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das Eingangsposting lautete :


supermassive
black hole.
GLACIERS MELTING IN THE DEAD OF NIGHT
AND THE SUPERSTARS SUCKED
INTO THE SUPERMASSIVE
YOU SET MY SOUL ALIGHT
SUPERMASSIVE BLACK HOLE


·

OPHELIA &&. TOM
AFTER BREAKFAST &&. 14.02.1943
HOGWARTS · OWLERY.


Der Turm lag ein wenig abseits des Schlosses und des ganzen Trubels - und das war auch gut so. Heute, gerade an einem Tag wie diesem, wollte man nicht durch die Gänge der Schule wandern, auch wenn man sie noch so sehr liebte, wie Tom es tat. Es war noch nicht wirklich geklärt, wer dafür verantwortlich war, doch ob des lächerlichen Mottos des Tages und dem damit verbundenen Chaos frühpubertärer Mädchen, hatte er in erster Linie Dumbledore in Verdacht, der es als amüsant genug empfand, eine Horde wild gewordener Putten zu den Gemeinschaftsräumen zu scheuchen mit dem Auftrag, Rosen und Liebesbriefe zu verteilen. Generell war die Briefaktion ja schon eine ganze Weile geplant gewesen, was der Vertrauensschüler auch nur aus dem Grund wusste, weil Slughorn ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, einem verschleierten Grinsen und einem neckischen Stuppsen seines Ellenbogens eindeutig darauf hingewiesen hatte, dass er sich auf eine ganze Ladung an Post freuen durfte - toller Kerl der er war.
Riddle schnaufte mit einem bitteren Anflug von Verachtung, dass seine Nasenflügel flatterten, bevor er hörbar ausatmete und sich Strähnen seines Haars aufgeregt aus der Stirn pustete. Dieser ganze Aufwand war ihm zuwider - dieser ganze Tag biederte ihn bereits an, obschon er nicht einmal zwei Stunden auf den Beinen war. Er wollte sich übergeben, direkt über der Ballostrade der Eulerei und in der Hoffnung, dass einer dieser hässlichen Engel sich im selben Moment über dem Gelände verirrte und die geballte Ladung seines Mageninhalts abbekam.

In der Ferne machten sich die ersten Schülerpaare auf, die Kutschen zu besteigen, die sie ins Dorf bringen würden. Es war ein kalter Tag und der wolkenverhangene Himmel war zumindest in der Lage seine ganz persönliche Stimmung ob der Kitschigkeit des Liebesfests kundzutun. Schnee wäre für diese Jahreszeit im Hochland nicht unüblich gewesen und obgleich viele Flecken der Ländereien eher grünlich schimmerten und mehr den Eindruck von Sumpf, als Landschaft erweckten, vermisste Tom die Möglichkeit seine Mitschüler mit einer Horde Schneebälle für ihre Dumpfsinnigkeit zu bestrafen. Wieso ergab man sich diesem Hohn? Diesem lächerlichen Tag der Liebe, wo man Liebe an und für sich doch ständig erfahren sollte? Der Slytherin war sich nicht wirklich im Klaren darüber, was er am Valentin eigentlich mehr verabscheute, wo er so viele Gründe zur Auswahl hatte. In erster Linie war es freilich die rosa Brille, die man sich zum Spaße aufsetzte - zum anderen die erdrückende Gewissheit in Form weiblicher Körper, die sich an einen schmiegten in der hitzigen Erwartung, dass man sie zumindest einmal im Jahr Beachtung strafte.
Nein, Riddle fühlte sich ganz wohl auf seinem Platz im hohen Turm der Eulerei, umgeben vom Federvieh, das den Kopf unter den Flügeln vergraben hielt, um sich von der Außenwelt abzuschotten. Er seufzte, fuhr sich mit der Hand durch das volle, rabenschwarze Haar und stützte sich schließlich wieder auf den Stein des Fensterrahmens ab, um das Haupt auf den Händen zu betten und den kleinen, schwarzen Punkten dabei zuzusehen, wie sie sich aufmachten, den Schutz der Schule für das Hogsmeade-Wochenende hinter sich zu lassen.

Tom hatte sich ganz bewusst aus dem Chaos zurück gezogen, hatte ganz bewusst darauf verzichtet überhaupt zum Frühstück zu kommen und war ohne Umschweife nach seiner Morgentoilette aus dem Schloss in den Eulenturm geeilt, wo er nun mit Erwartung eben dastand - in der Tat sogar ein wenig fror, weil er sich nicht die Mühe gemacht hat, seinen Reiseumhang mitzunehmen - und darauf wartete, dass in seinem Schloss und auf seinem Spielplatz endlich wieder verdiente Ruhe einkehrte. Er bezweifelte, dass jemand seine Abwesenheit wirklich bemerkte, oder sich darüber Gedanken machte: vielleicht entstand ja sogar ein neues Gerücht - eines derselben, die man am Liebsten in Flammen aufgehen lassen wollte, wenn man sie erfuhr - dass er mit einem Mädchen im Schlepptau verschwunden war. Wie auch immer, Hauptsache er hatte in einer halben Stunde Zeit, um in die Bibliothek zurück zu kehren, einige der Putten auf seinem Weg dabei niederzustrecken und die Möglichkeit, seine Hausaufgaben fortzuführen, fernab der Scharade seiner Mitschüler und fernab der Qual von Madame Puddifoot's einstudiertem Monolog über Romeo und Julia. Er grinste lieblos.
Manch einer hatte es heute allerdings wohl verdient, mit einem Mädchen im Arm bei einer Tasse übersüßtem Tee in einem viel zu stickigen, kleinen und sehr geschmacklosen Café zu sitzen: bemitleiden tat Tom dabei allerdings niemanden. Er erinnerte sich vage an das vergangene Jahr und das Jahr davor, als er sich aus einer Mischung aus Gruppenzwang und Neugierde auf diese ganze Valentins-Geschichte eingelassen hat. Das Ergebnis glich einem Desaster, zumindest was sein sonst eher zurückhaltendes Gemüt anbelangte; erschwerend hinzu kam, dass der Slytherin immer ein Problem damit hatte, seine Mitschülerinnen auch wieder loszuwerden, wenn sie einmal klettenartig an ihm klebten: es war nicht einfach und er war sich seiner Nerven ob dieser Aufgabe schlichtweg zu schade.
Eine tieffliegende Eule kreuzte seinen Weg und hinterließ auf ihrem Flug einen beachtlichen, weißen Fleck unweit seines Ellebogens auf dem Fenstersims, den Tom mit zuckender Augenbraue misstrauisch musterte, ehe sein dunkles Augenmerk dem Tier folgte, das sich auf einer Stange niederließ, sich aufplusterte und dann, wie die anderen Vögel, den Kopf unter den Flügel steckte. "Immer noch besser als Valentinstag", murmelte er verdrossen. "Immer noch besser als Valentinstag."
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"Sag an, war Madame Puddifoots Monolog von Shakespeare im Park so schlecht, wie ich es vom vorherigen Jahr in Erinnerung habe?

,,Tatsächlich...“ begann Grim, „waren Madam Puddifoots Shakespeare-Darbietungen noch das beste an diesem Nachmittag.“
Mitgenommen betitelte Tom Grim. Mitgenommen. Das war gar kein Ausdruck. Innerlich sagte er sich, dass Frauen alle gleich seien und er nun nie wieder ein Date haben wollte und für immer Single sein, ja das wäre das richtige, dachte er sich.
Die Bibliothek klang nach einer wunderbaren Idee, obwohl er stark hoffte das er nicht erneut Paisley Bell dort treffen würde, ansonsten wäre sein Tag komplett ruiniert und er wäre Amok gelaufen.
,,Bibliothek? Eine großartige Idee“ schnaubte er, während er das angebotene Taschentuch von Ophelia entgegennahm und sich fragte, was sie ihm damit sagen wollte. Lief seine Nase? Blutete er? Doch dann gestikulierte Ophelia an ihrem eigenen Mund und kommentierte das ganze mit ,,Ihre Leidenschaft hängt dir immer noch an“, nun bemerkte Grim den Lippenstift, welcher rund um seine Lippen verlieben war und errötete leicht. Der Gedanken, wer ihn so gesehen hatte. Gryffindors. Oh nein murmelte er. Mit Sicherheit würden diese hinterwelterischen Idioten wieder versuchen ihn damit zu provozieren. Ein kurzes seufzen, welches dann doch unbeabsichtigt länger wurde, und mit einem leichten Wehklang durch seinen leicht geöffneten Mund drang, ließ darauf schließen das er keinen Nerv mehr übrig hatte, um sich nun noch um gröhlende, primitive, unreife Gryffindors zu kümmern.
,, Ich danke ihnen Miss Black“ sagte er Ophelia, worauf sie erklärte:
„Entschuldigt, ich werde einen kurzen Umweg über den Gemeinschaftsraum machen. Geht ihr schon vor, ich werde in der Bibliothek zu euch aufschliessen.“ . Dann rauschte sie davon und ließ Tom und Grim alleine stehen.
Das schien Grim nicht normal. Was war nur mit Ophelia los? Erneut erinnerte ihn seine Verfassung an die Tatsache das er keine Nerven mehr besaß, auch nicht für die Belange seiner guten Freundin, dennoch fragte er Tom nebenher, als er weiter Richtung Bibliothek gehen wollte: ,, Ist irgendwas passiert während ich mir mein hoffentlich letztes Date angetan habe?“, Grims müde Augen versuchten nun auf Tom zu ruhen, obwohl er eigentlich gar keine Erklärung wollte, weil er befürchtete das seine Hirnzellen damit gnadenlos überfordert werden würden.
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the Devil's Tears
I'LL TASTE THE DEVIL'S TEARS
DRINK FROM HIS SOUL
BUT I NEVER GIVE UP
YOU.


·

OPHELIA &&. TOM &&. GRIMOALD
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · NEAR THE LIBRARY · SECOND FLOOR



Nein, er konnte sich absolut nicht vorstellen, was er gerade angerichtet und wozu er Ophelia im Prinzip die Erlaubnis erteilt hatte. Vielleicht hätte es ihn irritieren müssen, dass sie ihm jedweden Verlobten vorenthielt, den es augenscheinlich gar nicht gab obgleich der Slytherin der festen Überzeugung war (und von Abraxas mehrmals darauf verwiesen wurde), dass es nur mehr eine Frage der Zeit war, bis man die Blondine an einen ihr möglicherweise völlig fremden, reinblütigen Zauberer weitergab wie ein Stück Vieh ohne Aufsicht auf Hoffnung, eingesperrt im Goldenen Käfig ihrer Zeit. Doch sie lächelte und das war alles, was Tom in dem Moment auffiel, wo er weiter ihre Hand hielt, mit dem Daumen einen seichten Halbmond auf der zarten Haut zeichnete und ihre Regungen musterte. Sie schien sich augenblicklich besser zu fühlen und hinsichtlich seiner vertrauensvollen Pflichten meinte Riddle, seinen Soll damit auf simple Weise erfüllt zu haben, als sie sich bei ihm unterhakte und sich das ungleiche und vermeidliche Valentinspaar dem Neuankömmling zuwenden konnte, der so verzehrt aussah, wie der Schwarzhaarige sich fühlte.
Sah man einmal von Grimoalds eindeutigen und auffälligen Malen ab, die sich um sein gesamtes Kinn verteilten und Tom dazu verleitete synchron mit Ophelia einen Hinweis zu erteilen, in dem er mit dem Zeigefinger und einer schwach gekrümmten Augenbraue einen Halbkreis um seinen eigenen Kiefer zog, machte der Gleichaltrige ansonsten keinen nahtoten Eindruck der mehr als ein Paar Worte des Schabernacks bedurft hätte, um ihn zurück ins Hier und Jetzt und weg von Amanda Walkes' aufopferungsvollen Liebesgeständnissen zu holen. Riddles Mundwinkel verzogen sich, bis er die Zähne unter einem entwaffnenden Lächeln bleckte, ob der Erwiderung die der Lestrange auf seine eigentlich rethorische Frage parat hatte.

"Dann muss es wirklich ein erstaunlich schlimmer Nachmittag gewesen sein, mein Freund. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er kaum das überbieten kann, was ich dir zu erzählen habe." Damit entließ er die Blondine, welche sich in der gleichen Bewegung elegant aus seinem Arm befreite und schenkte ihr ein letztes Lächeln, das begleitet war von dem Anflug eines verständnisvollen Nickens; wobei er sich jeglichen Kommentar zu ihrem Ausweichmanöver ersparte und Grimoald stattdessen mit einer ausladenden Handbewegung dazu aufforderte, ihm zu folgen.
Wer den Vertrauensschüler kannte, bemerkte auch abrupt den Wandel auf seinen ohnehin eher stoischen und ernsten Zügen, als er sich Ophelias Abwesenheit und der Stille im Gang sicher wurde. Denn, wo einen Atemzug lang zuvor noch eine markante, wenngleich sehr beherrschte Wärme das dunkle Augenpaar zum Funkeln animierte, das zweier Knöpfe gleich zwischen den blassen Augenhöhlen wachsam hervor spähte, so wurde der Eindruck jetzt deutlich kühler, gepaart mit einer unheilvollen Berechnung und einer sanften Falte zwischen den Augenbrauen. Tom legte die Hände geschäftig auf den Rücken, wobei sich seine Schultern strafften und die Finger unregelmäßige Fäuste kneteten. "Ophelia wurde verhext", erklärte er offen, jedoch mit einem gefährlich ruhigen Unterton, der nicht mehr war wie ein Flüstern und zwischen den Windböen um die undichten Glasfenster beinahe verloren ging. "Und ich weiß auch, wer es war und lass dir gesagt sein, Grimoald, dass ich das nicht einfach hinnehmen werde. Ich habe genug von diesen jämmerlichen Nichtsnutzen die sich im Glauben wägen an dieser Schule Unruhe stiften zu können, wie es ihnen gerade beliebt."

Der Schritt des Slytherins wurde eine Spur langsamer, und als er vor den hohen Portalen der Bibliothek stehen blieb, den Blick ein weiteres Mal aufmerksam über den Gang hinauf- und hinab schweifen ließ, als rechnete er jeden Moment mit dem Erscheinen einer Lehrkraft (in körperlicher Form seines Lieblingslehrers Albus Dumbledore in erster Linie), blinzelte er zweimal und lehnte sich näher zu dem Lestrange, dem er in der selben Bewegung nichts sagend und unauffällig den verdrehten Kragen seines Umhangs richtete.
"Der Grund, warum ich heute nicht beim Frühstück war, ist so einfach wie simpel: ich wollte jeglichem unnützen Ansturm dieser furchtbaren Weibsbilder entgehen, nachdem ich inzwischen eine Praliniensammlung unter meinem Bett beieinander habe, die dem Lager im Honigtopf an Größe jedenfalls in nichts mehr nachsteht." Die Falte auf Toms Stirn wurde eine Spur tiefer und damit zum ersten Mal merklich ungehalten. "Ophelia stieß zu mir und es stellte sich heraus, dass man ihr wohl einen Liebestrank in ihrem Kaffee beigemischt hat. Ich war den gesamten Nachmittag damit beschäftigt, auf sie Acht zu geben - und gleichzeitig auch auf mich. Du konntest immerhin flüchten, ich musste Magenkrämpfe vortäuschen, damit sie mich zum Krankenflügel begleitete ... da kommen wir auch gerade her."
Tom drückte seinen Unmut mit einer flüchtigen Grimasse aus, schüttelte den Kopf und öffnete dann den Zugang zur Bibliothek, wobei die Scharniere, die das alte Holz trugen, hörbar darunter knirschten. Die Bibliothekarin, eine säuerlich dreinblickende Frau mittleren Alters, von der man annehmen konnte dass sie diese Arbeit auch nur verrichtete, weil der Hausmeisterposten ihres Standes nach zu niedrig war, beobachtete die beiden Slytherins zwar mit erhobenen Augenbrauen und begrüßte sie mit einem flüchtigen Nicken, hakte jedoch nicht weiter nach, wieso die Burschen an einem Sonntag wie diesem nichts besseres zu tun hatten, wie sich zwischen staubigen und langweiligen Büchern zu verkriechen (es erweckte im ersten Moment fast den Anschein, als sei Madame Gray am Valentin sogar versetzt worden, doch Riddle hatte andere Dinge im Kopf, wie die neckische Frage, wem die alte Lady am Ende des Tages wohl verzweifelt versuchte den Hof zu machen).

"Hier entlang", dirigierte er seinen Begleiter schließlich, führte ihn in einen hinteren Teil der Bibliothek, fernab neugieriger Augen und Ohren und unweit eines hohen Fensters, das einen Blick über die Ländereien hinweg präsentierte.
Der hervor gezogene Stuhl schlitterte über den steinernen Boden des Raums, bevor er unter dem Gewicht des Slytherins ächzte, der sich - zugegeben etwas kraftlos - darauf zurück sinken ließ, seufzte und sich flüchtig mit der Handinnenseite über das Gesicht fuhr. "Wir werden uns in den kommenden Tagen treffen und besprechen, wie wir dieses Problem am Ehesten beseitigen; wichtig ist vor allem, dass wir Ophelia zuvor kommen. Es schickt sich nicht für sie, sich mit einem Narren wie Richard Potter einzulassen - und noch weniger, ihre Rachsucht offen zur Schau zu stellen. Das übernehmen wir für sie; denn unabhängig davon sollte Mr. Potter generell nicht vergessen, was seine sogenannten Scherze für Eindrücke bei seinen Mitschülern hinterlassen, findest du nicht auch?" Er war müde und genervt und es kostete Tom alle Selbstbeherrschung, die er aufzubringen im Stande war, nicht die Schultern einzuziehen und sich über den Lerntisch zu beugen, hinter dessen Kante er saß. Ein Gähnen entrang sich seiner Mundwinkel, aber der Schwarzhaarige presste das Kiefer fest aufeinander und atmete stattdessen einfach nur eine Spur lauter aus, wie gewöhnlich; dann lehnte er sich in den Stuhl und verschränkte die Glieder. "Du hättest sie sehen sollen; sie war ein wenig außer sich wie eine dieser Banshees und hat diese ganzen, recht hässlichen Putten vor Professor Slughorns Augen einfach in die Luft gesprengt, weil sie Briefe an mich zustellen wollten." Riddles Lippen zuckten ob der jüngsten Erinnerung, die Ophelia furchtbar unangenehm sein musste. "Es war eigentlich sogar herrlich."


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„Dann muss es wirklich ein erstaunlich schlimmer Nachmittag gewesen sein, mein Freund. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er kaum das überbieten kann, was ich dir zu erzählen habe." , begann der junge Riddle und Grim wusste nicht Recht, ob er sich nun auf etwas erfreuliches oder weniger erfreuliches einstellen musste.
Nachdem Tom Grim ohne ein Wort aufgefordert hatte ihm zu Folgen, machten sich die beiden Richtung Bibliothek auf. Tom war nun wieder ausgeglichen, ruhig und ganz der Alte. Mit Ophelia an seiner Seite hatte er sich tatsächlich etwas anders benommen und nun erklärte er die Situation, welche womöglich genau dafür verantwortlich gewesen war.
,,Ophelia wurde verhext", erklärte er Grim, welcher zunächst einmal schlucken musste. Was genau hatte man seiner Freundin angetan? Steckte dieser Potter wieder hinter dem ganzen? Bevor der braunhaarige auch nur einen Pieps von sich geben konnte, jediglich ein ,,Was“ aussprechen konnte, fuhr Riddle fort.
,,Und ich weiß auch, wer es war und lass dir gesagt sein, Grimoald, dass ich das nicht einfach hinnehmen werde. Ich habe genug von diesen jämmerlichen Nichtsnutzen die sich im Glauben wägen an dieser Schule Unruhe stiften zu können, wie es ihnen gerade beliebt."
Grimoalds Fäuste verformten sich zu Fäusten, die am liebsten einmal durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors gefegt wären, obgleich er nicht wusste ob Richard Potter dahinter steckte, Gryffindors Schaden zuzufügen so oder so, ist eine Entspannungsmöglichkeit par exellence, dennoch wollte er sich vergewissern.
,, Gehe ich recht in der Annahme, dass es Richard Potter und seine Schar von spät pubertären Mitschülern war?“, vor einigen Minuten war er noch erschöpft, müde und völlig desolat gewesen, nun wo es um seine beste Freundin ging, fand er seine gute Erziehung und damit seinen Lebensgeist wieder. Während er Riddle diese Frage stellte, hatte sich an seinen Fäusten nichts getan. Es brodelte in ihm, auch wenn er nie die Beherrschung verlor, nun war ein guter Zeitpunkt um einmal mit dieser Eigenschaft zu brechen.
Allerdings war der junge Riddle noch nicht fertig mit seiner Zusammenfassung
,,Der Grund, warum ich heute nicht beim Frühstück war, ist so einfach wie simpel: ich wollte jeglichem unnützen Ansturm dieser furchtbaren Weibsbilder entgehen, nachdem ich inzwischen eine Praliniensammlung unter meinem Bett beieinander habe, die dem Lager im Honigtopf an Größe jedenfalls in nichts mehr nachsteht." . Jeder andere, wirklich jeder andere hätte in jenem Moment gelacht, hätte es lustig gefunden das so viele Mädchen Tom für sich haben wollen, aber Grimoalds Gesicht blieb versteinert und eine leichte Zornes falte zwischen seinen Augen war nicht zu übersehen, man hätte meinen können, seine grauen Augen hätten just in diesem Moment einen dunkleren Ton angenommen, da Tom ihn obendrein noch an sein Valentinstags Fauxpas erinnert hatte und dies Grim noch einmal mehr aufstachelte.
,,Ophelia stieß zu mir und es stellte sich heraus, dass man ihr wohl einen Liebestrank in ihrem Kaffee beigemischt hat. Ich war den gesamten Nachmittag damit beschäftigt, auf sie Acht zu geben - und gleichzeitig auch auf mich. Du konntest immerhin flüchten, ich musste Magenkrämpfe vortäuschen, damit sie mich zum Krankenflügel begleitete ... da kommen wir auch gerade her.", verkündete Tom.
Jetzt zahlte es sich wahrlich aus, dass der junge Lestrange über jene Selbstbeherrschung verfügte, ansonsten wäre er vermutlich explodiert und hätte alles um sich herum zerstört.
,,Einen Liebestrank? Das diese Idioten zu so etwas im Stande sind. Ach nein, vermutlich haben sie sich den irgendwo anders besorgt.“. Grims Atmung wurde für einen kurzen Moment schwerer, jedoch konnte er sich einige Sekunden später wieder fangen. Hitze verbreitete sich in seinem Körper, aber er schwitzte nicht. Er konnte es nicht fassen, sie hatten Ophelia einen Zaubertrank untergemischt. Diesen Gryffindors war nichts zu bieder. Oh wenn er einen von ihnen zufassen kriegt, ganz gleich ob er beteiligt war oder nicht. Das Rot, der Löwe, alles provozierte ihn an diesem Haus, Magie würde er nichtmal benutzen, er würde sie einfach so lange schlagen bis sie wochenlang keine Unterrichtsstunde besuchen könnten und wenn man den Verantwortlichen suchen würde, dann würde man auf Richard Potter kommen. Klang nach einem guten Racheplan, dachte er sich.
Angekommen in der Bibliothek liefen Grim vereinzelt Schweißperlen vom Gesicht, obwohl es alles andere als heiß war, ein seltsamer Anblick sogar für Magier. Tom führte ihn in eine etwas ruhigere Ecke der Bibliothek. Die beiden Slytherins setzten sich auf zwei Stühle in der hintersten Ecke der Bibliothek. Jenen Stühlen merkte man an wie lange niemand darauf gesessen hatte, da sich ächzten und knackten, bei jeder Bewegung die die beiden taten, obwohl sie nicht zu allzu vielen im Stande schienen. Nun begann Tom erneut:
“Wir werden uns in den kommenden Tagen treffen und besprechen, wie wir dieses Problem am Ehesten beseitigen; wichtig ist vor allem, dass wir Ophelia zuvor kommen. Es schickt sich nicht für sie, sich mit einem Narren wie Richard Potter einzulassen - und noch weniger, ihre Rachsucht offen zur Schau zu stellen. Das übernehmen wir für sie; denn unabhängig davon sollte Mr. Potter generell nicht vergessen, was seine sogenannten Scherze für Eindrücke bei seinen Mitschülern hinterlassen, findest du nicht auch?"
,, Ich bin absolut deiner Meinung“, begann Grim. ,,Die Gryffindors müssen endlich erkennen, dass das hier kein Zoo für pubertierende Halbprimaten ist, sondern eine Anständige Schule mit Niveau, wenn man von unseren Sonderlingen absieht“ Zweifelsohne war dies ein Verweis auf jene Schlammblüter und Blutsverräter gewesen, welche Grim als Schandflecken in Hogwarts ansah und Richard Potter, war er auch einer? Der junge Slytherin wusste es nicht, aber er verhielt sich wie einer. Sie waren alle gleich, hielten sich an keinerlei Regeln und fanden sich ach so witzig mit dem was sie taten und bekamen dann von ihren Schlammblüterfreunden Anerkennung. Lächerlich.

„Du hättest sie sehen sollen; sie war ein wenig außer sich wie eine dieser Banshees und hat diese ganzen, recht hässlichen Putten vor Professor Slughorns Augen einfach in die Luft gesprengt, weil sie Briefe an mich zustellen wollten."
Jetzt konnte sich Grimoald ein kleines Schnauben, welches an ein gedämpftes Lachen erinnerte, nicht verkneifen. Er musste sich vorstellen wie Ophelia sein Date, Amana Walkers, obgleich er nicht wusste ob sie sich für Tom interessierte, einfach in die Luft sprengt. Ein wunderbarer Anblick, dennoch war ihm der Ernst der Situation immer noch im Gedächtnis geblieben.

Sie würden bezahlen soviel stand fest, sie brauchten nur noch einen Plan. Einen guten Plan.
Grim atmete ruhig und beherrscht während er sich in der Bibliothek umsah und sie sondierte, in der Hoffnung Paisley Bell nirgends zu entdecken. Sein Blick schwang von der einen Ecke zur nächsten und so weiter. Die Bibliothekarin sah ihn verdächtig an als sich ihre Wege kreuzten. Zu seiner Verwunderung bemerkte er das die Bibliothek verhältnismäßig voll war dafür das heute der Tag der Liebe war.

Draußen war bereits die Dunkelheit über die Ländereien gezogen, die Sonne schickte ihre letzten verirrten Strahlen über das Schloss und Grim musste erleichtert seufzen, er hatte diesen schrecklichen Tag bald überstanden, wollte jetzt bloß noch eine Tasse Tee im Gemeinschaftsraum zu sich nehmen und den Tag ausklingen lassen, ganz in Ruhe.

,,Ich denke, dass Mr. Potter beziehungsweise seine Kumpanen ebenfalls so schnell keine Ruhe mehr haben werden.“, verkündete er mit einem düsteren Blick. Es war ein grässlicher Tag gewesen, das Date in Hogsmeade, Madame Puddyfoot, der Kuss, der Abschied und jetzt die Geschichte mit Ophelia, konnte es schlimmer kommen? Zumindest schien es so als wäre Paisley Bell nicht in der Bibliothek, ansonsten hätte sich Grimoald vermutlich vom Astronomieturm gestürzt. Es fiel ihm erneut schwer nicht aus seiner Haut zu fahren, sie waren in der Bibliothek, sodass es noch etwas mehr Beherrschung brauchte als auf einem beliebigen Flur.
,, Ich frage mich wann Miss Black zu uns...“. Müdigkeit hatte sich erneut über seine Glieder ausgebreitet und er verkniff sich genau wie Tom das Gähnen, da er dies hasste. Er befand es als primitiv und niederträchtig, weswegen er es sich zumeist verkniff um seine Erziehung sowie seinen Status zu verdeutlichen, auch wenn das die Meisten nicht zu schätzen wussten oder gar nicht erkannten. Niederes Volk eben.
Nun setzte Grim seinen Arm auf den hölzernen Tisch und stützte seinen Kopf auf jenen Arm ab und schob in sich in seine rechte Wange, woraufhin sein Gesicht zu einer Grimasse wurde und seine Langeweile unterstrich. Während er da saß und abwechselnd Tom und die Magier um ihn beobachtete, gingen ihm die sadistischsten und finstersten Foltermethoden durch den Kopf um Gryffindors zu quälen, er hatte viele Bücher über Folter gelesen. In Hogwarts gab es so etwas nicht, aber sein Zimmer war voll davon, wie gerne hätte er sie in der Praxis ausprobiert. Aber das war zu gefährlich, leider. Hin und wieder war eine kleine Bewegung in Grims Mundwinkel zu erkennen, sodass man als Beobachter hätte denken können es wäre der Ansatz zu einem Lächeln, das war es auch. Er stellte sich vor wie Richard am Boden lag und um Gnade winselte, aber Grim hörte nicht auf. Mr. Potter hatte Wunden am ganzen Körper und lag allmählich in einer Pfütze seiner Selbst. Er hatte sich in die Hose gemacht und Grim würde nur schrill und laut lachen. Er liebte seine Kopfspielchen und nahm sich vor Mr. Potter bald so zu erschrecken das genau das eintreten würde. Vielleicht, dachte er sich, wäre das eine Reihe von Ereignissen für diesen Gryffindorabschaum, er würde dies Tom vorschlagen, wenn sie sich demnächst berieten, wie sie weiter vorgehen würden.
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You"ll be gone.
I am a shadow
compared to you.
I am the echo
that never gets though, to you.


OPHELIA &&. TOM && GRIMOALD
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · LIBRARY



"Kleine Spielerei mit Tom, was?"
Beinahe hätte sie die nächste Stufe verfehlt, als seine Stimme ihr den Weg abschnitt und sie mit nur einem Satz ärger verhöhnte, als andere in ihrem ganzen Leben. Richard Potter besass die unangenehme Gabe seine Stiche immer genau dort anzusetzen, wo sie gerade keinen Schutz trug. Ophelias hart erzwungene Gelassenheit warf seufzend das Handtuch und harrte schicksalsergeben der Dinge, die unweigerlich folgen mussten, während Ärger ihr die Farbe aus den Wangen tropfen liess. Sie konnte das falsche Grinsen auf seinem Gesicht hören, noch ehe sie sich langsam zu ihm umdrehte und es auch sah und sie war überrascht, dass es an seinen Ohren aufhörte. Es war ein dreckiges Feixen, überheblich, selbstsicher und schonungslos ehrlich. Er musste noch nicht einmal zugeben, dass er ihr übel mitgespielt hatte. Es stand für jeden in grossen, leuchtend goldenen Lettern in seinem Blick geschrieben, mit dem er sie nun musterte, wobei seine Augen vornehmlich über ihr Haar huschten. Erst jetzt wurde sich Ophelia der vereinzelten Strähnen gewahr, die aus ihrem sorgfältigen Knoten geglitten waren und etwas wirr durch die Geschehnisse des Tages ihr Gesicht rahmten. Bei Slytherin, er würde dafür büssen, dass sie sich eine derartige Blösse geben musste – und dafür, dass er sie ausgerechnet dazu gebracht hatte Tom unnötig zur Last zu fallen. Irgendwie, und sie wusste nicht wie, schaffte sie es ihren Mund zu einem gelangweilten Strich zu verziehen, nichtssagend und ausdruckslos, wäre nicht das Blitzen in ihren Augen gewesen, das ihn eigentlich auf der Stelle ihn ein Häufchen grauer Asche hätte verwandeln müssen. „Mister Potter“, jede Silbe war ein Tropfen Gift auf einer unsichtbaren Klinge, am Stein der Jahre voller Liebe gewetzt und leicht in der Hand gewogen, versehen mit einer Spur an trockenem Humor, der für gewöhnlich seine Wirkung nicht verfehlte „tun sie der Welt und mir, aber vor allem sich selber einen Gefallen und sterben sie doch einfach endlich.“ Womit sie ihm den Rücken zudrehte und ihren Weg fortsetzte, allerdings in der gleichen Bewegung ganz nebenbei ihr Haar ein wenig richtete.

Das er nur drei Schritte später direkt neben ihr die Treppe hinab stieg, entlockte ihr ein leises Zischen, dem angewiderten Fauchen einer Katze nicht unähnlich, bevor sie fest ihre Lippen aufeinander presste, um den Rest der Flüche, die ihr auf der Zunge lagen, herunter zu schlucken. Er würde seine Strafe erhalten, sie musste nur die Beherrschung aufbringen Tom, Grimoald und Abraxas ihres Amtes walten zu lassen. Wenn sie sich jetzt gehen liess, dann hätte Potter sie genau dort, wo sie ihn haben wollte. “Miss Black...“ Immerhin schien er den Anstand zu besitzen genauso viel Mühe zu haben, sich vor lauter Höflichkeit nicht selber zu strangulieren, doch der kleine Triumph wärte nicht lang, da erkundigte er sich im freundlichen Plauderton: “Welch qualvollen Tod haben sie sich denn dieses Mal in ihrem hübschen Köpfchen für mich zurecht gelegt?“ Kühle Höflichkeit zierte ihm nicht, aber er war ja der bescheidenen Meinung einfach alles tragen zu können. Ohne ihm mehr als nötig von ihrer wertvollen Aufmerksamkeit zu schenken, rümpfte sie ihre Nase und erklärte mit der unterkühlten Noblesse einer Marmorstatue: „Es gäbe keinen Tod, der qualvoll genug für sie wäre, Mister Potter. Aber wenn es nach mir ginge, würde ich sie verbrennen, zerstückeln, ausweiden, verfluchen und häuten... und das nicht in dieser Reihenfolge.“ Wohlweislich senkte sie ihre Stimme dabei um ein paar Noten, um möglich passierende Schüler oder etwaige Lehrkräfte nicht auf ihr kleines Gespräch aufmerksam zu machen. Sie wollte keine Punkte einbüssen, das hätte ihr nur Toms Missbilligung eingebracht. "Das hört sich ja herrlich realistisch an, meine Liebe.“ Lachte Potter und trieb ihr damit die bittere Galle die Kehle hinauf, doch sie hätte ihre Contenance tatsächlich noch am Rockzipfel erwischt, hätte er sich nicht ganz leicht zu ihr hinabgebeugt und mit einem Flüstern jede Grenze überschritten, die sie jemals gezogen hatte: “Riddle hat dich wohl nicht richtig ausgelastet heute. Ich wollte eigentlich nicht an seinen Fähigkeiten zweifeln, doch deine überschüssige Energie zwingt mich regelrecht es doch zu tun."

Der Ausdruck auf ihrem Gesicht wechselte binnen weniger als einer Sekunde von völliger Gleichgültigkeit zu blanker Mordlust und für einen langen Herzschlag lang erwog sie ihn zu verfluchen, hier, mitten in Hogwarts, direkt unter Dippets Nase und wähnte sich in Gedanken bereits in Askaban – als sie ihm einfach mitten im Schritt ganz elegant das Bein stellte.
Für den Bruchteil einer Sekunde lag tatsächlich so etwas wie Schrecken auf seinen Zügen, dann verlor er das Gleichgewicht und riss die Arme hoch, um den Sturz abzufangen. Er versuchte sogar noch nach ihr zu greifen, wahrscheinlich aus einem reinem Reflex heraus, und der Ärmel ihres dünnen Pullovers ging mit einem Ratschen zum Teufel, wodurch auch sie beinahe den Halt verloren und ihm gefolgt wäre. Im letzten Augenblick konnte sie sich mit rudernden Armen und einem Ausfallschritt zur Seite retten, da schlug Potter bereits unsanft auf seiner Schulter auf und rollte über die letzten zehn Kanten wo er keuchend am Fuss der Treppe landete und liegen blieb.
Entgeistert starrte Ophelia auf ihren nackten Arm, wo sich zwei lange Kratzer über die feine, bleiche Haut zogen, dann zu Potter und zu dem schwarzen Stoff zwischen seinen Fingern, atmete ganz tief ein und ganz langsam wieder aus und krallte sich sich mit aller Kraft an das letzte bisschen Vernunft, das in Form von Toms Stimme in ihrem Hinterkopf etwas von ‚Lass dich nicht gehen.Er wird dafür bezahlen.‘ krächzte. Er würde. Für den Zaubertrank. Für den Pullover. Für die Kratzer. Aber vor allem für seine unverschämte Unterstellung – die sie verdammt noch eins nicht einmal abstreiten konnte. Als sie es endlich schaffte sich zu rühren, ohne gleich nach ihrem Zauberstab zu greifen und ihn in einen Frosch zu verwandeln, hatte er sich immerhin auf einen Ellbogen gekämpft, während er den anderen Arm um seine Brust geschlungen hielt. Hoffentlich hatte ihm der Sturz ein paar Rippen gebrochen. Sie wusste, dass er nach fünf Jahren als Quidditch-Kapitän gelernt hatte den Geschmack nach Skele-Wachs zu hassen, immerhin hatte sie bereits viermal dafür gesorgt, dass man ihm diesen hatte verabreichen müssen.

Als sie sich einiger jüngerer Schüler bewusst wurde, die hinter ihr auf der Treppe standen und das Geschehen halb neugierig, halb unsicher verfolgten, schmiegte sich ein aalglattes Lächeln auf ihre Lippen und leichtfüssig brachte auch sie die letzten Stufen hinter sich und stieg einfach über ihn hinweg, so dass der Saum ihres Rockes gerade noch seine Nase streifte. „Noch immer nicht tot?“, wisperte sie dabei kaum hörbar, ohne ihn jedoch eines Blickes zu würdigen und liess ihn mit einem „Zu schade“ hinter sich. Sie war kaum ausser Sichtweite, als sie auch schon aufgeregtes Stimmengewirr hörte, welches sich um den gefällten Gryffindor scharte und vor allem nach aufgebrachten Zweit- und Drittklässlerinnen klang. Ja, wer nicht Manns genug war es mit einer richtigen Frau aufzunehmen, der musste sich wohl von Kindern anhimmeln und vergöttern lassen.
Als sie kurz darauf wieder an der gleichen Stelle vorbeikam, umgezogen, Pergament, Federkiel und Tinte unter den Arm geklemmt und mit anständig festgestecktem Haar, hatte der Tumult sich glücklicherweise bereits aufgelöst und weder Potter, noch eines seiner kleinwüchsigen Anhängsel war irgendwo zu entdecken. Wahrscheinlich drängelten sie sich jetzt alle in einstimmer Fürsorglichkeit um sein Krankenbett und stritten sich darum, wer ihm die Decke zurecht zupfen durfte.
Vereinzelte Schüler kreuzten ihren Weg, Hufflepuffs und Slytherins verschiedener Jahrgänge, die einen mit glühenden Wangen in Liebesgezirrp vertieft, die anderen aufgrund von gebrochenen Herzen in Tränen aufgelöst. Wieder einmal erkannte Ophelia, dass Gefühle an sich nichts schlechtes waren, das Problem begann erst dann, wenn man ihnen unterlag und das Handeln davon beeinflusst wurde. Freundlich grüsste sie Professor Binns, der in einem leichten ZickZack und rotglühender Knubbelnase an ihr vorbeitorkelte und ihr überschwänglich einen fröhlichen Valentinsgruss zuhickste, fragte sich was zwei Hufflepuffschülerinnen angestellt haben mussten, damit sie aussahen, als wären sie mit einer Harpye in Streit geraten und nickte auch der alten Schrulle am Empfangsschalter der Bibliothek kurz zu, ehe sie sich zwischen Tischen, Regalen und Büchern hindurch in den hinteren Teil schlängelte, wohin Tom sich mit Grimoald wahrscheinlich zurückgezogen hatte.

Sie fand die beiden jungen Männer in der Nähe eines der hohen, bunten Glasfenster, welche einen atemberaubenden Blick auf weitgestreckte Hügel und den verbotenen Wald, der wie eine schwarze See zwischen den Hängen wogte, offenbarte. Es war beinahe völlig dunkel draussen und nur das Licht aus dem Inneren des Schlosses tauchte das umliegende Land in einen geheimnisvollen goldenen Dunst. Ein Blick in Grimoalds finstere Miene reichte aus, um zu wissen, dass Tom ihm nichts verschwiegen hatte. Wahrscheinlich nicht einmal die erheiternden Details, von denen sie überhaupt nichts hören wollte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis eines der Mädchen, welches Zeuge ihrer Eifersucht geworden war, zu tuscheln begann und spätestens in ein paar Tagen würde auch Potter davon erfahren, dass sie Slughorn in ihrem Wahnsinn um zwei Putten ärmer gemacht hatte. Die Aussicht gefiel ihr mitnichten, jedoch würde das Geschehen unmöglich für immer tot zu schweigen sein. Genauso verhielt es sich auch mit Potters unfreiwilligem Auftritt als Treppensegler, und es war ihr lieber, Grimoald und Tom hörten es aus ihrem Mund, als verdreht und verquer von irgendwelchen gespaltenen Gryffindorzungen. „Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat“, begrüsste sie die beiden und legte ihre Lernutensilien ab: „Potter hat mich aufgehalten.“ Der Name hatte auf die beide ungefähr die gleiche Wirkung, wie eine überraschender, eiskalter Luftzug und Ophelia vermied es wohlweislich Tom anzusehen, als sie näher ausführte: „Er meinte sich mit seiner Tat brüsten zu können“, denn alleine bei der Erinnerung daran, was Richard genau gesagt hatte, wurde ihr heiss und kalt zugleich und ungewollt presste sie flüchtig die Lippen fest aufeinander, bevor sie halb spöttelnd, halb tonlos verkündete, „nur um dann leider die Treppe hinunter zu fallen.. Und mir meinen Pulloverärmel abzureissen.“ Nicht mal ihre Kleidung war vor dem Hund sicher. Das sie nun dank ihm auch noch zwei rote Striemen spazieren trug, war hingegen irrelevant. Ihre zumeist langärmlige Kleidung würde dieses Überbleibsel ihrer Auseinandersetzung verdecken, bis es verheilt war. Über den Tisch gebeugt, im Versuch ihre Pegamentrolle zu glätten, bemerkte sie den unerwünschten Neuankömmling erst, als er sich plötzlich neben ihr an das wuchtige Holzmöbel lehnte und ihr laut genug, damit die, die es hören sollten, es unmöglich ignorieren konnten, ins Haar wisperte: "Ich habe es immerhin geschafft sie auszuziehen, Miss Black. Das ist mehr, als andere."
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the Devil's Tears
I'LL TASTE THE DEVIL'S TEARS
DRINK FROM HIS SOUL
BUT I NEVER GIVE UP
YOU.


·

OPHELIA &&. TOM &&. GRIMOALD
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · THE LIBRARY · SECOND FLOOR



Es wunderte Tom nicht, dass Grimoald Probleme damit hatte, seinen Zorn im Zaum zu halten. Der Jüngere war schnell vorn' mit dabei, wenn es jemand wagte seinen Freunden ein Haar zu krümmen - eine äußerst emotionale Eigenschaft an ihm, die Riddle gerne ob ihrer Naivität belächelte. Doch andererseits waren ebensolche Gemüter genau die Persönlichkeiten, die er aufgrund ihrer Wut und ihrer Uneinsichtigkeit und dem damit verbundenen Sinn nach Rache entsprechend führen konnte (auch, wenn er Grimoald und auch die anderen Slytherins ab und zu in ihrem Enthusiasmus etwas bremsen musste. Sie wollten schließlich nicht mehr Aufmerksamkeit erregen als notwendig, nicht wahr?) In diesem Fall waren sie auf alle Fälle derselben Meinung: es war gemein gefährlich und unverantwortlich einen Affen wie Richard Potter offen durch die Gänge dieser Schule wandern zu lassen; und wenn weder Schüler, noch Lehrer die Absicht hegten, daran etwas zu ändern, so würde Tom sich ein Dutzend Möglichkeiten ausdenken ihn endlich loszuwerden. Für ihr aller Wohl, aber auch dem boshaften Aspekt von Rache aufgrund der Dreistigkeit, die er Ophelia und damit auch ihm hatte zu Teil werden lassen. Man musste jemanden außerdem nicht sofort kopfüber an den Ohren von der Kerkerdecke baumeln lassen, damit man ihm verdeutlichte wie wertlos er war - Tom hatte andere Methoden, auf die er zurückgreifen wollte: und wenn es lediglich darum ging, Potter Stück für Stück zu zerstören.
Das schwarze Knopfaugenmerk des Vertrauensschüler legte sich nachdenklich auf Grimoald, welcher sich neben ihn in einer unmöglichen Pose auf der Tischplatte kauerte und wohl ebenfalls gemächlich daran war, in seine eigene Welt und Gedanken abzuschweifen. Es war für sie beide ein langer Tag gewesen und man musste kein Genie sein, um zu verstehen wie sehr sich sowohl Riddle, als auch der Lestrange nach dem weichen Bett in ihrem Schlafraum sehnten, um die Augen zu schließen und den nächsten Tag einzuläuten. Ein Montag! Wider aller Vernunft mochte Tom Wochenanfänge sehr und entrang den Mitschülern im Gemeinschaftsraum nicht selten durch seine vorabendliche Sportlichkeit in Sachen Schulsachen regelmäßig ein enerviertes Aufstöhnen.

Das Licht der untergehenden Sonne brach sich durch das farbige Fensterglas in einem Dutzend Regenbogenfarben auf dem dunklen Holz der Tischplatte und den Buchrücken, welche Orgelpfeifen gleich aneinander gereiht in ihren Regalen ruhten.
Eigentlich hätte der Vertrauensschüler Grimoald auf seine unmögliche Körperhaltung ansprechen und ihn bitten sollen, sich ordentlich an den Tisch zu setzen; doch erschöpft wie Riddle selbst war, ignorierte er den Anflug von drängendem Perfektionismus und angelte sich stattdessen mit einer nicht minder gelangweilten Geste eines der Bücher, dessen Titel er einen Moment vorher mit geringem Interesse einer flüchtigen Musterung unterzog. Als er die Bibliothek zum ersten Mal betreten hatte, hatte sich der Schwarzhaarige in seinem kindlichen Leichtsinn fest vorgenommen, jedes einzelne, verdammte Skript zu lesen, das dieser wundervolle Ort hergab. Inzwischen war Tom zwar um einige Geschichten, Erzählungen und Aufklärungen reicher (nicht zuletzt kannte er alle reinblütigen Familien und Stammbäume durch seine immense Recherche nach seinen eigenen Wurzeln beinahe auswendig), befand sich die Anzahl seiner studierten Bücher jedoch auf einem, im Vergleich zur Sammlung der Bücherei, lächerlichen Niveau.
"Ich glaube, mit Miss Walkes hast du eigentlich gar keine so schlechte Partie gespielt, mein Freund", lenkte Tom dann nach einer Weile des Schweigens ein, wobei sein Augenmerk über den Buchrand hinweg zu dem Dunkelhaarigen glitt. Er lächelte aaglatt, dünnlippig und eine Spur zu amüsiert für seine sonst eher stoische Persönlichkeit. "Stell dir mal vor, du hättest mit Miss Pettygrew oder Myrtle McAffee ausgehen müssen. Ich bin mir sicher, du würdest jetzt nicht hier bei mir sitzen, so viel Unmut auf dem Gesicht - nein, ich denke sogar, die Damen hätten dich gar nicht erst gehen lassen." Die Vorstellung eines in die Ecke gedrängten Master Lestranges gefiel ihm, sodass Riddle flüchtig auflachte, den Kopf schüttelte und sich wieder dem Skript widmete, das ihm gerade versuchte gebrühte Pilze aus einem absonderlich mystischen Zauberwald schmackhaft zu machen, die im ersten Moment jedoch nicht mehr oder weniger waren wie eindeutig zu gute Rauschmittel für Hexen und Zauberer mit zu viel Zeit und zu wenig zu tun (in der Fußzeile stand in kleinen Lettern auch für Vampire und Werwölfe, oder andere Mischwesen geeignet, doch mit Vorsicht zu genießen, weil man bisweilen keine konkreten Aufzeichnungen ob ihrer Nebenwirkungen bezeugen konnte). Tom blinzelte, furchte kurz die Stirn und legte das Buch langsam geschlossen, aber vor allem entschlossen, beiseite.

"Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat"
Der Slytherin lenkte die Aufmerksamkeit von seiner Nebenbeschäftigung zu der anrauschenden Blondine, beobachtete ihre Geschäftigkeit und die sanfte Falte auf ihrer Stirn, die deutliche Missbilligung verkündete für die die beiden Schüler nicht einmal nachhaken mussten, weil Ophelia prompt mit dem Grund dafür heraus rückte. Es war abzusehen, dass die black'sche Tochter keinen Moment alleine nach einem Ereignis wie diesem, im Schloss überdauern würde und eine Katastrophe vorprogrammiert war. Sein eigener Vorsatz, den er Grimoald nicht wenige Augenblicke zuvor noch verdeutlichte, nämlich dass sie dafür Sorge tragen wollten, sich an Richard Potter zu laben, um Ophelias Namen nicht weiter in den Schmutz zu ziehen, wie es bereits der Fall war, verabschiedete sich mit einem Herzschlag Hand in Hand mit seiner Müdigkeit, aber auch seiner Laune. Dass Ophelia ihn keinen Lidaufschlag lang würdigte, während sie ihnen ohne Federlesen das Passierte gestand, machte Riddles Lippen schmal, bis sie blutleer und schmerzend aufeinander lagen; sie wusste genau, was er von ihrem Temperament hielt, das verbunden mit ihrer halsbrecherischen Art höchstens für Ärger sorgte. Und so kam es, dass ihr Tonfall und die Weise, wie sie versuchte die Situation zu umschreiben, der ohnehin schon recht dünne Geduldsfaden des Vertrauensschüler plötzlich riss und seine aufgestützte Hand mit einem ungezügelten Poltern die Tischplatte traf, dass die Innenfläche brannte, ehe sich die Finger einer toten Spinne gleich zu einer knirschenden Faust krümmten. Einige Schüler wandten sich neugierig zu der Quelle des Geräusches um, nur um sich wieder ihren eigenen Studien zu widmen, nachdem keiner die Gruppe in dem von Regalen umzäunten Bereich erkannte. "Dann tut es mir leid um deinen Pullover", war alles, was Riddle Ophelia trocken und eine Spur kühler als notwendig erwiderte. Es machte keinen Sinn sich jetzt über ihr Betragen zu echauffieren, wo sie von zu vielen Ohren umgeben waren; doch sein bohrender Lidaufschlag sprach eine deutliche Sprache und unabhängig seiner leisen Wut, würde er der Blondine seine offene Meinung dazu sicherlich zu einem anderen Zeitpunkt ausreichend mitteilen.

Der Vertrauensschüler beobachtete die black'sche Tochter mit berechnend schmalen Argusaugen, verfolgte ihre Regungen und sog das Gefühl von Unsicherheit in sich auf, wie ein trockener Schwamm das Wasser. Sie mochte zu stolz sein, um sich ihren Fehler und die Dummheit einzugestehen, Opfer ihrer eigenen Gefühle geworden zu sein; hinsichtlich ihrer Position und der Tatsache, dass sie sich bereits über den gesamten Tag blamiert hatte, hatte Tom allerdings mehr von der blonden Hexe erwartet - ein bisschen mehr Zurückhaltung vielleicht.
Seine inneren Triaden gegenüber Ophelia fanden jedoch abrupt ihren Halt, als sich ein neuerlicher Schatten um sie gesellte, gepaart mit einer Stimme die er kannte und nicht mochte. Mit einem seitlichen Lidaufschlag zu Grimoald krümmten sich Riddles Mundwinkel gefährlich weit nach unten, wobei er von den Worten des Gryffindors sofort aus seinem Stuhl getrieben wurde und Richard Potter durch seine angespannte Körperhaltung eine unausgesprochene Warnung zukommen ließ, die derselbe mit einem überheblichen Grinsen als nichtig abtat. "Sprache, Mr. Potter. Ich denke, Sie haben Miss Black heute bereits genug Scherereien gemacht, als dass es ihr Auftreten jetzt rechtfertigen würde."
Der Angesprochene hob in seichter Überraschung entwaffnend die Hände, trat einen halben Schritt vor der Blondine zurück und schenkte der Slytherin-Gruppe ein herzliches Lächeln, das vor Falschheit und Schalk regelrecht troff. "Dieser Umstand ist wirklich bedauerlich; ich dachte, ich erweise einem jungen Paar einen Gefallen, doch ich lag wohl daneben; nun nichtsdestotrotz bin ich Ihnen inzwischen einen Schritt voraus, Mr. Riddle. Ich habe Miss Black ausgezogen, in gewisser Weise." Potter unterstrich seine Provokation mit einer lapidaren Handbewegung, leckte sich die Lippen, schien seine Grenzen auszutesten, machte jedoch einen weiteren Schritt vor der Gruppe zurück - ein Heil in der Flucht, das gerechtfertigt war; denn noch ehe sich Tom versah, hatte er zu dem Anderen beinahe aufgeschlossen, beziehungsweise war nah genug an ihn heran getreten, dass er sich dezent zwischen den Quidditch-Kapitän und die blonde Hexe stellen konnte.

Manchmal war der Slytherin es leid, Vertrauensschüler zu sein, sich an die Regeln zu halten die so strickt waren und kaum Raum für Interpretationen ließen. Richard Potter in der Bibliothek zu verhexen war undenkbar, auch wenn die kleine Stimme in seinem Hinterkopf stichelnd anmerkte, dass er Ophelia mehrmals belästigt und beleidigt hatte, ganz zu schweigen davon, dass er ihr näher gekommen war, als Tom für gut empfand (Der Zauberstab lag schließlich nur einen Handgriff entfernt in seiner Mantelinnenseite, es wäre so einfach gewesen!). So wurden seine Augenwinkel schmal, eine Aufforderung deutlich auf den ernsten Zügen, die sich in eine gepresste Bitte formten, die sich mehr nach einem Befehl anhörte, dem eine unterschwellige Drohung mitschwang: "Gehen Sie jetzt, Mr. Potter."

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Grimoald versuchte ruhig zu bleiben und atmete tief ein und aus, da er befürchtete das Tom ihm seine Wut ansehen würde. Prinzipiell war das nicht schlecht, da Tom so auf Anhieb verstand was in Grim vorging, aber er mochte es nicht, wenn man in ihm einen ungestümen jungen Mann sah, der sich nicht unter Kontrolle hatte. Reputation war für ihn alles. Es war definitiv ein zu anstrengender Tag gewesen um sich jetzt, wie Tom, ein Buch zu nehmen und etwas zu lesen. Er liebte Lesen, aber sein Bett, im Gemeinschaftsraum, soviele Etagen unter ihm. Es schrie. Es schrie lauter als je zuvor und der braune Lockenkopf fühlte wie sich eine unsichtbare Macht seiner bemächtigen wollte und ihn langsam in die Kerker schweben lassen wollte. Er kämpfte dagegen an, er musste.
Weiterhin wandelten düstere Gedanken durch Grims Kopf. Potter am Boden, Potter blutet, die Slytherins lachen. Süße Rache.
Auf einmal bemerkte Grim wie Tom ihn anssah, es war ein kritischer Blick und mit einem Mal waren seine Gedanken verschwunden und er versuchte sich mit letzter Kraft wieder in eine adäquatere Sitzposition zu bugsieren, um nicht negativ aufzufallen
,,Ich glaube, mit Miss Walkes hast du eigentlich gar keine SO schlechte partie gespielt, mein Freund“, erklärte Tom ihm, nach einer Weile des Schweigens, welche Grim nicht unrecht gewesen war, da er sich so mehr darauf konzentrieren konnte zu entspannen und die Erinnerung dieses Sonntags zu verarbeiten.
Grim sah leicht genervt ihn Toms Gesicht. Warum musste er ihn nochmals daran erinnern? Er hatte es schon genug bereut. Nun musste er sich mit viel Mühe zügeln und nicht die Augen verdrehen.
,,Stell dir mal vor, du hättest mit Miss Pettygrew oder Myrtle McAffee ausgehen müssen. Ich bin mir sicher, du würdest jetzt nicht hier bei mir sitzen, so viel Unmut auf dem Gesicht – nein, ich denke sogar, die Damen hätten dich gar nicht erst gehen lassen“, verkündete Riddle mit einer Sicherheit, die den jungen Lestrange noch mehr nervte, aber nicht mehr aufregen konnte. Ebenfalls das kleine Lachen von Tom, ignorierte er gänzlich und bemerkte gleichzeitig die dunklen Gedanken, welche Riddle wohl unwissentlich in seinen Kopf gestreut hatte. Fantasien, wie er sich von Miss Pettygrew und Myrtle McAffee befreit, eine grausamer als die andere. Er konnte Mädchen nicht mehr sehen. Kein einziges. Nie wieder. Nichtsdestotrotz wollte er es nicht ganz unkommentiert lassen und erklärte beiläufig, während Tom wieder in sein Buch vertieft schien. ,,Ich denke mit Miss McAffee wäre es relativ unrealistisch auszugehen, da sie doch nur Augen für den gutaussehenden Mr. Riddle hat“, man fand keinerlei Lächeln oder etwaige Regung auf Grims müdem Gesicht.

,,Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat“
Grim sah langsam und mühsam auf und bemerkte wie Ophelia zu ihnen stieß, nun war es nur noch eine Frage der Zeit bis sie endlich in den Gemeinschaftsraum zurückkehren würden.
„Potter hat mich aufgehalten.“. Konnte Potter sie nichtmal jetzt in Ruhe lassen? Ungestüm blähte sich erneut in seinem schlappen Körper auf und am liebsten wäre er aufgestanden und hätte Potter gezeigt wie man mit einer Dame umgeht, aber jäh wurde er von seinem Körper daran erinnert, warum er das nun nicht tat. Ein leichtes, unheimliches seufzen zog durch seinen Mund, man hätte meinen können es wäre ein Folterfluch oder ähnliches gewesen.
Ophelia legte ihre Lernutensilien auf den Tisch. Grim konnte nicht fassen, dass Ophelia scheinbar noch die Nerven hatte zu lernen, er selbst hätte etwas für die Schule getan, aber er hatte tatsächlich bereits alles erledigt und es wäre viel zu anstrengend gewesen, abgesehen davon das er mit großer Wahrscheinlichkeit sofort eingeschlafen wäre.
Nachdem sie ihre Utensilien auf dem Tisch positioniert hatte erklärte sie, wie sie Richard Potter die Treppe hinunter befördert hatte und prompt breitete sich ein süßes Gefühl in Grimoald aus, er schmeckte diese Süße förmlich auf seinen wohlgeformten Lippen und musste sich zurückhalten nicht in sie zu beißen, wie in einen süßen, roten Apfel. Bedauerlicherweise hielt diese Süße nicht lange an, da Madame Black nun rezitierte, was Mr. Potter zu ihr sagte:
,,Ich habe es immerhin geschafft sie auszuziehen, Miss Black. Das ist mehr, als andere.", der junge Slytherin verschluckte sich fast, obwohl er nichts im Mund hatte, seine Augen hatten sich geweitet und Hass blitzte in seinen grauen Augen auf.
Wenn sich dieser Unhold jetzt trauen würde in der Bibliothek auzuschlagen, dann wäre es ganz sicher vorbei mit seinem unwürdigen Dasein.
,,Deinen kaputten Pullover repariert dir bestimmt Malfoy, ich glaube der hat Erfahrung mit Stricksachen. Vielleicht strickt er dir sogar einen neuen“, Grim kicherte kurz und zeigte seine Zähne, jedoch wurde dieses Lächeln abrupt beendet. Er hatte es tatsächlich gewagt. Richard Potter war hinter Ophelia aufgetaucht. Sofort schoss es aus Tom heraus:
,,Sprache, Mr. Potter. Ich denke, Sie haben Miss Black heute bereits genug Scherereien gemacht, als dass es ihr Auftreten jetzt rechtfertigen würde."
Der braunhaarige umfasste augenblicklih seinen Zauberstab und hatte den ersten Fluch auf den Lippen der ihm einfiel, und nun sollte er einen Grund bekommen.
,,Dieser Umstand ist wirklich bedauerlich; ich dachte, ich erweise einem jungen Paar einen Gefallen, doch ich lag wohl daneben; nun nichtsdestotrotz bin ich Ihnen inzwischen einen Schritt voraus, Mr. Riddle. Ich habe Miss Black ausgezogen, in gewisser Weise."
Lestrange wäre sofort aufgesprungen und hätte einen farbigen Lichtblitz aus seinem Zauberstab schießen lassen, wäre Tom ihm nicht zuvorgekommen. Es wäre falsch von Grim gewesen so ungehalten auf einen Mitschüler loszugehen. Tom stand dicht vor Mr. Potter und teilte ihm in einem harschen Befehlston mit: ,,Gehen Sie jetzt, Mr. Potter."
Grim sah wie Mr. Potter hinter der Eichentür verschwand, er hatte das dringende Bedürfnis Potter etwas schreckliches anzutun. Es war ihmein Graus das Riddle es geschafft hatte ihn mit bloßen Worten einzuschüchtern, aber es war vermutlich besser gewesen. Oh wie gerne hätte er ihm wenigstens hinterhergeschrien, aber auch dies wurde ihm von seinem Innersten verboten, soziale Normen, seine gute Erziehung.
Er ballte seine Hände zu Fäusten und schlug sich einmal fest auf das Bein um seine Wut ein wenig zu kompensieren.
,,Ein Tee wäre jetzt Prima", teilte er seinen Freunden mit zusammen gepressten Zähnen mit.
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Die Eule hatte den Dumbledore zu einer Zeit erreicht, die sich an einem Sonntag definitiv nicht dafür eignete Eulen im Empfang zu nehmen. Die frühen Morgenstunden jedoch gehörten zu jenen, welche der ehemalige Gryffindor an jedem einzelnen Tag am meisten schätzte. Es waren jede Stunden, die mit einer tiefen Ruhe erfüllt waren, die dem Umstand geschuldet war, dass die meisten unruhigen Geister wohl noch ihr Kopfkissen erwärmten mit dem Kopf darauf gebetet. Es waren jene Stunden, die er mit ausgedehnten Gedankengängen zu füllen pflegte. Heute allerdings war eben diese Eule aufgetaucht, ein wundervoller Steinkauz, prächtig gewachsen, voller Eleganz und Stolz, und hatte wie es nun von ihr zu erwarten gewesen war einen Brief an ihn adressiert abgegeben. Auch wenn die Handschrift nach strak nach rechts geneigt und ineinander geschoben von Eile gezeugt und nur schwer zu entziffern gewesen war, so war Albus äußerst schnell deutlich geworden, dass im Ministerium ein Ausnahme Zustand herrschen musste. Er nahm sich trotzdem die Zeit eine Notiz für den noch selig schlummernden Schulleiter, sowie für seinen Kollegen Slughorn zu verfassen, denn erstere musste immer über seine Abwesenheit unterrichtet werden und der zweite Herr hatte doch große Pläne für den heutigen Valentinstag mit ihm ausgeheckt und musste so über seine Abwesenheit informiert sein. Jene Pläne zauberten ein kleines, verschmitztes Lächeln auf die Lippen des stellvertretenden Schulleiters, bevor er sich der Anweisung folgend auf den Weg ins Ministerium gemacht hatte. Tatsächlich hatte er also seinen Vormittag damit verbracht einen aufgebrachten Minister zu beruhigen und sich sorgenvolles Gejammer von diesem anzuhören. Außerdem hatte er Formalitäten für das Zaubergamont ausgefüllt und sich mit circa einem Dutzend Leuten über deren mehr oder weniger erheblichen Meinung zu den Vorfällen des Morgens unterhalten. Einige Konversationen später waren schließlich alle anwesenden zu der Einsicht gelangt das seine Anwesenheit nicht länger von Nöten sein  würde und er den Weg zurück nach Hogwarts getrost antreten konnte. Man versprach ihm bei neuen Entwicklungen erneut eine Eule zu senden und auch wenn dies wieder ein äußerst prachtvoller Steinkauz sein würde wäre er doch äußerst entzückt wenn der Fall eintreten würde, dass diese Information erst im Laufe des morgigen Tages eintraf.
Er befand sich also wieder in den Mauern des Schlosses und hatte sein Büro aufgesucht, wo er eine Notiz an einen alten Bekannten verfasste, deren Zweck es sein würde eine bestimmte Information zu erhalten, derer er sich nicht mehr ganz im Klaren war. Sein alter Bekannter müsste sich mit diesem Gebiet jedoch bestens auskennen. Er konnte nicht verhindern, dass die Ereignisse den heutigen Tag ununterbrochen in seinem Kopf kreisten und er sich kaum daran erfreuen konnte, dass es Valentinstag war und am heuteigen Tag wohl alle Schüler ihren Hogsmeade Aufenthalt genossen hatten. Die Notiz verstaute er in seinem Umhang, denn er wollte den Weg zur Eulerei einschlagen. Noch nicht lange hatte der Lehrer sein Büro verlassen als ihn die aufgeregte Stimme eines Schülers erreichte, mittlerweile befand er sich allerdings im dritten Stock und besagter Schüler war ein ihm bekannter Gryffindor aus der dritten Klasse.  Seine aufgeregte Stimme überschlug sich fast und er ratterte viel zu schnell einen Sachverhalt herunter, der von recht großer Alltäglichkeit geprägt zu sein schien. Nach seinem turbulenten Tag, der so von der Norm abgewichen war musste er dies erst einmal begreifen. „Ich verstehe Mr. Smith“ Sagte er und bemühte sich im Folgenden zu verdeutlichen, dass es für den jungen Schüler Zeit war sich zu beruhigen und er, Dumbledore, eine Lösung des Sachverhaltes herbeiführen würde und Mr. Smith dazu auffordern würde erneut zu erscheinen falls dies von Nöten sein würde.
Als der kleine Junge – hoffentlich in Richtung Gryffindorturm – verschwunden war machte sich der Professor auf den Weg noch einen Stock höher, auf der Suche nach Mr. Potter oder Miss Black, zwischen denen es anscheinend eine Auseinandersetzung gegeben hatte. Er entdeckte Mr. Potter, der die Bibliothek verließ und entschied sich dazu diesen auf die Sache anzusprechen. Es war nichts Neues für Mr. Potters Hauslehrer, das Black und Potter nicht immer ganz grün miteinander waren und dementsprechend war seine Überraschung über den Vorfall, der ihm geschildert worden war auch eher gering ausgefallen, auch wenn er Miss Black als sehr wohlerzogene junge Dame mit einem ausgezeichneten Ruf kannte, was er darüber dachte sollte einmal dahingestellt bleiben.  Mr. Potter erwies sich trotzdem als so gütig ihm den Vorfall aus seiner Sicht zu schildern und Dumbledore sah sich in seiner Pflicht ihn dazu aufzufordern vor der Bibliothek zu warten, während er Miss Black an ihre gute Erziehung erinnern wollte, denn dies schien nun seine Pflicht zu sein nach den Erzählungen die er vernommen hatte.
Also betrat der Dumbledore die Bibliothek und dank seinem freundlichen Lächeln und der ihm gegenüber immer zuvorkommenden Bibliothekarin war es ihm ein leichtes die Slyhterin ausfindig zu machen, auch wenn die Bibliothek in ihrer Größe nicht zu unterschätzen war. Seine Schritte halten im gewohnten Klang zwischen den Reihen. Als er die Gruppe rund um die Black erreicht hatte verwunderte es ihn nicht diese mit einem gewissen Tom Riddel und Grimoald Lestrange anzutreffen, beide waren ihm bekannt und beide gehörten zu der bevorzugten Gesellschaft der Black soweit Albus das beurteilen konnte.  “Guten Abend die Herrschaften.“ Begrüßte er alle anwesenden Personen und ließ jedem einzelnen eine Musterung über die Gläser seiner Halbmondbrille zu teil werden, die er noch trug, da er soeben die Notiz verfasst hatte, die sich nun in seiner Tasche befand. “Ich fürchte ich muss ihre Unterredung kurzfristig stören.“ begann er und nun galt sein Blick vornehmlich Miss Black, die den armen Potter also angeblich eine Treppe hinunter befördert hatte. Nun, wenn er sich nicht Angesicht zu Angesicht seinen Schülern gegenüber gesehen hätte, hätte ihm die Vorstellung eines fliegenden Potters vielleicht ein amüsiertes Grinsen auf die Lippen gezaubert, nicht weil er den Schüler nicht mochte, sondern einfach weil die Vorstellung wie sehr ihn das frustrieren musste doch erheiternd war. Sein Gesicht blieb aber natürlich ernst und nicht einmal ein blitzen in seinen Augen verriet seinen amüsierten Zustand.  “Mir ist die Botschaft von einem nicht grade erfreulichen Zusammentreffen zwischen ihnen, Miss Black, und Mr. Potter zu Ohren  gekommen und ich würde gerne einige Worte mit ihnen darüber wechseln.“ Sagte er freundlich, aber doch bestimmt und  gab ihr die Wahl dies unter vier Augen oder vor ihren Freunden zu tun, denn er war sich recht sicher, dass sie sofort wusste um welchen Vorfall es sich handelte, ganz egal ob er genauso vorgefallen war wie Mr. Smith und Mr. Potter ihn geschildert hatten, dies blieb zu erörtern. Natürlich konnte es aber nicht unkommentiert von Seiten des Lehrkörpers bleiben falls Miss Black den jungen Richard Potter tatsächlich eine Treppe hinunter befördert haben sollte.
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You'll be gone.
I am a shadow
compared to you.
I am the echo
that never gets though, to you.


OPHELIA &&. TOM && GRIMOALD && DUMBLEDORE
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · LIBRARY



Sie zuckte zusammen, als Toms Hand auf dem Tisch aufschlug, allerdings eher aus Überraschung, als aus Schreck, die sich angesichts seines unterschwelligen Ärgers in verhaltenen Missmut wandelte, denn sie wusste nicht, was es an ihrer Reaktion zu beanstanden gab. Sie hatte sich zurückgehalten, hatte sogar versucht Richard Potter einfach hinter sich zu lassen, doch der Gryffindor hatte sich nicht abschütteln lassen und stattdessen seine Schandtat auch noch mit anzüglichen Dreistigkeiten gespickt, die jedes Fass zum Überlaufen gebracht hatten. "Dann tut es mir leid um deinen Pullover." Während seine Worte wohl den Anschein von Mitgefühl vermitteln sollte, versprach sein Blick, dass diese Sache Konsequenzen haben würde. Für sie. Für einen Herzschlag lang erwog sie doch Buchstabe um Buchstabe zu rezitieren, was Potter ihr auf der Treppe gesagt hatte, nur um Toms Wut zu schüren und sie gleichzeitig auf den wahren Übeltäter zurück zu lenken, der nicht sie war, sah jedoch angesichts der bereits angespannten Situation davon ab. Tom würde den Vorfall entweder vergessen, weil es ihm nicht wichtig genug war, oder er würde sie im geeigneten Moment darauf ansprechen und dann würde sie seinen unangebrachten Ärger widerlegen können. Er wusste Widerspruch eigentlich nicht zu schätzen, aber ebenso wenig mochte er es, wenn sich jemand nicht erklären konnte, denn das zeugte von Dummheit – und wenn Tom etwas hasste, dann dumme Menschen. Sie presste die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen, schlug jedoch die Lider nieder und senkte leicht den Kopf, um kein weiteres Aufsehen zu erregen. Grimoald hingegen begrüßte Potters kleine Flugeinlage und verwies sie mit einem erheiterten Grinsen, das seine Wut immerhin ansatzweise zu überspielen wusste, an Malfoy: ,,Deinen kaputten Pullover repariert dir bestimmt Malfoy, ich glaube der hat Erfahrung mit Stricksachen. Vielleicht strickt er dir sogar einen neuen.“ Es hätte sie tatsächlich nicht verwundert, wenn Abraxas Malfoy ihr in Sachen Stricken das Wasser gereicht hätte, doch so sehr der Gedanke an sich sie auch belustigte, würde sie sich niemals wagen Abraxas um einen derartigen Gefallen zu bitten, denn das Kleidermachen war eindeutig keine Männerarbeit und hätte nur ausgesehen, als würde sie an ihm als Mann zweifeln.

Sie bemerkte Richard Potter erst, als er bereits neben ihr stand und sie mit der für ihn typischen Schamlosigkeit anging: “Ich habe es immerhin geschafft sie auszuziehen, Miss Black. Das ist mehr, als andere.“ Ihr Kopf ruckte in die Höhe und sie selber von ihm fort, denn Abstand war das Einzige, was sie noch davor retten konnte sich selbst und Toms Anwesenheit nicht endgültig zu vergessen und diesem Gryffindorbastard die Zunge herauszuhexen. "Sprache, Mr. Potter“, fing Tom die Situation sofort auf und nur die Geschwindigkeit, mit der er von seinem Stuhl geschnellt war, verriet, wie sehr er sich selber zurückhalten musste, um seine Grenzen als Vertrauensschüler nicht zu überdehnen. “Ich denke, Sie haben Miss Black heute bereits genug Scherereien gemacht, als dass es ihr Auftreten jetzt rechtfertigen würde." Richard steckte die Zurechtweisung mit einer lockeren Geste weg und schaffte gemütlich zwei Fuß Abstand zu Ophelia, offenbar nicht beeindruckt durch das Eingreifen eines Vertrauensschülers. Aber Respekt kannte Potter vor niemandem. Manchmal fragte sich Ophelia, ob er überhaupt wusste, wie man das Wort buchstabierte, oder ob er es vielleicht mit etwas Essbarem verwechselte. "Dieser Umstand ist wirklich bedauerlich; ich dachte, ich erweise einem jungen Paar einen Gefallen, doch ich lag wohl daneben; nun nichtsdestotrotz bin ich Ihnen inzwischen einen Schritt voraus, Mr. Riddle. Ich habe Miss Black ausgezogen, in gewisser Weise." Alles in ihr versteifte sich und ihre Nägel, die eben noch entspannt auf dem glatten Holz des Tisches geruht hatten, hinterließen mit einem kaum hörbaren Knirschen helle Striemen auf der dunklen Eiche. Es war zu viel. Ihre Hand verschwand zwischen den Falten ihres Umhangs auf der Suche nach ihrem Zauberstab um Richard samt seiner anstößigen Kommentare aus dieser Bibliothek zu befördern. Die Zeder schmiegte sich gierig in ihren Griff und die Magie wärmte das Holz aus dem Kern, als ob der Stab sich bereits auf die böse Tat freute, als Tom plötzlich direkt vor Richard und damit zwischen ihr und dem Gryffindor stand.
Mit einem wütenden Schnauben verhärtete sie ihren Griff um ihren Zauberstab, bis die Sehnen sich hart und weiß unter ihrer Haut spannten und starrte Richard über Tom’s Schulter hinweg weiterhin böse an. "Gehen Sie jetzt, Mr. Potter." Wies Tom den Gryffindor, der ihm in der Länge in nichts nachstand, an, die Stimme mindestens genauso angespannt wie seine Nerven und dieses Mal lag das drohende Unheil spürbar für jeden in unmittelbarer Nähe in der Luft. Noch ein Wort. Noch ein falscher Blick und der Tag hätte ein unrühmliches Ende gefunden. Zum Glück wusste Potter, was gut für ihn war, denn ohne einen weiteren Kommentar wandte er sich ab und verließ die Bibliothek.

Den Aufsatz würde bis morgen warten müssen, alles in ihr verlangte nach einer Abkühlung vor dem Schlafengehen, ansonsten würde sie sich im Bett stundenlang von einer Seite auf die andere drehen, derweil in ihrem Kopf die Gedanken Ringelpietz mit Anfassen spielten. Ohne ein Wort griff sie nach dem Pergament, welches unter der rüden Behandlung empört knisterte, und rollte es wieder zusammen, als Grimoald anmerkte, dass eine Tasse Tee ihnen allen vielleicht nicht schaden würde.
Tee klang gut, unter der Voraussetzung, dass sie ihn direkt aus der Küche bezogen und nicht aus irgendwelchen suspekten Kannen tranken, die bereits länger auf einem unbeobachteten Tisch standen. Ein wenig Paranoia kann mir unmöglich schaden, dachte Ophelia noch, als ihre eben erst gewonnene Ruhe erneut verstört wurde. Dieses Mal von niemand geringerem als Professor Dumbledore, der sich den ganzen Valentin über überraschend rar gemacht hatte, obwohl er für gewöhnlich nichts lieber tat, als die aufgebrachte Schülerschar dabei zu beobachten, wie sie sich in Herzensangelegenheiten verstrickten. “Guten Abend die Herrschaften.“ „Guten Abend, Professor“, erwiderte Ophelia die Begrüßung mit einem höflichen Nicken, nur das dazugehörige passende Lächeln wollte ihr angesichts der unguten Ahnung, wem, oder besser gesagt was sie diesen unverhofften Besuch zu verdanken hatten, nicht gelingen.  “Ich fürchte ich muss ihre Unterredung kurzfristig stören.“ Mit einem geräuschlosen Seufzen hob Ophelia ihre Schultern und trat hinter Tom hervor, dessen Gesicht einen ungesunden Graustich angenommen hatte. Potter und Dumbledore nach so einem Tag beide in seiner geliebten Bibliothek zu Besuch, war sogar für einen brillanten Schauspieler wie den Vertrauensschüler eine Herausforderung. Höflich erkundigte sich Ophelia: „Womit können wir ihnen helfen, Professor?“ Von allen hatte sie die wenigsten Probleme mit dem graubärtigen Meister für Verwandlung, dessen tatkräftiger Unterstützung alleine sie es zu verdanken hatte in Sachen Transformmagie nicht jämmerlich zu versagen. Dumbledore bedachte sie mit einem eingehenden Blick, der alles und nichts hätte bedeuten können, ehe er freundlich, aber durchaus mit einer gewissen Strenge erklärte: “Mir ist die Botschaft von einem nicht grade erfreulichen Zusammentreffen zwischen ihnen, Miss Black, und Mr. Potter zu Ohren  gekommen und ich würde gerne einige Worte mit ihnen darüber wechseln.“ Als der Name ‚Potter‘ fiel hoben sich ihre Schultern unter einem kleinen, abgehackten Schnauben, ein untrügliches Zeichen dafür, wie groß ihre Aversion gegenüber dem Gryffindor tatsächlich war. Es war kein Hass zwischen ihnen, sondern  tief verwurzelte Antipathie, die auf völliger Gleichgültigkeit basierte und an der Oberfläche allerhöchstens eine unerklärbare Frustration ankratzte. Einen Moment lang erwog sie Dumbledores unausgesprochenes Angebot, dieses Gespräch unter vier Augen fortzuführen, anzunehmen, immerhin hatte sie sich extra darum bemüht Potters Aussagen nicht wortwörtlich zu wiederholen, um Tom nicht mehr als nötig zu verärgern – der allerdings aus unerfindlichen Gründen nur wütend auf sie geworden war. Letztendlich sah sie jedoch nicht ein, sich für die vulgären Andeutungen des Gryffindor zu schämen und  entschied, dass Potter es nicht anders verdient hatte.
 
„Allerdings war es unerfreulich“, gestand Ophelia ohne Umschweife ein und senkte ihre Stimme so weit, dass nur direkte Umstehende hören konnte, was sie sagte: „und ich werde Ihnen gerne meine Version der Geschichte schildern. Mister Potter fand es eine vorzügliche Idee mir heute Morgen einen Liebeszaubertrank unterzujubeln. Zu meinem Glück griff mich Mister Riddle auf, bevor ich in meinem desolaten Zustand in die falschen Hände geriet, allerdings bedrohte ich auf dem Weg in den Krankenflügel durch die Wirkung des Zaubertranks nicht nur eine Zweitklässlerin, sondern hätte auch beinahe Professor Slughorn mit einem Zauber getroffen, ganz zu schweigen davon, dass Mister Riddle als Vertrauensschüler andere Pflichten zu erfüllen gehabt hätte, als sich einen ganzen Tag lang um mich zu kümmern und meine liederlichen Avancen“, an dieser Stelle hatte sie sogar den Anstand rot zu werden, wenn es auch nicht ganz ersichtlich war, ob aufgrund von Ärger, oder aber Scham: „abzuwehren.“ Ohne mit der Wimper zu zucken ließ sie die unangenehmen Details dieser sogenannten ‚liederlichen Avancen‘ unter den Tisch fallen, denn nicht einmal Grimoald musste erfahren, wie unangebracht ihr Benehmen gegenüber Tom tatsächlich gewesen war. „Sie verstehen, dass ich bereits nicht gut auf Mister Potter zu sprechen war, als ich aus meinem Delirium  erwachte und mich daran erinnerte, was ich für Dummheiten begangen hatte. Ich werde mich noch bei Melody für die Drohung und bei Professor Slughorn für den tätlichen Angriff entschuldigen müssen.“ Und dass es ihr nicht gefiel, sich für etwas zu entschuldigen, das sie in nüchternen und unverhexten Zustand niemals getan hätte, würde hoffentlich sogar ein Professor Dumbledore nachvollziehen können. „Allerdings“, fuhr sie fort und nun senkte sie den Blick auf den Boden vor ihren Füssen, denn alles in ihr sträubte sich dagegen exakt zu wiederholen, was Potter ihr auf der Treppe gesagt hatte: „reichte es Mister Potter wohl nicht, dass ich mich einen ganzen Tag lang zum Narren gemacht habe. Er musste mich auch noch damit aufziehen. Er holte mich auf dem Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum mit den Worten, und ich zitiere: ‚Kleine Spielerei mit Tom, was?‘“ Manchmal hatte ein gutes Gedächtnis seine Vorteile. „Ich bat ihn im Gegenzug höflich darum doch bitte einfach zu sterben, woraufhin wir uns kurzzeitig über ein für ihn adäquates Todesurteil unterhielten. Das wäre alles noch im Rahmen dessen gewesen, was ich in aller Öffentlichkeit zu erdulden bereit bin, doch als er schließlich meinte Mister Riddle hätte mich wohl nicht genug ausgelastet, er hätte eigentlich nicht an dessen Fähigkeiten zweifeln wollen, aber meine überschüssige Energie zwänge ihn regelrecht es doch zu tun…“ Sie stockte und tatsächlich war nur die Hälfte dieser Pause inszeniert. Die andere Hälfte war grollender Ärger, der sich in ihren Fäusten ballte und sie blass um die Nase herum blass werden ließ und ihrer Lüge, die im gleichen erstickten Atemzug folgte, die Kanten nahm. „Daraufhin habe ich mich mitten im Schritt zu ihm umgedreht. Etwas zu abrupt. Mister Potter konnte nicht mehr rechtzeitig innehalten, stolperte, ausgebremst durch meine unachtsame Bewegung, und fiel. Er stürzte die Treppe hinab. Ich weiß, ich hätte ihm sofort hinterher eilen und mich versichern sollen, dass alles in Ordnung war, aber…“ Tief atmete sie durch und nun sprach bereits wieder die reine Wahrheit aus ihrem Mund: „… ich war zu wütend. Es tut mir fürchterlich leid“, gut, zugegeben, die Entschuldigung war eine bodenlose Lüge, aber ein Gebot der Höflichkeit, das der Vollständigkeit halber nicht umgangen werden konnte: „…, aber ich hätte das Unglück nur verschlimmert, wäre ich geblieben. Ich war… außer mir vor Wut ob seiner unziemlichen Annäherung. Das er mir überdies bei seinem Fall den Pulloverärmel abgerissen hat, hat er gerade eben erst vor wenigen Augenblicken noch einmal dazu genutzt, mich und Mister Riddle zu provozieren, indem er uns aufsuchte und meinte anmerken zu müssen, dass er es im Gegensatz zu Mister Riddle inzwischen immerhin geschafft hätte, mich auszuziehen.“  Dass sie es dabei nicht wagte Tom anzusehen, fiel glücklicherweise niemandem auf, da sie leicht versetzt vor ihm stand und erst den Kopf hätte drehen müssen, um ihren Blick auf seine Höhe zu heben.
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Er wusste nicht genau um die Zusammensetzung der Gruppe, auch wenn es seinen Bemühungen entsprach sich ein genaueres Bild davon zu machen. Natürlich waren dem Lehrer für Verwandlung alle drei Gesichter überaus bekannt, der junge Riddel als Vertrauensschüler genoss in der Schule recht hohes Ansehen und auch den Lestrange kannte man, vor allem aber war dieser dem Professor aus seinem eigenen Unterricht bekannt, denn alle drei anwesenden Schüler strebten einen Abschluss in Verwandlung an. Ophelia Black grüßte ihn mit gewohnter Höflichkeit, auch wenn ihn das Gefühl beschlich, dass ihre Laune nicht die beste war, die sie hatte. So schien sie doch irgendwie distanziert oder wie auch immer er dies betiteln sollte. Es entging ihm jedenfalls nicht, dass sie sich schon einmal besserer Laune und einer positiveren Ausstrahlung erfreut hatte. Riddel sah ebenso wenig wirklich erfreut aus ihn zu erblicken, aber vielleicht lag es auch nur an der grade allgemein herrschenden Stimmung. Die Black trat hinter ihrem Bekannten hervor und Dumbledore ließ davon ab dessen Gesichtsausdruck deuten zu wollen. Er wusste darum, dass er nicht unbedingt der Lieblingslehrer des Skytherins war oder er hegte zu mindestens die Vermutung, da es vermutlich niemals dem Riddel entsprochen hätte so etwas deutlich zu zeigen. Der junge Mann gehörte zu den Schülern bei denen dem Dumbledore nicht viel mehr übrig blieb als im Trüben zu fischen, so sehr ihm das auch missfiel.
Das Schnauben der Black bedeutet für den Verwandlungslehrer mehr als tausend Worte ihm hätten sagen können. Schon in dem Funkeln von Richard Potters Augen hatte er die tiefe der Abneigung erahnen können und auch zuvor war ihm bereits einiges untergekommen was ein Hinweis auf die innige Hassbeziehung die zwischen dem Gryffindor und der Slytherin gepflegt wurde hindeutet und dies belustigte ihn ein wenig, auch wenn er sich nicht ganz sicher war wie tief die Abneigung wirklich verwurzelt war. Manch eine Abneigung war ja doch nur recht oberflächlich auch wenn sie in bester Manier gepflegt wurde. Erfreulicher Weise ließ sich die junge Dame direkt dazu bewegen sich zu dem Vorfall zu äußern, denn er hätte sich nur wenig daran erfreuen können, wenn er sie erst lange hätte bearbeiten müssen bevor er eine Schilderung zu dem Vorfall von ihr erhalten konnte, denn er war sich sehr sicher, dass es einen Vorfall geben hatte so aufgebracht wie der junge Smith gewesen war. Er kannte den kleinen Gryffindor nun schon etwas länger und wusste um seine schauspielerischen Fähigkeiten, die meistens bei vergessenen Hausaufgaben zum Einsatz kamen, aber lange nicht ausgefeilt genug für seinen Auftritt am heutigen Tag waren. Nun lauschte er als konzentriert den Schilderungen der Black und sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, denn oftmals konnte ein Gesichtsausdruck mehr offenbaren als tausend Worte es vermochten.
Es überraschte ihn nicht im Geringsten, dass die Gesichte noch eine weitere Facette hatte, die Mr. Potter gerne unter den Tisch fallen lasse hatte. Das Wort Liebestrank war in seiner Berichterstattung nicht ein einziges Mal gefallen und nun wurde Albus bewusst was die Black zu einer solchen Handlung getrieben hatte, die der Potter ihm geschildert hatte. Vorher hatte ihm irgendwie ein Teil des Puzzles gefehlt, denn er wusste genau, dass die Black an sich halten konnte, auch wenn der Gryffindor das anders sehen mochte. Es war die Albus Aufgabe als Lehrer beiden Seiten der Gesichte eine Chance zu geben, auch wenn Potter ein Schüler seines Hauses war. Auch solche machten ihre Fehler und durfte nicht wegen der Farbe, die das Wappen auf ihrem Umhang hatte, eine Bevorzugung erfahren.
“Ich bat ihn im Gegenzug höflich darum doch bitte einfach zu sterben“ Die Worte der jungen Slytherin machten es ihm unmöglich ein belustigtes Glucksen zurück zu halten auch wenn dieses Mr. Potter sicher nicht erfreut hätte. Die Art und Weise wie sie dies Vortrug und die genaue Vorstellung von diesem Ereignis im Kopf des Lehrers führten zu dem Umstand, dass er nicht anders konnte als äußerst amüsiert drein zu schauen. Dies war ein Teil seiner Arbeit, der ihm sehr gefiel, denn Schüler neigten dazu äußerst lustige Szenarien in ihrem Alltag unterzubringen und er konnte sich nur immer wieder daran erheitern. Natürlich bemühte er sich, sich nicht davon ablenken zu lassen ihr weiter zu folgen und auch den Rest der Geschichte aufzunehmen. Es war zu bemerken, dass sie nicht erfreut darüber war die Geschichte noch einmal wieder zugeben und das ihre Wut äußerst groß war und sie erbost über die Maßlosigkeit ihres Mitschülers war. Es lag nicht an Dumbledore daran zu zweifeln, dass Mr. Potter die Dreistigkeit für diese Aussagen tatsächlich aufgebracht hatte und er wusste nur zu gut in welche Verlegenheit er seine Mitschülerin dadurch gestürzt hatte, denn ansonsten würde diese nicht so um ihre Fassung ringen, denn dies war ein recht ungewohnter Anblick für ihn.
“Natürlich, wie sie sich sicher denken können, hat Mr. Potter seine Freiräume genutzt die Geschichte, nun ja, etwas zu beschönigen.“ Erwiderte er nun auf die gesamte Schilderung des Ereignis und konnte sich nur schwierig ein Schmunzeln verkneifen. Wann beschönigten Schüler mal etwas nicht? Nun, das kam nicht so häufig vor. “Trotzdem muss ihnen bewusst sein, dass ihr Handeln nicht ohne Konsequenzen bleiben kann.“ Fuhr er fort. Er hatte nicht vor sie Wochenlang nachsitzen zu lassen dafür, dass sie einen anscheinend sehr übermütigen Gryffindor in seine Grenzen verwiesen hatte. Es wäre schlichtweg unfair gewesen, wenn er das richtig sah. Man konnte sich nie sicher sein etwas richtig zu sehen, dazu gab es oftmals zu viele Dinge, die Schüler geheim halten wollten, doch er behielt sich vor einen recht Überblick als den seinen zu bezeichnen. “Ich werde wohl von ihnen und Mr. Potter verlangen müssen ihre Differenzen zu klären und beizulegen.“ Erklärte er sich weiter, damit keine Proteste gegen Strafarbeiten oder ähnliches aufkamen, die gar nicht nötig waren. Meistens half es wohl nicht Schüler dazu zu zwingen miteinander zu reden, aber es war immerhin einen Versuch wert, nur um des lieben Friedens Willen musste er es in diesem Fall zu mindestens probieren und ob Hauspunkte abgezogen werden mussten konnte er immer noch entscheiden. “Schließlich müssen wir vermeiden, dass es zu Regel wird, dass sie ihre Mitschüler mit erhöhter Geschwindigkeit die Treppe herunter schicken.“ Auch dieses Mal konnte er seine Belustigung unterdrücken. Er blickte die Slytherin über den Rand seiner Brille an, als wollte er sie damit mehr zurechtweisen als mit seinen Worten.


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the Devil's Tears
I'LL TASTE THE DEVIL'S TEARS
DRINK FROM HIS SOUL
BUT I NEVER GIVE UP
YOU.


·

OPHELIA &&. TOM &&. GRIMOALD &&. ALBUS
LATE AFTERNOON &&. 14.02.1943
HOGWARTS · THE LIBRARY · SECOND FLOOR



Wenn man der Ansicht war, es konnte nicht noch schlimmer werden, bemerkte man zuweilen stets, dass man in seiner naiven Annahme falsch lag. Und auch, wenn man dem Glauben verfallen war, dass man aus Erfahrung lernen konnte und das nächste Mal eben nicht mehr derart desolat auf seinen eigenen Hoffnungsfunken herein fiel, so ließ es sich ein Dritter nicht nehmen, dich eines Besseren zu belehren.
Als wäre Potters Auftauchen in der Bibliothek nicht schon genug für seine ohnehin gespannten Nerven gewesen, ja als hätte er innerlich nicht schon damit gerungen, dem Quidditchkapitän seine Meinung mehr als nur zu verdeutlichen, Grimoald ständig im Augenwinkel ob dessen offensichtlichen Gefühlsausbruches, musste eine Stimme die flüchtig eingekehrte Ruhe in der Bibliothek prompt entzweien, wie ein Messer ein viel zu dünnes Papier. Der Schwarzhaarige hielt an sich, keinen Muskel auf den stoischen Zügen zu krümmen, der seine auf brüchigem Eis erbaute Geduld verpetzt hätte - denn wenn sich Riddle nun eines nicht leisten wollte, dann vor Albus Dumbledore in Hysterie zu verfallen. Nein, Tom verlor nicht die Kontrolle über sich: zu selten, schon gar nicht im Beisein anderer; er war weder schwach, noch würde er sich zum schwachen Glied der Kette denunzieren, wo vor allem Richard Potter genau derjenige war, der eine solche Chance wollte, um sie in der ganzen Schule herum posaunen zu können, als dass man Tom nurmehr mit Fingerspitzen anfassen durfte, weil er keinen Spaß verstand. Oh, mit Nichten - diesen Schuh würde er sich nicht anziehen. So schluckte er schwer und bemerkte den rauen Kloß in seinem Hals, der den Adamsapfel zwischen Hemdkragen und Krawatte zum Scheuern brachte und ihm unfreiwilliger Weise das Gefühl vermittelte, in die Enge getrieben worden zu sein.

Ein Teil seines Missmutes musste sich wohl dennoch auf seine Mimik geschlichen haben, denn bemerkte er Ophelias Blick, der den seinen streifte, nachdem sie hinter seiner beschützenden Schulter hervor gekommen war und sich tapfer dem Verwandlungslehrer stellte.
Tom selbst hielt sich mit einem steifen Nicken in Richtung Dumbledore auf, der seine Aufmerksamkeit ohnehin im selben Sekundenbruchteil auf die ältere Slytherin legte und ohne Umschweife das Eindringen in ihre Runde erklärte. Dass prompt ein Gespräch in die Gänge kam, welches den gesamten Tag mehr oder weniger durchsichtig Revue passieren ließ, war wahrscheinlich nichts weiter wie eine Notwendigkeit - doch eine solche, die er gerade vor einem Mann wie Dumbledore gerne verborgen hätte. Es war anzunehmen, dass Professor Slughorn bereits im Lehrerzimmer allerlei Geschichten verbreitete, die Ophelia oder ihn in irgendeiner Weise dabei anprangerten - und die Vorstellung, wie sich das Kollegium über ihn deshalb amüsierte machte ihn krank. Er leckte sich die Lippen, räusperte sich leise und knetete die Hände abwechselnd zu Fäusten, bevor er sie auf dem Rücken verschränkte und so arglos wie möglich drein blinzelte, wobei er sich hier oder da eine verhaltene Kopfbewegung gönnte, um Ophelias Worte zu untermauern.
Was man auch immer von Dumbledore behaupten mochte (und bei Merlin, in Slytherin behauptete man von Dumbledore so allerlei), unfair war er seinen Schülern gegenüber nie. Zwar hatte der Schwarzhaarige oft das Gefühl, dass der Verwandlungslehrer davon absah, ihn zu bevorzugen, wie andere Lehrkörper das taten, steuerte Riddle dem Verhalten zuweilen allerdings eher weniger Aufmerksamkeit bei; sofern er seinen Schützling aus dem Waisenhaus nicht direkt und absichtlich einfach übersah, was auch schon vorgekommen war und dann dennoch unglaublich an Toms Stolz kratzte.

Das gesamte Geständnis der black'schen Tochter ließ den Vertrauensschüler mit mäßiger Überraschung aufblinzeln. Sie hatte ihnen vor wenigen Augenblicken nicht die gesamte Wahrheit über den Zusammenprall mit Potter erzählt und nachdem Ophelia in ihrer Erklärung geendet hatte, war dem Schwarzhaarigen auch klar warum. Sein Kiefer verhärtete sich flüchtig unter der Vorstellung des Gryffindors, der so lapidar und frech, wie er nun einmal war, den Mut aufbrachte seine Freundin und Mitschülerin nicht nur mit einem Trank zu vergiften, sondern sie obendrein auch noch bloß zu stellen. Dass ihr kleiner Racheakt nicht unbedingt klug und viel zu auffällig gewesen war, sah sie vermutlich auch selbst ein - aber in Anbetracht dessen hätte Tom wahrscheinlich kaum anders reagiert. Sein Mund fühlte sich plötzlich unglaublich trocken an und ehe er sich versah, tat er das, was er vermeiden wollte: er mischte sich ein.
"Sir, mit Verlaub", Riddle blinzelte in einer knappen Pause, wo er nach den optimalen Worten suchte, um Ophelia nicht unnötig weiter in Schwierigkeiten zu befördern - er konnte sich Dumbledores Geduldsfaden nur vorstellen, der gerade bei Slytherins auch einmal bedauernswert kurz ausfiel. "Mister Potter hat gestanden, dass er Miss Black einen Liebestrank untergejubelt hat. Es wäre nur gerechtfertigt, wenn sich Mister Potter dafür bei Miss Black entschuldigt. Einmal ganz abgesehen davon, dass er sie vor Mister Lestrange und mir gerade vorgeführt hat." Sein braunes Augenmerk wanderte von dem runzeligen Gesicht seines Mentors zu der brünetten Hexe an seiner Seite. "Miss Black sieht ihren Fehler in dieser Diskrepanz sicher ein und wird sich auch mit Mister Potter kurz schließen, wenn Sie das möchten. Aber in erster Linie war es Mister Potter, der dieses Problem erst verursacht hat." Es war nur ein kurzer Anflug von Unsicherheit, der seine Zehenspitzen zum Kribbeln brachte, doch die ernste Falte zwischen seinen Augenbrauen blieb. Er wollte Potter gewiss nicht den Gefallen tun, heil aus dem Schlammassel heraus zu kommen, in den er sie alle gemeinsam befördert hatte. Grimoald im Rücken unterdrückte Tom ein Seufzen; eine Tasse Tee wäre jetzt freilich gut gewesen: eine solche, und ein ausgedehntes Bad in den heiligen Badhallen, die nur Vertrauensschülern vorbehalten waren.


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“Guten Abend die Herrschaften.“ . Dumbledore war in die Bibliothek gekommen und stand nun vor den drei Slytherins. ,,Auch das noch“ , dachte sich Grimoald. Die Müdigkeit drückte immer schwerer auf seine Augenlieder. Allmählich schwindeten seine Kräfte, sodass er seine Lippen nur noch zu einem ,,Abend“ bewegen konnte.
“Ich fürchte ich muss ihre Unterredung kurzfristig stören.“, erläuterte er. ,,Hoffentlich bereuen sie es sehr“ , dachte Grim sich erneut. Es schien so als würde seine Laune mit jeder verstrichenen Minute schlechter werden ,was vermutlich daran lag das er sich nach seinem Bett sehnte und davor eventuell noch einen Tee und nun belästigte sie dieser alte Mann mit unwesentlichen Angelegenheiten. Wen kümmerte es schon das Potter nun ein paar Kratzer hatte? Immerhin hat er diese völlig zurecht und Grim hätte ihm auch noch gerne mehr zugefügt.
Offensichtlich gab es Momente in denen Grimoald sogar seine sonst so bewunderte Vernunft und seine Ruhe verlor. Die ganze Situation mit Ophelia war ihm zu anstrengend geworden und das nun Dumbledore auch noch meinte Ophelia dazu zu befragen, obwohl die Sachlage ganz eindeutig war, das wurde Grim erst Recht zu viel.
“Mir ist die Botschaft von einem nicht grade erfreulichen Zusammentreffen zwischen ihnen, Miss Black, und Mr. Potter zu Ohren  gekommen und ich würde gerne einige Worte mit ihnen darüber wechseln.“
Dumbledore schien sichtlich bemüht die Situation zu klären und den „Frieden“ wiederherzustellen, obgleich Grim wusste das es den nie geben würde nicht einmal in 70 Jahren.
Er beobachtete Ophelia wie sie Dumbledore ihre Sicht der Dinge schilderte:
“Ich bat ihn im Gegenzug höflich darum doch bitte einfach zu sterben“
Bei dieser Aussage hatte Grim leichte Schwierigkeiten einen Lacher zu unterdrücken, was ihm unter größten Anstrengungen aber doch gelang.
Seine leeren Augen, welche mittlerweile all ihren Glanz verloren hatte, ruhten auf dem Rücken Riddles und bewegten sich gelegentlich hinüber zu Ophelia und zu Dumbledore, jedoch wurden seine Augen immer schwerer und ein Gähnen entwich seinem Mund und plötzlich fand er sich auf seinen verschränkten Armen wieder. Er war eingeschlafen.
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