Ich habe deine Kröte gefunden!
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"Entschuldige, ist das deine Kröte ?

Mavis Calette && Niall Montrose | Sommer 43| Ländereien von Hogwarts





Es war ein wunderschöner Sommertag, die Temperaturen waren sehr angenehm und zogen die Schüler von Hogwarts an den See und die umliegenden Wiesen. Auch ich hatte mir eine Decke unter den Arm geklemmt und meine Schultasche über die Schulter geworfen. Auf meinen kleinen Stock verzichtete ich heute, da ich mich den ganzen Tag schon recht gut fühlte. Die Schmerzen waren durchaus heute auszuhalten, wenn sie überhaupt vorhanden waren. Der Weg zu meinem Lieblingsort am See dauerte somit ziemlich lange, doch daran hatte ich mich mittlerweile schon gewöhnt. Alles ging halt etwas langsamer.

Am See angekommen, schmiss ich unsanft meine Tasche ins Gras und versuchte etwas unbeholfen meine Decke auszubreiten. Als die Decke dann endlich auf dem Gras zum liegen kam, setzte ich mich auf sie und packte die Bücher aus. Ich musste umbedingt mein Wissen in Zaubertränke auffrischen. In diesem Fach war ich wirklich eine Niete, aber wie sagt man doch so schön, der Wille zählt und den besitze ich wirklich. So lang ich nun eine ganze Weile auf dem Rücken und blätterte in dem Buch, doch irgendwann schloss ich die Augen und döste einfach nur in der Sonne. Die Strahlen waren angenehm warm und .... MOMENT! Was ist das ?!?!?!?

Ich risss die Augen auf und automatisch fuhren meine Hände zu meinem Gesicht. Irgendetwas kaltes und unangenehmes war auf meinen Kopf geklettert. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. "Was soll das denn?", sagte ich dann und nahm das Etwas von meinem Kopf. Verwirrt richtete ich mich auf und erkannte erst jetzt, dass ich eine Kröte in der Hand hatte. Meine Stirn legte sich in Falten und ich betrachtete, dass daraus hässliche Tier einen Moment. Irgendwann fiel der Groschen und ich erinnerte mich daran, dass ein Gryffindor Mädchen ständig ihre Kröte vermisste.

Suchend sah ich mich um und entdeckte das Mädchen ganz in der Nähe. Natürlich würde ich ihr die Kröte persönlich vorbei bringen. Ehrensache, immerhin war ich ein Gentlemen.Umständlich richtete ich mich auf und humpelte in die Richtung des Mädchens, doch wie sollte es nur anders sein, verlor ich das Gleichgewicht kurz bevor ich bei ihr angekommen war. Also schlug ich nun gleich zur Begrüßung der Länge nach hin. Man war das peinlich, sowas musste nun ausgerechnet immer im falschem Moment passieren. Um die Situation nun irgendwie noch zu retten grinste ich breit und hielt ihr die Kröte hin. "Hallo, ich bin Niall und habe glaube ich deine Kröte auf meinem Kopf gefunden", sagte ich dann mit einem nekischem Unterton. Hoffentlich war es auch wirklich ihre Kröte und sie hielt mich nicht für total bescheuert.
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huch o-o

NIALL MONTROSE & MAVIS CALETTE
im SOMMER 1943?


Perfekt. Hier war genau das richtige Plätzchen um sich für ein paar Augenblicke in der Sonne zergehen zu lassen. Vorfreudig schüttelte Mavis ihre schottisch-karrierte Decke aus und liess jene danach mit ein wenig Aufschwung durch eine milde Brise sanft zu Boden gleiten.
Sie selbst gluckste vor Freude und pflanzte sich ädequat auf den Stoff, öffnete den Deckel ihre kleine, lederne Umhängetasche und liess ihren Kröterich Flubber hinaushüpfen.

Der Sommer hier war meist herrlich; Nicht zu heiss, aber auch nicht kalt. Und jetzt, kurz vor den Sommerferien, waren die Ländereien stets mit vereinzelten Personentupfen übersäht. Manchmal in Grüppchen, manchmal auch ganz alleine. Das Gras war saftig Grün, die Vögel zwitscherten, die Grillen summten, die Bienen brummten - würde man eine Momentaufnahme machen können,würde man wahrscheinlich geradezu den perfekten Bilderbuchsommer betrachten. "Nicht zu weit, Flubbs.. " warnte sie ihre Kröte schmunzelnd und liess sich dabei geniesserisch zurückfallen. Ein strahlend blauer Himmel! Der gehört wohl auch noch zum perfekten Bilderbuchsommer.
Unter der Wärme und dem hellen Licht, schloss Mavis ihre meerblauen Augen und genoss die pure Existenz eines solch unbeschreibbar friedlichen Augenblicks..

Nach einer Weile im Sommerrausch, vernahm die Brünette einen unregelmässigen Schritt. Flubbers tiefes Quaken war auch nirgens mehr zu hören und noch bevor sie sich vor lauter Schreck aufsetzen konnte, hörte sie, wie die Schritte stoppten und dafür ein dumpfes Aufprallgeräusch erklang. Überrascht öffnete sie ihre Lider, blinzelte ein oder zwei Mal, denn das helle Sonnenlicht schien ihr unmittelbar ins Gesicht. Kurzerhand drehte sich die Gryffindor auf den Bauch und staunte nicht schlecht, als ihr von direkt vis-à-vis Flubber vor die Nase gehalten wurde. "Huch  .. " entwich es ihr unwillkürlich. "Dankeschön .. " war das nächste, was sie zu sagen wagte. Nach einer kleinen Denksekunde, wischte Mavis ihre verwunderten Züge mithilfe eines höflichen Lächelns beiseite. "Und dir Flubber muss ich wohl ein Halsband und eine Laune besorgen!" wandte sie sich halbernst halbalbernd zur Kröte und nahm sie dann zu sich. "Ist alles klar?" wollte sie dann schmunzelnd wissen. Beim frechen Grinsen von Niall konnte man nur mit eine äusserst fülligen Portion an Kraftaufwand ernst bleiben.
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Sie saß auf meinem Kopf Ich habe deine Kröte gefunden! 2043024285

Mavis && Niall | Sommer 1943 | See





Da lag er nun auf dem Bauch und überlegte angestrengt, wie er jetzt am besten aufstehen könnte, ohne sich noch mehr zu blamieren. "Da da sollest du vielleicht drüber nachdenken." , sagte er dann und runzelte mit einem Lächeln im Gesicht die Stirn. Wie man nun gerade eine Kröte als Haustier halten konnte, war für ein ein Rätsel. Rio war zumindest noch für irgendetwas zu gebrauchen, die Kröte schien es sich jedoch zur Aufgabe gemacht zu haben, unschuldige Schüler anzugreifen. Ging es Niall durch den Kopf und er schmunzelte ein wenig über seinen Gedankengang.
Mavis nahm Niall nun endlich die Kröte aus den Händen und somit hatte er die Chance sich einigermaßen aufzurichten.
Wahrscheinlich sah es nicht gerade elegant aus, aber irgendwann saß Niall nun vor der hübschen Gryffindor und betrachtete sie.

"Ja ich denke schon, ist halt manchmal ein wenig schwierig so als Gehbehinderter. Hatte nicht mit einem Krötenüberfall gerechnet und hab meinen Stock in meinem Zimmer vergessen" , sagte Niall dann belustigt und versuchte wie immer die unangenehmen Situation mit Humor zu überspielen. "Wie geht es dir ? An diesem wunderschönen Tag?" , fragte er dann und schaute zum Himmel. Wolkenlos und strahlend blau.

Das hübsche Gryffindor Mädchen war wirklich eine Augenweide und vor dem Unfall hätte Niall wahrscheinlich versucht mit ihr zu flirten, doch seit der hinkte, war er mehr der Kumpeltyp geworden. Sein Selbstvertrauen war wirklich im Keller. Wahrscheinlich wusste sie eh schon, was passiert war. Immerhin verbreitete sich so eine Nachricht wie ein Lauffeuer. "Störe ich dich? Ich brauch noch ein bisschen Pause, bis ich zu meiner Decke zurücklaufen kann" , sagte er dann und hatte schon wieder ein lächeln auf den Lippen. Schwimmst du gerne?, fragte er sie dann und sah dabei auf den weiten See hinaus. Lange hatte er sich nicht mehr in den See getraut, doch wenn eventuell jemand dabei wäre, könnte er ja nicht ertrinken. Außerdem wäre es bestimmt nicht schlecht Mavis im Badeanzug anzusehen. Niall schluckte kaum erkennbar und stellte fest, dass er wirklich ein Schlingel war, bei solchen Gedanken.
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höhö, peinlich..

NIALL MONTROSE & MAVIS CALETTE
im SOMMER 1943?


Bei den Worten ihres Mitschülers schmunzelte Callette dezent auf. Flubber hatte sie in der Tat schon zu manch unangenehmer Tirade manövriert. Eine Zeit lang war sie sich sogar ziemlich sicher, er würde das nur machen um sie zu schikanieren. Mittlerweilen dingte sie seine Ausflüge weniger als Apell an ihre Fürsorge sondern eher als unstoppbare Neugierde, welche Verstand und Gehör wohl betäubten.
Mavis war ja kein Stück besser. Von dem her passte der Kröterich doch ganz gut zu ihr. Viele konnten es nicht nachvollziehen, doch für die Gryffindor war die Kröte weder eklig, noch schleimig noch unnützlich. Flubber konnte vielleicht keine Nachrichten überbringen - und ihn zu streicheln brachte einem eigentlich nur kalte Fingerspitzen ein; dennoch hatte der Hüpfer ein solches Unterhaltungspotenzial, dass er ihr sogar in den tragischsten Augenblicken ein Lachen entlocken konnte.


"Gehbehinderter?" fragte das Mädchen überrascht. Vielleicht war das der Grund, weshalb er zuvor solche Mühe hatte. "Du kannst dich überigens auch gerne auf die Decke setzen. " bot sie ihm lächelnd an und setzteeine fragende Miene auf. Sie hoffte dabei nicht einen Nerv getroffen zu haben. Würde er überhaupt davon erzählen und erklären, wenn er nicht offen damit umgehen könnte? Nein, wahrscheinlich nicht .. so schwieg die Brünette mit den meerblauen Augen einige Sekunden, überprüfte ob Flubber noch da war, und blickte dann wieder zu Niall. "Ach, mir geht es gut! Es ist einfach herrlich!" antwortete sie ihm fröhlich. " Natürlich nicht! .. " schnellten sogleich ihre Worte hinaus.. " Ist doch nett, ein wenig Gesellschaft zu haben! .. " grinste sie auf und blickte, genau wie er, über den See.
"Schwimmen? .. " wiederholte sie seine Frage skeptisch. "Wer weiss was sich da drin alles herumtreibt .. " murmelte sie und überlegte kurzerhand ob das eine gute Idee war. "Geht das denn mit deinem Bein?"
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Quark..QuarK

Mavis && Niall | Sommer 1943 | See






Niall biss sich auf die Zunge, es war ihm klar gewesen, dass die hübsche Griffindor fragen würde. Hätte er doch einfach mal seinen Mund gehalten, anscheinend war es noch nicht bis zu ihr vorgedrungen. Vielleicht nahm er sich auch ein wenig zu wichtig. Aber gerade sein Ausstieg aus dem Quidditichteam hatte die Runde gemacht. Immerhin konnte er von sich behaupten, dass er ein guter Spieler gewesen war. Es gab ihm einen Stich ins Herz, wenn er an Quidditch dachte. Niall vermisste es sehr die Freiheit auf seinem Besen zu genießen und das Leder des Quaffels in seiner Hand zu spüren. Kurz überlegte er, welche Antwort er Mavis geben sollte. Dann zwang er sich zu einem Lächeln. Nun, sagen wir es so. Seit einem Unfall hinke ich mit dem linken Bein und auch mein Gleichgewicht hat etwas abbekommen." , sagte er dann mit vorgespielter Leichtigkeit in der Stimme. Eigentlich war er schon immer recht überzeugend gewesen und hatte Probleme mit seinem Humor überspielt. Doch bei diesem Thema fiel es ihm sehr schwer, die Fassung zu bewahren. "Das erste was ich mich gefragt habe war, ob es auf Hogwarts auch behindertengerechte Toiletten und Duschen gibt." , sagte er dann und grinste breit. "Immerhin hätte ich darauf jetzt einen Anspruch!", setzte er noch einen drauf und lachte dabei.


Er sah Mavis an und schenkte ihr eine sehr erfreute Geste. Danke, das Angebot nehm ich doch gerne an." , sagte er dann ruhig und rutschte dann neben sie auf die ausgebreitete Decke. "Ja die Sonne macht wirklich gute Laune und durchstörmt den ganzen Körper mit Vitamin D. , merkte er dann an und sah sich ein wenig um. Viele Schüler hatte der See heute angezogen, sie lagen oder saßen auf ihren Decken und konnten einfach unbeschwert ihr Leben genießen. Niall empfand einen Anflug von Neid, immerhin hatte er seine Unbeschwertheit ein Stück weit verloren. Mavis Stimme riss ihn aus den Gedanken und ließ ihn Lächeln. Anscheinend genoß sie seine Gesellschaft und auch er war wirklich froh von seinen Zaubertrankbüchern abgelenkt zu werden.

"Vor meinem Unfall, habe ich das Schwimmen geliebt. Diese völlige Schwerelosigkeit und das Gefühl wenn man untertaucht. Ruhe, Stille, so als wenn die Zeit für einen kurzen Moment angehalten wurde" , sagte er dann ein wenig poetisch und sah Mavis in ihre wunderschönen blauen Augen. "Außer Fischen, habe ich bisher nichts zu Gesicht bekommen und ich bin sehr oft in den letzen Jahren im See geschwommen." , sagte er dann um Mavis die Angst vor dem See zu nehmen. Wenn er ehrlich war, hatte er auch noch nie wirklich darüber nachgedacht, was alles im See lebte. Immerhin war auf den Ländereien von Hogwarts alles möglich. Kurz biss er sich auf die Lippe und sah die hübsche Griffindor an. "Wenn ich ehrlich bin, habe ich es seit dem Unfall nicht mehr probiert, aber wenn ich untergehe, kannst du mich ja rausfischen." , sagte er dann fröhlich und zwinkerte ihr  zu. Niall war nie der Mensch gewesen, der sich etwas nicht zutraute. Doch der Gedanke daran, vielleicht zu ertrinken machte ihm ein wenig Angst. "Vielleicht für den Anfang, dort wo es flach ist?", fragte er dann und sah Mavis zuckersüß an.
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fettnäpfchen?

NIALL MONTROSE & MAVIS CALETTE
im SOMMER 1943?


Mavis zog ihre Stirn in leichte Falten. Sie vernahm Niall's kurze Stille als eigens aufgestelltes Fettnäpfchen, schön verziert und auch mit Leuchtpfeilen versehen, so, dass der Löwin kein Ausweg geboten wurde. Sie trat volle Pulle hinein. Nicht umsonst wurde sie von einigen als Fettnäpfchenmädchen bezeichnet. Egal, wo sich jene versteckt hielten, ihre Fragen waren wie Fettnäpfchenmagnete, die alles, was unangenehm war, auf supermagische Weise anzogen.
Dafür machte ihr zwischenmenschliches Gespür einiges wieder wett. Zumindest konnte sie sich nach dem Fettnäpfchenbeglücken in hohem Ton entschuldigen, ohne auch nur eine Wimper zucken zu lassen.
Den meisten war ja eigentlich bewusst, dass ihre versehentlichen Tiraden keineswegs böswillig bewerkstelligt wurden. Nur jene wie Niall, die das Wesen der Löwin nicht in- und auswendig zu wissen glaubte, konnten das vielleicht etwas falsch verstehen.

Doch als der Charme des Jungen neben ihr beinahe zu sprühen begann, Witz und Humor das Spektakel umso sehenswerter zu gestalten, flog die Sorge über mögliche Beleidigung oder Angriff der Privatsphäre wie ein lockerflockiges Federlein, einfach davon. Sie lachte auf, als die Behindertentoiletten die Pointe seiner Erzählung bildete. Mavis liess vergangene Worte etwas verklingen, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. Dabei blickte sie dem Jungen in gänzlicher Ehrlichkeit entgegen. " Das tut mir sehr leid, was mit dir passiert ist. Es muss schwer sein, damit so offen umzugehen. Falls ich da ein unpassendes Thema angeschnitten habe - .. " nach etwas Luft schnappend glitt ihr Blick für Millisekunden über die Landschaft hinweg, ehe er sich wieder mit der Aufmerksamkeit des Mitschülers schloss, " hast du es mir in der Tat angenehm gestaltet, mich nicht schlecht zu fühlen." Ihr entglitt ein sanftes Lächeln. Einige konnten mit ihrer Art nicht gut umgehen. Themen direkt anzusprechen, darauf hinzuweisen und sich mit den präsenten Konfliktpunkte des Ich's auseinanderzusetzen. Sie wollte aber nicht weiter stochern, weshalb sie ihre Neugierde wie ein unachtsames Hündchen anleinte, brav und rücksichtsvoll sollte es nun neben ihr gehen, nicht vor ihr herspringen.

"Ausserdem piekst das nicht so .. " fügte sie seiner Begründung grinsend an. "Und man muss sich nicht vor Hummel - oder Bienenstichen fürchten " fiel ihr zusätzlich ein.

Der See. Mavis wandte ihren Blick für einen Moment von ihm ab, hoffte damit nicht unhöflich zu erscheinen, genoss aber komplett die Ruhe um sie herum. Flubbs hatte sich im Schatten ihrer Tasche hingepflanzt und brummte nun zufrieden vor sich hin. Die Worte ihres Gegenübers glitten an ihr Ohr und verbildlichten sofort jede Bedeutung. Mavis konnte sich dieses Gefühl der Schwerelosigkeit, der Freiheit ohne Schwierigkeiten vorstellen. Ein wahnsinnig schönes Gefühl, wenn man sich diesem auch bewusst war und es nicht als Selbstverständlichkeit abtat. Der nächste Gedanke liess ihr Herz etwas höher schlagen. Ob Devon es begrüsste, wenn sie sich in einem Badeanzug der Öffentlichkeit pries? In seiner eigenen Abwesenheit wahrscheinlich eher weniger. Aber was war auch schon dabei? Ein bisschen Schwimmen würde keine Probleme mit sich führen.

"Jetzt hast du mich angesteckt!" beschuldigte sie Niall mit engelsgleichem Auflachen. Mit einem einfachen Griff, hatte die Hexe ihren Zauberstab aus der Tasche hervorgenuscht, streckte ihn jetzt in die Luft und flüsterte "Accio schwarzer Badeanzug". Ein paar Sekunden später kam dieser auch schon dahergeschwebt, landete plumsend auf dem ruhenden Kröterich und entlockte diesem ein empörtes Aufquaken. " Aber wir bleiben dort, wo's flach ist .. nicht dass uns irgendwelche Seemenschen mit Futter verwechseln .. " kicherte die Gryffindor und besah sich ihren Badeanzug. Ein Ganzkörperteil, dass Gesäss wie auch Brust komplett abdeckte. Zwei zarte, geflochtene Schnüre wurden zur Befestigung hinter dem Nacken zusammengebunden, goldene Perlen verzierten das 'Schwarze Kleine'. "So, jetzt brauch ich noch einen geeigneten Ort um mich umzuziehen" murmelte die Gryffindor überlegend und sah sich suchend um. Irgend ein Gebüsch wäre praktisch.
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Fischfutter ?  

Mavis && Niall | Sommer 1943 | See




Niall war schon immer eine Frohnatur gewesen, der sich eigentlich immer um die Probleme anderer mehr sorgte als um seine eigenen. Man konnte Mavis regelrecht ansehen, dass sie Angst hatte in ein Fettnäpfchen zu getreten zu sein. Genau genommen war sie das eigentlich auch, aber Niall war viel zu loyal gegenüber Caitlin um zuzugeben, wie es ihm wirklich mit den Konsequenzen des Unfalls ging. Niemals würde er Caitlin in ein schlechtes Licht rücken, denn so wie er vermutete, hatte sie nicht absichtlich den Pfeil auf ihn gerichtet. Auch wenn ihm die Frage nach dem Warum immer auf der Zunge brannte, hatte er sich bisher noch nicht getraut Caitlin danach zu fragen. Wahrscheinlich hielt die Angst ihn auf, die Angst davor zu hören zu bekommen, dass es Absicht war. Noch nie hatte er mit Caitlin über das Geschehene geredet. Niall wollte am liebsten nur noch vergessen, doch der Schmerz in seinem Bein, der teilweise bei jedem Schritt zu spüren waren erinnerte ihn. Der Schmerz ließ nicht zu, dass er abschließen konnte mit dem Thema. Die äußerlichen Wunden waren verheilt, doch seine innerlichen würde er wahrscheinlich noch lange behalten.

Die meisten Menschen, die  Niall nach dem Unfall wieder gesehen hatte, schauten ihn durchtrieben von Mitleid an. Sie traten ihm nicht mehr so gegenüber wie vorher, sie hatten Angst ihn zu verletzen oder etwas falsches zu sagen. Sodass die Unterhaltungen meistens krampfhaft von statten gingen. Seine Mitschüler tuschelten, wenn er nicht dabei war und stoppen ihre Unterredungen, wenn er dazu kam. Bildete Niall es sich nur ein oder sprachen sie über ihn? Mavis jedoch sah ihn mit einer solchen Ehrlichkeit in die Augen, dass Niall kurz die Fassung verlor. Seine Gesichtszüge entglitten ihm und um die Situation zu retten räusperte er sich und strich sich mit den Fingern durchs Gesicht. "Das ist nett von dir Mavis, aber ich komme damit zurecht. Wenn jede Lebensgeschichte nur positiv geschrieben werden würde, wäre es ganz schön langweilig auf der Welt.", sagte er dann und versuchte Mavis nicht anzusehen. Bei seinen anderen Mitschülern fiel es leicht, die Fassade aufrecht zu erhalten, doch die hübsche Griffindor löste etwas in ihm aus. Das Bedürfnis ihr einfach jede Einzelheit zu erzählen, schrie in ihm auf. Es war schwer dieses Verlangen zu zügeln. "Warum solltest du dich auch schlecht fühlen?" , fragte er sie dann und sah sie durchdringend an. "Du kannst ja nichts dafür, man gewöhnt sich schnell dran, dass man jetzt sogar langsamer ist als der alte Pringel" , sagte er lachend und ahmte einen typischen Gesichtsausdruck des alten Hausmeisters von Hogwarts nach.

"Auf der Decke ist es wirklich gemütlicher." , stimmte er Mavis dann zu und freute sich, dass sie sich mit seiner Leidenschaft anstecken ließ. Gott sei dank, hatte er unter seiner Stoffhose schon eine Badehose. Als er langsam aufstand um wenigstens ein bisschen Eleganz in den Vorgang zu bringen, beobachtete er Mavis wie sie ihren Badeanzug herzauberte. Ein Lächeln entglitt ihm, als dieser auf ihrer Kröte landete. Diese gab nämlich einen sehr merkwürdigen Laut von sich, den Niall so noch nie gehört hatte. "Witzig dein Haustier. , bemerkte er dann und amüsierte sich noch ein wenig über den Kröterich. Als er nun endlich auf zwei Beinen stand, knöpfte er seine Hose auf. "Gut, dass ich meine schon drunter habe." , sagte er dann und sah sich mit ihr nach einem geeigneten Ort um. "Schau, dahinten da dürfte dich keiner sehen und glaubst du wirklich, dass im See Seemenschen wohnen?." , fragte er dann und zeigte auf einen großen Busch in der Nähe. Die Vorstellung, dass wirklich Seemenschen dort unten lebten und sie vielleicht in die Tiefe reißen würden, ließ ihn schlucken.

So zügig es ging zog Niall seine Stoffhose aus und versuchte die Narbe an seinem Bein nicht anzusehen. Sie sah furchtbar aus und er ekelte sich jedes Mal, wenn er sie sehen musste. Innerlich hoffte er auch, dass Mavis sie nicht sehen würde. Der magische Pfeil hatte einiges angerichtet. Schnell entledigte er sich noch seinem Hemd und wandte sich noch kurz an Mavis. "Ich lauf schon mal vor, du wirst mich eh einholen" , sagte er dann lachend und humpelte los.
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baderausch  

NIALL MONTROSE & MAVIS CALETTE
im SOMMER 1943?


Doch dieses Mal schien ihr das Glück entgegenzuspielen und ausnahmsweise nicht über sie hinweg. Zufrieden löste sich die leichte Spannung, welche sich unauffällig über Mavis körper gezogen hatte, wieder zurück und hinterliess ein wohligwarmes Gefühl, vielleicht auch etwas Sicherheit, denn nun wusste sie Bescheid: Niall würde keineswegs anfangen herumzuschreien oder tobend mit Steinen nach ihr werfen. Das war eine ungemeine Erleichterung wenn sie daran dachte, dass ihr das alles bereits passiert war.
Mavis bedachte sich stumm ihr Gegenüber. Natürlich entgingen ihr die entgleitenden Gesichtszüge, das unsichere und schwache Räuspern nicht. Es waren Anzeichen dafür, dass einiges von dem Schmerz der sein Bein verursachte, noch tief in seiner Seele brannte. Und dabei war nicht vom physischen Schmerz die Rede.

Sie lächelte ihm dabei verständnisvoll und gütig entgegen. Es lag in ihrer Natur, den Menschen zuzuhören und sich ein Bild über ihre gegenwärtige Situation zu machen. Vielleicht war das ein Weg, den sie beruflich einschlagen konnte - es würde ihr bestimmt einfach fallen. Die Augen, die jetzt versuchten ihrem Blick Stand zu halten blickten ihr durchdringend entgegen. So als wäre es jetzt ihr Part, die Seele zu entblössen. Darin jedoch, war die hübsche Gryffindor nicht sonderlich gut. Von sich selbst zu erzählen fiel ihr schwer.
"Da werden dir einige Künstler rechtgeben .. " schmunzelte sie sachte auf, währenddem eine milde Brise mit ihrem Haar spielte. "gryff>Nunja, ich drücke es jetzt einmal vorsichtig aus" begann sie ihre Erklärung zögerlich .." Ich bin ein wahnsinnig unsensibler Mensch, manchmal .. " murmelte sie leise und kräuselte dann ihre Lippen. "Zumindest frag ich oft Dinge, die viel zu persönlich sind und krieg dann immer böse Blicke, wildes Handgefuchtel oder Schlimmeres um den Kopf geschleudert" seufzte die Gryffindor und unterdrückte gerade noch so ein lautes Auflachen.

"Flubber ist der beste!" bestätigte sie ihrem neugewonnen Kumpanen und grinste breit. Natürlich ist Devon genau so gut. Aber das würde Niall wahrscheinlich weniger interessieren. Wobei - ihr Kröterich erschien vielen Leuten nicht unbedingt so interessant und bemerkenswert genial, wie er ihr selbst erschien. Innerlich zuckte Mavis die Achsen. Flubber war einmalig und das durfte gerne jeder wissen. "Er kann super Zauberschach spielen - falls dir also einmal langweilig ist .. " meinte sie dann voller Stolz und blickte anschliessend in die angedeutete Richtung, wo sich die vermeidlich beste Umkleidekabine befinden sollte. Urgh, Hoffentlich sprangen da keine kleinen Viecher herum, die ihr unter den Badeanzug krabbelten.

Mühselig rappelte sie sich auf und sah Niall zu, wie er sich in Richtung Strand aufmachte. Sie selbst begutachtete noch einmal den Strauch, der hoffentlich auch gänzlich vor neugierigen Augen schützte und hüpfte mit grossen Schritten über die grüne Wiese.
Im Schutz von grossen, grünen Blättern, brachte die Gryffindor es tatsächlich fertig, sich umzuziehen und dabei nur ein einziges Mal auf ihrem Hinterteil eine Zwischenlandung zu machen. Fast schon stolz trat sie heraus, aus dem Schutz und eilte zurück zu ihrem Plätzchen. Dort krallte sie sich kurzerhand die aufregend auffiepende Kröte und watschelte Niall hinterher.

Am Ufer angelangt, setzte sie Flubber zwischen ein wenig Schilf und ähnliches Gepflanze. Unbefangen hielt sie Niall ihren Arm als Stütze hin. " Wollen wir?" fragte sie mit funkelnden Augen, und konnte es kaum erwarten in das kalte Wasser zu entgleiten.
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Plitsch Platsch

Mavis && Niall | Sommer 1943 | See





Niall war ja dafür bekannt, dass er einen wirklich guten Humor hatte. Die Eigenschaft andere Leute gerne zum lachen zu bringen, half ihm in einer jetzigen Situation sehr gut weiter. Unangenehme Fragen konnte er einfach mit lustigen Sprüchen kontern. Mavis erklärte ihm, dass sie manchmal unangemessene Fragen stellte, doch Niall nahm ihr das auf keinen Fall übel. Natürlich könnte man das Ganze noch charmanter verpacken, aber Niall mochte ehrliche Menschen sehr gerne. Immerhin wusste man dann, woran man bei seinem Gegenüber war. "Da brauchst du keine Angst zu haben, da bin ich wirklich nicht der Typ Mensch für" , beruhigte er sie dann mit sanfter Stimme. "Ich würde mich selbst auch mit Fragen bombadieren, immerhin sieht man nicht all zu oft so einen Krüppel wie mich", er lachte herzlich und versuchte Mavis das Gefühl zu geben, dass er es ihr überhaupt nicht übel nahm. Nach einem kurzen überschwinglichem Moment, sah er sie aber etwas ernster an. "Weißt du, im Moment bin ich einfach nicht in der Lage darüber zu sprechen, ich will alles einfach nur vergessen", flüsterte er dann fast und sah sie ruhig an. Ja, am liebsten würde er es verdrängen, doch die Schmerzen und das Humpel ließen es ihn spüren. Mit jedem Schritt wurde Niall wieder bewusst, dass er nie wieder der Alte sein würde.

Niall sah auf den Kröterich und musterte ihn einen Augenblick, für Kröten hatte er sich bisher eigentlich noch nicht begeistern können, doch vielleicht würde Flubber ihm ja die Augen öffnen. "Zauberschach?", fragte er dann und sah Mavis belustigt an. "Ich weiss nicht so Recht, wie will man jemand anderem erklären, dass man von einer Kröte geschlagen wurde, besonders Jimmy würde das köstlich amüsieren", er grinste breit und versuchte sich bildlich vorzustellen, wie ihn sein Ravenclaw Freund auslachte. Immerhin war er der Leiter, der Zauberschach AG. Niall war nämlich wirklich nicht besonders begabt in diesem Spiel. "Ich bin wirklich nicht gut in diesem Spiel und irgendwie finde ich es auch ganz schön babarisch.", gab er dann zu und dachte an die vielen Stunden, die er damit verbracht hatte dieses Spiel zu lernen.

Als er sich dann zum Wasser aufmachte, überlegte er kurz ob er nicht einen Blick zurück wagen könnte. Zu dem Busch, wo Mavis sich umzog. Er grinste frech bei dem Gedanken, eigentlich war er wirklich ein ganz schöner Haudegen. Doch ihn hatte ein wenig der Mut verlassen beim flirten. Das Selbstvertrauen war futsch und somit fühlte er sich selbst in der Kumpelrolle sehr gut aufgehoben. Dennoch musste er zugeben, dass Mavis wirklich eine Schönheit war. Vor dem Unfall hätte er sie bestimmt um ein Rendezvous gebeten, doch wer würde schon mit ihm ausgehen?
So war er nun in seine Gedanken versunken und erschrak fürchterlich, als Mavis ihn ansprach. Einen Moment sah er wirklich verwirrt drein, doch als er seine Gedanken soweit geordnet hatte, lächelte er unbefangen und harkte sich bei Mavis ein. "Das ist sehr nett von dir.", bemerkte er dann und fühlte sich ein wenig wie eine Frau der man den Arm anbot. Ein wenig befremdlich die Situation, doch da musste er sich wahrscheinlich noch dran gewöhnen.

Langsam ging er auf das Wasser zu, ein wenig mulmig war ihm schon zumute, doch nun gab es kein zurück mehr. Seine Zehen berührten das angenehm kühle Wasser und dann gab es für ihn kein Halten mehr. Er wusste einfach, dass er es schaffen wurde.
Somit harkte er seinen Arm aus und ging alleine weiter, so lange bis er brusthoch im Wasser stand. "Herrlich....", , sagte er dann und genoss sichtlich das schöne Wetter.


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baderausch  

NIALL MONTROSE & MAVIS CALETTE
im SOMMER 1943?


Als Niall den Ausdruck 'Krüppel' für seine eigene Beschreibung verwendete, zuckte Mavis kurz zusammen. Ihr schossen Fragen in den Kopf, die sie absolut gar nichts angingen. Aber sah er sich wirklich so? Als Krüppel? Nur weil er ein kleines Manko hatte? Ein Manko das, nebnbei erwähnt, nur körperlich war und nicht charakterlich. Charakterliche Mankos waren für die Gryffindor die Schlimmsten. Aber jeder betrachtete das anders. Und für Niall war sein Manko bestimmt das Schlimmste. "Du bist doch kein Krüppel" musste sie dann aber trotzdem anmerken. Er sollte sich nicht weniger wertvoll fühlen als andere. Eher im Gegenteil. Niall hatte eine gute Portion Humor parat um mit dieser Situation umgehen zu können. Andere würden einen weniger positiven Weg einschlagen. Man sollte ihn eher bewundern, dass er diese Kraft aufbrachte und sich nicht gänzlich einer Eigenmitleidswelle hingab. Viele denen etwas in dieser Art passierte, konnten dieses temporär angelegte Verhalten nicht mehr ablegen. Und das wiederrum deutete auf charakterliche Schwäche. Niall war nicht schwach.

Nein, schwach eindeutig nicht, aber anscheinend ziemlich schreckhaft? Denn als sie neben ihm auftauchte und ihn lachend ansprach, zuckte er erschrocken zusammen und zog dabei eine fürchterliche Grimasse. So, dass Mavis nicht anders konnte als laut los zu prusten. Sie beugte sie hielt ihren Bauch und brach schliesslich in schallendes Gelächter aus. "Das war filmreif!" kicherte sie atemlos und schüttelte ungläubig den Kopf.
Die Beruhigung kam dann mit dem Thema Flubbs. Stolz nickte sie und liess ein breites Grinsen auf ihren Zügen auftauchen. Nicht jeder besass eine so intelligente Amphibie wie sie. Mavis wusste gar nicht, wie es überhaupt möglich war, dass Flubber so ausgezeichnet Zauberschach spielen konnte oder gar, wie die Figuren verstanden, was er da quakte und seine Feldzüge daraufhin ausführten.
Dass man sich schämen könnte gegen Flubber zu verlieren, war der Gryffindor nicht in den Sinn gekommen. Denn grundsätzlch keiner gewann gegen Flubber. Auch nicht der Leiter des Schachclubs. Jimmy Heather.
"Nicht einmal Jimmy schafft das - von dem her" flötete Mavis aufklärend. Einmal war sie im Glauben gewonnen zu haben durch das ganze Schloss gerannt und hatte dies jedem erzählt, ganz unabhängig davon ob er es wissen wollte oder nicht. Professor Dumbledore hatte ihr sogar schmunzelnd gratuliert!

Nundenn, jetzt war aber keine Zeit für Plauderstündchen, jetzt galt es den schwarzen See zu erobern! "Ich versuche grundsätzlich immer nett zu sein" scherzte das Mädchen amüsiert und bestaunte den Mitschüler, als er sich von ihr löste und vorsichtige Schritte in Richtung See nahm. Auch um ihre Füsse zog sich das erfrischend kalte Wasser wie ein sanfter Schleier, der nicht nur von Hitze sondern auch jeglicher Sorge befreite. "Wuahh - nicht so schnell" kicherte Mavis und rannte Niall nach. Dabei spürte sie unter ihren Füssen überraschenderweise keine kleinen Steine oder sonstiges Unangenehmes, sondern den feinsten Sand, den man sich vorstellen konnte. Wie herrlich!
Nachdem sie sich gänzlich, zumindest bis zu den Schultern, hineingetraut hatte, schwamm sie mit ein paar Armzügen zu ihrem neuen Kumpanen. "Sagmal!" stuppste sie ihn mit neugieriger Stimme an. "In welchem Haus bist du eigentlich? Ich hab dich irgendwie zuvor noch nie wirklich gesehen"
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wohlfühlend  

Mavis && Niall | Sommer 1943 | See





Das Mavis ihn anders wahrnahm, als er selbst, konnte er sich kaum vorstellen. Man konnte seinen Zustand nicht verschönern, er war nun mal ein Krüppel. Natürlich konnte man für Krüppel ein schöneres Wort wählen, sowie Gehbehinderter oder körperlich Beeinträchtigter. Niall zog es aber vor sich selbst Krüppel oder Hinkejoe zu nennen. So bot er den anderen keine Gelegenheit, ihn so hinter seinem Rücken zu nennen.
Erst wenn Niall ganz sicher war, dass er alleine war konnte er weinen und sich selbst bedauern. Besonders schlimm war es, wenn ein Quidditchspiel anstand. An solchen Tagen würde er sich am liebsten irgendwo einschließen und erst am Ende des Tages wieder auftauchen. Es fehlte ihm einfach so sehr. Mavis versuchte ihm klar zu machen, dass sie ihn nicht als Krüppel ansah, doch Niall schüttelte kaum merklich den Kopf. "Genau genommen bin ich ein Krüppel. Ein körperlicher Krüppel. Doch die Tatsache, dass ich nicht mehr richtig laufen kann und vor allem kein Quidditch mehr spielen kann, macht mich auch zu einem seelischen Krüppel." , sagte er dann gefasst. Dieser Unfall hatte Niall gezeigt wie sehr man doch die Kleinigkeiten des Alltags genießen und wertschätzen sollte. Als Kind hatte er immer gemeckert, wenn seine Eltern mit ihm eine Wanderung unternommen hatten. Heute würde er alles dafür geben, eine lange Wanderung unternehmen zu können. Er seufzte ein wenig und sah Mavis in die Augen. "Genieße es, die kleinen Dinge des Lebens. Es kann sich alles so schnell ändern" , sagte er dann mit einem Lächeln auf den Lippen.

Mavis brach in schallendes Gelächter aus, während Niall versuchte sich von seinem Schreck zu erholen. Eigentlich war der junge Hufflepuff nie wirklich schreckhaft gewesen, doch seit dem Tag im Wald hatte sich dies geändert. Zum Lachen fand er die Situation nicht gerade, doch er riss sich zusammen. Mavis zu Liebe und weil sie einfach nichts für seine derzeitige Situation konnte. " Du hast dich aber auch angeschlichen, kannst doch einen armen jungen Mann nicht so erschrecken." , scherzte er dann und rang sich zu einem Lachen durch. Er hoffte, dass Mavis nicht merkte, was wirklich in ihm vorging. Wenn die hübsche Griffindor ihn  ansah, hatte er das Gefühl, ein offenes Buch zu sein.
Niall konnte nicht glauben, was Mavis ihm erzählte. "Die Kröte würde Jimmy schlagen?", fragte er erstaunt und sah sich die Kröte noch einmal genau an. "Wen hast du denn da verwandelt? Gib es zu, einen Zauberschachweltmeister", scherzte er und  grinste dabei frech. Niall konnte zwar nicht glauben, dass Flubber Jimmy besiegen würde, aber warum sollte Mavis ihn anlügen. Zu gerne würde er das Gesicht seines Ravenclaw Freundes sehen, wenn der Kröterich ihn Matt setzte. Niall lachte innerlich. "Jetzt bin ich irgendwie neugierig, ob Rio meine Eule, vielleicht auch ein verborgenes Talent hat. Vielleicht kann er ja die Gestalt verändern, in einen Rollstuhl zum Beispiel." , sagte er und prustete bei der Vorstellung wie Rio sich verwandelte laut los. "Aber ich glaube außer Eulenkekse erschlingeln, hat er nicht wirklich viele Talente", , stellte er dann fest, als er sich dann ein bisschen beruhigt hatte.

Das Wasser umgab Niall und er merkte, wie seine Laune immer besser wurde. Eine angenehme Abkühlung bot das Wasser außerdem. Natürlich war Niall wieder der erste im Wasser gewesen, das war schon als Kind immer so gewesen. Sobald Niall Wasser sah, gab es für ihn kein Halten mehr. "Das du nett bist, kann ich bisher nur bestätigen." , sagte Niall und lächelte Mavis an. Eigentlich wollte er heute sein Wissen in Zaubertränke auffrischen, aber die Begegnung mit Mavis war wirklich eine willkommende Abwechslung.
Niall war mittlerweile noch ein Stück weiter hinaus gegangen. Nur noch auf Zehenspitzen konnte er stehen. "Du rettest mich, wenn ich absüppel oder?" , fragte er dann vorsichtshalber noch einmal nach. Mavis kam zu ihm geschwommen und fragte ihn in welchem Haus er war. "Na Hufflepuff", antwortete er spielerisch entsetzt und lächelte dann.

Plötzlich jedoch verlor er den Boden unter den Füßen und tauchte unter. Das kühle Nass traf auf seinen überhitzten Kopf. Unglaublich angenehm, so fand Niall. Einen Moment brauchte er, bis er sich traute sein Bein zu bewegen. Doch es klappte überraschend gut, in Verbindung mit Armen und Beinen, war er schnell wieder über der Wasseroberfläche. Er schnappte nach Luft und sah Mavis dann entschuldigend an. Niall klebten seine nun nassen Haare im Gesicht, die er mit einer gekonnten Handbewegung aus dem aus dem Gesicht wischte. "Entschuldige, auf einmal war der Boden weg", sagte er dann und lächelte entschuldigen.
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der kleine Schreck  

NIALL MONTROSE & MAVIS CALETTE
im SOMMER 1943?


" Nun gut -" erwiderte die Gryffindor etwas pikiert aber bemüht dies zu verstecken, "Krüppel unterliegt dann wohl einer individuellen Definition" denn in ihren Augen war er klipp und klar kein 'Krüppel'. Dennoch konnte sie nachvollziehen, dass er sich selbst als solchen betrachtete. Immerhin war er stets davon betroffen zu humpeln und - den ihm anscheinend sehr wichtigen Sport - Quidditch nichtmehr ausüben zu können. Belastend zeigte sich solch ein Schicksal natürlich immer. Aber es war auch überwindbar, annehmbar und manchmal konnte es einem sogar den richtigen und wirklich wichtigen Weg des Lebens aufzeigen. "In der Tat ein sehr kluges Sprichwort" stimmte sie ihm zu und erwiderte das Lächeln und den unvoreingenommenen Blickaustausch herzlich. Ihre Neugierde versteckte sie unter einem kleinen Räuspern, denn ganz eindeutig entspräche es ihrem Wesen, seiner Auffasung nach selischem Krüppel auf den Grund zu fühlen. Doch hielt sie es in diesem Augenblick für unangebracht. Sie hatte ihn bereits genug aufgewühlt und wollte nicht noch mehr herumstochern.

Für einen Augenblick, noch während das Lachen über ihre Lippen quoll, bemerkte sie den Schmerz in Nialls Augen. Und sie wusste dass dieser nicht physisch war. "Tut mir echt leid" entgegnete sie ihm deshalb. Ob er verstand, dass damit nicht das Erschrecken gemeint war? Sie würde es sehen.
Das ungläubige Gesicht seinerseits jedoch, lenkte die feine Gryffindor augenblicklich von ihren Gedankengängen ab. Etwas, das ihr oft passierte. So konnte man sie unglaublich gut an der Nase herumführen oder ihr gezielt eine Antwort verwehren. In dem man etwas neues, spannendes erzählte, so dass ihre Neugierde nur so kitzelte und keine Rücksicht auf Logik und Verstand nahm, wenn sie losraste um alles zu erfahren. " Na klar! Nur damit ich mit ihm angeben kann" prustete Mavis also entzückt los und stellte sich vor, was für ein mächtiger Zauber dazu nötig war, ein Zauberschachmeister in eine Kröte zu verwandeln.
"Uhja! lass uns das einmal herausfinden!" quietschte die Brünette erfreut und strahlte auf. Innerlich bahnte sich schon eine Liste auf mit Talenten, die sein Kauz aufzeigen könnte. Herauszufinden was Rio wirklich draufhatte, würde ein grosser Spass werden!

Auf seine Worte zu ihrer Nettigkeit murmelte die Gryffindor Unverständliches. Ihr waren Komplimente oder Schmeicheleien nicht angenehm, auch wenn die Wertschätzung derer nur gering minder ausfiel.
"Mach das lieber nicht!" grinste sie ihm entgegen. Dieser Scherz entlockte ihr sogar ein kleines Auflachen - welches dann aber aprupt vom Tod getroffen wurde, als Niall sich des Rechtes bediente ihr den aufgebundenen Bären auch reell vorzuführen. Augenblicklich stiess das Mädchen schrille Laute aus, der Schreck hatte sich in ihrem Nacken platziert und paralysierte ihren Körper für einige Millisekunden, ehe ihre Beine wieder wussten, dass sie Beine waren und sich zu bewegen hatten um über Wasser zu bleiben. Gerade als dieses Fünkchen übersprang, tauchte auch Niall wieder aus dem angenehmen Kühl des Wassers auf. "Merlin!" kreischte Mavis, noch immer sichtlich schokiert. "Dieses Mal hast du mich ziemlich erschreckt!" äusserte sie ausser Atem und zog dabei eine Grimasse, die ganz bestimmt seiner Vorherigen glich.

Mit zwei Armzügen gelangte sie jedoch zu ihm und musste feststellen, dass ihre Füsse den Boden nicht einmal mit gestreckten Zehenspitzen ertasten konnten. Urgh, das war tief. Zu tief. "Lass uns vielleicht wieder ein Bisschen rausschwimmen. Mir ist's lieber, wenn der Boden nicht im endlosen verschwindet" antwortete sie also vorsichtig und hoffte damit nicht als Spassbremse angesehen zu werden.
Eigentlich war Calette immer stets höflich und wartete auf Antworten, dieses Mal jedoch überliess sie ihrem Zeitgenossen keine Möglichkeit dazu - denn schon liess sie das Wasser in kraftvollen Bewegungen um ihren Körper tanzen, bis auch für ihre, doch ziemlich stattliche Grösse, der feine Sand unter ihren Füssen wieder fühlbar war.


ZEITSPRUNG
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Freedom

Mavis Calette && Niall Montrose | Sommer 43| Quidditchfeld





Als Niall diesen Morgen die Augen aufschlug und das Bett verließ, stellte er wieder einmal fest, wie wenig von seiner Lebensfreude noch in seinem Körper schlummerte. Es fiel ihm schwer in Gang zu kommen, was vielleicht auch daran lag, dass er nicht mehr so viel Sport machen konnte. Niall hatte sich noch immer nicht mit seinem neuen Schicksaal abgefunden, immer noch hatte er Hoffnung irgendwann der Alte zu sein. Als wenn alles nur ein böser Traum gewesen wäre. Voller Unlust machte er sich im Waschraum frisch und zog sich seine Schuluniform an. Merlin sei dank, musste er heute nicht in den Unterricht, freie Tage, wie heute hatte er eigentlich immer mit Sport treiben und lernen verbracht. Aber sogar zum lernen hatte er keinen Antrieb mehr. Nichts schien ihm mehr einfach von der Hand zu gehen, so wie es früher der Fall war. Niall zog sich immer mehr zurück, auch seinen Freunden und Bekannten ging er soweit er konnte aus dem Weg. Vor ihnen musste er ja den glücklichen und lustigen Niall mimen. Somit suchte er immer öfter die Einsamkeit.
Langsam ließ er sich auf sein Bett sinken, es war recht früh am Morgen, sodass noch völlige Stille im Schlafraum herschte. Die Anderen zogen es vor an freien Tagen auszuschlafen und den Tag etwas später zu beginnen. Niall betrachtete eine Weile gedankenverloren seine Zimmergenossen, bis sein Blick schließlich auf seinem Besen hängen blieb. Seine Mundwinkelwinkel zuckten ein bisschen und formten sich zu einem Lächeln. Sein Besen. Sein Ticket zur Freiheit. Die schönen und einzigartigen Gefühle stiegen in ihm auf, genau die Gefühle, die er beim Quidditch immer so genossen hatte. Einen Moment schloss er die Augen und ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen.

Als er die Augen wieder öffnete hatte er einen Entschluss gefasst. Schnell setzte er sich wieder auf und stand mühsam auf. Heute war wieder einer dieser Tage, an denen sein Bein sehr schmerzte. Niall ging zu seinem Besen und berührte ihn. Das hatte er nicht mehr getan, seit seinem Unfall. Wieder kam ein Lächeln über seine Lippen. Einen Moment zögerte er noch, doch dann griff er beherzt zu und machte sich leise mit seinem Besen auf den Weg zum Quidditchfeld. Auch dort war er seit seinem Unfall nicht mehr gewesen.

Auf dem Weg begegnete er Niemandem, deswegen hatte er wahrscheinlich Glück auf dem Feld alleine zu sein. Zuschauer wollte er gewiss nicht haben bei seinem ersten Flugversuch nach einer gefühlten Ewigkeit. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es leider auch, bis er endlich am Quidditchfeld ankam. Sein Atem ging schwer, da das Humpel auf die Dauer echt anstregend wurde. Aber endlich war er am Rande des Grasens angekommen. Niall ließ seinen Blick über das Spielfeld und die Tribünen schweifen und erst als er sicher war, alleine zu sein, betrat er den Rasen. Auch hier stiegen sofort Gefühle in ihm hoch, die seine Laune besserten. Auf diesem Quidditchfeld hatte er sehr viel Zeit verbracht und die Erinnerungen quollen nur so in ihm hoch. Die tobenden Zuschauer, die Aufregung vor dem Spiel, der Stadionsprecher und natürlich das unverwechselbare Gefühl wenn 10 Punkte für seine Mannschaft erreicht hatte.


Er ging ungefähr bis zur Mitte, bis er stehen bließ und abermals seinen Blick schweifen ließ. Nun stieg er umständig auf seinen Besen auf. Jetzt stand Niall dort etwas verlassen, denn er traute sich nicht die Füße vom Boden abzustoßen. Ein bisschen kam er sich vor wie bei seiner ersten Fugstunde. Eine ganze Weile stand er nun da, bis er sich endlich entschloss weiter zu machen.
Er stiess die Füsse vom Boden ab und tatsächlich schwebte er für einen kurzen Moment. Glückgefühle stiegen in ihm auf, bis er das Gleichgewicht verlor und unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wurde. Niall fiel unsanft auf den Rasen des Feldes und blieb einfach liegen. Er hatte sich nicht unbedingt wehgetan, doch er blieb einfach mit offenen Augen liegen und sah in den Himmel.
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smelling dreams


NIALL MONTROSE AND MAVIS CALETTE
IN SUMMER 1942 AT THE QUIDDITCH FIELD


Frische Morgenluft wehte der Löwin um die Nasenspitze. Ihre Wangen hatten bereits ein lebendiges Rot angenommen, und in ihrem Mund spürte sie eine beissende Trockenheit. Sie sass auf einem Besen, der nicht nur aufgrund seines speziellen Polsterungszauber besonders war. Nein, er war ein handgefertigtes Stück, wahrscheinlich noch aus dem letzten Jahrhundert. Aber wunderschön. Ein dunkles Holz, das Modell eines Silberpfeils und die sonderbare Gravur, die an der Grenze zum Schweif um den Stiel herum verlief, verliehen dieser Antiquität Charme und Sympathie. Mavis Lippen zeigten jedes Mal ein Lächeln, wenn ihr Augenmerk daran vorbeiflog. Sie hatte ihn von ihren Grosseltern geerbt, was sie mit Stolz erfüllte und wohl auch der Grund für die sorgsame und achtsame Pflege des Besens war.

Es war noch früh. Aber das störte nicht weiter. Eigentlich konnte Mavis an freien Tagen gut ausschlafen. Doch dieser Tag, dieser Tag war anders. Sie hatte unruhig in ihrem Bett gelegen, die Nacht war aufgrund ihrer Regelschmerzen fast unerträglich gewesen. Und so hatte sie noch im Morgengrauen entschlossen, sich ein wenig abzulenken. Und wie konnte das bitte besser gelingen, als mit einem Besenritt durch den Sonnenaufgang?
Sie war bis weit auf den Schwarzen See hinausgeflogen, hatte  die frische, raue Luft geniesserisch eingesogen und das rotviolette Spektakel mit grossen Augen betrachtet.

Doch nun kreiste sie um das Schloss herum und steuerte bald auch das Quidditchfeld wieder an. Ihre Finger wurden nämlich allmählich zu kleinen Frostbeulen, auch wenn sie mitten im Sommer waren, die Temperaturen zu dieser Jahreszeit waren im schottischen Gebirge zu diesen Stunden nicht sonderlich milde. Zumindest nicht hier oben.
Zu ihrer Überraschung erkannte sie einen kleinen, dunklen Punkt auf dem Rasen des Feldes. Sie lehnte sich etwas nach vorne um  über die Tribühnen zu fliegen, ehe sie beobachtete, wie die Figur auf einen Besen stieg, einige Sekunden lang etwas schwebte und dann wie ein Sack voller Kartoffeln einfach zurück auf den Boden plumpste. Falls das eine Übung sein sollte, war sie wohl nicht wirklich gelungen. Mit natürlicher Leichtigkeit landete die Gryffindor einige Meter von der Gestalt, die sie nun freudig Lächelnd als Niall Montrose identifizierte. Er gehörte dem Hause der Dachsen an und hatte ihr vor nicht allzulanger Zeit Flubber zurückgebracht.

"Niall, Hey!!" rief sie löwenstark und rannte zu ihm hin. "Kann ich dir aufhelfen?" fragte sie und lehnte sich über den Jungen, der mit offenen Augen einfach nur im Gras lag und in den Himmel starrte.
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Abgestürtzt


Mavis Calette && Niall Montrose | Sommer 43| Quidditchfeld





Niall lag eine ganze Weile einfach nur so da. Die Enttäuschung in seinen Knochen und die Wut über seine derzeitige Situation drückten ihn auf den Boden. Unfähig sich zu bewegen und noch ein wenig benommen vom Sturz starrte er in den Himmel. Die Wolken am Himmel zogen ziemlich schnell an ihm vorbei, genau wie seine Gedanken. Eigentlich zeichnete sich Niall immer wieder durch seinen Ehrgeiz aus, doch in diesem einen Moment hatte er keine Kraft mehr aufzustehen und es erneut zu versuchen. Plötzlich empfand er völlige Leere und eine Gänsehaut zog sich über seinen Körper. Niall merkte wie seine Fäuste sich ballten und einen Lidschlag später merkte er die Wut in sich aufsteigen. Er trommelte mit seinen Fäusten auf den Boden und schrie so laut er konnte. Für Außenstehende würde er wahrscheinlich aussehen wie ein trotziges Kind, doch Niall hatte seine Gefühle gerade nicht mehr im Griff. Zu oft hatte er sie zurück gehalten, zu oft den fröhlichen jungen Mann gemimt. Doch jetzt in diesem Moment konnte man ganz tief in sein Herz blicken.

Als seine Stimme verstummte, atmete er schwer und kämpfte gegen die Tränen an. Eine Mischung aus Wut und Traurigkeit durchtrieben ihn und sorgten dafür, dass er sich vollkommen hilflos vorkam. "ICH HASSE DICH DAFÜR" , schrie er aus voller Kehle und dabei rollte ihm eine Träne der Wut über die Wange. Natürlich meinte er seine kleine Schwester mit dieser Anrede. Niall hatte noch nie in seinem Leben so einen Hass empfunden, gegen sich selbst und gegen seine Schwester, die er eigentlich über alles liebte. Wieder schlug er mit den Fäusten auf den Boden. "ICH WILL MEIN LEBEN ZURÜCK" , schrie er wieder aus voller Kehle. Das er dabei Zuschauer haben könnte interessierte ihn gerade weniger. Erst als er einen stechenden Schmerz in seinen Händen merkte verflog seine Wut wieder ein bisschen. Dieser Gefühlsausbruch war bitter nötig gewesen.

Plötzlich hörte er wie Jemand neben ihm landete. Schnell wischte er sich die Träne aus dem Gesicht und setzte ein Lächeln auf. "Mavis.." , sagte er dann und richtete sich auf. "Ich bin umgefallen und einfach liegen geblieben. Dachte eine kleine Pause tut mir ganz gut" , schwindelte er dann ein bisschen und grinste dabei frech. Insgeheim hoffte er, dass sie den Flugversuch nicht gesehen hatte. Niemand sollte merken, wie schwach er eigentlich war. "Genießt du den schönen Morgen oder hast du schon wieder deine Kröte auf mich angesetzt?" , fragte er sie dann grinsend und streckte ihr die Hand entgegen, damit sie ihm aufhelfen konnte. Flüchtig fiel sein Blick auf seinen Besen, der einige Meter neben ihn ins Gras gefallen war. Diesen würde er wohl jetzt nicht mehr brauchen. Er zog die Augenbrauen hoch und dachte einen kurzen Moment über eine Quidditchmannschaft mit und für Behinderte nach. Doch leider schien er der Einzige im Schloss mit diesem Problem zu sein. Er seuftzte leise und wandte sich dann wieder Mavis zu.
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Sie lächelte zuversichtlich, als er sich aufrichtete. Wie ein etwas zielloser Trottel stand sie da und streckte ihm die Hand hin.
Mavis war sich in diesem Augenblick nicht ganz bewusst, ob sie richtig gesehen hatte. Noch während ihrer Landung hatte sie Ausrufe gehört, die nicht so ganz zu dem Niall passte, den sie kennengelernt hatte. Auch das Wälzen und Zappeln am Boden hatte sie beim Aufheben ihres Besens nur aus den Augenwinkeln erhascht. Es konnte also genau so gut sein, dass sie sich das einfach eingebildet hatte.
Doch die Träne, die Träne hatte sie mit beiden Augen gesehen; Nur ging alles so schnell, dass sie im nächsten Moment zögerte.

Sie atmete tief ein, war noch etwas auf Trab vom Fliegen, und wollte gerade nachfragen ob alles in ordnung war, als auch schon Worte vom Hufflepuff erklangen. "Ja, eine Pause habe ich mir auch gegönnt." stieg sie in die Phrase ein und griff seine Hand, um ihn hochzuziehen. "Es ist schrecklich, in letzter Zeit finde ich kaum schlaf" plapperte sie freudig. Ihr Blick richtete sich auf den See, wodurch die zuvor gesammelten Eindrücke noch einmal vor ihrem inneren Auge hin und herschwebten. Seine Frage liess die Gryffindor aufschmunzeln. "Nein nein, Flubber ist heute ausnahmsweise gut versorgt und bestens bewacht." grinste sie nun.

Aber genug von ihr. Sie kam sich wieder einmal wie eine ihrer Tanten vor. Kaum da, schon am Tratschen. Manchmal hatte sie schlimme Tage. Da hörte ihr Geplapper nicht einmal beim Schlafen auf. Viele ihrer Zimmergenossinen hatten sich schon ins Fäustchen gelacht, weil Mavis unbedacht (Naja, wenn man schläft kann man sich nur in sehr seltenen Fällen wirklich bedacht äussern) irgendwelche Geheimnisse ausgeplaudert hat. " Und was ist mit dir?" fragte sie neugierig. " Dein Besen müsste doch noch irgendwo hier sein .." murmelte sie und blickte sich suchend um.

Sie fand ihn, einige Meter neben ihnen im Gras liegen. Blitzschnell zückte sie ihren Zauberstab und liess ihn herbeischweben. "Na bitte, wusst ich's doch!" strahlte sie Niall gutmütig an. "Seit wann fliegst du wieder? Ich dachte, du hättest damit abgeschlossen?" erklangen erkundende  Worte. Mavis war positiv überrascht, ganz klar. Es gehörte nicht nur eine grosse Portion Mut, sondern auch eine mindestens gleichgrosse Portion Wille dazu, sich trotz Einschränkungen auf den Besen zu setzen. Niall hatte ihr viel erzählt, und vage erinnerte sich die Gryffindor ihn auch einst, vor ein paar Jahren, auf einem Besen gesehen zu haben, doch bislang war sie immer davon ausgegangen, dass das mit dem Fliegen für ihn keine Rolle mehr spielte.
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Wahres Ich?

Mavis && Niall | Sommer 1943 | Quidditchfeld





Die Niederlage, bei dem Versuch zu fliegen, war für Niall eine sehr schmerzliche Erfahrung. Immerhin hatte er inständig gehofft, wenigstens ein bisschen seines Gleichgewichtes wieder zu finden. Doch es hatte Aussetzer, fürchterliche Aussetzer, die das Fliegen lebensgefährlich machten. Seine Eltern hatten wie zwei Papageien auf ihn eingeredet. Immer wiederholte der Eine was der Andere gesagt hatte. Sinngemäß, machten sie sich große Sorgen um ihren Sohn. Eben weil er die ganzen Geschehnisse so "gut" verkraftet hatte. Bisher hatte Niall auch noch nicht die vollen Ausmaße seines Unfalls gespürt, doch das er ohne einen Klatschertreffer von seinem Besen gefallen war, war ihm wahrlich noch nie passiert. Alle seine Träume rückten in den ungreifbaren Hintergrund.

Niall wusste insgeheim, dass Mavis mehr gesehen hatte, als ihm wahrscheinlich lieb war, aber irgendwie hoffte er trotzdem, dass sie nur seinen Absturz gesehen hatte. " Schlaflos sein kenne ich sehr gut." , sagte er dann und versuchte Mavis nicht direkt anzusehen. Niall hatte Mavis vor nicht all zu langer Zeit am See kennengelernt. Ein aufgeschossenes und wirklich nettes Mädchen. Es war einer der Nachmittage gewesen, die seine Behinderung fast vergessen ließ. Doch wenn er alleine war, schlich sich der Schmerz heimlich, still und leise in sein Herz. Als Mavis ihm die Hand hinstreckte, griff er nach dieser und stand mehr schlecht als recht auf. Kurzzeitig verzog er sogar das Gesicht, denn sein Bein schmerzte nach dem Sturz außergewöhnlich. Außerdem bemerkte er die Blutergüsse, die sich bereit anfingen auf seinen Unterarmen abzuzeichnen. Anscheinend hatte seine Kraft nicht mehr wirklich im Griff gehabt. Schnell zog er die Ärmel ein wenig weiter runter, so unauffällig wie nur möglich. "Ich kann mich nur zu gut, an die letzte Begegnung mit ihm erinnern. , sagte er dann und sah Mavis kurz an. Reflexartig wischte seine Hand über sein Gesicht, auf der Suche nach einer eventuell übersehenden Träne. Niall rang sich zu einem Lächeln durch. "Ich muss ja wirklich nochmal mit Flubber Schach spielen.., bemerkte er dann und sah in die Ferne.


Als Mavis nun auf seinen Besen zu sprechen kam, schluckte Niall kaum merklich. "Ja, irgendwo da drüben liegt er." , sagte er dann so beiläufig wie er nur konnte. Eine sehr liebenswürdige Geste von Mavis, dass sie den Besen wieder herbei schweben ließ, doch Niall griff nicht sofort danach. Sein Gesicht glitt einer Person, die im nächsten Moment Schmerzen erwarten würde, als er die Hand vorsichtig um den Besenstiel schloss. "Danke..." , sagte er und versuchte zu Lächeln, doch es gelang ihm nicht wirklich.
"Genau genommen flieg ich auch nicht mehr, was hast du gesehen?" , fragte er dann ein bisschen barscher, als Niall es vielleicht beabsichtigt hatte.
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bitter smiles

NIALL MONTROSE && MAVIS CALETTE
SUMMER 43 .. QUIDDITCHFIELD


Über ihr Gesicht wanderte ein mitfühlender Ausdruck. Mavis konnte sich selbst zwar nicht immer als Sherlok Holmes betiteln, doch wusste sie in gewissen Situationen das kleine Einmaleins anzuwenden. Meist haben sich ihre Verdächte bestätigt. Meist, nicht immer.
Niall vermied es, Blickkontakt zu halten. Das musste etwas bedeuten, denn normalerweise traf sie den Hufflepuff stets froh und munter an, mit funkelndem Augen und einem spitzbübischen Grinsen im Gesicht. Er war direkt und neugierig - ein durchaus angenehmer Zeitgenosse also. Doch er hielt immer nach den Seelenspiegeln seiner Gesprächspartner ausschau. Vielleicht wucherte am Boden auch nur ein interessantes Kraut, das die Löwin bislang nicht erblickt hatte.

Sein Kommentar liess die Gryffindor kurz irrtiert aufblinzeln, ehe sie ihre Gedanken sortiert und wieder geordnet hatte. Sie verzog das Gesicht zu einer leidenden Grimasse. "Bei dir sind es wohl kaum die Menstruationsschmerzen." klagte Mavis bitterlich und hakte detektivisch nach. In ihrer Stimme lag jedoch die Sänfte einer leis' herabschwebenden Feder. " Hält dich dein Bein wach?"
Ihre Mimik veränderte sich augenblicklich. Da hatte sie sich wieder einmal besonders geschickt ausgedrückt. Zuerst über die Regelschmerzen zu jammern als hätten diese das Ausmass einer Pest, dann den Schmerz zu erwähnen, der sowieso käumlich verglichen werden konnte und zu guter letzt ihr etwas verbissenes Mienenspiel, das eindeutig die Pointe der ganzen Aktion sein müsste.
Die Gryffindor schüttelte innerlich den Kopf, stellte sich vor, wie ihre Gedanken an die Innenwände ihres Schädels gedrückt wurden, so dass im Innern nun reichlich Platz für die Gegenwart bestand.

Die Sprache war von Flubber, ihrem Hauskröterich. Ein Lachen entfuhr der Löwin, als sie sich an ihr Kennenlernen erinnerte. Flubber hatte wohl ein kleines Mittagsschläfchen auf Nialls Köpfchen gehalten. Man konnte es dem Tier aber auch nicht übelnemen. Das Köpfchen sah ziemlich bequem aus.
"Er freut sich bestimmt über eine Partie mit dir. Solange du ihn zumindest nicht von den Socken haust. Das findet er dann nicht so witzig .. " schmunzelte Calette, nahm das sachte aber nicht-so-wirklich-ehrliche Lächeln ihres Gegenübers nur hintergründig wahr. Sie schärfte ihren Blick um die Mimik des Burschen etwas unter die Lupe nehmen zu können. Sie erkannte eindeutig Enttäuschung. Passiv fragte sich Mavis, was wohl passiert war. Ob etwas mit seiner Familie nicht stimmte? Oder er vielleicht von einem Mädchen einen grossen, saftigen Korb kassiert hatte? Ganz genau konnte sie es nicht deuten. Aber es war da, und Niall war nun an der Reihe, die Katze aus dem Sack zu lassen.

Der Besen schwebte herbei, doch anders als üblich, war das Ausmass der Freude nur spärlich erkennbar. Es sah fast so aus, als würde der Hufflepuff zögern, den Besen nicht anfassen wollen. "Oh" entwich es dem Mädchen etwas überrascht. "Nicht viel, nur dass du geflogen und dann gefallen bist. " murmelte sie und legte ihren Kopf etwas schief. "Was ist denn passiert? Wieso bist du gefallen?" erkundigte sie sich vorsichtig, denn sie wollte ihm auch nicht zu nahe treten. Ein fürsorgliches und zuversichtliches Nicken sollte die Schranke, die ihn einkerbten - wie ein Geier sein Aas - erlösten und ihm gewährten, ihr zu vertrauen. Obwohl sie annahm, dass er das schon wusste, wollte sie es eigentlich noch einmal erwähnen. " Wir sind doch unter uns, los, raus damit!" stach sie eine spielerische Aufforderung ein.
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Wahres Ich?

Mavis && Niall | Sommer 1942 | Quidditchfeld





Niall hatte in diesem Moment nicht mehr viel Lebensfreude in sich, die Wut brodelte in seinem Körper. Mavis konnte nichts für seine Situation und schon gar nicht war er wütend auf sie, doch sie provozierte es fast, dass er explodierte. Sie war wahrscheinlich einfach zur falschen Zeit am flaschen Ort. Inständig versuchte er die Wut runter zu schlucken, doch sie fraß sich immer weiter nach außen. Es wurde fast unerträglich für Niall, so kannte er sich gar nicht. Doch die ganzen angestauten Demütigungen, die er in letzter Zeit erlebt hatte, wollten endlich ausgesprochen werden. Sein Atem beschleinigte etwas und das Mavis bohrte, machte das Ganze nicht gerade besser. Den Besen hatte er immer noch in der Hand und er merkte, wie seine Faust sich fest darum schloss.
"Du willst wissen was passiert ist ?" , fragte er dann noch relativ ruhig, doch in einer Tonlage die er selbst nicht wirklich von sich kannte. Es war als wenn er von etwas Bösem besessen wäre.

Niall hinkte nun auf Mavis zu und sah sie mit zusammen gekniffenen Augenbrauen direkt in die Augen. Man konnte deutlich seine Wut darin erkennen. "Ich bin ein Krüppel!", sagte er dann nüchtern und sein Blick richtete sich auf seinen Besen. "HIER , schrie er nun fast und hielt Mavis den Besen unter die Nase. "ICH BIN SO EIN KRÜPPEL, DASS ICH DEN NICHT MEHR BRAUCHE!! , nun hatte er endgültig die Beherrschung verloren. Legliche Freundlichkeit war aus seinen Zügen verschwunden. "ICH WOLLTE PROFI WERDEN! UND NUN!!! KANN ICH NICHT MAL MEHR 3 METER AUF EINEM BESEN FLIEGEN!", machte er seinem Ärger Luft. Natürlich war er zerfressen von Selbstmitleid und unglaublich überfordert mit einem Schicksal. Aber wer war das nicht nach so einem Unfall. Nun betrachtete er seinen Besen und kniff die Augen zusammen und zerbrach ihm über seinen Knien. Achtlos warf er die Teile in den Rasen des Quidditchfeldes.  

Mavis hatte es nicht anders gewollt, sie hatte gebohrt und wollte erfahren was passiert war. Nur die Art in der sie es erfuhr war alles andere als höflich, so auszurasten war eigentlich nicht seine Art, aber war dies nichgt eine Ausnahmesituation? Niall war so wütend, dass ihm alles egal war. Egal, was Mavis nun über ihn dachte und was sie nun über ihn wusste. Er riss sein Hosenbein hoch und sah ihr tief in die Augen. "SCHAU ES DIR AN MEIN TOLLES BEIN!" , schrie er wieder und war selbst wieder einmal geschockt wie ekelhaft sein Bein aussah. Eine lange tiefschwarze Narbe zeigte sich auf Diesem. "ES WAR EIN VERGIFTETER PFEIL...." , schimpfte er weiter und setzte ohne nachzudenken noch einen drauf. "DEN MEINE EIGENE SCHWESTER AUF MICH RICHTETE" , fügte er noch hinzu und blickte Mavis immer noch in die Augen. Das hätte er niemals sagen dürfen. NIEMALS. Er musste die Notbremse ziehen eindeutig, deswegen drehte er sich weg von Mavis, atmete schwer und beruhigte sich wieder ein wenig. Das hatte gut getan, eindeutig. Dennoch hatte er viel zu viel preisgegeben. "Und hast du einen Rat für mich?" , sagte er dann bissig, sah sie aber immer noch nicht an.
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NIALL MONTROSE && MAVIS CALETTE
SUMMER 42 .. QUIDDITCHFIELD


Mavis Calette war eine Meisterin darin, Fettnäpfchen aufzuspüren. Das, könnte man meine, sei eine gute Eigenschaft. Falsch gedacht. Denn tragischerweise konnte dieses Mädchen die Fettnäpfchen anderer Leute nicht nur aufspüren und dann vorsichtig wieder davon ablassen, nein, aus irgend einem Grund spreizte sie jedes Mal geniesserisch die Zehen und hüpfte voller Eleganz, fast wie ein Turmsrpringer in sein kleines Bassin, gnadenlos und ohne Kompromisse in das  unschuldige, arme Näpfchen.
Meist liessen die Reaktionen der Betroffenen das Mädchen dann peinlich berührt begreifen, dass sie gerade wieder einmal voll ins Schwarze getroffen hatte. Das schlechte Schwarze, wohl angemerkt.

Heute, nach einem wunderbaren Beginn in den Tag, so hätte die Löwin es sich zumindest denken können, musste die schicksalshafte Hand ihrer Ungeschicklichkeit wieder einmal zuschlagen. Im ersten Augenblick pikiert und völlig bedröppelt, sprach sie in klaren Worten. " Ja natürlich." Naive Worte, von einem naiven Mädchen. Doch es war ein Impuls, der sie leitete. Solche Impulse konnte man sich nur sehr schwer an- oder abtrainieren und selbst dann, war der Wert eines wirklichen Impulses etwa doppelt so kräftig, als der eines Manipulierten.
Mit grossen Augen blickte sie den in Rage geratenen Hufflepuff an. Sie konnte die Wut förmlich spüren. Wie Hitzewellen, die von ihm abgestossen wurden, prallten sie gegen das unmittelbare Umfeld. Mavis konnte schwören, dass sie ein leicht unangenehmes Kribbeln in ihren Kniekehlen vernahm. Das war ein Eindruck, den die Löwin zuerst einmal verarbeiten musste. Angeschrieen zu werden entsprach nicht ihren Gewohnheiten, so hatte sie bislang stets ein nettes Wort einlegen und damit Frieden richten können. Doch hier war es anders. Niall Montrose, der nette Hufflepuff mit dem sie vor nicht all zu lange Zeit eine amüsante Begegnung gehabt hatte, entlud seinen Kompletten Ärger. Sie kam nicht einmal zu Wort, sondern stammelte nur irgendwelche Laute vor sich hin. Selbst in diesem Moment wollte sie nur Gutes und versuchte Verständnisvoll auszusehen, obwohl man wahrscheinlich mehr Bedauern oder Mitgefühl erkennen konnte, als wirkliches Verständnis. Nicht, dass man bei der Löwin bezüglich solchen tiefschneidenden Schicksalsschlägen jemals auf Unverständnis treffen könnte, doch wäre es ihr eindeutig lieber gewesen, nicht so wortlos überrumpelt und nutzlos herumzustehen, seinen Augen entgegenzustarren und hier und da etwas zurückzuweichen.

Nachdem der Ausbruch almählich ein Ende fand, traute sich die Löwin das erste Mal, einen Schritt auf den abgewendeten Mitschüler zuzugehen. Anstatt ihm zu antworten, liess sie mittels Schwebezauber die Besenstücke herbeifliegen. Bevor Niall sich umdrehen konnte, hatte die Blondette sich bereits mit einem Flickzauber über das Holz hergemacht. Der arme Besen! Der konnte schliesslich überhaupt nichts dafür. "Ich hab' da so eine Idee .. " zögerlich hallte die Antwort zwischen ihnen. Er war bedrückt, und hatte seinen Gefühlen endlich einmal nachgegeben. Aber was er genau brauchte, konnte die sensible Gryffindor nicht erahnen. Sie handelte einfach komplett nach Intuition.

Mit ein paar Schritten hatte Mavis die Distanz zu Niall überwunden. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe sie ihn ansprach:" Niall .. " Die Worte, die ihr in diesem Atemzug fehlten, machte sie mit einem zuversichtlichen, aufbauendem Lächeln und einer vorsichtigen Umarmung wieder wett. "Nimm deinen Besen und setz dich drauf. Ich bin direkt neben dir. " flüsterte sie ihm leise zu und liess dann von ihm ab. Erst jetzt taumelten alle Worte die er gesagt hatte durch ihren Kopf und erst jetzt wurde ihr die Bedeutung dieser Worte klar. Doch Mavis brach weder in eine Mitleidsfontäne, noch in eine aufbauende Rede aus. Sie war nur da und hoffte, dass ihm das so genügte.
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Mavis && Niall | Sommer 1942 | Quidditchfeld





Niall war immer noch rasend vor Wut, sein Körper bebte und sein Blut pulsierte in seinen Ohren. Er selbst konnte sich nicht daran erinnern wann er das letzte Mal so wütend gewesen war - war er überhaupt jemals schon einmal so wütend? Mavis sagte nichts, als er sie anschrie. Sie stammelte nur hin und wieder ein paar Laute, die Niall nicht einordnen konnte. Wenn er ehrlich war, konnte sie auch überhaupt nichts sagen, denn er ließ sie gar nicht zu Wort kommen. Wenn seine Mutter sehen würde, wie er eine Dame behandelte, würde sie ihn ohrfeigen. So hatte sie ihn wahrlich nicht erzogen. Er atmete schwer und seine Gedanken rasten an ihm vorbei, wie in einem Kettenkarussell. Er kam nicht mehr mit, fühlte sich, als wenn die Welt sich schneller drehte und er einfach stehen blieb. Wie ausgebremst. Unfähig sich zu bewegen. Stimmen in seinem Kopf, Sätze die ihm den Boden unter den Füßen wegrissen, Bilder vom Krankenhaus, von geschockten Gesichtern der Heiler, seine weinende Mutter, der unbeschreibliche Schmerz den er bei dem Unfall spürte, seine Schwester die ihn nur noch mitleidig ansah. Niall hatte das Gefühl sein Kopf würde explodieren, deswegen presste er die Hände dagegen. Eine Augen waren einfach nur geweitet. Was passierte gerade mit ihm? Wieso durchlebte er den kompletten Unfall in Schnelldurchlauf? War es nun soweit ? Wurde er verrückt?

Erst als Mavis anfing zu sprechen, hatte Niall das Gefühl das die Welt sich auch für ihn weiterdrehen würde, dennoch war er nicht fähig sich zu Mavis umzudrehen, wusste somit auch nicht was sie tat. Das nächste was er spürte, war ihre Hand auf der Schulter und dann wie sich ihr Körper an ihn drückte. Eine durchaus liebevolle Geste von ihr, doch Nialls Körper fühlte sich so taub an. Dennoch beruhigte sich sein Atem langsam aber stätig. Als Mavis dann während der Umarmung flüsterte, dass er sich auf seinen Besen setzten setzen sollte, wandte er seinen Blick auf sie. Eisern und unerbittlich. Niall griff mechanisch nach dem Besen, schüttelte aber den kaum merklich den Kopf. "Ich kann nicht" , flüsterte er dann kaum hörbar und sackte auf die Knie zusammen.
"Man sollte wissen, wann man aufgeben muss." , sagte er dann immernoch sehr mechanisch. Als wäre jegliches Leben aus ihm gewichen und nur die Grundfunktionen des Körpers würden arbeiten.

Niall realisierte langsam was er Mavis eben alles schreiend mitgeteilt hatte und bereute nun jedes einzelne Wort davon. Wo war seine Loyalität hin? Wo war die grenzenlose Liebe zu seiner Schwester hin? Wie konnte er nur so ein Geheimnis offenbaren? Niall kniete einfach nur da und starrte ins Leere.
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NIALL MONTROSE && MAVIS CALETTE
SUMMER 42 .. QUIDDITCHFIELD



Man sollte niemals unterschätzen, wie kräftig Worte sein konnten. Auch Mavis war sich dessen bewusst, sehr bewusst sogar, und doch entschied sie sich dazu, jetzt keine besonderen Laute auszusuchen, um dem jungen, gebrochenen Mann vor ihr eine perfekte, einfühlsame Phrase vorzutragen. Die Blondette spürte zwar, dass Niall viel Kraft und Energie für das Gedankenchaos in seinem Kopf brauchte, doch hatte sie auch die Befürchtnis, dass ihm das selisch mehr abverlangte, als er vertragen konnte.
Währende der Umarmung vernahm die Gryffindor den stetigen Atemrhytmus, der allmählich wieder ruhiger wurde.
Sein eisener Blick durchfuhr ihren Körper wie eine Art Blitz. Doch aus irgend einem Grund wollte sie nicht Mitleid walten lassen. Irgendetwas sagte ihr, dass zuviel Mitleid keine gute Lösung war. Niall brauchte das nicht, ihm würde das nicht gut tun.

So bediente sie sich an kraftvollen Worten, als er in die Knie zusammensackte und vom Aufgeben sprach. Sein Blick war leer. So leer, dass es Mavis einen kalten Schauer über den Nacken jagte. "Wieso sprichst du von Aufgeben?" fragte sie ihn sachlich. Eine etwas dämliche Frage, könnte man meinen. Aber so dämlich, wie sich die Worte im ersten Augenblick anhören konnten, waren sie eigentlich gar nicht. Sie sollten nicht viel anrichten, nein, eher sollten sie Niall einen kleinen Stuppser geben. So, dass er begriff, dass seine Realität auch nur eine Realität war. Und dass seine Realität scheisse war, nicht als Ausrede genügte, um nicht das Beste zu geben. Auch wenn man nicht verstand wieso.
"Du beginnst erst zu kämpfen, Niall. " sprach sie nach einer kleinen Stille. "Genau jetzt, in diesem Augenblick.", sie fuhr fort und wurde von einer Welle gutgemeintes Ehrgeizes gepackt. "Also nimm jetzt deinen Besen, und setz' dich darauf." Nun erklangen ihre Aussagen etwas bestimmter, jedoch auch sehr achtsam und rücksichtsvoll.

Er hatte ihr einiges offenbart. Einiges, dass er vielleicht niemals jemandem offenbaren wollte. Mavis konnte sich nicht vorstellen, in seiner Haut zu stecken. Sie hätte keine Ahnung, wie ihre Beziehung zu Anny wäre, wären sie beide in diese Lage gekommen. Bewunderung kam auf. Bewunderung für diese tiefe Loyalität, die im innern des Hufflepuffs schlummerte.
Wenn Niall nun das Gefühl hatte, jetzt auf den Besen zu steigen wäre unangebracht, würde sie ihm es auf andere Weise zeigen. Sie würde etwas offenbaren, von dem nicht einmal ihre beste Freundin Bescheid wusste. Etwas, dass ihre Familie seit Sechzehnjahren stets im Kreise der engsten Vertrauten behielt. Soviel war sie ihm schuldig.
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Mavis && Niall | Sommer 1942 | Quidditchfeld





Niall vernahm Mavis Stimme nur sehr blechern, so als wenn sie Kilometer weit weg von ihm wäre. Dennoch verstand er die Worte, die aus ihrem Mund kamen. Sie sprach davon, warum er aufgeben wollte. Angestrengt versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen, doch es wollte ihm nicht gelingen. So hatte Niall sich noch nie in seinem Leben gefühlt, wie zu wenig Butter auf zu viel Brot. Niemand konnte sich vorstellen, wie er sich gefühlt hatte, als er Diagnose bekommen hatte, dass er nie wieder richtig laufen könnte. Was sollte er da mit Gedankenkraft bewirken? Bis zu welchem Grad konnte man mit reiner Willensstärke gegen diese Entgültigkeit angehen?
"Ich gebe nicht auf, ich muss mich nur mit einer Tatsache abfinden. Wenn es nicht mein Bein ist, welches mir Schwierigkeiten macht, dann ist es mein Gleichgewicht. Kein Heiler kann mir helfen, und ich war wahrlich bei vielen. Glaubst du ich bekomme es dann mit meiner reinen Willensstärke hin?"


Mavis sprach von kämpfen, doch tat er das nicht schon die Ganz Zeit ? Der Heiler im St. Mungos hatte damals gesagt er wäre nur knapp dem Tot von der Schüppe gesprungen, wie lange sollte er noch kämpfen? Sollte er nicht langsam einsehen, dass er nicht mehr der Niall war, der ihn früher ausgemacht hatte. Zumindest körperlich? Wie sprach Mavis eigentlich mit ihm? Niall drehte nun endlich den Kopf und sah sie an, nicht mehr so durchdringend wie zuvor, dennoch immer noch ziemlich kalt. Doch irgendwie lösten ihre Worte in ihm Etwas aus. Einen kleinen Funken Hoffnung vielleicht. Sie war die Erste, die ihn nicht mit Mitleid überschüttete und diese Methode schien Wirkung zu zeigen. Niall kam langsam wieder in seinem Körper an, spürte das er lebte.

Mühsam stand er auf und nickte Mavis zu um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte, worauf sie hinaus wollte. "Noch einmal." , sagte er dann und stieg auf seinen Besen. Er atmete wieder schwerer, vor Aufregung vielleichtl. Nun stand er wieder da und traute sich nicht, die Beine vom Boden abzustoßen. Niall schloss die Augen, versuchte sich an all das Schöne, was er jemals mit dem Fliegen verbunden hatte, zu erinnern. Doch irgendetwas hemmte ihn, die Angst sich zu verletzten vielleicht. Als er die Augen öffnete, blickte er zu Mavis und verengte die Augen. Noch ein schwerer Atemzug und dann stieß er sich ab. Der Wind wehte ihm um die Nase, doch er merkte wie wackelig und unsicher er war. Er schloss für einen Moment die Augen, versuchte sich auf seine innere Mitte zu konzentieren, doch es klappte nicht.

Wieder verlor er das Gleichgewicht und fiel vom Besen. Worauf hatte er sich dort nur eingelassen, unsanft schlug er auf den Boden auf. Er war nicht tief gefallen, zumindest von seinem Besen nicht. Auch diesmal blieb er einfach liegen, aber nicht weil sein Mut ihn verlassen hatte, sondern weil sein Bein schmerzte. "AHHHHHHHHHHH!!!! , schrie er und wandt sich auf dem Boden. Aus seinem Hosenbein lief das Blut.
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Natürlich hätte sie ihn mit Mitleid überschütten, mit Fürsorge bemuttern und mit  absolut selbstloser Nächstenliebe verhätscheln können. So, wie ganz viele andere es auch taten. Aber was würde das schon bringen? Wie würde es ihm helfen, wenn sie sich damit abfand, dass er nicht mehr der 'alte' war? Sie hatte keine Narbe, die über das Bein verlief. Sie hatte keine Schmerzen, humpelte, oder hatte das Gleichgewicht verloren. Er war es. Niemand anderer, als Niall Montrose, der stetig freundliche Hufflepuff.

Als seine verzweifelten und doch ensichtigen Worte erklangen, entspannte sich die Löwin augenblicklich. Für einen kurzen Augenblick hatte sie gedacht, es würde nichts bringen. Nichts, wenn sie direkt mit ihm sprach, nichts, wenn sie durch sanfte Watte hindurch versuchte, an ihn heranzukommen. Es erklangen jedoch Worte, die weitaus mehr Inhalt beherbergten, als Leitsätze, die von anerkannten Philsophen ausgesprochen wurde. Seine Worte waren gefüllt mit Gefühl und Emotion. Und das war gut so. Mavis wusste, dass die Konfrontation mit sich selbst der erste Schritt zur Besserung war. Deshalb lächelte sie ihm weiterhin zuversichtlich zu und nickte. "Ich glaub du schaffst das. Es gehört viel dazu, aber es ist nicht unmöglich."

Was er nicht ahnen konnte, war die Hilfe, die sie ihm bieten wollte. Sie besass eine Gabe, die unter Zauberern nicht nur äusserst selten vorkam, sondern auch für grosse Aufmerksamkeit sorgen würde, würden die falschen Menschen davon Wind bekommen.
Es war lange her, seitdem Mavis ihr Geschenk so bewusst angewendet hatte, doch ein Versuch war es wert. Auch Niall schien von erneuertem Kampfgeist gepackt worden zu sein, stellte sich auf und griff nach seinem Besen. Er stiess sich vom Boden ab, und gerade als Mavis sich darauf konzentriete, den Besen durch ihre Gedankenkraft in den Lüften zu halten, kippte der vom Gehölz und landete abmermals auf seinem Rücken. Dieses Mal jedoch, schrieh er aus tiefster Kehle und bevor Mavis sich versah strömte das Blut auch schon aus seinem Hosenbein.

Ohne ein Wort auszusprechen, kniete die Gryffindor nieder und streckte die Hand aus. Wenn er Schmerzen hatte, konnte er gerne ihre Hand zerquetschen. "Vielleicht versuchen wir es lieber in kleineren Schritten." flüsterte Mavis fürsorglich und schenkte ein sanftes Lächeln, ehe sie mit ihrem Merk nach dem Blut Ausschau hielt. Sie zückte ihren Zauberstab, damit sich das Hosenbein von alleine hinaufkrempeln konnte. Es entblösste sich eine grosse, tiefschwarze Narbe, die sich,  gefüllt mit Blut , über fast seinen ganzen Unterschenkel erstreckte. "Wie stark sind deine Schmerzen?" wollte die Calettetochter besorgt wissen. "Müssen wir zu Madame Phantomhive?"
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