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If you need me, call me


PAMELA & BUCHANAN
24. Dezember 1942 - Gegen Abend im St. Mungos




Besiegt von der eigenen kleinen Schwester. Der Begriff besiegt hatte dabei natürlich einen faden Nachgeschmack hinterlassen, schlimmer noch als der Knochenbruch den er sich zugezogen hatte. In seinem gesamten Leben war er noch nie vom Besen geworfen worden, sicherlich war es gewagt gewesen durch ein Gewitter hindurch zu fliegen, doch Beide hatten es trotzdem gewagt. Nur das seine Schwester sich nichts getan hatte. Eine kräftige Windböe riss den Bogen entzwei und zwischen dunklen Wolken begann der Sturzflug. Er erinnerte sich noch daran, dass sein Sturz verlangsamt worden war, ehe er unsanft auf dem Boden auftraf. Das Ergebnis? Zwei gebrochene Rippen und der linke Arm gebrochen. An sich hatte er Glück, das hatte er heute oft genug gehört. Glück. Ebenso hatte man ihm gesagt, dass es von einem älteren Umstand eine kleine Schwierigkeit mit seiner Achillesferse gab, welche anscheinend nicht so lag wie sie liegen sollte. Der junge Slytherin hatte nicht den Hauch einer Ahnung wie das hatte passieren können.
Doch eben wegen jenem Umstand trug er einen Verband um den Brustkorb, bekam in regelmäßigen Abständen eine merkwürdige, zähe Pastete auf die Ferse geschmiert und man schaute nach ob alles in Ordnung war. Alles nur weil seine Eltern Geld hatten. Ein akzeptabler Umstand also. Dennoch fragte er sich warum dies ausgerechnet an den Weihnachtstagen hatte passieren müssen.

Der Plattenspieler spielte de Werke von Debussy in leisen Tönen und sollte den weniger angenehmen Zustand des Besitzers dieser Platte wohl ein wenig Milde stimmen. Auch wenn der Erfolg nur gering war, so war es Buchanan dennoch gelungen zu den sanften Melodien ein Auge zu schließen. Schließlich gab es nicht viel was er hier tun könnte. Zwar lagen Grußkarten, Blumen und ein paar literarische Werke auf dem Tisch neben seinem Bett. Doch vermochte keines dieser Dinge seine Aufmerksamkeit auch nur ansatzweise zu wecken.
Schritte ließen ihn aus dem ruhenden Zustand hochfahren, seine Hand umschloss den Zauberstab der in der Nähe lag. Würde er diese Panik oder eher gesagt diese Misstrauen jemals loswerden können? Aus dem Plattenspieler drangen leise die Töne ersten Töne einer seiner Lieblingsstücke, La fille aux cheveux de lin. Erst da erhaschte er einen Blick auf das Mädchen zu welchem die Schritte gehörten. Beinahe wäre ihm wohl der Mund aufgeklappt als er seine Mitschülerin dort mit einem Tablett Essen vor sich stehen sah. Noch vor den Ferien war er ihr absichtlich aus dem Weg gegangen, war ihr ausgewichen und hatte versucht sie nie wieder zu sehen. Nachdem er ihr derart nah gewesen war. Zwar war es ein naiver Plan gewesen, voller Lücken und zugleich von solch kindischem Instinkt, dass er nur hatte schief gehen können, hatte jedoch fantastisch funktioniert bis er sie hier antraf. Noch bevor er sie jedoch fragen konnte was sie hier tat, beantwortete er die Frage selbst. Schließlich wusste er den Beruf ihrer Mutter, hatte sie gesehen und sie an dem feurigen Haar erkannte, was bei ihrer Tochter ebenso auftrat nur ein wenig abgeschwächt. Vorsichtig versuchte er sich aufzusetzen, versuchte weniger geschwächt und gepeinigt auszusehen als er es tat. Seine Brustkorb schmerzte als er sein Gewicht verlagerte und an dem Kissen hochrutschte um seinen Oberkörper in eine aufrechte Lage zu bringen.

,,Welch Überraschung dich hier zu erblicken, sprach er leise und sah hinauf zu ihrem Gesicht. Dabei war es an sich keine Überraschung. Rosier wusste um den Zustand ihrer Familie. Sie hatte gehofft ihren Vater an den Festtagen zu sehen, doch wenn überhaupt war alles was sie bekommen hatte ein lächerlicher Brief, möglicherweise ein Telegram. Nicht einmal einen Anruf würden sie ihm zugelassen haben, deswegen war sie nun hier mit ihrer Mutter. Lenkte sich ab, vergaß die Sorgen in dem sie sich mit denen von Anderen belud. Schon als sie begann zu erzählen, dass ihr Vater im Krieg diente hatte Buck sich nicht von seiner charmantesten Seite gezeigt. Schließlich hatte er ihr offenbart für wie unwahrscheinlich er dessen Überleben hielt und er sich nur zu gut vorstellen könnte, dass ein lächerlicher Muggel wie er sicherlich ein ebenso erbärmliches Ende finden würde. Damit hatte sie die Nachhilfe Stunde beendet und sie hatte die Tasse nach ihm geworfen und dann sein Buch nach ihm geworfen. Wenige Tage später hatte sie sich geweigert zu den Proben zu kommen und ebenso war sie ihm ausgewichen. Ein Akt der bei ihm nur auf vollkommene Verwunderung traf. Schließlich hatte er ihr nur die Wahrheit entgegen gebracht. Letzten Endes hatte der Zauberer sich mit einem Strauß Blumen vor sie gestellt und sie in der Bibliothek abgepasst. Entschuldigt hatte er sich nicht, das sprach gegen seine Natur und jeden seiner Charakterzüge. Mit dem Strauß Blumen in der Hand hatte er ihr gesagt, dass es nicht seine Absicht gewesen war sie zu kränken und sie nun bitte wieder zu den vorigen Umgangsformen zurück springen könnten. Was sie darin gesehen hatte konnte er sich nicht erklären, doch sie hatte ihn umarmt und danach schien alles wieder beim Alten zu sein, nur ihr Blick nicht mehr, in diesem schien ab dem Zeitpunkt etwas weitaus weicheres zu liegen als zuvor.
,,Ich hoffe das Essen ist genießbar'', meinte er mit einem skeptischen Blick zu dem Tablett in ihren Händen.
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kill so kind



PAMELA &PUCKY& BUCHANAN
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS
You don't have to kill so kind
Pretend to ease my mind





Von Natur aus war Pam eine Person, die immer bereit war zu helfen. Nicht nur wenn es darum ging, anderen Schülern bei ihren Hausaufgaben oder einem ganzen Fach zu helfen, nein auch bei richtigen gesundheitlichen Problemen. So hatte sie ihrer Mutter angeboten ihr über die Ferien im St. Mungo Hospital auszuhelfen, denn dort gab es immer was zu tun. Selbst obwohl sie über Weihnachten arbeiten würde. Doch die Erfahrungen mit der Pflege von Kranken hatte sie schließlich auch schon, denn schon des Öfteren hatte sie an der Bettkante ihres kleinen Bruders die Zeit verbracht, während er sich durch die quälenden Nebenwirkungen einer Grippe quälte. Schließlich arbeitete ihre Mutter und ihr Vater ebenfalls - wenn er denn gerade nicht im Krieg für sein Land kämpfte – und konnten sich nicht immer selber um Krankheitsfälle kümmern. Und so blieb es oft an ihr selber hängen, die Ordnung im Haus beizubehalten, denn ihre beiden größeren Schwestern waren ausgezogen, hatten ihre eigenen Familien gegründet und auch einen eigenen Haushalt zu führen. Das gleiche stand Pam auch noch bevor und ihre Eltern hatten bereits das ein oder andere Gespräch mit ihr über ihren zukünftigen Ehemann gehabt. Über einen Ehemann, den es noch nicht einmal gab, denn bisher hatte die Gryffindor noch keine passende Wahl treffen können. Oder besser gesagt, bisher hatten noch nicht viele ein offensichtliches Interesse bekundet. Doch trotzdem kam der Druck von allen Seiten, immer wieder wurde ihr gesagt, sie soll so schnell wie möglich heiraten. So lange sie noch jung und hübsch war. Wobei sie den Begriff ‚hübsch‘ auf sich selbst bezogen unpassend fand. Zu oft sah sie in den Spiegel, drehte und wandte ihren Kopf, doch selbst von allen Seiten und Winkeln betrachtet, konnte die Rothaarige nicht ausmachen, wieso man sie als hübsch bezeichnete. Und jedes Mal musste sie daran denken, wie schlimm sie aussah, wenn sie weinte. Dann wurden ihre Wangen leuchtend Rot, genauso wie ihre Nase. Und die Grimasse die sie dann erst zog! Schrecklich. Das war nur der eine Grund von zwei, wieso sie nicht oft weinte. Der zweite war, weil sie ihren Stolz besaß. Und außerdem war sie eine mutige Löwin. Und Löwinnen weinten nicht. Doch es kam trotzdem immer mal wieder vor. Doch für Pamela war es meistens immer nur ein ausschlaggebender Grund. Dieser Grund hatte zwei Beine, sah gut aus und war ein Slytherin. Wobei die Rothaarige sich sicher war, dass in ihr einfach nur das Mädchen und die Pubertät mit ihr durch gingen, wenn es ein Mal wieder zu mehr oder weniger stummen Tränen kam.
Und besonders in den letzten Wochen hatte sie oftmals im Bett gelegen, hellwach und kleingemacht in der Decke gehüllt liegend, während ihr unwillkürlich die ein oder andere Träne über die Wange auf das Laken gelaufen war. Kein Laut hatte ihre Lippen verlassen, denn sie wollte immerhin keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So hatte sie lange immer nur den leisen Atem ihrer Mitschülerinnen gelauscht, während sie selbst erst Stunden später schlaf fand. Die letzten Wochen vor den Winterferien waren unglaublich belastend für sie gewesen und das nur wegen einer einzigen Person. Einer Person, die ihr nach diesem kleinen Malheur noch mehr die kalte Schulter gezeigt und sie völlig ignoriert hatte. Und als wäre das nicht genug, war er ihr auch noch aus dem Weg gegangen. Das hatte der Gryffindor ganz sicher nicht geholfen, nein, es hatte zu ihrem Leid eher beigetragen. Erst nahm er ihr etwas, was sie nie wieder zurückbekommen würde (was heutzutage als unverheiratete Frau beinahe wohl schon schändlich war) und dann behandelte er sie wie Luft. An sich zeigte sie es ihrer Außenwelt nicht, sie fraß es lieber in sich hinein, denn Pam konnte auch mit niemandem darüber reden. Mit keiner ihrer Freundinnen, auch nicht mit ihrer Mutter, nicht einmal Selbstgespräche konnte sie darüber führen.

Da die Winterferien lange waren und Pamela sich sicher war, dass sie unbeschäftigt viel zu viel freie Zeit hätte, um sich nur weiter schmerzhaft darüber Gedanken zu machen, war ihr die Idee als eine Art Assistentin im Hospital zu agieren gekommen. Die Rothaarige hatte schon viel über Heilkunde von ihrer Mutter gelernt, so wurde sie auch ohne weitere Probleme angestellt. Die Arbeit kam ihr sehr gelegen und sie machte sich kaum noch Kopf über etwas anderes, als die Arbeit. Zumindest wenn sie nicht zu Hause war. Dann wurde sie wieder von allem möglichen heimgesucht.
So hatte Pam natürlich auch nicht erwartet, dass ausgerechnet das, von dem sie dachte endlich geflüchtet zu sein, ihr wieder begegnete. Es wurde gerade das Abendessen verteilt und sie war im Erdgeschoss eingeteilt, wo Utensilien-Unglücke behandelt wurden (denn sie kam längst nicht in alle Abteilungen, so zum Beispiel hatte sie keinen Zutritt zum zweiten Obergeschoss, wo ansteckende magische Krankheiten behandelt wurden). Abrupt blieb sie wenige Meter vom Bett Buchanans stehen, wobei beinahe das Essen von dem Tablett gerutscht wäre. Das Tablett an sich hätte sie auch beinahe fallen gelassen. Das Herz der Löwin schien kurzzeitig auszusetzen. Fragen über Fragen stürzten auf sie ein. Du musst dich zusammenreißen!, dachte sie sich selbst und der Ausdruck der Überraschung verschwand dann aus ihrem Gesicht. Nicht umsonst war sie in der Theater-Gruppe. „Ach tatsächlich?“ meinte Pam und zog unbeeindruckt eine Augenbraue in die Höhe, ehe sie zu seinem kleinen Tisch  neben dem Bett hinüber schritt und dort das Tablett absetzte. „Das gleiche kann ich von dir behaupten. Wurdest du etwa wieder von einem Mädchen Krankenflügelreif gehauen?“ Pamela wusste, dass man in Anwesenheit Bucks immer mit dem Feuer spielte und besonders, wenn man nicht darauf achtete, was man denn sagte. Alles war irgendwo eine Provokation für ihn. Aber Pam war bewusst wie sehr sie gerade auf dem Drahtseil tanzte, besonders nach ihrer Anspielung auf die Besenflugstunde. Doch sie war einfach zu wütend auf ihn. Ein gehässiges Lächeln fuhr über ihr Gesicht, war jedoch bald schon wieder verschwunden. Nachdem sie das Essen und Besteck zu Recht gelegen hatte, warf sie ihm einen Blick zu. „Ich bin mir sicher, dass dieses Essen um ein Vielfaches genießbarer ist, als deine Anwesenheit.“ giftete sie.
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vorsichtig!


PAMELA & BUCHANAN
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS
LIEBE BEDEUTET, NIEMALS UM VERZEIHUNG BITTEN ZU MÜSSEN





Sofort als die Löwin ihn erblickte zuckte sie merklich zusammen. Sie blieb stehen und das Tablett und sein Essen darauf wackelte verdächtig. Einen Moment lang fürchtete er, dass alles zu Boden fallen würde. Sein gesamtes Essen. Alles was er bekommen würde, wo er doch schon all die verlockenden Dinge erblicken konnte.
Die Überraschung verlier sich aus ihrem Gesicht und Buchanan schien erleichtert, dass sie nun wieder wirklich hier sein würde. Schließlich erwartete er noch Antworten. Vor allem aber hoffte er, dass sie sich nicht zornig zeigen würde oder nun eine Szene spielen würde. Aus jenen Theater Übungen wusste er, dass sie das überaus gut konnte. Wütend werden, laut werden und manchmal erwischte er sich selbst dabei wie er sich in ihren gespielten Szenerien verlor. Allein wenn sie sprach oder ihren Text mit ihm übte. Auch wenn letzteres eher weniger vorkam, schließlich schien sie nur selten seine Meinung wirklich hören zu wollen.
Aufmerksam bemerkte er wie bei ihren Worten sich ihre Augenbraue in die Höhe zog und sie seine Worte in Frage stellte. Ob das nun ein Hinweis darauf sein sollte, dass sie wirklich wütend auf ihn war oder wollte sie ihm damit nur bedeuten, dass sie ihn nicht verstanden hatte oder ihm keinen Glauben schenkte. Alle drei Möglichkeiten schienen eine gute Variante, jedoch vermutete er bei seinem Glück, dass sie wütend war. Sein Blick folgte ihr aufmerksam während sie um den Tisch herum trat und das Tablett abstellte.

Gespielt bestürzt über ihre schelmische Neckerei verzog er das Gesicht und schürzte die Lippen. Die Anspielung auf dieses willkürliche Kennenlernen empfand er als Torheit, ihrerseits. Wo sie doch wusste wie es um sein schwaches Nervenkostüm stand. Allein jetzt schien sein Selbstbewusstsein mehr als gekränkt von dem Sturz und dem Verlieren des Rennens an seine Schwester. Seine sehr viel jüngere Schwester.
Sein Blick schellte zu ihrem Gesicht hoch. ,,Wieder?'', fragte er nach und zog eine Augenbraue skeptisch in die Höhe wie sie es wenig zuvor getan hatte. Das Besteck landete auf dem Tisch und er sah zu dem gehässigen Lächeln auf ihren Lippen. ,,Es gibt Dinge dir dir weitaus besser stehen als dieses absurde Lächeln auf deinen Zügen, kommentierte der Dunkelhaarige das Lächeln auf ihren Lippen, ehe er den Blick von ihr nahm und wieder in eine andere Richtung schaute. Das alles nur um ihren Blick auszuweichen. Vor allem um ihrem Hass auszuweichen. Diesen hatte er nicht verdient, es gab so viele die sie hassten, es würde ihm nun nur noch fehlen, dass Pam es auch tat. Wo sie doch schon immer mit seinen Schwankungen, seiner Wut und seiner Ignoranz umgehen konnte. Die Einzige die es je gekonnt hatte. Wenn er diese nun verlor wegen einem Unfall, einem ungeschickten Unfall. Einmal hatte er sich nicht unter Kontrolle gewusst und wurde damit bestraft, das Leben spielte in wirren Zügen.

Nach ihren nächsten Worten griff er mit seiner Hand an die Steller seiner Brust wo er seinen Herzschlag fühlen konnte. ,,Ah! Das hat mich verletzt und getroffen. Genau hier'', murmelte er und deutete erneut auf seine Brust.
Danach hob er seine Hände an und zog die Rothaarige auf das kleine Krankenbett, ohne eine Reaktion ihrerseits abzuwarten. Ein wenig später richtete er sich auf, lehnte sich an sie und grummelte gegen ihren Schulter. Die Schmerzmittel die er bekommen hatte schlugen auf seinen Kopf, er fühlte sich langsam und als könnte er nicht auf alles zugreifen was sich in seinen Gedanken befand. ,,Gib dich nicht so reserviert'', flüsterte er und schloss einen Moment die Augen um den Schmerz in seinem Brustkorb auszublenden. Wer auch immer glaubte, Medikamente unter Kürbissaft würden die Leiden angenehmer machen, der hatte sich geirrt und verdiente eine lange Anstandsrede aber vor allem einen neuen Beruf.
,,Du wirst auch meine Nachspeise bekommen'', schlug er vor und griff mit seiner Hand nach ihrer. An sich gab es nur wenige Tage im Jahr an denen er die Einsamkeit in der er sich sonst wieder fand nicht zu schätzen wusste und genau an jenem Abend wollte sie ihn nun allein lassen?
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PATTÜÜ
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS





Eigentlich saß Pam zu diesem Zeitpunkt immer zu Hause in der Küche, wo sie mit ihrer Familie dann das Weihnachtsessen vorbereitete. Doch dieses Jahr war sowieso alles anderes. England befand sich in einem Krieg, in einem Krieg, wo ihr Vater kämpfte und  so war also nicht großartig an ein großes Essen, geschweige denn ein tolles Geschenk zu denken. Doch Pamela war schon lange nicht mehr so scharf auf Geschenke, wie sie es beispielsweise als zehnjährige gewesen war. Mittlerweile konnte sie sich auch über ein schickes, aber schlichtes Kleid freuen. Oder eine neue Mütze. Socken. Dinge, die zu solchen Zeiten praktisch waren. Denn ein Puppenhaus konnte sie eher weniger gebrauchen, höchstens um den Kamin anzufeuern. Heiligabend und dessen Bescherung hatten schon lange den Glanz für die Rothaarige verloren, weswegen ihr es auch nichts ausmachte, wenn sie ihre Zeit sinnvoller verbrachte und den Menschen half. Wobei sie ganz sicher nicht damit gerechnet hatte, dass Buchanan einer der Hilfsbedürftigen war. Und wenn sie im Nachhinein überlegte, dann wünschte sie sich sein Essen vielleicht doch einfach fallen gelassen zu haben. Er hatte es mehr als verdient, oh ja.
Mit verschränkten Armen musterte sie den Slytherin, als er meinte ihr ständen manche Dinge viel besser als dieses Lächeln. Gedanklich sah Pam sich selbst, wie sie dem jungen Mann eine Backpfeife gab. Und noch eine. Und dann wieder eine. Bis seine Wangen so hell glühten sie die Glut in der Esse ihres Vaters. Für einen kurzen Moment war sie auch in Versuchung gewesen, besann sich dann doch eines Besseren. Seit wann war sie gewalttätig? Sie hatte es nicht nötig handgreiflich zu werden. Noch nicht. Ihr Fass war noch nicht am Überlaufen. Pamela warf ihm einen bösartigen Blick zu und öffnete den Mund, um etwas Gehässiges zu erwidern, doch da spürte sie bereits seine Hände an sich und wie sie auf das Bett gezogen wurde. Überrumpelt von dieser Handlung starrte sie ihn an. Dann richtete sich der Slytherin auf und kam ihr unangenehm nahe. So nahe waren sie lange nicht mehr gewesen und Pam riss die Augen auf. Wie in einer Schockstarre, war sie unfähig sich zu bewegen. Vielmehr pochte ihr Herz bis zum Hals und es erinnerte sie sehr an das Szenario von dem Abend an Slughorns Feier. Da hatte er auch einen im Tee gehabt. Vom Alkohol. Und jetzt waren es augenscheinlich Medikamente. Zumindest roch sie keinen Alkohol und hielt den jungen Mann auch nicht für so blöd, dass er so etwas trank, wenn er anscheinend so mitgenommen war.
Es verstrichen einige Augenblicke nachdem er nach ihrer Hand gegriffen und ihr seine Nachspeise angeboten hatte. Die Gryffindor versuchte sich zu beruhigen, was ihr insoweit gelang, dass sie ihren Herzschlag wieder normalisierte. Doch die Nervosität war noch immer da. Genauso wie die Wut auf den Anderen. Wie konnte er so unverschämt sein?! Erst zog er sowas mit ihr ab und dann machte er sowas! Die Augenbrauen der Rothaarigen zogen sich zornig zusammen. Die Lippen pressten sich aufeinander. „Du kannst dir deine Nachspeise sonst wohin schieben, Buchanan.“ Sagte sie trocken, zog ihre Hand aus seiner, stieß ihn von sich weg und rutschte vom Krankenbett runter. Die Schamesröte machte sich farblich auf ihren hellen Wangen bemerkbar und das merkte sie. Doch sie konnte nicht viel dagegen machen. Trotzdem trat sie mehrere Schritte von ihm weg, sah um die Ecke um nach zu sehen, ob jemand in der Nähe war und schloss dann die Tür. Dann trat sie wieder zu ihm heran. Am liebsten wäre sie jetzt einfach zum nächsten Zimmer gegangen – das war schließlich auch ihre Aufgabe. Aber sie wollte die Gelegenheit nutzen mit dem Anderen zu reden. Immerhin war er ihr bis jetzt sonst immer aus dem Weg gegangen. Wieder verschränkte Pam die Arme, guckte ernst und legte die Stirn etwas in Falten. „Ich gebe mich so reserviert, wie ich will. Und vor allem wem gegenüber, wie ich will. Du hast es verdient, wo du mich doch so wunderbar erfolgreich ignorieren konntest und auch immer darauf geachtet hast, mir bloß nicht über den Weg zu laufen.“ Die roten Wangen und das Ernste in ihrem Gesicht waren eine komische Mischung, doch das was zwischen ihnen passiert war, war ihr noch immer peinlich. Und das konnte sie ausnahmsweise nicht gut verstecken. „Du bist ein ignoranter Bagalut!“ warf sie ihm entgegen und musste erst einmal nachdenken, was sie denn jetzt sagen sollte. Pam würde ihm sicherlich nicht davon erzählen, wie fertig sie teilweise deswegen war und wie viel Kummer und Gedanken sie sich wegen ihm und dem Geschehenem machte. Ihr Leid würde doch sowieso nur an ihm abperlen, wie Wasser an einer Lotuspflanze. Doch andererseits war es genau das, was raus musste. Das mit dem Weinen würde sie trotzdem außen vor lassen. „Irgendwann macht mir das noch einmal den gar aus“ begann sie und die Stimme der Gryffindor war zischend, aber leise. Schließlich wollte sie verhindern, dass niemand davon Wind bekam. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was für ein Ärger es setzen würde von ihren Eltern, wenn sie erfuhren, dass ihr die Ehre genommen wurde. Die Ehre als Jungfrau. Und dann auch noch von einer Art Mensch, die ihre Eltern ganz sicher nicht ausstehen konnten. „Du hast mir etwas genommen was mir vielleicht meine ganze Zukunft verbaut. Wobei.. Das wäre wahrscheinlich noch nicht einmal so schlimm gewesen, wenn du dich nicht wie ein Idiot danach benommen hättest! Ich weiß wie unmöglich es für dich ist dich in irgendeine Gefühlslage normaler Menschen hinein zu versetzen, aber.. aber..“ Sie schüttelte den Kopf, drehte ihm den Rücken zu und legte die Hand vor dem Mund. Pam hatte sich etwas darauf eingebildet, auf etwas, was nicht war und wahrscheinlich niemals sein würde. Wie kam sie auch überhaupt auf diese lächerliche Idee, dass Buck endlich den ersten Schritt getan hatte, beflügelt und ermutigt von dem was er intus gehabt hatte. Warum wollte sie überhaupt etwas von ihm? Einem Armleuchter, der sich selbst nicht unter Kontrolle hatte? Dass er nichts davon ernst gemeint hatte, hatte seine Ignoranz bewiesen. Als würde er nie wieder etwas mit ihr zu tun haben wollen. Die Rothaarige suchte Worte, wobei ihn aber nicht länger ansehen konnte. Wut, Kummer und Verzweiflung waren das, was sie gegenwärtig fühlte. „Ich dachte immer, ihr Reinblüter hättet Anstand und Moral, vor allem was.. was.. das betrifft. Einen Kodex. Regeln. Aber anscheinend kümmerst du dich kein bisschen darum. Dabei bin ich sogar eine Niederträchtigkeit, ein Halbblut, der es in den Augen deinesgleichen gerade noch so erlaubt ist überhaupt zu existieren. Dann aber auch nur als Fußabtreter. Und das bin ich für dich, oder? Dein persönlicher Fußabtreter, den du herum schubsen und malträtieren kannst, wie du willst. Weißt du eigentlich wie wütend ich auf dich bin? Wahrscheinlich nicht, denn du kannst es ja noch nicht einmal nachvollziehen.
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ouch'


PAMELA & BUCKY
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS




In seinem Leben hatte er des öfteren schon ein Streichholz in ein Pulverfass geworfen, zumindest wenn man dies als eine simple Metapher betrachtete. Gegenüber seinem Vater hatte er immer das Talent bewiesen im richtigen Moment die falschen Worte zu sagen und im falschen die richtigen. Eigenschaften bei denen man meinen müsste sie würden ihm die Beine brechen oder ihn umbringen. Doch wer ihn auch nur ein wenig wusste, der war sich der unwiderruflichen Tatsache bewusst, dass Rosier stets die Wahrheit sagte und die Wahrheit war nie angebracht und vor allem nie angenehm. Buchanan hatte sich noch nie ein Blatt vor den Mund genommen um das Leben anderer angenehmer zu machen. Sicherlich besaß er seine Manieren, doch das hatte absolut nichts damit zu tun seine Ehrlichkeit fallen zu lassen. In seiner Familie wurde stets gelogen, selbst bei einem Nicken konnte man nicht wissen ob es eine ehrliche Bestätigung war oder nur eine saloppe handliche Lüge.
Die Wahrheit trug zwar zumeist Schmerz in sich und war eine Waffe von der nur wenige Gebrauch machten, doch hatte er in den Jahren gelernt, dass Schmerz verging und Lügen blieben. Nichts war schlimmer als den eigenen Verstand benebeln zu lassen. Deswegen hatte er auch nicht vor Gegenüber der Rothaarigen unehrlich zu agieren. Auch wenn diese darüber nicht erquickt sein würde.

Ihre Blicke waren giftig und er fürchtete sich davor, dass sie nun gleich sein Essen nach ihm werfen würde. Durchaus nachvollziehbar wäre es für ihn gewesen, doch da sie darauf verzichtete und sich von ihm auf das Bett ziehen ließ, vermutetet er, dass sie Beide bei einer friedlichen Konversation bleiben würden.
Ihre geweiteten Augen vermochte er nicht wirklich zu deuten, auch wenn er es sich ungefähr ausmalen konnte. Der Slytherin war nicht dumm und konnte sich nur zu gut vorstellen welcher Pein noch immer durch ihre Erinnerung streifte wie ein lauernder Tiger. Nur darauf wartend, dass sie Schwäche zeigen würde. Schwäche, wie die ihm nah zu sein? All seine Gedanken ruderten zurück als sie aus ihrer Schockstarre zurück zu dem Zorn fiel. Auch wenn er wenig erfreut darüber war diesen Gesichtsausdruck zu sehen. So könnte er wenig tun um sie von diesem abzubringen. Nicht einmal seine Nachspeise hatte sie besänftigen können. Dabei sagte man doch immer man solle Frauen etwas Süßes schenken. Ihre Worte bestätigten seine Vermutung nur noch und für gespielten Spott war es wohl an dieser Stelle nicht angebracht, weswegen er keine Miene verzog. Was sollte sie groß tun?
Ihre Hand entzog sich der seinen, doch zu langsam um wirklich darauf zu reagieren entdeckte er was auf ihn zukam. Die Andere stieß ihn mit einer groben Handbewegung von sich weg. Ouch. Direkt auf den Brustkorb. Seine Rippen machten sich erneut bemerkbar und es fühlte sich an als würde er kurzzeitig einen Schlag mit dem Besen ins Gesicht bekommen. Das konnte sie also tun. Nicht besonders fair ihm gegenüber, wo der bandagierte Oberkörper doch genug über den Zustand dieses verriet. Ob sie das mit Absicht machen würde? Ein wenig irritiert versuchte er sich zu sammeln und schaute in ihr mittlerweile rotes Gesicht. Er beschloss sie von da an lieber aussprechen zu lassen. Der Dunkelhaarige wusste, wenn sie einmal anfangen würde ihrer Wut Raum zu geben würde er sie wohl kaum stoppen können und vor allem etwas einbringen können was ihre Lage aufbessern würde. Aufmerksam sah er zu wie sie die Tür schließ und nicht unweit von ihm entfernt stehen blieb. Jedoch zu weit weg um sie erneut zu sich zu ziehen.  Schon nachdem die junge Frau geendet hatte, wusste er, dass er ihr nichts entgegen bringen könnte. Schließlich waren ihre Worte exakt. Selbst die Beleidigung ließ er über sich ergehen, im Vergleich zu dem was er ihr anscheinend angetan hatte, eine Nichtigkeit. Ihre Stimme war kurzzeitiges nur ein leises Zischen, dennoch konnte er sie problemlos hören. Die Schwierigkeit bestand eher darin ihr weiterhin zuzuhören. Denn alles was nun noch folgen würde, würde ihn nur dazu zwingen ihr erneut auf die Füße zu treten. Die Rothaarige drehte ihm den Rücken zu und er zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Erst als er sich sicher war, dass mit sprechen fertig war, lehnte er sich wieder seinem kleinen Tisch zu und schwieg. ,,Ich schätze du hast geendet.''
Missbilligend wich sein Blick über das vermeintliche Essen und blieb an dem Nachtisch in einer kleinen Schüssel hängen. Erneut versuchte er sich aufzusetzen, griff mit der Hand nach einem der Löffel und schob ihn vorsichtig in den Nachtisch, ehe er diesen probierte. Leicht verzog er die Mundwinkel als der starke Zimtgeschmack sich in seinem Mund ausbreitete. Was er fälschlich für Schokolade hielt, schien sich als Zimtgebäck Mouse heraus zu stellen. Den Löffel legte er langsam wieder zurück und drehte sich dann wieder mehr ihr zu. ,,Du hast Recht. Nicht bei allem, aber zu einem großen Anteil. Ich werde dir nun nicht vorlegen wo du falsch liegst, aber ich bin sicher wir Beide wissen wo du ein wenig über die Stränge schlägst'', meinte er nachdenklich. Er gab ihr Recht. War nicht das was sie wollte? Sicherlich nicht. Einen Moment lang überlegte er zu ihr hinzugehen und ihr die Hand auf die Schulter zu geben. Doch Dank der merkwürdigen Pastete fühlte sein Bein sich gänzlich betäubt an und allein bei dem Versuch aufzustehen würde dieses wie ein Halm im Wind einknicken und er würde mit dem Gesicht voran auf dem Boden landen. Keine Perspektive die verlockend genug klang um sie auszuprobieren.
,,Ich bin nicht sicher was du von mir erwartest. Vielleicht eine Entschuldigung? Oder eine nette Lüge die erklärt warum ich dir aus dem Weg ging und dir nicht ins Gesicht sehen konnte, noch bevor sie etwas weiteres sagen könnte, würde er diesen Satz noch beenden, doch er wusste noch nicht ganz wie er eben dies anstellen sollte. ,,Nach all den Jahren müsste man meinen du wüsstest es besser. Wüsstest, dass du hier keine Entschuldigen findest, keine netten Worte und keine Erklärung. Deswegen schätze ich du bist hier um deine Wut an mir auszulassen, was sicherlich einfacher ist als anderes. Mit Sicherheit, murmelte er und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, während er sich vor seinem inneren Auge wieder vorstellte wie er sie dort auf dem Gang getroffen hatte. ,,Wegen der Wahrheit bist du nicht hier. Die kennst du doch bereits, wo du all die Jahre dabei zugesehen hast. Du weißt wer ich bin und das ich dir mit voller Absicht aus dem Weg ging. Wenn du nun willst kannst du mich weiterhin verachten und ich kann dir wieder das schenken was dir all die Jahre so gut gefallen hat, meine Abscheu. Wir können aber ebenso gut eine angenehmere Möglichkeit finden, danach schwieg er und richtete sich in eine sitzende Position auf. So dass er sein Essen erreichen konnte und tatsächlich ein Stück von der Gans probierte die auf dem Teller seinen Platz fand.
,,Wenn du also fertig damit bist die Kacheln der Tapete zu zählen, könntest du deine Arbeit tun und mir helfen. Eine gewalttätige Frau hat mir gegen die gebrochenen Rippen geschlagen und ich könnte nun ein wenig Medikamente brauchen. Oh und vielleicht ein hübscheres Lächeln''
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soft pucky, warm pucky


little ball of rawr
Happy pucky
Sleepy pucky
Hr hr hr


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS




Die Worte der Rothaarigen waren fürs Erste aufgebraucht, denn sie wusste auch nicht, was sie noch großartig hinzufügen sollte. Sie hatte ihm das Problem vorgeworfen, es kurz und knapp versucht zu halten, was ihrer Meinung nach auch gut geklappt hatte. Sicherlich hätte sie ihm noch zehn Minuten Dinge vorwerfen können, doch da sie wusste, dass es ebenso wenig bringen würde, als wie man eine Gabel zum Suppe essen nehmen würde. Denn sie konnte sich  gut vorstellen, dass Vieles was sie gesagt hatte bei ihm einmal rein, aber sogleich auch wieder raus gegangen war und nur kleine Fetzen aufgefangen worden waren. Im Nachhinein fragte sich die Gryffindor auch, wieso sie überhaupt dieses Gespräch mit dem Slytherin angefangen hatte. Dass es zu irgendeiner Lösung führen könnte, schloss sie beinahe selbstverständlich aus, aber sie musste sich selbst und den angestauten Gefühlen Platz machen.
Wut und Zorn waren eigentlich nie Vorzüge gewesen, die sich bei Pamela verstärkt bemerkbar gemacht hatten. Sicher kam auch sie hin und wieder mal in Rage, schließlich gab es wohl wirklich niemanden, der sich nicht darüber aufregte, wenn er ungerecht behandelt wurde oder eine schlechte Note bekam. Nein, vielmehr wurde sie als sanftmütig und liebenswert empfunden, sogar als harmlos betitelt worden. So war Pam selbst auch sehr überrascht gewesen, als sie feststellte, wie sehr sie doch jemandem ins Gesicht schlagen wollte. Wie konnte man nur so wütend sein, dass man andere verletzen wollte? Für die Gryffindor völlig ungreifbar, doch der Wunsch es trotzdem zu tun war noch immer nicht verfallen. Während sie unter diesem elendigen Zustand litt, hatte sie sich oft gefragt, ob es die gleiche Wut war, die in Buck brodelte. Mit dem Unterschied, dass sie wirklich allzeit gegenwärtig bei ihm zu sein schien (und vor allem wegen allen möglichen Dingen), während Pamelas Zorn von ihm herrührte und auch nur in bestimmten Zeitspannen vorhanden war. Wie weit diese Wut ausschreiten konnte, hatte Pam oft genug anhand von den Menschen um sie herum gesehen. Oft sah sie Prügeleien und konnte einfach nicht verstehen, warum man sich denn gegenseitig die Köpfe einschlagen wollte. Oder warum Männer ihre Frauen schlugen – diese ganze Dominanzsache war für die Löwin ohnehin etwas, was ihr ganz gewaltig gegen den Strich ging. Nie im Leben würde sie sich von ihrem Mann schlagen lassen, vorher würde sie ihm selber eine verpassen. Obwohl es eben so untypisch für sie war. Gewalt ihr gegenüber hatte sie mehr oder weniger auch schon erfahren dürfen. Auch wenn es nur so weit kam, dass Tassen an ihr vorbei geflogen und zu Bruch gegangen waren.
Mit den Gedanken bei ihren soeben gesagten Worten hängend, bekam sie erst gar nicht richtig mit, dass Buck bemerkt hatte, dass sie am Ende ihrer Vorhaltung angekommen war. Dann, als er wieder redete, richtete sich auch ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zu. Natürlich ohne sich umzudrehen. Vorerst. Pamela war sich sicher, dass sie nach wie vor nicht in der Lage war, ihn anzusehen. Die Wangen brannten noch immer vor Hitze und das ihr sie Röte so deutlich ins Gesicht geschrieben war, hielt sie schließlich auch größten Teils davon ab, sich ihm wieder zu zuwenden. Wenig später ballten sich die zierlichen Finger, der jungen Frau zu einer Faust, die sich so sehr zusammen zog, dass die Fingernägel sich in die Handfläche gruben und die Gelenkknochen weiß hervortraten. Sie schlug über die Stränge? Vollkommen außer sich schnaubte sie entrüstet. Unfassbar wie sich Männer doch erdreisten konnten. Angeblich waren es immer die Frauen, die ausschweifend wurden. Doch das war falsch und selbst wenn es so wäre, würde es nie so weit kommen, wenn der Mann nicht so ein einfältiges und bescheuertes Wesen wäre. Und man sagte Frauen wären anstrengend!  Pah, von wegen. Noch immer entgeistert über Buchanan schüttelte sie nur den Kopf, starrte auf die Wand ihr Gegenüber und konzentrierte sich auf das, was der Slytherin sprach.

Das allerletzte was ich von dir gebrauchen kann, ist eine Entschuldigung. Denn deine Entschuldigungen sind nichts wert, Buchanan.“ erwiderte Pamela noch genauso wütend, wie sie dieses Gespräch gestartet hatte, drehte sich aber dann endlich wieder zu ihm. Und jetzt war es ihr so egal, ob er das Tomatenrot in ihrem Gesicht sehen würde – wobei es sich schon gar nicht mehr so schlimm anfühlte, aber das konnte auch täuschen. Ihre Fäuste hatten sich bereits wieder gelockert, aber das auch nur, weil es angefangen hatte wirklich weh zu tun. „Und ich habe diese Konversation nicht mit dem Gedanken angefangen von dir vielleicht auf irgendetwas eine Antwort zu bekommen. Wahrscheinlich könntest du selber noch nicht mal eine passende Antwort darauf finden – du kannst ja noch nicht mal irgendwelche verdammten Zeichen in einer Teetasse deuten. Wobei, muss es nicht auch furchtbar für dich sein, von einem Gesindel wie mir Hilfe zu bekommen? Muss es dich nicht quälen, jedes Wort, was ich spreche, um dir zu helfen? Und du glaubst gar nicht wie sehr ich auf dich eingeschlagen hätte, wie die ganzen Jungen es immer in der Schule machen! Du wärst das perfekte Opfer, schon so drangsaliert und unter Medikamente. Aber nicht nur, dass ich mich an Leuten vergreifen würde, die physisch beeinschränkt sind, nein, ich würde mich niemals an jemandem vergreifen. Ganz im Gegensatz zu dir, hab ich recht?“ Pam erwartete eigentlich keine Antwort, doch sie starrte ihn für einen Moment aus eindringlichen Augen an, ehe sie wieder an sein Bett schritt, um auf seine Aufforderung ihre Arbeit zu tun, zu reagieren. Die Rothaarige war sich sicher, dass sie ihn einfach liegen gelassen hätte, wenn er nicht gerade im St Mungo liegen und sie nicht hier arbeiten würde. Aber es war ihre Pflicht. Und so nahm sie das frische Verbandszeug, das auf dem Tisch bereit lag und legte es neben Buck auf das Bett. Dort schenkte sie ihm einen letzten und unfreundlichen Blick, ehe sie sich konzentriert daran machte ihm den Verband abzuwickeln. „Ich werde dir ganz sicher keine Medikamente verabreichen, du bist schon viel zu voll damit. Außerdem kannst du meinetwegen leiden und leiden und leiden. Mich kümmert es nicht.“ Dann verstummte sie und besah sich kurz den großen blauen Flecken, die einem sofort ins Auge stachen. Es sah schmerzhaft aus und Pam wusste auch sehr gut, wie es sich anfühlte etwas gebrochen zu haben. Quidditch war eben ein unfallreicher Sport.
Die Gryffindor schmierte eine kalte Salbe auf insgesamt drei Kompressen, die sie dann vorsichtig auf die betroffenen Stellen legten, wo sie dann auch haften blieben. Ihre Hand griff nach der neuen Mullbinde, die sie bei den Kompressen ansetzte und so vorsichtig und bedacht um seinen Brustkorb wickelte, wobei sie sich, dummerweise, etwas über den jungen Mann beugen und immer wieder unter seinem Rücken nach dem gerade durchgefädelten Stück Binde greifen musste. Pam war längst nicht auf alles eingegangen, was Buchanan gesagt hat, das war auch aufgefallen und vielleicht würde es auch ihm auffallen. Aber ihr war es egal, die ganze Situation war ihr egal. Sie fühlte sich schon sehr viel besser, auch wenn wahrscheinlich noch mehr raus könnte. Doch sie hatte selber die Schnauze voll. Und sie würde es sich auch nicht noch einmal antun. Sie würde Buck ignorieren. So wie er es mit ihr auch gerne tat. Sie würde ihr Leben leben, alleine, ohne mit ihm in Verbindung zu stehen. Immerhin brauchte sie ihn nicht. Und er brauchte sie nicht. Das war doch perfekt, oder nicht? „Du kannst dir in Zukunft jemand anderen suchen, der dir bei der unlösbaren Aufgabe hilft, dir Wahrsagen näher zu bringen. Vielleicht solltest du einen deiner tollen Reinblutfreunde fragen. Die haben bestimmt genug Grips für zwei.“ sagte sie noch, als wäre es völlig nebensächlich. Doch ihr Blick blieb stur auf ihre Tätigkeit gerichtet. Sie hatte tatsächlich Angst seinem Blick zu begegnen.
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he lost his soul
Buchanan & Pamela
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS

ooc: Ich glaube es macht mir ab jetzt mehr Spaß die Wirkung der Medikamente ein bisschen runter zu setzen. Aber du kennst den Grimmelkop ja mittlerweile gut genug um damit umgehen zu können


Erst nachdem er ebenfalls geendet hatte zeigte sie eine wirkliche Reaktion auf seine Worte. Schnauben, Kopfschütteln und schließlich wendete sie sich erneut ihm zu. Ihre Worte prallten an seiner stoischen Miene ab wie Gummibälle an einer Wand und alles was er erwiderte war ein eher verwirrtes Blinzeln. Es war deutlich zu erkennen, dass er nicht erkennen konnte wieso die junge Frau sich nicht mit seinen Worten zufrieden gegeben hatte. Schließlich hatte er sich zumindest ein wenig Mühe gegeben ihr entgegen zu kommen. Soweit es in seinen Möglichkeiten lag hatte er gehandelt, was wollte sie denn noch?
Auch wenn durch seinen Kopf kurz die Frage schoss ob sie es nicht noch schlimmer machen konnte, so fand er die Antwort in seinen langsam nicht mehr gar so langsamen Gedanken. Auch wenn sein Kopf anscheinend noch immer langsamer arbeitete, so konnte er zumindest behaupten, wieder klarer auf ihre Antworten einzugehen. Ohne großartigen Einfluss von Tabletten die seinen Kreislauf hinunter fuhren und die Schmerzen so wie alles eindämpften.
,,Tatsächlich ist es sehr furchtbar mir von dir helfen zu lassen. Dabei quälen mich gar nicht deine Worte, eher alles Andere'', gestand er ihr zu, ehe er den Kopf über ihre Worte schüttelte. ,,Ich fange langsam an mich zu fragen wieso du nach Antworten fragst die du bereits Bestens kennst Pamela. Deine Vorwürfe ermatten mich und wenn du dich tatsächlich fragst, warum ich ausgerechnet deine Nähe gesucht habe, warum fragst du mich dann nicht einfach?'', auf seiner Stirn hatten sich leichte Falte gebildet, während seine rechte Augenbraue in die Höhe geschossen war. Die Fragen schienen beinahe schon unverschämt läppisch und einfach, dass selbst sie eine Antwort ermessen können müsste. Eine solche Intelligenz mutete er ihr trotz allem doch zu und erwartete beinahe schon mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit, dass sie ihn ebenso wie sonst behandeln würde. Er verlangte von ihr Rationalität, zumindest in dem Maße, dass sie erkennen würde wer dort vor ihr saß und auf welche Weise sie schon immer zu ihm hatte sprechen können. In all den Jahren hatte sie ihm näher gestanden als jeder Andere. Genau sie kannte doch seine Art, wusste wie er war und wie er reagierte. Nur schien er sie trotz all der Facetten die er erblickt hatte, immer noch nicht gut genug zu kennen um zu wissen, dass sie ihre Gefühle nicht bändigen konnte. Nicht wie er. Eben darin lag jener Fehler. Während sie von ihm Gefühl verlangte erwartete er von ihr einen klaren Verstand.

Die Eindringlichkeit verschwand aus ihrem Blick und sie trat langsam auf sein Bett zu. Ob sie nun wirklich ihre Arbeit erledigen würde? Der Dunkelhaarige war sich nicht sicher ob sie das tun würde, oder um das Bett herum trat um ihn zu ohrfeigen.
Sacht begann sie den Verband um seinen Brustkorb herum abzuwickeln, wobei sein Blick zu ihren grazilen Fingern wich, die beinahe schon flink seinen Oberkörper befreiten. Nach ihren Worten lachte er, ein dunkles, raues Lachen als hätte er so eben einen unzüchtigen Witz gehört. ,,Ich wusste bei weitem nicht, dass in dir solch tiefer Groll auf mich schlummert'', gestand er ihr zu und bezog das vor allem darauf, dass sie ihn gerne leiden sehen würde.
Von ihrem Gesicht erneut an sich herab wanderte sein Blick und blieb an dem dunklen Hautfleck hängen der sich beinahe herausstechend auffällig auf seiner Brust prangerte. Ein noch deutlicheres Zeichen für die Schmach die er fühlte konnte es gar nicht geben. Wobei er zur selben Zeit froh wäre, wenn sie diesen wieder verdecken würde und er zumindest dessen Anblick erspart blieb.
Aufmerksam sah er zu wie sie die Salbe auf die Kompressen schmierte, ehe diese zusammen mit der Mullbinde um seinen Brustkorb gewickelt wurde. Von der kurzen Kälte des Verbandes zuckte er zusammen, schaute dann jedoch wieder zu. Wie sie sich langsam über ihn beugte und den Verband um ihn herum wickelte, wobei ihm jedes Mal eine kleine Gänsehaut über den Körper fuhr, wenn ihre kalten Fingerspitzen ihn striffen. Ihr angenehmer, süßlicher Duft kitzelte ihm in der Nase und jedes Mal wenn ihre Haare leicht mit der Bewegung wippten, stieß der Duft ihm ebenso eine Gänsehaut über den Körper. Nur geringfügig ging sie auf seine Worte ein, es ärgerte ihn, jedoch sagte er nichts und ließ sie stattdessen einfach machen. Schließlich hatte es noch nie einen wirklich, stattlichen Grund gegeben der ihn dazu gebracht hatte von der Stille abzuweichen die ihm sonst so vertraut war. Auf diese konnte er immer bauen, es gab nichts was man in Ruhe falsch interpretieren konnte. Schweigen hatte nie eine ausgefallene Bedeutung. Ihre Worte in seinen Ohren waren es dann die eine wirkliche Reaktion erzwangen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er schaute hinauf zu ihrem Gesicht, während sie noch immer auf ihre Handlungen achtete, nichts anderes schien sie zu interessieren während ihre Worte etwas ganz anderes aussagten. Zorn machte sich in seiner Miene breit und er wollte das nicht länger auf sich sitzen lassen, dieses Benehmen was sie ihm gegenüber auf den Tag legte. Schließlich musste er sich das nicht gefallen lassen.

Deswegen ergriff er mit je seiner Hände eine ihrer Handgelenke und hielt sie daran fest, so dass sie nicht länger ihrer Aufgabe nachgehen konnte. Sanft aber bestimmt drückte er jeweils eine Hand auf eine Seite neben seinem Kopf und zwang sie dadurch geradezu ihn anzusehen. Dieses ständige hin und her würde ihn noch wahnsinnig machen.
,,Jetzt hör mir zu, sperr die Ohren auf, denn ich werde das nur einmal sagen'', zischte er sichtlich gereizt. Ein leises Seufzen entrang seinen Lippen und er nahm eine Hand von ihrem Handgelenk um nach ihrem Kinn zu greifen und dieses leicht ihm zuzudrehen, damit sie ihm in die Augen sehen musste.
,,Ich bin dir ausgewichen, das war falsch, ich weiß. Ich weiß das. Halt mich nicht für fälschlicher als ich es bin, als ich es dir gegenüber bin'', seine Stimme war leise aber eindringlich. Dabei achtete er genau darauf seine Worte genauestens zu betonen damit sie ihm dieses Mal zu hören würde, ihn verstehen würde.
,,Du bist mir nicht gleichgültig in Ordnung? Verdammt ich gebe nichts darauf was dein Blut über dich aussagt Oakley? Verstehst du es denn nicht? Ich habe versucht dich zu hassen aber du bist immer wieder gekommen und warst nett. Nimm mir das nicht weg nur weil ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll'', flüsterte er leise und hoffte, dass sie ihn nun endlich verstehen würde.
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take a step

you can't take back
Take in all the punches
you could take
took 'em all right
in the chest


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS





Nur aus dem Augenwinkel bekam die junge Frau mit, dass sich der Kopf des Anderen zu ihr wandte und dessen Augenbrauen sich zusammenzogen. Doch der Zorn in seinen Zügen entging ihr, denn sie hatte ihren Blick noch immer stur auf ihre Tätigkeit gerichtet. Zu groß war ihre Angst ihm jetzt entgegenzublicken. Wo sie ihm doch erneut so nahe war und er es wohl nur wieder schamlos ausnutzen würde. Pam spürte selbst wie kalt ihre Hände waren, doch der Rest ihres Körpers schien in Flammen zu stehen, so warm war ihr. Ein nerviger, aber typischer Nebeneffekt, wenn die Gryffindor nervös und unruhig wurde. Ob es anderen auch so erging? Sicherlich. Immerhin hatte die junge Frau bisher nur selten erlebt, dass es Menschen gelang nicht nervös zu sein. Andererseits war es für sie auch überhaupt kein Problem ein Theaterstück vor einer Menge aufzuführen, doch wenn es dann zu einem Vortrag vor der Klasse kam, dann schien jegliche Gelassenheit aus ihrem Körper verschwunden zu sein. Nie wusste sie wohin sie gucken sollte, konnte ihren Mitschülern nicht in die Gesichter gucken, also versuchte sie einfach an Wände und aus Fenstern zu sehen, was jedoch kaum zu einer guten Note beitrug. Viele Lehrer hatten ihr das auch schon vorgehalten, aber egal wie oft sie sich sagte, dass es doch so gesehen nur ein Monolog mit sich selbst war und es absolut keinen Grund für solche Reaktionen gab, geschah es jedes Mal immer wieder von Neuem. Ein Zustand, der ihr selber durchaus auf die Nerven ging.
Doch vor Buck hatte sie sich sonst selten so unsicher gefühlt – wenn sie genauer überlegte, dann eigentlich sogar noch nie. Aber konträr dazu waren sie auch noch nie solchen Umständen ausgesetzt gewesen. So schien ihr Herzschlag wieder an Fahrt aufzunehmen, als sich die Hände des Slytherin um ihre Handgelenke legten und sie somit von ihrer Arbeit abhielten, richtete sich ihr Blick unwillkürlich auf ihn und gab ihre offensichtliche Missbilligung preis. Irritiert runzelte sie die Stirn und wollte zu Worten ansetzen, als Buck ihre Hände jeweils neben seinem Kopf platzierte und dann selber zu reden begann. Seine Worte ließen den geöffneten Mund der Rothaarigen wieder zu klappen. Doch die Ernsthaftigkeit hinter dem was er sagte und vor allem dem was sein Gesicht preisgab, war nicht das was sie groß sorgte, sondern vielmehr Gefahr zu laufen, dass sie ihm in einer so vorgebeugten Position und der nahen Entfernung eventuell zu viel preisgeben konnte. Auch wenn sie sich nicht wie das Flittchen von der nächsten Ecke kleidete (nein, dazu hatte sie zu viel Anstand) und Pam sich eigentlich auch sonst der Gesellschaftsnorm nach kleidete, so hatte sie immer Angst davor ein Stück Haut zu viel zu zeigen. Diese Angst hatte nach Slughorns Feier besonders stark zugenommen, als ob jeder wusste, was sie getan hatte und sie nun als ein Schickse deklarierten. Also wandte sie ihren Blick kurzzeitig von ihrem Gegenüber ab, um nach zusehen ob das Kleid ihr Dekolleté gut genug verbarg. Im Grunde war es sicherlich eine lächerliche Sorge, denn Buchanan war das erste männliche Wesen außerhalb Pams Familie gewesen, das sie so hüllenlos gesehen hatte. Diese Tatsache aber ließ die Gryffindor jedoch mit Absicht außer Acht. So wurde ihre Vorsichtsmaßnahme gleich darauf gestraft, in dem eine Hand lockerte und sie an ihr Kinn führte, um sie so wieder zum Aufsehen zu zwingen. Und vor allem zum Hinsehen. Die braunen Augen der Rothaarigen begegneten den blauen des jungen Mannes und ein Schauer jagte ihr über den Rücken. Pamela empfand blaue Augen oft als kalt und undurchdringlich, was besonders bei Buchanan der Fall war. Doch gleichzeitig konnte man sich darin verlieren, was es Pam schwer machte den Worten des Anderen genau zu folgen. Selbst obwohl er sich so unerwartet frei heraus gab. Wobei das mit der Aufmerksamkeit besser klappte, als ihm die letzten Worte über die Lippen kamen.

‚Du bist mir nicht gleichgültig.‘ Ein Satz, der sich aus dem Mund des Slytherin so unwahrscheinlich falsch anhörte. Doch Pamela wusste, dass es irgendwo der Wahrheit entsprach. Denn immerhin war Buchanan bekannt dafür mit Wahrheiten herauszurücken. So schön oder schrecklich sie auch sein mochten, in dem Falle waren es schöne Wahrheiten, die sie zu hören bekam und alles an Wunden, die die schrecklichen Wahrheiten zuvor verursacht hatten, zu versiegeln schienen. Es waren wahrscheinlich welche der einfühlsamsten Worte, die Pam je von ihm gehört hatte und je zu hören bekommen würde – wobei man einfühlsam  wahrscheinlich nochmal genauer spezifizieren müsste. Die Löwin wurde wieder daran erinnert, was sie so anziehend an dem jungen Mann fand. Seine Abneigung, die er ihr sonst immer gezeigt hatte, der ständige Zorn, der dem noch etwas Gefährliches gab und dann noch das, was sie gerade zu Gesicht bekam. „Ich habe auch versucht dich zu hassen“ begann Pam wispernd. „mit dem Unterschied, dass es bei mir recht erfolgsam war. Und ob ich dich jemals nicht irgendwo hassen werde, ist fraglich.“ Ihre Augen wanderten immer wieder von Neuem über sein Gesicht, musterten die Feinheiten, die ihn ausmachten. Er hatte gesagt, er gäbe nichts darauf, was ihr Blut über sie aussagte. Doch mit Sicherheit gab er noch genug darauf, um nicht einmal in Erwägung zu ziehen, dass eine Zukunft für sie beide nie umsetzbar wäre. Der Gedanke daran schmerzte und stimmte die Rothaarige betrübt. Warum machte er ihr falsche Hoffnungen? War es denn nicht offensichtlich, dass Pam sich unter solchen Worten nur quälte, weil sie Hoffnung aufkeimen ließen, nur damit sie gleich danach wieder dem Boden gleich gemacht wurden?
Pamelas Blick blieb an den Lippen des Anderen hängen und sie fragte sich, ob Buck jemals etwas von ihrer Schwärmerei bemerkt hatte. An sich war ihr Verhalten stets unauffällig gewesen – so dachte die Rothaarige zumindest. Ob es denn tatsächlich so war, war zu bezweifeln, denn schließlich handelte es sich bei Buck um jemanden, der nicht von der Intelligenz her unterbemittelt war, ganz im Gegenteil. Außerdem war er wachsam. Umso näher sich Pam darüber Gedanken machte, umso größer wurde auch ihre Angst eventuell schon längst aufgeflogen zu sein. Vielleicht hatte er es deswegen so schamlos ausgenutzt, weil er davon wusste. Wer tat schließlich solche Dinge, wenn man nicht sicher war, dass der Andere dem nicht zustimmen würde? Nun gut, Betrunkene zählten sicherlich zu jenen, die es auch tun würden, selbst wenn die andere Hälfte keinerlei Interesse an irgendwelchen Zärtlichkeiten oder Berührungen hatte. Und eben das war Buck gewesen, betrunken, angetrunken, wie auch immer. Aber das was zählte war doch schließlich auch nur die Tatsache, dass er eben was getrunken hatte. Pamela wusste schon längst nicht mehr an welche Theorie sie glauben sollte. Aber um nichts in dieser Welt würde sie Buck nun fragen. Es war schon schlimm genug ihm erneut so nahe zu sein. „Bin ich immer noch zu nett, als dass du mich nicht hassen kannst? Denn ich glaube nicht, dass ich dir in den letzten paar Minuten meine Schokoladenseite gezeigt habe. Willst du wieder, dass ich nett zu dir bin?“ fragte sie, noch immer mit wispernder Stimme und zog eine Augenbraue herausfordernd in die Höhe. „Und ohnehin, wie dachtest du sollen wir das Alles fortführen? Schließlich können wir Vergangenes nicht ungeschehen machen.“  Noch immer haftete ihr Blick an den Lippen des jungen Mannes, sehnsüchtig verkniff sie es sich auf ihre eigene Lippe zu beißen und sich das wunderbare Gefühl wieder in Erinnerung zu rufen, wie es war, wenn sich ihre und seine berührten. Es war zwar schon lange her, doch da es zugleich auch ihr erster Kuss gewesen war, war so etwas unvergesslich.
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this is suicide
Buchanan & Pamela
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS
and i won't tell my mother
it's better she don't know
and he won't tell his folks

Begeisterung sah anders aus. Das wusste er und es war leicht dies ihren Handlungen abzusehen. Vor allem der Tatsache, dass sie konzentrierter auf Verband und Finger achtete als ihm lieb war. Da hatte er keine andere Wahl gehabt als ihre Hände zu ergreifen und sie davon abzuhalten. Wenn sie von sich aus nicht zuhören würde, so musste er die Ablenkung nehmen die sie so mühsam suchte.
Aufmerksam beobachtete der Brite jede ihrer Reaktionen. Dabei vor allem abwartend wie ihre Miene sich verändern würde, wobei er tatsächlich kurz überrascht war als ihr Blick von ihm zurück zu ihrem Dekolleté rutschte. Den Blick verstand er nicht ganz, weswegen er schließlich nicht lange mit sich haderte und ihr Kinn ein wenig bewegte. So dass während er sprach ihre gesamte Aufmerksamkeit auf ihm lag und er sich sicher sein konnte, dass sie ihm tatsächlich die Aufmerksamkeit schenkte die er in diesem Augenblick von ihr wollte. Auch wenn es vielleicht noch so schwer für sie sein mochte ihn anzusehen. Die Griyffindor könnte ihm nicht ewig ausweichen.
Erst als auch sie begann zu sprechen, schaute er hinauf in ihre Mimik und versuchte sich aus den verschiedenen Facetten ein Bild zu machen. Das leise Wispern ihrer Stimme schien konträr zu der Wut die sie noch eben ausgestrahlt hatte. Als hätten seine eigenen Worte tatsächlich eine Wirkung bei ihr gezeigt und sie zur Ruhe beinahe gezwungen. Ein durchaus angenehmer Aspekt wie er es empfand. Schließlich war ausgerechnet sie nicht diejenige mit der er einen Streit beginnen wollte, auf die er tatsächlich wütend sein wollte. Ob sie mit ihren Worten eine Reaktion gewollt hatte? Keine sichtbare zeigte sich bei Buchanan, es war nicht zu sehen ob ihre Worte ihn verletzt hatten oder nicht. Letzten Endes schaute er sie einfach nur weiterhin an, mit dem selben Ausdruck wie zuvor. Auch wenn ihre Aussage sicherlich nicht die angenehmste in seinen Ohren war, so fühlte er nichts. Keine Regung und kein Schmerz der sich in ihm ausbreitete. Da war nichts.
Es gab seit langem kaum noch Dinge die ihn in irgendeiner Weise berührten, auch wenn er wusste, dass Pamela es getan hatte. Sie hatte ihn berührt, anders als jeder Andere es wohl gekonnt hätte. Ihm schien wenn er sie ansah so manches Mal immer noch so als könnte er ihre zarten Finger an seinem Nacken fühlen, ihr Haar wie es leicht an seiner Nase kitzelte, ihre Lippen auf den seinen und ihr Körper der sich so zerbrechlich in seinen Händen angefühlt hatte. All diese Erinnerungen schienen jedes Mal auf ihn einzuprasseln wenn er sie betrachtete, wie ein Regen der auf den Boden tropfte.
,,Du wärest nicht die erste die mich hasst'', murmelte er sichtlich emotionslos hinsichtlich ihrer Aussage. Auch wenn sie darüber anscheinend mit Stolz reagierte oder gar zufrieden mit sich war, weil sie es schaffte ihm Ablehnung entgegen bringen konnte. So bedeutete dies nicht, dass es ihn beeindrucken würde. Weniger noch, schien er es eher für ein Talent gehalten zu haben, dass sie es in all den Jahren nie getan hatte.

Sein rechter Mundwinkel zuckte leicht als er ihren eindringlichen Blick auf diesen fühlte. Der Dunkelhaarige konnte es nicht vermeiden, selbst wenn er es noch so sehr gewollt hätte. Er brauchte tatsächlich eine Weile bis er wieder ihren Worten folgen konnte, bis er begreifen konnte was sie sagte und sich zu alledem eine Antwort zurecht legen könnte. Am Liebsten hätte er in diesem Moment einfach nicht gesprochen, sie einfach nur weiterhin angesehen wie eines der Gemälde die er sich in Ausstellungen angesehen hatte. Wie eines der großen Werke in seinem Zuhause oder einem der beweglichen Bilder aus Hogwarts. Doch ganz gleich zählte Reden nicht zu den Dingen die er nun freudig tun würde.
Während man ihrem Gesicht geradezu ablesen konnte wie sehr die Gedanken in ihrem Kopf sprangen, wie sehr sie sich anstrengte Dinge nicht zu tun und die Miene aufrecht zu halten die sie ihm vorsetzte. Nur allzu gern hätte der junge Slytherin wohl zu einem Lachen über ihre Anstrengungen angesetzt, unterließ es aber. Für sie.
,,Mir gefallen die garstigen Eindrücke die ich nun von dir sammeln konnte, auch wenn sie nicht ansatzweise so schön waren wie deine fröhlichen'', seine Stimme hatte nicht an Emotionen gewonnen, auch wenn er es ein klein wenig versucht hatte, auch wenn er gewollt hatte. Da war nichts.
,,Du bist immer noch nett und ich bin immer noch ich. Alles ist beim alten'', ergänzte er und ließ dann auch ihr anderes Handgelenk los. Rosier war nicht sicher ob die Handlung die er in diesem Moment in Erwägung zog tatsächlich ein gerissener Einfall wäre, doch schien sie sich in seinem Kopf festzusetzen wie eine Klette an seinem Bein. Ihre Lippen wie ihre Augen sprachen Bände, ihre nervösen Finger und ebenso die Kälte die diese ausstrahlten. Oft schon hatte er diese schüchternen Blicke in ihrem Gesicht erhaschen können. Sieben Jahre lang teilten sie jeden Kurs miteinander und sie glaubte ihre Verlegenheit vor ihm verbergen zu können? Mit Sicherheit ein netter Versuch doch scheiterte ehe er wirklich begonnen hatte. Wie hatte sie es in Erwägung ziehen können ausgerechnet ihm etwas vorzuspielen? Wo er sich doch gerade eine Freude daraus machte die Handlungen anderer geradezu akribisch zu analysieren. Nun wollte sie also ausgerechnet ihn täuschen? Amüsant.

Eben weil jene Idee sich wie eine beißende Bazille in seinem Kopf festsetzte musste er handeln. Beinahe schon genötigt zu einer Aktion bevor sie sich daraus winden würde wie ein ängstliches, verschrecktes Reh. Denn genau diesen Eindruck machte sie auf ihn, bevor sie also rennen konnte musste er agieren.
Deswegen stützte er sich mit seinen Händen ab, so dass er sich leicht hochdrücken konnte in eine sitzende Position und ihrem Gesicht schon gefährlich nah rückte. Bis ihrer Beider Gesichter nicht mehr gegenüber voneinander lagen sondern nebeneinander und er die Worte an ihrer Wange vorbei sprach. ,,Du redest zu viel Oakley. Das wollte ich dir schon mehrfach gesagt haben'', seine Worte waren nur ein Hauch, ehe er sein Gesicht von dem ihren zog und sich wieder vor ihr aufbaute, bis ihrer beider Lippen nur ein Blatt voneinander trennen konnte. Seine eine Hand hob er auf und legte sie erneut an ihr Kinn, während die andere sein Gewicht trug. Vorsichtig lehnte er sich noch ein Stück nach vorne und auf seine Lippen spielte sich ein beinahe diebisches Lächeln.
Seine Blicke suchte nach dem ihren, dem zarten Braun was er in diesen entdeckte schien ihn immer wieder zu locken. Beinahe wie eine verbotene Frucht. Ausgerechnet diese Frucht war es die er begehrte, sehr zum Ärger aller Beteiligten.
,,Ich sprach nie von dem Bedürfnis etwas ungeschehen zu machen. Du hättest mich wirklich nach einem warum fragen sollen'', flüsterte er. Doch da war es schon zu spät. Der Zauberer überbrückte die letzte Entfernung zwischen ihm und ihr, ehe er seine Lippen wieder auf die ihren legte. Dem Wunsch nachgehend der sich langsam in ihm aufgebaut hatte, bis er unüberhörbar gewesen war. Den Wunsch den er auf ihren Lippen hatte lesen können. Dem Gefühl nachdem sie sich beide sehnten. Nachdem ihre Finger derart kalt gewesen waren, schien ihn beinahe ihre Hitze zu übermannen als er sie küsste.
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take my hand

lets go somewhere
We can rest our souls
We’ll sit where it’s warm
You say look we’re here alone


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
24. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS



Nie hatte sich Pam träumen lassen, dass sich die Situation der beiden Schüler so um hundertachtzig Grad wenden könnte – doch sie wüsste sie nur, wie es noch um sie geschehen sollte. Wo sie ihm gerade noch die Ohrfeigen seines Lebens hatte verpassen wollen, war das Verlangen ihn küssen zu wollen noch viel größer geworden. Es schien sogar mit jedem weiteren Augenblick, in dem sie einen so nahen Blick auf die Züge des Slytherin (und vor allem dessen Lippen) werfen konnte, anzuschwellen. Die Sehnsucht danach war schrecklich, doch Pam blieb stur. Sie würde von selbst nicht seine Nähe suchen, das wäre, als würde sie zu ihm zurückgekrochen kommen. Und eben das konnte sie sich nach ihrem Auftritt nicht leisten. Die Löwin war stolz auf ihre Leistung, auch wenn es Buck kaum irgendeine erhellende Reaktion abgerungen hatte (aber das taten wohl auch nur die wenigsten Dinge), so war sie des Wertes ihrer Worte sicher. Schließlich hatte es gut getan endlich mal das zu sagen, was ihr die ganze Zeit schon durch den Kopf gespukt war. Auch wenn sie sich sicherlich eine etwas warmblütigere Reaktion von Seiten des jungen Mannes erhofft hatte, ja sogar schon allerlei Szenarien ausgemalt hatte, was für ein Effekt ihre Worte auf ihn gehabt haben könnten – doch im Nachhinein war sie zufrieden. Vielleicht einfach weil sie es sich vom Herz gesprochen hatte und jetzt wieder viel Platz für neue Wut zum Anstauen frei war.
Du machst es einem auch schwer dich nicht zu hassen.“ erwiderte die Gryffindor und sprach dabei aus eigener Erfahrung. Immerhin kannte sie ihn schon lang genug, dass sie ungefähr wusste aus welchem Holz er geschnitzt war. Natürlich hatte er ihr Abneigung entgegen gebracht und natürlich hatte sie daraufhin so freundlich wie möglich reagiert. Pam konnte man schon lange nicht mehr mit ein paar bloßen Worten oder Ignoranz aus der Fassung bringen, was wohl auch ganz praktisch war, wenn man Kontakt mit Personen wie Buck knöpfen wollte. Oft schon war bei ihr auch die Frage nach dem ‚warum?‘ aufgekommen. Warum hatte sie sich überhaupt immer und immer wieder so freundlich gegeben? Schließlich hatte sie selbst immer nur Abscheu und Ableger von Feindseligkeiten als Antwort bekommen. Nicht, dass sie sich je in irgendeiner Weise davon verletzt gefühlt hatte, wobei es hier und dort doch schon Mal das Gemüt angeschlagen hatte, aber irgendetwas musste doch dahinter stecken. Die einzige logische Antwort, die die Gryffindor dafür gefunden hatte, musste die Tatsache sein, dass sie schon damals ein gewisses unbemerktes Entzücken für den anderen verspürt haben musste. Pam hatte aufgegeben zu hinterfragen inwiefern es Sinn machte für jemanden Augen zu haben, der so gut wie unerreichbar war. Wenn man verliebt war, dann interessierte einen diese Frage ohnehin nicht.

Endlich ließ er auch ihr anderes Handgelenk los, doch trotz dessen bewegte sich ihre Hand nicht von der Stelle. Sie verharrte noch immer neben seinem Kopf. Beinahe schien es eine indirekte Einladung für ein ‚Ich will mehr‘ zu sein – ob er es auch so deuten würde? Pam war sich nicht sicher, sollte jedoch bald darauf eine Antwort bekommen. Mehr oder weniger. Denn schon richtete er sich auf, soweit es ihm zumindest möglich war und zuerst dachte Pamela daran, dass er sie umarmen wollte. So eine Geste hätte sie wahrscheinlich noch mehr verwirrt als ein Kuss. Doch seine Arme blieben auf der Matratze, um sich abzustützen. Sein warmer Atem streifte beim Sprechen leicht Pams Wange, woraufhin sich ihre Nackenhaare aufstellten. Das Gefühl hielt auch noch an, als er sein Gesicht so nahe an dem ihren platzierte. In Erwartung eines Kusses, öffnete die Gryffindor unwillkürlich ihren Mund ein kleines Stück. Die Entfernung zu einer Berührung war so minimal – erwartete er jetzt, dass sie den letzten, endgültigen Schritt tätigte? Hoffentlich nicht, denn egal wie sehr Pam es auch wollte, sie kämpfte dagegen an dem Willen anderer zu unterliegen. Oder viel mehr dem Willen Bucks.
Ihr Mund formte gerade das ‚w‘, um endlich nach dem warum zu fragen. Doch sie kam gar nicht erst dazu, überhaupt nur ein Laut auszusprechen. Kaum lagen seine Lippen auf ihren, ging Pam bereits auf diese Geste ein. Die ganze Zeit hatte sie darauf gewartet – und endlich. Es kam von ihm aus, vielleicht hatte er es auch in ihrem Blick gesehen und wollte sie nicht länger quälen. Vielleicht tat er ihr so auch einfach nur den Gefallen, ohne das wirklich eigenes Interesse dahinter steckte. Doch in diesem Moment waren solche Gedanken für die Löwin genauso belanglos, als wie ein Sack Reis am anderen Ende der Welt umfallen würde. Es zählte der Moment und der beinhaltete nun mal jene Situation. Völlig eingenommen von dem was sie taten, legte sich Pams eine Hand auf das Schlüsselbein des Slytherins und die andere Hand auf dessen Schulter. Zu gut erinnerte sie sich daran, wie er sie das erste Mal geküsst hatte und wie unbeholfen sie damals reagiert hatte. Schließlich hatte sie vorher noch nie Erfahrungen damit gemacht und nur selten dabei zu gesehen, wie andere Leute es anstellten. Doch da man selbst in der Öffentlichkeit zumeist nur diese kleinen Schmatzer zu sehen bekam, gab es für die Löwin nie viel zu lernen. Umso beschämender war schließlich ihr Unwissen gewesen. Aber nach Slughorns Feier war das schon lange kein Thema mehr. Innerhalb nur eines Abends hatte sie viel dazu gelernt. Und irgendwo war sie auch stolz auf ihre neuen Erkenntnisse.
So war Pamela noch immer völlig gefangen von den Küssen, die die beiden austauschten und begann langsam auf das Bett des Anderen zu kraxeln. In einer Seiza-Position setzte die Gryffindor sich dann auf seinen Schoß und umschlang ihn mit ihren Armen, wobei sie aber darauf achtete seinen verletzten Rippen nicht zu nahe zu kommen. So ging das eine Weile lang und beinahe rechtzeitig zum Luft holen hörte Pamela wie gedämpft ihr Name gerufen wurde. Augenblicklich hielt Pam in ihrer Aktion inne, drehte ihren Kopf hastig zur Seite und seufzte auf, als plötzlich ein stechender Schmerz in ihrem Nacken entstand. Sie verzog das Gesicht. So etwas passierte der Gryffindor öfters und vor allem beim Quidditchspielen war es ein wahres Ärgernis. Doch trotz dessen hatte sie noch immer das eigentliche Problem im Kopf und zwar ihre Mutter, die anscheinend nach ihr zu suchen schien. So hastig wie es ihr nur irgend möglich war, machte sie sich daran und rutschte erneut vom Bett, gerade rechtzeitig, als man hörte wie die Tür geöffnet wurde und besagte Mutter den Vorhang beiseite schob, der einen freien Blick auf das Bett verhinderte. Mit klopfendem Herzen sah die Gryffindor ihrem älteren Ebenbild entgegen. Solltest du nicht eigentlich Essen verteilen?, fragte diese dann und ihr Blick lag kurz auf dem jungen Mann, ehe ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Tochter gewidmet war. „Ich- ehm. Ja, tut mir leid, nur..“ begann sie und auch ihr Blick wanderte für etwas mehr als einen Bruchteil einer Sekunde zu dem Slytherin. „Mr Rosier bat mich nur seinen Verband zu wechseln und dem habe ich folgegeleistet.“ – „Gut. Wie ich sehe bist du fertig.. Und ihr Blick fiel auf die benutzen Mullbinden auf dem stählernen Tablett, das neben dem Essenstablett stand. Pamelas Blick folgte dem ihren. „Ja, gerade fertig geworden und –“ – „Noch ein Pläuschen gehalten? Pamela, du bist hier um zu arbeiten, nicht um zu reden. Also komm in die Hacken jetzt.“ sagte sie und zog mit diesen Worten wieder von dannen. Pam seufzte, schaute der Gestalt ihrer Mutter noch hinterher, ehe sie sich dem Tablett mit den alten Kompressen und der Mullbinde zuwandte und es mit beiden Händen ergriff. Zum Glück hielt Pams Mutter sie für anständig und hatte so auch immer vollstes Vertrauen in sie, was das betraf. Natürlich verpasste es der Gryffindor irgendwo einen Stich, wenn sie daran dachte, dass sie ihre Familie belog. Und auch obgleich sie so mutig war, traute sie sich nicht davon zu erzählen. Was wohl passiert wäre, wenn sie sie auf frischer Tat ertappt hätte? Wobei die Küsserei natürlich nicht zu vergleichen war mit dem was im November passiert war. „Meine Mutter hättest du denn jetzt auch kennengelernt.“ Begann Pamela, zog einen Mundwinkel zu einem halben Lächeln in die Höhe und musterte den Anderen. „Ich weiß nicht inwiefern du dir was aus Geschenken machst, aber morgen früh.. du weißt ja, gibt es welche.“ Bis vor ein paar Minuten hatte Pamela noch nicht einmal in Erwägung gezogen, Buck irgendetwas zu schenken. Im Grunde konnte sie auch nicht viel schenken, denn sie hatten nicht viel. Und Geld brauchte die Familie für andere Dinge. Deswegen war die Gryffindor sehr auf Handarbeit beschränkt, doch war ihr schnell ein passendes Geschenk eingefallen. „Keine Sorge, es ist etwas Einfaches und Schlichtes. Für mehr habe ich auch gar kein Geld.“ Jetzt lächelte sie ein richtiges Lächeln und ihr Blick hing erneut wieder für einen kurzen Moment an seinen Lippen. Mit genau der gleichen Sehnsucht wie zuvor betrachtete sie diese und dachte daran, dass wenn man verheiratet wäre, man so etwas ohne schlechtes Gewissen die ganze Zeit machen könnte. Nur leider war die Aussicht auf eine Ehe als Halbblut mit einem Reinblut aus so einer Familie nicht ganz so rosig. „Ich komme morgen Mittag in meiner Pause zu dir. Wahrscheinlich werden wir uns auch noch mal bei der Frühstücksverteilung sehen. Ich glaube, ich bin deiner Station für ein oder zwei Tage zugeteilt. Also..“ Ein verlegenes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie sah kurz auf den Boden. „Bis morgen.“ Sagte Pam dann und verließ mit samt Tablett das Zimmer. An diesem Abend wurde ihr dann öfters noch von anderen Heilern und auch ihrer Mutter gesagt, sie solle nicht so ihren Gedanken nachhängen. Das war aber nicht ganz so einfach, wenn man immer wieder den Kopf verdreht bekam.
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this is suicide
Buchanan & Pamela
24/25. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS / MITTAGS AM SELBEN ORT

and i won't tell my mother
it's better she don't know
and he won't tell his folks


Einen Moment lang noch, dachte darüber nach ob die junge Frau Recht behielt. Ob es stimmte, dass er es Menschen schwer machte ihn nicht zu hassen. Doch schon als er diesen Gedanken anschnitt, wusste er das es stimmte. Dennoch verzog er keine Miene, auch wenn sie ihn erneut derart treffend beschrieb. Schließlich musste man ihr zumindest nicht vorzeigen, dass sie Recht hatte. Nicht schon wieder.
Als er ihre andere Hand ebenfalls losließ bemerkte er den Ausdruck auf ihrem Gesicht, wollte sie jedoch nicht länger der Versuchung überlassen. Schließlich wollte er nicht, dass sie etwas tat was sie bereuen würde, wie ihn mit einer unkontrollierten Ohrfeige zu beglücken, dass wäre sicherlich keine Handlung die sie auf lange Sicht mit Stolz erfüllen würde. Ebenso wollte er nicht länger dieses Spiel spielen, geschweige denn sich weiterhin ihren Blicken aussetzen. Auch wenn ihre Worte von Wut strahlten, schienen ihre Blicke beinahe etwas ganz anderes sagen wollen. Auf jeden Fall verfolgten diesen einen nicht ganz so keuschen Gedanken wie sie es ausdrücken wollte. Oder wie sie besser gesagt versucht hatte.
Noch während er sprach und sein Gesicht so langsam vor das ihre schob, bemerkte ihr wie ihre Lippen erbebten. Sicherlich hätte sich auf jedem anderen Gesicht nun ein breites, selbstgefälliges Grinsen gezeigt, doch auf seiner Mimik war nicht zu erkennen, ob er all das tat um ihr zu gefallen oder seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Bevor sie jedoch die Möglichkeit hatte, dies in Frage zu stellen küsste er sie. Eine ihrer Hände wanderte auf seine Schulter, die Andere auf sein Schlüsselbein. Noch immer brauchte er eine Hand um sich abzustützen, fuhr aber mit der Anderen zu ihrem Kiefer und umschloss diesen, während sie den Kuss erwiderte. Sein Blick wanderte an ihr hinab, sah ihr zu wie sie auf das Bett kletterte und schließlich auf seinem Schoß saß. Weswegen seine Hand schließlich von ihrem Kiefer zu ihrem Rücken wanderte und er sie mit dieser leicht gegen sie drückte. Ein zierliches Lächeln bildete sich unter dem Kuss als sie die Arme um ihn schlang und dieses Mal seine Rippen verschonte. Liebevoller als bei dem Stoß von vorhin war sie eindeutig. Doch noch unter all der Küsse konnte er nur in ihr Gesicht sehen, ihre weichen Züge und musste feststellen, wie viel Zeit doch vergangen war. Kein Stück mehr musste er sie lenken oder schieben, viel mehr kam von ihr. Hatte er sie etwa verdorben? Nur kurz hielt sich dieser Gedanke aufrecht und verschwand beinahe fliegend unter dem Kuss. Aus der Ferne vernahm er ihren Namen, hoffte jedoch das sie es nicht gehört hatte. Alle Hoffnung umsonst, denn schon kurz darauf löste sie sich von ihm und drehte ihr Gesicht von ihm weg. Leise seufzte er und folgte ihrem Blick. Was hätte er nun dafür gegeben wieder in der ungestörten Besenkammer zu stehen. Allerdings hatte das Bett etwas durchaus weicheren Komfort für seinen Hintern und bot zugleich eine Wärme die er von der steinigen Wand aus Hogwarts nicht gewohnt war. Dennoch hätte er die Situation nur allzu gern länger ausgekostet.

Wie ein aufgeschrecktes Huhn suchte die Rothaarige nun den Weg wieder neben ihm und während sie sich innerlich sortierte, legte er sich zurück in sein Kissen und seufzte erneut. Allein aus Protest. Schließlich durfte sie ruhig wissen, welch Unmut ihm das hier bereitete. Nur ungern wollte er sie nun wieder aus seinen Armen lassen, doch was hätte er großartig tun sollen?
Eine Rothaarige Frau betrat den Raum und die Ähnlichkeit zu der Gryffindor war beinahe schockierend. Wenn er seinem Vater auch nur annähernd so ähnlich sah wie sie ihrer Mutter, könnte sie verstehen warum so mancher ihn mit dessen Jugend Variante verwechselte. Der Vorhang der noch eben vor dem Bett gehangen hatte, wedelte nun beinahe wild durch den Raum und auch den Plattenspieler konnte er nun wieder erahnen, der jedoch schon lange nur noch ein leises Surren von sich gab. Sie nun darum zu bitten, diesen wieder auf Anfang zu stellen wäre mit Sicherheit unpassend gewesen, weswegen er es bei dem stummen beobachten beließ. Ah! Essen verteilen. Sein Blick wich zur Seite zu seinem eigenen Tablett und der schrecklichen Zimt Nachspeise. Hätte sie diese doch bloß angenommen. Nun spürte er die Blicke beider Frauen auf sich, wobei die Freundlichkeit aus seinen Zügen verschwunden war. Mit Sicherheit gab er nun exakt das Bild ab was ihre Mutter verabscheuen würde für den Freund ihrer Tochter. Hätte ein solches Spektakel vor seinem Vater stattgefunden, hätte er mit Sicherheit dafür sorgen lassen sie Beide ihres Berufes zu entledigen. Schließlich ziemte es sich nicht ein solches Gespräch vor einem Kranken zu führen. Der Slytherin allerdings, folgte mit versteckter Aufmerksamkeit dem Gespräch und achtete beinahe penibel auf jede Einzelheit die fiel. Wobei seine Neugierde ihm nicht im geringsten anzusehen war. Die stammelnden Worte der Löwin waren dabei schon fast niedlich mit anzusehen. Wo sie doch gerade vor dem Dunkelhaarigen sich immer Selbstbewusst zeigte und nur selten ein leises Stammeln von sich gab. Allein schon weil sie wusste, dass er es für ein Zeichen der Schwäche hielt und es verabscheute.
Ihre Mutter verschwand ebenso laut wie sie gekommen war und ließ die Beiden wieder alleine. Die Versuchung sie zu sich zu ziehen war beinahe schon so groß, dass er dem tatsächlich nachging. Schließlich nahm er nur selten bis nie Rücksicht auf Andere. Pam trat mittlerweile auf das Tablett mit dem alten Verband zu und ergriff dieses. Auf ihre Worte hin schnaubte er. ,,Sie scheint ein Händchen dafür zu haben im falschen Moment an Ort und Stelle zu sein. Aber das liegt wohl in der Familie'', murmelte er. In seinem Kopf sah er erneut die Szenerie wie die junge Frau zugesehen hatte, wie Henry seinen Sohn züchtigte. Ihr Blick schien sich niemals aus seinen Erinnerungen zu lösen, ebenso wie das was hätte passieren können, wenn sein Vater sie bemerkt hätte. Das wollte er sich nun wirklich nicht ausmalen. Auch wenn er es schon etliche Male getan hatte.
Es waren ihre nächsten Worte die ihn wieder dazu brachten sie anzusehen. Nachdenklichkeit machte sich auf seinen Zügen breit und er versuchte daraus tatsächlich einen Moment einen Sinn zu ziehen. Meinte sie tatsächlich, dass sie ihm etwas schenkte? Sicherlich würde seine Familie seine Geschenke hier her kommen lassen, das wusste er. Doch er hätte nicht einen Tag daran gedacht, dass sie auch etwas für ihn haben könnte. ,,Ein Geschenk, für mich?'', fragte er. Mit Sicherheit wirkte Buck nun das erste Mal in ihren Augen wirklich schwer von Begriff. Doch so fühlte er sich auch. Wirklich überzeugt schien er nicht, vor allem da sie bis eben noch wütend auf ihn gewesen war. Wie kam ihr nun der Gedanke, dass sie ihm etwas schenken sollte? Kurz nachdem sie von dem Geschenk gesprochen hatte, schlich sich ein echtes Lächeln auf ihre Züge und er seufzte erneut. ,,Pamela Oakley, wenn du mir schon Geschenke machst, weiß ich wirklich nicht ob ich mich nicht bald wie deine Kurtisane fühlen sollte'', seine Worte klangen ebenso neckisch wie das Grinsen das sich mit diesen Worten auf seine Züge spielte. Mit einem letzten, beinahe schon verruchten Blick bedachte er sie, ehe er sie ziehen lassen wollte. Als sie erneut sprach schnaubte er. ,,Auch wenn du mich so lange schmachten lässt, werde ich warten. Vor allem weil ich das Bett nicht verlassen kann. Meinen Kaffee mit viel Milch, keinen Zucker. Und bloß keinen Zimt mehr in meinem Frühstück'', damit drehte er sich seinem Tisch zu und nahm das Buch von seinem kleinen Tisch. Wie oft hatte er den Zerbrochenen Krug nun schon gelesen? Etliche Male. Mit Sicherheit konnte er jede Stelle zitieren und dennoch hatte er eben dieses mit sich genommen. Einfach weil das handliche Buch immer in seiner Jackett Tasche steckte. ,,Bis Morgen Miss Oakley'', flüsterte er und schlug das Buch dann am Anfang auf.

Noch eine Ewigkeit hatte er gelesen, bis eine andere Frau das Tablett mit seinem Essen abholte und feststellen musste, dass der hagere, junge Mann nichts gegessen hatte. Die gesamte Zeit über lauschte er der Musik und las die ihm so bekannten Zeilen. Seine Gedanken schweiften noch so manches Mal zu der jungen Frau die vorhin noch auf seinem Schoß gesessen hatte. Er glaubte überall ihren Geruch erkennen zu können, sie überall zu wissen und ihr leises Lachen in seinem Ohr zu hören.
Gegen Mitternacht war es als die sechs unterschiedlich großen Geschenke in seinem Zimmer Platz fanden und sich um sein Bett aufstellten. Das Einzige was er öffnete war das seines Großvaters, welcher einen Besen enthielt. Nicht irgendeinen Besen. Aufmerksam fuhr sein Blick über den Besen und die geschnörkelte Zehn die am Ende des Besens eingraviert worden war. Mit einem leichten Lächeln schaute er hinauf zur Decke und nickte nachdenklich. Frohe Weihnachten Evan, dachte er nachdenklich und schloss die Augen, ehe er auf dem Buch in einen traumlosen Schlaf fiel. Dabei verschlief er das Frühstück und bekam nicht mit wie Pamela das erste Mal das kleine Zimmer betrat, erst gegen Mittag als er sie erneut ins Zimmer treten sah, öffnete er die Augen und blickte dem ihm so bekannten Gesicht entgegen. Schläfrig richtete er sich auf, betrachtete das Buch auf dem er geschlafen hatte und sah erneut zu dem Rennbesen und den anderen Geschenken. Doch das einzige Geschenk was ihn wirklich reizte, erwartete der Brite von der Löwin.
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stay up with me

don't fall asleep
Because we only have
this moment once in our lives
The next time we'll
meet under city lights


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
25. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Selbst obwohl die derzeitigen Umstände in Europa ihre Spuren hinterließen, dachten viele daran sich zumindest an Weihnachten etwas zu gönnen. Und selbst das St. Mungos schien sich erweichen zu lassen und so gab es für die meisten Patienten des Hospitals das typisch britische Weihnachtsessen, von dem auch die Mitarbeiter essen durften. Es war das Highlight des Tages und auch die Gryffindor empfand der bevorstehenden Speise gegenüber ein ungewohnt vorfreudiges Gefühl. Seit der Krieg begonnen hatte war es nicht mehr selbstverständlich, dass zu Weihnachten ein gefüllter Truthahn auf den Tisch kam, gefüllt mit den feinsten Dingen und begleitet von den leckersten Beilagen. Auch wenn ihre Eltern immer versuchten hatten ihren Kindern es so recht wie möglich zu machen, so sparten an allen Ecken und Kanten. Manchmal war es schon hart für Pamela Mädchen in ihrem Alter herum rennen zu sehen, die trotz dieser Leidenszeit in hübschen Kleidern und Mänteln gekleidet waren. Denn auch sie war erst siebzehn, hatte Wünsche und Träume. Doch sie wusste sowas würde ihr verwehrt blieben, wenn sie denn nun nicht gerade jemanden fand, der etwas mehr Geld in den Taschen hatte und zudem auch noch nichts darauf gab, dass sie das war, was sie eben war. Ein Halbblut, eine Hexe. Letzteres war für Muggel wahrscheinlich eine durchaus beängstigende Tatsache, wo sie doch davon ausgingen, dass die Menschen im Mittelalter so dümmlich hinter Magiern her gewesen waren. Doch auf Grund von Pamelas Einstellung zu Leben und Leben lassen, so wie Lieben und Lieben lassen, wäre es ihr egal, ob ihr zukünftiger Gefährte ein Muggel war, selber ein Halbblut oder gar ein Reinblut. So lange er sie so akzeptierte, wie sie war, war sie zufrieden.
Und selbst obwohl nun scheinbar was mit einem Rosier am Gange hatte, dachte sie nicht daran, dass es auch eventuell Buchanan sein könnte. Wahrscheinlich, weil es einfach so unwahrscheinlich war. Es war eine Art Liebschaft, so wie man sie aus den Büchern kannte. Aber nicht von jenen, die auf rein körperlichen Verlangen aufbauten, zumindest nicht von ihrer Seite. Ihr Herz hing an dieser Beziehung, doch wusste sie nicht, wie Buck das sah. Aber Pam sagte sich, dass so lange er ihr nichts antat, sie nicht verletzte, psychisch noch physisch war alles in Ordnung. Selbst bei der Erwägung von einseitiger Liebe ließ sie kalt. Schließlich war es toll, verliebt zu sein. Und so lange der andere Part in etwa auch so agierte, war es egal. Ohnehin hatte Pam die Nacht kaum ein Auge zu bekommen. Nicht etwa, weil sie keinen Schlaf fand, nein, selbst obwohl der Tag so aufregend und kräftezerrend gewesen war, sie musste ein Teil für Bucks Weihnachtsgeschenk zu ende stricken. Dabei hatte auf dem Bett gesessen und oft einen Blick aus dem Fenster geworfen, das einen sternenklaren Himmel preisgab. Während sie also strickte, schweifte ihre Konzentration immer wieder in die verschiedensten Gedankengänge ab. Besonders oft und vereinnahmend war dabei der Slytherin. Sie ließ sich das Geschehene oftmals noch einmal vor dem inneren Auge abspielen, fragte sich, ob die Dinge ihm gefallen würden, wo er doch sicherlich ganz andere, viel wertvollere Dinge gewohnt war. Deswegen kamen der Gryffindor kurzfristig auch Zweifel, doch im Nachhinein wollte sie das Ganze nicht in den Wind schießen und ohnehin hatte sie ihm gesagt, sie schenke ihm etwas. Und da ihr jetzt, mitten in der Nacht, sowieso kein besserer Einfall kommen würde und ihr auch die Zeit fehlte, entschied sie sich einfach weiter zu machen. Falls die Dinge ihm nicht gefielen, so konnte sie die Dinge immer noch an die Personen verschenken, an die sie bei der Herstellung ursprünglich gedacht hatte.

Durch den Winter bedingt lag der Sonnenaufgang noch etwas weiter entfernt, doch Pamela war froh, dass sie es noch rechtzeitig geschafft hatte. So schlief sie die restlichen Stunden, die zu ihrem Bedauern nicht länger als vier dauerten. Als sie geweckt wurde, war sie unerwartet schnell auf den Beinen und gutgelaunt. Schnell hatte sie sich in ihre Wollstrumpfhose und in ihr Heilertracht ähnliches Outfit geworfen, durch die Haare gebürstet und sich gewaschen sowie gefrühstückt, war sie zusammen mit ihrer Mutter nach London zum Hospital disappariert. Die drei Geschenke waren nicht verpackt, denn dazu fehlte es definitiv an Mitteln. Pamela hatte lediglich Paketband auftreiben können, daraus jedoch bei jedem Geschenk eine schöne Schleife gestalten können.
Das erste Mal betrat die Löwin das Zimmer des Slytherin zur Ausgabe vom Frühstück. Groß war schließlich die Enttäuschung als sie gesehen hatte, dass er noch schlief. So hatte sie sein Tablett lautlos abgesetzt – falls er doch noch aufwachen sollte und Hunger verspürte – und hatte dem jungen Mann einen Augenblick lang in seinem friedlichen Schlaf beobachtet. Schlafende Menschen sahen immer so sorglos aus, fand Pam. Als ob es keine Probleme und Sorgen auf dieser Welt gäbe, wobei es momentan doch genau das Gegenteil war. Doch dann musste die Gryffindor auch wieder weiter und schloss kaum hörbar die Tür hinter sich. Den Vormittag war sie nicht viel beschäftigt gewesen und dann hatte sie auch noch Pause, was für ein Weihnachten! Nachdem also gegen zwölf ihre Pause begonnen hatte und die anderen Helfer und Heiler gerade dabei waren die Essensrationen auszuteilen, nahm sie das Tablett für Buck und ihre eigene kleinere Portion, sowie den Leinenbeutel mit den drei selbstgestrickten Dingen darin mit sich und kehrte in das kleine Zimmer des Patienten zurück. Am Fußende blieb sie stehen und da öffnete der junge Mann bereits auch die Augen. Die Rothaarige schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Frohe Weihnachten, Buchanan.“ Sagte sie, schritt am Bett entlang und stellte das Tablett ab, ehe sie sich den Stuhl neben das Bett zog, der für Besucher hier stand. Den Leinenbeutel platzierte sie auf dem Schoß und ihr eigenes Essen vereinnahmte das letzte Stück an Platz auf dem Tisch, auf dem auch bereits Bucks Tablett stand. „Ich war vorhin zur Frühstückszeit schon hier, aber du hast geschlafen und ich wollte dich nicht stören.“ begann sie, während ihr Blick zu dem Beutel wanderte. „Ich habe lange daran gesessen, heute Nacht. Aber bevor ich es dir gebe, muss ich noch sagen, dass es etwas sehr Bescheidenes ist. Aber ich denke mal, dass du dir das schon denken konntest.. Jedenfalls, ist es alles selber gemacht und wahrscheinlich kriegst du mehr von mir, als meine ganze Familie zu Weihnachten von mir bekommt. Und wenn es dir nicht gefällt, ich meine, du bist ja ganz andere Dinge gewohnt, hübschere, tollere Dinge, dann sag es mir. Ich denke meine Geschwister würden sich darüber freuen. Und ja..“ Sie endete und begann eine Strickerei nach der nächsten heraus zu ziehen und sie Buck auf das Bett legte. Dann faltete sie den Beutel ordentlich zusammen und legte ihn beiseite, erst danach wandte sich ihr Blick aufmerksam und neugierig dem Slytherin zu.
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will i see you tonight?
Buchanan & Pamela
24/25. DEZEMBER 1942 - GEGEN ABEND IM ST. MUNGOS / MITTAGS AM SELBEN ORT

oh if i was the one you chose to be your only one
oh baby can't you hear me now, can't you hear me now?
will i see you tonight?

An sich war Schlaf etwas womit Buchanan schon seit längerer Zeit gesehen seine Schwierigkeiten mit aufwies. Wenn er noch in der ersten Klasse selten bis nie schlief und jeden vierten Tag zu spät zum Unterricht erschien, weil sein Körper sich den Schlaf holte, mochte man meinen es hatte sich eingerenkt als er älter wurde. Doch wer so dachte, unterschätzte nur seine Schauspielerei. Denn nur Dank jener und guten Freunden innerhalb des Hauses schaffte er es tatsächlich in den frühen morgen Stunden aufzustehen. Die Nächte waren kurz und der Schlaf fiel meist noch kürzer aus. Der Versuch von Krankenschwestern und Mitschülern war zumeist Tee oder Kräuter gewesen die zumeist ebenso sinnlos waren, wie der Irrglaube, dass Hypnose etwas bewirken könnte.
Der junge Mann brauchte keinen Arzt für seinen Kopf um zu wissen woher miserable Rhythmus kam und weswegen er diesen nicht durchbrechen konnte. Wenn er schlief sah er Dinge vor denen es kein entrinnen gab, es gab keinen Zauberstab mit dem er sich wehren konnte und in Träumen hatte der Verstand ihn noch nie weitergebracht. Schweißgebadet oder Schreiend war er im ersten Jahr aufgewacht, hatte Bettvorhänge zerrissen und Vasen zerschmettert bis tatsächlich die Krankenschwester mit ihm sprach. Seitdem belegte er sich jede Nacht aufs Neue mit einem Zauber. Niemand sollte ihn hören können. Dank des Zaubers schien zumindest niemand mehr ihn darauf ansprechen zu wollen, was in seinem Kopf vorging. Eine angenehme Begebenheit für den Slytherin, vor allem in Verbindung mit neugierigen Mitschülern. Mit Neugierde hatte er noch nie umgehen können.
Es war also kein wirkliches Wunder, dass er in der Nacht die er im Hospital verbrachte vorerst kein Auge zu machte, Mitternacht war lange vergangen als er auf seinem Buch zusammen sackte und die Augen unter dem drückenden Gewicht der Müdigkeit nachgaben. Auch wenn er es nicht gewollt hatte. In dieser Nacht verfolgten ihn jedoch nicht die üblichen Gesichter die ihm sonst so manche schlaflose Nacht bescherten, nein es schien die Gryffindor zu sein die durch seinen Kopf jagte und dafür sorgte, dass er seit einer gefühlten Ewigkeit einmal wieder gut schlief. Dabei träumte er vor allem von dem was sie ihm schenken würde, dabei fantasierte er von gebackenen Süßspeisen, kleinen Decken damit er besser schlafen könnte und letztlich von einer schrecklichen Mütze die einen Esel drauf gestickt hatte. Dabei hatte sie ihn angegrinst und am Ende hatte er sie einfach nur in seine Arme geschlossen, hatte sie gehalten und bei sich gefühlt. Ganz gleich der Tatsache, dass sie war was sie war und wer sie war. In dem Traum war unwichtig gewesen, dass sie ein Halbblut war, dass sie so viel redete und das sie ihn neckte. Es war alles gleich gewesen, Hauptsache sie war bei ihm gewesen. Als er aufwachte und sein Blick durch den Raum fuhr, hatte sie sich alles um ihn herum veränderte. Während er sein verletztes Bein nun wieder spüren konnte, vor allem durch den Schmerz der durch dieses zuckte, entdeckte er zugleich auch die Rothaarige an seinem Bettende stehen. Derweil er selbst erst einmal das Buch auf dem Tisch platzierte, sprach sie schon zu ihm. Verwirrt blinzelte er in das grelle Licht und fuhr sich durch das zerzauste Haar. Es war ihm mit einer Deutlichkeit die Orientierungslosigkeit ins Gesicht geschrieben, dass er sich beinahe dafür schämte. Doch um das zu tun, hätte er mehr bei Bewusstsein sein müssen. Deutlich noch verwirrt von allem was in seinen Träumen geschehen war, richtete er sich auf und versuchte das Hemd zu ergreifen was in der Nähe seines Bettes lag.
Jedoch stoppte er noch in der Bewegung, drehte sich zu seinem Besuch um und rutschte weiter zu ihr und dem Stuhl hinüber. Dabei setzte er sich auf und machte einen geraden Rücken, soweit es ihm ermöglicht war. ,,Frohe Weihnachten'', murmelte er ein wenig schlaftrunken und rieb sich die müden Augen. Als er damit fertig war, fühlte er sich wach genug um ihr zumindest entgegen zu sehen. Das Tablett was sie zuvor auf dem Tisch abgelegt hatte, erregte kaum seine Aufmerksamkeit. Nahrung war derart nebensächlich geworden, dass er nicht einen Gedanken daran verschwendete, nicht wo sie hier war.

Aufmerksam folgte er ihrer Erzählung. Zumindest gab ihm diese eine ungefähre Auskunft darüber wie spät es war. Das Frühstück hatte er verschlafen? Kein Wunder also, dass sein Magen leise grummelte als sein Blick hinüber zu dem Essen wich. Als sie meinte, dass sie ihn nicht hatte stören wollten, lächelte er verschmitzt. Beinahe als würde er dabei einem Gedanken folgen, den er ihr auf keinem Fall verraten wollte. Zwar entsprach eben dies genau der Wahrheit, doch würde er ihr dies nicht auf die Nase binden. So hatte er nur das verschmitzte Lächeln aufgesetzt und daran gedacht wie oft er sich schon von ihr gestört gefühlt hatte. Doch nicht eine Sekunde lang hatte er sich in den letzten Stunden von ihr gestört gefühlt, geschweige denn sie nicht bei sich haben wollen.
Das Lächeln verschwand wieder als sie von dem Geschenk sprach. Ihrem Geschenk für ihn. Seine Miene verriet durchaus seine Verwunderung darüber, dass sie ihm ein Geschenk machte. Außerhalb der familiären Bande hatte sich niemals jemand Gedanken um ihn gemacht. Geschweige denn das er es jemals gewollt hatte.
Ihre Worte endeten und bevor er sich an schlechten Worten versuchen konnte, die sie wahrscheinlich nicht von ihren verdrießlichen Gedanken abgebracht hätten, holte sie drei kleine Dinge aus ihrem Beutel hervor, alle waren mit einem dünnen Band verschnürt worden, was letzten Endes zu einer schlechten, ungeraden Schleife geformt worden war. Kurz glitt sein Blick hinüber zu den Aufmerksamkeiten seiner Familie die alle in buntes Papier gehüllt waren oder mit Bändern geschmückt waren die ihrer nicht wirklich glichen. Sie hatte es tatsächlich selbst gemacht. Sogar verpackt, wenn man es eine Verpackung nennen wollte, hatte sie es. Vorsichtig griff er mit seiner Hand erst zu dem kleinen Bündel was dort lag. Langsam zog er mit einem seiner grazilen Finger das Band auf, ehe die grünen Socken zum Vorschein kamen. Aufmerksam musterte er diese, ehe sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl und er diese sogleich über seine nackten Füße zog. Noch immer schweigend griff er zu dem nächst größeren Bündel. Auch dort wurde zuerst das Band sorgfältig entfernt, ehe er den Stoff in seiner vollen Pracht musterte und den grün, grauen Schal bedächtig musterte. Das Lächeln wurde von dem leichten Funkeln in seinen Augen begleitet, ehe er auch diesen umlegte. Weitaus schwungvoller, legte er sich den Schal um und versuchte dabei wie ein Pariser Model zu wirken. Spielerisch zwinkerte er der jungen Frau zu, ehe er das letzte Bündel ergriff. Vorsichtig entfernte er das Band und entfaltete den gestrickten Pullover. Das grau war schön, ebenso wie der dickere Kragen und die Verzierungen mit denen dieser ausgebessert worden war. So vorsichtig wie er konnte zog er sich diesen über den Kopf und war dabei vor allem vorsichtig in seiner Rippen Gegend. Sein Hals der nun besonders dick wirkte, wegen des Schals unter dem Kragen, wurde mit einem leisen:,,Oh'', kommentiert. Danach wurde der Schal langsam auf dem Kragen gezupft und erneut um den Hals geschwungen.

Als er sich dann ausgiebig betrachtete, vor allem die neu gewonnen Stücke, die alte Stoffhose die er trug war dabei wirklich nebensächlich, lächelte er nur noch breiter. Im Vergleich zu den Geschenken seiner Familie, war der Unterschied wirklich zu erkennen. Ein Geschenk wurde oftmals auch mit den Worten einer liebevollen Aufmerksamkeit betitelt. Niemals hätte er geglaubt, dass die Andere diese Worte mit eben ihren Aufmerksamkeiten treffen würde. Das was seine Familie tat, hatte sie immer getan weil sie es als eine Selbstverständlichkeit ansahen, weil er ein Teil von ihnen war. Doch Pamela hatte es getan weil sie ihn wirklich schätzen musste. Noch nie hatte sich Jemand Gedanken um ihn gemacht. Seine Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen und er entschloss, dass er sobald er das Krankenhaus verlassen hätte, ihr ebenfalls eine Gefälligkeit zu besorgen, eine wirkliche Aufmerksamkeit mit der er zumindest über seine ungeschickten Worte hinwegtäuschen könnte.
Vorsichtig schaute er auf, rutschte noch ein Stück zu ihr hinüber und lächelte etwas unbeholfen. ,,Ich bezweifle, dass ich jemals ein schöneres Geschenk bekam als dieses. Ich fühle mich geehrt und geschmeichelt zugleich. Wenn ich ehrlich bin, so bin ich das erste Mal wirklich sprachlos weil mir keine Worte in den Sinn kommen können. Mir fallen keine Worte ein die genug Dankbarkeit übermitteln könnten wie ich sie nun brauchen würde. Ich Danke dir Pamela, für die Zeit die du ausgerechnet für mich investiert hast. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, so vermag mir wirklich kein einziger Grund einfallen warum du so handeln solltest, warum du Mühe und Zeit opfern solltest um mir, mir eine Freude zu bereiten'', mit diesen Worten griff er vorsichtig nach ihrer Hand und drückte diese. Das Lächeln schien in diesem Moment kaum von seinen Lippen hinweg zudenken.
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FIND MY PURPOSE

won't breathe unless you breathe,
Won't bleed unless you bleed,
Won't be unless you be


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
25. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Selten war die Gryffindor so von Erwartungen erfüllt, wie sie es in diesem Moment war.  Es waren gute Erwartungen, aber genauso auch schlechte. Noch immer in Sorge um die Ablehnung der Präsente, lagen ihre Hände ungeduldig und rastlos in ihrem Schoß. Den Blick zu den übrigen Geschenken bemerkte Pamela und ihre Augen folgten seinen. Die Verpackungen und Papiere, in denen die Dinge verpackt worden waren ließen die Löwin beinahe eifersüchtig werden. Sie stachen so unwahrscheinlich sehr ins Auge und waren dabei auch noch so schön anzusehen. Pam vermisste die Zeiten des Friedens und die Vorzüge des richtigen Lebens. Ihr Blick wanderte wieder zurück zu dem Slytherin, der bereits dabei war das Bändchen um die Socken herum aufzuziehen. Mittlerweile fühlte sich ihre Körperhaltung in Erwartung seiner Reaktion völlig angespannt an. Doch jegliche Spannung schien sich wieder zu verflüchtigen, als Buck endlich lächelte, nach dem er Geschenk Nummer Eins erst einmal begutachtet hatte. Ein Stein fiel der Gryffindor vom Herzen und sie konnte gar nicht sagen, wie erleichtert sie war. Pam wollte sich gar nicht erst ausmalen, was passiert wäre, wenn die Dinge nicht seinen Wünschen entsprochen hätten. Doch das würde sie auch gar nicht erst, denn immerhin hatte sich nun das Gegenteil erwiesen und so zeigte sich im Gesicht der Rothaarigen wieder ein strahlendes Lächeln, dass noch breiter zu werden schien, als er sie sogleich anzog. Pams Herz machte einen Sprung und sie erinnerte sich wieder daran, wie gerne sie es doch hatte anderen eine Freude zu machen. Sie hatte sich schon immer mehr über die Freude anderer entzückt, als über ihre eigene, wenn sie Geschenke bekam.
Mit einem weit aus entspannteren, aber trotzdem aufgeregten Gesichtsausdruck beobachtete sie den jungen Mann, wie er zum nächsten Geschenk griff. Der Schal. Pamela hatte keine Zweifel mehr, dass dieser ihm nicht auch gefallen würde, wo er doch schon so über die Socken lächeln konnte. Und dann waren die Farben auch noch mehr oder weniger die seines Hauses angepasst, auch wenn er in der Schule nicht viel Gelegenheiten bekommen würde, die Dinge zu tragen, da schließlich fast zu allen Zeiten Uniformpflicht galt. Etwas aufgekratzt knetete die Rothaarige den Stoff ihres Kleides in den Händen, während sie zu sah wie sich erneut ein Lächeln in das Gesicht des Anderen stahl. Ein belustigter Ausdruck zeigte sich auf den sommersprossigen Zügen der Löwin, als er mit einer schwungvollen Bewegung den Schal anlegte. Fröhlich wie eh und je sah sie schließlich auch dabei zu, wie der Pullover ausgepackt wurde. Pamela konnte sich nicht daran erinnern, dass sie Buchanan jemals so viel und oft in so kurzer Zeit hatte lächeln sehen.

Buck rutschte auf seinem Bett näher an sie heran, wobei das darauffolgende Lächeln, im Gegensatz zu denen davor, sehr ungelenk wirkte. Als er begann zu sprechen, biss sie sich leicht auf die Unterlippe, während sie aufmerksam zuhörte. Seine Worte hörten sich nicht weniger ungewandt an, wie sein Lächeln ausgesehen hatte. Doch trotzdem schien die Verzückung in ihr sich zu überschlagen. Am liebsten würde Pam die ganze Welt umarmen und jeden einzelnen zum Frieden zwingen, damit sie an ihrer Freude teilhaben konnten. Wobei sie am Ende seines Sprechens doch recht verwundert war, als er meinte, dass ihm kein Grund einfallen würde, warum sie sich so viel Mühe für ihn machen und ihre Zeit opfern würde. Dann griff er nach ihrer Hand und sie fühlte den warmen und wohligen Druck seiner Finger um die ihren. „Du kannst dir tatsächlich nicht vorstellen, wieso ich so viel Mühe und Zeit da hinein gesteckt habe?“ fragte Pamela noch einmal lächelnd nach und zog eine Augenbraue leicht in die Höhe. Die Gryffindor dachte noch einmal über den vorangegangenen Tag nach und ob es nicht offensichtlich für ihn gewesen sein musste, was sie für ihn empfand. Wie sehr sie sich in ihn verliebt hatte und wie sehr ihr Herz an ihm hing. Momentan vermochte sie ihm überall auf der Welt hin zu folgen, sich durch jegliches Dornengestrüpp zu kämpfen, wenn es sein musste. War ihre Zuneigung und das was sie fühlte nicht gut genug zu erkennen? Wie sollte sie es ihm klar machen, ohne die drei großen und unüberwindbaren Worte auszusprechen? Selbst wenn Buchanan von ihrer Liebe zu ihm gewusst hätte, wusste sie selbst dann nicht, ob sie sich dazu bewegen hätte können, ihm das so offen preiszugeben. Schließlich konnte Liebe auch ohne Worte existieren. „Menschen, die anderen Menschen viel bedeuten“ begann sie und ihr Blick wanderte langsam von seinem Gesicht abwärts hin zu seinem selbstgestrickten Pullover. „Tun so etwas mit Selbstverständlichkeit. Zumindest tue ich das.“  Während sie sprach legte sich ihre Hand um seine, die bereits die andere hielt, dann hob Pam wieder den Blick in das Gesicht des Slytherin und dessen blauen Augen. Für einen Moment fragte sich die junge Frau, wie es wohl werden würde wenn sie zurück in Hogwarts sind. Ob er alle Welt zeigen würde, was zwischen ihnen war? Moment – was war überhaupt zwischen ihnen? Eine weitere Frage, auf die die Löwin keine Antwort hatte. Ob Buck mehr wusste? Auch die Frage konnte sie nicht richtig einschätzen, wollte aber auch nicht nachfragen. Andererseits brannte ihr die Frage so auf der Zunge, dass sie für eine Weile wirklich einen innerlichen Krieg ausfechtete und eventuelle Folgen ab wägte, die resultieren könnten. Am Ende entschied sie sich, den Schritt zu wagen. Denn was sollte sie erst tun, wenn sie zurück in der Schule waren und alles so wie vorher wäre? Pam jedenfalls könnte dann nicht so tun, als wäre nichts von dem hier passiert. Und von dem, was am Tag zuvor passiert war. „Buchanan? Ich.. ich habe mir viele Gedanken gemacht. Dazu hatte ich heute Nacht auch mehr Zeit als genug und.. Ich wollte fragen, wie genau du das siehst. Also.. das hier, was mit uns.. ist.“ Während sie sprach entstanden immer wieder kleine Pausen, auch lag ihr Blick nicht immer in seinem Gesicht, sondern senkte er sich runter oder sah unmittelbar an ihm vorbei. „Ich meine.. wenn wir erst wieder in Hogwarts sind, was wirst du tun? Was werde ich tun? Du würdest sicher nicht wollen, dass die Anderen über so ein Arrangement wissen.Was ich auch irgendwie verstehen könnte, fügte Pam noch gedanklich hinzu, wusste aber, dass eine Zurückweisung ihr Herz brechen würde.
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Nothing ever lasts for ever
holding hands while the walls come tumbling down
When they do I'll be right behind you



Nicht eine Sekunde lang hatte er daran gezweifelt wie wundervoll ihre Geschenke wären. Nicht einen Moment hatte er geglaubt, dass sie sich Sogen um sein Gefallen an ihren Worten machen musste. Doch als er in ihre Miene sah, erkannte er die Entspannung und war froh, dass sie verflog als er seine Begeisterung tatsächlich offen zeigte. Buchanan hatte sich ihr Gegenüber selten von einer solch charmanten Seite gezeigt wie in diesem Moment, weswegen sie sicherlich überrascht wäre vor allem das Lächeln auf seinen Zügen zu sehen. Doch schon als sie das altbekannte Lächeln aufsetzte, wusste er, dass sie ihn verstanden hatte. Das sie sah, dass seine Freude echt war.
Während er beinahe langsam jedes Präsent auspackte und es sich dann überzog, handelte er danach recht flink.
In einer einzigen schnellen Bewegung rutschte er zu ihr hinüber, den Schmerzen in seinem Bein und allem anderen zum trotz. Nach allem was sie hier für ihn getan hatte, wollte der junge Mann vor allem eines, ihr nah sein. Deswegen ergriff er ihre Hand, drückte die und begann mit seinen so ungeschickten Worten. Wenn der Slytherin sonst immer mit Worten um sich schmiss und nicht eine Sekunde brauchte um einen genau ausgefeilten Satz zu bilden, schien er in diesem Moment eher wie ein einfältiger Erstklässler zu wirken. Zumindest kam er sich selbst so vor, seine Worte waren ungeschickt und er wirkte kaum so als würde er wirklich wissen was er sagen sollte. Sicherlich in den Augen Anderer würde es beinahe niedlich wirken wie er nach Worten und Formulierungen suchte, mit seinen Gefühlen kämpfte und versuchte wie der ewige Perfektionist der er nun einmal war, die Situation zu kontrollieren. Doch Gefühle ließen sich so gut wie nie kontrollieren, schien wie eine Welle ihn zu überschlagen und zu überschlagen, ihn nach hinten zu ziehen bis er wieder das Gleichgewicht verlieren würde. Begraben unter jenen Gefühlen vor denen er flüchtete. Genau deswegen versuchte er so kontrolliert wie es ihm möglich war mit dieser Situation umzugehen, versuchte einen Weg zu finden Beide Aspekte seiner selbst zufrieden zu stellen. Auch wenn in seinem Kopf noch immer eine kleine Stimme schrie, dass er sie einfach an sich ziehen sollte und mit ihr flüchten sollte. Einfach fort von allen die sie mit ihren Blicken quälen würde, die sie unter den Blicken richten würden. Fort von allem was sie einschränken könnte.

Auch wenn er an sich sicher gewesen war, dass seine Worte ausgereicht haben mussten, hinterfragte sie sein Missverständnis. Konnte er es sich wirklich nicht vorstellen? Nach allem wie er sie behandelt hatte, wie er sie betrachtete hatte, würde er wohl eher verdienen, dass sie ihn im Schlaf erstickte. Das Lächeln erstarb langsam auf den Lippen des Dunkelhaarigen und die Nachdenklichkeit überrag die Gefühle. Nicht einen Moment hatte er daran gedacht, dass sie etwas anderes sehen konnte als er es tat. Ob sie tatsächlich in ihm etwas sah, von dem er nicht wusste? Jeder Andere reagierte auf seine Handlungen genauso wie er es sich wünschte, sie reagierten mit Abstand, manche mit Furcht aber vor allem wollten sie nicht mehr von ihm wissen als nötig. Nachdem er sie nicht anders, womöglich sogar noch schlechter behandelt hatte als jeden von denen, wieso sollte sie also tatsächlich etwas für ihn fühlen? ,,Es fällt mir schwer es zu verstehen'', gestand er. Langsam nahm er den Blick von ihr, schaute hinab auf seine Hand in der ihren. Wie gern hätte er nun in ihren Kopf geblickt, hätte gern gewusst was in diesem vorging während in seinem alles verrückt zu spielen schien.
Aufmerksam hörte er ihre Worte, zuckte jedoch zusammen als er sie hörte. ,,Das solltest du nicht. Du würdest nur verletzt werden wenn sie weniger freudig reagieren'', antwortete er und bereute sogleich, dass seine Stimme derart kalt geklungen hatte. Das wollte er ihr gegenüber nicht zeigen, nicht wo sie sich doch von einer solch charmanten Seite zeigte, nicht wenn sie ihm doch trotz allem ihre Herzlichkeit schenkte. Umgeben von wirren Gefühlen und ihren Worten, war er dankbar nicht in ihr Gesicht sehen zu können. Wobei seine Gedanken aufgeregt hin und her wichen, nach einem Ausweg aus der Situation suchten. Schon immer wenn er sich mit einer Szenerie hatte auseinander setzen müssen, die ihn überfordert war er geflüchtet oder hatte mit Wut reagiert. Flucht war unmöglich und er wollte ihr gegenüber nicht wütend werden. Nicht ausgerechnet ihr gegenüber.
Der junge Mann zuckte zusammen als er die Hand der Anderen auf seiner entdeckte. Beinahe als hätte sie ihn aus den Gedanken gerissen in denen er zwischen Vernunft und Gefühlen kämpfen musste. Seine Augen blickten den ihren hoch entgegen.
Ihre Worte zwangen ihn beinahe dazu sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, vor der er seit Tagen flüchtete. Nicht ohne Grund war er ihr ausgewichen, hatte andere Wege eingeschlagen und war nach dem Unterricht besonders schnell aus dem Raum geeilt. Doch nun saß er ihr gegenüber. Sein Bein, gepeinigt von Schmerz würde ihm keine Möglichkeit geben die Flucht zu ergreifen. Außerdem wäre es nicht gerecht ihr gegenüber. Doch was sollte er sagen? Die Wahrheit? Die wollte sie nicht hören. Er wusste es, sie wusste es. Wieso also diese falsche Spiel? Noch immer schienen seine Gedanken hin und her zu jagen.

Beinahe lachhaft wie lange er über eine mögliche Antwort philosophierte, wenn er die Wahrheit doch schon kannte. Wenn er wusste welche Antwort er wählen musste und das ihm gar keine Wahl blieb als das.
,,Es gibt kein uns'', sprach er leise aus was ihm die ganze Zeit schon durch den Kopf ging. Doch schon als er es ausgesprochen hatte, bereute Buck die Worte. Schließlich hatte er ihr nicht gegen den Kopf stoßen wollen, er hatte es nicht sein wollen, der ihr weh tat. Das hatte er nie gewollt.
,,In meiner Welt ist kein Platz für dich. Das ist nicht das was du wollen würdest, vielleicht jetzt aber nicht für die Ewigkeit. Ich würde dich nicht glücklich machen. Ebenso wenig würde meine Familie oder das Leben was dir bevorstehen würde dir gefallen'', jegliche Freude war aus seinem Gesicht gewichen, wobei seine Miene nicht wirklich Auskunft darüber gab wie schwer es ihm fiel tatsächlich die Wahrheit zu sagen. Schließlich würde er sie gerne für immer bei sich behalten, Pamela für immer die seine nennen und nie wieder jemand Anderen an seiner Seite lassen. Doch welchen Sinn hatte es, wenn er sie damit nur unglücklich machen würde? Das letzte was er wollen würde war ihr Unglück. ,,Ich könnte es mir nicht verzeihen dich unglücklich zu machen. Mein Leben lang habe ich eine Frau zur Mutter gehabt die ihre Entscheidung gehasst hat, ich würde nicht wollen, dass es ausgerechnet dir genauso ergehen würde'', seine Hand löste sich aus der ihren und vorsichtig entzog er sie der ihren.
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Broken hearts

lie all around me
And I don't see an easy way
to get out of this
Who would've thought that a
Girl like me could come to this


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
25. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Das Lächeln des Slytherin erstarb, das der Gryffindor blieb. Zu sehr fand sie Gefallen an diesem Moment, seiner Freude über die Geschenke und auch das Lächeln, was er ihr bis eben gerade noch geschenkt hatte. Nichts schien ihre gute Laune trüben zu können, wo sie doch auch noch im Glauben war, nein sogar in der Gewissheit war, dass Buchanan nach ihrer Hand greifen würde, die sie ihm hinhielt – natürlich sinnbildlich gesprochen, denn seine Hand lag ja schon unlängst in den ihren. Doch diese sanfte Berührung fand schon bald ein Ende. Alles fing mit seiner Reaktion an, wobei Pamela noch nicht einmal durch seine langanhaltende Nachdenklichkeit entmutigt wurde. Einfach, weil ihre Zuversicht und ihr positives Denken schon lange nicht mehr so stark präsent war, wie eben jetzt gerade. Doch der Moment wurde je zerstört, als diese furchtbar verletzenden Worte ihren Weg aus dem Mund des jungen Mannes fanden. Kurz konnte Pam ihr Lächeln noch halten, doch dann brach es zusammen, wie eine Burgmauer, die von hunderten Katapulten gleichzeitig getroffen wurde. Nichts von ihrem vorherigen Gesichtsausdruck blieb mehr bestehend. Die Mundwinkel sackten nach unten, wichen einem leicht geöffneten Mund, der Bände von Entgeisterung sprach. Die braunen Augen schienen noch größer zu werden, als sich ihre Augenlider weiteten und ihr ganzer Gesichtsausdruck mehr oder weniger den Bach runter ging. Völlig unfähig irgendeine Handlung zu vollführen, geschweige denn jetzt etwas darauf erwidern zu können starrte sie ihn einfach nur an.
Die Gedanken der Löwin rasten hin und her. Sie fand keine passende Reaktion, keine passenden Worte, keine passenden Gedanken. War sie jemals, in all den Jahren, so sehr bereit gewesen, jemandem ihr Herz zu geben? Nein und Pamela hatte auch immer gewusst warum. Denn wenn man das Herz eines Anderen besaß, es in den Händen hielt, so kraftvoll pulsierend und doch gleichzeitig so schnell zerstörbar, hatte man die Kontrolle, die vollständige, unwiederbringliche Kontrolle über jenen, dem dieses Herz gehörte. Man konnte damit machen, was man wollte. Die meisten behandelten es gut, anständig, ohne groß Dummheiten damit anzustellen. Doch es gab auch diejenigen, die leichtsinnig damit umgingen, ja sogar aus völliger Willkür damit spielten und es auf den Boden fallen ließen. Es fallen zu lassen, war noch nicht einmal das Schlimmste. Vielmehr, wenn es in den Händen von jenen Personen lag und die es einfach zerdrückten, ohne Reue, ohne Vorwarnung, einfach alles zu Nichte machten. Hatten sie überhaupt noch Mitleid, wenn sie das taten? Wenn sie die Hingabe und alles an Liebe, die ihr gegeben und geschenkt wurde, zerschlugen? Oftmals hatte Pamela sich gefragt, wie schmerzhaft es wohl sein musste sich das Herz brechen zu lassen. Immer hatte sie angenommen, sehr viel mehr wehtun als ein Knochenbruch konnte es nicht. Doch genau in diesem Augenblick sah sie vor ihrem inneren Auge, die starke warme Hand des Slytherins, die sich langsam immer fester um ihre gegebene Liebe klammerte und sie dann mit einem ruckartigen Zusammenziehen in tausende von Kleinstteilen zerbarsten ließ. Die Brust der Gryffindor begann zu schmerzen, als würde ihr Herz es nicht länger tragen können und drohen zusammen zu brechen. Die darauffolgenden Worte Buchanans waren in den Ohren der Löwin lediglich nebensächlich und ordneten sich von selbst der Rubrik unnützer Unwahrheiten zu. Nichts von dem was er sagte konnte das was in ihr soeben starb noch retten. Nichts würde sie je wieder retten können. Und nie wieder würde man ihr das Herz brechen können, schließlich hatte sie nur eins gehabt und das hat sie mit einem unglücklichen Zug verspielt. Liebe war ein kostbares Gut, begriff Pam, doch zu spät.

Die Tränen, die heiß und in einem Schwall in den Augen der sonst so starken Löwin aufstiegen, sammelten sich schnell und liefen einen Wimpernschlag danach über ihre Augenlider die Wange hinunter. Die Gryffindor war mutig, furchtlos, fast zumindest und kaum unbeugsam. Weinen und die damit verbundenen Tränen stellten für sie ebenso Schwäche dar, wie auch für viele Andere, darunter auch Buck. Aber das war ihr egal. Sollte er doch zusehen, was er angerichtet hatte, was er zerstört hatte, dass sie so bitterlich zu weinen begann. Er sollte nur wissen, was für ein Schmerz er der Rothaarigen damit antat. Die Tatsache, dass er dann auch noch ihre Hand losgelassen hatte, ließ in der Gryffindor für einen Moment den Wunsch aufkommen, einfach nur noch sterben zu wollen. Die Welt war grausam, die Menschen darin besonders. Was gab es noch, wofür es sich zu leben lohnte, wenn man doch ohnehin sein ganzes Leben lang nur solche Erfahrungen machte? Für Pamela schien im Nachhinein jeder das gleiche Gesicht wie Buck zu haben. Gab es überhaupt noch irgendjemanden da draußen, der noch Menschlichkeit besaß? Die gute Menschlichkeit, die aus Liebe, Hingabe, Vertrauen und Verständnis beruhte, nicht die, die sich gerade in der Welt zeigte, wo sich Menschen bekriegten und andere Menschen ausrotteten für ihr bloßes Existieren.
Die Welt ist unfair., dachte Pam und während ihr die Tränen das Gesicht runter strömten, regte sich in ihrer Mimik kein Muskel. Beinahe emotionslos saß sie da und wenn sie nicht geweint hätte, würde man ihr nicht ansehen, was sie empfand. Ihr Kopf neigte sich etwas nach unten, woraufhin sich ihre Augen schlossen, doch der Flut an Tränen trotzdem keine Einheit gebieten konnte. Dann nickte sie ein paar Mal, als würde sie den Worten Bucks absolut zustimmen und öffnete ihre Augen wieder. Ihre Lippen bebten, doch trotzdem zwang sie sich zu einem Lächeln. Wieder nickte sie. „Du bist absolut und vollkommen im Recht“ bestätigte sie, schüttelte dann den Kopf, stand auf, trat ohne große Umwege sofort ans Fenster. Ihr Blick lag auf den schneebedeckten Hausdächern Londons. Und selbst während sie hinaus sah, schienen ihre Tränen kein Ende finden zu wollen. Umso mehr sie dagegen ankämpfte, umso schlimmer wurde es und schließlich legte sich eine Hand vor ihren Mund und die Schluchzer begannen. Die Fensterbank war niedrig, so ließ sie sich auf dessen kalten Grund sinken. Während sie also all dem Schmerz und Kummer Platz machte, fragte sie sich, ob Buck ihre Reaktion für überempfindlich und vielleicht sogar überflüssig hielt. Er war schließlich auch nur ein Mann und Männer wussten prinzipiell nur selten, wie man richtig mit den Gefühlen von Frauen umzugehen hatte. Am liebsten wäre Pamela auch aus dem Zimmer gestürmt, irgendwo weit weg hingelaufen, bis ihre Beine keine Kraft mehr hatten, aber wenn sie das tun würde, dann war es offensichtlich, dass etwas nicht stimmte. Leute würden aufmerksam werden, ihre Mutter würde wissen wollen, was los ist. Sie würde es erzählen müssen, denn wie sie ihre Mutter kannte, dann würde sie standhaft darauf beharren. Und so blieb sie hier, schluchzte lieber leise vor sich hin, während Tränen das Dekolleté ihres Kleides nässten. Lieber weinte sie vor Buck, als vor aller Welt. „Warum machst du dann so etwas mit mir? Warum hast du so etwas mit mir gemacht? Bin ich dein Spielzeug?“ Ihr Kopf drehte sich fast wieder vollständig ihm zu. „Warum hättest du nicht weiter so griesgrämig und abwertend sein können, anstatt dessen du mir sowas antust?! Ich wäre lieber weiterhin von dir so drecksgleich behandelt worden, als dass du mich dazu bringst, zu glauben, zu hoffen, zu denken nur um dann alles mit einem einzigen Streich zu Grunde zu bringen. Ich hasse dich, Buchanan Rosier. Du elendiger, gefühlsloser Hund!“ Ihre Stimme zitterte, wurde aber nicht laut oder aggressiv und doch war ihr gerade sehr danach zumute, etwas nach ihm zu werfen. Oder ihm die Geschenke vom Leib zu reißen. Ihm das Gesicht zu zerkratzen, irgendetwas zu tun, was ihn genauso viel Schmerz spüren ließ, wie sie ihn gerade erfuhr. Nur wegen ihm. Denn kein Knochenbruch, keine Verstauchung, keine Krankheit dieser Welt, war so schlimm, wie wenn man das Herz gebrochen bekam.
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I'm not the best for you
Cause today, you walked out of my life
Cause today, your words felt like a knife


Schon als er die Worte ausgesprochen hatte war dem jungen Mann klar geworden, dass es nur die Falschen gewesen sein konnten. Warum hatte er nicht stumm bleiben können? Wie sollte man in einem solchen Moment die richtigen Worte finden und vor allem gleichzeitig die Wahrheit sagen? In Buchanans Augen eine unmögliche Aufgabe. Das war letzten Endes auch der Grund warum er ihr eben genau das sagte was sie nicht hören wollte.
Nicht einen Moment hatte er wohl daran gedacht was die Worte bei ihr auslösen könnten oder zumindest wie sie auf diese reagieren würde. Sein Blick lag die gesamte Zeit über auf ihrem Gesicht, langsam nur schien sie zu registrieren was er sagte. Das Lächeln fiel aus ihrem Gesicht, die Züge wurden weicher doch auf Grund von Schmerz und nicht von Freude. In den braunen Augen lag Unglauben während ihre Mundwinkel weiter und weiter ihren Weg nach unten suchten. Länger konnte er ihrem Blick nicht standhalten, wollte nicht weiter zusehen was seine Worte bei ihr auslösten. Auch wenn sich nun kein schlechtes Gewissen bei ihm ausbreitete oder er jene Worte bereute, so gefiel es ihm dennoch nicht ihre Schmerzen zu sehen. Jegliche Hoffnungen die sich bei ihr in all den Jahren angesammelt hatte erstarb unter seinen Worten, zurecht. Niemals hätte er gedacht, dass aus ihm und der Rothaarigen tatsächlich etwas werden könnte. Mit Sicherheit hatte er es gewollt, dass bedeutete jedoch nicht das er an Intelligenz verloren hatte. Schließlich wusste er um ihren Blutstand wie um den seinen. Unfähig eine wirkliche Reaktion auf die ihre zu zeigen sah er sie einfach nur an.
In seinem Kopf tobten vor allem die Erinnerung an das was sie geteilt hatten und was er nicht hatte verlieren wollen. Auch wenn er immer gewusst hatte, dass er sie nicht an seiner Seite wissen konnte, so gefiel ihm das Gefühl sie zu verlieren, möglicherweise noch an einen anderen Mann, überhaupt nicht. Es bereitete ihm Unbehagen und allein der Gedanke sie könnte Freude in den Armen eines Anderen finden, bereitete ihm mehr als nur Unbehagen. Dabei schien sich alles in ihm noch mehr zu versteifen und er wünschte sich die Gryffindor einfach zu schnappen und sie in seinem Schrank einzusperren, damit niemand anderes ein Blick auf sie werfen könnte, er selbst jedoch jederzeit zu ihr könnte. Auch wenn der Gedanke purem Wahnsinn glich, so gefiel ihm dieser besser als die erbarmungslose Wahrheit derer er ausgesetzt war.

Es schien nur einen Sekundenbruchteil zu brauchen, damit die gesamte generell schon angespannte Szenerie unter dem Druck zerbrach. Die Tränen sammelten sich in den Augen der jungen Frau. Unfähig etwas dagegen zu tun, sah Buck einfach nur hin. Wie gebannt von den Tränen die sich schnell den Weg über ihre Wangen bahnten. Er selbst konnte sich nicht daran erinnern jemals geweint zu haben, er war sich nicht einmal sicher ob er geweint hatte als Evan verstorben war. Tränen waren schon immer die wahren Zeugen von Schwäche gewesen, hatten nur wieder und wieder bewiesen wie schwach jemand war. In ihrem Falle schien es weniger von Schwäche, sondern von Schmerz zu zeugen. Schmerz den er ausgelöst hatte. Doch nun wo er in das Gesicht der Anderen blickte, wollte er nur das sie aufhörte. Den Gefühlen die sie ihm entgegen warf konnte er nicht ausweichen, auch wenn er es noch so sehr gewollt hätte. Ihren wilden unberechenbaren Gefühlen ausgesetzt musste er dort sitzen und abwarten, bis sie ein Ende finden würde. Doch wenn er ihr zusah, glaubte er nicht, dass da tatsächlich nur seine bloße Absage auf eine gemeinsame Zukunft ihre Gefühle verletzt hatte. Sie sah ihn an als hätte es mehr gegeben was sie sich erhofft hatte, als hätte sie tatsächlich wirkliche Gefühle für ihn entwickelt.
Liebe. War es Liebe? Der junge Mann vermochte es nicht zu sagen, hätte sie wohl gefragt wenn sie nicht in einer Lage gewesen wäre in der er sie nicht fragen konnte.
Warum hatte er bloß ihre Hand losgelassen? Unfähig Worte zu finden oder passend zu reagieren blickte er ihr nur entgegen, musterte das Gesicht vor ihm, ehe er wieder hinab auf seine blassen Hände blickte. Ihr Schmerz und ihre Trauer waren ihm unangenehm, hätte er gewusst wie er damit umgehen sollte, so hätte er etwas getan. Jedoch war er sich nicht einmal sicher ob sie sich daran erfreut hätte seine Hand in einem solchen Moment zu halten oder ob eben jene Handlung alles noch verschlimmert hätte. Ihre Handlungen die für jeden Anderen in ihrer Situation sicherlich nachvollziehbar waren ließen den Dunkelhaarigen in einem Wirrwarr aus Gefühlen zurück, die er alle nicht verstand. Ebenso wie ihre Reaktion, er empfand ihre Reaktion durchaus als überzogen. Wobei er noch irgendwo gehofft hatte, dass sie sich gar freuen würde, dass er ihr die Möglichkeit gab glücklich zu sein, ein echtes Leben zu führen. War es nicht das was jeder begehrte? Glück?
Pam begann zu nicken. Diese Geste verstand er. Das erste Mal tatsächlich eine Reaktion mit der er etwas anfangen konnte. Auch wenn er nicht wusste weshalb sie begann zu nicken. Ihre Worte ließen doch eher darauf schließen, dass sie das absolute Gegenteil meinte. Denn wenn er in ihr Gesicht blickte sah er alles andere als das sie ihm Recht gab. Es wirkte eher so als würde sie genau das Gegenteil meinen, es nur nicht sagen um es einfacher zu machen. Warum konnte sie nicht einfach die Wahrheit sagen? Mit Ehrlichkeit konnte der Brite zumindest besser umgehen als mit geheuchelter Ehrlichkeit oder diesen Gefühlen. Doch nicht einmal das wollte sie ihm nicht gönnen.
Langsam nur stand seine Mitschülerin auf, jedoch nicht um zu gehen wie er vorerst dachte. Noch immer weinend trat sie an das Fenster und begann nur noch lauter zu schluchzen. Ihre Schluchzer waren wie kleine Stiche in seinen Ohren und er zuckte wieder und wieder bei dessen Geräusch zusammen. Die gesamte Zeit über hatte sie in ihm ein Gefühl ausgelöst an das er sich nicht mehr erinnern konnte. Doch nun wo sie begann zu schluchzen, erinnerte sie ihn an jemanden. Jemanden ganz bestimmtes. Die Bilder tauchten überaus lebendig an dem dunkelsten Fleck seiner Erinnerungen auf. Wenn er auch versucht hatte das Bild des kleinen Jungen so sehr zu vergessen, dann schien es nun wieder lebendiger als je zuvor. Das letzte Mal als er jemanden hatte weinen sehen war Evan gewesen, nicht er selbst oder eine Schwestern. Das Schluchzen erinnerte ihn beinahe lebendig daran und wie hilflos er sich damals vorgekommen war. Schon einmal hatte er nichts getan, wollte er nun erneut die Möglichkeit an sich vorbei ziehen lassen? Erneut nichts tun und sich der Hilflosigkeit hingeben die er so verachtete?
Bevor Buchanan eine Wahl für sich selbst treffen konnte, trafen ihn die Worte der Anderen wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht einen Moment hatte er daran gedacht, dass sie tatsächlich etwas sagen würde. Der Schmerz den die Worte hinterließen war kurz und prickelte wie ein tatsächlicher Schlag ins Gesicht. Doch nichts regte sich auf der Miene des Rosiers. Beinahe könnte man meinen er wäre in dieser Position zu Stein erstarrt. Er konnte ihren Blick auf sich spüren, wusste wie sie ihn mit Blicken kritisierte und auf eine Antwort wartete.
,,Du wirst anmaßend'', murrte er leise in den Schal hinein der noch immer um seinen Hals ragte. Auch wenn der Zorn auf Grund ihrer erneut treffenden Worte in ihm brodelte, so wollte er ihm dennoch nicht nachgeben. Das würde die Szenerie nicht verbessern. Ganz im Gegenteil. Außerdem wollte er ihr keinen Beweis liefern, dass sie Recht hatte. Auch wenn sie Beide wussten, dass vor allem ihre letzten Worte der Wahrheit entsprachen, wollte er ihr nicht auch noch zeigen, dass er nicht anders über sich dachte.

Langsam nur richtete der junge Mann sich ein letztes Mal auf, ehe er die Beine zur Seite des Bettes schwang und versuchte aufzustehen. Wacklig auf den Beinen, vor allem auf jenem in Bandagen eingewickelten stand er dort. Seine Finger krallten sich in Bett und Stuhl, den sie dort stehen gelassen hatte. Ein wenig ungeschickt stand er schließlich aufrecht und blickte der Anderen ins Gesicht. Noch immer schien jegliche Gefühle von seiner Mimik gestrichen während sie auf dem ihren nur so tobten. Seine Schritte waren unerträglich langsam, zeugten weder von Eleganz noch Sportlichkeit und als er vor ihr stand wäre er beinahe zusammen gebrochen vor Anstrengung. Doch er stand da, ließ sich den pochenden Schmerz im Bein nicht anmerken und blickte in ihr Gesicht.
,,Das stimmt nicht. Ich hatte nie und habe niemals vor mit dir zu spielen. Wir wissen doch Beide, dass du es nicht wollen würdest. Die Gefühle die du hast sind nicht für mich, sondern für das was du glaubst in mir zu sehen'', flüsterte er und war dankbar in diesem Moment nicht besonders laut sprechen zu müssen. Vorsichtig hob er die Hand und strich ihr eine Träne aus dem Gesicht, was nicht einmal ansatzweise gegen das ankam was noch immer über ihre Wangen glitt. ,,Ich habe dir gesagt du sollst mich fragen, warum ich ausgerechnet zu dir kam'', murmelte er und schüttelte den Kopf, vor allem darüber das sie es nicht getan hatte.
,,Es gibt Niemanden wie dich, nicht in meinem Leben. Niemanden den ich so nah an mich heran gelassen habe und den ich gern in meiner Nähe habe. Ich wollte dich, Ich will dich. Du hast mich vorhin nicht gefragt was ich will, oder was mir gefallen würde Oakley. Du wolltest die Wahrheit, du wolltest daran erinnert werden wie unsere Welt funktioniert. Doch das bedeutet nicht, dass es mir gefällt wie sie funktioniert. Das hat es noch nie'', in diesem Moment dachte er zurück an den einzigen Freund den er jemals hatte. Dachte zurück an das Gesicht des Jungen den er noch immer in seinen Erinnerungen mit sich trug, an den er so oft dachte. Mit Sicherheit hätte dieser alles besser gemacht als Buck, hätte Mut bewiesen und Dinge anders betrachtet. Doch in seinem Leben hatte der Dunkelhaarige zu oft lernen müssen, dass das Leben nicht funktionierte wie man es wollte. Sondern wie es sein musste.
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whatever i feel for you

You only seem to care about you
Is there any chance you could see me too?
Cause I love you


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
25. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Mit einem ungestümen Blick sah die Gryffindor Buchanan entgegen, konnte aber kein Funken an Mitgefühl für ihren Herzensbrecher aufbringen. Selbst obwohl er den Schmerz seiner Verletzungen runter zu schlucken schien wie ein Kaugummi, hatte Pam den festen Griff bemerkt, mit dem er sich ins Bett und den Stuhl gekrallt hatte. Auch seine quälend langsamen Schritte entgingen den wachsamen, doch noch immer tränengetränkten Augen. Während er also eine halbe Ewigkeit dafür brauchte um den kleinen Abstand zwischen seinem Krankenbett und der jungen Frau zu überbrücken, so hatte Pamela auch eine halbe Ewigkeit dafür Zeit, darüber nachzudenken, was ihn nun veranlasste sich dadurch zu quälen. Am Meisten fürchtete sie nun, dass er laut wurde, sie anschrie, wenn nicht sogar handgreiflich wurde. In Anbetracht ihrer Worte, sie sie ihm erst vor wenigen Augenblicken hatte zufliegen lassen, wären derartige Reaktion eigentlich auch kein Wunder. Besonders als sie ihn als einen elendigen, gefühlslosen Hund geschimpft hatte. Ein Tanz auf dem Drahtseil, an dem sie immer wieder herumwackelte, immer wieder einen Sturz herausforderte. Vielleicht musste sie ein Mal erst fallen, um an Vernunft und Räson erinnert zu werden.
Gottlob hatte die Gryffindor bisher nur wenig Gewalt in ihrem Leben erfahren, schließlich war sie auf körperliche Kräfte reduziert viel zu schwach, als dass sie sich großartig gegen wen wehren könnte. Männer hatten schon immer ein leichtes Spiel gegen Frauen gehabt, aber Pam gehörte wahrscheinlich zu jenen jungen Damen, die ein besonders leichtes Ziel für Überlegende darstellte. Die wenigen Muskeln, die sie vom Quidditchspielen antrainiert hatte, waren das Einzige, was ihr bei einer Auseinandersetzung potenziell helfen könnte. Aber selbst das war nicht sicher. Und gegen Buchanan hatte sie nicht in einer Million Jahre eine Chance. Keine richtige.
Sich ihrer Schwäche bewusst, musste Pam einen anderen Weg finden, um der dicken Luft in ihr, dem Schmerz und alles was dazu gehörte, Platz zu machen. So griff sie auf verbale Gewalt zurück. Zumindest jetzt, denn eigentlich war sie nicht so jemand, der eine derbe Sprache an den Tag legte. Dazu wurde sie viel zu sehr nach Etikette erzogen, schließlich gehörte es sich auch nicht für eine Frau zu fluchen, zu schimpfen oder zu beleidigen. Alles wurde mit einem tadelnden, manchmal auch erschrockenen Blick gestraft. So hatte Pam gelernt die Leute gedanklich zu verfluchen und zu verwünschen. Schließlich konnte ihr niemand in den Kopf sehen.

Die rehbraunen Augen, gerötet von den Tränen, sahen hinauf zu den blauen des Slytherin. Zwischen ihnen bestand ein Größenunterschied von etwa 7.8 Inches. An sich war es eine süße Vorstellung, wenn der andere, männliche Part in einer Beziehung größer war, als die Frau. Und nicht nur das, denn Pam persönlich fand auch, dass man sich dann sehr geborgen fühlte. Die kleine zierliche Hand in der Großen kräftigen und besonders zu spüren war diese warme Sicherheit, wenn man im Bett in der allbekannten Löffelposition befand. Es war einfach ein schönes Gefühl, jemandem so nah zu sein und sich beschützt zu wissen. Der Gedanke daran, dass Buchanan niemals ihr Löffel sein würde, versetzte ihr erneut einen Stich in die Brust. War man überhaupt in der Lage noch mal jemand Anderen zu lieben? Die Worte des jungen Mannes schienen ein winzigen Teil in ihr zu heilen, doch jener war furchtbar nichtig und von kleinster Bedeutsamkeit. Da hätte er auch gleich alles kaputt auf dem Boden liegen lassen können. Seine Berührung veranlasste die Löwin dazu, ihre Lippen zusammen zu pressen, doch ihr Blick blieb felsenfest auf ihrem Gegenüber liegen. „Fass mich lieber nicht noch einmal an, Buchanan.“ Es war eine Drohung, ohne dass sie ihrer Stimme den nötigen Nachdruck gab. Die Worte waren ganz ruhig, leise. Buck würde es schon als solche verstehen, da war sich Pam sicher.
Das was danach aus seinem Mund zu hören war, ließ die Löwin den Blick gen Boden richten. Obwohl sie sich fühlte, als wäre ihr das Herz herausgerissen worden, schien die Wärme von innen heraus erneut beginnen zu strahlen und die Dinge, die zuvor passiert waren, vergessen zu wollen. Pam registrierte, wie schnell sie ihm wieder begann zu verfallen. Ob das auf ewig so weiter gehen würde? Ob er immer wieder auf ihr herum trampeln konnte, nur um sie mit solchen Worten dann wieder zum Vergessen zu bringen? Nachdem Pam eine Weile gedankenlos auf die Fliesen des Krankenzimmerbodens gesehen hatte, bemerkte sie, dass ihr Schmerz schon gar nicht mehr so präsent war. Hatte er es wirklich geschafft ihr mit diesen einfachen Worten das zu nehmen, was er zuvor bei ihr angerichtet hatte? Verwirrt über das was sie nun denken sollte, legte sich ihre Stirn leicht in Falten. Die Tränen hatten aufgehört zu fließen, wobei noch immer die nassen Spuren auf ihren Wangen darauf deuteten, dass sie bis gerade eben noch in Strömen an ihnen herunter gelaufen waren. „Wenn es dir nicht gefällt, wie die Welt funktioniert, wieso wendest du dich nicht einfach von ihr ab? Es gibt mehr als eine Familie, die einen darauf trimmt der Reinblutnorm zu entsprechen. Man sollte sich nicht so abhängig von Anderen machen.“ Pams Blick hob sich langsam wieder in das Gesicht des jungen Mannes. „Besonders, wenn sie einen das Verwehren wonach man strebt und was man wünscht. Du hast die Freiheit dir dein Leben selber zu gestalten, dazu.. dazu gehört auch die Freiheit, dass du selber entscheiden kannst wen.. – mit wem du Hand in Hand durch das Leben schreiten willst.“ Noch immer spukten ihr seine Worte durch den Kopf, wobei es besonders das ‚es gibt kein uns‘  war, das sie nie wieder vergessen werden könnte. Während die Gryffindor ihn betrachtete, konnte sie ihre Gefühle für ihn nicht richtig beschreiben. Diese eigenartige Liebe zu ihm bestand noch immer, zugleich war es auch Hass und Wut und Aggression. Wie sollte sie nur hier nach weiter machen? Ein ganzes halbes Jahr hatte sie noch mit ihm zu ertragen. Wie sollte sie nur damit umgehen, ihn tag ein und tag aus zu sehen, beim Essen, im Unterricht, beim Quidditch, beim Theater. Es schien als würden sie tatsächlich fast den ganzen Tag miteinander verbringen. Mal davon abgesehen, dass sie sich auch vor Slughorns Feier in ihrer Freizeit getroffen hatten, um zu reden. Nicht oft, aber oft genug, das es unerträglich schien, wenn er darauf bestehen würde so weiter zu machen. Auch fürchtete sie sich vor einer Theateraufführung, die ihr emotional nahe gehen könnte. Zwar war sie in der Lage gut zu schauspielern, doch das gelang ihr auch oft nur auf der Bühne, denn dort stimmte das Gefühl einfach. Müsste sie jetzt eine fröhliche Facette aufsetzen, war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass es ihr überzeugend gelang. Und im Grunde machte sie das auch gleichzeitig zu einer schlechten Schauspielerin. Und das war ihr bewusst. „Ich bin nicht blind vor Liebe, Buck. Ich weiß was ich in dir sehe und das ist Wahrheit.
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alles was ich will bist du
Seitdem ich begriffen hab, wozu diese Frau fähig ist
Ist mir heiß und kalt zugleich
Du bist das schönste Wesen, das lebt



Erschreckend langsam wie er empfand, bewegte er sich auf die Gryffindor zu, ehe er direkt vor ihr stehen blieb und dort mit den Worten begann, die sie milde stimmen sollten. Zumindest die, die er normalerweise sicherlich nicht ausgesprochen hätte. Buchanan war jemand der seine Gedanken oftmals für sich behielt, vor allem wenn sie seine Gefühle betrafen. Ihr eisiger Blick hätte dem seinen beinahe Konkurrenz bieten können. Zumindest jener dem sie ihn schenkte als er mit seiner Hand sanft ihr Gesicht berührte. Die von ihm eher liebevoll bedachte Berührung hatte den gegenteiligen Effekt erzeugt. Ein Grund mehr warum er sich generell von gefühlvollen Szenerien fern hielt. Doch an sich wollte er nicht schon wieder flüchten. Schließlich hatte Pamela sich in all den Jahren als aufmerksamer und hilfsbereiter dargestellt als er je vermutet hätte. Die Art, wie sie in seinen schlechtesten Momenten nur ein einziges Wort brauchte um Schwierigkeiten nichtig aussehen zu lassen und die Leichtigkeit mit der sie in den Tag hinein schritt, hatten ihm schon des öfteren geholfen. Nach all ihren Handlungen sollte es an sich selbstverständlich sein, dass er zumindest einmal mit ein wenig Verständnis ihre Situation betrachtete. Das er sich an ein wenig Einfühlungsvermögen zumindest versuchen würde. Für sie.
Auf ihre Worte hin lachte der Dunkelhaarige ein garstiges Lachen. ,,Ausgerechnet du willst mir drohen? Du?'', die Belustigung war ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. Ein Grund mehr die Hand nicht aus ihrem Gesicht zu ziehen und sie noch länger dort liegen zu lassen. Auch wenn den Tränen kaum Einhalt geboten werden konnte, so versuchte er es trotzdem erneut einige von ihren Wangen zu wischen. Das Lächeln auf seinen Lippen schien dabei beinahe selbstgefällig, so dass man vergaß, dass er es das tat weil er die Tränen auf ihrem Gesicht verabscheute.

Pamela senkte den Blick und erst dann nahm er die Hand von ihrem Gesicht. Seine Worte hatte er an sich bewusst gewählt, hatte darauf geachtet was er sagte und erwartete nun eine angenehmere Reaktion als eine Drohung. Nun war kein Schluchzen mehr zu hören, Tränen waren genug vergossen und die einzigen Zeugen der vorigen schmerzlichen Worte schienen ihre Augen zu seinen. Wenn er in diese blickte erkannte er den Schmerz den sie hatte fühlen müssen. Gefühlt durch ihn. Beinahe traurig das es nur geringfügig eine Reaktion bei ihm auslöste, dass er eben dafür verantwortlich war.
,,Das klingt ja furchtbar leicht aus deinem Mund'', fauchte er und ballte seine Hand zur Faust. Auch wenn ihre Worte mit Sicherheit ihn nicht hatten kränken sollen, so taten sie es und trafen ins Schwarze. Angestrengt wandte er den Blick ab und dachte an seinen Vater, das Gesicht was ihn mehr verfolgte als jedes andere. Er wusste, dass es nicht so einfach war. Er könnte ihnen nicht einfach den Rücken zukehren, von dort fort gehen und so tun als wäre er nie einer von ihnen gewesen. Das war unmöglich. Doch wie sollte sie das verstehen, sie wusste es nicht, kannte es nicht. Sie wusste nichts. Es musste ein wundervolles Gefühl sein ohne Verantwortungen leben zu können. Doch dieses Leben war ihm nicht vergönnt gewesen. Mit dem Nachnamen war er geboren wurden und hatte sogleich alle Pflichten die mit diesem verbunden waren, aufgeschoben bekommen als er aufwuchs, eine Wahl hatte er nie und würde er nie bekommen.
Den Blick gen Boden gewandt versuchte er vor allem sich selbst zu beruhigen. Die Gryffindor war in seinen Augen furchtbar naiv, wie konnte sie sich nur so einfältig geben? Wie stellte sie es sich vor? Seine Familie zu verraten würde bedeuten, dass er sich selbst verraten würde. Schande über den Namen zu bringen den er trug und seine Ehre zu verlieren. Was hatte er denn sonst?
,,Freiheit? Begreifst du denn nicht? So lange du ein Teil von dieser Welt sein willst wirst du niemals frei sein. Die kleinen Entscheidungen die du selbst triffst um deiner Freiheit näher zu sein stürzen dich doch in nur noch mehr Fallen und Ketten. Das Leben ist kein Spiel, du kannst nicht gewinnen, wir verlieren alle, ständig. Das Leben ist eher wie ein Labyrinth und es gibt nur einen Ausweg für uns alle. Glaubst du etwa du bist frei nur weil du den einen Weg statt dem Anderen wählst? Das macht dich nicht frei, du läufst nur einen anderen Weg in Richtung Verderben'', der Slytherin konnte sich nicht daran erinnern warum er auf einmal so wütend war, wütend vor allem auf sich. Jahrelang hatte er davon geträumt frei zu sein, hatte daran gedacht wie es wäre wenn er einfach nur laufen würde bis seine Beine ihn nicht mehr tragen würden. Doch der Traum war zerplatzt, war nur einer von vielen längst erloschenen Gedanken. Doch die Rothaarige war jener zündende Funke der seine Enttäuschung schließlich frei ließ. Die Augen zusammen gekniffen suchte er angestrengt nach der Maske die er verloren hatte, versuchte das Schauspiel wieder aufzubauen. ,,Vergiss was ich gesagt habe'', murrte er und schüttelte über sich selbst den Kopf. Er wollte ihr gegenüber nicht so viel von sich Preis geben. Nicht nach allem was zwischen ihnen gewesen war.

Noch immer wackelig auf den Beinen machte er einen Schritt von ihr weg, erstarrte jedoch als er ihre Worte vernahm. Bucks Augen öffneten sich, doch blickte er nun hinab auf die Socken die er an den Füßen trug. Die Socken die sie ihm geschenkt hatte. Unfähig etwas zu sagen blinzelte er in die Stille hinein.
,,Ich glaube, du hast mir in den letzten Minuten deutlich vor Augen geführt was du in mir siehst'', murmelte er und schaute noch immer hinab auf seine Füße.
,,Es ist besser wenn du nun gehst'', mit den Worten wandte er ihr den Rücken zu und sah wieder zu seinem Bett. Seinem Gefängnis auf Zeit. Für heute und wenn es ihn besonders schlimm treffen würde auch für den morgigen. Allein bei der Betrachtung des Bettes schienen die Schmerzen in seinem Fuß sich wieder deutlicher hinaus zu kristallisieren. Langsam verlor sich die Wut aus seinem Gesicht, ebenso wie der Schmerz der mit jener verbunden blieb und alles was sie blieb war die fade Maske die er jeden Tag zur Schau stellte. Wenn sie wollen würde, könnte sie sich daran noch zur Genüge satt sehen. Doch der Brite wollte nichts anderes als das sie ihm nun die Ruhe geben würde die er brauchte. Sie sollte vergessen was hier in diesen vier Wänden passiert war, bestenfalls sogar sollte sie einfach spielen als wäre nie etwas gewesen. Das würde es ihnen Beiden einfacher machen. Außerdem hatte sich ihre Nähe als gefährlich herausgestellt, gefährlich für alles was er vergessen wollte und all die Jahre gut versteckt hatte.
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and there goes the pain

it cuts to black
Are you ready for the last act?
To take a step you can't take back


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
25. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Das scheußliche Lachen des Anderen ließ Pamela die Zähne zusammen beißen, dazu schenkte sie ihm einen pikierten Blick. Wollte er sie irgendwie provozieren? Nicht nur, dass er sich scheinbar nichts aus dem machte, vor was sie ihn gewarnt hatte, auch dass Buck sie augenscheinlich nicht ernst nahm. Seine Belustigung über ihre drohenden Worte, verursachte, dass es erneut in ihren Fingerspitzen zu kribbeln begann. Pam hasste es, wenn man sich über sie lustig machte. Schon oft genug hatte sie mit Spott und Hohn, besonderes der der Reinblüter, leben müssen, wobei ihr rassistische Bemerkungen schon öfters den Buckel runter rutschten. Dass sie nun mal nicht dem entsprach, was die Leute als ‚rein‘ bezeichneten war eben eine Tatsache, die unabänderlich war. Doch damit konnte sie leben. Mittlerweile. So passierte es trotzdem gerne mal, dass die Gryffindor Verhöhnung über sich ergehen lassen musste. Und obwohl sie Witze und Späße auf ihre eigenen Kosten wirklich verabscheute, war ihre Reaktion auf solche herabsetzenden Worte oftmals nur ein Belächeln oder ein Abwinken. Was nützte es auch schon großartig sich da hinein zu steigern? Der Stolz und die Arroganz der Reinblüter waren viel zu wesenseigen, als dass sie sich eines Besseren besinnen könnten. Doch im Gegensatz zu ihnen, konnte Pamela es. Und so entspannte sich ihre Mimik wieder, setzte wieder den Ausdruck auf, den sie vor dem Lachen ihres Gegenübers drauf gehabt hatte. Selbst als er ihr fauchend Worte entgegen schmiss, blieb ihr Blick standhaft an seinem Antlitz hängen und als er sich abwandte, da betrachtete sie ihn weiterhin.
Auf nichts, was er daraufhin sagte, erwiderte Pamela etwas. Es brachte ja ohnehin nichts, schließlich war es, als ob sie gegen eine Wand reden würde. Und dem wurde sie gewiss müde. Dann wandte auch sie den Blick ab, erst von seinem Gesicht, dann ganz von ihm, so starrte das Paar rehbrauner Augen fortan auf die gegenüberliegende Wand, an dem Slytherin vorbei. Ich kann mich schon kaum mehr als die Hälfte an das erinnern, was du gerade gesagt hast, da wird mir absichtliches Vergessen wohl kaum schwerfallen. Mürrisch verschränkte sie die Arme, doch ihr Blick wurde sogleich wieder auf den jungen Mann gezogen, als dieser sich von ihr entfernte. Zuerst war es nur ein Schritt, doch alleine der ließ sie wieder den stechenden Schmerz in der Brust fühlen. Als würde das nicht schon reichen, folgte auch noch der Rat seinerseits, dass sie gehen sollte. Wobei Pam sich sicher war, dass er es ganz sicher nicht als einen gut gemeinten Hinweis meinte, vielmehr als eine Anweisung. Die Gryffindor überlegte noch was zu sagen und während sie nach passenden Worten suchte, wandte er ihr bereits den Rücken zu. Dieses Handeln erschien der Löwin durchaus so, als wäre damit der Schlussstrich gezogen worden.

Pam schloss ihre Augen, wandte ihren Kopf zur Seite. Mit der Enttäuschung kehrten ebenso wieder Schmerz und Wut mit ein. Mit einem tiefen Atemzug hielt sie sich jedoch davon ab ausfällig zu werden. Oder ihn einfach umzuschubsen, nur um dann zu sehen, wie seine körperlichen Leiden ihm nur noch mehr Qual bereiteten. Doch das wäre nicht fair, schließlich war es ihre Schuld, dass das alles passierte. Nur sie war schuld daran. Denn immerhin hätte sie schon vor Jahren seiner Nähe und ‚Freundschaft‘ entfliehen können, nicht auch noch danach suchen. So war sie selber Schuld an den ganzen Umständen, die ihr selber momentan großen Stress bereiteten. Natürlich war Pam auch irgendwo wütend auf den Slytherin, doch fokussierte sich ihr Zorn schon nicht länger nur auf ihn, sondern auch auf sich selbst. Die Augenlider der Löwin hoben sich wieder und sie wischte sich mit ihren Ärmeln die letzten Überreste aus dem Gesicht, die von ihrem sturzbachähnlichen Tränenschwall zeugten. „Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns nicht mehr begegnen. Auch nicht in der Schule – soweit das den möglich ist, wobei es für dich wohl kein Problem ist, mir aus dem Weg zu gehen, dann muss ich mich wenigstens nicht darauf konzentrieren. Jedenfalls habe ich dir deine Nachhilfe noch immer gekündigt, also komme nicht auf anderswertige Gedanken.“ sagte sie mit gefasster Stimme, räusperte sich und trat an ihm vorbei um nach ihrem Essen zu greifen, dass sie ganz sicher nicht hier lassen würde – schließlich hatte sie Hunger und hier würde es nur vor sich hin verwesen. Noch auf ihrem Weg zur Tür ließ sie verlauten: „Lebe wohl, Rosier.“ Beinahe hätte sie Auf Wiedersehen gesagt, doch genau das war es, was die Gryffindor nicht wollte. Und während sie den Gang entlang schritt dachte sie daran, dass sie nur für ihn die Weihnachtsgeschenke ihrer Familie geopfert hatte. Scheinbar hatte er nicht begriffen, wie hoch er bei ihr im Kurs war. Oder vielmehr, gewesen war. Bis gerade eben.
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Your heart's a mess
You've lost too much love
to fear, doubt, and distrust
BUCHANAN & PAMELA. 28 DEZEMBER. GEGEN MITTAG. ST. MUNGOS.

Buchanan hatte bereits am 26. Dezember das St. Mungos verlassen dürfen. Seine letzten Stunden dort hatte er die Gryffindor nicht einmal noch zu Gesicht bekommen und war schließlich ohne ein weiteres Wort verschwunden. Das war sicherlich gänzlich in ihrem Interesse gewesen.
In den eigenen vertrauten vier Wänden hatte Weihnachten seine Spuren hinterlassen. Noch immer waren Dekorationsreste zu entdecken und es war zumindest erheiternd, das selbst in diesen Tagen seine Familie weiterhin beständig so tat als gäbe es nichts, was man fürchten müsste. Erst einmal bedankte er sich, höflich wie die Etikette es vorschrieb, bei jedem seiner Familienmitglieder für all die überaus freundlichen Präsente.
Doch dann hatte er eine seiner Schwester zu sich gezogen, Hazel um genau zu sein und hatte sie gefragt was einer Frau gefallen konnte. Sie war das weiblichste Wesen zu der er tatsächlich eine Verbindung hatte. Ganz begeistert erzählte sie von Schmuck, Blumen und all den wunderschönen Dingen die ein Frauen Herz begeisterten. Je länger er ihr zuhörte, desto klarer war ihm geworden, dass er es sich einfacher vorgestellt hatte.

Gekleidet in dem schwarzen Mantel, einer dunklen Stoffhose und schwarzen Schuhen die ihn aussehen ließen als würde er nur aus geschäftlichen Gründen das Hospital betreten, machte er sich auf die Suche nach der Löwin. Der gestreifte Schal war um seinen Hals geschlungen, der einzige Schutz vor dem bissigen Wind der draußen herrschte. Lange Zeit glitt sein Blick umher. Doch innen konnte er nirgendwo die vertrauten roten Haare sehen, weswegen er nur kurz zu der Uhr schaute, ehe er die vielen Treppen hinauf zur Cafeteria lief. In dem sperrigen Mantel durchaus ein Kraftakt der sogleich mit einem Schwall Wärme gedankt wurde. Erst oben angekommen erlaubte er sich ein leises Schnaufen, richtete sich dann vollkommen auf und schritt entschlossen in den kleinen Essenssaal. Auch wenn er hier absolut nichts verloren hatte.
Unter all den Personen in ihrer Arbeitskleidung kam er sich ausnahmsweise tatsächlich vor wie ein bunter Hund. Erst als er die junge Frau entdeckte, musste er handeln. An sich hatte er nicht einen Moment darüber nachgedacht wie er ihr sein Geschenk präsentieren sollte, vor allem nachdem sie gesagt hatte er solle sich von ihr fern halten. Doch da der Dunkelhaarige nie tat was man ihm sagte, hätte sie sich an sich bereits denken können, dass er früher oder später wieder in ihrem Leben auftauchen würde. So wie er es nun tat.
Als er sah wie sie gerade ihr Tablett wegbrachte, handelte er schnell. Mit geschickten Schritten manövrierte er sich hinter sie und schob sie dann, so sanft aber bestimmt wie er konnte in die Richtung eines Bades. Erst als er vor den Türen zwischen Damen und Herren entscheiden musste, wurde es knifflig. Kurz hin und her überlegt schob er sie auf die Damentoilette und folgte ihr sogleich. Das kleine, beengte Zimmer war leer. Zum Glück. Eine kurze Bewegung seines Zauberstabes und die Tür war abgeschlossen. Der junge Mann schob sie noch ein weiteres Stück bis vor den Spiegel und blieb dann stehen. ,,Ich konnte dir nich länger fernbleiben'', murmelte er leise. Dabei ließ er sie los, blieb jedoch nah hinter ihr stehen.

Er wollte sie auf keinen Fall zu Wort kommen lassen und musste deswegen verhindern, dass ihr viel Zeit zum antworten blieb. Das blaue Päckchen holte er aus einer seiner Innentaschen und hielt es nun in der einen Hand. Langsam öffnete er diese, hinter ihrem Rücken darauf bedacht, dass sie es nicht sehen konnte. ,,Lass mich zumindest versuchen es zu erklären, danach kannst du mich immer noch für die halbe Entführung und die Zeitverschwendung anschreien'', murmelte er und öffnete die Packung mit der Anderen. Die Steine schienen ihm hell und prachtvoll entgegen und er musterte das Collier eine lange Zeit lang. Ein leises Seufzen entglitt ihm. Cartier.
,,Ich hatte viel Zeit. Mir ist aufgefallen, dass ich mich geirrt habe. Nicht im Bezug auf allem was ich gesagt habe, beinahe alles war richtig bis auf ein kleiner Fehler. Es gibt ein uns. Das gibt es schon lange. Seit du mir in der ersten Klasse den Besen ins Gesicht geschlagen hastt, es lebte durch all die Gespräche die du mit mir angefangen hast und jede Freundlichkeit die du mir gegenüber gezeigt hast. Ich will dieses uns nicht verlieren'', murmelte er leise und schaute dann wieder auf. Im Spiegel konnte er sein Gesicht hinter dem ihren erkennen und lächelte sich selbst entgegen. ,,Ich will dir zeigen, wie viel mir deine Aufmerksamkeit wirklich bedeutet''.

Vorsichtig hob er das Collier an, öffnete den seitlichen Verschluss an den eine Reihe weiter tropfenförmiger Steine hinab hingen. Sanft legte er es ihr um den Hals und schloss es dann.
,,Ich weiß, dass es nicht das ist was ich dir genommen habe. Das ich dir das auch nicht wieder geben kann weiß ich auch. Aber wenn du es nicht willst, kannst du es sicherlich verkaufen und dir davon ein Leben formen wie es dir gefällt, ein besseres Leben. Ich wollte, dass du sehen kannst wie viel du mir bedeutest, weil ich weiß, dass du es durch meine Worte und meine Handlungen nicht sehen kannst'', damit endete er und machte einen Schritt neben sie. Die drei eng beieinander liegenden Reihen Juwelen funkelten an ihrem Hals und einen Moment lang lächelte er, schaute jedoch eher in ihre Augen als auf ihren Schmuck. ,,Ich wollte, dass alle Welt sehen kann wie viel du mir bedeutest'', flüsterte er leise. Dabei lockerte er den Schal der um seinen Hals lag ein wenig, weil ihm langsam immer wärmer und wärmer zu werden schien.
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put your arms around

somebody else
Don't punish yourself, punish yourself
Truth is like blood underneath your fingernails


BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
28. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Die Ereignisse des Weihnachtsmorgen, aber auch des Abends zuvor, hatten die Gryffindor noch lange beschäftigt – wenn es nach ihr ging sogar viel zu lange. Obwohl Pam sich vorgenommen hatte, alles zu vergessen was gewesen war, so war es weitaus schwieriger diesen Plan in die Tat umzusetzen. Im Nachhinein, als sie gemerkt hatte, dass es wirklich überhaupt nicht klappte, beschloss sie es nicht einfach zu vergessen, sondern zu verdrängen. Im Grunde war auch das nur verschwendete Energie, denn die Erinnerungsfetzen schwirrten der Rothaarigen unermüdlich durch den Kopf, egal wie sehr sie sich auch versuchte auf die Arbeit zu konzentrieren. Ihre Unaufmerksamkeit fiel natürlich auch ihrer Umgebung auf und so setzte es so manchen Tadel. Pamela selbst ärgerte sich furchtbar darüber, warum konnte sie nicht einfach einen Schlussstrich ziehen und das Thema fallen lassen? So oft sie es auch versuchte, ihr Kopf schien sein eigenes Ding zu machen und sich stattdessen dann einfach wieder daran hoch zu ziehen. So verging der Rest des ersten Weihnachtstages recht quälend für Pam. Auch als sie dann zuhause war, im Bett lag und beinahe krampfhaft versuchte einzuschlafen – es wollte einfach nicht aufhören. So geschah es, dass sie auch diese Nacht mit wenig Schlaf verbrachte.
Am nächsten Tag war das alles dann schon wieder ganz anders. Wo sie am vorangegangenen Tag an nichts anderes denken konnte, als an Buck und seine Worte, schien ihre Beklemmung fast vollständig auf und davon zu sein. Das sorgte bei der Rothaarigen für gute Laune, auch wenn sie müde und erschöpft war, doch das hielt sie nicht davon ab wieder mit vollem Antrieb weiterzuarbeiten. An diesem Tag gab es niemanden, der sie bemäkelte und das verlieh ihr nur noch mehr Motivation. Pamela wollte so viel wie möglich arbeiten, um sich so viel wie möglich abzulenken. Denn obwohl der Slytherin schon längst nicht mehr so präsent in ihren Gedankengängen war, so holte er sie ein, wenn sie ein Mal unaufmerksam war. Und jedes Mal, wenn sie sich dabei erwischte, wie sie mit ihrer Konzentration woanders hin schweifte, strafte sich die Löwin selber, indem sie nun umso mehr arbeitete. Am Ende des Tages zahlten sich ihre Maßnahmen dann aus und so sackte Pam völlig erledigt und noch in Arbeitsklamotten auf ihr Bett und schlief ein. Der Schlaf beinhaltete viele wirre und verrückte Träume. Manche waren schön, bestanden aus Fantasiewelten, in denen sie am liebsten für immer geblieben wäre, aber andere waren schräg, ergaben keinen Sinn oder waren sogar erbarmungslos nahe an der Realität dieser Welt dran, so dass sie teilweise glaubte, gar nicht zu träumen. Obwohl Pamela nach dieser Nacht voller Träume beinahe verschlafen hätte, begann der Tag für die junge Frau gut. Zumindest besser als alle anderen Tage zuvor. Vor Motivierung strotzend machte sie sich also an die Arbeit. Sie hatte sich extra auf eine andere Station verlegen lassen, als Grund nannte sie, dass es da einen gewissen Patienten gäbe, den sie aus Hogwarts kannte und ihre Chemie nicht ganz stimmte. So hatte sie nicht erfahren, dass Buck bereits ein Tag nach dem das alles zwischen ihnen passiert war, entlassen worden war. Doch dass er ihr über den weg laufen könnte, schloss die Gryffindor von vorneherein aus. Sein Bein hatte schließlich bessere Tage gesehen – und außerdem, welchen Grund sollte er dazu haben, wo sie ihm doch mit einem ‚Lebe wohl‘ klar gemacht hat, ihm nie wieder begegnen zu wollen. Als ob er sich daran auch nur ansatzweise halten würde.

Es war Mittagszeit im St. Mungos und Pamela hatte sich oben in die Cafeteria ans Fenster gesetzt, von wo sie aus, während sie aß, Himmel und Leute beobachtete. Auch als sie bereits fertig war, starrte sie noch eine Weile nach draußen, wobei sie keine Sekunde an Buchanan dachte. Erst als die Sonne sich leicht hinter den Wolken zeigten und ihr warm auf der Haut schien, wurde sie daran erinnert, dass sie noch Arbeit zu erledigen hatte. So war sie gerade dabei ihr Tablett zur Ablage zu tragen, als sie hinter sich Schritte hörte – an sich nichts ungewöhnliches, so ging sie davon aus, dass auch jemand anderes sein Tablett weg bringen wollte. Doch spätestens als sie dann die Berührung des jungen Mannes spürte, drehte sie sich noch im Gehen halb zu ihm um. Als sie Buchanan erkannte, traf es sie wie ein Schlag. Hatte man den nirgends sein Ruhe vor ihm? Machte er sich überhaupt etwas aus dem, was sie gesagt hatte? Aus dem, was sie wollte? Scheinbar nicht.
Ihr fehlte die nötige Wut um ihn an zu keifen oder ihm erneut eine Beleidigung gegen den Kopf zu schmeißen. So sah sie nur genervt drein und ließ sich von dem Anderen herum schieben. Als sie dann vor den Toiletten standen, konnte Pam nicht anders und musste skeptisch eine Augenbraue hochziehen. Was in aller Welt wollte er denn in einem Bad? Unsittliche Dinge zog sie gar nicht erst in Erwägung, doch fragte sie sich, warum er erst so lange überlegte. Nahm er an, dass sie auch nur einen Fuß in die Herrentoilette setzen würde? Beinahe entwich ihr ein Lachen. Im Zweifelsfall würde nicht sie es sein, die dann den komischen Blick zugeworfen bekam, sondern Buck, wenn sie auf dem WC für Damen wären. Schließlich schien sich auch der junge Mann zu besinnen und entschied sich für die richtige Tür. Sein Glück. Die Toilette war leer, das war recht leicht festzustellen, denn Platz fehlte dem Raum alle mal. Das Geräusch einer Tür, die geschlossen wurde, ließ den Kopf der Rothaarigen herumschnellen. Was sollte das bedeuten? Pam legte sich schon Worte zu recht, mit denen sie los poltern wollte, doch die Möglichkeit wurde ihr je genommen, als Buck sie vor den Spiegel schob und begann zu sprechen. Beinahe schien sie schon vergessen zu haben, wie sich seine Stimme anhörte, doch das war belanglos, angesichts der Worte, die er verlauten ließ. ‚Ich konnte dir nicht länger fernbleiben‘ – komisch, wo Pamela doch diejenige mit den eigenartigen Zuneigungskomplexen ihm gegenüber war und es prima ohne ihn ausgehalten hatte. Doch trotzdem veranlasste sie das Gesagte dazu, vorerst nichts zu erwidern. Schließlich wusste sie auch gar nicht was. Das alles war furchtbar verwirrend.
Dann holte Buchanan irgendetwas aus seiner Manteltasche, etwas Blaues, wie der Löwin schien. Aufmerksam beobachtete sie das Spiegelbild und lauschte ebenso bedächtig seinen Worten. An sich hatte sie gar nicht vorgehabt ihn an zu schreien, viel mehr hatte sie Lust ihm eine Backpfeife zu verpassen, denn scheinbar schien er Stalker Eigenschaften zu entwickeln. Und wenn sie ehrlich war, war alles was sie wolle, einfach nur eine Auszeit, in der sie mal nicht über ihre Sorgen nachdenken musste. Wahrscheinlich wäre sie später in Hogwarts selbst wieder zu ihm zurück gelaufen, da kannte sich die Rothaarige gut genug. Als Buck das blaue Etwas öffnete, bemerkte er, wie der Inhalt scheinbar das Licht reflektierte und es in Buchanans Gesicht widerspiegelte. Die Augenbrauen der Gryffindor zogen sich etwas zusammen. Was bei Merlins Barte hatte er denn nun schon wieder im Petto? Eine Glasfigur? Nicht im Entferntesten dachte Pam an Schmuck, an Edelsteine oder dergleichen. Nachdem die ersten paar Worte die Lippen des jungen Manens verlassen hatten, schluckte Pamela leicht und betrachtete das Spiegelbild ihrer selbst und das des Magiers, wobei sie mehr auf ihn achtete, als auf sich. Während das was er sagte, also langsam seine Wirkung auf die Löwin entfaltete, bemerkte sie die Nähe Bucks. Wie konnte man sich nur in eine so angenehme, aber doch gleichzeitig so unangenehme Situation verfrachtet fühlen?

Noch etwas aus den Socken gehauen wegen seiner Worte, realisierte Pam im ersten Moment gar nicht, was er da anhob und ihr umlegte. Erst als sich das kalte Collier auf ihre Haut legte und ihr eine Gänsehaut über Arm und Bein jagte, weiteten sich die Augen der jungen Frau um ein Vielfaches. Seinen Worten nach schenkte er ihr es. Ein Collier. Von Cartier. „Das ist verdammt noch mal wertvoller, als alles was ich besitze und wahrscheinlich jemals besitzen werde.“ sagte Pam entgeistert, noch immer völlig vor den Kopf gestoßen und ihre Hand wanderte langsam zu dem Schmuckstück. Dass sie jemals solche teuren Steine berühren würde, das hatte sie sich nie träumen lassen. Aber im Besitz von so einer schönen Kostbarkeit zu sein, das hatte sie noch nicht mal in Erwägung gezogen. Ungläubig wandte sich ihr Blick kurz nach unten, um sicher zu sein, dass es sich nicht bloß um eine seltsame Halluzination handelte, dann erst blickte sie dem Anderen entgegen. „Versuchst du mich gerade mit Schmuck zu bekommen? Dir ist schon klar, dass ich so ein Geschenk nicht annehmen kann, hinsichtlich meiner derzeitigen Lebenssituation, oder?“ Die Rothaarige schüttelte den Kopf, sah wieder zu der Kette. Dann schluckte sie wieder leicht. Was dachte er eigentlich, wer er war, dass er nach allem was passiert war, einfach so hereinspaziert kam und sich mitsamt ihr selbst in einer Damentoilette des Hospitals einschloss? Er war wirklich furchtbar darin, wenn es zu Einfühlungsvermögen kam. Oder auch Gefühlen. Pamela hatte es bereits überrascht, dass er mit solch offenen Karten spielte.
Schließlich wandte sie ihren ganzen Körper zu ihm herum, damit sie ihn nicht nur durch den Spiegel sah. Kurz rieb die Gryffindor sich die Schläfen. Wie sollte sie damit umgehen? Was sollte sie tun? Eigentlich wollte sie sich selber treu bleiben und an dem festhalten, was ihr Kopf ihr sagte und nicht an das, was ihr Herz wollte. Aber wie es nun mal bei Mädchen oft der Fall war, schien die Meinung von oben mit jeder verstreichenden Sekunde an Bedeutung zu verlieren. „Du bist eigentlich völlig unten durch bei mir.“ Sagte Pamela und sah ihn mit einem Blick an, der ihm bedeutete, dass er das auch hoffentlich wusste. „Wegen dir hatte ich auf der Arbeit so viel Probleme und jetzt wo sich alles wieder eingerenkt hat, kommst du wieder und bringst alles wieder durcheinander. Weißt du eigentlich, dass ich so nicht leben kann und auch nicht leben werde? Scheinbar tanzt alles nach deiner Nase, aber ich kann dir versichern, dass ich nicht länger dazu gehöre.“ Pam endete und pausierte für einen Moment, in dem sie den jungen Mann von oben bis unten musterte. „Ich betrachte das als eine offizielle Entschuldigung.“ Ihr Blick lag wieder in seinem Gesicht, doch ihre Arme verschränkten sich. „Auch wenn ich mein Leben lang das schlechteste Gewissen von allen haben werde, wegen diesem Stück hier“ Und deutete auf das Collier. „Werde ich auch nicht daran denken es dir zurück zu geben – wahrscheinlich hättest du es noch nicht mal genommen, aber trotzdem.
Du hast mir sehr wehgetan, doch so wie ich das einschätze, kannst du es nicht annähernd nachvollziehen. Zum einen, weil du ein Mann bist und zum Zweiten, weil du auch noch Buchanan bist. Aber es ist mir egal, inwieweit du nicht verstehen kannst, wie sich so ein Schmerz anfühlt, aber ich will das du weißt, dass du so eine Nummer nicht jedes Mal von Neuem abziehen kannst. Jeder bekommt seine zweite Chance, du auch. Verspielst du sie, wird es ein Lebe wohl auf ewig sein und da kannst du auch noch die rührensten Dinge von dir geben oder mir den tollsten, teuersten Schmuck dieser Welt kaufen. Ich bin keine Puppe, der du nach Belieben etwas brechen kannst.
“ Pam seufzte auf, schloss kurz die Augen, ehe sie sich wieder öffneten. „Und denke bloß nicht, dass ich dir verzeihe, weil du mir so ein Geschenk machst – ich werde es auch nicht offen um meinen Hals tragen, bin ich des Wahnsinns? Ich verzeihe dir, weil du mit Worten genauso viel wieder aufbauen kannst, wie du zuvor nieder geschmettert hast. Es heilt nicht alles, aber .. für den Anfang reicht es.“ Die Löwin hatte mit ihrem Vortrag geendet, doch ihr war nicht bewusst, wie falsch sie lag, als sie meinte, dass er nur noch diese Chance hätte. Ihr selber war nicht bewusst wie beeinflussbar sie doch war und da sie auch noch so überzeugt von ihrem Durchsetzungsvermögen war, was das betraf, dachte sie auch gar nicht daran, dass sie dem Charme des jungen Mannes völlig erlegen war.
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'Cause I know I don't understand  
Such a funny thing for me to try to explain
How I'm feeling and my pride is the one to blame

Man konnte nicht wirklich behaupten, dass Pamela sich gegen den jungen Slytherin wehrte, als dieser sie in die Richtung der Badezimmer schob. Wobei sie vor der Toilette ebenfalls skeptisch drein blickte. Doch der junge Mann gab sich nur bedingt Zeit zum darüber nachdenken, welche denn nun die schlimmere Entscheidung wäre. Am Ende entschied er sich dafür, dass weibliche Schreie etwas waren womit er besser leben könnte als mit gaffenden, männlichen Blicken auf seiner Begleiterin. Das diese sich erschreckte weil er die Tür schloss fiel ihm nicht wirklich auf, andererseits achtete er nicht wirklich auf sie, sondern mehr auf die Worte die er sich zurecht legen musste. Schließlich hatte er lange darüber nachgedacht wie er ihr nun entgegen treten sollte. Jedes Wort musste in einem solchen Falle gut überlegt sein und er durfte vor allem nicht zu schnell handeln. Damit würde er nur den Moment für sie zerstören und die Gefahr, dass er es erneut kaputt machen könnte, sah er tatsächlich auf sich zu kommen. In der letzten Zeit hatte er sich nicht besonders geübt in dem Umgang mit der Gryffindor gezeigt und ihr nur wieder und wieder bewiesen, dass er nicht der Richtige war. Nicht unbedingt die Einstellung mit der man eine Frau an seine Seite kriegen konnte. Auch wenn er ihr gesagt hatte, dass er ihr nicht länger fernbleiben konnte, schien sie nur wenig überzeugt. Ein Grund mehr für Buchanan tatsächlich zu seiner eigentlichen Überraschung zu kommen. Damit sie sehen würde, dass er sich Gedanken gemacht hatte. Gedanken um sie.

Langsam nur hatte er die blaue Schachtel aus seiner Tasche gezogen, ehe er sie öffnete und das Collier mitsamt seinen vorbereiteten Worten offenlegte. Als er schließlich endete und vorsichtig das Schmuckstück um ihren Hals legte, ehe er es schloss, versuchte er sich an einem Lächeln. Mit diesem bedachte er sie und hoffte, dass sie ihm nun nicht doch noch mit einer Ohrfeige strafen würde. Schließlich hatte er sich Mühe für all das gegeben, auch wenn sie es dem Rosier nicht zutrauen würde, dass wusste er.
Als sie das erste Mal das Wort erhob, wusste er nicht was er sagen sollte, weswegen er sie einfach weiterhin ansah und schwieg. Schweigen konnte nicht falsch verstanden werden. Wenn sie es brauchte, so sollte sie erst einmal sich damit abfinden was hier gerade vor sich ging. Was er ihr für ein Präsent gemacht hatte und wie offen er sich ihr gezeigt hatte. An sich würde es ihm auch reichen wenn sie ihn nur in die Arme schließen würde. Endlich spürte er ihren Blick auf sich, nicht feindlich sondern eher unsicher. Das Lächeln auf seinen Zügen blieb und er lachte nachdem sie geendet hatte. ,,Du wirst es annehmen. Aber ich kann leider nicht stricken und wollte dir ebenfalls eine Freude machen'', dass er seine Schwester hatte fragen müssen was ihr Freude bereiten würde, das ließ er absichtlich aus. Sollte sie ruhig glauben, dass es seine Idee gewesen wäre und er von ganz allein auf eine solch ansehnliche Vorstellung eines Geschenkes gekommen war. Einen guten Eindruck bräuchte er definitiv einmal mehr.
Statt ihn nur noch ansehen drehte die Rothaarige sich nun gänzlich ihm zu. Das Lächeln schenkte er ihr und bedachte sie damit, als würde er gar nicht anders können als zu Lächeln. Auch wenn der Ausdruck beinahe fälschlich auf seinem Gesicht wirkte, weil er so ungewohnt war. Ihrer Körperhaltung war die Nachdenklich durchaus anzuerkennen, doch der Zauberer wollte ihr die Zeit geben sich zurecht zu legen was sie ihm antworten wollte, auch wenn er hoffte, dass sie ihm nun keine Predigt darüber halten würde, was falsch und was richtig war. Schließlich hatte er nicht vorgehabt sie mit diesem Geschenk zu kaufen, eher ihr eine Freude zu machen und vor allem zu zeigen welche Bedeutung sie tatsächlich für ihn hatte.

Aufmerksam folgte er ihren Worten und nickte. Der Blick mit dem Pamela ihn bedachte sagte bereits mehr als ihre Worte. Auch wenn er sich fragte ob die Worte in wenigen Wochen noch ebenso überzeugend geklungen hatte. Nur zu gut erinnerte er sich daran wie er sie damals auf Grund ihres Vater entmutig hatte und sie nur wenige Zeit wieder Frieden mit ihm geschlossen hatte. Ohne das er großartig nach Worten fischen musste oder sich Überlegungen machen musste.
Tanzte tatsächlich alles nach seiner Nase? Eher nicht, er war verglichen mit ihr vielleicht ein großer Fisch in einem kleinen Teich, doch würde sie eines Tages tatsächlich in seinen Ozean sehen, wüsste sie, dass Buck nicht mehr war als gefundenes Fressen für jene Haie wie sein Vater einer war. Jene die sich tatsächlich eine Freude daraus machten andere durch die Gegend zu schieben, denen es gefiel das falsche zu tun und auch über Leichen gehen würden um ihre Ziele zu erreichen. Der jüngste Sohn der Familie wusste nicht ob er dies ebenfalls tun würde, über Leichen gehen und vollkommen das Interesse an seinem Umfeld zu verlieren.
Auch ihre langen Blicke ließ er über sich ergehen und wartete stumm ab was nun folgen würde. Ihre Arme verschränkten sich und Pam sprach darüber, dass sie seine Worte als eine Entschuldigung betrachtete. Wenn ihr das gefiel, dann sollte sie es tun. Näher würde er sich wohl niemals an eine Entschuldigung herantasten.

Nach all ihren Worten, zeigte er sein schiefes Grinsen und trat auf sie zu. ,,Du solltest es tragen, es sieht wundervoll an dir aus'', war alles was er zu ihren Worten zu sagen hatte. Langsam knöpfte er seinen Mantel auf und blickte kurz zu ihr. ,,Die fünf Stockwerke sind mir in dem Mantel eher weniger gut bekommen'', erklärte er. Dabei zog er seinen Mantel aus und hängte ihn über die Kabinentür. Dabei zog er seinen Schal ebenfalls aus und hing ihn über seinen Mantel. Das weiße Hemd was er darunter trug war weitaus luftiger und zumindest in dem warmen Hospital tatsächlich angenehm.
Mit all dem fertig trat er nun auf sie zu, umfasste ihre Hüfte mit seinen Händen und lächelte.
,,In Ordnung. Möchtest du nun, dass ich gehe, oder?'', kurz nachdem er geendet hatte, machte er den Abstand zwischen sich und zu nichte. Dabei zog er sie mit Hilfe seiner Hände näher an sich und legte schließlich seine Lippen wieder auf ihre. Auch wenn er dafür seinen Kopf zu dem ihren herabsenken musste, machte es ihm mittlerweile nur noch wenig aus.
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I would have loved
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BUCHANAN =PUCKY= PAMELA
28. DEZEMBER 1942 - MITTAGSZEIT IM ST. MUNGOS




Pamela hatte sich eindeutig mehr an Reaktionen von Seiten des Slytherin erhofft. Doch erneut durfte sie ernüchternd feststellen, dass es sinnlos war Hoffnungen in den Anderen zu stecken. Scheinbar waren achtzig Prozent von dem was sie gesagt hatte einfach an ihm vorbei gerauscht, wie ein Zug, der es verpasst hatte rechtzeitig am Gleis zu stoppen - denn es war keine nennenswerten Erwiderungen, die letzten Endes von ihm kamen. Diese wenigen Worte, die von ihm kamen, wirkten im Gegensatz zu ihrem großen Vortrag so nichtig und unbedeutend. Doch Pam gab sich damit ab – sie musste sich damit abgeben. Immerhin konnte sie ihn schlecht auffordern eine genauso tiefgehende Ansprache zu halten. Wahrscheinlich wäre Buck damit heillos überfordert – Pam fragte sich insgeheim sogar, wie er dieses Grinsen zustande brachte. Das Lächeln war ja noch in Ordnung gewesen und durchaus etwas, was sie selbst ihm zu traute (obwohl diese Art Gestik die Rothaarige anfangs doch irgendwie verwirrt hatte), aber das Grinsen war wirklich etwas Einmaliges, Etwas, woran sie sich nicht erinnern könnte, es schon mal auf seinen Lippen gesehen zu haben. Und da sie sich eben nicht erinnern konnte, nahm Pam an, dass es das erste Mal war, dass er ihr so ein schiefes Grinsen schenkte. Es stand ihm und die Gryffindor war der Meinung, dass er so etwas viel öfters im Gesicht tragen sollte.
Noch ganz eingenommen von dem Grinsen auf den Lippen des Slytherin, wanderte der Blick der Löwin zu den Fingern des Anderen, welche den Mantel begannen aufzuknöpfen. Was in aller Namen sollte das werden?  Selbst als er seine Erklärung für diese Handlung offenlegte, konnte Pam nicht viel mehr als es gedanklich abzuwinken. In ihren Ohren war es lediglich ein Vorwand, damit er eine gezielte Wirkung bei ihr erreichen konnte. Denn, verdammt, sah er gut aus. Das weiße Hemd stand ihm noch besser als das schiefe Grinsen und – ob er wusste, dass er so gut aussah? Für die Rothaarige hatte es beinahe schon etwas Schmerzhaftes, wenn sie ihn ansah. Und umso sicherer war sie sich, dass Buck davon Gewissheit hatte und in vollster Willkür davon profitierte. Verdammt noch mal, wieso machte man es ihr nur so schwer? In Sehnsucht versunken, dachte Pam unabsichtlich ein paar Wochen zurück, als sie so nah an dem starken und vor allem nackten Oberkörper des jungen Mannes gewesen war, dass sie völlig begeistert ihre Hände nicht von ihm hatte lassen können.  Pam musste ernsthaft mich sich selbst kämpfen, als es darum ging still stehen zu bleiben und nicht völlig überreagierend herum zu hüpfen. Sie kam einfach nicht darüber hinweg, nicht über sein Aussehen. Aber sie an Ort und Stelle zu halten zu müssen war schon kein Thema mehr, als seine Hände ihren Weg an die Hüften der Gryffindor fanden. Die Berührung stillte den Drang wie ein menschlich gewordener Flummiball  wild durch die Gegend zu hibbeln, ungemein. Pamela wollte gerade den Kopf schütteln, als er meinte, ob sie nun wollte, dass er ginge, doch da überbrückte er die winzige Entfernung zwischen ihnen und küsste sie. Wieder einmal. Verdammt noch eins!

Es war eine verwirrte und aufgewühlte Pamela, die schließlich den Kuss erwiderte. Es dauerte auch nicht lange, da schlangen sich ihre Arme um seinen Nacken und ihr Körper drückte sich fest an seinen. Wieso genau Pam sich darauf einließ, war ihr selber nicht ganz klar. Andererseits war Vieles, was mit Buck in Verbindung stand ein Rätsel für die Gryffindor. Und von ihrem eigenen Verhalten wollte sie gar nicht erst anfangen, wo sie doch nur erneut ihr eigenes Versprechen gebrochen hatte. Scheinbar konnte sie ein dutzend Mal auf die Nase fliegen und noch immer nicht daraus lernen. Doch bekanntlich zählte der Moment und genau das dachte Pamela zu diesem Zeitpunkt auch – wobei es eigentlich kein richtiger Gedanke war, denn sie brachte jegliche vorhandene Konzentration auf, um sich auf den jungen Mann fokussieren zu können. „Das sind ganz sicher unfaire Methoden, mit denen Sie da spielen, Mr Rosier.“ Ließ sie zwischen den Küssen verlauten und drückte ihn soweit es ihr möglich war, nach hinten. Dort dachte sie zuerst eine Wand erreicht haben, doch als die vermeintliche Wand plötzlich nachgab, bemerkte auch Pamela, dass es die Tür zu der Toilettenkabine war. Unkontrolliert taumelten die beiden schließlich und drohten Hals über Kopf gen Boden zu stürzen. Gerade so konnte Pamela verhindern, dass ihr ein kleiner Panikschrei entglitt, der sonst sicherlich durch die Tür gedrungen wäre und die Aufmerksamkeit der sich in der Nähe befindenden Leute erregt hätte. Und das konnte die Löwin nun als aller letztes gebrauchen, dass auch noch jemand hinter ihr kleines Geheimnis kam.
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Buchanan nahm sich nicht die Zeit auf eine großartige Reaktion von Seiten der Gryffindor zu warten. Würde sie wollen, dass er ginge, könnte sie es ihm jederzeit sagen. Doch bezweifelte er das sie es tun würde, schließlich war alles zwischen ihnen gesagt und ihr symbolisches Kriegsbeil war begraben. Zumindest empfand der junge Mann so und war sicher, dass auch sie es nicht großartig anders bedachte. Sanft hatte er seine Hände gegen ihre Hüfte gelehnt und zog sie damit ein Stück weit zu sich, ehe er seine Lippen auf die ihren legte und versuchte sie mit einem Kuss zu ködern, dass sie die Zweisamkeit doch noch etwas länger auskosten könnten. Im Vergleich mit den Küssen die sie im Krankenzimmer getauscht hatten, schien diese Zärtlichkeit beinahe nur ein Hauch, als könnte man sie fortreißen wenn der Wind darüber hinweg fegte.
Nur Sekunden schien es anzudauern, da lagen ihre Hände auch schon um seinen Nacken und er wusste, dass er alles richtig gemacht hatte. Pamela drückte sich enger an ihn heran und sofort war ihr Duft das Einzige was er wirklich wahrnahm. Blumig und süßlich hing er ihm in der Nase und einen Augenblick lang wünschte er, dass sie größer wäre und er sich nicht zu ihr herabbeugen müsste. Doch da sie sich so gegen ihn lehnte, konnte er kaum viele Gedanken an die Nebensächlichkeiten verschwenden. Alles was zählte war hier, war jetzt.
Ihre Worte zwischen den Küssen entlockten ihm ein leises Lachen. Konnte man seine Handlung als einen kleinen Betrug sehen? Vielleicht als eine Schikane um ihren so wunderbar aufgebauten Panzer zu durchbrechen und jegliche Vorsätze zunichte zu machen. Dafür waren seine Handlungen und seine Worte perfekt für geeignet, doch das hatte er von Anfang an gewusst. Der Dunkelhaarige betrachtete sie wie sie dort vor ihm stand und wünschte sich nicht mehr als das sie ihn auf ewig so ansehen würde. Er vermochte es nicht zu sagen ob ihn jemals jemand so betrachtete hatte. Mit solch Zuwendung und vielleicht gar Liebe? Es war beinahe unmöglich unter der Versuchung der sie ihn allein mit ihren Blicken aussetzte, zu widerstehen. Wie könnte er? Seine rechte Hand legte sich auf ihren Rücken, drückte sie beinahe geschickt an sich während er noch immer versuchte mit der anderen Hand zumindest sie ein wenig zu dirigieren. Ziemlich erfolglos.
Unter all den Küssen drängte sie ihn weiter und weiter nach hinten. Wobei Buck mit seinen Gedanken weitaus weiter war als sie. Denn wusste er nur allzu gut, dass sich dort keine Wand befinden würde sondern die Tür welche, selbstverständlich, nach Innen aufschwang. Als ihr beider Gewicht dort gegen drückte, wölbte sich die Tür mit ihnen nach hinten. So sehr wie er auch versuchte mit seinen Füßen das Gleichgewicht wieder zu erlangen und sie Beide irgendwie noch zu halten, nichts half. Taumelnd glitt er nach hinten, fiel und landete etwas unsanft mit Hinterteil und Rücken auf der, zum seinem Glück geschlossenen, Toilette. Mit einem leisen Poltern landeten er und die Löwin auf dem Deckel. Die Scharniere quietschten und bogen sich unter dem plötzlichen Gewicht, doch alles was der junge Schüler tat war erneut leise zu lachen.

Er konnte nicht behaupten jemals in einer solchen Situation gewesen zu sein. Die junge Frau die etwas ungestüm auf ihm gelandet war, drückte vor allem gegen seinen Brustkorb und er war froh, beinahe dankbar, als sie sich auf seinen Schoß setzte und sich nicht mehr gegen ihn lehnte. Mit einem spielerischen Ausdruck in den Augen musterte er sie, beinahe begierig darauf zu sehen wie weit sie gehen würde, wie viel Abenteuer tatsächlich in ihr steckte. Schließlich hatte sie so oft davon gesprochen, dass sie kein tristes Leben führen wollte, dass sie etwas erleben und sehen wollte. Ob sich ausgerechnet mit ihm an ihrer Seite das nun zeigen würde, wagte er zu bezweifeln, dennoch lächelte er leicht, wenn auch etwas unbeholfen.
,,Deine stürmische Art hatte ich ganz vergessen'', fügte er beinahe beiläufig hinzu und legte seine Arme um sie herum, vor allem aber um ihr besseren Halt zu geben. Sein Atem beruhigte sich langsam wieder, ebenso wie sein Herzschlag. Auch wenn die Hitze der Szenerie noch immer durch seinen Körper fuhr und ihn selbst in dem verfluchten Hemd schwitzen ließen. Dennoch ließ er sich nichts anmerken, pustete beinahe selbstsicher eine der Strähnen aus seinem Gesicht und schaute an ihr vorbei. Sein Blick glitt zu Mantel und Schal die zu Boden gefallen waren, ja beinahe lieblos wirkten sie auf die Fliesen des engen Badezimmers geworfen. Sein Zauberstab lugte aus der Manteltasche hervor, ebenso wie das Buch welches mit den Zigaretten aus der Innentasche gepurzelt war. Viel schlimmer jedoch war das, was aus dem Buch heraus lugte. Die kleine Fotografie von Evan und sich die er in jenem aufbewahrte, schaute verräterisch aus dem Einband hinaus und schrie geradezu danach, dass sie ihn entdeckte.
Schnell, ja schon fast hastig, richtete er den Blick wieder auf sie. Von dem Lächeln keine Spur mehr. Er wollte nicht, dass sie das sah. Das Bild, Evan und was er jeden Tag von Kindheit an mit sich herum trug. Dabei war das Bild nur symbolisch für das was er wirklich mit sich trug.
,,Du hast die Station gewechselt'', stellte er beinahe schon zu abschweifend fest. Als würde er nach einer Thematik suchen die von seinen eigentlichen Gedanken auf jeden Falle Abstand nahm. Am Besten ein Thema welches sie nicht allzu sehr auf den Verdacht bringen würde, dass er von etwas ablenken wollte. Doch eine solche Aussage fiel ihm nicht ein und so war ihr lächerlicher Wechsel ihres Bereichs alles was ihm einfiel.
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