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CAYA && HAZEL | GEMEINSCHAFTSRAUM | 22:30 UHR


Es war zum Verzweifeln.
Mit den Nerven und der Geduld am Ende betrat Caya den Slytherin Gemeinschaftsraum. Um diese Zeit befanden sich hier nur noch vereinzelte kleinere Grüppchen von Schülern, die am Kamin oder an Tischen zusammen saßen und die Ereignisse des Tages besprachen. Unter ihrem linken Arm hatte sie einige Bücher, die sich alle mit dem Gebiet der Zaubertränke beschäftigten, geklemmt, während an ihrer rechten Hand traurig ein kleiner Kessel baumelte. Ihre Schultasche hing lieblos über ihrer Schulter und ihr Gesicht zeigte eine traurige Resignation.
Den ganzen Tag hatte sie abwechselnd in der Bibliothek und im Zaubertränkeraum verbracht und war trotz allem kein Stück weitergekommen. Sie war so eine Niete, wie konnte das eigentlich sein? So dumm war sie doch gar nicht! Merlin.

Caya schleppte sich zu einem Tisch, der möglichst weit vom Eingang entfernt stand und warf weniger schwungvoll als sie wollte ihre Bücher darauf. Alles in ihr schrie danach eigentlich nur noch ins Bett zu gehen, ihre Schwächen zu vergessen und für einige Stunden nicht das enttäuschte Gesicht ihres Vaters vor Augen zu sehen, doch die Schülerin zwang sich weiterzulernen. Auch wenn das vermutlich nur vergebene Liebesmüh war. Caya ließ sich an dem Tisch nieder und schlug wahllos eines der Bücher auf. Bevor sie auch nur den ersten Absatz gelesen hatte, seufzte sie lautstark auf und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. So ein Mist.

Einige Minuten vergingen, doch es wollte ihr nicht bewusst werden, wieso genau man man Phönix-Federn niemals als erste Zutat in einen Trank werfen durfte. Sie sah auf und hoffte auf stumme Rettung, doch für die Mitschüler im Raum war sie genauso interessant, wie das Häufchen Staub unter ihrem Tisch. Erschwerend hinzu kam, dass  lediglich eine einzige Person in Ansprechnähe saß. Hazel Rosier befand sich auf einem Sessel unweit von Caya. Die Slytherin hatte wenig mit Hazel zu tun und hatte auch nie vorgehabt das zu ändern. Sie schien eine dieser arroganten Bilderbuch-Slytherins für die ganz Hogwarts das Haus der Schlangen hasste. Doch, wie so oft: Schwere Zeiten erfordern schwere Maßnahmen. Die Situation missfiel Caya. Sie zögerte noch einige Minuten ehe sie vorsichtig in die Richtung ihrer Mitschülerin sprach (und es war wirklich verdammt schwer für sie): “Hallo, Verzeihung – ähm, Hazel? Du – Du hast nicht zufällig eine Ahnung von Zaubertränken?“ Sie klang wie eine aufgeregte Erstklässlerin. Na, großartig.
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C. Eltringham & H. Rosier
SLYTHERINGEMEINSCHAFTSRAUM- 29.05., 22:30 UHR


Noch gerade so baumelten Hazels Beine elegant auf der Armlehne, da sie sich nicht normal in den Sessel gesetzt hatte, sondern mit dem Kopf in der Luft hing und darauf wartete, dass ihr diese Position unangenehm wurde, sodass sie ins Bett gehen konnte. Reichlich müde war sie sehr schon, doch vermochte sie noch nicht die Füße Richtung Schlafsaal zu schwingen. Seufzend drehte sie das Buch ein wenig in den Händen, drehte und wendete es, um sich wiederholt auf die Zeilen der Seite konzentrieren zu können. Es missfiel ihr sich nicht recht darauf konzentrieren zu können. Denn eigentlich hatte die junge Rosier heute Abend vorgehabt den Roman fertig zu lesen, damit sie es zurück in die Bibliothek bringen konnte. Ob daraus noch werden würde und sie morgen einen kleinen Abstecher dort hin machen konnte, war ihr bisher noch nicht klar. Es schienen noch unendlich viele Seiten gelesen zu müssen, sodass Hazel wusste das es vergeblich sein würde das Buch heute noch durchlesen zu wollen. Doch irgendwie wollte sie es gerne lesen, um dieses Buch einfach zurück bringen zu können. Das gedämpfte Licht trug eventuell viel dazu bei, das sie es einfach nicht fertig mit dem Lesen bekam. Es kam wenig Schein in der Ecke an, wo sie mit dem Kopf über dem Boden hing und die Seite langsam, aber wirklich sehr langsam umblätterte.

Genau in diesem kleinen Schein des wenigen Lichtes stellte sich eine Person, die sofort als Caya Eltringham ausmachen konnte. Beide waren im selben Jahrgang, hatten aber so gut wie gar nichts miteinander gemeinsam und sagten sich wenn nur 10 Wörter in ein bis zwei Monaten, wenn es dann mal nötig war. Sie teilten nur Haus und einige Freunde miteinander, sodass sie genervt die Augen verdrehte und sich aufrecht hinsetzte. Der Kopf der Brünetten lehnte sich an das Ende des Sessels und sie wollte gerade wieder in das Buch zurück schauen, als ihre Mitschülerin zu sprechen begann. Genervt klappte Hazel mit einem Zeigefinger zwischen den Seiten das Buch zu und zog die Stirn kraus. Von was sollte sie Ahnung haben? Zaubertränke? War sie etwa ein Fräulein vom Amt, die irgendeinen Beruf mit dieser Bezeichnung bei den Muggeln ausübte und die Auskunft spielte oder was? Nein, von Zaubertränke wusste sie wenig bis gar nichts und war sich bis heute echt nicht sicher wie es in den höheren Kurs geschafft hatte. "Caya, meine Liebe. Leider kann ich dir bei deinem Problem in Zaubertränke kein bisschen weiterhelfen, weil ich so gut wie keine Ahnung habe", sprach sie mit unverblümter Stimme auf die Antwort der Blonden. Die zwei Kessel, die schon fast kaputt gesprengt hatten, zeugten regelrecht von ihrem Unwissen in diesem Fach, sodass sie einfach keine Ahnung hatte wie Caya darauf kam sie deswegen anzusprechen. Buck hatte sicher von dieser Katastrophenstunde ein regelrechtes Trauma erlitten und von ihrem freundlichen Umgang mit ihm, total. Deshalb konnte sie sich nicht vorstellen jemals etwas Ahnung in diesem Fach zu haben. Hazel eigentlich immer ganz froh, wenn einfach nur von jemanden abschreiben durfte.
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Nicht nur, dass Caya die Souveränität eines Erstklässlers besaß und zum Vorschein brachte, nein, Hazel musste auch noch genauso reagieren, wie Caya es vorhergesagt hätte. Und das gab ihr nicht gerade ein wirklich beruhigendes Gefühl.
Caya antwortete nicht sofort, sondern blickte Hazel unsicher entgegen. Die Art und Weise wie Hazel ihr antwortete, gab ihr noch mehr das Gefühl der größte Vollidiot im Umkreis zu sein und das obwohl ihre Mitschülerin ihr gerade gesagt hatte, dass sie selbst keine Ahnung von diesem Blödsinn hatte und Caya somit streng genommen in nichts überlegen war.

„Verstehe“, antwortete das junge Mädchen langsam und wusste nicht so ganz wohin mit sich. Sollte sie sich einfach wieder umdrehen und alleine über ihren Notizen verzweifeln? Oder sollte sie Hazel lieber erklären, dass ihre herablassende Art nicht wirklich von Vorteil war? Doch ehrlich gesagt, erschienen alle möglichen Szenarien in Cayas Kopf nicht so wirklich verlockend. Sie zögerte.
„Na, dann – trotzdem vielen Dank, Hazel, meine Liebe.“, den letzten Teil fügte sie um einiges leiser, aber auch ungezügelt ironisch hinzu. Der kleine Hoffnungsschimmer, den die Slytherin gerade noch in sich trug, war zerstört und sie musste wohl oder übel einsehen, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als sich endlich einen Nachhilfelehrer zu suchen – Hazel war jedoch ganz offensichtlich nicht der geeignete Kandidat.
Caya seufzte und wandte sich wieder von ihrer Hauskameradin ab. Auch wenn sie die Rosier nie wirklich gemocht hatte, wäre ein hilfsbereiterer Art nun wirklich nicht zu viel verlangt – dachte sie zumindest.
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C. Eltringham & H. Rosier
SLYTHERINGEMEINSCHAFTSRAUM- 29.05., 22:30 UHR


Hazel verdrehte die Augen und schenkte dem Mädchen ein süffisantes Lächeln. Konnte sie denn nicht einmal in Ruhe gelassen werden? War ja nicht zum Aushalten! Nie war sie mal alleine, natürlich war es Hogwarts und da war man nie irgendwie richtig allein, aber nie konnte man für sich sein. Überall war jemand, der einem auf die Nerven ging, wenn man ihn am wenigsten brauchte und Hazel brauchte recht wenige Menschen, die hier auf Hogwarts waren. Es waren so viele Mitschüler so anstrengend und dazu manch im falschen Haus, sodass sie von dem Punkt schon nutzlos waren, sodass die Brünette erst gar nichts dagegen tun musste, damit sie nicht mit diesen in Kontakt kam. Man meidete eine Slytherin und eine Rosier aus Prinzip schon, was sie als Privileg ansah, da ihre Familie eine gewisse Autorität ausstrahlte. Sicherlich gab es im Kreise ihrer Verwandtschaft, die wohl einiges dagegen hatten, dass man als solche abgestempelt wurde, aber diese hatten ein geringes Mitspracherecht, sodass es Hazel egal war, was diese zu meinen schienen. Außerdem ging es um sie und nicht um die. Mit einem zweiten Lächeln nickte sie nur und sehnte ihre Ruhe herbei, die sie eben noch genossen hatte.

Doch tat ihr die Mitschülerin ein bisschen leid. Etwas Traurigkeit lag in dem Blick von Caya, sodass sie sich anders um entschied. Ein paar Minuten wären nun auch nicht schlimm noch weiter gestört zu werden, dachte die Brünette. Der Umstand, dass die Mädchen im gleichen Haus waren und etwas teilten, verleitete sie eventuell auch dazu sich gerade aufzusetzen sowie die Blonde am Arm festhielt. "Warte...Caya", sagte sie laut, sodass diese sie auf jeden Fall hörte. Denn manchmal schien Hazel, trotz ihrer impulsiven Art, ein Talent zum Nuscheln zu besitzen, sodass Angesprochene sie manchmal nicht hörten. "Vielleicht kann ich dir doch helfen. Ich kenne mich wohl nicht so damit aus, aber da du schon mal da bist, ist es jetzt auch egal" Hoffentlich bewegte es die Gleichaltrige dazu ihr zuzuhören und sich doch noch von ihr helfen zu lassen, denn sie mochte ihr gerade wirklich helfen.
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