And if I make it through today will tomorrow be the same?
Augustus Bosworth & Audrey Hallway Gang zum Krankenflügel 29.05. ca. 18:30 Uhr
Nachdenklich lehnte Audrey an der großen Steinwand des Ganges. Gleich würde das Abendessen angerichtet sein und es wurde wohl erwartet, dass sie dort aufkreuzen würde, doch irgendwie war der Blondine nicht wirklich nach Essen. Wo sie hier stand und den Tag Revue passieren ließ konnte sie über seinen Verlauf eigentlich nur den Kopf schütteln. Erst war da die schlaflose und verhängnisvolle Nacht gewesen, die sie nicht nur den letzten Rest Selbstwertgefühl sondern auch Keyx gekostet hatte, was eigentlich schon das Fass an Dingen die sie nicht ertragen konnte gefüllt hatte, dann war da am Frühstückstisch Tom Riddle gewesen, der ihr Nachhilfe geben wollte (oder viel mehr musste) und sie in den Krankenflügel hatte schicken wollen und als wäre das nicht genug war sie auch noch in den anderen Nott und Herkules Lestrange gelaufen, hatte mit ihnen im Boden gesteckt und anschließend auf verschrobene Art und Weise eine unsichere Vereinbarung getroffen, Adrian zur Strecke zu bringen. Alles was sie heute gewollt hatte war ein Schlaftrank und ihr Bett - das war wohl nichts geworden. Ohnehin konnte Audrey alles, was bisher passiert war, noch nicht ganz einschätzen. Waren Herkules und Marius nun plötzlich auf ihrer Seite? Vielleicht sollte sie ihre Art zu denken tatsächlich ändern; vielleicht wollte ihr tatsächlich nicht jeder direkt etwas böses und es gab überhaupt keinen Grund dazu, jedem männlichen Mitschüler zu begegnen als wäre er ein Monster, das sie Fressen wollte. Keyx war eigentlich das perfekte Beispiel dafür, dass es auch anders ging.. aber ihn hatte sie nun irgendwie verloren und bei dem Gedanken legte sie den Kopf in den Nacken und seufzte leise aus. Natürlich war er noch da; er war nicht wirklich weg, aber er war nun mal.. nicht da gewesen und mit jeder Sekunde die verstrichen war hatte sie das Gefühl gehabt, er würde sich immer weiter entfernen. Audrey fragte sich ob ihm wohl auffallen würde, wenn sie nicht zum Abendessen kam - schon das Mittagsessen hatte sie lediglich gute 20 Minuten besucht und war wieder gegangen. Wo sie so darüber nachdachte hatte sie heute noch gar nichts zu sich genommen, außer den Tee von Mister Riddle.. sie verspürte aber auch keinen Hunger. Audrey schüttelte kurz den Kopf und war recht froh darüber, dass keine Schüler den Gang entlang liefen. Irgendwie brauchte sie die Ruhe gerade und sie musste sich wirklich beherrschen sich nicht an der Wand herunter gleiten zu lassen und sich auf den Boden zu setzen. Es wurde einfach alles zu viel gerade, und auch wenn ihre beiden Mitschüler ihr ihre Hilfe angeboten hatten war da niemand, mit dem sie hätte reden können.. und wollen. Ihr letzter Versuch über das Geschehene zu reden war ins Wasser gefallen und das wollte sie auf jeden Fall nicht noch einmal erleben.
Seufzend strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und zuckte bei der Bewegung ihres Armes leicht zusammen. Vermutlich wäre es besser gewesen wäre sie in den Krankenflügel gegangen und hätte ihre Wunden behandeln lassen, aber sie wollte den Fragen entgehen. Vorsichtig strich sie sich mit dem Zeigefinger über die paar tiefen Wunden an ihrem Hals, die mittlerweile zwar eine Kruste gebildet hatten, ihrer Blässe wegen allerdings trotzdem sehr auffällig auf ihrer Kehle prangerten. Enttäuschung machte sich in ihrem Blick breit als sie spürte, dass sie tatsächlich noch da waren und das Ganze nicht ein böser Traum gewesen war - und dann hörte sie Schritte. Sofort stieß sie sich von der Wand ab und nahm die Hand von ihrem Hals während sich der Kopf abwartend in die Richtung drehte, aus welcher die Geräusche kamen. Wenn das nun wieder irgendein verdammter Slytherin war der sie in irgendeiner verdammte Situation brachte würde sie ausrasten, das war klar. Umso erleichterter atmete die Blondine auf, als ein Ravenclaw um die Ecke spazierte, der offenbar gerade aus dem Krankenflügel gekommen war. Audrey legte den Kopf schief und musterte das Gesicht des Schülers, ehe sie erkannte, dass es sich um Augustus Bosworth handelte, einen Freund von Keyx und irgendwie allen anderen Reinblütern ihres Hauses - unweigerlich wohl auch sie mit eingeschlossen, aber allzu viel hatten die beiden dann doch nicht mit einander zu tun, aus ganz offensichtlichen Gründen. Sie hob jedoch die Augenbrauen und ihr Blick nahm etwas besorgtes an, als sie sah, dass Gus für ein paar Schritte ein wenig schwankte als wäre ihm schwindelig. Kurz versicherte sie sich, dass ansonsten wirklich niemand hier war, dann ging sie langsam auf den Schüler zu, der ihr entgegen kam. Kurz vor ihm blieb sie stehen und hoffte darauf, dass er das auch tat.. "Geht es Ihnen gut, Mister Bosworth?", fragte sie vorsichtig und musterte den Ravenclaw nach Wunden, die er aber nicht trug.. wie auch, wenn er aus dem Krankenflügel gekommen war? Audrey verengte kurz prüfend die Augen, dann verhakte sie die Finger in einander und lächelte ihn zaghaft an.
And for the moment, I would sleep alright I'm dealing with a selfish fear To keep me up another restless night Another restless night # And I felt love again
Audrey Hallway &&. Augustus BosworthMAY 29th # floor # night
Diesen Tag würde Augustus sicherlich nicht so schnell vergessen. Zum einen, weil er noch nie von einem Billywig gestochen worden war und folglich auch nie dessen Wirkung hatte genießen dürfen, noch hatte er sich in den ganzen letzten Jahren in so einer schrägen Situation mit Abigail befunden. Zwar waren seine Erinnerungen nur verschwommen. Dennoch wusste er im groben, was passiert war. Der schmerzende Stich, das völlig überrumpelnd berauschende Gefühl, der Kuss mit der Gryffindor ehe sie beide abhoben. Ihnen war wortwörtlich der Boden unter den Füßen entglitten und sie hatten sich wieder kichernd in der Luft schwebend vorgefunden. Und er hatte auch nicht aufhören können zu lachen und wie ein Bekloppter zu grinsen. Im Nachhinein schämte der Bosworth sich für sich selbst und würde sich jetzt sicherlich immer die aufsteigende Röte verkneifen müssen, wenn er die Bibliothekarin sah, geschweige denn seinen Professor! Gus war es unheimlich peinlich, wenn er darüber nachdachte, dass sein Professor für Pflege magischer Geschöpfe ihn und Abby in den Krankenflügel gebracht hatte. Davon abgesehen, war ihr Projekt auch mehr oder weniger versaut worden; der Billywig war weg und mehr als die Wirkung, die der Stich gehabt hatte, zu erinnern, konnten sie auch nicht. Dabei hasste der Ravenclaw zurecht, wenn er etwas nicht schaffte, besonders was seine schulischen Leistungen betraf. Er hätte Pflege magischer Geschöpfe niemals wählen sollen, wo er doch gar nicht so gut mit Tieren konnte! Außerdem wäre er dann nie in diese Situation mit der Gryffindor gekommen. Letztlich aber konnte er auch nichts mehr daran ändern, sondern sich nur innerlich dafür ohrfeigen und über sein Versagen seufzen.
Im Krankenflügel hatte man ihm zuerst Medizin verabreicht, die dem Gift entgegen wirken sollte. Erst danach hatte man seine sonstige Verfassung im groben überprüft und dabei hatte man auch seinen Rücken entblößt, der aussah, als wäre er misshandelt worden. Die Heilerin informierte sich natürlich über den Verursacher dieses Übels und weil Gus nur schläfrig etwas brabbelte, hatte sie zu seinem Glück etwas mit Quidditch verstanden. Nicht auszumalen, wenn raus gekommen wäre, dass er beim Angriff auf Hogsmead beteiligt gewesen war! Nein, wenigstens war das Glück in diesen einen Moment auf seiner Seite gewesen. Nachdem es also eine ganze Weile gedauert hatte, bis die Wirkung beider verabreichter Substanzen nachließ, zumindest auf den ersten Blick, richtete sich Augustus auf seinem Bett auf. Er fühlte sich, als hätte er einen Jahrhundertschlaf hinter sich und rieb sich müde die Augen. Das Wachwerden allerdings brauchte gar nicht mal so lange wie gedacht und bald konnte er seine Beine schon wieder über die Bettkante schwingen. Einen Blick zur Seite werfend sah er, dass Abigail noch immer im Bett lag, aber er würde ohnehin nicht auf sie warten. Es war schon schlimm genug, dass sie diesen Tag so nah beieinander verbracht hatten – Gus verdrängte diese Gedanken aber als er seine Füße zum Test auf den Boden aufsetzte. Es schien alles normal, als hätte er seinen Rausch einfach ausgeschlafen. Die Heilerin war nirgends zu sehen, weswegen er die Gelegenheit nutzte und sie aus dem Staub machte.
Natürlich wusste Augustus nicht, dass es ratsamer gewesen wäre noch liegen zu bleiben. Das allerdings, bemerkte er auch erst als er aus dem Krankenflügel raus war und die ersten Schritte davon entfernt war. Anfangs war es eher so ein Schwindel am Rande, das später, im zweiten Stock zu Gleichgewichtsstörungen führte und ihn noch ein Stockwerk tiefer fast zum Umfallen brachte, wären da nicht die Geländer und Treppen. Der Dunkelhaarige beschloss die Treppen, die immer ihre Richtungen änderten, zu verlassen. Ihm wurde ganz schwindelig auf ihnen und ohnehin schien es eine Ewigkeit zu dauern. Im ersten Stock wurde ihm dann allerdings klar, dass er gar nicht wusste wohin er eigentlich wollte. Zur Zeit befand er sich auf den Weg nach unten zur Großen Halle – vielleicht würde es bald essen geben. Aber eigentlich war es sinnvoller, wenn er sich zum Turm der Ravenclaws begab. Hoffentlich gab es kein neues Rätsel, denn scheinbar konnte er sich noch nicht mal mehr richtig konzentrieren. Als er schließlich um die Ecke kraxelte, musste er sich wieder an der Wand festhalten und als er dann den Blick hob, erspähte er ein bekanntes Gesicht; er hatte ganz vergessen, dass ihm auch Leute über den Weg laufen konnten, die ihn kannten. Und sie würden Fragen stellen. Verdammt, beschwerte Augustus sich gedanklich und sah der blonden Slytherin entgegen. Er musste einen Moment überlegen, um ihren Namen aus seinem Gedächtnis zu kramen, nicht, dass es sonderlich wichtig gewesen wäre – bis sie ihn ansprach. An sich nahm Gus ihr das nicht übel, aber in seinem Zustand war ihm nicht danach Gesellschaft zu suchen. „Guten Abend, Miss Hallway“ erwiderte er, lächelte und wunderte sich, wieso sie sich so höflich ansprachen. Normalerweise nannte er jeden bei seinem Vornamen, zumindest die Schüler. Gut, meistens auch nur, wenn er sie kannte, aber die Slytherins kannte er doch alle soweit? „Nichts Besonderes. Es gab lediglich einen kleinen Zwischenfall mit meiner Projektpartnerin, von dem ich mich jetzt wieder erholen muss.“ Ein leicht gequältes Lächeln legte sich auf seine Züge. Dann musterte der Ravenclaw sie, so wie es Menschen mit ihrem Gesprächspartner taten und natürlich nahm er nebst der Tatsache, dass sie hübsch anzuschauen war, auch diese seltsamen, schmerzhaft aussehenden Verletzungen an ihrem Hals war. Skeptisch legte sich seine Stirn in Falten, wollte sie aber der Höflichkeit halber nicht darauf ansprechen. Vielleicht war ihr das Thema unangenehm. „Sagen Sie, wissen Sie zufällig wie spät es ist?“ fragte er dann unvermittelt. „Ich nehme an, es ist schon etwas später am Tag, aber die genaue Uhrzeit kenne ich nicht. Ich bin auf dem Weg nach unten in der Hoffnung, das Abendessen würde bald anfangen.“ Während er darüber sprach, bemerkte er, dass wie am Anfang des Tages eine Art Appetilosigkeit dafür sorgte, dass er eigentlich gar nichts essen wollte. Vielleicht sollte er aber auch gerade die Große Halle meiden, schließlich war ihm das Alles schon peinlich genug. „Aber nein, warten Sie. Ich glaube ich will gar nicht zum Essen, nachher falle ich noch von meinem Sitz.“ fügte Gus kurz danach hinzu. „Ich.. ich glaube ich brauche einfach nur frische Luft.“ Das sagte er allerdings mehr zu sich selbst, als zu der jungen Slytherin. „Ein leerer Klassenraum vielleicht..“ Es war lediglich ein Murmeln. Dann drehte er sich wieder um, stützte sich an der Wand und führte etwas gedankenverloren seinen Weg fort.
wir hatten die zeit und konnten überlegen und entscheiden uns dafür oder dagegen. da sind stunden vergangen mit dem blick an die wand, die entscheidung lag dann nicht mehr in unserer hand.
Audrey & Augustus
Audrey sah den Älteren weiterhin besorgt an - immerhin fiel er nicht um oder sowas; oder noch schlimmer: auf sie drauf. Dann wäre sie platt wie ein Pfannkuchen, weil sie jemanden wie Augustus vermutlich nicht mal ansatzweise von sich herunter rollen könnte. Seine kleinen Schwindelmomente schienen jedoch beim Einsatz des Gesprächs ein wenig in den Hintergrund zu rücken, vielleicht lag es auch einfach daran, dass er nicht mehr lief, sondern stehen geblieben war. Audrey hob leicht die Augenbrauen als sie darüber nachdachte ob es eventuell besser war wenn er sich setzen würde, allerdings hatte sie ja noch gar keine Ahnung, was genau mit ihm nicht stimmte.. Prinzipiell war Sitzen bei Schwindel aber immer eine gute Idee. Augustus begrüßte sie höflich und Audrey lächelte ihn zaghaft an. Sie sahen sich eigentlich ziemlich oft wenn man bedachte, dass sein Freundeskreis eher bei den Slytherins angesiedelt war. Es wirkte also ein wenig komisch, dass sie sich siezten, auch wenn Audrey das immer bei jedem Tat, bis man ihr das Du anbot. Nichtsdestotrotz konnte es auch sein, dass sie ihn einfach öfter sah, schließlich war sie selbst immer eher im Hintergrund vom Geschehen. Entgangen war ihr deshalb aber noch lange nicht, dass Augustus wohl zu einem der Freunde von Keyx zählte und sie fragte sich, ob Keyx wohl ein Wort über sie und ihn verloren hatte... Die Frage konnte sie sich allein nicht beantworten weshalb sie sie nach hinten verschob, herumgeistern tat sie jedoch weiterhin in ihrem kleinen, süßen Köpfchen.
Audrey lauschte der vagen Erklärung des Ravenclaws und musterte ihn anschließend skeptisch. Auch sein anschließendes Lächeln wollte sie nicht ganz davon überzeugen, dass tatsächlich alles in Ordnung war und damit war für sie eigentlich schon beschlossen, dass sie Augustus begleiten würde bis er dort angekommen war, wo er hin wollte. Was wäre sie für ein Mensch, einen augenscheinlich "ankratzten" Mitschüler alleine durch die Gänge torkeln zu lassen während alle anderen aßen? Und überhaupt war das eine wunderbare Ausrede dafür, nicht zum Essen zu gehen; außer Agustus wollte unbedingt in die Große Halle. Dass Augustus vielleicht gar keine Gesellschaft wollte blendete die Slytherin einfach aus und die Frage kam ihr eigentlich auch gar nicht in den Sinn. Ihre Fürsorglichkeit überwog da solche Zweifel und da Augustus gerade (ob er wollte oder nicht) wie ein kleiner, verletzter Hundewelpe wirkte würde Audrey wohl oder übel nicht von seiner Seite weichen. Jener Eindruck minderte sich auch nicht, als der junge Mann weiter sprach und erst die Uhrzeit wissen wollte um zum Abendessen zu gehen, sich dann aber innerhalb von ein paar Sekunden wieder umentschied und zu vergessen schien, dass Audrey noch vor ihm stand. Nein, definitiv konnte man diesen armen Geist nicht alleine herumlaufen lassen; hinterher würde er noch die Treppen herunterstolpern und sich das Genick brechen. Ohnehin war es für Audrey ein Rätsel, wie der Ravenclaw es geschafft hatte, die Treppen die hinter ihm lagen zu überwinden. Augustus brabbelte etwas von frischer Luft und einem leeren Klassenraum, da hatte er sich bereits wieder umgedreht und stolperte den Gang wieder entlang - immerhin stützte er sich an der Wand ab. Etwas verwundert blickte Audrey dem Jungen noch nach, dann setzte sie sich selbst wieder in Bewegung um ihn wieder einzuholen.
Langsam lief sie neben ihm her und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während sie seitlich zu ihm sah. "Es ist übrigens ungefähr halb 7, schätze ich.", beantwortete sie seine vorige Frage und grinste ihn kurz an. Das Abendessen würde also bald anfangen und sie würde nicht erscheinen - ein Glück, dass Gus sich noch anders entschieden hatte. Hoffentlich fiel Keyx ihre Abwesenheit nicht auf. "Denken Sie nicht es wäre besser, wenn Sie zu ihrem Gemeinschaftsaal gehen?" Nachdenklich sah sie wieder nach vorne und überlegte, wo wohl der nächste leere Klassenraum (mit großen Fenstern) war, den sie ohne Probleme betreten konnten. Andererseits wäre es wohl auch keine gute Idee, ihn in seinem Zustand einen Haufen Treppen hochkraxeln zu lassen. Hinterher stolperte er noch und rollte den ganzen Turm wieder hinunter. Die Slytherin schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf und richtete den Blick wieder hoch zu dem Ravenclaw; Besorgnis lag noch immer in ihrem Blick.
it's just another night and I'm staring at the moon
I saw a shooting star And thought of you I sang a lullaby By the waterside and knew If you were here, I'd sing to you You're on the other side As the skyline splits in two I'm miles away from seeing you I can see the stars From America I wonder, do you see them, too?
Audrey Hallway &&. Augustus BosworthMAY 29th # floor # night
Alleine der Gedanke wieder den ganzen Weg nach oben zu gehen, ließ in Gus ein Übelkeitsgefühl aufkommen. Besonders die sich bewegenden Treppen, wobei die theoretisch auch umgangen werden konnten. Doch wie auch immer, der Weg war schon weit genug, wenn man in normaler körperlicher Verfassung war, ganz zu Schweigen von der Herausforderung die Treppen an sich zu erklimmen. Nein, darauf verzichtete er gerne. Wenn es sein musste, dann würde er auch in irgendeiner Ecke dieses Schlosses schlafen, aber so würde er es nicht wagen wieder zu den Räumen seines Hauses zurückzukehren. Audrey hätte ihm zwar bestimmt geholfen, doch er stellte ihre Kraft, ihn zu halten, wenn er sein Gleichgewicht verlor, ernsthaft in Frage. Nachher verletzten sie sich noch beide und das wurde, so dachte er, von keiner Seite gewünscht. Die tapsenden Schritte ließen ihn zur Seite gucken und der Bosworth erblickte die Slytherin. Ein kurzweiliges Grinsen war ihrem Gesicht zu entnehmen und Gus grinste unwillkürlich zurück, auch wenn ihm irgendwie ganz und gar nicht danach war. Hmpf. Man wollte ja weiterhin höflich bleiben. „Bis das nicht besser wird, schlafe ich eher hier inmitten auf dem Gang.“ versicherte der Dunkelhaarige ihr und nickte unterstreichend. „Kennen Sie zufällig einen Raum hier in der Nähe, in dem es sich gut sitzen lässt? Und wo man getrost die Fenster öffnen kann?“ fragte er gleich hinterher, dachte dann aber noch mal kurz nach. „Eigentlich ist es mir egal, ich bin nicht anspruchsvoll. Nicht jetzt. Einfach nur ein Raum, wo man die Fenster öffnen und frische Luft tanken kann. Das wäre grandios.“
Augustus ging allerdings weiter, ohne eine Antwort abzuwarten. Also, er wartete schon auf eine Antwort, lief dabei aber weiter den Gang entlang. Er könnte sicherlich auch einfach stehen bleiben, aber irgendwie kam ihm die Idee nicht; seine Füße schienen sich von selbst zu bewegen. Wenigstens tat sein Rücken nicht allzu toll weh, zumindest wenn er sich nicht zu sehr beugte. Die aufgetragene Salbe war wirklich wohltuend, wobei der Verband, der über sein ganzen Oberkörper verlief, schon nervig war. Ob Abby noch immer schlief? Gus fragte sich, ob sie ebenfalls solche Probleme hatte – beziehungsweise haben würde. Er wünschte es ihr jedenfalls nicht, allerdings würde er es wohl auch nie heraus bekommen; er hatte beschlossen nach dem heutigen Tag wieder auf einen ultimativen Abstand zu gehen. Dabei hatten sie noch über ein ganzes Schuljahr zusammen vor sich, mal ganz davon abgesehen, dass ihnen wahrscheinlich noch eine Strafarbeit blühte. Im schlimmsten Fall eine, die sie zusammen erledigen mussten. Merlin sei Dank, dass die Bibliothekarin nicht ihre körperlichen Berührungen gesehen hatte und diese somit nicht bestraft werden konnten. Immerhin war dieser Tadel schon schlimm genug und oh Himmel, Augustus dachte wieder daran zurück. Er durfte niemandem davon erzählen – ausgenommen von Lou natürlich, sie war ohnehin schon längst sein wandelndes Tagebuch, welches manchmal auch in der Stimmung war Ratschläge zu geben oder ihn mit einem vorwurfsvollen Blick zu bedenken, sodass er niemals vergaß was wichtig war und vor allem, damit er sich nie selbst verlor in alle dem Unsinn. Mit einem Mal blieb er dann stehen und sah die blonde Slytherin an. „Tut mir leid, falls ich Ihnen irgendwie zur Last falle. Es war auch gar nicht geplant von mir auf irgendjemanden zu treffen, deswegen dürfen sie zu jeder Zeit selbstverständlicherweise gehen. Ich bin sicher, ich werde schon nicht aus dem Fenster fallen.“ Wieder lächelte er leicht, dabei war er sich aber unsicher, inwiefern er sich mit diesen Worten selber belogen hatte. In seiner Situation traute er sich fast alles zu.
Ich wär gern weniger wie ich, Ein bisschen mehr so wie du
Ohne Schweiß auf den Handflächen jemanden ansprechen, Teil einer Diskussion sein ohne anzuecken. In ganzen Sätzen reden, mal nicht das Falsche sagen, Einen Standpunkt vertreten, eine Haltung haben. Ich wär gern mehr so wie du.
Audrey & Augustus
Das Mädchen hatte den Ravenclaw flinken Fußes eingeholt und verringerte seine Geschwindigkeit, als es neben ihm angekommen war. Freundlich lächelte sie ihn an und bekam von ihm sogar ein Grinsen zurück, was zumindest ein kleines bisschen Anspannung von dem Mädchen nahm. So sehr der arme Junge ihren kleinen Beschützerinstinkt gegenüber verlorenen Wesen geweckt hatte änderte es leider nichts daran, dass er ein Junge war - und auch wenn Augustus ein wirklich freundlicher Kerl war und ihr Angebeteter ihn offensichtlich auch mochte wollte dies ihre natürliche Haltung nicht abschütteln. Audrey hielt also gebührend Abstand von Augustus, lief allerdings auch nicht direkt auf der anderen Seite des Ganges. Viel mehr hielt sie gerade so viel Abstand, dass es zu keinen unvorhergesehenen Berührungen ihrer Arme oder Hände kommen konnte. Wäre natürlich ziemlich blöd, wenn Augustus sich jetzt dazu entschied vielleicht doch wieder das Gleichgewicht zu verlieren ... obwohl Audrey den Adler wohl so oder so nicht großartig hätte stützen können oder gar auffangen. Bei ihrem Glück würde sie höchstens über ihn stolpern, wenn er zu Boden fiel. Die Blondine ließ den Blick durch den Gang schweifen als Augustus entgegnete er würde wohl eher im Gang schlafen als in den Turm zu klettern. Sie hob kurz die Augenbrauen und blickte von den Steinwänden wieder hoch zu Augustus, dann schmunzelte sie kurz. "Ich glaube hier im Gang zu schlafen wäre ziemlich ungemütlich, Sir.", murmelte sie und hakte ihre Finger in einander. "Der nächste Klassenraum der vermutlich nicht abgeschlossen ist dürfte dahinten sein, wenn ich mich nicht irre.", fuhr das Mädchen fort und sah von Augustus wieder nach vorne. Ganz sicher, ob der Raum wirklich auf war war Audrey nicht, im Falle des Falles beherrschten aber sowohl die Schlange als auch der Adler den Zauber um Schlösser zu öffnen - dementsprechend hatte Audrey relativ wenig Sorgen darüber, vor einer geschlossenen Tür stehen zu müssen. Mehr Sorgen machte sie sich darüber, dass Augustus vielleicht aus dem geöffneten Fenster fallen könnte, wenn sie kurz nicht hin sah. Das wäre bestimmt eine tolle Schlagzeite für die Schülerzeitung: "Slytherinmädchen schubst Ravenclawschüler aus dem Fenster - Unfall oder Anschlag?". Ihre Mundwinkel hoben sich bei dem Gedanken kaum merklich und sie blickte wieder zum Boden um den Steinboden beim Vorüberziehen zu beobachten.
Augustus schien sich in den eigenen Gedanken zu verlieren und Audrey sah davon ab, ihn aus jenen heraus zu reißen. Ohnehin hatte sie wenig gegen das Schweigen, das zwischen ihnen entstand. Audrey war nicht besonders begabt darin, sich anderen gegenüber zu öffnen und damit kam es ihr ganz recht, dass Augustus ebenfalls nicht auf ein tiefgründiges Gespräch pochte. Audrey konnte nicht leugnen, dass ihre Intentionen sich mit Augustus zu beschäftigen auch andere Quellen hatten als lediglich ihre Sorge um ihn. Er schien ein gefundenes Futter zu sein um sich selbst eine Ablenkung von ihren Gedanken zu ermöglichen und diese Chance ergriff das Mädchen natürlich sofort - so stand die Sorge um seinen Geisteszustand trotzdem mehr im Vordergrund als das Andere. Sie biss sich kurz grüblerisch auf die Unterlippe und dachte darüber nach ob sie nun wohl den ganzen Abend mit ihm in diesem Klassenzimmer verbringen musste oder ob sich sein Zustand in absehbarer Zeit bessern würde, da blieb der Ravenclaw plötzlich stehen. Audrey ging noch einen Schritt ehe sie realisierte, dass ihr Begleiter stehen geblieben war, dann verblieb auch sie an Ort und Stelle und wandte sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu ihm. Es zögerte nicht lange um die Gründe für sein Stehenbleiben zu erläutern, allerdings überzeugten sie Audrey in keinster Weise. Viel mehr beunruhigte sie die Tatsache, dass er eben jene Befürchtung wie sie zuvor auch gehabt hatte. Das Mädchen machte eine abwedelnde Handbewegung und lächelte den Ravenclaw freundlich an. "Keine Sorge, mich stört es nicht, Sir." Es war ja nicht so, dass sie eh nichts besseres zu tun hatte und auch nicht besonders erpicht auf das Abendessen war. Nichtsdestotrotz hoben sich ihre Augenbrauen wieder skeptisch und sie legte den Kopf leicht schief. "Außer Sie möchten, dass ich gehe. Ich meine, äh, wenn Sie keine Gesellschaft möchten, Mister Bosworth.", setzte sie noch hinterher und fühlte sich plötzlich ziemlich unwohl in ihrer Haut.
There's a hole in the middle of my heart again Can we start again, can we start again There's a hole in the middle and it never mends It never mends, can we start again
AUGUSTUS &&. AUDREY 29. MAI 1943, NIGHT & CLASS ROOM
Der Gedanke im Gang schlafen zu müssen war natürlich alles anderes als verlockend. Aber was sollte er auch machen, wenn es nicht anders ging? Andererseits war die Wahrscheinlichkeit natürlich auch hoch, dass eine Lehrkraft ihm begegnete – und das wäre nicht gut. Im Klassenraum entdeckt zu werden war da schon eher unwahrscheinlicher, dennoch zweifelte er nach wie vor an seiner Aussage, er fiele schon nicht aus dem Fenster. Nachher machte er doch einen Abgang und alles wäre im Grunde völlig umsonst gewesen. Halleluja, der ganze Stress, die Gefahr und es hätte sich nie gelohnt. „Sie haben mich überzeugt, der Gang ist ein unschöner Ort zum Schlafen. Ich denke, ich werde mich später auf den mühsamen Weg nach oben machen – nachdem ich sie sicher zu ihrem Raum gebracht habe.“ Es war kein Angebot, vielmehr eine feste Vorstellung davon, was der weitere Verlauf nach dem Ausflug ins Klassenzimmer sein würde. Immerhin war er noch immer galant und zugegeben, er wurde auch aus einem eher eigennützigen Grund angetrieben. Denn Audrey war ein Reinblut und zudem auch noch eine Slytherin. Das wiederum bedeutete Mundpropaganda von seiner netten Tat – endlich erwies sich das, was sein Großvater ihm über Wirtschaft rein würgte, als nützlich. „Also, wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht – ich meine, es kann ja auch jemand schon auf Sie warten und ich will da um Merlins Willen nicht dazwischenfunken - dann würde ich Ihre Gesellschaft schätzen.“ Augustus schmunzelte ein wenig. „Ich glaube des Weiteren, dass wir bisher noch keine große Chance hatten uns zu unterhalten, richtig? Falls ich doch schon die Ehre haben, entschuldigen Sie mich bitte. In letzter Zeit scheint sich mein Kopf eine Art Vergesslichkeit anzueignen.“ Er grinste entschuldigend.
Der Raum war schon bald erreicht und glücklicherweise erwies er sich als offen. Der junge Mann drückte die Tür auf und ein dunkler Raum zeigte sich vor ihnen auf. Lediglich durch die Fenster schien ein fahles Licht und als sie die Tür schlossen, versiegte damit auch das Licht der Fackeln, welches allerdings auch nur schwach rein geschienen hatte. „Wenn es Ihnen zu suspekt vorkommt, dann sagen Sie Bescheid. Ich komme damit gut zurecht, allerdings will ich es Ihnen auch gerne angenehm gestalten. Nicht, dass sie sich noch fürchten müssen in dieser finsteren Nacht bei offenen Fenstern.“, bot Augustus an und begab sich schwankend zu den Fenstern. Das erste öffnete er langsam und nahm einen tiefen Atemzug, als die frische Nachtluft ihm entgegen schlug. „Mir war die Nacht immer ganz lieb, wissen Sie?“ Gus glaubte, ein Fenster dürfte genügen. Zudem würde es langsamer erst kühl werden. Bis dahin dürfte er sich aber auch genug der frischen Luft bedient haben. „Die endlose Schwärze und die Stille, die sie mit sich bringt. Man kommt dazu über Vieles nachzudenken und einfach mal die nervigen Angelegenheiten des Lebens ausblenden zu können.“