how to succeed in apparition without really trying AKYSA ROTHWOOD && RUBINA RAIN
SAMSTAG| 05 JUNI | VORMITTAGS | WIESE VOR HOGWARTSKonnte man vierundzwanzig Stunden am Tag verwirrt sein? Wenn ja, dann war Rubina eine der Rekordhalterinen im Verwirrtsein. Es war ja schon normal für die Ravenclaw, dass sich tagtäglich Jensen und Kimberly und auch Jimmy in ihren Gedanken herumtrieben, doch dass sich Buchanan Rosier zu dieser Liste nun hinzufügte, verunsicherte die Ravenclaw. Warum musste sie jetzt noch anfangen an ihn zu denken, wenn sie sich bald sowieso nie wieder sehen würden? Es verwirrte die Ravenclaw nicht nur - nein, es frustrierte sie sogar. Der Slytherin sollte sich gefälligst aus ihren Gedanken fernhalten! Was sie davon halten sollte, wusste sie nämlich nicht.
In den letzten Tagen hatte sie versucht, ihre Realisation vom Dienstag nun auch in die Tat umzusetzen. Sie versuchte wieder ein bisschen mehr mit den anderen Menschen zu reden, doch das gestaltete sich als etwas schwierig. Sie hatte sich so lange von allen ferngehalten, dass sie komisch gemustert wurde, wenn sie plötzlich das Wort ergriff und sie spürte, dass viele sie mit ein paar Worten lieber beschwichtigen wollten, als wirklich mit ihr zu sprechen. Sie machte diesen Leuten keine Vorwürfe, sie verstand ja, dass ihr Verhalten nicht unbedingt nett gewesen war und dass sie damit Leute verletzt hatte und jetzt zahlte sie auch einen gewissen Preis dafür. Aber sie hoffte, dass es vielleicht in nächster Zeit besser werden würde und vielleicht die Leute nach den Sommerferien ihr seltsames und zurückgezogenes Verhalten im sechsten Schuljahr vergessen würden. Vielleicht konnte sie nochmal von vorne anfangen, einen Neustart wagen.
Jetzt kamen die Prüfungen eigentlich ganz gelegen, denn wenn Rubina sich von ihrer ständigen Verwirrtheit ablenken wollte, musste sie sich nur in die Unterrichtsmaterialien vergraben. Denn - und das war wirklich schwer für die Ravenclaw - gab es auch dort vieles, was die Ravenclaw verwirrte. Sie hatte so lange nicht mehr richtig im Unterricht aufgepasst, dass sie einiges an Lernstoff nicht richtig begriffen hatte und das war ihr nun äußerst peinlich, hatte sie doch in den letzten Jahren doch als eine der besseren Schülerinen ihres Jahrgangs gegegolten. Deswegen vergrub sich die Ravenclaw nun in Büchern, um sich endlich richtig auf die Prüfungen vorzubereiten. Zum Glück hatte sie schon die ZAGs hinter sich und die UTZs erst im nächsten Jahr vor sich, sodass es keine allzu großen Konsequenzen haben würde, wenn sie dieses Jahr nicht so gut abschnitt wie sonst. Aber ihr Ehrgeiz war dennoch gepackt. Sie
wollte gut abschneiden.
Deswegen war die Ravenclaw schon sehr früh auf gewesen und hatte sich in Geschichte der Zauberei hineingelesen und ordentlich gelernt, bis ein Blick auf die Uhr ihr mitteilte, dass es Zeit war, zum Apparierkurs zu gehen. Ansonsten wäre es nun Zeit für das zweite wöchentliche Treffen der Schülerzeitung gewesen, aber für den Apparierkurs hatte man das Treffen eher auf den anderen Termin in der Woche - den Dienstag - konzentriert. Und der Theaterklub, der sonst Samstags stattfand, war ja sowieso die letzten Male ausgefallen, da Beery immer noch viel zu viel mit den Alraunen zu tun hatte. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie auch die restlichen Schüler entsteint hatten?
Die Ravenclaw machte einen kurzen Abstecher in die Große Halle, wo sie sich ein belegtes Brötchen nahm und dann in Richtung Wiese ging. Auf dem Weg dorthin ass sie das Brötchen und fand sich dann auf dem Platz ein, wo sich schon die anderen Schüler tumelten.
Sie wartete geduldig, bis Professor Twycross den Unterricht begann und diejenigen, die keiner Gruppe zugehörten, in Zweier- oder Dreiergrüppchen einteilte. Rubina blickte sich um und fragte sich, mit wem sie zusammengetan werden würde. Zum Glück und Unglück waren weder Jensen, Kimberly oder Buchanan in der siebten Klasse. Obwohl... vielleicht wäre es gar nicht so schlimm gewesen, mit Buchanan zu apperieren und zu disapperieren. Und zu Jensen hätte sie natürlich auch nie nein gesagt und - ihre Gedanken schweiften schon wieder ab.
"Akysa Rothwood und Rubina Rain", verkündete der Professor und Rubina ließ den Blick über die Schülermasse streifen. Hm. Akysa Rothwood. Eine der Reinblüterinen die ziemlich stolz auf ihren Status schien. Wahrscheinlich hatte sie es toll gefunden, das jemand wie Jimmy versteinert gewesen war. Die Rain rümpfte die Nase, schalt sich jedoch die Rothwood nicht zu früh abzustempeln. Sie hatte einfach bisher nicht viel mit ihr zu tun gehabt und sie als arrogant und eingebildet empfunden, aber vielleicht würde sich das nun ändern, wenn sie ein wenig miteinander redeten. Und immerhin war sie auch mit Buchanan befreundet, wenn die Rain sich richtig erinnerte.