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SONNTAG, 6. JUNI  1943 ♣ RICHARD POTTER && MADLENE FITZ && ALBUS DUMBLEDORE ♣ VERTRAUENSSCHÜLERBAD


Wahrscheinlich hätte er sich schon öfter anhören müssen, dass er paranoid war oder seine Nase in Dinge steckte, die ihn nichts anging, wenn irgendjemand davon gewusst hätte, dass er einige Dinge in Hogwarts mehr überwachte, als die Schulleitung es tat. Doch niemand wusste davon wo er seine Augen und Ohren hatte. Es war alleine seine Sache und es fiel ihm nicht immer leicht es vor sich selbst zu rechtfertigen. Immerhin lag es wirklich nicht an ihm alles zu wissen und die Geheimnisse der Schüler zu erschnüffeln. Doch das war in diesem Schuljahr eben etwas anders. Die Kammer des Schreckens war geöffnet worden und der Erbe Slytherin hatte zugeschlagen. Wer wusste schon ob es sich dabei zwangsläufig um eine Einzelperson handelte? Vielleicht war es eine Gruppendynamik, die kommunizierte. Der Professor hielt das zwar für unwahrscheinlich, aber der Gedanken, dass auch der Erbe sich irgendwem mitteilte war nicht allzu abwegig und deswegen überwachte er die Post auf seine Art und Weise und am heutigen Abend hatte sein Zauber Alarm geschlagen. Doch in dem Brief war es nicht wirklich um den Erben Slytherin gegangen. Nun gut vielleicht war es doch schon, doch der Professor war bis jetzt davon ausgegangen, dass Madlene Fitz ihm wohl sagen würde wer der Erbe Slytherin war, wenn sie wirklich handfeste Beweise hatte.
Der interessantere Umstand an der Sache war jedoch, dass Richard Potter offensichtlich ausnutzte welche Informationen sein Hauslehrer ihm heimlich mit einer Packung Grüner Brausebonbons zukommen ließ und der Potter nutzte sie offenbar nicht nur um den Erben wirklich ausfindig zu machen, sondern auch um mit seinen Freunden zu plantschen. Alles dies hatte den Dumbledore letztendlich dazu bewegt die Situation auf seine Weise zu klären und dem Potter einen ganz kleinen Denkzettel zu verpassen. Zuerst hatte er gezögert, weil er befürchtete dass man ihm unterstellen würde unlautere Quellen zu haben, aber dann war ihm der Gedanken gekommen, dass er wohl das Recht hatte sich überall im Schloss auch zur Nachtruhe frei zu bewegen und das man ihm nichts davon ankreiden konnte. Meistens verstand er sich auch recht gut darin seine Absichten in mysteriösen Umständen zu vernebeln, sodass sein Gegenüber nie genau wissen konnte welche Mittel er zu welchem Zweck benutzt hatte.
Der Dumbledore setzte also auf diese Karte und hatte seine Entscheidung dann recht schnell getroffen, immerhin wusste er nicht wie schnell die beiden im Bad der Vertrauensschüler auftauchten. Mit dem Schwung seines Zauberstabs hatte er sich also fertig für ein Bad angekleidet und hielt auch die nötigen Utensilien aus seinem Schrank in den Händen. Er bedachte keinen Weg zum Vertrauensschülerbad zu wählen, der sich mit dem vom Huffelpuff zum Gryffindor Gemeinschaftsraum kreuzte.
Er erreichte das Bad für die Vertrauensschüler und fand es dank der bereits eingekehrten Nachtruhe leer vor. Mit dem Schwung seines Zauberstabs kam auch die Meerjungfrau zum Schlafen. Bereits in seiner Schulzeit hatte er sie öfter für ein ruhiges Bad derart zum Schweigen gebracht. Wahrscheinlich war es sein Glück, dass sie das kaum zuordnen konnte, da sie eben immer geschlafen hatte. Sorgfältig und mit aller Ruhe legte er seine Badekappe an und ließ sein Haupthaar darunter verschwinden. Seinen Bart band er etwas zusammen, sodass dieser nicht nass werden würde. Allzu lang war er noch nicht, also sollte es in diesem Fall keine Probleme geben. Sorgsam legte er seinen Dunklen Bademantel mit den kleinen Monden darauf ab und faltete ihn zusammen. Ein Handtuch holte er ebenso hervor, sodass er sich später problemlos abtrocknen konnte. Mit einem Schwung seines Zauberstabs öffneten sich diverse Wasserhähne und ein wunderbares Bad wurde eingelassen. Fröhlich und in guter Erinnerung an seine Schulzeit beobachtete er dies.  Schließlich war das große Marmorbecken gut gefüllt und der Dumbledore griff nun nach den zwei wichtigsten Utensilien, die er mitgebracht hatte. Das war zum einen sein Exemplar in Runenschrift von den Märchen von Beedel dem Baden und zum anderen war es eine Tüte mit gemischten Süßigkeiten aus dem Honigtopf. Beides legte er auf den marmornen Rand des Beckens. Seine Badeschlappen wurden sorgsam abgelegt und bereitgestellt für den Ausstieg aus dem Becken. Dann stieg er vorsichtig in das Becken und seufzte zufrieden, als das warme Wasser ihn umgab. Er konnte förmlich spüren wie die Entspannung sich mit jeder Sekunde in seinen müden Knochen briet machte. Es war eine anstrengende Woche gewesen. Für den Moment hielt er die Augen geschlossen und saß einfach da. Dann setzte er sich auf. Er war nun mehr nur bis zur Hüfte mit Wasser bedeckt und konnte so ohne Gefahr das Buch zur Hand nehmen. Er würde es so nicht beschädigen. Der Professor suchte sich eine Gummischlange aus seinen Süßigkeiten aus und begann das Buch zu lesen.
Er war schon längst in sein Buch vertieft, als er die ersten Geräusche vernahm und schließlich jemand das Bad betrat. Wie erwartete handelte es sich dabei um Richard Potter und Madlene Fitz. Er senkte das Buch und blickte zu den beiden Schülern hinüber, die ihn anscheinend noch nicht wahrgenommen hatten. “Guten Abend die Herrschaften.“ sagte er freundlich und ein Lächeln schlich auf seine Lippen. “Es geht doch nichts über ein nächtliches Bad, nicht wahr?“ Der Schalk war ihm anzusehen, es war eben schwer in einer solchen Situation zu verbergen, dass er sich auch einmal gut an verblüfften Gesichtern erfreuen konnte. Auch wenn es nie empfehlenswert war die Dinge zu übertreiben, so war es doch bisweilen sehr unterhaltsam die Leute ein wenig an der Nase herum zu führen.
“Ah wie unhöfflich von mir. Ich habe ihnen gar nichts von meinen Vorräten angeboten. Fühlen sie sich frei sich zu bedienen.“ sagte er und deutete auf die Tüte voller Süßigkeiten. Das Buch klappte er zusammen und mit dem leichten Schwung seines Zauberstabs, der neben ihm auf dem Rand zwischen zwei der Wasserhähne lag, schwebte es zu seinem Morgenmantel und blieb auf diesem liegen. Diese Unterhaltung ging nun sicher vor den Zeilen, die er schon fast auswendig konnte, da sie ihn immer noch so beschäftigten, obwohl es das Beste für ihn gewesen wäre sich von diesem Traum zu lösen. Er wusste genau zu was es schon geführt hatte, trotzdem konnte er es sich nicht verbieten wenigstens ein wenig in Träumen zu schwelgen.
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*splish splash*

splish splash i was taking a bath - all about a sunday night
just relaxin in the tub, thinkin everything's alright
LENY & RICHY & DUMBY  
6TH OF JUNE, NIGHT - HOGWARTS  




Mochte der Tag noch so trübselig begonnen haben, schien er sich inzwischen um die eigene Achse gedreht zu haben. Der morgendliche Plausch mit Tom Riddle war vergessen. Die Aussöhnung mit Alaire hatte den ganzen Tag in ein einziges, violettes Licht geworfen, dass sie nur daran erinnert hatte wie viel beste Freunde tatsächlich verändern konnten. Doch da war noch etwas anderes gewesen, dass ihr auf dem Herzen gelastet hatte und so hatte sie schon, kurz nach ihrem Aufeinandertreffen mit Tom, einen kleinen Brief an Richard aufgesetzt. Süßholz Geraspel wurde zur Gänze weggelassen, nur die schlichte Einladung dazu den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen, ebenso wie einen Verweis darauf, dass sie mit Riddle alles geklärt hätte, einen solchen Link den mit Sicherheit nur er verstehen würde. Das Gespräch mit dem Broadmoor war wie erwartet gut gelaufen und so hatte sie sich aufgeregt, wie aufgelöst in die Richtung des kleinen Badezimmers gemacht.

Halb hüpfend, halb tänzelnd war sie den Flur auf und ab geschritten und schien die eigene Energie kaum verarbeiten zu können. Sie wusste nicht wohin mit sich selbst und all den Gefühlen, die durch ihren Körper schossen wie Ping-Pong Bälle. Überall hinterließen sie ihre Spuren und woran sie auch denken wollte, da war schon bald er und überschatte alles woran sie zuvor gedacht hatte. Übermannt von der eigenen Wucht ihrer Zuneigung zu ihm, schien sie blind für alles was die Woche gewesen war, was jemals gewesen war. Madlene wollte nicht mehr daran denken, dass sie sich in der Bibliothek so albern verhalten hatte und sie wollte nicht daran denken, dass sie jemals an der Aufrichtigkeit ihrer eigenen Gefühle gezweifelt hatte. Denn kaum konnte sie einen vorsichtigen Blick auf Richard erhaschen, tummelten sich Wärme und Aufregung durch ihren Körper, durchwoben jede Faser ihrer selbst, samt dem nervösen Kribbeln und hinterließ eine Leere in ihrem Kopf, die sie selbst schwerelos werden ließ.
Und dann stand er da. Unmöglich konnte er sie bereits gesehen haben. So wie sie dort stand, nahe der Wände, ja beinahe kauerte und ihn schon diebisch musterte, als würde sie fürchten er könne sich in Luft auflösen, sobald sie auf die Fläche trat. Doch dann konnte sie sich nicht mehr halten, sah Richard weiter in den Gang treten und spürte bereits wie ihre eigenen Beine sich in Bewegung setzten. Die Brünette überwand jedwede Distanz zwischen ihnen, schloss ihn stürmisch in die Arme und drückte sich an ihn als hätten sie Jahrelang getrennt verbringen müssen. „Es ist erledigt; alles, Tom… einfach alles“, frohlockte sie und war sogleich benebelt von seinem Duft den sie. so an ihn gedrückt, mit jedem Atemzug aufnahm. „Ich bin ganz dein, wenn du mich willst. Ich war so anstrengend, tut mir Leid“, flüsterte sie, seltsamerweise recht atemlos. Die kurze Strecke, die sie gelaufen war konnte es nicht sein, doch wohl die Last, die sich eben noch auf ihren Schultern befunden hatte. Freudestrahlend blickte Lene hinauf in sein Gesicht, merkte bereits wie sie schlichtweg über ihre eigenen Worte so erleichtert war, dass es kaum noch eine Rolle spielte, was er eigentlich genau erwiderte. Jetzt würde alles besser werden, schien ihr Blick zu sagen, ehe sie sich laut kichernd von ihrem hochheben ließ. Das man sie vielleicht zu der späten Stunde besser nicht hören sollte, war ihr bewusst gewesen, aber sie hatte vollkommen vergessen was um sie herum war. Hier in diesem Augenblick war nur er und das war das Einzige was zählte.

Unter leisem Gelächter und nestelnden Gesten ließ sie sich von ihm Richtung Badezimmer tragen. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass er an das Passwort gelangt war. Natürlich hatte sie nicht gefragt wie und ihr wäre auch im Traum nicht eingefallen danach zu fragen. Schließlich war das Letzte was sie wollte alle Geheimnisse über Richard Potter aufzudecken.
Trunken von den Gefühlen und dem Rausch der Endorphine ließ sie sich sogar von ihm in Richtung Bad führen und kicherte, als er schlitternd Nahe des kleinen Beckens zum stehen kam. Beide schienen völlig eingenommen von einander, anders war unmöglich zu erklären, dass sie nicht bemerkt hatten, dass bereits noch Jemand im Badezimmer war. Guten Abend die Herrschaften, japsend und jauchzend drehte sich die junge Frau der Stimme zu und schnappte laut nach Luft als Richard sie fallen ließ. Offensichtlich war er ebenso erschrocken wie sie selbst, vielleicht gar erschrockener.
Madlenes Sturz war kurz, wurde sie doch sogleich von Badeschaum und warmen Wasser begrüßt. Nur kurz war sie unter Wasser, spürte wie ihre Kleidung vom Wasser eingenommen wurde, ehe sie den Kopf durch die Wasseroberfläche stieß und die vertraute Halbmondbrille in ihr Sichtfeld fiel. Fitz strich sich die kurzen, nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und lachte kurz darauf. „Wir hätten wissen müssen, dass man in diesem Schloss niemals allein ist.“
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I'd start a riot
If your world falls apart I'd start a riot.
If night falls in your heart I'd light the fire.
In the dark, when you sound the alarm we'll find each other's arms.
For your love, all you are

I'd start a riot
.
Dumbledore & Fitz & Potter
06. Juni 1943 | nachts | Vertrauensschülerbad


Die vergangene Woche hatte Richard mehr oder weniger im Ungewissen verbracht. Er war Madlene nicht aus dem Weg gegangen, so war es nicht, aber er hatte ihr den Freiraum gelassen um zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt war mit ihm zu reden. Und darüber zu entscheiden, wie es weiter gehen sollte. Der Gryffindor konnte nicht abstreiten, dass er die letzten Tage mehr mit einer unterschwelligen Eifersucht zu kämpfen hatte, als ihm lieb gewesen war. Die Zweifel waren nämlich da gewesen. Schließlich konnte er sich nie sicher sein, ob Madlene nicht doch entschied den anderen Weg zu gehen. Und so ungern er dies zugelassen hätte, er hätte ihre Entscheidung respektiert und irgendwie auch akzeptiert. Doch so wollte er gar nicht denken. Er versuchte sich nicht so von diesen Gedanken übermannen zu lassen und hatte sich die Woche sogar tatsächlich ein wenig um seine Prüfungen gekümmert. Und um seine Bewerbungen. Eine Nachricht hatte er sogar schon erhalten. Eine positive.
Ein Lichtblick, der seine Hoffnung auf eine gutes Ende, bezüglich dieser ganzen Sache, steigerte, war der gestrige Tag gewesen. Der gemeinsame Tanz hatte Spaß gemacht. Und obwohl Richard kein leidenschaftlicher Tänzer war, so freute er sich sogar auf die Abschlussfeier mit ihr. Etwas was er nicht von sich erwartet hatte. Allerdings gab es bezüglich der Feier noch etwas, worüber er Madlene besser aufklären sollte. Möglichst bald.
Heute Morgen erhielt er dann endlich Madlenes Nachricht. Der Inhalt der Nachricht war kurz und knapp, aber Richard wusste sofort worum es sich handelte. Wie hätte er das auch nicht wissen können? Und er atmete erleichtert aus, als er sie las. Zur Feier schaufelte er sich sogar noch eine extra Portion Rührei und Speck auf den Teller und verdrückte sie schneller als ein Lethifold seine Opfer.
Ungeduldig hatte Richard darauf gewartet, dass die Stunden vergingen. Und nichts schien ihn wirklich ablenken zu können von der Vorfreude und der Aufregung. Auch nicht der Anblick von Pringle, als dieser verdutzt feststellte, dass plötzlich jede Katze, die Hogwarts bewohnte, sein Büro gern aufsuchte und auch noch entschied es sich dort gemütlich zu machen. Er tobte und versuchte die Tiere loszuwerden, indem er sie hinaus scheuchte oder anbrüllte. Allerdings kamen sie immer wieder. Das Spektakel ging so lange, bis der Hausmeister die Katzenminze fand, die Richard überall in seinem Büro deponiert hatte. Danach suchte der Gryffindor, unter seinem Umhang versteckt, schnell das Weite.
Als die Zeit dann endlich gekommen war, ließ Richard den leeren Gemeinschaftsraum hinter sich und huschte unter seinem Tarnumhang verborgen aus dem Portraitloch. Er nahm den kürzesten Weg zum fünften Stock, durch einen Geheimgang. Weder Lehrer, noch Pringle kreuzten seinen Weg. Die Luft war rein. Kurz vor dem Vertrauensschülerbad streifte Richard den Umhang ab, damit Madlene ihn sehen konnte, wenn er kam. Er wollte sie nicht erschrecken. Während er auf sie zulief, ohne sie zu bemerken, überprüfte er seine Tasche, ob er auch an alles gedacht hatte.
Die Vorfreude zog nun noch stärker in seinem Magen. Es war ein angenehmes Gefühl und beinah hätte er laut geseufzt, wenn er nicht daran gedacht hätte, still zu sein. Schließlich könnte er immer noch entdeckt werden und dann wäre der Abend vorbei.
Aus dem Schatten der Wand kam sie schließlich zum Vorschein und kaum hatte Richard Madlene erblickt legte sich ein sehnsüchtiges Lächeln auf sein Gesicht. Er konnte die Arme gar nicht schnell genug ausbreiten, da lag sie schon in seinen Armen und schmiegte sich an seine Brust. Richard schloss seine Arme um sie, strahlte ebenso sehr wie sie und strich sanft durch ihr Haar. Es war erledigt. Richard konnte gar nicht beschreiben wie froh er war diese Worte von ihr zu hören. Ein gewaltiger Felsen fiel ihm vom Herzen. Und er drückte Madlene nur noch dichter an sich. Jetzt sollte nichts mehr zwischen sie stehen, nie wieder. Er würde sie festhalten und niemals wieder loslassen. Nie wieder.
„Ich will dich“, waren seine flüsternden Worte. Wie könnte er auch nicht wollen? „Entschuldige dich nicht. Ich war selbst ein Trampel. Ich hab' mich wie ein bockiger kleiner Junge aufgeführt, entschuldige.“
Sie löste sich von ihm und er betrachtete sie. Durch ein Fenster fiel das Mondlicht auf sie hinab und erhellte ihr Gesicht. Hatte er ihr eigentlich schon mal gesagt, wie schön sie war? Wenn er einmal damit anfing, könnte er vermutlich nicht wieder aufhören, von ihr zu schwärmen.
Dann überkam ihn ein Grinsen, so breit und verwegen, wie nur Richard es konnte. Ohne Vorwarnung hob er Madlene an, als würde sie nichts wiegen und trug sie auf seinen Armen durch den Korridor zum Vertrauensschülerbad. Er lachte leise, musste sich anstrengen nicht zu viel Lärm von sich zu geben, damit sie nicht doch aufflogen. Richard hatte nur Augen für sie und so bekam er gar nicht mit, wie schnell sie eigentlich das Bad betraten und am Becken zu stehen kamen, ehe eine vertraute Stimme die jungen Menschen erbarmungslos ins Hier und Jetzt zurückholte. Richard blinzelte zunächst irritiert in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Dann erstarrte sein Lächeln. Sein Gesicht wandelte sich zu einer Grimasse die vollkommenen Unglauben, Verwirrung und Schock ausstrahlte. Richard blieb wie angewurzelt stehen, verlor einen Moment die Kontrolle über sich und ließ dabei dummerweise Madlene los. Das Laute Plansch und die Tatsache, dass seine Schuhe nun mit Wasser überflutet wurden sorgte wieder für eine Regung auf seinem Gesicht.
„Ich … ähm … oh ...“, stammelte er sich zurecht. Richard konnte sich nicht erinnern jemals so sprachlos gewesen zu sein, wie in diesem Moment. Und es erforderte die größte Anstrengung, den Blick von … ja … davon zu lösen, was im Wasser bereits wartete. Der Gryffindor ging sofort in die Hocke und streckte seine Hand nach Madlene aus, um ihr aus dem Wasser zu helfen. „Es tut mir leid … wirklich … ich … tuschuldige.“ Sein Kopf war hochrot angelaufen und machte mit jeder Tomate Konkurrenz. Er wusste nicht was ihm peinlicher war. Die Tatsache, dass er Madlene einfach so fallen gelassen hatte, dass das Bad wider seines Wissens besetzt war oder der Aufzug in dem der Professor sie empfing.
Richard gab sich alle Mühe Professor Dumbledore nicht anzusehen, aber der Anblick hatte sich vermutlich bis an sein Lebensende auf seine Netzhaut gebrannt, daher nützte es nun auch nichts mehr peinlich berührt wegzusehen oder sich räuspernd die Hand über die Stirn zu legen.
Mit seinem Zauberstab ließ er ein Handtuch heranschweben, welches er für Madlene bereitlegte.
Richard setzte mehrfach zu sprechen an, sah den Professor an, verlor dann jedoch jedes Mal den Faden. Also heftete er seinen Blick fest auf den Rand des Beckens. Das war besser.
„Professor, das war meine Idee. Miss Fitz hat nichts damit zu tun, ich habe sie überredet hier zu sein. Sie wissen ja, dass ich immer nur kindische Pläne habe und andere mit hineinziehe. Sie trifft keine Schuld“, sagte er so aufrichtig wie es ihm möglich war. Dafür würde es sicher eine große Zahl Punktabzug geben und Nachsitzen. Sehr viel Nachsitzen. Es genügte, wenn Richard das auf sich nahm, seine Schulakte war ohnehin schon dick genug. Madlene wollte er nicht auch noch da hineinziehen.
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SONNTAG, 6. JUNI 1943 ♣ RICHARD POTTER && MADLENE FITZ && ALBUS DUMBLEDORE ♣ VERTRAUENSSCHÜLERBAD



Als der Dumbledore die beiden so in sich vertieft das Bad betreten sah, wünschte er sich einen Moment er hätte nicht hier auf sie gewartet um den Potter daran zu erinnern wofür er das Passwort eigentlich erhalten hatte. Sie schienen in den Blicken des jeweils anderen gefangen und waren ganz und gar in ihrer eigenen Welt, einem geheimen Ort, geschützt von jedem äußerlichen Einfluss. Jenen Ort, denn vor allem junge Liebe zu erschaffen wusste und denn der Dumbledore schon vor Ewigkeiten verlassen hatte. Es schien ihm falsch die Zweisamkeit zu stören und die Innigkeit durch seine Autorität vollends enden zu lassen. Er hatte natürlich nicht wissen können, dass die beiden sich auf diese Weise nahe standen, auch wenn der Gedanken vielleicht nahe gelegen hatte, da sie sich immerhin zu einem Bad trafen und wenn sie lediglich einen netten Plausch haben wollten, dann könnte sie dies sicher auch außerhalb der Nachtruhe in der Bibliothek tun. Nun konnte der Dumbledore sich binnen der Mauern von Hogwarts aber nicht in Luft auflösen und war so dazu gezwungen den jugendlichen Überschwang, die zarten Bande und Gefühle für den Moment zu stören, er war sich sicher, dass deren Entfaltung voranschreiten konnte, solange er nicht mehr zugegen war. Außerdem schien es ihm deutlich umsichtiger seine Anwesenheit zu verdeutlichen, bevor er Zeuge von etwas wurde, das nicht für seine Augen bestimmt war, also überwand er seine Zweifel und sprach die beiden an.
Seine Stimmung jedenfalls war gehoben und das nicht nur durch seinen Besuch im Bad und den Umstand, dass das warme Wasser seine Knochen und seine Seele entspannte. Er nahm sich zu selten Zeit für so etwas. Zu viele Dinge spuckten durch seinen Kopf und zu viele Sachen wollten erledigt werden. Die Liebenden hellten seine Stimmung jedenfalls zusätzlich auf, denn der Dumbledore konnte sich immer daran erfreuen, wenn die Liebe einen Weg in diese Welt fand und sich dann ganz im Endeffekt in ihrer aller handeln niederschlug. Das konnte nur der Beginn einer besseren Welt sein. Nichts empfand der Dumbledore als so rein und gut wie die Liebe, die zwischen ihnen allen herrschen sollte, damit der Gewalt ihre Macht entrissen werden konnte.

Der Professor konnte nichts anderes als belustigt in die völlig entgeisterten Gesichter der beiden zu schauen, als sie ihn nun endlich entdeckten. Offenbar hatten sie auf keinen Fall mit jemand gerechnet und vor allem nicht mit ihm. Den Potter sprachlos zu erleben war für ihn eine nahezu neue Erfahrung, denn selten fehlte es dem jungen Mann an Worten um sich aus einer Situation geschickt hinaus zu winden, gerade jetzt schien das keines Wegs der Fall sein und Albus kam nicht umhin sich dafür selber ein wenig zu beglückwünschen. Die meisten seiner Kollegen würden ihn sicher um Tipps bitten, wenn er das im Lehrerzimmer preisgab  was er vollbracht hatte. Vermutlich konnte er damit den Eindruck, dass er außergewöhnliche Fähigkeiten hatten nur noch mehr verstärken und sich nicht mehr vor Erklärungen der Situation retten. Wahrscheinlich würde er also schweigen, da er nicht sicher war ob er seine große Tüte Süßigkeiten aus dem Honigtopf mit seinen Kollegen teilen wollte, auch die Nostalgischen Gefühle an seine Zeit als Vertrauensschüler behielt er wohl lieber für sich. Es machte ihm ohnehin mehr Freude den Süß kram mit denjenigen zu teilen, die auch eine leichte Schwäche hatten.
Nun ließ der Potter die Fitz fallen und der Dumbledore konnte kaum verbergen, dass ihm das Sorge bereitet. Er beugte sich leicht vor und war mehr als erleichtert als die Schülerin zwar nass aber doch unversehrt wieder an die Oberfläche kam. “Sie sollten besser auf das achten was ihnen lieb und teuer ist, Mister Potter.“ sagte er ein wenig tadelnd und blickte dabei prüfend über die Gläser seiner Halbmondbrille hinzu Richard. Dieser musste wohl wissen, dass der Professor Acht darauf geben würde, dass die junge Dame gut behandelt wurde, immerhin hatte er sie vor allem in den letzten Monaten schätzen gelernt und konnte sich nicht von dem Wunsch trennen ein Auge auf sie zu haben und ihr eine fast väterliche Führsorge zukommen zu lassen.
“Ich bin mir sicher, dass Madlene die nötige Selbständigkeit besitzt um für sich selber zu sprechen, aber ihre Absichten sie zu schützen sind sicher edel, Mister Potter.“ sagte er leichthin und wackelte ein wenig mit seinen Füßen, um zu genießen, wie das Wasser zwischen seinen Zehen hin und her floss. Er lächelte wohlig in sich hinein. Er wusste natürlich, dass die Fitz mit ihrem Brief sicher einen Anteil an der Unternehmung hatte, aber er verschwieg diesen Teil seiner Bedenken gegenüber der Aussage des Gryffindors. Immerhin musste man nicht immer gleich alle Karten offen auf den Tisch legen. “Es geht doch nichts über ein gelegentliches, aber doch ausführliches Bad, nicht wahr?“ sagte er und hoffte doch, dass der Potter sich ein wenig entspannen würde. Sein hochroter Kopf und die angespannte Haltung taten der Atmosphäre keinen Gefallen.
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