Es war mitten in der Nacht und sie wachte nur auf, weil sie Hunger hatte. Warum hatte sie, Noire, gestern Abend auch nur so wenig gegessen? Ehrlich gesagt fühlte sie sich so, als hätte sie überhaupt nichts gegessen. Mit einem seufzen erhob sich die Blondine aus ihrem weichen Bett im ersten Stockwerk der Residenz der Familie Crown. Ihr weißes Nachthemd reichte ihr kaum noch über die Knie, mittlerweile war es ihr wirklich viel zu kurz. Mim Crown – ihre Schwester – hätte dies bestimmt nicht gut geheißen, doch Mim war nicht da um ihr Lächeln umzudrehen und so ging Noire aus ihrer Tür auf den Flur und vom Flur über die Treppe nach unten ins Erdgeschoss. Vom Erdgeschoss aus stolperte sie halb in die Küche. Natürlich hatte sie in ihrem verschlafenen Zustand nicht daran gedacht, eine Kerze mitzunehmen. Ein Wunder, dass sie nicht die Treppe heruntergestürzt war. In der Küche blieb sie einen Moment stehen, damit sich ihre Augen an das spärliche Mondlicht gewöhnen konnten. Plötzlich machte sie eine Bewegung auf dem Küchentisch aus. Was zum...?, dachte sie, als sie erkannte, was es war. Ein Toast. Gerade, was sie gesucht hatte – obwohl. Das Toast lag da schon eine ganze Weile und - Einen Moment bitte - , dachte Noire plötzlich alarmiert, Augen hat doch sonst kein Toast?! Der Toast starrte sie böse an, als würde es einen Plan schmieden, und Noire war plötzlich erfreut darüber, noch in der Tür zu stehen. Gruseltoast, man. Mit einem schlechten Gefühl in der Magengrube ging das Mädchen ein wenig näher. „Gruseltoast, was geht in deinem Kopf vor?!“, flüsterte sie. Hatte sie den Toast gerade „Ich bringe dich um!“ flüstern hören? Je näher sie kam, umso fieser schaute der Toast sie an. Plötzlich sah sie, wie der Toast zwinkerte und ihr zulächelte. Flirtet das Ding etwa mit mir?! Das macht mich doch nicht wirklich an.... Das Gruseltoast starrte sie weiterhin interessiert und gruselig an. Gruseltoast, verschwinde doch einfach!, dachte sie, nun wirklich sehr beunruhigt. Dann rief das Toast ihr auch noch etwas zu: „Iss mich doch, ich schmecke unglaublich lecker und KLAU DEINE SEELE!“ Noire schrie auf, drehte sich um und verließ die Küche hektisch. In Mopsgeschwindigkeit war sie wieder in ihrem Bett und zitterte. Was für 'ne Nacht.