DAVID & AMY | 6. DEZEMEBR 1942 MITTAGESSEN | GROßE HALLE
Heute Morgen hatte sie den ersten Vorgeschmack auf Weihnachten in ihrem Schuh gefunden. Als Gabe des Nikolaus hatte sie eine kleine Tüte voller Süßigkeiten in dem Schuh, den sie pflichtbewusst geputzt hatte, gefunden. Daraufhin war sie aufgeregt durch den Schlafsaal gehüpft und das hatte sie solange aufgehalten, dass sie sich ziemlich hatte beeilen müssen um noch pünktlich zu ihrem Treffen in der Bibliothek zu erscheinen, aber schließlich hatte sie es trotzdem geschafft. Die Matoc konnte immerhin nicht als langsam bezeichnet werden und so lag Beeilung ihr in den meisten Fällen, vor allem weil Zeitdruck sie zu einer an ihr ungewohnt Struktur und Zielorientierung ihrer Aktionen brachte. In der Bibliothek angekommen hatte sie ihre überflüssige Energie, dann wie immer wenn man von ihr wollte, dass sie ruhig saß, mehr oder weniger unterdrückt um ihren Mitschülern ihre Aufmerksamkeit zu schenken oder so zu tun als könnte sie tatsächlich so lange am Stück ruhig sitzen. Für sie war es ein anstrengender Tag gewesen, bis jetzt zu mindestens, denn die Arbeit in der Bibliothek war nicht ohne gewesen, auch wenn es Sonntag war und sie sich nur mit Hausaufagben beschäftigt hatten. Also machte sie sich sofort auf den Weg zur großen Halle, auch wenn ihre Begleiterinnen es vorzogen vorher noch den Gryffindorturm aufzusuchen um ihre Taschen abzulegen. Amy war hungrig und hatte gar keien Lust ungeduldig im Gryffindorturm herum zu stehen und zu warten bis alle fertig waren und sie endlich etwas zu essen haben konnte. Die anderen mochten dieses Problem vielleicht nicht kennen, aber wer sich nun mal viel bewegte, der brauchte auch viel zu essen und Amy bewegte sich ständig. Die Themen, die sie jetzt verpasste, mochten interessant sein, aber sie fand, dass die Lasagne, nach der die große Halle roch, als sie herein kam, noch interessanter war und durch nichts anderes geschlagen werden konnte. Sie sah am Tisch der Gryffindors entlang. Auch wenn sie eigentlich nur vor hatte zu essen konnte es doch nicht schaden das in guter Gesellschaft zu tun. In ihrer Nähe saß ein Haufen Erstklässler und die meinte die Gryffindor nicht unbedingt mit guter Gesellschaft. Als sie ein Stück weiter kam erblickte sie aber ein ihr bekanntes Gesicht. Es war der Herr, mit dem sie sich in Kräuterkunde gegen den Snargaluff beweisen hatte. David war sein Name und bevor der auf die Idee kommen konnte vor ihr wegzulaufen, setzte sie sich ihm gegenüber auf an den Tisch. Er war nicht in Gesellschaft, soweit sie das beurteilen konnte, außer natürlich er hegte eine sehr enge Beziehung zu dem kleinen Mädchen, das maximal in der dritten Klasse sein konnte und neben ihm saß. „Hallo.“ Grüßte sie ihr gegenüber fröhlich, schenkte ihm ein erfreutes Lächeln und verstaute ihre Tasche bei ihren Füßen. Sie hoffte, dass sie ihn nicht störte, konnte sich aber auch nicht vorstellen, dass er beim Mittagessen unglaublich wichtige Themen behandelte, die die Abwesenheit jeglicher Störung erforderten. Natürlich konnte man nie wissen ob er nicht zufällig seine Doktorarbeit verfasste, aber auch dabei würde sie ihm sicherlich helfen, außerdem hatte er so einen freundlichen Eindruck auf sie gemacht, dass sie doch hoffte ihre Gesellschaft wäre ihm nicht zuwider. „Hast du dich wieder von unserem botanischen Ausflug erholt?“ Erkundigte sie sich dann genauso fröhlich wie sie ihn zuvor gegrüßt hatte und musterte den schwarzhaarigen einen Moment. Dann konnte sie es nicht mehr erwarten. Sie blickte sich auf dem Tisch um und zog als erstes die Lasagne zu sich herüber um sich daran zu bedienen. Als ihr Teller ausreichend gefüllt war, schob sie sich einen Löffel zwischen die Lippen, natürlich vergaß sie ihre Tischmanieren dabei nicht, schließlich wollte sie sich bei ihrem Gegenüber nicht blamieren. Ihr Fuß wippte ein wenig auf und ab, während sie auf eine Antwort wartete.
David mochte die Bräuche die es in England gab, egal ob sie magischer Natur waren oder von den Muggel stammten. Aber so verschieden waren die beiden Welten gar nicht, denn Mistelzweige und Nikolausstrümpfe, sowie Weihnachtsbäume konnte man sowohl in Hogwarts als auch im Muggellondon oder in all den anderen Muggelhaushalten Englands finden. So war es für ihn nicht weiter verwunderlich, dass der Großteil der Jungs in seinem Schlafsaal, ihn selbst inkludiert, am Vorabend des sechsten Dezembers einen Strumpf am Fußende ihres Bettes platziert hatten. Und auch jeder von ihnen fand eine kleine Süßigkeiten am heutigen Morgen darin versteckt, was selbst den ältesten Jungs, die ja doch schon achtzehn Jahre alt waren, noch ein Grinsen ins Gesicht zauberte, wie man es sonst nur von vierjährigen Rackern kannte. Den restlichen Vormittag verbrachte der junge Gryffindor im Gemeinschaftsraum wo er sich in einen dicken Wälzer über Kräuterkunde vergraben hatte und eifrig Notizen heraus schrieb, die er für die U.T.Z.s bestimmt brauchen konnte. Als er zum Kapitel über Snargaluffs kam, musste David leicht lächeln. Es war noch nicht lange her, noch nicht einmal eine Woche, wo sie diese knorrigen Pflanzen im Unterricht behandelt hatte und er das erste Mal so richtig mit Amy Matoc gesprochen hatte. Für David war es nie verwunderlich gewesen, dass ihn selbst Leute aus seinem eigenen Jahrgang nicht kannten und besonders bei Mädchen hatte er bisher ja auch noch nie wirklich Aufmerksamkeit erregt. Aber darauf legte der junge Ackerman ja auch mal wirklich keinen Wert. Bei Amy fand er es jedoch schade, dass sie sich erst so richtig im letzten Jahrgang kennen lernen mussten, besonders weil sie in Kräuterkunde wirklich ein tolles Team abgegeben hatten. Das Kapitel über Snargaluffs überfolg er aber nur kurz, da er den Großteil ja schließlich erst vor kurzem wiederholt hatte und es deshalb noch recht frisch in seinem Gedächtnis haftete. Als er das nächste Mal auf seine Armbanduhr blickte, war es schon Mittag und so klappte David das Buch zu, verstaute es in seiner Tasche und legte Feder, Tinte und Pergament ebenso dazu. Vielleicht kam er nach dem Mittagessen noch dazu in der großen Halle etwas zu lesen und so wollte er seine Lernsachen mit nach unten nehmen. David sah sich im Gemeinschaftsraum um, konnte jedoch niemanden entdecken, mit dem er gerne essen gehen würde. Aus dem Grund machte er sich alleine auf den Weg.
Noch nicht einmal fünf Minuten war er in der großen Halle, als eine Horde von Erstklässler den Gryffindortisch stürmte und er nur durch zwei Drittklässlerinnen, wie er deren Gerede über die neuen Wahlfächer entnehmen konnte, von den lauten Winzlingen getrennt wurde. Nachdem sich aber all die kleinen Kinder Essen auf ihre Teller geladen hatten, wurde das Gewusel wieder leiser und David konnte sich auch wieder auf sein Mahl konzentrieren. Er hatte sich heute für Roastbeef entschieden und sich als Beilage Gemüse, Yorkshirepudding und gebackene Kartoffeln geholt. Es war selten genug, dass die Hauselfen sein Lieblingsgericht auftischten und da musste der junge Mann einfach zuschlagen. Ein paar Minuten später registrierte er, dass Amy sich gerade gegenüber von ihm niedergelassen hatte und im ersten Moment fragte sich der Gryffindor, was sie denn hier bei ihm wollte. Wo waren ihre Freundinnen? Leichte Verwirrung schwang in seiner Begrüßung mit, obwohl sie sicherlich nicht unfreundlich war: »Oh! Hallo!« Wie aus der Pistole geschossen feuerte sie gleich eine Frage auf ihn ab, bevor sich das hübsche Mädchen an der Lasagne bediente. »Wie? Achso Kräuterkunde!« ordnete er ihre Wörter zu und ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er ein Stück von seinem Fleisch abschnitt, bevor er antwortete: »Nun, der Snargaluff hat keine gravierenden Spuren hinterlassen. Wie ist es bei dir und den Kratzern auf deinen Armen?« erkundigte sich David und warf einen Blick auf ihre Arme, die jedoch durch den Stoff ihrer Kleidung verdeckt waren.
Das Mittagessen verlor an diesem Tag für einige Mitschüler an Bedeutung aus dem einfachen Grund, dass sie sich schon den ganzen Tag mit Süßigkeiten vollgestopften. Vermutlich würde sich der Gryffindortisch aus diesem Grund auch eher schleichend füllen. Amy hätte auch gar nichts dagegen gehabt sich mit Süßigkeiten vollzustopfen, aber so viel hatte sie auch nicht bekommen und das wollte sie dann lieber aufheben für den Rest der Weihnachtszeit. Allerdings hatte sie unter ihren Geschenken ein paar Brausekugeln entdeckt und da konnte sie wahrscheinlich maximal bis nach dem Mittagessen warten. Sie liebte Brause über alles! David schien auch mehr auf ein vernünftiges Mittagessen zu geben als auf übermäßigen Süßigkeitenkonsum. Er erschien ihr ohnehin recht vernünftig, aber das konnte auch nur daran liegen, dass er so ruhig war. Er erwiderte ihren Gruß ein wenig überrascht und sie stellte zufrieden fest, dass er es trotzdem bewerkstellige sich nicht an irgendetwas zu verschlucken. Es wäre auch nicht gut gewesen, wenn sie zu lebensrettenden Maßnahmen hätte übergehen müssen, denn darin war sie eine Niete. Nicht, dass sie es schon mal ausprobiert hätte jemandem das Leben zu retten, aber genau das gab ihr das Gefühl, das sie nicht besonders gut darin sein würde. Sie blickte zu ihm rüber, er lächelte sie freundlich an und natürlich musste sie ein so freundliches Lächeln erwidern, denn es machte ihr automatisch gute Laune. So im Nachhinein musste sie ihre spontane Eingebung sich zu ihm zu setzen wirklich loben. “Wie ich sehe hast du denn Schleim auch erfolgreich abbekommen.“ sagte sie mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen, wenn sie daran dachte, dass der Snargaluff ihn gründlich eingeschleimt hatte und sie schließlich an ihm hatte rumputzen müssen, weil er irgendwie einfach überall Schleim gehabt hatte. Es war kein schlechter Anblick gewesen, auch wenn er ihr etwas leidgetan hatte. „Die paar Kratzer waren schnell wieder weg.“ sagte sie, schließlich hatte sie sich schon mit schlimmeren Dingen als mit Ranken auseinander gesetzt. Früher war nichts und niemand vor der jungen Matoc sicher gewesen und bei solchen Aktionen hatte sie weitaus größere Schäden davon getragen als zwei drei kleine Schnitzer am Arm. Selbst bei Quidditchtraining hatte sie schon mehr Verletzungen gehabt. “Wenn man einmal von einem Klatscher getroffen wurde kann einem ein Snargaluff nichts mehr anhaben.“ fügte sie hinzu und wandte sich dann wieder ihrer Lasagne zu, die wirklich ausgezeichnet schmeckte, nachdem sie ein paar Löffel gegessen hatte ging es auch mit ihrem Hunger etwas besser und sie konnte sich in aller Ruhe erst einmal nach etwas zum Trinken umsehen. Ihr Blick huschte über den Tisch und sie entdeckte schnell einen Krug, der wahrscheinlich Kürbissaft enthielt. Amy mochte das Getränk gerne, aber sie trank auch die meisten anderen Sachen wirklich gerne, solange es nicht zu süß war. Sie griff nach dem Krug und schüttete sich etwas von dem Getränk in ihren Becher. Natürlich war sie mal wieder viel zu unruhig und viel zu viel von dem Saft landete auf dem Tisch. Sie rutschte ein Stück vom Tisch weg, damit ihr nichts auf die Beine tropfte und zog ihre Tasche hervor um ein Tuch heraus zu holen, mit dem sie das Missgeschick beheben konnte. Sie lächelte etwas verlegen zu David herüber während sie das ganze wegwischte und hoffte, dass er das nicht so schlimm finden würde. Normalerweise passierte ihr so etwas nicht. Sie war zwar ein unruhiges Hemd, aber nicht unbedingt ungeschickt. Es ärgerte sie ein wenig, dass es ausgerechnet jetzt passiert war.
David war eigentlich noch nie so richtig ein Fan von Süßigkeiten gewesen. Als kleines Kind hatte er zwar immer ein wenig Schokolade genascht, aber er hatte nie zu den Schokotigern gehört. Wenn man aber Beeren ebenfalls zu Süßem zählen wollte, dann war er absolut und gänzlich diesen Früchten verfallen. Während also seine Schlafsaalkollegen sich über ein Tafel Schokolade, Lakritzzauberstäbe oder Brausebonbons freuten, fand David in seinem Nikolausstrumpf ein Tüte mit Himbeeren, die mit weißer Schokolade überzogen waren. Dem Kakaoerzeugnis konnte man also doch irgendwie einfach nicht entkommen. Das Essen betreffend, war also heute wirklich ein Glückstag für David. Am Morgen bekam er seine 'süße Lieblingsspeise' geschenkt und jetzt, zu Mittag, aß er sein Lieblingsgericht. Die Hauselfen konnten aber noch so gut und wirklich sehr schmackhaft kochen und backen und die Gerichte zubereiten, aber an das Roastbeef, welches seine Mutter früher Sonntags immer gemacht hatte, würden sie trotzdem niemals herankommen. Daran erinnerte sich der junge Mann jedes Mal wieder, wenn diese Mahlzeit aufgetischt wurde und trotzdem konnte er einfach nicht widerstehen. Auch die jetzige Gesellschaft die er hatte, war ein absoluter Glücksgriff, wie der Gryffindor fand. »Nach deiner Hilfe, war kaum mehr Schleim an mir vorhanden.« erwiderte David ruhig und erinnerte sich an ihren Ratzeputz-Zauber, den sie eigentlich gar nicht ausführen wollte, aus Angst sie würde ihn damit irgendwie zu viel wegputzen. Dabei war alles glatt gegangen und Amy hätte sich gar nicht sorgen müssen. David wäre es zwar auch nicht zu doof gewesen, den Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum mit Schleim im Gesicht, am Hals und an den Händen zurückzulegen, weil ihm doch sowieso kaum jemand in Hogwarts Beachtung schenkte wenn er gerade nicht sprach, aber so war es dann doch wirklich angenehmer für David gewesen. Nach ihrem Kommentar zu den Kratzern und dem Klatscher, lächelte er verschmitzt. »Nun aus solchen Gründen spiele ich kein Quidditch ... Klatscher sind mir dann doch etwas zu, nun, aggressiv würde ich sagen.« Er mochte den Zauberersport zwar ungemein gerne und war auch ein begeisterter Fan seiner Hausmannschaft, in der Amy spielte, wie er wusste, aber selbst auf einem Besen zu sitzen und ein solches Spiel durchzuhalten traute er sich dann doch nicht zu. Davon träumen tat er gerne, aber in die Realität umsetzen mochte er diesen Traum dann doch nicht .. noch nicht. Vielleicht würde es irgendwann dazu kommen, aber für seinen Geschmack, konnte das ruhig auch noch warten. Die kurze Stille zwischen ihnen war keinesfalls unangenehm, schließlich waren sowohl David als auch Amy mit ihrem jeweiligen Essen beschäftigt und das war zur Mittagszeit auch nur ganz natürlich. David vertiefte sich für den Augenblick wieder ins Schneiden seines Roastbeefs und spießte ein paar Kartoffeln auf seine Gabel, als eine hastige Bewegung ihm gegenüber ihn etwas erschreckte und er ein wenig zurückzuckte. Amy hatte Kürbissaft verschüttet. »Hast du dich angekleckert? Oder brauchst du vielleicht noch eine Serviette?« So ein Missgeschick konnte eben mal passieren, auch wenn David sich denken konnte, dass es keineswegs angenehm war, wenn es einem mitten in der großen Halle passierte. »Oder kann ich dir sonst irgendwie helfen?« bot der Gryffindor mit einem freundlichen Lächeln an und legte sein Besteck zur Seite.
Nach deiner Hilfe, war kaum mehr Schleim an mir vorhanden. sagte er und sie erinnerte sich daran wie heilfroh sie gewesen war, dass sie nicht noch irgendetwas anderes mit abgeputzt hatte, wie zum Beispiel ganze Hautpartien, aber sie hatte sich besser angestellt, als sie erwartete hatte und guckte ihn jetzt deswegen auch ein wenig zufrieden an. Manchmal vergaß sie eben, dass sie nicht mehr in der ersten Klasse war und scheinbar jede kleine Zauberei erst einmal schief ging und das Öffnen einer Tür tatsächlich noch eine große Aufgabe und keine alltägliche Sache war. Ihr fiel erst einen Augenblick später auf, dass sie David immer noch zufrieden musterte als wäre er ihre gelöste Schulaufgabe, nur das er eben deutlich besser aussah als eine gelöste Schulaufgabe (das war ihm bestimmt nicht bewusst). Amy widmete sich also wieder ihrem Essen. “Mit der Zeit kriegt man Übung den Klatschern auszuweichen. Das ist nur eine faule Ausrede.“ Sagte sie mit einem Grinsen. Klatscher konnten fies sein und Amy erinnerte sich an ihren letzten Zusammenstoß mit einem. Dabei verzog sie ein bisschen das Gesicht. Dem hätte sie auch ausweichen können, aber das hättet bedeutet, dass sie den Schnatz nicht gefangen hätte oder zu mindestens noch nicht und da hatte sie sich eindeutig dazu entschieden. Sie wischte also an der Kürbissaftpfütze herum, aber das brachte mittlerweile auch nicht mehr viel. “Eine Serviertte wäre ganz wunderbar, Danke!“ Sagte sie. Sie war froh, dass sie an jemand hilfsbereites gelangt war und sich nicht anhören musste wie ungeschickt sie war, doch als sie zu ich rüber sah hatte sie eine andere Idee. “Wobei… ich brauch keine!“. Sie griff nach ihrer Schultasche und zückte ihren Zauberstab, auch wenn sie sich nicht daran erinnern konnte wann sie ihn beim Mittagessen jemals benutzt hatte. “Ratzeputz! rief sie aus und begutachtet wie der Kürbissaft sich von selber vom Tisch entfernte. “Was man in Kräuterkunde so alles lernt.“ Sagte sie und grinste.
David zuckte sachte, fast unmerklich mit den Schultern und lächelte unergründlich. »Kann sein. Ich besitze zwar sogar einen eigenen Besen, aber irgendwie bleibe ich dann meistens doch lieber mit beiden Beinen fest am Boden stehen.« Schnell beeilte er sich hinzuzufügen: »Was allerdings nicht heißen soll, dass ich Quidditch nicht toll finde. Ich bin ein treuer Fan der Hausmannschaft!« Sein Lächeln wurde etwas breiter, als er Amy ansah. Sollte er vielleicht noch hinzufügen, dass sie toll für Gryffindor spielte? Ihre Schnatzfänge waren schließlich immer das Highlight und der Grund warum das Haus der Löwen am meisten jubelte, auch wenn der Rest der Mannschaft wirklich in Höchstform war und immer genug Tore warf, die ihn stolz auf sein Haus machten. »Bei euch Quidditchspielern sieht es ja auch immer so aus, als wärt ihr auf einem Besen geboren worden!« versuchte er ein wenig ungeschickt ein indirektes Kompliment auszusprechen. David hatte gerade schon nach einer Serviette in seiner Nähe gegriffen, als Amy schon wieder abwinkte und augenscheinlich etwas anderes vor hatte. Mit einem amüsierten Schmunzeln betrachtete der Dunkelhaarige das Mädchen, wie sie ihren Zauberstab hervorholte und den Ratzeputz-Zauber erneut aussprach. Er erwiderte ihr Grinsen daraufhin und meinte: »Nun, ich denke wir sollten eindeutig öfter zusammenarbeiten. Kann ja nur Gutes dabei rauskommen.« Er überlegte einen Moment. »Das bringt mich auf einen Gedanken ... hast du denn schon einen Lernpartner für die U.T.Z.e? Zu zweit kommt man oft viel schneller auf Ergebnis, wenn du also Lust hast – besonders für Kräuterkunde stehe ich immer zur Verfügung!« bot er ihr freundlich an. David mochte es schließlich wenn er helfen konnte und die vergangene Unterrichtsstunde in diesem Fach hatte ihm gezeigt, dass sie gemeinsam wirklich gut sein konnten. Wieso diesem Umstand also nicht dazu nutzen um die U.T.Z.-Prüfungen am Ende des Schuljahres zu meistern. In diesem Moment hatte der junge Herr wirklich keine anderen Hintergedanken, dass er damit auch viel mehr Zeit mit Amy verbringen konnte, kam ihm erst nachdem er das Angebot bereits gestellt hatte und er hoffte, dass sie das nicht irgendwie falsch auffassen würde. In seiner Absicht war dies auf alle Fälle nicht gewesen – David war schließlich ein ehrenwerter Gentleman, ganz so wie sein Vater es ihm gelehrt hatte.
“Für mich gibt es kaum etwas Besseres als zu fliegen! Aber das muss jeder selber entscheiden.“ fügte sie dann noch hinzu. Schließlich sollte er sich nicht das Gefühl haben sie könnte ihn nicht verstehen. Schon alleine wenn sie ans fliegen dachte bekam sie wieder das Bedürfnis sich zu bewegen. Die meisten verstanden nicht wie sie so ruhig auf einem Besen sitzen konnte, aber das hing wohl damit zusammen, dass sie ihre Kraft dort gezielt einsetzen konnte und sich konzentrieren musste. Beschäftigung und Konzentration machten sie ruhig. Bei seinen nächsten Worten strahlte sie. Schon, dass er Fan der Hausmannschaft war freute sie, aber das sie so aussah als wäre sie auf einem besen geboren klang für sie unglaublich gut, auch wenn er es nicht direkt über sie gesagt hatte. “Ach ich bin mir sicher, dass viele so gut fliegen können.“ sagte sie etwas verlegen und wippte mit ihren Beinen auf und ab. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und bemerkte dann erst, dass sie verlegen in ihrem Essen herum gerührt hatte ohne etwas zu essen und ihr Teller nun recht chaotisch aussah. “Aber wir sind schon ein eingespieltes Team.“ fügte sie hinzu und wenn sie an ihr Team dachte, dann wusste sie, dass die sicher super auf dem Besen aussahen. Sie packte ihren Zauberstab wieder beiseite und trank dann einen Schluck Saft. “Einen richtigen Plan hab ich noch nicht. Ich bin noch nicht dazu gekommen und du?“erwiderte sie auf seine Frage und freute sich über seinen nächsten Vorschlag. Sie konnte sich deutlich schlechteres Vorstellen als mit ihm zusammen zu lernen. “Das ist eine tolle Idee! Wenn du mich so lange erträgst wäre das super.“ Sie lächelte und bei ertragen dachte sie vor allem an ihre unruhige Ader, die öfter mal hervor kam und den ein oder anderen auch nerven konnte.
»Da hast du natürlich Recht!« stimmte David Amy sofort zu. Jeder musste die Dinge in seinem Leben machen, die einem Spaß oder Freude machten. Denn wenn das nicht passierte, hatte man schlechte Chancen um wirklich glücklich zu werden. Das war ein Grundsatz seiner Mutter gewesen, an den er sich stets erinnerte. Ja, seine Mum war eine schlaue Frau gewesen ... und er vermisste sie immer noch, auch wenn er versuchte stark zu sein um sie stolz zu machen. Anderen gegenüber wäre er vermutlich auch verweichlicht vorgekommen, wenn er seine Gedanken ausgesprochen hätte, deshalb behielt er diese Dinge lieber für sich. Während die Blondine ihm Gegenüber über das Fliegen und die Fliegkünste sprach, schob sich David derweilen eine Kartoffel in den Mund und kaute bedächtig während er aufmerksam zuhörte. Nachdem er geschluckt hatte, erwiderte er dann: »Das kann man wirklich bei jedem Spiel erkennen! Ich kenn mich ja mit den verschiedenen Flugtechniken und den ganzen Manövern nicht so aus, aber das sieht richtig profimäßig in meinen Augen aus.« Der Dunkelhaarige lächelte und schob der Kartoffel dann ein Stück Roastbeef nach. »Momentan lerne ich alleine, manchmal unterstützt mich aber auch Anjuli. Du müsstest sie kennen, sie ist Jägerin in der Hausmannschaft und in unserem Jahrgang!« Beim Gedanken an seine beste Freundin musste David leicht lächeln. Sie war schon immer das einzige Mädchen gewesen, in deren Gesellschaft es ihm wirklich nicht schwer fiel er selbst zu sein. Da Anjuli außerdem noch ein paar Monate jünger war als er, hatte er nie Probleme damit gehabt sie als seine kleine Schwester anzusehen. In Gegenwart von Amy war er allerdings auch äußerst entspannt und er selbst, wie ihm in dem Augenblick in den Sinn schoss. Natürlich gab es ab und an Situationen, die ihn vielleicht nervös machten, aber das lag sicherlich nicht an dem hübschen Mädchen ihm gegenüber. Sie konnte schließlich nichts dafür, dass er einfach ein unsicherer Bursche war, was soziale Kontakte und die Kommunikation mit diesen anging. »Natürlich ertrage ich dich dann auch, es war ja schließlich mein Vorschlag!« meinte David und griff nach seinem Becher um daraus zu trinken. »So schlimm bist du nun auch wieder nicht ...« scherzte er danach.
Sie freute sich unglaublich über seine Worte und strahlte wahrscheinlich wie ein Honigkuchenpferd. Natürlich schloss das den Rest der Mannschaft auch ein, aber Amy war auch ein Teil der Mannschaft, also konnte sie hoffen, dass er auch sie damit meinte wenn er über den guten Flugstil sprach. “Dafür lassen wir uns auch Woche für Woche wieder durch den Schlamm ziehen beim Training. Es freut mich, dass wir dann wenigstens auch so aussehen als könnten wir es.“ sagte sie und dachte an die ganze Matsche, die sie mit ihren Trainingskollegen immer mit in den Gemeinschaftsraum brachte. Wahrscheinlich beschwerte sich auch nur niemand darüber, weil sie als Quidditchteam eine gute Ausrede hatten. Sie mussten ja die Slytherins schlagen! Sie nahm einen weiteren Bissen von ihrem Teller und mittlerweile war ihr Hunger schon fast gestillt. Vielleicht hatte sie doch nicht einen so wahnsinigen Hunger gehabt, aber trotzdem hatte es sich gelohnt früher ehr zu kommen und nicht zum Turm zu gehen vorher. “Natürlich kenne ich sie! Seit ihr gut befreundet?“ erkundigte sie sich und versuchte sich daran zu erinnern, dass die Jägerin irgendwann einmal etwas über David verloren hatte, aber irgendwie konnte sie sich nicht daran erinnern, dass sich ihre Teamkollegin jemals dazu geäußert hatte. Vielleicht hatte Amy es damals aber einfach nur nicht wahrgenommen, denn der Gryffindor war ihr erst in Kräuterkunde so richtig aufgefallen. “Da hab ich aber Glück gehabt…“ Erwiderte die Gryffindor belustigt, aber sie war trotzdem ein wenig erleichtert, dass er keinen Rückzieher gemacht hatte. Sie wollte ihm schließlich nicht auf den Keks gehen. Er schien zwar nicht der Typ zu sein, der sofort genervt war, aber es war ja ihr Spezialgebiet Leute innerhalb kürzester Zeit zu nerven. “Wir können uns mal zusammensetzen und eine Übersicht machen. Ich find es immer etwas schwierig zu entscheiden was man braucht und was nicht.“ sagte sie und leerte ihren Teller schließlich. Dann blickte sie zum Roastbeef als wollte sie es dazu zwingen ihr zu sagen ob sie noch Hunger auf ein Stück davon hatte. Es gab nicht so oft Roastbeef und sie mochte es eigentlich ganz gerne, sie legte den Kopf ein wenig schief und malte mit ihrer Gabel gleichzeitig Kreise auf ihren Teller.
David hatte eigentlich nicht erwartet, dass er mit seinem Geplapper über Quidditch und dem Lob für die Hausmannschaft ein solch strahlendes Lächeln an Amy hervorzaubern konnte. Es gefiel ihm, dass sie sich so freute und dass sie stolz aussah, also erwiderte der junge Bursche ihr Lächeln einfach. Seltsamerweise lächelte er in ihrer Gegenwart unerwarteterweise sehr oft, aber wieso auch nicht? David war schließlich kein verdrießlicher Mensch. »Ich bin der Meinung, dass sich euer Training durchaus lohnt!« meinte David und machte seinen Standpunkt damit noch einmal klar. Er fand das Team und die Aufstellung klasse und selbst, wenn sie gegen Slytherin verloren oder gegen eines der anderen Teams, würde er sie immer noch toll finden. Man konnte eben nicht immer gewinnen, aber ging es nicht auch mehr um den Weg zum Ziel als um das Ziel selbst? David behielt sein Lächeln bei und nickte sacht. »Anjuli ist so etwas wie eine Schwester für mich«. Mit diesen kurzen Worten beschrieb er genau die Beziehung die er zu dem Mädchen hatte. »Verstehst du dich denn gut mit ihr?« fragte er mit einem Hauch Neugierde in der Stimmung. Für gewöhnlich sprach er mit Anjuli nicht über andere Mädchen, einfach aus dem Grund, weil sich er für niemanden interessierte und sich bisher auch kein weibliches Geschöpf in dieser Art und Weise für ihn interessiert hatte. Zumindest hätte er davon nie etwas mitbekommen. Demnach wusste er eigentlich kaum etwas über die Mädchen, mit denen Anjuli so zu tun hatte und Amy war durch das Quidditchteam dann doch eine von ihnen. »Eine Übersicht auszuarbeiten ist sicherlich ein guter Ansatz!« stimmte David der Überlegung Amys zu. Eine Weile aßen sie wieder stumm nebeneinander, aber der Geräuschpegel innerhalb der großen Halle verhalf dazu, dass es nicht peinlich wurde. Etwa zur gleichen Zeit hatten beide Schüler ihre Teller geleert und David sah sich nach einem Nachtisch um. Vom Hauptgericht hatte er ausreichend viel gegessen, aber etwas Süßes würde ihn jetzt noch erfreuen. Während er also seinen Blick über die gefüllten Schüsseln des Gryffindortisches wandern lies, meinte er etwas abwesend: »Wir können uns ja im Laufe der nächsten Wochen mal in der Bibliothek treffen?«
Sie schenkte ihm ein stolzes Lächeln, das zeigte wie sehr sie seine Aussage schätzte. Grade von ihm hörte sie so was gerne, sie wusste nicht genau woran das lag, vielleicht weil sie es nicht erwartete hatte. Aus dem Mund von jemand, der so etwas oft zu ihr sagte war es nichts Besonderes, wobei ihr da auch grade niemand eingefallen wäre. Solch ein Lob bekam man eben doch nicht alle Tage und auch wenn sie selber sehr viel Spaß am Quidditch hatte, war es doch noch einmal eine Motivation. Dann blickte sie auf ihren Teller und strahlte weiter, auch wenn ihr Teller damit nichts zu tun hatte. Natürlich konnte etwas positive Energie auch dem Geschirr nicht schaden. Ihre Füße wippten auf und ab, sie war unruhig, aber das war sie immer. Ihr Teller verzieh ihr sicher, dass sie ihn blöd angrinste, aber sie kam sich auch dämlich vor David so die ganze Zeit anzugucken, es machte sie irgendwie verlegen, auch wenn positive Energie natürlich auch David gut tun würde und nicht nur dem Teller, also nicht, dass sie die beiden jetzt vergleichen wollte! Der arme Teller würde ja ganz miserabel abschneiden. “Ich wusste gar nicht das ihr euch so gut kennt!“ sagte sie überrascht. Erzählt hatte Anjuli ihr soweit sie wusste nie davon. “Ich mag sie sehr.“ bestätigte Amy lebhaft. Natürlich mochte sie ihre Teamkollegin und sie schätzte auch, dass diese wirklich gut fliegen konnte. Natürlich war fliegen können nicht alles, aber es war ein netter Zusatz, wenn man sich über das Quidditchteam kannte. “Oh ja.“ Stimmte sie ihm zu, als er vorschlug sie könnten sich treffen. “Am besten am Wochenende, weil man unter der Woche zu nichts kommt. Das geht mir zu mindestens so.“ fügte sie noch hinzu und ihr Bick fiel auf den Nachtisch. Da fiel das Roastbeef heute wohl für Amy aus, denn das sah viel besser aus. Natürlich musste sie da auch entscheiden, das war auch nicht gut. “Meinst du der Pudding ist besser als der Kuchen?“ erkundigte sie sich einfach bei ihrem Gegenüber. Es klang beides lecker und es war beides definitiv süß. Wobei sie natürlich auch noch ihre Brause in der Tasche hatte, aber die wollte sie sich eigentlich aufheben.
Augenscheinlich war Amys Dauergegrinse ihr selbst ein wenig peinlich, wobei David es eigentlich ganz süß fand, wie sie da wie ein Honigkuchenpferd dasaß und sich seine Komplimente gefallen lies. Er war ja eigentlich nicht sonderlich gut darin, jemandem zu schmeicheln, aber bei Amy schien es durch die einfachsten und nur dahingesagten Sätze einfach so zu passieren. Wenn er mit allen Menschen so einfach kommunizieren könnte wie mit ihr oder Anjuli, würde sein Leben wohl fast einem Märchen gleichen. David würde das gefallen. Er mochte Märchen sehr gerne, aber nicht die beschönigte Version, die man kleinen Kindern vor dem zu Bett gehen vorlas. Der Dunkelhaarige bevorzugte immer die etwas abenteuerreichere Variante. Obwohl sie jetzt David nicht mehr direkt anlächelte, zierte das Antlitz der Blondine immer noch ein Lächeln ... sie schenkte es nun jetzt nur ihrem Teller. David musste sich bei diesem Anblick ein kurzes Auflachen verkneifen, aber sie sah einfach zu goldig aus. Als er das Mädchen genauer betrachtete, fiel ihm auf, dass sie wirklich sehr hübsch war. Er achtete eigentlich kaum auf Äußerlichkeiten, außer die weiblichen Wesen schlugen über die Stränge mit ihrem Aussehen. Er legte Wert darauf, dass man angemessen gekleidet war und dass schloss auch die Gesichtsbemalung der Mädchen der Vierziger Jahre mit ein. Bei Amy war alles stimmig in seinen Augen und das fand er doch relativ anziehend. David zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht so ein aufregender Mensch über den man reden oder tratschen müsste!« meinte er schlicht und einfach. Es war ihm auch lieber, wenn die Frauenwelt nicht über ihn sprach, denn Anjuli hätte ihm sicher alles brühwarm mitgeteilt und eigentlich wollte er gar nicht hören, was so über ihn gedacht wurde. Der Grund dafür war wohl zum einen, das es ihn nicht interessierte, zum anderen aber, dass es in dann doch interessierte und er nur nicht wissen wollte, wie viele ihn wirklich überhaupt nicht bemerkten. Ein Mann hatte dann doch auch seinen Stolz. »Da stimme ich dir zu. Was hältst du vom –« David überlegte kurz und ging in Gedanken seine Pläne für die kommenden Wochenenden durch, die aber eigentlich sowieso nicht so gut gefüllt waren »– 20. Dezember? Wir könnten uns kurz vor Weihnachten ne Liste machen und während der Ferien könnten wir ja zum Beispiel jeweils ein Thema ausarbeiten? Oder zumindest etwas dazu lesen ... « Er wollte sie mit seiner Lernwut in Kräuterkunde ja auch nicht verschrecken. David lies den Blick über den Nachtisch schweifen und entschied sich dann kurzenschlossen für den Kuchen und hob sich ein Stück auf einen neuen Teller. Sein alter Teller war schon wie durch Zauberhand verschwunden und sicherlich in einem Spülbecken in der Küche von Hogwarts gelandet. »Der Kuchen soll heute wirklich gut sein!« riet er Amy, lächelte kurz und schob sich dann ein Stück davon in den Mund.
Amy tratschte meistens auch nicht sonderlich viel und David hatte sie nicht Mals so wirklich gekannt bevor sie in Kräuterkunde zusammen gearbeitet hatten, aber trotzdem bekam man eigentlich meistens mit wem die anderen so rumhingen. Es klang nicht so als würden sich Anjuli und David nur alle sechs Jahre einmal sehen, aber vielleicht hatte die Matoc es auch einfach nie bewusst wahrgenommen. Im Grunde war es ja auch egal, weil jetzt saß sie hier und aß mit ihm zusammen Mittag. Sie hatte ihren Anfall von überaus guter Laune überwunden. Quidditch war genau der Punkt an dem man sie besonders stolz machen konnte, denn sie träumte immer noch ein wenig davon irgendwann in der Liga zu spielen. Natürlich wusste sie, dass es recht unrealistisch war, weil nur die besten der besten eine Chance hatten, aber trotzdem war es ihr ein Herzenswunsch. Dementsprechend gerne hörte sie es natürlich, wenn ihr jemand sagte sie würde sehr gut spielen. “Naja, aber hätte ja sein können, dass sie dich mal erwähnt.“ Meinte Amy dann mit einem kleinen Schulterzucken. Sie selber erwähnte auch alles und jeden ständig, aber vielleicht lag das auch daran, dass sie manchmal eh zu viel redete, vor allem wenn sie etwas besonders mochte musste sie es direkt jedem mitteilen. Bei David war das etwas anders, denn sie war besorgt ihn irgendwie zu nerven, wenn sie permanent redete, außerdem hatte sie bei ihm das Gefühl, dass er nicht so der Typ dafür war sie zu unterbrechen, wenn er auch mal was zu sagen hatte und sie wollte auch wissen was er so dachte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie ihn noch nicht so gut kannte. Schließlich hatten sie einmal in Kräuterkunde zusammen gearbeitet und das nur ca. 90 Minuten. „Der 20…“ sagte sie mehr zu sich selber und dachte darüber nach. Das war ein Sonntag, wenn sie das im Kopf richtig überschlug und sie wusste nicht was sie da vorhaben sollte. “Der 20. Klingt gut. Wir können uns um 3 oder so Im gemeinschaftsraum treffen, dann können wir schnell rüber zur Bibliothek. “ Bestätigte sie dann gutgelaunt, weil das so schnell zu klappen schien. “Wir schauen einfach wie viel wir schaffen!“ schlug sie vor, weil sie nicht genau wusste was sie zu Hause erwarten würde. Manchmal wäre sie bestimmt ganz erleichtert, wenn sie sich in ihren Schulbüchern vergraben konnte nur damit sie ihre Eltern nicht ertragen musste, aber wenn sie auf ihren Bruder traf konnte auch mal Tage vergehen bevor sie überhaupt ans Lernen dachte. Amys Teller mitsamt der positiven Energie, die sie ihm geschenkt hatte, verschwand und ein Teller für den Nachtisch erschien augenblicklich. Sie griff nach der Platte mit dem Kuchen um sich ein Stück auf den Teller zu nehmen. “Dann guten Appetit!“ sagte sie noch bevor sie sich daran machte den Kuchen zu probieren.
Wenn er genau darüber nachdachte, fand David es schon ein wenig seltsam, dass ihn nicht einmal die Menschen kannten, mit denen er tagtäglich im Unterricht saß. Natürlich, seit dem dritten Jahrgang hatte er nicht mehr alle Stunden mit ihnen gemeinsam und nach den Z.A.G.s hatte sich dann auch einiges verändert, aber manchmal wünschte sich David er wäre nicht so unsichtbar. Aber es hatte dann auch wieder gewisse Vorteile, die er nicht missen wollte und so blieb er seinem 'Äußeren' treu und verschwand innerhalb der Menge. Es gab außerdem immer Menschen, die ihm widerrum treu blieben und ihn trotz seiner Unscheinbarkeit bemerkten, eben wie Anjuli und scheinbar jetzt auch Amy. Letztere erfreute ihn umso mehr, weil der Dunkelhaarige nicht gedacht hatte, dass er in seinem letzten Schuljahr noch jemanden kennen lernen würde, der sich als interessante Person heraus stellte. Es war nämlich eigentlich nur so, dass niemand David kannte, er wusste von den meisten Personen aber doch einiges, denn wenn man selten bemerkt wird, schnappt man einfach viel auf. David wäre aber nie der Kerl gewesen, der diese Dinge für sich nutzen würde. Es interessierte ihn meistens auch gar nicht richtig, was andere über wieder andere sprachen, denn der Großteil davon stammte dann doch aus der Gerüchteküche Hogwarts. »Stimmt auch wieder.« stimmte David Amy zu. Obwohl er sich fragte warum Anjuli das tun hätte sollen. Klar, sie war zwar seine beste Freundin und sie hatten auch einiges gemeinsam, aber mit Quidditch oder dem Training davon hatte er dann nich so viel zu tun, als dass sie ihn in Verbindung mit dem Zauberersport erwähnen hätte können. Und so wirklich interessante Dinge tat er in seiner Freizeit einfach nicht, die man ebenfalls erwähnen konnte. Von seiner Leidenschaft zur Musik und seinem Talent darin wusste Anjuli zwar, aber das war eines dieser Dinge, die man anderen, die nicht damit konfrontiert wurden, nicht auf die Nase band. Als Amy aber sofort auf seinen Vorschlag einging war David erleichtert. Er hatte für einen Moment wirklich befürchtet, dass er sie mit seiner Lernwut vielleicht doch vom Vorschlag des gemeinsamen Lernens wieder abgebracht hatte. Besonders Kräuterkunde und Pflege magischer Geschöpfe mochte er einfach gerne und mit den Unterrichtsfächern und dem darin behandelten Stoff hatte er einfach gerne auch in der Freizeit zu tun. »Ja, das finde ich gut!« Man sah ihm richtig an, dass er sich schon darauf freute, denn sein Lächeln wurde breiter und strahlender und er freute sich ebenso darauf Zeit mit Amy zu verbringen, denn in seinen Augen war die Blondine ein sehr interessanter Mensch, den er gerne ergründen würde. David war schon eifrig dabei den Kuchen zu verzehren, der wirklich lecker schmeckte und murmelte deshalb mit vollem Mund ein »Danke«, obwohl er wusste, dass das nicht unbedingt höflich war. Deswegen schluckte er fast ein wenig hastig um weitersprechen zu können. »Ich hoffe er schmeckt dir so wie mir!« meinte er warm und stach abermals mit der Gabel ein Stück vom Kuchenstück herunter
Irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, dass das Thema so besonders sinnvoll und ergiebig war. Warum auch immer, aber sie zog es vor nichts mehr zu Anjuli und dem was andere Leute so redeten zu sagen. Das Thema war sowieso mehr oder weniger abgehakt und die junge Matoc konnte drauf verzichten, eine unangenehme Atmosphäre heraufkommen zu lassen. Sie verstanden sich immer so gut und das fand sie toll. Wobei immer jetzt auch irgendwie blöd war, weil sie sich ja erst einmal so richtig viel miteinander unterhalten hatten. Da hatten sie sich aber gut verstanden und das sofort und ohne Komplikationen und sonst was, konnte man auch nicht von jedem behaupten. Sein Lächeln wurde strahlender und breiter, als sie einen Termin abgemacht hatten und da konnte sie gar nicht anderes als ihn genauso anzustrahlen. Sie war ohnehin schon so ein fröhlicher und positiver Mensch, dass sie so was nicht ignorieren konnte. Es erfreute sie sehr ihn so zu sehen, denn er schien sich genauso darüber zu freuen, dass sie gemeinsam lernten wie sie und für sie war das wirklich sehr erfreulich, denn dann würde sie das Lernen nicht vergessen und nicht vernachlässigen, weil sie tausend andere Sachen im Kopf hatte und außerdem verstanden sie sich ganz ausgezeichnet. “Wunderbar.“ erwiderte sie also erfreut. Für Kräuterkunde würde sie also vorbereitet sein. Das erwartete Professor Berry sicher auch. Außerdem hatte Amy mit ihren 5 Fächern nicht mehr ganz so viel zu tun, dass sie sich auf jedes einzelne intensiv konzentrieren konnte und eines von 5 war immer noch Zauberkunst und da war sie sowieso einsame Spitze. Sie lachte ein wenig, als er sich bei ihr auf die nicht ganz so feine englische Art bedankte, aber es machte ihr nichts aus, denn als sie nun ihre Gabel mit dem Kuchen in den Mund schob, da wusste sie genau warum er es so hastig hatte. Der Kuchen war wirklich ausgezeichnet. “Oh ja! Der ist wirklich einsame Spitze.“ sagte sie während sie mit der Gabel ein weiteres Stückchen Kuchen zu Recht legte um es zu verzehren. Während sie weiter aß schwieg sie ein wenig und genoss das Essen, aber es war kein unangenehmes schwiegen zwischen ihnen. Es war einfach das genießen des Kuchens. “Ich könnte niemals so gut kochen.“ sagte Amy dann, während sie mit ihrer Gabel über dem Keller Kreise zog. Es war mehr eine nachdenkliche Feststellung zu sich selber, denn sie dachte an den ganzen Aufwand, den die Hauselfen betrieben.
Amy schien der Ansicht zu sein, dass der Punkt Anjuli nun abgehakt sei, denn sie sagte nichts mehr dazu. David störte das jetzt aber nicht sonderlich, was hätte er ihr denn auch noch über Anjuli erzählen sollen? Sie kannten sie Beide und die Tatsache, dass er eben nicht der interessanteste Kerl war über den man ständig tratschte, wollte er auch nicht ausbreiten und ewig darauf rumkauen. Wie schon einmal gesagt, selbst ein Mann wie David hat eben seinen Stolz und so war er gewissermaßen sogar froh, dass dieses Gesprächsthema zu Ende war und sie sich anderen Themen zuwenden konnten wie der gemeinsamen Lernstunden. David war wirklich sehr erfreut einen fixen Lernpartner für Kräuterkunde gefunden zu haben und wie die gemeinsame Aufgabe letzte Woche ja auch gezeigt hatte, waren sie besonders in diesem Fach ein super Team. Wenn er nur in den anderen Fächern auch so engagierte Mitschüler zum Lernen finden könnte, wären seine U.T.Z.s einfach ein Kinderspiel. Aber was noch nicht ist, kann noch werden. Nur leider war ihm da seine Unsichtbarkeit etwas im Weg. David nahm sich allerdings vor in den nächsten Wochen in der Bibliothek zu gucken ob jemand mit ihm Lernen wollte. Vielleicht würde sich da jemand für den Rest der Pflicht- und Wahlfächer finden. Sieben Fächer hatte er ja insgesamt und ganz alleine würde er die sechs restlichen wohl kaum bewältigen können. Interessiert fragte er deshalb Amy: »In wie vielen Fächern machst du eigentlich deine U.T.Z.e?« Er wusste nur von drei Fächern, da er diese mit ihr gemeinsam besuchte und jene waren Kräuterkunde, Verwandlung und Zauberkunst. »Man müsste wirklich einen guten Draht zu den Hauselfen haben, vielleicht backen sie dann etwas für uns!« meinte David und aus seinen Augen sprach der Schalk. Er war nicht unbedingt ein Fan davon sich Hauselfen zu halten, aber kochen konnten sie wirklich ausgezeichnet und sauber waren sowohl Gemeinschaftsraum als auch die Schlafsäle auch immer. Er hatte aber auch noch nie einen von besagten Hauselfen bei seiner Arbeit gesehen und in die Küche war er auch noch nie eingedrungen, obwohl er bereits in seinen ersten Hogwartsjahren erfahren hatte wie man da hin kommen könnte. Wieder gab es ein kleines und feines Schweigen zwischen den Gryffindors. Ein so gutes Essen wie sie in der Großen Halle tagtäglich bekamen, brachte so etwas eben mit sich – ob man wollte oder nicht und der Großteil der Schülerschaft von Hogwarts hatte auch noch Manieren, so dass kaum mit dem Essen gespielt wurde und man sprach eben auch selten mit vollem Mund. Entweder also man unterhielt sich, oder man aß. David blickte von seinem Kuchen auf, von dem nur noch ein kleines Stückchen vorhanden war, als Amy etwas sagte. »Du brauchst sicher nur Übung. Übung ist alles, egal ob es ums Kochen oder Fliegen oder um den Umgang mit Pflanzen geht!« erwiderte er auf ihre Aussage mit einem kleinen Lächeln und verputzte anschließend den Rest seines Kuchens.
Amy überlegte kurz bei seiner Frage und ließ dabei ihren Kuchen einen Moment lang völlig außer Acht. Eine gute Frage in wie vielen Fächern sie eigentlich Prüfungen ablegte. Sie sagte gerne es wäre ihr genug, dabei hatte sie im Gegensatz zu den meisten ihrer Mitschüler wirklich nicht grade viele Fächer. Sie war nicht die beste Schülerin, aber das lag wohl daran, dass die meisten Fächer sie auf Dauer langweilten und sie viel lieber Quidditch spielte. “Zauberkunst, Arithmantik, Verwandlung, Wahrsagen und Kräuterkunde.“ zählte sie an den Fingern auf. “Fünf also und du?“ Fragte sie dann bevor sie sich noch ein Stück Kuchen in den Mund schob. Die meisten schüttelten über ihre U.T.Z.e den Kopf, aber das störte sie nicht sonderlich. Wahrsagen konnte sie zum Beispiel ganz gut, bei den Z.A.G.s hatte sie ein wenig danebengegriffen, trotzdem machte es außer ihr kaum noch jemand. Dafür hatten eigentlich so gut wie alle Verteidigung gegen die dunklen Künste noch, aber das war Amy einfach viel zu öde gewesen und dementsprechend war sie viel zu schlecht gewesen. Sie wusste nicht wie er es aufaßen würde, dass sie nicht wirklich viele U.T.Z.e machen würde. Sie hoffte es würde ihn nicht weiter stören. Manche Leute stempelten sie dann direkt als faul ab und das hatte sie gar nicht gerne, sie hoffte, dass er das nicht tun würde. “Ich hab gehört die sollen super nett sein und immer was bereit haben für hungrige Schüler, aber ich war noch nie bei den Hauselfen.“ Erwiderte sie und gab ihm mit einem Nicken absolut recht. So ein Kuchen war es wirklich wert einen guten Draht zu den Elfen zu haben. Die Elfen hatten auf jeden Fall eine Menge Respekt verdient und Amy brachte ihnen diesen sicher entgegen. Es konnte nicht einfach sein jedes Mal so gut zu kochen und scheinbar nie etwas falsch zu machen. Amy hatte in der großen Halle zu mindestens noch nichts Schlechtes gegessen. Natürlich mochte man manche Sachen nicht, aber das lag nicht an der Zubereitung. Das waren Sachen, die jeder hätte kochen können und Amy hätte sie trotzdem nicht gegessen. Das musste sie aber in Hogwarts auch nicht essen, denn es gab meistens eine Auswahl. Das musste wirklich ein großer Aufwand sein, darüber wollte sie gar nicht nachdenken. “Wahrscheinlich hast du Recht, aber manchmal fehlt mir dazu die Geduld.“ sagte sie mit einem Lächeln in seine Richtung und blickte auf den kleinen Rest Kuchen auf ihrem Teller. Eigentlich war es Schade, dass es so schnell vorüber war mit der Freude an dem guten Essen. Wirklich lange hatte man ja doch nichts davon, aber dieser Kuchen war trotzdem gut. Sie nahm das vorletzte Stück. Er hatte seinen Teller bereits leer gegessen, stellte sie fest, während sie noch kaute.
David kannte Leute, die hatten fest vor über neun U.T.Z.e zu machen, andere widerrum setzten sich humanere Ziele und verblieben bei fünf-sechs Fächern die sie gut beherrschen. Er bewunderte Menschen die sich viele Fächer aufhalsen konnten und auch noch in all jenen dann gute Noten schrieben und auch die praktischen Prüfungen mit Bravour meisterten, aber für ihn war der sichere Weg der Bessere und so schien es auch für Amy zu sein, wie er ihrer Antwort entnahm, die jedoch etwas zögerlich hervorgebracht wirkte. Er blieb lieber bei den Fächern die ihm lagen, obwohl – genau genommen hatte auch David sieben Fächer, in denen er natürlich alle gerne einen guten U.T.Z. schaffen wollte. Konzentrieren würde er sich aber auf seine Favouriten wie Kräuterkunde und Pflege magischer Geschöpfe. Da kannte er sich nun einmal aus und er wusste, dass er mit ein wenig Anstrenung ein Ohnegleichen erreichen konnte. Er nickte um Amy zu zeigen, dass er aufgepasst hatte und ratterte dann seine gewählten Fächer in ungewohnter Schnelle herunter: »Kräuterkunde, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Verwandlung, Zauberkunst, Zaubertränke und Muggelkunde und Pflege magischer Geschöpfe.« Manche hielten ihn für seltsam, weil er als Muggegeborener Muggelkunde belegt hatte, aber es war interessant zu lernen, wie anders der Blickwinkel der Zauberer auf ihre Welt war und wie sie manche Dinge verstanden. Nach seinem Redefluss holte er erst einmal Luft und lächelte danach verschmitzt. »Das habe ich auch gehört!« meinte der junge Dunkelhaarige. »Und ich denke wir sollten vor unserem Abschluss unbedingt einmal der Küche einen Besuch abstatten!« Da packte den Burschen fast die Abenteuerlust und wer weiß, vielleicht würde Amy mitkommen und dem Abenteuer beiwohnen? »Geduld kann man sich übrigens auch aneignen!« meinte er mit einem leicht schelmischen Zug um die Lippen.
David war nun bereits fertig mit seinem Nachtisch und auch dieser leere Teller verschwand mit einem leisen Plopp ins Nichts, was ihm ein Lächeln entlockte. Er liebte es, dass Hogwarts so voller Magie war und sein Blick wanderte unwillkürlich nach oben zur verzauberten Decke. Die Sonnenstrahlen, die sich am Wolkenhimmel verirrt hatten, erinnerten ihn daran, dass er mit Anjuli verabredet war, da sie einen gemeinsamen Winterspaziergang machen wollten. Außerdem hatte seine beste Freundin angemerkt, dass sie ihm unbedingt etwas erzählen musste und wahrscheinlich ging es um irgendeinen Jungen und sie versuchte einen Rat von ihm zu bekommen, obwohl sie genau wusste, dass er da sicherlich nicht der richtige Ansprechpartner dafür war. Mit einem kurzen Blick auf Amy, die ebenso schon fast fertig war erhob er sich langsam und packte seine Tasche zusammen. »Dann sehen wir uns also morgen in Verwandlung?« fragte er, bevor er den Tisch endgültig verließ und es klang fast ein wenig schüchtern. Ein kleines Lächeln begleitete seine Worte und er lies den Riemen seiner Tasche auf seine Schulter gleiten.
Es war zu erwarten gewesen, dass er mehr Fächer aufzählen konnten in denen er seine UTZe absolvieren würde, die meisten konnten das, aber das störte Amy nicht sonderlich. Schließlich wollte sie auch nicht wie viele andere Heilerin, Aurorin oder sonst etwas werden wofür man glänzende UTZe brauchte. Sie wusste noch gar nicht so richtig was sie machen wollte, sie träumte immer noch davon ihr Geld damit zu verdienen hinter dem goldenen Schnatz her zu jagen, aber wer konnte schon wissen ob das klappen würde? “Oh ja! Das müssen wir machen.“ Sagte sie und ein kleines Grinsen zierte ihre Lippen. Die Küche wäre sicher einen Besuch wert, wahrscheinlich sogar mehr als einen, laut dem was sie von Leuten gehört hatte, die schon dort gewesen waren, aber einmal dorthin zu kommen wäre schon mal ein Anfang und man konnte wohl kaum damit rechnen, dass sie nach ihrem Abschluss jemals die Gelegenheit dazu bekommen würde, auch wenn es sie schon ein wenig traurig machte, wenn sie daran dachte, dass sie Hogwarts für immer verlassen würde und wahrscheinlich nie wieder die Chance haben würde einen Fuß in das Schloss zu setzen, indem sie sich so heimisch fühlte. Natürlich wollte sie auch nicht Lehrerin werden, deswegen hatte sie von dieser Seite aus auch keine Hoffnungen. Wahrscheinlich waren ihre UTZe auch zu schlecht um Lehrerin zu werden, außer vielleicht in Zauberkunst. Sie schenkte ihm ein Lächeln, als er erklärte, dass man sich Geduld aneignen könnte. Vermutlich hatte er Recht, aber vielleicht wusste er auch nicht genau wie ungeduldig das Mädchen, das nicht Mals still sitzen konnte, wirklich war. Er erhob sich langsam vom Tisch und verabschiedete sich von ihr. “Bis morgen.“ bestätigte sie und blickte ihm mit einem leichten Lächeln nach, als er sich auf den Weg machte die Halle zu verlassen, bevor sie sich wieder ihrem Kram zuwandte, ihr Essen beendete und ihre Sachen zusammen suchte. Mit einem leichten Lächeln schob sie sich noch etwas Brause, die sie heute Morgen in ihrem Stumpf gefunden hatte in den Mund, bevor sie das Paket wieder in ihre Tasche gleiten ließ und die große Halle wie immer äußerst stürmisch verließ, aber es gab niemanden mehr in Hogwarts der sich darüber noch wunderte, nach schon mehr als 6 Jahren.