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ALERIC & KATHARINA | KURZ VOR WEIHNACHTEN 1942 | GEMEINSCHAFTSRAUM




Weihnachten, ein Fest der Liebe. Jeder freut sich auf das große Fest mit der Familie, auf das Zusammensein mit all denen, die man liebt - oder nicht?



Es war unnormal, wie er diese Tage hasste. Diese Tage vor Weihnachten. Während um ihn herum alle immer fröhlicher und ausgelassener wurden, zog er sich immer mehr zurück. Im Gegensatz zu den anderen Schülern, würde ihn kein fröhliches Weihnachtsfest erwarten. Wenn Aleric ehrlich zu sich selbst war, wusste er mit dem Begriff Weihnachten nicht viel anzufangen. In seinen Erinnerungen war eine kleine Sache, ein Funke, der vielleicht damit zu tun hatte. Doch genau sagen konnte er es nicht, denn so gut erinnerte sich niemand an die ersten drei Jahre seines Lebens. Es war ein Wunder, dass er überhaupt etwas wusste, dass dieser Funke existierte. Ein Funke aus den glücklichen Jahren seines Lebens. Warum hatten sie Griechenland damals verlassen müssen? Warum? Wieso hatten sie nicht da bleiben können? Aleric würde nie vergessen, wie seine Mutter sich verändert hatte. Ihr Lächeln war für immer verblasst, ihre braunen Augen waren leer. Ebenso leer wie sein eigener Blick, sein Spiegelbild in der Scheibe des Fensters im Schlafsaal. Die anderen waren alle draußen, im Hof, genossen die Vorfreude auf das große Fest. Alerics Brust hob und senkte sich langsam, während seine braunen Augen weiter stumm nach draußen sahen. Da heute Sonntag war, gab es niemanden der zum Unterricht musste – logischerweise. Und eine gewisse Kleiderordnung musste auch nicht eingehalten werden. Seine Slytherinklamotten lagen zusammengefaltet auf dem Bett, welches ebenfalls gut hergerichtet war. Nicht, weil der junge Wayland ein sehr ordentlicher junger Mann war. Nur musst ein Bett ja nicht gemacht werden, wenn es nicht benutzt wurde. Und er war einer, der selten im Bett lag, die Augen zu, und in der Traumwelt die Zeit verbrachte. Nein, meistens saß er Nächtelang so wie jetzt auf dem Fensterbrett und starrte in die Nacht, wenn er nicht sich zu Aiden legte und versuchte den etwas jüngeren Franzosen zu beruhigen. Wenn Aiden wüsste, wie sehr ich ihn versuche zu beschützen… Dann würde der andere Slytherin sicherlich durchdrehen. Es tat weh zu wissen, dass der andere ihn nicht leiden konnte. Klar, sie hatten beide eine schwere Vergangenheit gehabt, waren beide durch die Hölle gegangen, aber sollte man nicht genau dann zusammen halten? Immerhin hatte keiner der beiden es sich ausgesucht. Und zusammen war man bekanntlich stärker als alleine.
Seufzend erhob der schwarzhaarige Grieche sich um das Zimmer zu verlassen. Er rechnete nicht damit, dass sich jemand im Gemeinschaftsraum befand. Doch dort unten würde es angenehmer sein, wärmer, als hier in dem kalten Zimmer – viel wärmer. So machte er sich auf den Weg. Sein schlichtes Shirt und die schlichte Hose machten ihn noch mehr zu dem was er war, zeigten es noch deutlicher – ein Außenseiter. Auch wenn er sich mit ein paar anderen Schülern gut verstand, vielen mit einem Lächeln begegnete, hatte er doch keine Freunde auf die er bauen konnte. Er war alleine – ganz alleine. Die „Gruppe“ war nicht das, was er als Freunde bezeichnen konnte. Vor ein paar Jahren hatten sie sich alle geschworen immer füreinander da zu sein, den Schmerz der Vergangenheit zusammen zu besiegen. Doch nachdem sich erst Aiden und dann auch Gwyneth abgewendet hatten, gab es nichts mehr, was die Gruppe zusammen hielt. Marie hatte sich auch wieder sehr tief in sich zurückgezogen. Und Timothy? Er schien der einzige zu sein, der die Vergangenheit gut weggesteckt hatte. Er war auch der einzige, der sich am Leben erfreuen konnte. Und zwar ehrlich erfreuen konnte. Es war Aleric ein Rätsel, wie der Huffelpuff es schaffte so glücklich zu sein. Er hat aber auch nicht annähernd so viel Schrecken erlebt wie wir anderen… Langsam schritt Aleric die Stufen der Wendeltreppe hinab und betrat in seinen Gedanken versunken den Gemeinschaftsraum, ging langsam immer weiter, bis er neben dem Kamin stehen blieb, den Blick in das lodernde Feuer gerichtet. Die Person, die hinter ihm in einem Sessel saß und ein Buch las, nahm der geborene Grieche gar nicht wahr. Zu sehr hing er seinen Gedanken über die Vergangenheit nach, sodass der Schmerz in seinen braunen Augen sich widerspiegelte und von dem hellen Licht der Flammen noch deutlicher hervor gehoben wurde.

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