht ein bisschen ... altmodisch?", warf er ein, legte indes jedoch einen Arm um ihre Mitte und zog die blonde Hexe in einer etwas, vielleicht zu anmaßend stürmischen Bewegung, an seine eigenen Hüften, während er gleichzeitig die führende Hand synchron mit einer tadelnden Augenbraue erhob und sich mit einem Ausfallschritt dem Takt der Musik anschloss, der seine silber-grüne Krawatte zu einem erschrockenen Zittern brachte.
Die Mischung aus feinem Stein und Sand unter ihren Schuhen knirschte wild und Tom hätte sich für jeglichen Tanz eine bessere Fläche gewünscht, wie eben jene; zumal er aus den Augenwinkeln das Feuer nicht außer Acht lassen durfte, das sich durch die Drehungen ihrer Körper dazu angestachelt fühlte, den Regungen zu folgen.

Die Nähe zu ihr schürte seine tiefsitzende Unruhe und eine Angst, die ihm befremdlich erschien; sie war ihm viel zu nah: doch nicht nur das, war sie auch nicht bei Sinnen. Er konnte und durfte sich nicht von ihr verführen lassen; er durfte keine Schwäche zeigen. Oh, sie war eindeutig viel zu nah, zu warm an seiner Brust, von ihrem Atem ganz zu Schweigen der seinen Hals und sein Ohr kitzelte. Ob Ophelia auch ohne diesen Zauber so weit gehen würde? Ob sie tatsächlich mehr für ihn empfand, wie sie offen zugeben wollte? Der Gedanke und die Möglichkeiten ließen ihn nicht los und dennoch fand er nicht die Kraft sich einfach von ihr zu lösen, einfach zu gehen und sie zurück und damit sich selbst zu überlassen, bis sie ihren gesunden Menschenverstand wieder erlangte.
Er war einfach zu schwach.


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Das Lied wogte durch die Kälte und die Dunkelheit und hallte angenehm voll und doch nicht zu laut von den steinernen Wänden wieder und umhüllte sie mit seiner Tiefe. Die Melodie war ihr zugetragen worden, in einer Nacht, noch nicht so lange her, als sie sich nach einem Alptraum nicht länger getraut hatte erneut in Schlaf zu fallen und es sich stattdessen samt Decke in einer Fensternische bequem gemacht und in die verschneite Nacht hinaus gestarrt hatte. Erinnerungen hatten sie heimgesucht, sie mit Bildern und Geräuschen geplagt, sie zurückgezerrt an einen Ort und eine Zeit, wo ihre ganze Welt nur noch aus blanker Angst bestanden hatte, und genau wie damals hatte sie leise angefangen zu summen. Ein Ton, ein zweiter, ein dritter, bis eine Sequenz entstanden war, die als Auftakt zu dem Stück gedient hatte, welches nun von unsichtbaren Geigen getragen über ihre Köpfe hinweg erklang. Die Art und weise wie Tom erst den Kopf schief legte und sie unnachgiebig musterte, irritierte sie zwar einen Augenblick, trieb das rosa Wölkchen, auf welchem sie schwebte, jedoch nicht in die Flucht, sondern liess die Intensität ihrer Gefühle nur noch mehr anschwellen. Der Anflug von Nervosität seinerseits bemerkte sie überhaupt nicht. Etwas, das ihr unter normalen Umständen niemals entgangen wäre und vor dem sie augenblicklich zurückgewichen wäre. Niemals hätte sich Ophelia erdreistet Tom absichtlich in eine Lage zu bringen, der er sich auf irgendeine Art und Weise nicht gewachsen fühlte, denn das ging einher mit Schwäche – und er war nicht schwach, einmal ganz abgesehen davon, dass er gefährlich war, wenn er seine Überlegenheit schwinden fühlte und sie nicht dumm genug ihr Schicksal herauszufordern. "Ein Walzer? Ist das nicht ein bisschen ... altmodisch?" Seine Worte entbehrten nicht eines gewissen spöttelnden Untertons, der sie leise auflachen und den Kopf schütteln liess: „Klassisch, war das Wort, nach dem du gesucht hast“, korrigierte sie mit gespieltem Tadel, ehe sie kichernd an seiner Brust landete und sein Arm sich warm und fest um ihre Taille legte. Es war ein Zittern in seinen Muskeln, eine feine Anspannung, die sich durch seine Finger bis in die Kuppen zog, die ihr verriet, dass es begann – und anmutig lehnte sie sich in seinen ersten Schritt, der sie rückwärts über den Sand und in den Takt der Melodie hinein trug. Im Gegensatz zu Olive Hornby konnte sie tanzen und zwar unheimlich gut. Mühelos erfasste sie seine weiten, raumgreifenden Schritte und erkannte die kleinsten Hinweise, die er ihr gab, um zu bestimmen, in welche Richtung sich der Tanz entwickeln sollte.

Tom war ein exzellenter Tänzer. Nicht perfekt, aber die winzigen Fehler, die ihm unterliefen gingen unter in der Eleganz, mit der er sie beide über den holprigen Boden schweben liess. Vieles davon hatte er in den verschiedenen Tanzkursen erlernt, die den gängigen Bällen vorausgingen, doch verfeinert hatte er sein Können in den vereinzelten Stunden, in denen sie ihn gebeten hatte ihr bei ihren Tanzübungen als Partner zu dienen. Sie hatte ihm geschickt die Möglichkeit geboten die noch vorhandenen Schwachstellen zu korrigieren, ohne es als Notwendigkeit von seiner Seite aus darzustellen. Hätte sie ihm Hilfe angeboten, hätte er es wahrscheinlich ausgeschlagen und sie ihn damit nicht nur einer Option beraubt sich in etwas zu bessern, das ihm tatsächlich Spass machte, sondern sich selber auch noch um einen willigen und lernwilligen Tanzpartner gebracht.
Fliessend glitt sie aus seinem Arm, als er sie in einer Damendrehung einmal im Kreis zirkulieren liess, eher er sie mit leidenschaftlichem Schwung wieder an sich zog. Die Wolle ihres Rockes flatterte um ihre Beine und tanzte über ihre Knie, gerade hoch genug um die Spitze des Unterrocks hervorblitzen zu lassen. Leichtfüssig bog sie sich bei jeder Drehung leicht über seinen Arm in ihrem Rücken, nur um im Augenblick des Wechsels sich für den Hauch eines Augenblicks an ihn zu lehnen und sich der Wärme seiner Nähe zu ergeben. Der Sand unter ihren fliegenden Schuhsohlen knirschte im Takt der Musik und untermalte sie mit einem leisen Rauschen, welches Ophelia gepaart mit dem Knistern des Feuers und Toms Herzschlag bis unter die Haut glitt und sie mit einer Trunkenheit erfüllte, der Wirkung von Alkohol nicht unähnlich. Und als die letzten Noten verklangen und Tom sie in einer perfekten letzten Bewegung an seine Brust hob und sein Atem leicht angeschlagen über ihre Stirn und ihre Schläfe huschte, endete Ophelias Zurückhaltung ebenfalls.
Im gleichen Moment, in welchem er den Griff um ihre Mitte lockerte, hob sie ihre Hände an sein Gesicht, liess ihre Finger durch sein Haar in seinen Nacken gleiten, stellte sich auf die Zehenspitzen, zog ihn an sich und verschloss seinen Mund mit der zarten, aber hungrigen Sehnsucht nach mehr.
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"Klassisch", wiederholte der Slytherin feixend, als er zum Ausfallschritt ausholte und die Blondine in den Schritten mit sich führte, die er nicht nur unter dem strengen Blick der Tanzlehrerin einstudieren hatte müssen, sondern die Ophelia selbst im Laufe der letzten Zeit mit ihm durch mehrmaliges Üben und Unterstützen beinahe perfektionierte. "Natürlich; vergib mir meinen Fauxpas." Das Grinsen war auf seine Züge zurück gekehrt: kühl und kalkuliert, beinahe provokant in seiner geringen Ausmaße, wie es seine Mundwinkel umschmeichelte und die Zähne entblößte.
Die Schultern gestrafft, löste die steife Haltung ein unangenehmes, doch bekanntes Kribbeln in seinem Nacken aus und für einen Moment, einen längeren Atemzug, konnte sich Riddle auf etwas anderes konzentrieren, wie das Problem, das sich in seine fließenden Bewegungen lehnte und sich in seiner Armbeuge verkeilte, um bei den Drehungen über den unebenen Boden das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Er fragte sich nicht zum ersten Mal, wie Ophelia wohl reagieren würde, wenn sie aus ihrer Trance erwachte, woran sie sich erinnern konnte - oder ob sie sich überhaupt erinnern konnte, ob es für sie nicht einfach schien wie ein längst vergangener Traum, haltlos zwischen Realität und Phantasme. Tom befeuchtete mit einem neuerlichen Anflug von unbekannter Nervosität seine Lippen, während er damit beschäftigt war, nicht aus dem Takt zu geraten und der blonden Hexe unter Umständen auch noch völlig tölpelhaft auf die Füße zu treten.
Er war zuweilen auf viele Dinge vorbereitet; war darauf vorbereitet seinem eigenen Willen zu folgen und sich weder durch Betteln, noch durch Flehen von seinem Weg abbringen zu lassen. Tom hatte eine wohl einstudierte Maske kreiert, die ihm erlaubte die Menschen in seiner Umgebung so stark zu beeinflussen, dass sie sich wie lächerliche Lemminge einer nach dem anderen vom Astronomieturm gestoßen hätten, wenn er ihnen den notwendigen Anstoß dazu gab.

Was der Schwarzhaarige in seinem Kalkül allerdings nicht beachtet hatte, war ein einem Liebeszauber ausgesetztes Mädchen, das sich mit einer Leidenschaft um seinen Hals warf, die er selten von jemandem in Empfang nahm. Freilich, Tom fielen auf Anhieb eine Handvoll Schülerinnen ein, die eben genau das mit Trommelwirbel und Applaus bravurös gemeistert hätten: doch besaß er das Geschick, sie stets eine Armlänge von sich zu halten; besaß die notwendige Kraft, sich nicht ablenken zu lassen, sondern ganz im Gegenteil, diese unsägliche und zuweilen recht anstrengende Weiberei einfach zu belächeln.
Im Grunde machte es dem Slytherin sogar irgendwo Spaß: es machte ihm Spaß mit den Gefühlen der anderen zu jonglieren, weil er wusste, dass er dabei nichts verlieren konnte - er ließ sich immerhin auf nichts ein; band sich keinen Strick um den Hals, wie manch andere jungen Männer es bereits taten. Er war frei und ungezwungen. Er musste sich nicht verheiraten lassen, um sein Prestige zu wahren oder der Familie neue Mitgift einzuhandeln; er musste gar nichts und darauf war er unheimlich stolz. Dieses Tun-und-Lassen-Was-Man-Will-Gefühl beherrschte ihn also bis in die Haarspitzen und umhüllte ihn wie ein willkommenes Afrodisiakum: zuerst kam er, dann die anderen. Doch niemand hatte ihn davor gewarnt, was er empfand wenn sich jemand derart dreist und ungeniert über diese wohl herauf beschwörte Barriere hinweg setzte: zu aller letzt Ophelia Black, mit der er nicht nur zurecht kam, sondern die er auf subtile Weise irgendwie mochte - und in eben diesem Moment nicht einmal sie selbst war. Es bereitete ihm Kopfschmerzen; es war falsch und irgendwie wieder völlig richtig, eine Tat der Logik: aber eine böswillige gleichermaßen.
Reizte ihn die Boshaftigkeit?
Der Skrupel?

Toms Augen wurden eine Spur dunkler, sodass sich die Farbe der Iris mit der Pupille vermischte und sich das flackernde Licht und der matte Schein des Feuers deutlich darin brachen. Zu jedem Taktaussetzer, den das Stück machte, hob er den Körper zwischen seinen Händen an, ehe er sich in gleicher Intensität weiter um die eigene Achse und die Feuerstelle drehte, die Gedanken unlängst auf etwas anderes gerichtet, wie die Realität. Wie viele Möglichkeiten gab es, Drachenblut einzusetzen? Wer war gleich noch mal Nicholas Flamel? Flamel. Irgendwo hatte er diesen Namen gehört, er konnte nur nicht mit dem Finger darauf deuten; ein seltsamer Kerl, Nicholas Flamel.
War die Musik schon zu Ende? Der Schwarzhaarige blinzelte müde, als stünde er prompt selbst unter der Wirkung des Liebestranks, der seine Begleiterin beherrschte und erwiderte ihren Blick mit einer sanften Falte zwischen den Augenbrauen. Seine Mundwinkel krümmten sich in ein flüchtiges Lächeln, er wollte etwas sagen, hatte bereits die passenden Worte auf der Zunge: stockte jedoch jäh in seiner Regung, nachdem ihm ebenjene unfreiwilliger Weise im Halse stecken blieben und er den einladenden, warmen Kuss der Hexe auf seinen Lippen spürte.
Riddle entrang seiner rauen Kehle ein Keuchen, während sich sein Augenmerk indes mit einem Anflug von Entsetzen weitete und sich sein Körper abrupt unter der unerwarteten Zuneigung versteifte. Zuerst passierte nichts, doch nach und nach bemerkte er, wie sich etwas in seiner Magengrube regte: eine in Ketten gelegte Bestie vielleicht, die versuchte sich zu befreien, die nach mehr gierte und ihm versicherte, dass er mehr bekam, wenn er Ophelia einfach das Ruder aus den Händen riss. Seine Lider flatterten, die Augen dennoch stoisch einen Spalt geöffnet, dass sie feucht wurden. Er hätte sie in den Krankenflügel bringen sollen.
Krankenflügel. Krankenflügel.

Toms Herz schlug einen Haken und trommelte plötzlich auf doppelter Geschwindigkeit, ob des Adrenalins, das sich in seinem Innersten auszubreiten begann; das Monstrum stemmte sich ungebändigt gegen seine Ketten! Nein. Doch! Tu es einfach, was willst du mehr? So eine Gelegenheit bietet sich nie wieder! Seine Hände verkrampften sich zu Fäusten, entspannten sich, schlossen sich erneut und klammerten sich schließlich schraubstockartig um ihre Oberarme. Ihm fiel nicht auf, dass er den Atem angehalten hat, als sich seine Nasenflügel blähten und er den Kopf in einer erzwungenen Gemächlichkeit zurück neigte, um diese fürchterliche Nähe zu lösen.
Eine Haarsträhne hatte sich gelöst, klopfte ihm gegen die Schläfe, wo sich der verschleierte Blick auf die blauen Augen richtete, den Mund einen Spalt geöffnet und unweigerlich unglaublich sprachlos. Der Slytherin atmete jetzt hörbar, ehe ihn ein seichter Schauer durchfuhr, der ihm die Nackenhaare zu berge stehen ließ; er wusste, was er wollte - dummerweise wusste er auch, dass es einem Frevel gleichzusetzen war. Sie war nicht bei Sinnen Was spielte das für eine Rolle? Es bedeutete alles Und nichts. Tom schluckte, dass sein Adamsapfel vibrierte, dann tauchte er unter Ophelias Händen weg und fasste sich in einer leicht gekrümmten Haltung an den verkrampften Bauch, bevor sein Oberkörper auf die Knie sackte, wo er sich abstützte. Oh, wie gerne hätte er ihr den inneren Tumult gezeigt, wie gerne hätte er einfach nachgegeben und ihre Situation ausgenutzt, um diesen Hunger zu stillen, um sich an ihr satt zu fressen wie ein verzehrtes Biest. Aber es ging nicht; er war schließlich nach wie vor Vertrauensschüler, oder? Eine boshafte Stimme flüsterte, dass er sie ganz leicht vergessen machen konnte, dass er das Talent dazu besaß. Doch Tom schüttelte zu sich selbst das Haupt und sagte dann, heißer und leise: "Ich habe mich wohl... ein wenig zuviel gedreht. Mir ist ein bisschen schwindelig... "


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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
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Seine Lippen füllten ihren Mund mit dem Geschmack nach Rauch und Tee und die Mischung weckte eine unbändige Gier in ihr, welche von ihrer Zunge direkt in ihren Magen schoss und dort in blinde Lust explodierte. Hitze leckte über ihr Fleisch und noch etwas fester presste sie sich an ihn und liess ihre Zungenspitze sanft über seine Oberlippe gleiten, eine stumme Aufforderung sie einzulassen und dieses Verlangen mit ihr zu teilen. Sie wollte seinen Atem trinken und in seiner Nähe ersticken, wollte ihm die Kälte von der Haut küssen und ihn unter ihren Händen schmelzen lassen. Unter ihren Fingern spürte sie wie Toms Nackenmuskeln sich versteiften, dann schlossen sich seine Hände eine Spur zu fest um ihre Oberarme und im selben Moment, in dem er mit einer mechanischen Gleichmässigkeit den Kopf hob, drückte er sie ganz leicht von sich. Die Arme noch immer um seinen Hals geschlungen liess sie sich ganz langsam zurücksinken und sah zu ihm auf, den Mund leicht geöffnet, die Einladung noch immer ein stummes Wispern auf ihren Lippen, die durch die Heftigkeit des Kusses leicht rot aufgeschwollen waren. Seine Lider flatterten, dann öffnete er die Augen und erwiderte ihren Blick... ja, wie? Überrascht? Uneinig? Unsicher? Ein kleines, hirnrissig unschuldiges Lächeln legte sich über ihre Lippen und erfüllte den Ausdruck auf ihrem Gesicht mit lammgleicher Sanftmut, bevor... sie plötzlich etwas perplex in schattenverhangene Dunkelheit starrte, weil Tom einfach unter ihrem liebevollen Griff wegsackte und in die Hocke rutschte. „Ah...“ Merkte sie stumpf an, atmete aus und senkte schliesslich ihren Kopf, um zu sehen, was soeben geschehen war. „Tom?“ Dieser sass vor ihr auf den Fersen, hatte die Arme um seine Mitte geschlungen und die Stirn auf seinen Knien platziert, wobei seine Schultern sich ruckartig unter seinem Atem hoben. "Ich habe mich wohl... ein wenig zuviel gedreht. Mir ist ein bisschen schwindelig... ", tönte es sehr schwach von unten hinauf und aufrichtig bestürzt machte sie einen kleinen Schritt zurück, sank vor ihm in die Knie und legte ihre Hände auf seine Schultern, um ihn ein wenig festzuhalten. „Geht es?“ Er hob leicht das Gesicht und mit wachsender Besorgnis stellte sie fest, dass sein Atem sich nicht verlangsamte und er überdies trotz seiner kauernden Haltung stetig mehr zu schwanken begann. „Tom?“


Ein leises Stöhnen, war die einzige Antwort die sie erhielt und zu diesem Zeitpunkt war bereits jeder Wunsch nach zweisamer Romantik verschwunden. Rasch erhob sie sich, eilte zu seinem Umhang, sammelte diesen ein und legte ihn Riddle um die Schultern, bevor sie das Feuer mit einer Drehung ihres Zauberstabs und einem Soffacatio Ignis löschte. Die Flamen verstarben, das Glühen liess nach und nur ein paar Sekunden später war von der knisternden Hitze nur noch schwarze, kaltes Holz und Asche übrig. „Komm“, flüsterte sie, legte einen Arm um seine Taille und drückte mit der freien Hand gegen seine Schulter, um ihm beim Aufstehen zu helfen: „Du siehst nicht gut aus. Ich bringe dich besser in den Krankenflügel.“ Sie konnte sich seine plötzliche Schwäche nicht erklären, aber da es auf sie nicht wirkte, als ob der Schwindel nachliess, war es vernünftiger Schwester Phantomhive einen Besuch abzustatten. Für gewöhnlich brachte ein einzelner Walzer Tom nicht derart aus der Fassung, was Ophelias Sorge nur noch vergrösserte. Hatte er heute überhaupt schon etwas gegessen? Zu ihrem Glück liess er sich widerstandslos in die Höhe helfen und hob nicht einmal zum Protest an, als sie sich unter seinen Arm wand, damit er sich auf ihr abstützen konnte. Irgendwie schaffte sie es trotz seines Gewichts, welches an ihrer Seite in einem ungesunden Gleichgewicht vor und zurück wiegte, noch ihren Zauberstab zu zücken und ihnen mit einem Lumos den Rückweg durch den schmalen Gang zu erhellen. „Pass auf deinen Kopf auf“, mahnte sie ihn fürsorglich und versuchte den grössten Unebenheiten auszuweichen, oder ihn darauf hinzuweisen, bevor er sich vielleicht in seinem Zustand auch noch die Stirn stiess.

Den rechten Arm hatte er noch immer fest um seine Mitte geklammert und hin und wieder krümmte er sich unter einem leisen Keuchen, doch ausser diesen besorgniserregenden Lauten schien er nicht wirklich in der Lage irgendetwas von sich zu geben. Mit jedem Schritt wurde Ophelia unruhiger und sie scholt sich bereits eine Närrin, ihn derart unachtsam zu einem Tanz gezwungen zu haben, obwohl er seit dem frühen Morgen auf den Beinen war und wahrscheinlich noch nicht einmal einen Tee getrunken hatte. Irgendwie schafften sie es halb nebeneinander, halb hintereinander zurück durch die verborgene Passage direkt in die durch Tageslicht geflutete Eingangshalle. Das Tom selber erst vor kurzem noch vom Krankenflügel gesprochen hatte, allerdings mit der Intention, sie dort abzuliefern, hatte sie glücklicherweise bereits vergessen. „Wir sind gleich da“, versicherte sie ihm hastig und betrachtete sein blasses Profil, welches von ein paar losen, schwarzen Strähnen verdeckt wurde. „Nur noch ein paar Schritt.“
Erleichterung erfasste Ophelia, als sie endlich die Tore zum Krankenflügel aufstossen konnte. „Miss...“ Wollte sie bereits den Namen der jungen Pflegerin rufen, die sich in Hogwarts seit kurzem um die Verletzten und Kranken kümmerte, da trat bereits eine schlanke Gestalt, mit säuberlich im Nacken geknoteten Haar und einem milchweissen Häubchen hinter einer Trennwand hervor und eilte, kaum, dass sie Tom gewahr wurde, auf sie zu. „Oh je, was ist denn mit dir passiert, mein Lieber?“, erkundigte sie sich mit freundlicher Stimme, wobei die Art und Weise, wie sie Tom adressierte, ihrer jungen Jahre irgendwie nicht angemessen schien. Andererseits kursierte das Gerücht, dass Phantomhive vor ihrer Ankunft in England in Frankreich in einem Hospital nahe des Kriegsgebiets gearbeitet hatte. Möglicherweise hatte sie viel mehr gesehen und erfahren, als man ihr mit ihren 28 Jahren zugetraut hätte. Wortlos stellte sich Phantomhive auf Toms rechte Seite, so dass sie ihn von beiden Seiten gestützt zu einem der Betten verfrachten konnten. „Was ist geschehen“, wollte die Pflegerin wissen, derweil sie Tom bereits selber von der Seite fachmännisch musterte und Ophelia erklärte rasch: „Ich weiss es nicht genau. Wir haben getanzt, dann plötzlich versagten ihm die Beine den Dienst und er klagte über Schwindel. Er hat heute wahrscheinlich noch nichts gegessen.“
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ruled by secrecy.
REPRESS AND RESTRAIN
STEAL THE PRESSURE AND THE PAIN
WASH THE BLOOD OFF YOUR HANDS
THIS TIME SHE WON'T UNDERSTAND


·

OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
HOGWARTS · HOSPITAL WING





Das lief zugegeben besser als erwartet und regte unweigerlich Toms Neugierde an, der nach wie vor damit beschäftigt war, den Geschwächten zu mimen, um Ophelias Fürsorglichkeit zu wecken und damit eben zu bezwecken, dass sie ihn in den Krankenflügel brachte. Clever, zugegeben - er hätte früher darauf kommen sollen, somit hätte er ihnen beiden einiges erspart, das nachher zur Erklärungsnot führen würde. Hoffentlich, ja hoffentlich würde sich Ophelia an nichts von dem erinnern, was sie gerade beherrschte. Hoffentlich musste er sich nicht vor ihrer erklären warum und weshalb er sie geküsst hat; warum und weshalb er beinahe die Kontrolle über sich verloren hätte: ob sie das überhaupt ansatzweise bemerkte? Aus den Augenwinkel sah er zu der Blondine auf, ein schwaches Stöhnen auf den Lippen, das seiner Kehle rau und brüchig entkam. Manchmal war er beeindruckt von sich selbst, wo doch ein erfolgreicher Schauspieler an ihm verloren gegangen war; doch konnte Tom nicht verhehlen, dass die black'sche Tochter Recht in der Annahme ging, dass er am heutigen Tag tatsächlich keine Mahlzeit zu sich genommen hat und es nach seinem Gefühl hin sicher bereits auf die Mittagsstunde zu rauschen musste.
Weil es der Slytherin jedoch gewohnt war auch einmal ohne Abendessen zu Bett zu gehen und seine Interessen stets über das eigene Wohlbefinden stellte, war das verpasste Frühstück zwar ein guter Vorwand, aber auch nicht wirklich mehr - und wenn sie ihr eigenes Märchen glauben wollte, desto besser. Denn je mehr er Ophelia davon überzeugte, dass es ihm schlecht ging, desto weniger würde sie zögern ihn genau an den Ort zu bringen, wo er sie haben wollte, damit man diesen vermaledeiten Zauber endlich von ihr löste und zwischen ihnen wieder die gewohnte Ruhe einkehrte, die er so sehr schätzte.

Der Vertrauensschüler musste sich keine echte Mühe geben um seine Schwäche vorzutäuschen, weil er nicht einmal gefragt, sondern direkt aus der Grotte gesteuert wurde, wobei er sich mit allem Gewicht, das er aufzubringen im Stande war, in den schmalen Körper neben sich lehnte und sich alle Mühe dabei gab, ihr die Führung und den Schritt zu überlassen, dass Riddle jedem Betrunkenen optisch ehrliche Konkurrenz bieten konnte. Gleichsam fand er es interessant, und hatte indes auch die Zeit sich darüber Gedanken zu machen, wie sehr Ophelia von dem Liebeszauber beeinflusst wurde und wie schnell sich ihre Launen an seinem Tun orientierten - gar als ob er sie tatsächlich nach seinem Belieben steuern konnte. Und tat er das denn nicht? Hatte er das nicht bereits die ganze vergangene Zeit über getan? Die Jagd durch den Gang, allen voran gegangen dieser Hauch von einem Kuss, der nicht mehr und nicht weniger war wie ein Köder, danach der ehrliche Vorwand, um sie recht heroisch aus einer kleinen Katastrophe zu befreien in die sie durch den Einfluss ihres kleinen Fluchs geraten war, bis hin zu dem weitaus stürmischeren Lippenkontakt in den Gängen, wofür man ihn das restliche Jahr sicher hätte nachsitzen lassen, wäre nicht gerade Valentinstag gewesen und hätte sie eine Lehrkraft erwischt.
In jeder Situation tat sie am Ende genau das, was er wollte - es sei denn, ermahnte er sich stumm und unterdrückte den Impuls die Augen zu rollen, jemand anderes ersuchte seine Aufmerksamkeit; allen voran andere Mädchen. Der Wechsel zwischen Tollheit und wütendem Wahnsinn war aus der Ferne betrachtet sogar erheiternd, machte seine Kehle jedoch trocken und ließ ihn tief ausatmen. Nein, er war ganz klar gestraft mit Ophelias vermeidlichem Liebeszauber: denn eine wirklich verliebte Frau hätte ihm die Chance gegeben, zu fliehen. Ophelia machte stattdessen den Eindruck, ihm sämtlicher Gliedmaßen zu berauben, wenn er auch nur wagen würde in eine andere Richtung zu blicken, als die ihre. Es war grotesk.
Und irgendwie unheimlich.

Die angestaute Hitze in seinem Körper ebbte ein wenig ab, wo er die Möglichkeit hatte über etwas anderes nachzudenken, wie dem betörenden Duft, den sie verströmte und der sich so tief in seiner Nase festgesetzt hatte, dass es ihn irritierte. Tom war ein wenig überrascht über sich selbst, und doch wieder nicht, dass er Skrupel hegte ihren Zustand einfach zu seinem Vorteil, beziehungsweise zu seiner Befriedigung zu nutzen, wo er sie schon seit einer geraumen Zeit kannte und vor allem auch respektierte. Es war außerdem erstaunlich, dass es für ihn nicht einmal eine Untat bedeutet hätte: doch der letzte Funken Moral, eine kleine Weisheit in seinem Hinterkopf hatte es geschafft, ihn davon zu überzeugen, dass er es bereut hätte. Und während sie die Stufen in den ersten Stock erklommen und den Krankenflügel ansteuerten, kreiste Riddles Aufmerksamkeit immer und immer wieder über diese simple und dennoch so fremde Emotion der Reue und der Frage, weshalb sie intervenieren konnte; weshalb sie ihn aufgehalten hat.
Die sanfte Stimme der Krankenschwester riss den Schwarzhaarigen schließlich aus seiner Apathie, dass er den Blick müde in die Richtung derselben lenkte und zweimal blinzelte, bevor er sofort quer durch den gesamten Raum zu einem der leeren Betten geschoben und auf dessen Kante hinunter gedrückt wurde. Glücklicherweise übernahm Ophelia das Reden für ihn, weshalb Tom bloß die Hände in den Schoß legte und eine engelsgleiche Unschuldsmiene auflegte, die unter den großen braunen Knopfaugen fast lächerlich wirkte. Er mochte den Krankenflügel nicht: das letzte Mal, als er längere Zeit dazu gezwungen war dort zu bleiben hatte sein Gesicht schmerzhafte Bekanntschaft mit einem Klatscher geschlossen, der ihn eine ganze Weile ans Bett gefesselt hatte. Ihm war danach die Lust am Quidditch-Spiel völlig vergangen und obgleich Abraxas und Ophelia regelmäßig kamen, ihm zu Lesen brachten und sogar Schach mit ihm spielten, war er froh gewesen den Flügel endlich wieder verlassen zu können. Das Ambiente sagte ihm nicht sonderlich zu, vom Geruch ganz zu schweigen. Krankheit ging eben wieder einmal mit Schwäche einher. Seine Mundwinkel blähten sich unter einem leisen Seufzer.

Noures fühlte prompt mit der flachen Hand seine Stirn, tastete die Lymphknoten ab, schmatzte mit aufgesetztem Empören und murmelte etwas von diese Schule lässt ihre Schüler ständig verhungern, ehe sie beiden flüchtig den Rücken kehrte und einen Moment später mit einem eher ernüchternden Glas Wasser wieder zu ihnen aufschloss. "Hier, trink das mein Lieber", entgegnete sie Tom eine Spur zu freundlich, der tat wie ihm geheißen und einen eher zurückhaltenden Schluck von der Flüssigkeit zu sich nahm. "Du bist wahrscheinlich ein wenig dehydriert und ... ahja. Miss..?" Sie wandte sich an Ophelia und bat sie mit der selben Freundlichkeit höflich darum einen kurzen Abstecher in die Küche zu machen, um eine Schale frisches Obst und etwas Brot zu holen. "Dann geht es deinem Freund gleich besser."
Riddles Augenwinkel zuckte flüchtig unter der Bezeichnung, die Noures für ihn wählte, sagte jedoch nichts, sondern lächelte der black'schen Tochter matt entgegen, die ihrer Euphorie gleichermaßen Kleinbei gab und schneller aus der Krankenstation verschwunden war, wie Schüler zum Ferienbeginn aus der letzten Stunde. Er fuhr ohne Umschweife sofort empor, erntete einen überraschten Blick der Schwester und erklärte gefasst, aber dringlich: "Miss Black ist von einem Liebeszauber besessen. Sie müssen ihr helfen, sie hat vorhin eine Zwölfjährige angegriffen." Noures Augenbrauen verschwanden unter ihrem Haaransatz, wobei sie den Kopf neigte und die schnelle Genesung ihres Patienten neugierig beobachtete. "Bist du dir sicher, mein Lieber? Meinst du nicht, dass sie einfach nur den Mut hatte dir endlich ihre Gefühle zu gestehen, wo heute.. - "
"Verzeihen Sie, Madame", unterbrach sie der Slytherin annähernd scharf und schüttelte so wild den Kopf, dass sein Haar ein Stück tiefer in seine Stirn fiel. "Aber Ophelia kann dem Valentin ebenso wenig abgewinnen wie ich und noch dazu würde sie niemals eine Mitschülerin angreifen, nur weil ich von ihr angesprochen werde. Sie müssen ihr helfen." Die Krankenschwester presste die Lippen zu einem blutleeren Strich aufeinander und Tom wusste, noch bevor sie sprach, dass er kein Glück hatte. Das Loch in seiner Magengegend wurde eine Spur größer, ebenso wie das Bedürfnis jemandem mit bloßen Händen den Hals umzudrehen. Dass er es tatsächlich einfach aussitzen musste und sein letzter Trumpf gescheitert war, war bedauerlich.
"Es tut mir leid, mein Lieber, aber Professor Slughorn hat uns die vergangenen Tage keine neuen Antiseptika für Zaubertränke, insbesondere Liebestränke, gebracht. Ich fürchte, Du musst mit Miss Black direkt deinen Lehrer aufsuchen; zumal ich ohne die direkte Art des Zaubers nicht einmal sagen kann, was tatsächlich dagegen hilft - und am Ende machen wir es vielleicht schlimmer, als es schon ist." Als Noures das schwache Entsetzen auf Riddles Zügen sah, bettete sie eine Hand auf seinem Unterarm und merkte deutlich sanfter an: "Ihr könnt auch hier bleiben und warten, bis die Wirkung nachlässt. Denn augenscheinlich fehlt dir nicht viel, außer ein wenig Essen im Magen. Liebeszauber haben, wenn sie nicht regelmäßig verwendet werden, nur eine begrenzte Wirkung: in der Regel nur wenige Stunden. Je weniger Miss Black von Außen also provoziert wird, desto angenehmer ist es für euch beide. Bleibt ruhig hier, ich werde deine Notlüge auch niemandem verraten, nachdem du durch diesen offensichtlich bösen Scherz schon genug Scherereien mit deiner Freundin hast."
Tom seufzte, dann nickte er in einer kaum merklichen Zustimmung. "Das halte ich für das Beste."


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OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST UNTIL LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
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… sie musste nur noch die Dame um eine Feld verschieben und Tom würde ihren König zum sechsten Mal in einer Reihe Schach Matt setzen. Natürlich hatte sie ihm die Siege gegönnt, ihre eigene Taktik sogar insoweit manipuliert, als das die Niederlage für sie unausweichlich geworden war, immerhin wollte sie, dass er gewann. Ihre schmalen Finger langten nach der alabasterhellen Frauenfigur – und stockten, derweil ihr Blick über das Brett vor ihr glitt und sich langsam eine steile Falte zwischen ihre feinen Augenbrauen grub. Was für ein ausgemachter Schwachsinn war das denn? Argwöhnisch versuchte sie das Desaster auf ihrer eigenen Seite zu analysieren, nur um zu dem exakt gleichen Ergebnis zu kommen. Warum in Slytherins Namen hatte sie bereits im ersten Zug ihren Springer geopfert und was machte das Pferd so weit abseits des Geschehens, ganz zu schweigen davon, dass es keinen halbwegs vernünftigen Grund gab die Dame als letzte Verteidigungslinie zu entfernen. Abwägend ließ sie ihre Hand nur wenige Zentimeter über dem gekrönten Haupt der Elfenbeinfigur schweben, ehe sie stattdessen den Turm um zwei Sprünge nach vorne setzte und kurzerhand Toms eigene Königin vernichtete. Zufrieden damit das bittere Aus gerade noch rechtzeitig abgewendet zu haben, lehnte sie sich mit einem leichten Kopfschütteln zurück, ohne den Blick von dem kleinen, überwiegend weißen Friedhof neben dem Spiel zu nehmen. Das sieht aus, als hätte ich versucht ihn gewinnen zu lassen. Wie…… absurd, wäre das gesuchte Wort gewesen, doch der Gedanke bröckelte und mit ihm das süffisante Lächeln, welches ihn begleitet hatte.
Sie hatte ernsthaft beabsichtigt ihn gewinnen zu lassen. Zum sechsten Mal. Ihre Nasenflügel zitterten unmerklich, als sie sich langsam in ihrem Stuhl aufrichtete und in der gleichen Bewegung nach dem Bettrand griff, spürend wie ihre Nerven unter einem leichten Anflug von Schwindel zu flattern begannen. Und das war nicht alles gewesen. Nein. Alles in ihr wehrte sich dagegen dem Erwachen, das quälend langsam in ihr Bewusstsein sickerte, nachzugeben. Oh… nein… Ihr Mund schnappte zu und auf ihrer Wange begann ein Muskel zu zucken, das Blau ihrer Augen plötzlich dunkel wie das Herz der See, aus welcher die Erinnerungen an die Oberfläche trieben, doch je mehr sie sich gegen die Gewalt des schwindenden Zaubers stemmte, desto heftiger zerrte der Sog an ihr, bis ihr das Herz schmerzhaft gegen die Brust hämmerte… und zurück blieb nur völliger Schrecken in einem plötzlich kreidebleichen Gesicht, als sie den Blick hob und Tom ansah. Merlin sei mir gnädig.

Es kostete sie ihre ganze Beherrschung, nicht auf der Stelle von dem Stuhl aufzuspringen und ihn und… alles andere einfach hinter sich zu lassen, sondern stattdessen den Blickkontakt zu unterbrechen, die Hand Finger für Finger von dem Bettrahmen zu lösen und sich mit gezwungener Gemächlichkeit zu erheben. „Vorbei“, raunte sie und hörte ihre Stimme über all die Gefühle kratzen, welche sich mehr und mehr in ihrer Kehle sammelten, wobei wachsender Ärger und hilfloses Entsetzen um die Vorherrschaft rangen. Aber auch Verwirrung, eine gehörige Portion Angst, sogar Scham und eine tiefgreifende Unruhe wanden zwischen ihren Eingeweiden, wie kalte Schlangenleiber, denn entgegen aller Hoffnungen hatte der Trank keinen Einfluss auf ihr Gedächtnis genommen. Sie erinnerte sich an alles. Alles. Auch an Dinge, die ihr in ihrem Valentinsdelirium entgangen waren. An fürchterlich kitschige Kosenamengrausamkeiten, an übermässig anhängliches Eifersuchtsdramen in gefühlt dreihundert Akten, an unnötige Drohtiraden gegenüber Kindern – Zwölf! Sie war ZWÖLF gewesen! -, an Launensprünge, die jedes Jojo in den Schatten gestellt hätten, an stundenlange überfürsorgliche Bemutterungen, kindgerechte Fütterungszeiten, an lächerliche Spielchen und an… kühle Nähe, angespannte Distanz, gefährliche Gier und grosse Dummheit. Ich habe ihn... und dann habe ich... oh Gott... und dann hat er... worauf ich... uhh... und das brachte ihn dazu... der Kuss. Gerade noch rechtzeitig konnte sie verhindern ihre Finger an ihre Lippen zu heben, die pötzlich unangenehm kribbelten, als ob Ameisen sich unter ihrer Haut eingenistet hatten, und schloss ihre Linke stattdessen zu einer festen Faust. Sie hatte ihn geküsst und er hatte etwas erwidert. Ein stummes Grollen in seiner Brust, Finger fest in ihrem Fleisch, das Knirschen von Zähnen auf Zähnen. Atmen. Atmen du dummes Gör. Atme! Doch ihre Lungen wollten ihr nicht gehorchen und als Tom seine Beine über den Bettrand schob und sich erhob, erstickte sie beinahe an dem Balken, der ihr sperrig wie ein Schubkarren im Rachen sass und es ihr unmöglich machte die Worte zu finden, welche der ganzen Situation die jämmerliche Komik genommen hätte. Von allen Jungen in der Schule hatte ausgerechnet Tom ihren Weg kreuzen müssen, als der Valentinsnaar sie geritten hatte - wobei eine kleine fiese Stimme in ihrem Hinterkopf stichelte, dass der Trank bei keinem anderen Jungen eine derartig gewaltige Wirkung entfaltet hätte.

Wer auch immer für diese Katastrophe verantwortlich war, er würde es bitterlich bereuen. Langsam liess sie die Luft zwischen blutleeren Lippen entweichen und erwog für den Bruchteil einer Sekunde sich bei Tom für ihr anhängliches Verhalten zu entschuldigen, sah jedoch angesichts der Tatsache, dass sie nichts mutwillig falsch gemacht hatte, davon ab. Dafür mass sie erst das Krankenbett, anschliessend Tom und letztendlich den ganzen Krankenflügel mit einer hochgezogenen Augenbraue und anerkannte seinen kleinen Geniestreich, mit dem er sie in die Fänge der Pflegerin gelockt hatte, mit einem trockenen Grinsen: „Dreist. Aber genial. Fühlst du dich immer noch etwas schwach um die Knie, mein...“ Häschen. Wohlweislich verkniff sie sich den fürchterlichen Kosenamen, den sie ihn in ihrem Delirium angedichtet hatte, und reichte ihm stattdessen einfach nur seinen Mantel, den sie sorgfältig über dem Bettende zusammengefaltet hattet, darauf achtend seine Finger nicht zu berühren. Zu lebendig war der Duft nach Pfefferminz in ihrer Nase, zu besessen war sie noch von dem Geschmack nach Earl Grey, der einfach nicht von ihrer Zunge weichen wollte, zu schwarz hatte sich sein Blick, mit dem er sie nach dem Kuss angesehen... verschlungen hatte, in ihren Kopf gebrannt. Sie hatte nie einen Hehl aus ihren Gefühlen gemacht, aber bei Slytherins Grab, sie hatte sich immer darum bemüht ihm damit nicht zu nahe zu kommen. Weil sie wusste, dass er sich nicht mit dieser Art der Emotion aufhalten konnte... und sie sich an ihm verbrennen würde, bis nur noch schwarze Knochen und graue Asche übrig blieb. „Danke“, erklärte sie stattdessen beherrscht, ohne näher auf das ‚wofür‘ einzugehen, da sie es für offensichtlich achtete, und fühlte das Brodeln in ihrem Inneren schwinden, bis es zu einem heissen Schwelen verkommen war. Und die Glut würde dort bleiben, bis sie denjenigen, der sie derart zum Affen gemacht hatte, an seinem eigenen verdammten Zauberstab ersticken lassen würde. Den sie schon sehr bald ausfindig machen würde, denn es gab auf ganz Hogwarts wahrscheinlich weniger als eine handvoll Schüler, welche leichtsinnig genug gewesen wären sie und in diesem Fall auch Tom mit einem derart niveaulosen Scherz durch den Schmutz zu ziehen. Um genau zu sein, kannte sie nur einen einzigen, der sich in seiner Überheblichkeit... Der Kaffee! „Richard!“, spie sie den Namen aus, atemlos und starr vor Zorn, der die Glut sofort wieder entflammen liess, und blanke Mordlust triefte von jedem einzelnen Buchstaben.
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the Devil's Tears
I'LL TASTE THE DEVIL'S TEARS
DRINK FROM HIS SOUL
BUT I NEVER GIVE UP
YOU.


·

OPHELIA &&. TOM
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · HOSPITAL WING



Die Situation entspannte sich, spürbar. Nachdem Ophelia mit allerlei übrig gebliebenem Gebäck und Obst aus der Krankenstation zurück gekehrt war und Tom sich innerlich mit dem Gedanken abgefunden hatte, dass er ihre Anhänglichkeit einfach aussitzen musste, ließ er sich von der Blondine zu einer ihrer doch recht angenehmen Schachpartien hinreißen, die sich in der Stille zwischen ihnen schnell multiplizierten und für den Slytherin beinahe beleidigend einfach zu gewinnen waren. Mit jedem Blick also, den er Ophelia aus den Augenwinkeln zukommen ließ, während er brav auf dem Krankenbett sitzen blieb, als sei er derjenige, der hospitale Aufsicht nötig hatte und nicht seine stete Begleiterin, umkreisten ihn Fragen um Fragen über ihren Zustand, dessen Auswirkung und vor allen Dingen über dessen Wurzel; wo hatte das Unheil begonnen? Wie lange dauerte es und ja, war es Zufall gewesen, dass die Zuneigung der black'schen Tochter damit auf ihn gefallen war, oder empfand sie tatsächlich mehr für ihn, als sie sich zugestehen mochte?
Tom konzentrierte sich flüchtig wieder auf das Schachbrett, hielt sich mit einer Hand das Kinn und rieb gemächlich den Zeigefinger über die Haut, wo er drahtiges Barthaar spüren konnte, das sich den Weg zurück an die Oberfläche grub, obgleich es wenige Stunden zuvor erst mühsam gestutzt worden war. Indes folgte sein dunkles Augenpaar mechanisch Ophelias leicht nervösen Regungen, beobachteten das einzelne Zucken ihrer Finger und lauschte dem rattern ihrer Gedanken, die eine leichte Falte auf ihre Stirn zauberten. Sie schien irritiert, ob nun über sich selbst oder über etwas, das nicht greifbar für ihn war, wusste Riddle im selben Moment nicht zu deuten; was er deuten konnte war ihr Unmut, der sie überkommen würde sobald sie wieder bei Sinnen war: denn im Schach gab sie nur selten Kleinbei und überließ ihm noch weniger den Sieg, und schon gar nicht sechs Mal hintereinander.

Der Slytherin lehnte sich gemächlich zurück, sodass sein Rücken das eiserne Bettgestell berührte, das sich sofort kühl durch das weiße Baumwollhemd fraß und ihm unfreiwillig Gänsehaut über den Nacken jagte. Er griff links von sich in die Schale voller Obst, holte einen Apfel in seinen Schoß, den er erst verspielt zwischen den Fingern drehte, bevor er schließlich hineinbiss und indes seinen Zug über das Schachspiel machte, der seine Spielpartnerin zum Aufstöhnen zwang.
Seine Mundwinkel krümmten sich in ein annähernd selbstgefälliges Lächeln, das ob ihrer wachsenden Verwirrung sogar eine Spur breiter wurde, er aber mit einem weiteren Biss aus der Frucht zu überspielen versuchte. Es war gemein, dass er sich an ihrem momentanen Anblick ergötzte - doch auf der anderen Seite hatte dieser ganze Spuk von Wegen Valentinstag auch etwas Amüsantes an sich, das musste er sich zugestehen; und verhöhnen tat er sie schließlich nicht, nicht wahr? Er quittierte seine eigene Annahme mit einem wachsamen Blinzeln, ehe sich Riddles Augenbraue leicht über ihrer Mimik krümmte, auf der sich binnen eines Herzschlags ein Dutzend Gefühle abzeichneten, von denen er die Hälfte nicht einmal benennen konnte. Doch seine Kaubewegung wurde eine Spur langsamer, er senkte den Arm und lehnte sich wieder, mit einem Anflug ehrlicher Neugierde, in ihre Richtung. Irgendetwas war gerade anders, irgendetwas machte ihr zu schaffen - und Tom schickte sämtliche Stoßgebete in Richtung seiner Vorfahren, dass es der Zauber war, der seine Wirkung verlor. "Ist alles in Ordnung?", wollte er leise wissen, wobei seine Stimme von einem rauen Unterton begleitet war, der eher Ähnlichkeit mit einem Fingernagel hatte, der über eine Schiefertafel kratzte, als ehrlicher Besorgnis.

Ihre Antwort folgte buchstäblich auf dem Fuße; denn noch ehe Ophelia irgendetwas reagierte, erhob sie sich in einer Geschwindigkeit, die Toms Augenbrauen bis zum Haaransatz trieben; den Apfel nach wie vor zwischen spitzen Fingern, wo er ihn nebensächlich drehte. Der Schwarzhaarige ließ dem Mädchen Zeit, obschon er keine Anstalten machte, die Faszination von seinen Zügen zu wischen und es schließlich für besser erachtete, sich mit ihr in eine stehende Position zu begeben die absolut nichts mit der feixenden Schwäche gemein hatte, die er den gesamten Nachmittag über so wunderbar spielerisch als Grund angeprangert hatte, um in Aufsicht von Noures zu bleiben.
Riddle wahrte seinen Abstand, zum Einen weil er nicht einschätzen konnte, inwiefern sich die Slytherin unter Kontrolle wusste (und auch keine Todessehnsucht verspürte, die ein Näherkommen gerechtfertigt hätte) - und zum anderen, weil sie auf ihn den Eindruck erweckte eben so viel Distanz zwischen sich und das Bett bringen zu wollen, wie sie wenige Stunden zuvor noch Anzüglichkeit in seiner Nähe gesucht hatte.
Zugegeben, es war ein recht ... seltsames Empfinden das ihn erreichte. Ophelias Zuneigung, so anmaßend sie auch gewesen sein mochte, war etwas Neues gewesen: so direkt und simpel, dass es ihn erstaunte wie wenig er über einen Kuss nachdenken musste, obschon ihn diese berückende Nähe gleichsam verspeiste, wie Feuer es mit seinem Körper getan hätte, wenn er sich in die reißende Lava eines Vulkans gestoßen hätte. Es war ein ereignisreiches Spiel gewesen, fast ein wenig wie Schach - doch sie hatte ihn zu jeder Gelegenheit auf ihre Weise bevorzugt und das war wiederum etwas, woran Tom schnell den Reiz verlor. Und dennoch...

Während er die unterschiedlichen Regungen ihrer Gesichtsmuskeln musterte; den Wandel zwischen Entsetzen, Wut, Angst und Hass in sich aufsog wie ein Schwamm das Wasser und sich abermals die eine Frage stellte, was Ophelia nun wirklich die ganze Zeit gefühlt hatte und generell für ihn fühlte, legte er den angebissenen Apfel zurück in die Obstschale und erwiderte ihr aufgesetztes Grinsen mit einem Schulterzucken, sowie einem schelmischen Beben seiner Mundwinkel: "Mir geht es prächtig, vielen Dank - vor allem, nachdem du mir so viel Wohlwollen entgegen gebracht hast. Und ja, ich hatte tatsächlich noch nichts gegessen, von demher bin ich nun mehr als satt - sicherlich für die nächsten Wochen."
Es war sicher unklug, mehr Öl in die bereits lodernde Flamme zu kippen, wie notwendig: aber warum einen Hehl daraus machen? Warum schämen? Nein, an und für sich schämte sich Tom absolut nicht und nickte daher stoisch auf ihren Dank, bereits einen halben Schritt im Ansatz, um die Distanz zwischen ihnen ein bisschen zu überbrücken und seinen Umhang aus ihrem Griff zu befreien. Doch irgendwie, so mutmaßte der Schwarzhaarige, hatte Ophelia nun erst recht genug von Nähe jedweder Art und musste erst einmal wieder Fuß fassen, die Situation begreifen und - oh; ah. Da war sie, die Antwort auf seine indirekte Frage vom Morgen: wer hat dir heute den Kaffee gereicht?. Tom runzelte über ihren plötzlichen Zorn die Stirn, dass sich die Brauen an der Nasenwurzel trafen und neigte den Kopf ein wenig schief; indes krempelte er die nach oben geschlagenen Hemdsärmel nach unten, ignorierte das Dutzend Knitterfalten auf dem Stoff geflissentlich und warf sich seinen Umhang zurück über die Schultern, dessen Wärme sein kalter Körper mit einem angenehmen Prickeln begrüßte. "Potter? Bist du sicher?"
Es wäre nun nicht das erste Mal gewesen, dass Richard Potter Probleme machte; Probleme, um die Tom sich kümmern musste - ernsthaft kümmern musste. Dieser verwöhnte Laffe stolzierte durch diese - durch seine Schule - als würde sie ihm rechtmäßig gehören. Nein, Richard Potter musste endlich ein wenig mehr erfahren, wie einfaches Nachsitzen; der Tölpel hatte zu leiden. Für jeden Streich, den er spielte, ein bisschen mehr. Allein bei der Vorstellung, wie er den anderen in die Enge treiben konnte, überkam Riddle ein wohl bekannter, angenehmer Blutdurst. Er leckte sich die Lippen. "Möchtest du Mr. Potter bei Professor Slughorn melden? Ich bin mir sicher, dass Streiche dieser Art an der Schule nicht unbedingt mit Kusshand geduldet werden", reagierte der Schwarzhaarige jedoch angemessen seiner Position als Vertrauensschüler dann beinahe eine Spur zu einfühlsam.

Mit einer flüchtigen Geste und einem Winken in Richtung der Krankenschwester, die sie über ihren Nebenraum aus durch die Glasscheibe beobachtete, deutete Tom Ophelia an, dass sie vorausgehen sollte und erhob die Stimme erst wieder, nachdem sie im sicheren und verlassenen Gang vor den hohen Flügeltüren des Krankensaals angekommen waren; aus der Großen Halle konnte man das Getöse der Schüler hören, die von ihrem Hogsmeade-Nachmittag zurückgekehrt waren und sich bereits zum Abendessen einfanden. Ehe die Blonde ihm entwischen konnte, hielt sie Riddle allerdings am Oberarm zurück, den stoischen Ernst wieder im Mundwinkel, der ihn älter machte, als er war und der ihm ebenso wenig stand: "Es ist nichts passiert, Ophelia. Nichts, was dich in irgendeiner Weise beunruhigen oder unnötig beschäftigen sollte. Ich möchte, dass du das weißt - ich hatte nie im Sinn, das auszunutzen."

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I know you
And I Know you, yes I know you
You’re tired of it all
You’re tired of the pain
You’re tired of the cold
The wind and the rain
You want something knew
But it’s always the same
Love won’t turn colors
And the colors will stain.
Let’s dance.


OPHELIA &&. TOM
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · HOSPITAL WING


"Mir geht es prächtig, vielen Dank - vor allem, nachdem du mir so viel Wohlwollen entgegen gebracht hast. Und ja, ich hatte tatsächlich noch nichts gegessen, von demher bin ich nun mehr als satt - sicherlich für die nächsten Wochen." Wohlwollen wäre nicht ihre erste Wortwahl gewesen, um zu beschreiben, womit sie ihn einen ganzen Tag lang auf Trab gehalten hatte, aber wenn er schon so gnädig war es ihr nicht vorzuhalten, würde sie den Teufel tun und ihm widersprechen. Gespielt verdrehte sie die Augen und lächelte hilflos: „Abraxas wird mich umbringen, sollte es dir wegen meinem übereifrigen Wohlwollen in den Sinn kommen die nächsten Tage nichts zu essen.“ Man hätte meinen können sie wäre der fürsorgliche Part des Quartetts, doch diese Rolle hatte Mama Malfoy ganz gut adaptiert. Und wenn Malfoy für einmal nicht die Zeit hatte, Tom hinterher zu rennen und sich seiner Gesundheit zu versichern, dann war Katharina nicht weit. Ophelia wusste den Schwarzhaarigen allzeit gut versorgt, machte sich jedoch keine Gedanken, wenn er einmal tatsächlich sein Frühstück vergass, oder das Abendessen ignorierte. Er war vollkommen dazu in der Lage auf sich selbst aufzupassen – er kannte nur seine körperlichen Grenzen nicht, aber bislang war es einem von ihnen, ganz selten sogar Grimoald, immer gelungen ihn rechtzeitig abzupassen, bevor er über seinen Büchern verhungert wäre. Auch über diesen extremen Zusammenhalt machte Richard Potter, Fleisch gewordener Alptraum aller Slytherins und Ausgeburt ihrer ganz persönlichen Hölle, sich gerne lustig. Um genau zu sein, war ihm nichts heilig, was Tom, Grimoald, Abraxas und sie selber betraf. Er war bodenlos primitiv, hätte Anstand nicht erkannt, wenn er ihn in den Arsch gebissen hätte, interpretierte Grenzen als Hindernisse zum Ziel, sein Talent zu lügen reichte jedem Slytherin das Wasser, sein Umgangston schloss Schlammblüter und miese Halbblüter mit ein und Arroganz war eine Lebenseinstellung, auf die er Patent erhoben hatte. Er war der Inbegriff von allem, was Ophelia verachtete – und ausgerechnet mit ihm, musste sie ihr Lieblingsfach teilen. Alleine, denn von ihren Gruppen waren nur sie beide im siebten Jahrgang, was ihre Fehde noch eine Spur persönlicher machte. Tom nahm ihren kleinen Ausbruch stillschweigend hin und rollte erst in aller Ruhe seine Ärmel wieder nach unten, ehe er tonlos nachhakte: „Potter? Bist du sicher?" Seine Beherrschung war aus blindem Glas, extrem zerbrechlich, aber absolut undurchsichtig und hätte sie nicht gewusst, wie sehr er Potters Existenz im Kern verabscheute, man hätte ihm nie angemerkt, dass er dem jungen Gryffindor gegenüber irgendetwas anderes verspürte als höfliche Kollegialität.

„Ja, ich bin mir sicher“, bestätigte sie und bemühte sich darum den Zorn, der zwischen ihren Stimmbändern klemmte, herunterzuschlucken. Im Gegensatz zu Tom, der nahezu immer Herr seiner Gefühle schien – nicht war, aber er wusste es geschickt hinter einem schmallippigen Lächeln und einem schwarzen Blick zu verbergen -, trug sie ihre Nerven vor allem in Bezug auf Richard direkt unter der Haut und machte nur selten einen Hehl aus ihrer Abneigung. Er war die Mühe einfach nicht wert und sie überdies nicht aufgrund eines Vertrauensschülerabzeichen gezwungen sich in der Auslebung ihrer Antipathie zurückzuhalten, wie Tom, der nun auch angemessen seines Postens agierte und vorschlug den Streichespieler bei Slughorn zu melden. Für einen Moment lang legte sie den Kopf abwägend schief und überlegte, ob es den Aufwand wert war, wo sie bereits aus Toms Benehmen herauslas, dass Richard dieses falsche Spiel so oder so schon sehr bald bereuen würde, und entschied sich dafür das Drama nicht auch noch an die öffentliche Glocke zu hängen. Sie konnte froh sein, dass Tom sie abseits aller neugierigen Augen und Ohren geführt und davor bewahrt hatte, sich vor versammelter Mannschaft lächerlich zu machen. Das war mit Sicherheit sein Plan, ging es ihr finster durch den Kopf und nicht zum ersten Mal hegte sie den Verdacht, dass er es aus irgendeinem Grund auf sie ganz persönlich abgesehen hatte. Es ermüdete sie, dass er des öfteren auf ihre Persönlichkeit zurückgriff, wenn er beabsichtige Grimoald, Tom und Abraxas zu verärgern, da er sie dadurch zum schwächsten Glied der Kette denunzierte. Das entsprach nicht der Wahrheit, wie zwei seiner Zähne bereits schmerzhaft festgestellt hatten. Ganz zu schweigen von dem dreiwöchigen Aufenthalt im Krankenhausflügel, nachdem sich der brodelnde Zaubertrank unglücklicherweise über seine Füsse ergossen hatte. Sie hatte die Aufgabe wiederholen dürfen und ein O abgesahnt und er hatte mit Brandblasen so gross wie Kinderfäuste im Krankenbett gelitten. Von dieser Erinnerung zehrte sie noch heute und vielleicht war es an der Zeit ihn daran zu erinnern, wer ihn eigentlich durch das Fach Zaubertränke schleifte.

Flüchtig verabschiedeten sie sich mit einer stummen Geste bei der Pflegerin, die ihnen freundlich zulächelte, ehe sie den riesigen Saal mit seinen weissen Betten und den kahlen Steinmauern hinter sich liessen und die mächtigen Torflügel hinter sich schlossen. Aus Richtung der Eingangshalle drängte das Getrappel dutzender, matschbehafteter Schuhe und das Rauschen von aufgeregten Stimmen, welche in den langen Fluren widerhallten und die Rückkehr der Schüler aus Hogsmeade ankündigten, die erfrischt durch das kühle Wetter und mit hungrigen Magen wahrscheinlich zu einem Grossteil direkt die langen Tisch ansteuerten, um über das Valentinsfestmahl herzufallen. Ihr selber war der Appetit gehörig vergangen. Sie würde sich in den Gemeinschaftsraum zurückziehen und sich dem Aufsatz von Professor Beery widmen... dem vierten und hoffentlich letzten Ansatz davon, der in ungefähr so zähflüssig dahinplätscherte wie kalter Honig. Doch gerade als sie sich umdrehen und sich von Tom verabschieden wollte, hielt dieser sie zurück und überall dort, wo seine Finger ihren Arm berührten, gruben sich kleine Schauer durch den Stoff ihres Pullovers. Ungewollt ruhte ihr Blick für einen Augenblick auf seiner Hand, ehe sie es schaffte ihn von eleganten Sehnen und feinen Knochen zu lösen und zu seinem Gesicht zu heben. Seine Züge hatten sich verhärtet und er schien plötzlich sehr viel älter, als er tatsächlich war. "Es ist nichts passiert, Ophelia. Nichts, was dich in irgendeiner Weise beunruhigen oder unnötig beschäftigen sollte. Ich möchte, dass du das weißt - ich hatte nie im Sinn, das auszunutzen." Unwillkürlich wurden ihre Erinnerungen heimgesucht von der Nähe, die sie am Ufer des Sees geteilt hatten, von dem Knurren, dass unter ihren Fingerspitzen vibriert hatte, von dem Zittern seiner Lippen, die angestrengt versucht hatten den Kuss nicht zu erwidern... sie konnte sich nicht vorstellen, was es ihn gekostet hatte nicht nachzugeben. Er hatte es tatsächlich geschafft, aber das es ihm nicht für einen Augenblick durch den Kopf gegangen war... Das ist eine Lüge. Und was er sagte, stimmte nicht. Mit einem leisen Seufzen blickte sie noch einmal in Richtung der Eingangshalle, ehe sie ihm mit einem Handwink zu verstehen gab, dass sie sich in die entgegengesetzte Richtung bewegen sollten. Fort von noch mehr Trubel, tiefer in die Stille von Hogwarts Eingeweiden.

„Doch.“ Brach sie letztendlich die Stille zwischen ihnen, wobei sie völlig gefasst klang. Geheimniskrämerei hatte ihr noch nie gelegen und man musste offensichtliche Dinge nicht verleumden, das war lächerlich. „Es ist etwas passiert. Aber es beunruhigt mich nicht, Tom, denn es hat sich nichts verändert.“ Trotzde würde es unausgesprochen zwischen ihnen schwelen und das musste nicht sein. Sie atmete einmal tief durch, während sie an einer Kreuzung nach rechts schlenderten und eine Treppe in den zweiten Stock nahmen. Es fiel ihr nicht schwer darüber zu sprechen, denn was sie gesagt hatte, meinte sie tatsächlich auch genau so: es hatte sich nichts verändert. „Ich habe keine Ahnung mehr, wann ich mich in die dich verliebt habe. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt und das Gefühl ist nicht mehr gewichen. Es ist einfach da und es fühlt sich gut an“, offenbarte sie Tom, der neben ihr lief, und schenkte ihm ein ungezwungendes Lächeln, das keine Forderungen stellte und nichts festlegte. Ebenso wenig versteckte sich in ihrer Ehrlichkeit ein unausgesprochener Pakt, den er unterschreiben würde, sobald er es wagte den Mund zu öffnen. Die Forderung auf eine Erwiderung, die für gewöhnlich in einem 'Ich liebe dich' verborgen lag, fehlte gänzlich. Aber jedes Silbe war erfüllt von der tiefsitzenden Hingabe, die sie für ihn empfand und seit einer halben Ewigkeit empfunden hatte und die er bislang als freundschaftlichen Tonfall interpretiert hatte. Gelassen fuhr sie fort: „Aber meine Gefühle für dich spielen keine Rolle, weil sie keinen Einfluss auf mein Benehmen dir gegenüber haben. Ich wäre dir gegenüber genauso loyal, wenn ich dich nicht lieben würde. Ich habe dir gegenüber lediglich nie offen gesprochen, weil es… unnötig war.“ Einen Moment lang überlegte sie, ob ‚unnötig‘ das richtige Wort war, fand jedoch kein passenderes und gab sich schulterzuckenderweise damit zufrieden. „Dich mit etwas zu belästigen, dass weder Vorteile, noch Nachteile brachte, und unsere Freundschaft in keiner Weise beeinflusst hätte, erschien mir einfach unsinnig, ganz zu schweigen davon, dass du Besseres zu tun hast, als dich mit den romantischen Gefühlen irgendeiner Frau auseinander zu setzen.“ Einmal ganz abgesehen davon, dass sie ihm nie so nahe gestanden hätte, wie sie es tat, hätte sie es tatsächlich gewagt ihrer Sehnsucht durch närrische kleine Gesten Ausdruck zu verleihen. Viel zu viele Mädchen hatte er höflich, aber bestimmt auf Distanz geschoben, eben weil er gesehen hatte, dass sie sich im Grunde genommen seine ungeteilte Aufmerksamkeit wünschten. Und diese benötigte er für wichtigere Sachen, als das schnöde Weibsvolk.

„Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, mir hätte der Kuss nicht gefallen, unkompliziert wie er war“, brach es plötzlich aus ihr hervor und ein Hauch von Rosa kroch über ihre Wangen, verblasste allerdings so schnell wie er gekommen war und hinterliess nur die Erinnerung an flüssige Hitze und lustvolle Nähe. Gnädiger Slytherin, sie hatte ihn genossen! „Aber ich wäre gerne bei Sinnen gewesen. Allerdings würde ich nie auf den Gedanken kommen, dich zu küssen, wenn ich alle Sinne beieinander habe.“ Was im Endeffekt bedeutete, dass sie sich tatsächlich niemals derart hätte gehen lassen, hätte Richard ihr nicht den Zaubertrank unter den Kaffee gemischt. Musste sie ihm jetzt etwa dankbar sein? Für eine Sekunde erheiterte sie die Aussicht ihn inmitten seiner vorpubertären Löwenjungen am Gryffindortisch aufzusuchen, sich lapidar über seine Schulter zu lehnen und ihm mit einem anzüglichen Grinsen ein „Danke“ ins Ohr zu raunen.
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Grimoald stand in der Eingangshalle. Er seufzte und wäre am liebsten an der Wand zusammen gesunken. Erschöpfung breitete sich über seinem Körper aus, er wollte nur noch ins Bett, kein Essen, keine Konversation, nichts mehr. Valentinstag hatte für ihn keinerlei Bedeutung, es war bloß ein Tag wie jeder andere, mit dem kleinen Unterschied das alle Mädchen verrückt spielten und unbedingt JEDE einen Jungen brauchte, um mit ihm den Tag möglichst romantisch in Hogsmeade verbringen zu können. Widerlich, dachte er sich im Nachhinein nachdem sein Date des heutigen Tages ein absoluter Alptraum gewesen war. Sie wollte nichts als knutschen, der Ekel lief ihm immer noch den Rücken hinunter. Diese kalten, feuchten, Küsse. Tatsächlich waren sie feuchter denn je, da es ihm so schien als würde sein Date ihn ansabbern. Ein verzweifelter Gesichtsausdruck durchzog nun sein blasses Gesicht. Hoffentlich würde er sie nie wieder sehen müssen. Es war davon auszugehen, dass er ihr Herz gebrochen hatte, aber was kümmerte ihn das, immerhin war sie damit nicht die einzige die am großen, guten aussehenden und gerissenen Grimoald Lestrange gescheitert war. Ein kurzes Lächeln, welche sich im wesentlichen auf das Heben seiner Mundwinkel beschränkte, zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Der junge Slytherin konnte sich zu keiner Bewegung aufraffen, war immer noch ganz paralysiert von den Ereignissen des Tages, stand bloß da in der Eingangshalle und konnte nicht damit aufhören diesen Tag Revue passieren zu lassen. Selten war etwas so furchtbares vorgekommen: Am Vorabend hatte sie ihn gefragt,ob er mit ihr nach Hogsmeade gehen wolle, nun ja sie sah gut aus und hatte auch andere äußerst interessante Züge an sich, weswegen er keinerlei Grund dafür sah dieses Angebot auszuschlagen. Also waren sie am Morgen durch das große Tor gegangen, gemeinsam. In Hogsmeade machten sie sich auf den Weg zu Madam Puddifoot's Teeladen, diese Institution der glücklichen, frischen und jungen Liebe. Als sie den Laden betraten, strömten Grim soviele Gerüche entgegen das er sich fast übergeben musste. Dann saßen sie da, in einer der dunklen Ecken, mit 2 Teetassen. Grim mochte Tee, dennoch war er mit dem gegebenen Sortiment gnadenlos überfordert gewesen, bestellte sich dann einen schwarzen Tee, er fand das ganz witzig, da es seine Persönlichkeit wiederspiegelte, auch wenn seine Begleitung das in 1000 Jahren nicht verstehen würde. Sie hatte irgendwas süßes, sodass ihr Atem anschließend darauf schließen ließ, dass sie in ihrem Tee noch einmal 10 Zuckerwürfel versenkt hatte. Während sie ihren Tee tranken, erzählte Amanda ihm alles aus ihrem Leben, ihren vergangenen Beziehungen, was sie von Beziehungen denkt und wie sehr sie doch hoffte das Grim anders sei, oh wie sie sich doch täuschte, obwohl Grim WAR anders, aber vielleicht noch anders als sich das ein so junges, naives Ding vorstellte. Grimoald war talentiert darin Mädchen zuzuhören, sich gleichzeitig aber auch viel wichtigeres zu konzentrieren, so sondierte er während den alten Kamellen, welche ihm von Amanda aufgetischt wurden, den ganzen Raum nach einer besseren Alternative, aber nein, alle schönen Mädchen im Raum hatten irgendwelche Kerle vor sich sitzen, von denen Grim sich sehr sicher war, das diese ihm nicht annähernd das Wasser reichen konnten. Dann war Amanda fertig mit den ermüdenden Geschichte, welche Grim fast zum einschlafen gebracht hätten, eine teuflische Kombination diese Aromen in diesem GOTTVERDAMMTEN Laden und dieser VERDAMMTE Monolog den Amanda mit sich selbst zu führen schien. Nun konnte er sich wichtigeren Dinger zuwenden, so legte er seinen Arm um Amanda und sie fingen an sich zu küssen, er mochte ihren Geschmack nicht, viel zu süß und viel zu feucht. Er war leicht angewidert und zog seinen Arm zurück, stand auf, sagte: ,, Wir sehen uns“, drehte seinen Kopf desinteressiert zur Seite und verließ den Laden.
Nun stand er draußen und musste sich verkneifen laut zu schreien, es war schrecklich, heute würde er nicht das bekommen was er wollte. Schade , dachte er sich und stieß einen leichten Seufzer auf und versuchte sich bis zum Abend in anderen Geschäften die Zeit zu vertreiben.

Plötzlich kamen einige Gryffindors um die Ecke, welche Grim aus seinen Erinnerungen rissen und er musste sich zusammenreißen sich nicht sofort zu übergeben, da unter anderem auch Schlammblüter und anderer Abschaum unter ihnen waren. Dies gab ihm endlich den Anlass sich zu bewegen. Auf seinem Weg zu den Treppen, hörte er Stimmen. Es waren Tom und Ophelia, welcher er in der Entfernung wahrnahm. Endlich ein paar vernünftige Menschen, sagte er zu sich, obwohl er keine Ambitionen hatte ihnen nachzurennen, so bevorzugte er es einfach ihnen hinterher zu gehen, da es auf ihn den Eindruck machte, sie hatten etwas wichtiges zu besprechen, bei dem er bloß stören würde.
Er versuchte es zu vergessen, alles zu vergessen, als er ihnen langsam die Treppen hinauf hinterherging und dann hatte er Ophelia und Tom vor der Bibliothek sogar eingeholt und konnte sich schnaubend nur noch zu einem ,, Na ihr beiden?“ bringen.
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the Devil's Tears
I'LL TASTE THE DEVIL'S TEARS
DRINK FROM HIS SOUL
BUT I NEVER GIVE UP
YOU.


·

OPHELIA &&. TOM &&. GRIMOALD
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · NEAR THE LIBRARY · SECOND FLOOR



Sie wusste, dass er ihr versuchte etwas vorzumachen; natürlich wusste sie das. Wen hätte es rein körperlich schon kalt gelassen, wessen Geist wäre nicht von der Versuchung malträtiert worden, sich das zu nehmen, was sich ihm so bereitwillig anbot? Er schluckte sichtlich, dass sein Adamsapfel vibrierte und wich ihrem Blick einen Atemzug lang aus, wobei sich etwas wie Verlegenheit auf die gefassten und ernsten Züge des Schwarzhaarigen schlich, das mit dem nächsten Blinzeln wieder aus dem tiefen Braun seiner Augen verschwand und nur mehr Platz für eine Musterung ließ, die distanzierter nicht hätte sein können.
Dass man gerade Ophelia Black einen solchen Streich gespielt hatte, war alles andere als eine erfreuliche Nachricht und musste irgendwie und auf irgendeine charmant unauffällige Weise auch mit einer Retourkutsche beantwortet werden, soviel stand fest. Tom opferte sich und seine Zeit nicht vielen seiner sogenannten Freunde, aber die ein oder andere Person hatte durchaus das Glück von ihm in Schutz genommen zu werden und sich mit einem unberechenbaren Sturkopf wie den Waisen einzulassen kostete andere inzwischen zuweilen sogar das Leben (nun, nicht in der Schule natürlich! Aber Tom hielt sich selten zurück, wenn er daran war jemandem ernsthafte Schmerzen zuzufügen, die derselbe tatsächlich verdiente). Toms Daumen zeichnete einen Halbkreis auf dem Stoff ihres Kaschmirpullovers nach, ehe er von Ophelias wieder abließ, die Hand flüchtig und etwas überfordert knetete und schließlich in die Hosentasche schob; ein Räuspern durchschnitt die anwachsende Stille zwischen ihnen, wo sich wohl jeder (oder zumindest er für sich) ausmalte, was unter Umständen sogar noch alles hätte passieren können, dort unten in der Bucht.
Tom wurde abrupt ein wenig wärmer.

So steuerte der Schwarzhaarige seiner vermeidlichen und ungewollten Valentins-Begleiterin erst langsam hinterher, fiel mit ihr in einen gemeinsamen Trott und passte sich ihrer Gemächlichkeit an, während sich seine komplette Aufmerksamkeit auf ihre Worte richtete, die anfänglich keinen wirklichen Sinn in seinem Kopf ergeben wollten.
Ophelias Geständnis, ihre Aufrichtigkeit gepaart mit den Gefühlen, die sie ihm so bereitwillig vor die Füße warf, wie eine Löwin seinem Rudeltier die Beute, lösten einen seichten Magenschmerz in seiner Bauchnabelgegend aus, welche er versuchte mit einem verstörten Blinzeln zu vertreiben - ebenso wie die Trockenheit in seinem Mund, die durch das immense Schlucken nurmehr schlimmer zu werden schien. Freilich war Riddle allerlei Weibsbilder gewohnt; er war es gewohnt, dass man ihm nachlief, oder ihm sogar auflauerte, um ihm seine hingebungsvolle und vollkommene Liebe zu gestehen. Er war es sogar gewohnt, dass die jungen Damen offensichtlich einen Wettkampf daraus machten, wer sich zuerst seine Freundin nennen durfte; denn so altklug und charmant der Slytherin auch war, war er einer der wenigen männlichen Vertreter der Schule, der weder eine offizielle Hochzeit anzutreten hatte, noch ein Mädchen am Saumzipfel herum schleppte: und das machte ihn unfreiwilliger Weise zu einem begehrten Objekt im heiratsfähigen Alter. Und er hasste es. Er hasste die Mädchen, die sein Hauslehrer Slughorn ihm vorstellte und er hasste die Ratschläge, die er von Abraxas bekam, um sich selbst "eine gute Partie zu angeln". Ginge es nach ihm, Tom, so war eine Beziehung doch nicht mehr oder weniger wie eine Notwendigkeit der man Kleinbei gegeben musste, um seinen Status oder sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu wahren. Mit Liebe hatte das zuweilen nichts zu tun; denn Liebe war... er verlor unter der steten Beobachtung Ophelias den Faden seiner eigenen Gedanken. Nein, er brauchte das einfach alles nicht - er kam gut allein zurecht. Allein sein bedeutete Freiheit.
Und Freiheit war etwas, was Liebe allemal aufwog.
Freiheit war unersetzlich.

"Das... tut mir leid", erwiderte Riddle dann langsam mit einer unsicher gekrümmten Augenbraue, weil er sich wunderte, was Ophelia nun für eine direkte Antwort von ihm erwartete und forderte; wobei er nicht umhin kam sich zu fragen, ob es weibische Taktik war, die sie gerade an ihm anwandte. Sie waren vor einem Fenster stehen geblieben, das einen Blick auf den Verbotenen Wald bot. Es war bereits dunkel geworden und ihre unterschiedlich großen Körper reflektierten sich verzerrt in dem matten und kunstvoll zusammen gesetzten Fensterglas, das ein wenig an eine anmutende Kirchenkunst erinnerte, wie Muggel sie pflegten. Toms Hand wurde in seiner Hosentasche schwitzig, seine Finger zuckten ruhelos und seine Ohren hefteten sich an jede einzelne Silbe die zwischen den Lippen der black'schen Tochter hervor traten, wie purer und verführerisch süßer Honig. Er räusperte sich erneut, atmete hörbar aus und deutete ein schwaches Kopfschütteln an, wobei er den Anflug von seichter Enttäuschung ob ihrer weiteren Rede und ihrer Untermauerung, ihn niemals von selbst in irgendeiner Form zu belästigen, nur gewaltsam beiseite schieben konnte. Es war immerhin besser so, oder? Wieso ärgerte es ihn plötzlich, dass Abraxas mit seiner dummen Theorie über Ophelias Gefühle zu ihm Recht behielt? War er langweilig? Zu viele Gedanken, zu viele Annahmen, zuviel Wirrwarr - seine Schläfen pochten.
Dann seufzte er, rieb sich mit spitzen Fingern über die Augen und streckte zum wiederholten Male, seit der Trank seine Wirkung bei der Slytherin verlor, die Hand nach ihr aus, wobei er nun die ihre umfasste, mit einem halben Schritt ihre Distanz überbrückte und ihr einen zarten Kuss auf den Handrücken hauchte, ohne sie dabei mehr zu berühren wie notwendig, doch das Augenmerk stets dunkel und stoisch auf ihr Gesicht gerichtet.

"Ich halte viel von Ihnen, Miss Black. Das ist nichts, was man Wort auf Wort erwidern könnte. Sie sind eine unglaubliche Persönlichkeit, deren Loyalität mir mehr wert ist, als irgendeine Form von Liebe, die unser gesellschaftliches Denken und Handeln offensichtlich so sehr beeinflusst." Tom nesselte flüchtig auf seiner Unterlippe, bevor sich ein mattes Lächeln auf seine Züge stahl und er in seiner Haltung und Form fortfuhr, ohne ihre Hand dabei zu entlassen. "Sie sind meine Freundin, ganz egal wie Sie das auslegen möchten und sollte es Ihr Verlobter irgendwann einmal ohne Federlesen zulassen, sind Sie frei in der Entscheidung mich mit Ihren Küssen zu überhäufen, wann immer Sie wollen." Er lachte ob seinem aufkeimendem Schalk und hob den Arm in einer Höhe, wo sie sich unterhaken konnte. Doch noch bevor Tom abermals ausholen konnte, wurde das Paar von einer altbekannten Stimme aus ihrer mehr oder weniger trauten Zweisamkeit gerissen, die den Schwarzhaarigen umsehen machte und die Brauen fragend über die Stirn zum Haaransatz trieb.
Grimoald Lestrange wirkte ein wenig außer Atem und erstaunlich müde; allerdings war weder die eine, noch die andere Tatsache eine nicht vorhersehbare Überraschung für Riddle, der dem Jüngeren bereits bei seiner Verkündung, mit Amanda Walkes nach Hogsmeade zu gehen eine unumgängliche Prophezeiung der Langeweile hatte zukommen lassen. Offensichtlich hatte sich seine These bestätigt - zumindest erweckte Grimoald nicht den Eindruck, recht gut unterhalten worden zu sein. "Du siehst ... mitgenommen aus; aber auch dir einen guten Abend." Tom wies höflich auf Ophelia und nickte dann den Gang hinab. "Miss Black und ich waren gerade auf dem Weg in die Bibliothek, um dem Tumult in der Großen Halle noch ein Weilchen zu entkommen. Lust uns beizuwohnen? Uns fallen sicher eine Menge Dinge ein, die sinnvoller sind, als Liebesbriefe zu lesen. Wobei du mir aussiehst, als hättest du sowieso schon genug vom Valentin." Das Grinsen des Vertrauensschüler wurde eine Spur breiter und troff vor Feix: "Sag an, war Madame Puddifoots Monolog von Shakespeare im Park so schlecht, wie ich es vom vorherigen Jahr in Erinnerung habe?"

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Would it make things easier?
Would it make things easier if I were gone
Would it make things right if I was never wrong
Would it make you happier to move along
Would it make things easier


OPHELIA &&. TOM && GRIMOALD
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · LIBRARY




"Das... tut mir leid.“ Missbilligend schüttelte sie den Kopf. Es war nicht ihre Absicht gewesen, ihn in diese Ecke zu drängen, aber offensichtlich war sie nicht deutlich genug gewesen, und dieses Verfehlen des korrekten Tonfalls ärgerte sie masslos. „Nein, tut es dir nicht“, erwiderte sie knapp, aber alles andere als unfreundlich, um einmal mehr zu verdeutlichen, dass er ihr gegenüber die aufgesetzte Höflichkeit, die ihn dazu verpflichtete sich mit derart unnützen Floskeln zu plagen, nicht aufrecht erhalten musste. Vor allem nicht, wenn sie zu zweit waren und es deshalb für ihn keinen Grund gab freundlicher zu sein, als ihm der Sinn stand. Auf der anderen Seite bewies ihr Lächeln, dass sie seine Bemühungen sehr zu schätzen wusste, wenngleich sie auch hinzusetzte: „Soll es dir auch nicht.“ An dieser Stelle achtete sie allerdings extrem genau auf die Betonung ihrer Worte, um zu vermeiden, dass Tom das Gefühl beschlich, sie würde ihm in irgendeiner Weise vorschreiben wollen, was er zu tun und was er zu lassen hatte. Obwohl er sie inzwischen gut genug kannte, um zu wissen, dass sie sich eine derartige Unverforenheit niemals anmassen würde, kam es jedes Mal aufs Neue einem flotten Walzer über ein frisch gebohnertes Parkett gleich, etwas das er tat, sagte, oder annahm in Zweifel zu ziehen, zu beratschlagen oder zu korrigieren. „Ich möchte nicht, dass dir in meiner Gegenwart oder in Bezug auf mich jemals irgendetwas leid tut. Das würde Dinge nur unnötig verkomplizieren. Beziehungsweise ist es nicht nötig. Alles was du jemals getan hast und alles was du tun wirst, hat seine Richtigkeit und ich werde es niemals in Frage stellen, oder in Zweifel ziehen.“ Loyalität war in seiner ganzen herrischen und überwältigenden Macht tatsächlich erschreckend einfach, zumindest Ophelia empfand dieses Band als überraschend natürlich und sie hatte es ohne Bedenken gelegt. „Es tut mir leid, sollten dir meine ehrlichen Worte unangenehm sein“, setzte sie mit einem leisen Seufzen hinterher, als sie sah, wie er sich die Augen rieb und die Nasenwurzel massierte, als würde er von schlimmen Kopfschmerzen geplagt werden. Der Anblick schürte ihre Wut gegenüber Potter, der sie überhaupt erst gezwungen hatte, Tom mit diesem völlig nutzlosen Wissen zu belasten. „Aber es unausgesprochen zwischen uns stehen zu lassen, hätte nur Fragen aufgeworfen, auf die längst Antworten existieren.“ Und sie hasste die Vorstellung, dass Tom sich über etwas Gedanken machen musste, das direkt hätte geklärt werden können, weshalb sie es bevorzugte ihm gegenüber immer ehrlich zu sein und mit Geheimnissen so gut es ging zu geizen.

In diesem Augenblick nahm er ihre Hand sanft zwischen seine Finger, trat einen Schritt näher und hob ihre Knöchel kaum merklich an seine Lippen, wo sein Atem einen Kuss auf ihre Haut zauberte. Sein Blick indes hielt ihren fest und es freute sie zu sehen, dass dieses Durcheinander ihm offensichtlich weniger auf die Nerven geschlagen war, als sie angenommen hatte. Trotzdem würde Mister Potter dafür bezahlen und die erste Rechnung ihm bereits am Frühstückstisch vorgelegt werden. Wenn er etwas nicht leiden konnte, dann waren es Streiche, die nicht funktioniert hatten, oder sogar Zugunsten der ihm verhassten Slytherin ausgefallen waren. "Ich halte viel von Ihnen, Miss Black. Das ist nichts, was man Wort auf Wort erwidern könnte. Sie sind eine unglaubliche Persönlichkeit, deren Loyalität mir mehr wert ist, als irgendeine Form von Liebe, die unser gesellschaftliches Denken und Handeln offensichtlich so sehr beeinflusst." Es war ein Kompliment – und eines, das seinesgleichen suchte aus dem Mund von Tom Riddle, weshalb es nicht weiter verwunderte, dass Ophelia ehrlich überrascht die Augenbrauen in die Höhe zog und ihn fragend ablinzelte, ob er vielleicht jetzt an ihrer Statt unter irgendeinem Bann stand. Aber nein. Er meinte es offenbar ernst und fast schon erleichtert lachte Ophelia leise auf. "Sie [b]sind[/bd meine Freundin, ganz egal wie Sie das auslegen möchten und sollte es Ihr Verlobter irgendwann einmal ohne Federlesen zulassen, sind Sie frei in der Entscheidung mich mit Ihren Küssen zu überhäufen, wann immer Sie wollen." Und das war mit Abstand das unmoralischste Angebot, das er ihr jemals während ihrer ganzen gemeinsamen Schulzeit unterbreitet hatte. Nicht einmal der Schalk, der ihm dabei im Nacken tanzte, wusste die unterschwellige Einladung zu verschleiern und für einen Herzschlag lang, war Ophelia fast davon überzeugt, dass irgendjemand hier seine Finger mit im Spiel hatte, denn er konnte sie unmöglich gerade dazu eingeladen haben... Doch. Er hat. Und die Erkenntnis rauschte wie Brandwein durch ihr Blut und liess ihr Herz flattern. Das Wollen war hierbei überhaupt nicht die Frage, zumindest nicht mehr, seit sie wusste, wie er schmeckte und was dieser Geschmack auf ihrer Zunge mit dem Rest ihres Körpers anstellte, und manche Sittenregeln waren dazu prädestiniert, um gebrochen zu werden... nur... Wann immer ich will. Es war ein riskanter Schritt...

... aber sie wagte ihn und ein katzenhaftes Lächeln kräuselte ihre Lippen: „Da es keinen Verlobten gibt, bin ich frei in meiner Entscheidung auf ihr Angebot zurück zu kommen, wann immer mir beliebt.“ Womit sie den ihr dargebotenen Arm ergriff und sich bei Tom unterhakte, um mit ihm gemeinsam den restlichen Weg bis zur Bibliothek zurückzulegen, wo sie sich dem Aufsatz und er sich seinen Büchern widmen konnte. Doch noch ehe sie sich umgedreht hatten, liess eine ihnen wohlbekannte Stimme sie schon wieder inne halten. ,,Na ihr beiden?“ Sie drehte sich in Toms Bewegung um und konnte sich bei Grimoalds Erschöpfung nur schwer ein trockenes ‚Du wolltest nicht auf mich hören, als ich dir sagte, dass sie ein hoffnungsloser Fall ist‘ verkneifen. Amanda Walkers war das, was ein alteingesessener, von einer stoischen Ruhe beseelter Bibliothekar mit einem Hang zur Romantik als perfektes Eheweib bezeichnet hätte – und seine Trockenheit, hätte ihre feuchten Küsse bestimmt ausgeglichen. "Du siehst ... mitgenommen aus; aber auch dir einen guten Abend." „Mister Lestrange, ich hoffe ihr Tag war nicht ganz so schlimm, wie sie aussehen.“ Es war eine vergleichsweise harmlose Neckerei und nicht wirklich dazu gedacht, ihn zu verärgern – auch wenn er zugegebenermassen wie immer selber schuld trug an seiner Misere, immerhin schaffte er es mit einer fast schon beeindruckenden Zielstrebigkeit sogar nach fünf Jahren noch unter all den Perlen immer mal wieder ein faules Ei herauszufischen. Grimoald liess tatsächlich nichts, was weiblich war und bei drei nicht auf dem Baum sass, unversucht. Etwas mehr Anspruch, ausser ‚reinblütig‘ und ‚weiblich‘ – wobei Letzteres vielleicht sogar nebensächlich war -, hätte ihm nicht geschadet. Mit einer galanten Geste wies Tom Grimoald darauf hin, dass sie gerade die Bibliothek angesteuert hatten und er sich vielleicht am besten einfach zu ihnen gesellte, wenn er die Absicht hegte dem Valentinsgrauen zu entfliehen. “... Uns fallen sicher eine Menge Dinge ein, die sinnvoller sind, als Liebesbriefe zu lesen. Wobei du mir aussiehst, als hättest du sowieso schon genug vom Valentin.“ [i]Uh, Liebesbriefe. Bei der Erinnerung, mit Hilfe welcher Mittel sie sich der Liebesbotschaften für Tom entledigt hatte, wurde sie etwas blass um die Nase und sie entschied sich, Professor Slughorn nach dem Abendessen noch aufzusuchen und um Entschuldigung zu bitten, immerhin hatte sie ihn beinahe... Sie wollte nicht daran denken, was passiert wäre, wäre ihr der Zauber aus der Hand gerutscht und hätte anstelle der Putte ihren Hauslehrer und Zaubertrankprofessor erwischt.

"Sag an, war Madame Puddifoots Monolog von Shakespeare im Park so schlecht, wie ich es vom vorherigen Jahr in Erinnerung habe?" Stichelte Tom, was Ophelia, als Grimoald näher trat, mit einem leisen Lachen und einem „Ich glaube noch schlimmer“, kommentierte, ehe sie rasch ein sauberes Taschentuch aus ihrer Rocktasche zauberte und dieses Grimoald entgegen streckte. Offensichtlich hatte Amanda Walkers ihre Freiheiten als 6. Klässlerin kombiniert mit einem Hogsmeadewochenende ausgenutzt und Lippenstift benutzt, der nun in Form ihrer halben Lippen rund um Grimoalds Mund klebte und den Anschein erweckte, er litte an einem Ausschlag. „Ihre Leidenschaft hängt dir immer noch an“, erklärte Ophelia mit einem Augenzwinkern und kreiste, kaum dass Grimoald ihr den weissen Stoff aus den Fingern gezupft hatte, mit einem Finger um ihre eigenen Lippen, damit er verstand, worauf sie hinaus wollte. Dabei fiel ihr ein, dass nicht nur er sich heute lächerlich gemacht hatte, auch wenn es in seinem Fall tatsächlich seine eigene Schuld gewesen war, und mit der stummen Frage, ob sie es Grimoald erzählen sollten, sah sie zu Tom auf. Dieser musste ihre flüchtige Anspannung bemerkt haben, denn er erwiderte ihren Blick und nickte schliesslich leicht, woraufhin sie lächelnd von ihm abliess und beiden kurz zunickte. „Entschuldigt, ich werde einen kurzen Umweg über den Gemeinschaftsraum machen. Geht ihr schon vor, ich werde in der Bibliothek zu euch aufschliessen.“ Auf diese Weise konnte Tom, sofern er das beabsichtigte, Grimoald über die Geschehnisse in Kenntnis setzen und, je nach Bedarf, auch auf Details eingehen, ohne sie gleichzeitig noch einmal mit der ganzen Schmähung zu konfrontieren. Denn der üble Scherz hatte sie dazu gebracht sich lächerlich zu machen, auch wenn die Sache letztendlich eine überraschend positive Wendung genommen habe. „Bis gleich“, verabschiedete sie sich und liess die beiden zurück, um ihre Schulsachen zu holen und sich umzuziehen.
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