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und wenn der regen mit uns tanzt;
dann mach die augen zu und tanz
LOUJO - THURSDAY  
AFTERNOON, LAND BY THE SEA




In den Augenblicken in denen Andere Unruhe fühlten und sich leichtes Unwohlsein ausbreitete, hatte Louisa einen ungewohnten Frieden gefunden. Sie zog der Stille dem lauten Trubel vor und konnte am allein sein nichts beunruhigendes finden. Ganz gleich wie sehr sich ihre Gedanken auch kräuselten und drehten, wollten sie nicht auf jenen Zug aufspringen können, dem ihr Umfeld folgte. Genau wie in diesem Moment auch.
Nach dem Mittagessen hatten sich viele ihrer Mitschüler hinaus begeben um das Wetter an diesem Nachmittag zu genießen. Verstehen konnte sie es. Sie selbst hatte es auch nach Draußen gezogen. Doch bereits als die ersten dunklen Wolken sich am Himmel auftaten, schienen die Meisten von einer inneren Unruhe gepackt zu werden, die der Dunkelhaarigen unbegreiflich blieb. Still sah sie dabei zu, wie Andere ihre Sachen zusammen suchten und bei den ersten Tropfen bereits zurück zu den trockenen Hallen rannten. Kurz sah sie hinunter zu ihren Füßen und verlagerte das Gewicht auf den Rechten um mit dem Linken nach festeren Halt zu suchen. Ihr eigener Platz unter einer größeren Eiche hielt sie verborgen in den Schatten des riesigen Blätterwerks. Zumindest hatte es das getan, so lange die Sonne noch die grünen Lächeln erhellt hatte. Mittlerweile schien ihre ganze Umgebung von einem dunklen Flimmern überzogen zu sein und von dem sonnigen Nachmittag war nicht mehr viel zu erkennen.
In einer selbstverständlichen Bewegung zog sie ihren Umhang enger um sich herum. Schutz. Aber wovor? Ihr Blick glitt hoch zu den dunklen Wolken, die sich in satten Grautönen neben ein paar weißen tummelten. Es sah nicht nach einem Sturm aus, kein Gewitter; alles nur ein wenig Nieselregen. Wahrscheinlich nur ein weiterer Versuch von Mutter Natur auf sich aufmerksam zu machen. Nur warum war ihr nicht ganz bewusst. Die Bosworth ließ ihre Aufmerksamkeit auf dem dunklen See vor ihr ruhen und dachte an die Geschichten, die über das Gewässer existierten. Sie selbst hatte noch nie einen dieser Seemenschen entdecken können und das obwohl sie an diesem Platz öfter stand und saß als jeder Andere. Aber nie hatte sich ein Gesicht unter der Oberfläche des Wassers abgezeichnet; allenfalls ein paar Fische und Käfer, die auf der Suche nach Nahrung waren. Dennoch wäre sie nie auf den Gedanken gekommen sich wirklich auf die Suche zu machen. Sie hatte von ein paar Gryffindors gehört, die angeblich nach den Seemenschen gesucht hatten und dabei gefressen worden waren; es war ihnen nicht möglich gewesen wieder weg zu schwimmen, weil die Kreaturen schneller als sie gewesen sein sollten. Innerlich hatte sie das alles Humbug abgestuft, wurde aber von ihrer Angst abgehalten das auszusprechen und behielt sich die Geschichte zumindest im Hinterkopf um nicht auf naive Gedanken zu kommen.

Ein Tropfen der ihr auf die Nasenspitze fiel ließ die junge Frau aufsehen. Das Blätterdach hielt den Großteil des Regens von ihr fern und dennoch spürte sie, dass manchmal trotzdem getroffen wurde. Wenn ihr Bruder sie sehen würde, hätte er sie sogleich am Arm gegriffen und ins Innere des Schlosses gezogen. Hier Draußen würde sie sich nur den Tod holen! Sie hatte seine Stimme bereits im Ohr und biss sich bei dem Gedanken unmerklich auf die Lippe.
Vielleicht wäre es besser gewesen reinzugehen aber sie wartete auf etwas. Wenn der Wind die Wolken weiterschieben würde, wäre es nur eine Frage der Zeit bis sich unter dem Schimmern von Tropfen und Sonne ein wunderschöner Regenbogen zeigen würde. Genau darauf wartete sie und würde sich diesen Anblick auch nicht von ein wenig Regen nehmen lassen wollen. Ihr Blick entfernte sich vom See und die Britin erwischte sich dabei, wie sie nach ihrem Bruder Ausschau hielt. Wann immer sie sich von ihren Freundinnen entfernte hatte sie das Gefühl, dass er sich schon bald aus den Schatten lösen würde. Nur um sicherzugehen. Momentan schob sie es auf die Versteinerungen. Auch wenn es noch kein Halbblut erwischt hatte, wollte die Britin nicht die Nächste im Krankenflügel sein. Gerade wo sie momentan so viel Zeit dort verbrachte um zu helfen.
Ihre Aufmerksamkeit blieb an einer Silhouette hängen, die nicht weit entfernt den Blick selbst auf den See gerichtet hatte. Die eigene Neugierde zwang sie dazu ihren sicheren Halt aufzugeben. Unsicher stellte sie sich auf eine der dicken Wurzeln, eine Hand an der Rinde der Eiche befestigt, nutzte sie die Gelegenheit und den neugewonnen Halt um sich auf Zehenspitzen zu stellen. Ihre Größe würde sie eines Tages noch wirklich verfluchen. Dennoch bekam sie nun einen klaren Blick und erkannte Jonathan als er sich zu ihr drehte. Mit einem Lächeln auf den Lippen winkte sie ihm zu und bedeutete ihm, dass er sich hier bei ihr mit unterstellen konnte. Dann würde er nicht ganz so nass werden. Zumindest winkte sie ihm doch deswegen und nicht wegen dem Versuch ihm nah zu sein, oder?
Als er zu ihr herüber kam trat sie wieder langsam von den Wurzeln herunter und stellte sich auf dem nassen Gras ab. Lächelnd betrachtete sie ihn, ehe sie nach vorne auf den See schaute. ,,Ich warte auf den Regenbogen’’, flüsterte Lou hoffnungsvoll. ,,Und du, worauf wartest du?’’
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Der Winter war nicht die favorisierte Jahreszeit des Sykes und so gehörte er immer zu den Personen, die den Frühling kaum erwarten konnten. Heute hatten ihm einige Sonnenstrahlen, die ihren Weg in die Klassenzimmer gefunden hatte, Hoffnung auf mehr gemacht. Also hatte der junge Mann sich auf den Weg nach draußen gemacht, sobald seine Freizeit begonnen hatte. Er wurde nicht enttäuscht, denn er konnte einige warme Strahlen erhaschen, die ihm das Gesicht erwärmten und zu mindestens ein kleines Glücksgefühl hinterließen. Im Sommer war es meistens wärmer, aber wenn man den Geschichten von bereisten Zauberern glauben durfte, hatte Großbritannien im Grunde keinen wirklichen Sommer zu bieten und Jonathan wusste, dass er es eines Tages austesten würde ob es stimmte. Er liebte die Sonne und wenn sie im Süden so viel mehr Kraft hatte, dann musste er dort einmal einen Urlaub verbringen. Für seine Familie schien das ein unerschwingliches Unterfangen zu sein, doch der Sykes hoffte, dass er vielleicht auch wie durch ein Wunder eines Tages genug Geld dafür haben würde.
In letzter Zeit war er recht trübselig gewesen. Die dunklen Tage hatten ihm die Hoffnung genommen. Dazu kamen noch die Angriffe, die das Schloss erschütterten und die Stimmung ohnehin drückten. Seine Stimme machte auch nicht das, was er sich erhoffte, obwohl es seit seinem letzten Aufenthalt im Krankenflügel am Dienstag schon wieder etwas besser ging. Die Sonne schien für ihn eine frohe Botschaft zu haben. Jedenfalls munterten die warmen Strahlen ihn auf und er hätte Stundenlang dort stehen und auf den See blicken können. Das Wasser glitzerte sanft in der Frühlingssonne und bannte den jungen Gryffindor vollkommen mit diesem Anblick. Die Wolken verzerrten sich auf der gekräuselten Oberfläche zu bizarren Gestalten, die einem wahrscheinlich eine Geschichte erzählen wollten, aber wer verstand so etwas schon ohne weiteres?
Jonathan vergaß die Zeit, während er auf den See blickte und die Kraft der Sonne seine Laune hob. Es war nicht weiter schlimm, denn er hatte nicht mehr viel vor an diesem Tag und seine Hausaufgaben konnte er auch am Abend noch bezwingen. Doch er  verpasste auch, dass einige Wolken aufzogen. Erst als sie sich vor die Sonne schoben bemerkte der junge Mann, dass der Himmel lange nicht mehr so freundlich aussah. Es sah sogar nach Regen aus und wenn er sich umblickte war er nun auch eher alleine. Zuvor hatten sich einige Schüler um den See getummelt, doch der Regen scheuchte sie schnell in das Schloss zurück. Der Sykes war ein wenig enttäuscht und wollte seine Hoffnung nicht aufgeben, dass er noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen konnte. Der Frühling würde sich sicher noch zu seiner vollen Pracht entfalten, aber er hatte jetzt wenig Lust die nächsten Tage abzuwarten. Lieber wollte er gleich noch etwas gutes Wetter abbekommen. Er war sich sicher, dass gutes Wetter der Stimmung in Hogwarts nur gut tun konnte. Alle redeten über die Opfer des Erben und oftmals herrschte eine sehr bedrückte Stimmung. Dem Sykes kam es geradezu wünschenswert vor, dass die Bewohner des Schloss einmal auf andere Gedanken kamen und ihre Ängste zu mindestens für einen sonnigen Nachmittag hinter sich ließen.
Die ersten kamen ihm entgegen. Es war kein wirklicher Regen, aber trotzdem nahm es ihm die Hoffnung auf weitere Sonnenstrahlen. Das Wetter schien umzuschlagen, denn auch der Wind hatte etwas zugenommen. Bevor er die Entscheidung treffen konnte auch ins Schloss zu gehen, bemerkte eine kleine Gestallt unter einer Eiche, die ihm zuwinkte. Er brauchte einen Moment um genau zu erkennen, um wen es sich handelte, doch dann erkannte er Louisa und erwiderte ihr Winken sogleich. Der Gryffindor trat auf sie zu und konnte sogleich feststellen, dass sie sich einen netten und recht trockenen Platz gesucht hatte. Er lächelte sie erfreut an. Offenbar waren doch nicht alle Schüler von den Wolken ins Schloss gescheucht worden, sie war geblieben.
Einen Moment lang, als sie gerade von einer Wurzel herunter aufs Gras trat, kam sie ihm unglaublich zerbrechlich und klein vor. Es weckte in ihm den unerklärlichen Wunsch seine Arme um sie zu legen und sie vor dem Wind zu schützen. Der Moment zog so schnell an ihm vorbei wie er gekommen war und hinterließ nur einen Hauch von Verwirrung bei dem jungen Mann. Er lächelte die Hufflepuff an und lauschte ihren leisen Worten.  “Ich warte auf die Sonne.“ sagte er ebenso leise wie sie, aber er konnte nie viel lauter sprechen, also war das nicht weiter verwunderlich. Er ließ keine Zweifel daran, dass die Sonne heute wiederkommen würde und wenn sie einen Regenbogen erwartete, dann konnte er dabei auch nicht so falsch liegen. “Warum glaubst du, dass es einen Regenbogen gibt?“ erkundigte er sich und blickte einen Moment lang wieder zu Himmel, bis ihm ein dicker Tropfen auf die Nase fiel und er ihn mit seinem Umhang beiseite wischte. Regen störte ihn nicht besonders. Im Sommer liebte er es, wenn warmer Regen herunter kam und einem die Klamotten an den Körper klebte, ohne dass einem kalt wurde. Das war fantastisch.
“Könnte das nicht dein Regenbogen sein?“ fragte er und deutet auf einen kleinen Farbschimmer, der hinter einer Wolke hervorlugte. Die Sonne schien sich langsam zwischen den Wolken durchzukämpfen. Vielleicht hatten sie heute beide Glück und ob das nur an der Sonne lag vermochte der Sykes in diesem Moment nicht genau zu beantworten.
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ooc: Korrektur lese ich nachher!


Das Lächeln auf seinen Lippen hatte ihr gut gefallen. Vielleicht weil sie es nicht jeden Tag sah oder auch, weil es auf seinen Lippen so ehrlich aussah. Ehrlichkeit war nicht unbedingt einer der Charakterzüge, die man öfter auf den Gesichtern von Schülern sah. Die Seltenheit dieses Ausdrucks verlieh dem Ganzen etwas ganz besonderes. Ihr Herz schlug einen Augenblick lang schneller und ihre Hände zitterten, wie immer wenn sie etwas tat das ihr normalerweise unangenehm war. Konversation betreiben war nicht unbedingt eine ihrer Spezialitäten, was wohl vor allem daran lag, dass es ihr immer dieses unangenehme Gefühl durchschaubar zu sein übermittelte, dass sie nicht leiden konnte. An sich war es nichts Schlimmes erkannt zu werden und für andere nachvollziehbar zu sein, allerdings missfiel ihr der Gedanke, dass irgendjemand daraus seine Vorteile ziehen könnte um sie zu verletzen. Menschen waren grausamen. Die Hufflepuff brauchte dafür nicht belehrt werden um zu wissen, dass es der Wirklichkeit entsprach.
Wahrscheinlich hätte ihr Augustus sonst auch einen langen Vortrag darüber gehalten, dass es so war. Es gab wohl kaum etwas was der Ältere so gerne tat, wie ihr die Welt zu erklären und weiß zu machen, was sie doch schon längst wusste. Sie lächelte; ein Lächeln das nicht ihre Augen erreichte aber es war mindestens genauso ehrlich, wie das seine. Sie wollte ihm gegenüber ehrlich sein und zeigen, wie viel ihr hieran lag. Diese Freundschaft wollte sie nicht verlieren weil sie nicht damit umgehen konnte wirkliche Freunde zu haben, dafür mochte sie ihn zu sehr. Vor allem weil sie einander gar nicht zu unähnlich waren, nur das Jonathan wohl aus anderen Gründen schwieg als sie. Es kam ihr vor als würde sie gerade diese Stille miteinander verbinden. Manche Dinge brauchten eben keine Worte.

Ihr Blick huschte umher zu den dicken Wolken, die die Sonne verbargen. Am liebsten hätte die Brünette die Wolken einfach weggepustet damit die Sonne wiederkam. Dann hätte auch der Regenbogen nicht lange auf sich warten lassen aber so? Was konnte sie schon so mehr tun als zusehen und abwarten. Abwarten und hoffen. Tausende unausgesprochene Fragen ruhten auf ihrer Zunge aber die junge Frau sprach kein davon aus. Es hätte nicht ihrer Art entsprochen auch nur eine wirklich auszusprechen, selbst wenn es sie noch so sehr interessiert. Sie wusste, dass es ihm nicht leicht viel zu sprechen. Sie wollte, dass er seine Zeit nicht mit ihren belanglosen Fragen verbrachte. Was sie ihm sagte sollte ebenso wichtig sein wie das, was er ihr sagte. So stellte sie es sich zumindest gerne vor, wenn sie mit dem Gryffindor zusammen war. Langsam stieß sie ihren Atem aus. ,,Die Vorraussetzungen passen zueinander. Der leichte Regen, der vermeintliche Sonnenschein hinter den Wolken. Wenn die Wolken weg wären, würden wir Beide bekommen was wir begehren’’, flüsterte sie. Die Britin wandte ihren Blick zur Seite, einen Hoffnungsschimmer in den Augen und sah aufgeregt zu dem Anderen. Ob es ihm genauso erging? Die Hoffnungen auf die kleinen Dinge waren es, von denen sie sich den größten Reiz versprach.
Seine Stimme riss sie aus den Gedanken und ihr Blick folgte seinem Deuten. Lou’s Augen leuchteten derweil sie den farblichen Schimmer betrachtete. Freude zuckte durch ihren gesamten Körper und löste eine leichte Gänsehaut aus. Selbst die Haare in ihrem Nacken stellen sich kurz auf. Sonnenschein glitzerte durch die Wolken hindurch, ehe sie die Sonne vollkommen preisgaben. Die Wärme kitzelte auf ihren Wangen und ihrer Nase. ,,Ja! Da ist er, sieh nur wie er sich auf dem See spiegelt und das Glitzern der Sonne dazu’’, wisperte die junge Frau. Ihre Haare strich sie sich aus dem Gesicht und streckte ihre Nase dem Licht noch ein Stück weiter entgegen. Die Wärme war schön, angenehm und s vertraut, dass sie den Regen vollkommen vergaß. Hattest du einen schönen Tag?’’ Sie wandte den Blick nicht von der Seeoberfläche ab. Es war zu schön.
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Manchmal dachte er daran, dass er seine Worte verschwendete. Zum Beispiel wenn er versuchte gegen eine lärmende Klasse anzusprechen um mit dem Professor über etwas zu fachsimpeln. All die Jahre seines Lebens waren seine Worte nicht begrenzt gewesen und trotzdem hatte er sie nicht als Geschenk angesehen. So viele hatte er unbedacht hinausgeschrien und verschwendet und so viele hatten keinen Sinn gehabt und jetzt kämpfte er manchmal um jedes einzelne Worte. Er blieb so oft stumm und das nicht nur mit seiner Stimme. Manchmal glaubte er daran, dass die Worte, die seine Lippen nun verließen mehr wert hatten, aber letztendlich ging die Rechnung nicht auf. Leise und oft gequält verließen sie seine Lippen. Sie waren nur oft durchdachter. Die meisten Dinge drückte er ohne Worte aus, wenn es möglich war. Jetzt wollte er sich keine Gedanken darüber machen was er sagte und was er verschwieg. Jonathan wollte nicht jedes Wort abwiegen und seinen Wert untersuchen, er wollte nicht genauestens untersuchen ob man auf dieses Wort auch verzichten konnte, denn heute konnte er recht gut sprechen und die Sonne bescherte ihm eine kurzfristige Leichtigkeit, die er genießen würde. Wenigstens für den Moment. Einen Regenbogen lang, wenn man so wollte. Es konnte gut sein, dass er es heute Abend bereuen würde, weil sein Hals dann wieder schmerzte, aber am Ende würde ihn eine unbelastete Erinnerung mehr mit Louisa verbinden. Der Sykes mochte die junge Dame sehr und so besaß dies einen gewissen Wert für ihn.
Den Kopf leicht geneigt, lauschte er ihren Worten, die fast auf eine gewisse Fachkenntnisse schließen ließen. Wenn Jonathan das so hörte, kam es ihm logisch vor, dass es gleich einen Regenbogen geben würde und Vorfreude machte sich in ihm breit, während er der Hufflepuff zu bestätigend zunickte, um ihr klar zu machen, dass ihre Worte ihn davon überzeugten. Es galt nun also nur den Himmel abzusuchen und das Ereignis nicht zu verpassen. Die Sonne würde der Gryffindor ganz sicher nicht verpassen, denn er hatte den ganzen Sommer auf sie gewartet. Das warme Gefühl auf der Haut und das leichte Kribbeln um die Nase, wenn einen wirklich keine Wolke mehr von der Einstrahlung schützte. Außerdem mochte er die Art, wie die Haut roch, wenn man einige Zeit in der Sonne verbracht hatte. Dazu würde es heute noch nicht kommen, aber ein leichter Vorgeschmack war ebenso erstrebenswert.
Ein wenig zu früh war er auf die Farbschimmer angesprungen, denn der Regenbogen musste sich erst in seiner vollen Pracht entfalten, doch schon wenige Augenblicke später spürte er Louisas Begeisterung und folgte ihrem Blick auf den See. Die Sonne fiel durch die Blätter, ebenso wie der Regen, als er das Farbspektrum auf dem Wasser bewunderte, denn es war ein wahres Wunder der Natur und sie beide hatten genau den richtigen Zeitpunkt gewählt und durfte dies nun miterleben. Auch wenn seine Augen darüber in voller Begeisterung glitzerten, kam er nicht darum herum ihren Standort in Frage zu stellen. Sicherlich konnte man auf den See blicken, aber der strukturiert und auch perfektionistische junge Mann wurde von dem Gefühl beschlichen, dass sie an einer anderen Stelle einen noch viel spektakulären Ausblick haben würden, falls sie das Risiko eingehen würden einige Tropfen Regen mehr in Kauf zu nehmen. Er nahm ihre Frage zwar war, doch er konnte nichts daran ändern, dass seine Begeisterung für die Ortswahl eingeschränkt blieb.
“Es war ein angenehmer Tag und wie war es bei dir?“ einen Moment lang klang seine Stimme kratzig und er hatte schon Sorge, er könnte den Satz nicht mehr beenden, doch schon beim nächsten Wort ließ der Schmerz wieder nach und er war mehr als erleichtert. Jedes Mal war es für ihn eine Schrecksekunde, wenn seine überaus leise Stimme dann wieder schwächelte. Sobald Jonathan dies überwunden hatte, beschäftigte er sich wieder damit, wie er noch besser sehen konnte was am Himmel vor sich ging. Viele seiner Freunde hätten nur genervt geseufzt, denn oftmals konnte sich Jonathan mit einfachen Vorschlägen nicht zufrieden geben und dieses Mal war es genauso und noch dazu war ihm so eben der perfekte Ort aufgefallen.
Ohne darüber nachzudenken fasste er Louisa bei der Hand. “Komm“ murmelte er und zog sie fast ein bisschen hinter sich her. Erst als er den kleinen Felsvorsprung erreicht hatte, wurde er langsam. Es handelte sich um eine kleine Anhöhe und von hier aus könnte sie doch den See viel besser überblicken, auch wenn sie etwas nass wurden. So gleich, als sie standen, wusste er, dass er Recht hatte. Von hier aus konnten sie fast den ganzen See überblicken und der Regenbogen spiegelte sich noch immer wunderbar auf der fast glatten Wasseroberfläche, es war zauberhaft.
Im Grunde schon zu spät viel dem Sykes auf, dass er ihre Hand festheilt und das gehörte sich nicht wirklich. Es war alles andere als angebracht eine Dame so zu berühren und das auch noch ohne sie um Erlaubnis gebeten zu haben. Verlegen brach er den Kontakt ab und konnte nicht verhindern, dass seine Wange von einer gewissen röte geziert wurde. “Entschuldigung“ stammelte er und blickte einen Moment zu Boden, bevor er sie wieder offen ansehen konnte, um die richtigen Worte zu finden, auch wenn sein Verhalten sich eigentlich nicht entschuldigen ließ. Wenn ein Professor das gesehen hätte, wäre es für Jonathan vielleicht sogar auf Strafarbeiten hinausgelaufen, denn es war die Pflicht eines jungen Mannes die Distanz zu einer jungen Dame zu wahren. “Ich wollte dir in keinem Falle zu nahe treten.“ murmelte er betreten.
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Louisa zögerte einen Augenblick und dachte darüber nach, wie denn ihr Tag gewesen war. Ein wenig zögerlich dachte sie an den Unterricht zurück. Verteidigung gegen die dunklen Künste war eines der angenehmeren Fächern, auch wenn sie selten ihre Zurückhaltung in diesem Fach freien Lauf lassen konnte. Vorsichtig strich sie mit den Fingern über ihren Rock, den Gedanken noch beim Unterricht und der Frage ob sie auch Hausaufgaben hatten. Gerade sie konnte es sich nicht leisten irgendetwas zu verpassen, wo sie doch gerade im Unterricht ständig den Eindruck erweckte mit den Gedanken irgendwo anders zu sein.
Das Blätterdach schützte sie mittlerweile so gut vor dem Regen, dass sie diesen nur noch an der Wasseroberfläche erkennen konnte. Ohne diese wäre ihr wohl nie aufgefallen, dass es noch regnete und die Landschaft in ihrer Ruhe gestört wurde.
,,Mein Tag war beinahe schon erschreckend entspannend. Diese Ruhe bin ich selber nicht gewohnt und es freut mich wirklich, dass dein Tag auch sehr schön war’’, sagte sie und rieb sich die müden Augen. Leichte Schläfrigkeit machte sich bei ihr stets nach dem Mittagessen breit. Wenn der Bauch erst einmal gefüllt war und der schwierige Teil des Tages hinter sich gebracht war, gab es keinen schöneren Gedanken als den an ein kleines Schläfchen. Ein klein bisschen Verwunderung blieb dennoch in ihr zurück. Sie war selbst darüber überrascht, wie leicht es ihr fiel aus ihren traditionellen Höflichkeiten wirkliche Freundlichkeiten zu machen, nur weil er da war. Belanglose Floskeln hatten an überraschenden Wert gewonnen, selbst das leiseste Wort schien in seiner Nähe an Lautstärke und Bedeutung zu gewinnen. Nur das warum, das verstand sie nicht.


Die junge Frau zuckte zusammen als der Ältere ihre Hand ergriff. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Es war ihr unangenehm, dass ihre Hand so kalt war, während seine so angenehm waren. Beinahe hätte sie sich entschuldigt dafür, dass sie so kalte Hände hatte, war dann allerdings zu überrumpelt von seiner Geste.
Der Regen fiel auf ihr Haupt und bedeckte bald schon ihre Schultern, derweil kleine Tropfen die Bahnen über ihr Gesicht zogen, ehe sie den kleinen Felsvorsprung erreichten. Dann verstand sie. Ihr Lächeln wurde breiter und größer, während die Britin ihren Blick auf die Wasseroberfläche richtete. Verträumt und verzaubert von dem Anblick vor ihr, hatte sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Regenbogen gerichtet. Das Wasser vor ihnen glitzerte in den Farben von Sonne und Regenbogen, derweil die Silhouetten der Schüler sich vor ihnen im See abzeichneten. Beinahe hätte sie wieder gesagt, wie wunderschön sie das Ganze fand. Der Regen in ihrem Gesicht störte kaum, auch wenn er kühl war und sie nur daran erinnerte, dass sie sich mit Leichtigkeit eine Erkältung holen würde. Das war gleichgültig.
Als Jonathan seine Hand wegzog, schaute sie hinab zu ihrer beider Händen. Nun fiel der Dunkelhaarigen wieder ein, was sie vergessen hatte. Auch Lou errötete und sah zur Seite. ,,Verzeih’’, flüsterte sie gleichzeitig mit dem jungen Mann die Entschuldigung.
,,Du bist mir nicht zu nahe getreten. Ich bin dankbar, dass du mich hierher mitgenommen hast. Die Aussicht ist wunderschön. Danke Jonathan, es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst’’, flüsterte sie leise und lächelte sanft. Zwar sah sie ihn nicht an, aber das oblag lediglich ihrer Schüchternheit und der Tatsache, dass ihre Wangen noch immer die Farbe von reifen Tomaten hatten.
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Er lächelte, während sie von ihrem Tag erzählte. Jonathan hörte ihr gerne zu. Viele Fächer hatten sie sogar zusammen, da sie einen Jahrgang besuchten, aber oftmals konnte man sich trotzdem nicht so sehr unterhalten, weil der Unterricht voranschritt und es für Jonathan überall zu laut war und man viele Dinge die er sagte nicht verstehen konnte. Meistens umgaben ihn noch dazu einige andere Gryffindors und für Louisa blieb manchmal erschreckend wenig Zeit, obwohl er sie in den letzten Wochen sehr lieb gewonnen hatte. Einige seiner bekannten schenkten ihm komische Blicke, wenn er sie auf dem Gang ansprach, aber er schob das darauf, dass die meisten Sorge hatten ein Mann könnte einer Frau unbewusst zu nahe kommen. Er legte auch viel Wert darauf dies nicht zu tun.
“Das klingt gut“ sagte er mit warmer Stimme, als sie von ihrem entspannten Tag sprach. “In letzter Zeit gibt es so viel Aufregung, da kann ein wenig Erholung nicht schaden.“ führte er weiter aus und spielte darauf an, dass die Anschläge des Erben Slytherins alle in Atem hielten und niemand so genau eine Lösung dafür kannte. Selbst der Schulleiter nicht und was in Jonathans Augen noch viel erstaunlicher war: selbst Dumbledore kannte keine Antwort. Das war der Gryffindor selten von seinem Hauslehrer gewohnt, der es für ihn möglich gemacht hatte, dass kein Lehrer von ihm erwartete im Unterricht auch nur einen Ton von sich zu geben. Außerdem hatte Dumbledore ihm gezeigt, wie man mit dem Zauberstab in der Luft schreiben konnte und den Professor für Zauberkunst überredet Jonathan einmal beizubringen wie man etwas mithilfe von Magie sagen konnte ohne die Stimme benutzen zu müssen. Dazu hatte Johnny allerdings das nötige Fähigkeitslevel noch nicht erreicht. Nur jetzt schien er nicht in der Lage zu sein eine Lösung zu finden, also gab es wirklich ein Problem.
Johnny schämte sich tatsächlich, aber er war gleich erleichtert, dass sie sich bedankte und sich keineswegs bedrängt fühlte. Er wollte die unsichtbare Linie zwischen Nettigkeit und Belästigung keineswegs überschreiten, denn es war seit seiner Kindheit immer klar gewesen, dass eine Dame ein besonderes Wesen war, das eine ebenso besondere Behandlung verlangte und verdiente. Louisa zählte für Jonathan garantiert in diese Kategorie und er lächelte während sie sprach. Er blickte in den wunderbaren Regenbogen, der sich auf dem Wasser spiegelte und konnte es nur genießen, weil es einfach so wunderschön aussah. Es hatte sich tausendfach gelohnt heute raus zu gehen.
Der Sykes blickte zu Louisa, denn er wollte diesen Moment mit ihr teilen und dann passierte es, einfach so. Er sah ihre rosigen Wangen, das dunkle Haar zurückgesteckt und die wunderbare Form ihres Halses, er sah wie wunderbar ihre Augen glitzerten, weil der Anblick ihr gefiele und plötzlich knackte seine Welt in der Mitte entzwei. Das Blut rauschte durch seinen Körper und alles schien anders zu sein. In seinem Kopf war nur noch sie, sein Bauch kribbelte und er wünschte er könnte ihre Haare um seine Finger zwirbeln und die weiche Haut an ihrem Hals berühren. Sein Blick blieb an ihren vollen Lippen hängen und ihr anmutiger Körper schien ihn nur dazu einzuladen seine arme um sie zu schlingen, sie an sich zu drücken und ihre Formen in voller Pracht an sich zu spüren. Jonathans Haut prickelte und er wusste von einen auf den anderen Moment absoluter Sicherheit, dass er diese Frau wollte, genau diese. Er würde sein letztes Hemd dafür geben, denn sie schien die absolute Perfektion zu sein, alles was in seinem Leben fehlte. Sie schien diese Dame zu sein, von der seine Mutter immer gesprochen hatte. Die Frau im Leben eines Mannes, die es verdiente von ihm alles zu bekommen was sie wollte, weil er durch ihre Existenz erst die Bedeutung seines eigenen Daseins entschlüsseln konnte, auch wenn sie vielleicht immer ein Rätsel für ihn bleiben würde. Diese eine Frau, die dafür sorgen würde, dass er die anderen nicht mehr sah. Jonathan hatte das Gefühl, dass sich langsam alles wieder in ihm zusammensetzet und nun an die richtige Stelle kam, auch wenn nichts mehr war wie noch vor einigen Sekunden. Er war aufgeregt, hatte Herzklopfen und wusste, dass er so etwas noch nie zuvor für jemanden empfunden hatte. Jedes andere Mädchen hätte neben ihm stehen können und es wäre ihm im Leben nicht eingefallen sie anzusehen, wenn er diesen Regenbogen vor der Nase hat.
Es gab nichts was er nun sagen konnte der Moment sprach für sich und er wollte auf keinen Fall etwas sagen, dass ihr missfiel, sie sollte auf jeden Fall etwas Gutes von ihm halten. Niemals hatte er mehr das Gefühl gehabt jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen, um die Situation nicht zu zerstören. “Es ist einfach wunderschön. Wir haben großes Glück, dass wir diesen Augenblick erwischt haben und nicht gerade irgendwo im Schloss hocken und lernen.“ sagte er und achtet doch weniger auf seine Worte, als geplant, weil er immer noch schrecklich aufgeregt war und das Bedürfnis unterdrücken musste erneut nach ihrer Hand zu greifen.
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Auch wenn Louisa bisher immer versucht hatte all die schmerzlichen Gedanken zu verdrängen, die dafür sorgten, dass Unmengen an Schülern Hogwarts verließen, so hatte sie in den letzten Tagen nur wenig Ruhe vor sich Selbst gehabt. Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen weiterhin das unübersehbare zu ignorieren. Irgendetwas im Schloss hatte der Schule den unschuldigen Charme genommen und die Grausamkeit in die Hallen gebracht, in denen man sich immer überlegen gefühlt hatte. Krieg war immer etwas der Muggel gewesen. Ein dreckiges Geschäft und das grundlose Morden schien nie etwas zu sein womit sich die Hexen identifizieren wollten. Wenn man von den Koboldkriegen absah mochte das auch stimmen, zumindest bis jetzt.
Die dunklen Seiten taten sich um sie herum auf und die junge Frau wünschte, dass sie diese nie zu Gesicht bekommen hätte. Das ausgerechnet Augustus sich einer Form dieses Übels anschloss war wohl die Sahnehaube des Ganzen. Es schien als hätte er gar nichts von dem verstanden, dass ihr Vater jahrelang gepredigt hatte. Aber sie durfte es nicht sagen. Sie hatte versprochen nicht über ihn zu urteilen und keinem ein Wort zu verraten. Dennoch spürte sie, dass es sie auffraß. Diese stille Bürde machte es ihr manchmal schwer ihrem eigenen Bruder ins Gesicht zu sehen und auch wenn er sagte, dass er das alles nur tat um sie zu schützen, wusste sie nicht mehr ob er nicht längst über das Ziel hinaus war. Nicht auszudenken wenn er auch etwas mit den Versteinerungen zu tun gehabt hätte. Sicherlich kam es ihr unglaubwürdig vor, dass die Fänge Grindelwalds so weit reichen sollten, doch mittlerweile gab es wohl kaum einen den man noch als Unschuldig bezeichnen konnte. Zu anderen Zeiten wäre sie sich sicher gewesen, dass Gus damit nichts zu tun hätte, doch jetzt? Wie sollte sie noch an irgendetwas glauben? Auf beunruhigende Weise fühlte sie sich wie ein Mittäter bei allem was er tat. Bei jeder seiner Geschichten schien sie wie der stille Komplize, der verhinderte das alles kippte. Ihre Hände waren ebenso von Blut getränkt, wie die seinen; das war es was ihr Angst machte. Was sollte Jonathan nur denken, wenn er so etwas über sie erfahren würde? Wie könnte er sie dann noch mögen?

Die Dunkelhaarige war in ihren verhängnisvollen Gedanken gefangen. Nur mühselig konnte sie sich aus dem wirren Gestrüpp befreien, folgte der Stimme des Älteren und blinzelte ihm entgegen. Alles so als müsse sie sich erst vergewissern, dass er tatsächlich immer noch hier mit ihr stand und den Regenbogen betrachtete.
Oder eher gesagt, dass er sie betrachtete. Erst jetzt bemerkte sie seinen Blick auf sich, konnte nicht anders als rot anzulaufen und verlegen wieder nach vorne zu sehen. Hoffentlich hatte sie nichts im Gesicht. Nicht auszudenken was er denken würde, wenn sie sich versehentlich mit Tinte angemalt hatte oder Dreck vom Essen zur Schau trug. So unauffällig wie sie konnte rieb sie sich mit dem Handrücken über die Nasenspitze und fuhr beinahe nebensächlich noch über eine ihrer Wangen; Nichts.
Etwas ruhiger atmete die Hufflepuff aus und zwang sich daran zu glauben, dass es nichts war und nichts gab, dass dort in ihrem Gesicht ruhte. Da war nichts. Da konnte einfach nichts sein. Ganz einfach, so müsste es sein.
Vorsichtig sah sie zu ihm herüber, lächelte und nickte auf seine Worte hin. Die hatte sie ganz vergessen und es kam ihr auf einmal unangenehm vor, dass sie so lange darauf geschwiegen hatte. Sie hätte nicht gewollt, dass er glaubte das Falsche gesagt zu haben. ,,Ich bin sehr froh, dass ich diesen Moment mit dir teile’’, antwortete sie leise und wandte den Blick ab. Bei solchen Worten konnte sie ihn unmöglich auch noch ansehen. Da würde sie nur noch mehr die Farbe einer Tomate annehmen und das war das Letzte was die Hexe wollte.
,,Ich meine.. ich glaube, dass du mich verstehst Jonathan. Mit dir ist Schweigen nicht unangenehm und ich habe nicht das Gefühl, dass ich zwanghaft Jemand sein müsste, der ich nicht bin’’, erklärte sie sich. Louisa zögerte einen weiteren Moment, ehe sie den Kopf senkte. Ihre Freundinnen wären auf Grund des Regens längst zurück ins Schloss gerannt oder hätten all diese Stille mit Worten gefüllt. Es war immer fürchterlich anstrengend mit den anderen Konversation zu betreiben und dabei aufrichtig interessiert zu wirken. Nicht das sie kein Interesse hatte, sie konnte schlichtweg nicht einfach Worte aus dem Nichts nehmen und die passenden Worte brauchten bei ihr meist Stunden um gefunden zu werden. Manchmal da lag sie Nachts wach und es fielen ihr die Ausdrücke ein, die sie für all die Konversationen gebraucht hätte um so zu wirken, wie sie es gerne getan hätte.
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AFTERNOON, LAND BY THE SEA



Es erschien ihm wie eine quälend lange Zeit, die sie einfach nur da stand und nicht reagierte. Er fragte sich ob sie seine Worte einfach nur nicht verstanden hatte oder ob sie sich im Anblick des Regenbogens verloren hatte. Sonst hätte er darüber wahrscheinlich nicht nachgedacht, aber jetzt klopfte sein Herz aufgeregt und er fragte sich was sie sagen würde. Woran dachte sie wohl gerade? Nur zu gerne hätte er einen kleinen Blick in ihren Kopf geworfen und die Sekunden mit diesen spannenden Informationen überbrückt. Wie immer gab es aber keinen Weg in ihren Gedanken und es blieb ihm nur zu rätseln was sie denken könnte. Trotzdem verflog so viel Zeit, dass er langsam zu dem Schluss kam, dass es kaum seine Wahrnehmung sein konnte. Viel mehr musste es einen anderen Grund für ihr Schweigen geben.
Bevor der Gryffindor dieser Sache auf den Grund gehen konnte lief sie rot an und er wurde ebenso ein wenig rot, weil ihm erst jetzt klar wurde, dass er sie die ganze Zeit angesehen hatte. Mehr als verlegen wandte er sich dem Regenbogen wieder zu, denn seine Mutter hatte ihm mehr als einmal gesagt, dass es ganz und gar nicht höfflich war zu starren, egal warum man es tat. Es war ihm kaum aufgefallen, dass er sie so lange angesehen hatte, denn ihr Gesicht schien so wunderbar zu sein, dass er stundenlang einfach nur hätte hinsehen können und ihre Haare lagen so, dass er die einzelnen Strähnen mit einem Lächeln hätte verfolgen können, ohne in der nächsten Stunde an Langeweile zu leiden. Trotzdem schämte Jonathan sich. Sie musste ihn für einen vollkommenen Idioten halten. Leider konnte er nicht zu lange darüber nachdenken, denn die Art wie sie sich über die Nase strich war einfach nur süß und er musste sich dazu zwingen seine Aufmerksamkeit wieder dem Himmel zu schenken.
Auch wenn er es als angebracht erachtete, kam ihm keine Entschuldigung über die Lippen und er war mehr als froh, dass sie etwas sagte und ihn somit aus dieser Situation befreite, zumal sie nicht betonte, dass er gestarrte hatte. Zu seinem großen Glück betonte sie, dass sie seine Gesellschaft schätzte. Der Sykes konnte das Lächeln nicht zurückhalten. Es eroberte seine Lippen ganz von selbst. Eine leichte Wärme vor lauter Wohlbehagen breitete sich in ihm aus. Es gab nichts was er jetzt lieber von ihr gehört hätte und er konnte es nicht verhindern wieder zu ihr zu sehen. Dieses Mal aber mit dem Vorsatz definitiv nicht zu starren. “Ich bin auch froh.“ sagte er ebenso leise wie sie, setzte seinen Vorsatz dann um und betrachtete wieder den Himmel, der die schönsten Farben präsentierte, die diese Welt zu bieten hatte. Die Wasseroberfläche glitzerte immer noch und spiegelte das ganze Schauspiel an ihren glatten Flächen. In diesem Moment war der junge Mann wirklich und aus tiefstem Herzen froh, dass er diese Schönheit mit seinen Sinnen erfassen durfte. Den Regen nahm er dabei nicht mehr wahr.
Ihre Worte sorgten nur dafür, dass ein sonst so seltenes, zufriedenes Lächeln auf den Lippen des Sykes verblieb. Er wusste nicht recht was er dazu sagen sollte, fühlte sich aber mehr als geehrt, dass sie seine Nähe so empfand. “Ich hoffe sehr, dass ich dich verstehe.“ murmelte er bloß und letztendlich verstand er was sie sagen wollte und was sie fühlte, denn ihm ging es auf etwas andere Weise genauso. Sie gab ihm nicht das Gefühl um jedes Wort kämpfen zu müssen. Ein Wort das er bilden konnte war ein Erfolg und sie schätzte es, aber wenn er nicht sprechen konnte verstand sie sein Schweigen genauso. Sie konnte es akzeptieren, quälte ihn nicht mit schlechten Federn oder elenden Fragen. Es war wie ein stilles Übereinkommen, dass er nichts sagen musste, wenn er nicht wollte, dass er nicht schreiben musste, wenn es ihm nicht beliebte. Er schüttelte sich kurz, als ihm ein dicker, nasser Tropfen in den Kragen lief.
“Und ich hoffe du verstehst mich.“ sagte Jonathan fast ein wenig abwesend, denn seine Augen und Ohren hatten einen kleinen Vogel gefunden, der den Winter offenbar hier verbracht hatte oder ein richtiger Vorbote des Frühlings sein konnte. Zaghaft versuchte das kleine Ding sich an einer Melodie und Jonathan konnte nicht anders als neidisch und etwas betrübt zu sein. Nur zu gerne hätte er wieder gesungen. Doch jetzt blieb ihm nichts anderes übrig als de Vogel nachzusehen und die Mundwinkel ein wenig zu verziehen. Der Sykes wollte die Stille nicht gleich wieder durchbrechen, trotzdem wollte er sie gerne etwas fragen. “Singst du manchmal?“ es stand für ihn außer Frage, dass es gut klingen würde, wenn sie sang, denn ihre Stimme schien ihm dazu durchaus geeignet zu sein.
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und wenn der regen mit uns tanzt;
dann mach die augen zu und tanz
LOUJO - THURSDAY  
AFTERNOON, LAND BY THE SEA




Oftmals hatte Louisa sich dabei ertappt, wie sie sich gewünscht hatte Jemand anderes zu sein. Zu gern hätte sie eine spritzige Persönlichkeit gehabt, hätte liebend gern gewusst, wie man öden Konversationen etwas Farbe verlieh und wie man andere zum Lachen brachte. Stattdessen war sie immer die gewesen, die lediglich daneben oder dabei gestanden hatte. Manchmal gar, war sie sogar die, die nicht verstehen konnte worüber gelacht wurde und musste sich zwingen nicht zu glauben, dass über sie gelacht wurde. Selbst ihre Familie hatte ihr zu bedenken gegeben, dass es leichter wäre sie nicht misszuverstehen, wenn sie öfter Mal den Mund aufmachen würde. Stattdessen aber wurde sie nur noch stiller und zwang sich selbst dann zu einem Lächeln, wenn ihr nicht danach war. Alles nur um letztlich die Menschen glücklich zu machen, von denen sie gehofft hatte, dass sie all das nicht brauchen würde. Das war wohl immer so gewesen, außer bei ihrer Mutter, die hatte sich mit ihrem ruhigem Wässerchen von Tochter immer trotzdem verstanden, hatte sie in den Arm genommen und ihr über den off gestrichen, stumm murmelnd, dass alles irgendwann gut werden würde. Nur musste sich die Dunkelhaarige langsam eingestehen, dass die Zeiten vorbei waren in denen sie schluchzend in Mutters Arme flüchten konnte, wenn die Welt einmal mehr ihre grausame Seite zeigte. Vielleicht strahlte sie deswegen so vor Glück, weil sie eben jene Geborgenheit nun bei Jonathan zu finden glaubte, das selbe wohlige Gefühl ohne sich dabei wie ein kleines Mädchen zu fühlen. Sie fühlte sich schlichtweg verstanden und irgendwie angekommen.
,,Wenn mich Jemand versteht, dann wohl du’’, antwortete sie lächelnd und schaute zu ihm herüber. Wenn es nach der Jüngeren ging, dann durfte Jonathan nur allzu gern wissen, dass sie sich bei ihm wie Zuhause fühlte. Nur das sie ihn mit ihrer Mutter verglichen hatte, dass sollte er nicht wissen, ganz gleich in welchem Zusammenhang auch immer.

Langsam nur folgte ihr eigener Blick dem des Anderen, ehe sie Beide ihr Augenmerk ganz auf den Vogel gerichtet hatten, der sich einen Weg durch die Tropfen suchte. An einem warmen Sommertag hätte ihr Kater Anton wohl besonders Gefallen an dem kleinen Vogel gefunden, auch wenn die Bosworth sich dann wieder die Augen verdrehend wiedergefunden hätte. Sie war sich sicher, dass dieser selbst jetzt im Regen versucht hätte dem Vogel zu folgen. Sicherlich wäre Anton auch gescheitert aber versucht hätte er es trotzdem, allein um dem Fremden, in diesem Fall Jonathan, zu imponieren und zu beweisen was er für eine Raubkatze war.
,,Ich hoffe auch, dass ich dich verstehe’’, flüsterte sie leise und legte den Kopf schief, derweil der Vogel bereits aus ihrer Sichtweite zu verschwinden schien. Beinahe hätte sie ihm, wie einem alten Freund nachgesungen, drehte sich aber stattdessen lieber wieder dem Gryffindor zu. Lou hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen, derweil sie über seine Frage nachdachte und musste sich zwingen nicht wieder rot anzulaufen. ,,Ich singe.. manchmal! Es ist eher ein Summen, weil ich fürchte, dass sich sonst Jemand beschwert. Ich habe gehört, dass du früher gesungen hast’’, plapperte sie drauf los. Noch im selben Moment lief sie rot an. Hatte sie gerade? Oh.
,,Nun, ich meine also.. eine meiner Mitschülerinnen hat mir erzählt, dass du eine Zeit lang im Chor warst’’, korrigierte sie sich. Nicht das sie fragen gestellt hatte, was die anderen so wussten. Neeeeein, sowas würde sie niemals tun. Niemals. Schließlich gehörte es sich nicht so viele Fragen zu stellen und noch weniger so neugierig, wie aufdringlich zu sein.
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