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Dorcas Meadowes & Niall Montrose 08. May 1943, early afternoon, black lake _______________________________________ Sichtlich begeistert - nämlich so rein gar nicht, machte Niall sich an diesem Nachmittag auf dem Weg zum See. Wieder einmal hatten sie in Pflege magischer Geschöpfe, eine Aufgabe bekommen, die absolut nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen des jungen Mannes gehörte. Einen Molch fangen? Niall hatte wahrlich andere Probleme, als sich mit solchen Geschöpfen auseinander zu setzen. Wage konnte er sich noch an eine Begegnung mit einem von diesen besagten Kreaturen erinnern. Bei dieser hatte er Leander kennengelernt und hinterher eine Flosse, anstatt seiner Hand besessen, ein kleines Grinsen huschte über sein Gesicht. Lovegood war wirklich ein gewöhnungsbedürftiger Zauberer, dennoch herzensgut. Mittlerweile war er Nialls bester Freund geworden, einige tolle Erlebnisse und Erfahrungen verbunden sie. Hatten das Band der Freundschaft enger geknüpft und sie zu Vertrauten gemacht. Niall schämte sich immer ein wenig, denn eigentlich hatte er nie ein Geheimnis vor Leander gehabt, doch seit seinem Unfall war dies auch anders. Nicht mal er wusste die ganze Wahrheit. Der Nachmittag bot zumindest einigermaßen gutes Wetter, bald würde Niall auch wieder das Training im Wasser aufnehmen können. Schwimmen war ebenfalls immer ein Steckenpferd des Hufflepuff gewesen oder besser gesagt - Sport im Allgemeinen war Nialls Leben gewesen. Mittlerweile hatte der junge Mann sich so gut mit seinem Bein arrangiert, dass man schon genau hinsehen musste, um seinen Gehfehler zu erkennen. Ein wenig Stolz durchtrieb ihn, denn wer hätte schon damit gerechnet? Vielleicht würde er auch irgendwann den Weg auf den Besen zurück finden und wieder spielen können, denn auch seine Gleichgewichtsaussetzer wurden weniger. Sein Optimismus war zurück gekehrt und auch seine Laune schien momentan wenig vorgespielt. Kurz noch den Mantel über die Schultern geworfen und den Schal umgelegt, dann ging es auch schon Richtung See. Zwar konnte Niall ein >Ohnegleichen< in Pflege magischer Geschöpfe vorweisen, doch musste er trotzdem zugeben, dass der Umgang mit den Kreaturen ihm nicht unbedingt gefiel. Sein größtes Problem spiegelte sich nämlich immer wieder heraus und dies war Handeln, ohne großartig darüber nachzudenken. Oft handelte er impulsiv, was ihn schon des Öfteren in komische Situationen gebracht hatte. Unterwegs traf er ein paar bekannte Gesichter, welchen er freundlich zunickte. Manche fragten ihn, wohin ihn sein Weg führte. Meistens hob er dann ein Einmachglas in die Höhe und nuschelte etwas von: Er hätte noch Etwas unten am See zu erledigen. Meistens erntete er dann mitleidige Blicke, denn diese Aufgaben waren bei allen Schülern nicht unbedingt beliebt. Am See angekommen legte er zunächst seine Umhängetasche, seinen Schal und seinen Mantel in den Rasen. Zog Schuhe und Socken aus. Machte sich ein wenig fluchend daran, seine Hosenbeine und Hemdsärmel hochzukrempeln und hielt Ausschau nach anderen Schülern, die eventueller Weise seine pechschwarze Narbe am Bein sehen könnten. Dafür schämte er sich nämlich noch immer. Er kämpfte sich ein wenig durch das dichte Schilf und stand wenig später mit den Füßen der Pampe. "Bei Merlins Bart, wenn ich nicht wüsste, dass ihr euch hier am liebsten aufhaltet..." murmelte er vor sich hin und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Das Einmachglas in der Linken und den kleinen selbstgebastelten Kescher in der Rechten, wartete Niall auf die Molche. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es, bis sich eins dieser Geschöpfe zeigte und zu allem Überfluss noch an seinem Bein hinauf kroch. Solange sie sich nicht bedroht fühlten, würden sie ihm zumindest keine Flosse an zaubern. Gerade als er seinen neuen kleinen Freund in das Einmachglas befördern wollte, sah er noch einen Weiteren an sich hochklettern. Lea würde ihnen wahrscheinlich nun Namen geben - kurz überlegte Niall, doch dann schüttelte er den Kopf. Er verbrachte eindeutig zu viel Zeit mit Lovegood. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, bis Niall beide Molche in das Einmachglas befördert hatte und schließlich wieder aus dem Schilf hervor trat. Seine Füße waren mit Schlamm bedeckt und auf seinen Armen war eine deutliche Gänsehaut zu erkennen. Er musste schnellstmöglich wieder in seine Socken, sodass er sich dazu entschied, die Füße am Steg abzuwaschen. Vorsichtig stellte er das Glas neben seine Schultasche und ging leichtfüßig hinüber. Fast ein wenig erschrocken blieb Niall stehen und betrachtete das Mädchen, welches dort auf dem Bauch lag und mit beiden Händen im Wasser grabbelte. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, denn es dauerte nicht lange bis er sie erkannte. Es war Dorcas. Oft lief er ihr in letzter Zeit einfach über den Weg, ob es wohl Schicksal war, dass er sie auch heute wieder antraf? Sie waren mittlerweile soetwas wie Freunde geworden und verbrachten öfter ihre Freitzeit miteinander. Die Meadowes zog ihn mit ihrer Individualität an - ok Richard würde nun wahrscheinlich sagen : Niall, du hast auch echt einen Hang zu schrägen Typen. Aber Dorcas reizte ihn aus irgend einem Grund. Er verbrachte einfach gerne Zeit mit ihr. Langsam und darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, schlich er sich an seine hübsche Mitschülerin heran. Sie schien ihn nicht zu bemerken, war wahrscheinlich viel zu sehr damit beschäftigt, sich nicht all zu nass zu machen. Kurz hinter ihr ging Niall in die Hocke und beobachtete die Blondine ein wenig. Zugegeben achtete er zumeinst auf ihre weiblichen Reize. "Was machst du da?" , fragte er schließlich und legte den Kopf ein wenig schief. Das Bild was sich ihm bot, war nämlich ziemlich ulkig. Hatte sie etwa im Unterricht nicht aufgepasst? Denn wenn sie ebenfalls Molche fangen wollte, musste sie eindeutig ins Schilf hinein. |
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DROCAS MEADOWES & NIALL MONTROSE 08. Mai 1943 | nachmittag | See Schon seit sie diese Aufgabe im Unterricht aufgetragen bekamen, hatte Dorcas ein ungutes Gefühl im Bauch. Die ganze Woche hatte sie es vor sich her geschoben und war nicht in die Nähe des Sees gegangen. Zwar hielt sich die Gryffindor gern am See auf, an ruhigen Tagen um die Stille zu genießen, aber sie hielt immer einen gesunden Abstand zu dem dunklen Nass. Ihre Furcht davor war einfach zu groß und nach all den Geschichten, die sie über die Lebewesen, die dort drin leben sollen, gehört hatte, würde sie nicht einmal einen kleinen Zeh dort freiwillig hinein setzen. Dienstags nach dem Unterricht hatte sie dem See noch keinerlei Beachtung geschenkt. Auch Mittwoch hatte sie den Gedanken daran einfach beiseite geschoben. Erst Donnerstag hatte sie einen Blick aus der Ferne gewagt. Allerdings war ihr bei dem Gedanken, in den See zu steigen, bereits der Schweiß ausgebrochen und so hatte sie sich schnell wieder vom Fenster, hoch oben im Gryffindorgemeinschaftsraum, abgewandt und lieber ihre Hausaufgaben für Zaubertränke vorgezogen. Bis heute hatte sie einen Bogen um den See gemacht und sich mit Ausreden davon abgehalten in seine Nähe zu gehen. Richard hatte seinen Molch bereits nach der vergangenen Pflege magischer Geschöpfe Stunde besorgt. Sie beide arbeiten im Unterricht zusammen und eigentlich wollte er auch mit ihr den Molch holen, allerdings hatte Dorcas sich davor gedrückt und dabei zugesehen, wie der Potter freudestrahlend seinen Umhang über den Kopf zog und zusammen mit Schuhe und Socken auf einen Haufen warf. Mit einem Satz war er im See und tollte zusammen mit dem Kraken im kalten Wasser herum. Allein bei dem Anblick bekam Dorcas bereits eine Gänsehaut. Allerdings hatte eine kleine Überraschung in ihrem Umhang heute morgen ihr wieder unweigerlich in Erinnerung gerufen, dass sie noch immer hierher musste. Nach dem sie sich ihre Uniform und den Umhang übergezogen hatte kroch ihr etwas kaltes, glattes aus dem Kragen und krabbelte an ihrem Hals hoch. Angewidert packte Dorcas das Kleine Etwas und erkannte es als den schwarzen Molch, den sie für den Pflege magischer Geschöpfe Unterricht fangen sollten. In roter Farbe und schauriger Schrift stand auf seinem Rücken geschrieben „Die Zeit ist reif“. Dorcas verzog den Mund als hätte sie auf eine Zitronenscheibe gebissen. Schnaufend hatte sie das Getier in ihre Umhangtasche gestopft und stieg die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter. Unten angekommen warf sie Richard Potter den Molch mitten ins Gesicht, wo er mit seinen Pranken einfach kleben blieb. Der Gryffindor wirkte nicht einmal sonderlich überrascht, er lachte ihr einfach nur entgegen. „Du hast meine Nachricht also erhalten?“, sagte er belustigt, während er versuchte seine rechte Wange von einer Pranke des schleimigen Tieres zu befreien. Mit einem leisen Plöpp löste sie sich und hinterließ kleine rote Flecken auf seiner Wange, die aussahen wie winzige Knutschflecken. „Ich geh ja schon“, murrte Dorcas genervt, während sie auf das Gemälde zuging. „Oh sie mal, Plötze ist eingeschlafen!“, rief Richard entzückt und kraulte den schwarzen Kopf des Molches, dessen einer Arm schlaff herunter baumelte und sich nun nur noch mit einem Arm und zwei Beinen an seiner Wange festhielt. „Sicher, dass er nicht tot ist?“, fragte Dorcas und hob eine Braue. „Nein ich höre ihn schnarchen“, meinte Richard und grinste. Dorcas schüttelte den Kopf und trat aus dem Gemälde. Nun lag sie auf dem Bauch auf dem Steg und fischte mit ihren Händen im dunklen Wasser des Sees. Sie könnte natürlich ans Ufer gehen und im seichten Wasser, zwischen dem Schilf, nach den Molchen suchen, wo sich die meisten aufhielten, aber ihre Angst vor Gewässer verbat ihr sogar das. Es hatte ihr sogar schon einige Überwindung gekostet überhaupt ihre Hände hinein zu stecken. Sie konnte nichts erknnen, nicht einmal eine Finger breit konnte sie in das schlammige Wasser sehen und das war es, was ihr unter anderem solche Angst machte. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie schon so auf dem Steg hockte, vermutlich eine halbe Ewigkeit und in dieser Zeit fand sie absolut nichts. Frustriert ließ Dorcas ihre Hände baumeln und starrte ihr eigenes Spiegelbild an, welches sich im Wasser leicht bewegte. Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht hineinsteigen. Ihre Angst ließ es unangenehm in ihrem Magen rumoren. Aber ihr war selbst klar, dass sie so niemals an ihren Molch kommen würde. Sie könnte Richard fragen, ob er für sie den Molch holen würde und sicher würde er es sofort für sie tun, schon allein weil er Spaß daran hatte. Doch sie wollte sich diese Blöße nicht geben, er hielt ihre Angst nämlich nur für Ekel und das sollte er gerne weiterhin glauben. Eine steile Falte bildete sich auf ihrer Stirn, während sie grüblerisch weiter ins Wasser blickte. Sie könnte sich natürlich auch auf ihren Besen setzen, sich fest an ihn krallen und dann über das Schilf fliegen, aber das würde vollkommen lächerlich aussehen. Das wäre also auch keine Option. Sie musste also wohl oder übel tiefer in das Wasser greifen. Langsam rutschte sie weiter über die Kante des Stegs. Ihr Oberkörper hing nun beinah komplett über der Oberfläche und nur noch Beine und Hüfte gaben ihr auf dem Steg halt. Dann versuchte sie es weiter. Aber auch diese Methode war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Dass sich ihr jemand näherte bekam die Gryffindor gar nicht mit, sie war zu sehr darauf konzentriert ihre Körperspannung aufrecht zu erhalten, damit sie nicht einfach einen Köpper machte. Die laute Stimme hinter ihr ließ sie allerdings derart zusammenzucken, dass sie für einen kurzen Moment das Gleichgewicht verlor, was sie gefährlich nach vorne rutschen ließ. Dorcas versuchte noch ihre Arme hochzureißen und sich am Holz festzukrallen, allerdings landete sie einfach Kopf über im Wasser. Noch bevor sie wirklich realisiert hatte was gerade passierte, war sie bereits komplett eingetaucht. Der aufgewirbelte Schlamm, Algen, Blätter und Geäst raubten ihr die Sicht und ihre Panik stieg so schlagartig auf, dass sie augenblicklich vollkommen ihre Orientierung verlor. Ihr Herz raste unkontrolliert in ihrer Brust, ihre Muskeln verspannten sich schmerzhaft und verhinderten jede Bewegung. Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst und der Drang nach Luft zu schnappen steigerte ihre Angst nur noch um ein vielfaches. Dieses beklemmende Gefühl lähmte ihren Körper, die Dunkelheit, die alles verbarg und das Gefühl von einer Strömung die sie mit sich zog, obwohl sie gar nicht existierte, waren grauenvoll. Es war genau wie damals. Ihre Lungen juckten und brannten, schrien nach Luft. Erst jetzt, als ihr Verstand begriff, dass sie drohte zu ertrinken, schaffte sie es sich in Bewegung zu setzen. Doch sie wusste nicht wohin. Es sah alles gleich aus, oben und unten, links und rechts. Das Tageslicht schaffte es nicht zu ihr durchzudringen und ihr einen Anhaltspunkt zu geben. Ihre Lungen fühlten sich an, als würden sie reißen und so saugte ihr Körper reflexartig nach Luft, nur war es nicht Luft die ihre Lungen füllte, sondern Wasser. Ausgerechnet so musste ihr Leben also zu Ende gehen? Auf der Suche nach einem Molch? Das würde ihr Gideon sicher für immer vor halten. |
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Dorcas Meadowes & Niall Montrose 08. May 1943, early afternoon, black lake
_______________________________________ Niall hatte noch nie ein Problem mit Wasser gehabt, da es seinen Eltern sehr wichtig war, dass er schon als Kind schwimmen lernte. Oft hatte die Familie Montrose Ausflüge zum Meer gemacht. Außerdem war der june Mann ein Ire und es gab nicht viele Iren, die das Wasser verabscheuten. Es war perfekt um seine Muskeln zu trainieren und bot im Sommer eine angenehme Abkühlung. Noch nie hatte Niall darüber nachgedacht, dass Jemand schlechte Erfahrungen mit Wasser gemacht haben könnte. Somit fand er die Situation, welche sich ihm bot, mehr als ulkig. Wie konnte er auch ahnen, dass Dorcas Angst verspürte bei diesem Thema. Nachdem er seine Frage ausgesprochen hatte, erschrak die Blondine vor ihm so sehr, dass sie wild mit den Armen schlug und das Gleichgewicht verlor. Bevor Niall jedoch reagieren konnte, um sie im letzten Moment vielleicht doch noch vor dem kalten Wasser zu bewahren, plumpste das Mädchen unsanft, mitsamt allen Sachen in den schwarzen See. Es verlangte schon einiges an Körperbeherrschung, dass Niall nicht in schallendes Gelächter ausbrach. Wahrscheinlich würde er gleich das Donnerwetter seines Lebens erleben, wenn Dorcas wieder auftauchte. Blasen stiegen auf, doch auf seine Mitschülerin wartete er vergebens. Eilig ging Niall bis zum Ende des Stegs und sah in das mittlerweile wieder ruhige Wasser. Immer wieder stiegen ein paar Bläschen auf. "Dorcas, dass ist nicht witzig!!", rief er unsicher und wollte nach seinem Zauberstab greifen. Dieser lag jedoch bei seinen Sachen und diese waren eindeutig zu weit entfernt. Der junge Montrose zögerte nicht mehr lange, zog Hose und Hemd aus und sprang in das eiskalte Seewasser. Nach einem tiefen Atemzug, tauchte er dort unter, wo Dorcas verschwunden war. Das Wasser war trüb und es war keine Leichtigkeit, Dorcas auszumachen. Eigentlich griff Niall nur mit seinen Händen immer wieder zu, in der Hoffnung, das junge Mädchen zu fassen zu bekommen. Sein Herz hämmerte und seine Lungen schmerzten, denn Tauchen, gehörte auch nicht zu seinen Paradedisziplinen. Gerade als er wieder auftauchen wollte, um sich mit neuer Luft zu versorgen, bekam er einen Arm zu fassen, an welchem er hart zog. Inständig hoffte er Dorcas erwischt zu haben und nicht irgend eine Wasserleiche. Niall strampelte mit den Füßen, ihren Arm fest im Griff. Die Zeit bis zur Wasseroberfläche schien ewig zu dauern und mit jedem Beinschlag wurde ihm bewusster, wie gefährlich diese Situation war. Dann endlich, erst sein Kopf und dann ihr Kopf, durchbrachen die Wasseroberfläche. Gierig schnappte der junge Hufflepuff nach Luft, legte dann den Arm um Dorcas und schleppte sie so zum Ufer. Er als er sie komplett aus dem Wasser gezogen hatte, wagte er einen Blick auf sie. "Dorcs...?", schrie er sie fast an und klatschte an ihre Wangen. Sie atmete nicht, wahrscheinlich hatte sie zu viel Wasser geschluckt. Lange Zeit zu überlegen blieb Niall nicht, er funktionierte einfach. Instinktiv beatmete er sie und begann dann mit einer Herzmassage. "Komm schon Dorcas!", ächzte er unter der Anstrengung. Beatmung - und da endlich schien wieder Leben in ihren Körper zu kehren. Wasser floss aus ihrem Mund sie atmete wieder. Niall hatte keine Berührungsängste und drehte sie, vielleicht ein wenig unsanft, auf die Seite. So konnte das Wasser aus ihren Lungen ohne große Probleme ablaufen. Sein Atem ging schwer und erst jetzt merkte er, wie kalt Dorcas war. "Du hast mir eine scheiss Angst gemacht." , sagte er dann und zog sie so in seinen Arm, dass er sie wenigstens ein bisschen wärmen konnte. Wie wichtig seine Mitschülerin ihm in der letzten Zeit geworden war, merkte er erst jetzt. Jetzt, wo er sie beinahe verloren hätte. |
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DROCAS MEADOWES & NIALL MONTROSE 08. Mai 1943 | nachmittag | See
Niemals hätte sie gedacht, dieses Gefühl noch einmal durchleben zu müssen. Es hatte sich seit damals nicht verändert. Ihr Körper war taub und er fühlte sich so schwer an, als hätte man ein sinkendes Schiff an ihren Knöchel gebunden, welches sie nun immer weiter in die Tiefe zog. Ihre Arme trieben leblos neben ihr her und ihre Haare schwebten wie ein blondes Netz in der Dunkelheit. Kurz bevor sich ihre Augen schlossen erkannte sie hektische Bewegungen im Wasser, aber sie waren zu weit weg und ihre Arme zu schwer, als dass sie auch nur einen Millimeter hätte regen können. Dann umfing sie auch im Geiste Dunkelheit. Erst als sich ihr Körper einmal kurz aufbäumte und ein großer Schwall Wasser aus ihren Lungen floss kam sie wieder zu Bewusstsein. Schnell wurde sie auf die Seite gedreht und Dorcas konnte spüren wie der Druck in ihrem Inneren abnahm und die Flüssigkeit endlich entwich. Die Gryffindor hustete heftig und gleich mehrere Schwälle von dem dunklen Wasser rannen aus ihrem Mundwinkel. Ihre Hand bohrte sich in das Gras, während sie sich vor Hustenanfällen schüttelte. Erst nach gefühlten fünf Litern Wasser beruhigte sie sich allmählich und schnappte dann krächzend nach Luft. In ihren Lungen kratzte und schmerzte es und ihr Hals fühlte sich trotz der Mengen an Flüssigkeit, die eben noch hindurch geflossen waren furchtbar trocken an. Jemand richtete sie auf, erleichterte ihr somit das Atmen und zog sie in eine wärmende Umarmung. Normalerweise hätte sich Dorcas wohl mit aller Kraft dagegen gesträubt, allerdings ließ sie das einfach über sich ergehen, da ihre Arme ihr noch nicht so wirklich gehorchen wollten. Erst jetzt bemerkte sie, dass es Niall war. Während sich ihre Lungen fieberhaft mit Sauerstoff füllten sah sie den Hufflepuff mit großen Augen an. Schweratmend lag sie da, mit vor der Brust verkrampften Armen und sah ihn einfach nur an. Sein Haar und sein Körper waren tropfnass und dunkle Wasserperlen fielen von seinen Haarspitzen auf ihre Stirn, ließen sie immer wieder leicht zusammenzucken und rannen an ihrer Schläfe und ihren Wangen hinab. Die Angst und die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie wollte nicht, dass er sich um sie sorgte, schließlich war es ihre eigene Dummheit gewesen. Sie öffnete den Mund, allerdings konnte sie keinen Ton hervorbringen. Stattdessen packte sie ein erneuter Hustenanfall. Sie riss die Hände vor den Mund und würgte die letzten verbliebenen Reste Wasser aus ihrer Lunge. Ihr Blick fiel auf das Wasser, welches sanft ans Ufer schwappte und ihrer Meinung nach noch viel zu nah war. Dorcas drückte sich unwillkürlich dichter an Niall und zog ihre Beine an. Na großartig. Nun würde sie noch mehr auf Abstand bleiben. Wieso musste ausgerechnet immer ihr so etwas passieren? „Entschuldige“, sagte Dorcas heiser. Ihre Stimme hörte sich an als hätte jemand mit Schmirgelpapier über ihre Stimmenbänder gerieben. Es war ihr wirklich unangenehm, dass sie da hineingeraten war und dass sie sich nur aufgrund ihrer eigenen Panik nicht selbst hatte helfen können. Nur ihre Familie wusste von ihrer starken Angst vor Wasser. Sie hatte niemandem von dem Unfall vor vielen Jahren erzählt, weil sie es einfach für unwichtig gehalten und es sich nie ergeben hatte. Sie zeigte nicht gerne ihre Schwächen und sicher wollte sie ihm nicht auch noch zur Last fallen. Das Ganze war ja schon peinlich genug. Dorcas ließ ihre Arme sinken und stemmte sie ins Gras. Vorsichtig versuchte sie sich aufzurichten. Nur so richtig gelingen wollte es noch nicht. Es dauerte einen kleinen Moment, bis sich die Gryffindor in eine sitzende Position begeben hatte. Sie strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und warf wieder einen Blick auf den dunklen See. Dorcas biss sich auf die Unterlippe und schlang ihre Arme um ihre Knie. Noch immer fiel ihr das Atmen schwer, aber ihre Lungen erfreuten sich an der neugewonnen Luft. „Das ist so peinlich.“ |
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