Why do we justify these foolish who are burning?
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Why do we justify these foolish who are burning?
how much longer can we bleed before we come to our senses again?

Keyx & Audrey
am Bootshaus
28.05., 23:20 Uhr


Die Sonne war bereits untergangen, lediglich ein kleines, helles Leuchten am Horizont ließ vermuten, dass dort einst etwas war, was Wärme gespendet hatte. Nun war es weg, verschwunden hinter dem Horizont um seinen Platz am Himmel für den Mond zu räumen, der sich langsam vom immer dunkler werdenden Himmel abzeichnete. Der abnehmende Mond schien nicht so hell, wie er dem Mädchen einst vorgekommen war. Als sie im Mondlicht geschwommen, spazieren oder auf Hippogreifen geflogen war. Das Licht hatte alles um sie herum erhellt, die Sterne blinkten am Himmel und alles schien so perfekt, doch es war ein Traum zu denken, es würde so bleiben. Wie närrisch sie gewesen war, sich der Illusion hinzugeben, es würde besser werden. Welches tiefe Verlangen hatte sie dazu veranlagt zu denken, sie wäre sicher? Es war das Verlangen nach ihm gewesen, das eine Blase in ihrer kleinen Welt geschaffen und sie vom Außen abgeschirmt hatte; von allem Bösen, das sie fürchtete und vor dem sie so vehement hatte weglaufen wollen. Sie war so naiv gewesen zu denken, es wäre wahr. Wenn sie bei ihm war, ja, dann war die Existenz dieser Sicherheit nicht abzustreiten. Sie war da und sie konnte sich fallen lassen ohne zu fürchten, sich wehzutun. Er würde sie auffangen.
Er seie immer da, hatte er ihr gesagt.
Sein Versprechen hatte er gehalten. Er war bei ihr gewesen, nicht körperlich, doch in ihrem Geist. Sie hatte an all‘ die schönen Momente gedacht, die sie gemeinsam gehabt hatten. Wie er mit ihr sprach, wie er lächelte, wie sie in seinem Bett gelegen hatten und einfach… nichts getan hatten außer Unsinn zu reden. Er hatte sie davor beschützt, es auszuhalten und nicht aufzugeben; er war ihr Patronus in Menschengestalt und niemand würde ihr diese Erkenntnis nehmen können. Hätte sie ihn nicht gehabt, hätte sie aufgegeben bevor es angefangen hatte. Wäre er stolz auf sie? Darauf, dass sie es geschafft hatte? Oder wäre er enttäuscht, weil sie nicht dazu in der Lage gewesen war, sich zu schützen? Sie hätte ihm vertrauen müssen, damals schon. Sie hätte ihm sagen sollen, wer ihr Angst bereitete, und er hätte sie beschützen können, bevor etwas hatte geschehen können. Hinterher war man immer klüger, hieß es doch so schön. Diese Erkenntnis half ihr nun nichts mehr, denn es war zu spät. Es war passiert und sie müsste darüber hinweg kommen, und sie müsste ihm davon erzählen. Er würde sich darum kümmern, sie war sich sicher. Doch der Weg zu ihm erschien ihr so unendlich weit. Ihre Beine hatten ihre Dienste aufgegeben, bevor sie auch nur ansatzweise dort gewesen war, wo sie hatte sein wollen. Wer verübelte es ihnen? Es war ein Wunder gewesen, dass sie es überhaupt bis zum See geschafft hatte, geschweige denn bis zum Bootshaus. Nun saß sie dort allein und die Stille um sie herum versetzt sie in eine ruhige Panik, die sich durch ihren Körper schlich und jeden einzelnen Muskelstrang erkalten ließ.

Audrey saß mit angewinkelten Beinen am Ufer des Sees. Sie hatte ihre Arme um ihre Beine geschlungen und über ihren Schultern lag eine Decke, die sie komplett verhüllte. Gegen die Kälte von außen half sie, doch die Kälte im Inneren wollte sie nicht verjagen. Das Mädchen hatte den Kopf auf die Knie gestützt und blickte den seichten Wellen zu, wie sie sich am Ufer zwischen den Steinen kräuselten und letzten Endes verebbten. Was eine Ironie, direkt vor einer Metapher für ihre vorigen Schreie zu sitzen. Ihr Gesicht spiegelte nichts als Lethargie wider. Die Augen lagen stumm auf dem Wasser, schon längst hatte sie den Vorrat an Tränen ausgeschöpft. Lediglich die roten Ränder die sie zierten gaben den Hinweis darauf, dass sie vor Zeiten einmal da gewesen waren. Wie lange saß sie hier bereits? Audrey hatte keine Ahnung, doch es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Sie hatte ihre Wunden nicht versorgt. Lediglich der zerrissene rechte Ärmel ihrer ehemals weißen Bluse war provisorisch um eine Wunde in ihrem rechten Unterarm gewickelt, doch das helle weiß war schon längst einem dunklen rot gewichen. In ihrer Hand lag das Stofftaschentuch ihres Angebeteten, doch sie konnte den Blick nicht auf es lenken. Zu sehr hätte es sie geschmerzt zu sehen, dass auch sein Weiß dem Rot gewichen war und wie sehr sie dabei versagt hatte, es zu schützen. Wäre er sauer?
Audrey hoffte es nicht, doch ihr fielen auf Anhieb genug Gründe ein, um sauer auf sie zu sein. Das Mädchen schloss die Augen und fing an dem seichten Rauschen des Wassers zu lauschen. Vielleicht würde es sie irgendwann wegtragen, irgendwo hin, wo sie weit weg von alle dem war. Vielleicht zu seinem Sommerhaus. Sie würde es mögen dort, und er würde sie finden, früher oder später. Nichts wünschte Audrey sich mehr, als dass er nun zu ihr kam und sie in den Arm nahm, doch was war das für ein irrwitziger Wunsch? Alles was er mochte hatte sie zerstören lassen, inklusive ihr selbst. Was würde er noch wollen?

Sie öffnete die Augen schlagartig wieder, als sie Schritte hörte. Der Kopf hob sich leicht um in die Richtung der Geräusche zu blicken, doch erkennen wollte sie noch nichts. Es kam jemand auf sie zu, das wusste sie, und für den Moment verkrampfte sich ihr ganzer Körper und noch nie hatte sie so sehr gehofft, dass sich ihre Ahnung nicht bewahrheitete.
Für dieses eine Mal sollte sie Recht behalten. Nur für den Bruchteil einer Sekunde leuchtete Hoffnung in ihren Augen auf, bis sie wieder unbeteiligt wirkten während sie den grünen Augen entgegen sahen. Ein kleiner Funken Wärme spross in ihrem Inneren, doch es half nicht viel. Audrey umfasste das Taschentuch fester und senkte die Stirn auf ihre Knie, bis sie sich sicher war, dass er sich zu ihr gesetzt hatte.
“Es tut mir Leid.“, flüsterte sie leise und ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust als würde es gleich heraus springen. Audrey hob den Kopf wieder an und sah zu ihm und alles was darauf hinwies, dass etwas nicht stimmte, waren die rot unterlaufenden Augen und der Schmutz in ihrem Gesicht und ihren Haaren... und ihr Hals, in schönes Rot getaucht, das aus mehreren Schnitten hervorgetreten war. “Ich habe es versucht, aber.. ich konnte es nicht verhindern.“, fuhr sie fort und ihr rechter Arm begann unter der Decke zu zittern und nur das schmerzte ihr so sehr, dass sie die Augen wieder schloss und für einen Moment die Besinnung wieder finden musste. Wäre sie sich nicht sicher all ihre Tränen aufgebraucht zu haben hätte sie vielleicht des Schmerzes wegen erneut einige vergossen, doch es blieb aus. Audrey keuchte kurz auf, ehe sie den Arm unter der Decke hervor hob und ihn ihm hinhielt. Die Hand war geöffnet damit er das Taschentuch nehmen konnte, doch sie senkte ihn auch nicht, nachdem er es getan hatte. Sie hielt ihn aufrecht und wartete darauf, dass er den provisorischen Verband um die Stelle ihres Armes abwickelte.
Was sah er? Einen Arm, bei dessen Blässe selbst der Schnee eifersüchtig geworden wäre. Ihr kompletter Arm war überzogen von verschiedenen Schnitten, manche hauchzart, andere tiefer. Einige hatten kleinere Krusten gebildet, manche bluteten noch immer. Das helle Weiß war gesprenkelt mit dem dunklen Rot des Blutes, doch ihr Unterarm glich einem Ozean. Eine Palette von Blau über Violett bis Grün zierte den Unterarm und ließ nicht lange darüber spekulieren, dass mit dem Knochen etwas nicht stimmte oder nicht gestimmt hatte, bis vor kurzer Zeit. Audrey hatte den Blick wieder zu seinen grünen Augen gewandt und sah ihn abwartend an, und wenn er den Fetzen des Ärmels abwickelte würde es ihr Schmerzen bereiten, den Druck zu verlieren, doch das erschien ihr als kleiner Preis im Gegensatz zu dem, was sie bereits gezahlt hatte.
Tiefe, säuberliche Schnitte durchtrennten den Ozean der Blutergüsse und formten Buchstaben, von denen augenblicklich wieder dicke Blutstriemen flossen, kaum dass der Druck nachgelassen hatte.
„WERTLOS“
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Weit weg vom flackernden Licht der Kerze hatte der Blonde sich niedergelassen. Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt und ausgerechnet der Feuerscheue Nott wäre wohl der Letzte, der es wieder entzünden würde. Irgendwo zwischen dem was er tun sollte und dem was er tun wollte, hatte er sich entschieden einfach hier zu warten.
Auch wenn seine müden Knochen sich nach dem Bett sehnten und eine Pause brauchten, war der Gemeinschaftsraum auch erstmal kein schlechte Wahl gewesen. Den Abend hatte er größtenteils mit seiner Schwester verbracht, war nach der Konversation nicht wenig verwirrt gewesen, dass sie noch immer so blauäugig mit vielen Dingen umging und hatte sich jeden Kommentar verkneifen müssen. Schließlich hatte er nicht all seine Mühen, ihr ein guter Bruder zu sein, mit wenigen Worten zerschlagen wollen.
Auf dem Tisch neben ihm ruhten Pergament und Tinte, warteten nur darauf, dass er endlich den Brief an seine Mutter schrieb. Aber hinsichtlich seiner Muse verhielt es sich derweil, wie zu Audrey; sie war schlichtweg nicht anwesend. Was seine vermeintliche Geliebte betraf so hatte er sie noch heute beim gemeinsamen Abendessen gesehen und ihr versprochen, dass er im Gemeinschaftsraum auf sie warten würde nachdem er in der Bibliothek war. Eigentlich hatte er nur noch ein Buch zurückbringen wollen, hatte sich dann aber zwischen den verschiedensten Fassungen von Büchern verloren, ehe er mehr als nur eine Stunde später schließlich im Gemeinschaftsraum ankam. Die verschiedensten Gesichter hatten sich dort schon aufgereiht, Audreys war allerdings nicht darunter. Genau deswegen hatte er sich zusammen mit Pergament und Tinte auf einen Sessel, fernab vom Kamin, gesetzt und war mit dem Brief beschäftigt gewesen.
Über das Pergament gebeugt hatte er sich kaum damit beschäftigt, was er eigentlich schreiben wollte. Viel mehr hatte der Brite sich immer wieder nach der Jüngeren umgesehen und hatte versucht sie irgendwo zu entdecken. Aber ganz gleich, wie oft er zur Tür sah und versuchte herauszufinden, ob sie es war, die den Raum betrat, musste er enttäuscht feststellen, dass sie es nicht war und schloss wieder die Augen.

Die Feder kratzte leise über das Papier und das Licht der Kerze wurde schwacher, schwacher und er pustete sie aus, als er sie zu der späten Stunde immer noch nirgendwo entdecken konnte. Frustriert hatte er darüber nachgedacht, ob sie vielleicht schon zu Bett gegangen war. Wenn er doch zu viel Zeit in der Bibliothek verbracht hatte, schien es ihm nur realistisch, dass sie schon gegangen war ohne ein weiteres Wort zu wechseln, ohne ihm eine gute Nacht zu wünschen. Langsam schraubte der Slytherin das Tintenfässchen zu und stellte es mitsamt Feder und Papier zurück in seine Tasche.
Langsam nur schob er diese neben den Sessel, ehe er sich aufrichtete und zu den Treppen sah, die zum Gemeinschaftsraum führten. Ein Teil von ihm strebte sich davor nun wieder zurück zum Schlafsaal zu gehen: Allen voran weil er er sich danach sehnte bei ihr zu sein. Wahrscheinlich war ihm deswegen der irrsinnige Gedanke gekommen, dass es ihm helfen würde, wenn er jetzt zum Bootssteg gehen würde. Auch wenn er sich noch daran erinnerte, dass es gestern nicht ganz so.. romantisch zugegangen war, wie es sonst bei ihnen beiden war, schien es ihm jetzt der beste Ort um zur Ruhe zu kommen.
Nur deswegen hatte er sich aufgerichtet, hatte das schmerzende Bein ignoriert und war langsam aber sicher richtig Bootssteg gegangen. Durch die dunklen Gänge von Hogwarts hindurch hatte er nur daran denken können, wie viel schöner es gewesen war, als er mit der anderen zusammen all das getan hatte.
Erst als er nach Draußen kam, die frische Luft durch sein Hemd fegen spürte, hatte er auf andere Gedanken kommen können. Von Marius und Medeia war nichts mehr in seinem Hinterkopf und seine Müdigkeit schien ebenso verflogen. So trat er langsam den Weg zum Bootssteg an und war vollkommen verwirrt, als er die zierliche Gestalt dort sitzen sah. Was zum?

Tausende Gedanken rasten durch seinen Kopf, derweil er sich neben sie kniete und ihre gemurmelten Entschuldigungen überhörte. Nein, Nein, Nein, Nein. Ihre Worte nicht wirklich verstehend zuckte er zusammen und versuchte sich gegen die Unsicherheit zu wehren, die in ihm aufstieg. Es gab so vieles, was er tun musste, tun sollte, aber er konnte nicht anders als mehrmals blinzelnd wirklich fassungslos zu wirken.
Hilflos zog er seinen Zauberstab und ließ das Taschentuch zu Boden fallen, als sie ihm dieses in die Hand drückte. Sein Blick war auf den Arm geheftet, den sie ihm entgegen Strecke und er betrachtete seufzend den Verband. Nur vorsichtig entfernte er den Verband, biss sich auf die Unterlippe, als er die dutzenden Schnitte und Verletzungen sah.
Nur langsam hob er seinen Zauberstab an. ,,Sch, kein Wort mehr Liebes’’, wisperte er und versuchte sich nicht von den Gefühlen leiten zu lassen, die sich derzeit innerhalb seines Bewusstseins tummelten; Zorn, Verzweiflung, Hass aber allen voran Sorge um sie, genauso wie das nagende Schuldbewusstsein, dass er sie nicht hatte beschützen können.
Stumm sah er dabei zu, wie gleißend helles Licht aus seinem Zauberstab strömte, ehe es sich um ihren Arm und dessen Wunden legte. Die Schnitte langsam säubernd sah er wie der Dreck zu winzigen kleinen Teilen zerfiel, ehe er sich im Nichts auflöste. Als die blasse Haut noch von den zartrosa Wunden belegt war, er sich aber sicher war, dass jeglicher Dreck entfernt war, verschwand das Licht so schnell, wie es aufgekommen war. ,,Episkey’’, wisperte er und sah dabei zu wie die Blutergüsse verschwanden, genauso wie die Schwellungen, die sich auf ihrem Arm verteilt hatten.
Erst als er dabei zusah, wie die Schnitte sich langsam auflösten nahm er seinen Zauberstab wieder herunter. Ebenso versuchte er nicht daran zu denken, wer an alledem Schuld war. Erst einmal ging es nur darum, dass es ihr bald besser gehen würde. Kaum hatte er sich um ihren Arm gekümmert wandte er sich dem Rest von ihr zu. Angefangen bei ihrem Hals und er stoppte letztlich bei ihrer Bluse. Vorsichtig zog er die Decke weg und sah sie entschuldigend an. ,,Du musst mir helfen, damit ich dir helfen kann’’, wisperte Keyx sanft und sprach erneut leise Formeln, derweil sich das Blut aus der Bluse sog und der Stoff ohne den Dreck wieder aufhellte. Noch nicht gut, aber schon besser.
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Still falling, Breathless and on again
it was you, breathless and tall. i could feel my eyes turning into dust


Das Mädchen fühlte sich ungemein wohler, als der Slytherin sich neben sie gesetzt hatte. Es war zwar nicht wie sonst wenn er da war, so unbeschwert und leicht, doch sie fühlte sich nicht mehr so allein und verletzlich und das allein brachte sie dazu, den Blonden kurz anzulächeln. Vielleicht nur gut eine Sekunde lang bis die Mundwinkel sich wieder senkten, doch es war immerhin ein Lächeln und das war das, was zählte. Bis vor ein paar Minuten hatte sie noch überlegt ob sie jemals wieder Lächeln konnte - dieser Gedanke kam ihr so unheimlich lächerlich vor, jetzt wo Keyx an ihrer Seite war.
Ihr entging der fassungslose Ausdruck in seinem Gesicht nicht und sie nahm es ihm auch nicht übel, schließlich hätte sie kaum anders reagiert wenn sie jemanden (ihn) in dieser Situation hier gefunden hätte. Was eine Ironie, dass sie am Vortag noch hier gesessen hatten und er war verletzt gewesen. Bei dem Gedanken zog sie kurz die Augenbrauen zusammen und sah zu seinem Bein. Irgendwie spürte sie Schuldgefühle in sich aufkeimen, wo er sich doch durch ganz Hogwarts und über die Ländereien gequält hatte um her zu kommen. Sie verzog kurz den Mund, entspannte ihr Gesicht dann wieder und wandte den Blick zu seinem Zauberstab, den er gerade zog.
Wie erwartet hatte das Lösen des Verbandes den Effekt, dass zumindest aus den Buchstaben wieder Blut floss und für einen Moment fühlte Audrey den pulsierenden Schmerz an jener Stelle wieder, doch im Vergleich mit allem anderen schien ihr das am wenigsten schlimm zu sein. Mit nachdenklicher Miene betrachtete Audrey das Wort und dachte darüber nach, wie viel Wahrheit wohl in ihm steckte. Die Narben würde sie vermutlich nie los werden, dafür hatte Adrian gesorgt. Tief hatte er mit dem Zauberstab die Buchstaben gezeichnet und tief hatten sich die Wunden in ihr Fleisch gerissen, kurz bevor er ihr den Arm gebrochen hatte. Welcher Schmerz von beiden war wohl schlimmer gewesen? Audrey wusste es nicht mehr, und es wollte ihr auch nicht mehr in den Sinn kommen.
Audrey schloss kurz die geblendet von dem Licht des Zauberstabs die Augen, öffnete sie jedoch nach dem ersten Reflex wieder und betrachtete, wie die Wunden von dem Licht gereinigt wurden. Es war irgendwie wie ein kleines Wunder, was die Magie alles schaffen konnte. Doch ihre Wirkung reichte nicht ins unendliche und es gab vieles, was sie nicht wieder richtig stellen konnte. Ein Jammer. Langsam schlossen sich die Schnitte an ihrem Arm und sie betrachtete, wie das Rot verschwand und die Wunden sich zusammen zogen. Die dünneren Schnitte verschwanden komplett, die tieferen hinterließen nur hauchzarte Linien, die man eigentlich gar nicht sah wenn man nicht wusste, dass sie überhaupt existierten. Erleichtert seufzte sie auf als der Blutfluss des Wortes gestoppt wurde und die Wunden sich schlossen. Nichtsdestotrotz blieben die Buchstaben auf ihrer Haut verewigt und sie biss sich von innen auf die Wange, folgte dann weiter den Bewegungen des Zauberstabes. Die Blessuren am Unterarm verschwanden langsam und waren gen Ende kaum noch zu sehen, doch das Knacken des Knochens als er wieder zusammenwuchs ließ Audrey zusammenzucken. Unvorteilhafterweise hatte sie ihn lediglich richten können und nicht heilen.

Er ließ den Zauberstab kurz sinken und beobachtete, wie die Wunden heilten, dann machte er bei ihrem Hals weiter. Wenn man darüber nachdachte war es reines Glück gewesen, dass Adrian ihr nicht die Hauptschlagader durchtrennt oder die Kehle aufgeschlitzt hatte. Vielleicht hatte sie doch mehr Glück bei der Sache gehabt, als sie erwartet hatte. Audrey ließ ihn machen und es war irgendwie ein komisches Gefühl, wenn sich etwas direkt am eigenen Hals zusammenzog. Sie verzog den Mund, dann zog er die Decke von ihr. Kurz erschauderte sie, dann beobachtete sie wie ihre Bluse langsam vom dunklen Rot befreit wurde; es war ja nicht so als könnte sie das Ding sowieso wegschmeißen, weil es kaputt war. Audrey hob den Blick und sah ihn an, wusste wohl erst gar nicht zu verbinden, was er meinte weil es für sie.. selbstverständlich gewesen war, irgendwie. Sie nickte also. "Mach nur.", murmelte Audrey dann und gab ihm damit die Erlaubnis, sie von ihrer Bluse zu trennen, die ohnehin eher noch ein Stoffetzen war als ein richtiges Kleidungsstück. Immerhin hatte sie keine peinliche Unterwäsche an; was ein kleiner Lichtblick.
Er hatte ja Recht. Er konnte ihr nicht helfen wenn sie sich nun ziemte und eigentlich war es Audrey gerade in diesem Moment auch egal, einfach weil sie wollte, dass diese Schmerzen verschwanden. Sie sparte es sich die Knöpfe selbst zu öffnen, einerseits weil sie das Gefühl hatte ihre Arme ohnehin nicht heben zu können, andererseits weil Keyx sowieso gerade mit seinen Händen "in der Nähe" war.
Über den Rest ihres Körpers zogen sich weiterhin jene Schnitte und Wunden, allesamt vom selben Zauber stammend. Lediglich ihr Rücken schien verschont geblieben zu sein, was jedoch nicht bedeutete, dass er weniger demoliert war. Lediglich waren das Verletzungen aus früheren Zeiten gewesen. Sie seufzte still und lehnte sich an ihn, als er näher gekommen war. Konnten sie nicht einfach für immer so bleiben?

Das Problem lag eher an ihren Beinen, die sichtbar nicht verletzt zu sein schienen. Audrey atmete hörbar aus, aber zumindest konnte sie es sich sparen, den Rock ausziehen zu müssen. Es reichte ihn bis zu einem bestimmten Punkt hochzuheben um die tiefen Schnitte an den Oberschenkeln des Mädchens preiszugeben, die sich in ihrer Art und Weise von den anderen Schnitten abhoben die man zuvor gesehen hatte. Mehr zu vergleichen waren sie mit den Wunden, die auch die Buchstaben verursacht hatten oder jene an ihrem Hals. Tiefer, dicker und schmerzhafter. Dass gerade diese Wunden etwas komplett anderes vermuten lassen konnten als das, was eigentlich passiert war, kam Audrey in dem Moment gar nicht in den Sinn.
Stattdessen sah sie zu ihm hoch. "Wie geht es dir?", fragte sie dann und sah zu seinem eigenen Bein.
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Keyx hatte Schwierigkeiten direkt nach ihrer Bluse zu greifen, hatte deswegen noch sichtbare Hemmungen und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer ihm das wirklich fiel. Zu gut waren seine Erinnerungen daran gewesen, wie schön er sie im See gefunden hatte, wie pur er sie hatte erleben dürfen, so echt und rein..
Es kam ihm fälschlich vor nun nach ihrer Bluse zu greifen und all das zu tun. Irgendwie würde er sich dabei wirklich schäbig fühlen, wenn er nun die Hand nach ihr ausstrecken würde, um ihr die Bluse abzunehmen. Selbst wenn er noch die ehrenvollsten Gründe dafür haben sollte, kam es ihm trotzdem nicht richtig vor. Da sie allerdings nichts tat bleib dem Älteren keine Wahl und so hatte mehr zögernd als alles andere, die Hand nach ihren Knöpfen ausgestreckt und diese geöffnet, dabei sichtlich darauf bedacht ihr trotz allem nicht zu Nahe zu treten. Vorsichtig begann er, nachdem er ihr die Bluse abgenommen hatte, ihre Wunden erneut zu versorgen und sah dabei zu, wie die leichten Schnitte sich in Luft auflösten und die tieferen nicht mehr als rote Striche, wie die eines Stiftes zurück ließen. Wirkliche Zufriedenheit wollte dennoch nicht auf seiner Miene auftauchen.
Die Konzentration war ihm angesehen, derweil sich seine Stirn nachdenklich immer mehr und mehr in Falten legte. Seine Unterlippe wurde derweil von seinen Zähnen malträtiert und die freie Hand schien jede Gelegenheit entgegen zu nehmen um sich angestrengt, die Fingerkuppen in die Handinnenflächen zu drücken.

Audrey lehnte sich gegen ihn und der Nott schien darunter nur noch angespannter zu wirken. Es kostete ihn jegliche Contenance um nicht zu zeigen, wie sehr er davon getroffen worden war. All seine Konzentration war darauf gerichtet ihr zu helfen und deswegen hatte er sich auch nicht durch irgendetwas ablenken können, als sie den Rock hinunter zog. Sein Blick hatte lediglich auf den Verletzungen gelegen, ehe er erneut den Zauberstab auf sie richtete. Der Dreck verschwand langsam aus ihren Wunden, ehe es nur noch galt die weiteren Schnitte zu heilen.
Die Narben auf ihrem Rücken, die alle weitaus älter gewirkt hatten, waren von ihm ignoriert worden. Er versuchte sich schließlich erstmal um das jetzt unabdingbare zu konzentrieren, dass so aussah als wäre es erst vor wenigen Minuten passiert.
Als die Jüngere ihn ansprach, zuckte der Blonde sichtlich zusammen und legte den Zauberstab beiseite, weil er glaubte bis jetzt erst einmal alles getan zu haben. Vollkommen verwirrt, weil er nicht ahnte, wieso sie jetzt ausgerechnet nach seinem Befinden fragte, blinzelte er ihr entgegen. Was?!. Die Brauen verwirrt zusammen gezogen und die Zähne von der Unterlippe nehmend betrachtete er sie nachdenklich, besah allen voran ihren Kopf weil er für einen Augenblick fürchtete, dass sie an diesem ebenfalls verletzt worden war. ,,Ich glaube die Frage nach meinem Befinden ist unangebracht’’, murmelte er lediglich zur Antwort und begann sein eigenes Hemd aufzuknöpfen, bis das weiße Unterhemd darunter zu erkennen war. Vorsichtig versuchte er sich den Stoff auszuziehen ohne sie dabei beim anlehnen zu behindern, ehe er nur noch in dem ärmellosen Unterhemd da saß. Die eigentliche Verlegenheit über diese absurde Situation war ihm kaum anzusehen.
Keyx zog ihr vorsichtig sein Hemd über, schob dafür jeden Ärmel einzeln über ihre Arme und war besonders vorsichtig bei dem stärker verletzten, ehe er begann ihr die Knöpfe vor der Brust zuzumachen und letztlich nur noch den Kragen zurechtrückte. Nicht das es irgendwie von Nöten gewesen wäre, aber es kam ihm wichtig vor, schlichtweg weil er das immer tat.
,,Was ist passiert?’’, murmelte er derweil in Gedanken und krempelte die Ärmels seines eigenen Heide so, dass man zumindest ihre Hände wieder erkennen konnte. An sein Bein hatte er nicht mehr gedacht, auch wenn das Hocken nicht unbedingt das intelligenteste gewesen war. Aber alles woran er jetzt denken konnte war Audrey, weswegen er sie kurz darauf in seine Arme zog. ,,Verflucht ich gebe einen feuchten Kehricht darauf, wie es mir geht und es ist mir auch vollkommen gleichgültig, was du getan hast. Es gibt niemanden auf dieser gottverlassenen Erde, der das Recht hätte dich so anzufassen und es gibt absolut kein Grund, dass du dich entschuldigst. Wenn es Jemanden gibt, der dir so etwas würdeloses antut, dann ist das Letzte was dieser verdient, dass du dich dafür schuldig fühlst Audrey. Du musst mir sagen, wer dir das angetan hat und du musst mir endlich die Möglichkeit geben auf dich aufzupassen, denn das alles hier zeigt mir nur ein weiteres Mal, dass man sich auf absolut niemanden verlassen kann, außer auf sich selbst und ich werde nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht.’’ Und es gäbe keinen Platz wo der Schuldige seinen Frieden finden könnte und wenn es sein müsste, würde der Nott wohl jede Hölle durchleben um Gerechtigkeit einzufordern. Natürlich, war er nicht naiv genug um zu glauben, dass solche Worte irgendetwas ungeschehen machen würden, aber er wusste, dass hier nicht länger um kleine Kinkerlitzchen ging. Audrey war in Gefahr gewesen und wenn er sie ansah, dann ging es darum Lektionen zu erteilen, Grenzen neu zu definieren und endlich Klarheit darüber zu schaffen, wie es sich wirklich geziemte mit einer Frau umzugehen, selbst wenn er sein Leben lang damit beschäftigt gewesen wäre.
,,Audrey, ich kan.. nicht riskieren das einzig Gute zu verlieren, was ich jemals bei mir gewusst habe.’’
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You look at me like you could save me
but there's something you should know


Audrey hatte den Blick weiterhin auf den See und seine Wellen gerichtet. Der Mond spiegelte sich leicht in der Oberfläche, doch schien er nicht die selbe Schönheit zu besitzen wie das letzte Mal, als die beiden hier gewesen waren. Es stimmte sie traurig erkennen zu müssen, dass es nie die Umgebung war die Dinge schön erschienen ließen sondern stets die Umstände in denen man sich befand. Wie gerne hätte sie nun das selbe Gefühl wie vor einer Woche gehabt, doch es blieb ihr verwehrt.
Das Mädchen lenkte ihren Blick nicht mal zu seiner Hand als sie sich darum kümmerte, sie von der Bluse zu befreien. Es war schrecklich für Audrey so zu fühlen, aber es war ihr... egal. Sie sah nicht einmal kurz auf um die Regungen in seinem Gesicht zu sehen, der Blick lag einfach schwer auf den Wellen und sie fühlte sich als würde jede von ihnen sie immer weiter ins Wasser ziehen. Audrey schloss die Augen um sich zu konzentrieren und es schien sie ungemein zu erleichtern, dass die Wunden sich schlossen und verschwanden.

Die Blutungen stoppten und die Schnitte an ihren Beinen schlossen sich und Audrey schien nun tatsächlich halbwegs schmerzfrei zu sein; zumindest das gröbste war verschwunden und sie legte den Kopf gegen seine Brust, einfach nur um ihm nahe zu sein. Unweigerlich zuckte Audrey bei seinem Zucken ebenfalls zusammen, wo es doch so unvorhergesehen und überraschend gekommen war. Nun wandte den Blick doch hoch zu seinem Gesicht und was sie sah verwirrte sie, was man ihr auch leicht ansehen konnte. Seine Antwort bestätigte Audreys verquerte und unsinnige Eindrücke, er wäre sauer auf sie und so senkte sie den Blick wieder und sah stattdessen zu seinem Zauberstab. Sie hatte wohl definitiv einfach versagt.
Er trennte sich von seinem Hemd und zog es stattdessen ihr an, wogegen Audrey sich nicht wehrte. Es war kein Geheimnis, dass sie es liebte wie er roch und demnach auch nicht ungern seine Kleidung trug. Dieses Mal war es jedoch.. irgendwie anders. Der Grund für das Hemd war dies nicht gewesen und das wusste Audrey, und während sie dabei zusah wie er die Ärmel hochkrempelte damit ihre Hände frei lagen wechselte ihr Gesichtsausdruck von Lethargie zu Trauer. Es war so eine abgrundtief falsche Situation in der die beiden sich befanden.

Und seine nächste Frage versetzte Audrey einen solchen Stich, dass sie kurz die Hände ballte. Was hatte sie erwartet? Dass er her kam, ihr half und nicht wissen wollte, was passiert war? Audrey war es ihm schuldig ihm alles zu erzählen. Es wäre eine reine Beleidigung gewesen wenn sie weiterhin schwieg und sich hinter einer Mauer versteckte, die schon längst nicht mehr existierte. Keyx zog sie auf seinen Schoß und Audrey drückte sich an ihn, wollte seine Hand nehmen und sie mit ihren umschließen. Sie sah ihn nicht an, starrte stattdessen auf ihre Hände und schwieg noch einen Moment. Der Ältere ergriff wieder das Wort und Audrey wusste nicht so Recht, wie sie darauf reagieren sollte. Es verwirrte sie.
Audrey senkte den Kopf und ließ ihre Haare in ihr Gesicht fallen, während sie seine Hand drückte und krampfhaft versuchte sich von ihren Gedanken abzulenken, die sie jedoch bald aussprechen müsste. Es war unheimlich schwer für sie bei der Sache zu bleiben und noch schwerer war es für sie, nicht weinen zu können. Als Keyx zu Ende gesprochen hatte schüttelte sie kaum merklich den Kopf und behielt den Blick auf ihren Händen um ihm bloß nicht ins Gesicht sehen zu müssen.

Das Mädchen seufzte leise und lehnte den Kopf wieder gegen seine Brust. Was war sie nur für ein Mensch. Er war hier und wollte ihr helfen, sie beschützen, und sie konnte sich nicht überwinden ihm zu erzählen, was passiert war. Audrey konnte sich nicht erklären wieso es ihr so schwer fiel, doch.. sie dachte an die Tage mit ihm in seinem Anwesen und an den Flug mit Cuddles und daran, dass er ihr Patronus war.
"Ich.. kann mit Schmerzen umgehen.", begann sie dann flüsternd und fing wieder an mit seiner Hand zu spielen um sich ein wenig abzulenken "Im Nachhinein, meine ich.. wenn es vorbei ist. Ich bin es gewohnt.", fuhr sie fort und gab damit unabsichtlich mehr Informationen über ihr 'Familienleben' preis als sie eigentlich wollte. Audrey biss sich auf die Unterlippe und schwieg für ein paar Sekunden. "Aber ein Cruciatus ist kein Schmerz.", hauchte sie dann nur und rang kurz mit sich, ob sie weiter sprechen sollte. "Er ist mehr als das.. Er reißt dich auseinander und sorgt dafür, das Gefühl zu haben auf einem schmalen Grat zwischen Tod und Leben zu wandern. Du weißt, dass er dich nicht umbringen kann, aber mit jedem neuen Impuls wünscht du es dir." Audrey hatte den Mund noch geöffnet um weiter zu sprechen, aber sie hielt inne und schien zu überlegen, was sie sagen sollte. "Ich habe an dich gedacht, Keyx. Dein Gesicht vor meinem inneren Auge hat mich davor bewahrt, den Verstand zu verlieren." Sie schwieg nun etwas länger, damit er darüber nachdenken konnte, reagieren konnte, oder es eben ließ.
Audreys Hände begannen zu zittern und sie umschloss seine Hand fester. "Er hat mich gelähmt und mich in den Verbotenen Wald gebracht um mir dort die Hände zu fesseln.", fuhr sie fort und schloss die Augen. Sie wollte die Bilder nicht wieder zum Leben erwecken, aber für Keyx musste sie es tun. "Der erste Cruciatus hat nicht gewirkt, also hat er..." Sie seufzte kurz lautlos. "Er hat mich durchsucht und dabei dein Taschentuch gefunden." Ihr Blick ging zu dem Taschentuch, das noch immer am Boden lag. "Ich dachte er will es zerstören, a-aber er hat es mir zurück gegeben. Ich weiß nicht wieso. Er hat Vogelschwärme auf mich gehetzt, die meine Kleidung zerrissen und mir die zahlreichen Wunden zugefügt haben.. und dann.." Sie drückte seine Hand wieder fester. "Dann kam der erste Cruciatus." Der Bezeichnung wegen war es nicht zu überhören, dass sie offensichtlich mehrere Attacken des Fluches hatte erleiden müssen und vielleicht hatte Audrey es auch nur so formuliert, damit Keyx ein wenig... vorbereitet war? Sie wusste es nicht. "Es war schrecklich, Keyx..", murmelte sie kaum hörbar.
Die nächsten Worte wollten ihr erst nicht über die Lippen kommen, so dass sie vor sich herstammelte bis sie einen klaren Gedanken gefunden hatte. "Er trat zu mir und hat.. strich mir über die Wange.. und er packte meinen Arm und drückte ihn nach unten, um mit seinem Zauberstab dieses.. Wort hinein zu ritzen.", fuhr sie fort und für den Moment schien es als wäre die Berührung ihrer Wange schlimmer für sie gewesen als das, was vorhe geschehen war. "Dann brach er ihn mir.."

Audrey stockte wieder und es stand beinahe schon in der Luft geschrieben, dass das Kommende Audrey von allem was passiert war am meisten zusetzte. Sie ließ seine Hand los und umschloss ihre Hände mit den eigenen, als hätte sie es nicht mehr verdient, seine Hand zu halten. "Keyx, ich.. es tut mir so Leid..", murmelte sie und begann wieder zu zittern. Nun füllten sich ihre Augen tatsächlich wieder mit Tränen, doch erst als sie am Ende des Gesprochenen die Augen schlossen rannen sie ihre Wangen hinab. "Er hat meine Sinne geblendet und.. als.. als ich.." Sie biss die Zähne aufeinander und bohrte ihre Finger in ihre Hände. "Als ich wieder sehen und fühlen konnte war... er über mir... er war mir näher als wir es uns gerade sind." Audrey biss sich auf die Unterlippe, brauchte eine Zeit um sich wieder zu fassen und sah das erste Mal seit diesem Gespräch zu ihm hoch. "Er hat mich geküsst, Keyx." Wieder schwieg sie, um ihm Zeit zu geben um über ihre Worte nachzudenken und vielleicht zu reagieren. Der Kuss war mit Abstand das Schlimmste gewesen, was Audrey an diesem Abend hatte erleben müssen; lieber hätte sie noch einen Cruciatus abgefangen als das. Doch sie schwieg und versuchte nicht sich zu rechtfertigen. Kopfschüttelnd wandte sie den Blick von ihm ab und sah wieder zum See. "Ich weiß danach nicht mehr viel.. Da war noch ein Cruciatus und.. viele tiefere Schnitte an meinem Hals und meinen Beinen.. und dann wurde alles schwarz.. ich habe keine Ahnung wie ich hier hin gekommen bin, Keyx."

Das Mädchen zitterte noch immer und ihre Wunden taten ihr weh, als wären sie nie geheilt worden. Tränen rannen ihre Wangen hinunter und sie krallte sich noch immer krampfhaft in die eigenen Hände. Sie erinnerte sich an seine Drohung und an das, was er gesagt hatte und für einen Moment fühlte Audrey sich als würde sie in Ohnmacht fallen, kurz sackte sie zusammen und lehnte sich unweigerlich wieder gegen Keyx.
"Adrian Smirnow."
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Given the opportunity what do we do to
those who've hurt the ones we love?



Keyx hatte den Blick nicht auf Audrey gerichtet, lediglich abwartend auf den See gestarrt und schien innerlich die Sekunden zu erzählen, die vergingen in denen sie ihr Schweigen anscheinend noch immer bevorzugte. In der Annahme er könnte es verkraften, wenn sie ihm nichts erzählen würde, hatte er sich geirrt. So hatte er sich in so vielen Dingen geirrt, dass er einen Augenblick all seine.. vertrauensvollen Worte am Abend bereute. Wem hatte er etwas vormachen wollen, ihr? Sich selbst? Der Blonde wusste unlängst, dass es Wahrheiten gab, die er schlichtweg nichts wissen wollte. Dass es einen Teil dieser Welt gab, der ihn nicht interessieren wollte.
Ich kann mit Schmerzen umgehen, hörte er sie sagen und merkte, wie seine Miene sich trotz aller Gegenwehr verdunkelte. Trotzdem sagte er nichts. Schließlich hatte er lange genug sehen dürfen, wie viel Last sie mit sich herum trug. Es war nicht das was ihn ärgerte. Sicherlich, hatte er seinem Ärger lange schon Platz darüber gemacht, dass er sich nicht damit abfand, wenn irgendjemand die Hand gegen eine Frage erhob. Allerdings war es nicht das, was dafür sorgte, dass sich seine Miene verdunkelte und er nichts sagte. Viel mehr schien es die simple Frustration darüber zu sein, dass er erst jetzt, wo es offensichtlich zu spät gewesen war, gut genug war um zu erfahren, was sie bedrückte und was in ihr vorging. Konfrontiert mit seiner eigenen Nutzlosigkeit und der puren Ignoranz mit der Audrey anscheinend jeglicher Gefahr begegnete, hatte sie ihn gezwungen zu Tatenlosigkeit und war letztlich gewillt ihn hinter ihr aufräumen zu lassen. Der Blonde wusste, dass es ihm nicht zustand so zu denken, dass es nicht ihre Schuld war, dass ihr sowas passiert war, aber letztlich war sie dafür verantwortlich gewesen sich ihm mitzuteilen und nun? Was erwartete sie nun von ihm? Mitgefühl? Wehleidige Blicke? Vielleicht gar ein stumpfsinniges: alles wird gut? Niemals wäre er in der Lage zu einem dieser Dinge gewesen. Natürlich empfand er Trauer darüber, dass es ihr schlecht ging und Zorn gegenüber jenem, der sie verletzt hatte. Aber gleichermaßen auch Enttäuschung darüber, dass ihr Vertrauen und ihre Zuneigung zu ihm nicht ausgereicht hatten um ihn helfen zu lassen. Sie hatte es nicht gewollt, dass er für sie da war und für sie sorgte; mehr war dahingehend nicht zu sagen.

Der dunkle Schatten auf seinem Gesicht wich und sein Blick rückte weit in die Ferne, hinter den See, immer weiter ins Schwarz, bis er glaubte gleichermaßen alles, sowie nichts zu sehen.
Seine Gedanken an den Folterfluch waren relativ frisch und er wagte es nicht irgendetwas zu sagen; es gab nichts zu sagen. Wenn er ganz ehrlich war, dann schien all das nur seine vorrangigen Gedanken zu stützen und er fühlte sich umso mehr bestätigt in seinem Glauben, dass das alles hier eine andere Wendung genommen hätte, wenn sie ihn tatsächlich.. genügend.. gemocht hätte um ihn zu Vertrauen. Das Gefühl sein Herz zu offen hergegeben zu haben schluckte er hinunter mit dem dicken Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte.
Lediglich die Aussage, dass sie ausgerechnet dabei an ihn gedacht hatte, machte alles schlimmer. Sein Magen zog sich zusammen und viel mehr schien er seinem Körper immer weiter zu verlassen, bis er nichts mehr wahrzunehmen schien. Da war schlichtweg nichts mehr. Wie schön, dass sie ausgerechnet dabei an ihn gedacht hatte. Er hätte ihr wohl eine bessere Stütze sein können, aber sie hatte es nicht gewollt, hatte letztlich nur an ihn gedacht, als sie keine Wahl mehr gehabt hatte. Für sie war der Brite letztlich nicht mehr als eine Abwechslung von alledem gewesen und nun hatte sie ihn in darin noch miteingeschlossen. Nun wäre er in ihrer Vorstellung ein Teil dieser grässlichen Szenerie, gefangen zwischen ihren unausgesprochenen Worten und Ängsten.

Der Ältere hatte das Taschentuch ebenso aus seinen Gedanken verdrängt, wie die Meisten anderen Aspekte, die sie erwähnt hatte, die allesamt ihn betrafen. In seiner Unverblümtheit hatte der Nott lediglich das Taschentuch ergriffen und es ohne weiteres hadern schlichtweg in die Tasche seiner Hose gesteckt. In diesem Augenblick war es ihm vollkommen gleichgültig, er hätte es auch hinaus in den See werfen können und wäre nicht für eine Sekunde erschüttert gewesen. Dafür hatten ihn andere Dinge viel zu sehr mitgenommen.
Keyx beachtete kaum, dass sie seine Hand losließ, war viel zu sehr in seinem eigenen Sein versunken, als das er das irgendwie ändern konnte. Vielleicht hätte er was gesagt, wenn sie nicht andere Dinge angesprochen hätte, wenn nicht alles in ihrer Erzählung so gewesen wäre, wie es eben war. Möglich, dass es am Ende gar seine Schuld war und er lediglich auf weiteren Details hätte pochen müssen, aber..? Seine Gedanken schienen sich immer mehr zu verschließen bis nichts mehr übrig blieb, an das er noch hätte denken können, was eine andere Option zuließ. So wäre es letzten Endes ganz gleich was er tat also.. seine Schuld?

,,Du solltest Schlafen’’, murmelte er lediglich und schloss die Augen. Mit der nun freien Hand rieb er sich die schmerzenden Schläfen. Was hätte er sonst sagen sollen? Was er fühlte? Er wusste es nicht. Vielleicht hätte er Verrat spüren sollen. Hintergangen von einem.. Fremden im gleichen Haus, es wäre nicht richtig gewesen an dieser Stelle von irgendwelchen Verpflichtungen oder gar von Loyalität zu sprechen. Dennoch konnte er nicht leugnen, wie unangenehm es sich anfühlte das Gesicht hinter alledem zu kennen. Aber es war kein weiteres Gefühl mehr da, dass ihm noch hätte entlockt werden können. Sein Zorn war verraucht unter der Gewissheit, die ihn übermannt hatte und ihn letztlich mit nichts als der Realität zurückließ.

Zurück im hier und jetzt war er sich nicht mehr sicher, ob er vorhin tatsächlich gesagt hatte, dass sie schlafen müsse und richtete sich deswegen lediglich langsam mit ihr auf. ,,Ich bringe dich noch zum Schlafsaal. Kannst du laufen?’’ Keine Antwort auf ihre Entschuldigungen, keine Worte bezüglich des Übeltäters; nichts und wieder nichts. Seine Zunge war zu taub für jedes weitere Wort. Der Blonde stand lediglich da, den Blick in Richtung des Schlosses geworfen.
So konnte er immer wieder und wieder nur an Audrey daran denken, wie sie ihm sagte, das sie ihm eines Tages von alledem erzählen würde. Wahrscheinlich hatte er naiv geglaubt, dass es dann nicht zu spät wäre.
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I can read your fucking mind, Going dark from time to time
we can't be saved we knew it after all
how is my heart suppose to beat without you?


Die Stille zwischen den beiden hing so tief, dass man sie beinahe hätte sehen können. Keyx zeigte sich während der Schilderung von Audrey wenig.. reaktionsbereit und Audrey.. Audrey nahm es ihm nicht einmal übel. Mit jedem Wort das sie sprach merkte sie, wie lächerlich sie sich eigentlich machte. Vielleicht war es die plötzliche Aufmerksamkeit gewesen die man allein ihr geschenkt hatte, dass sie sich benahm, wie sie es tat. Objektiv betrachtet war diese ganze Situation unglaublich... verdreht. Was erwartete sie von ihm, wo sie selbst dermaßen egozentrisch agierte und mit ihm umging? Er schenkte ihr die Welt und sie.. tat nichts als wie eine gerührte kleine Prinzessin zu reagieren. Gestern hat er sie gebraucht und alles was sie tat war sich Gedanken über sich zu machen und ihn zu verunsichern, und als ihr das schmerzlich bewusst wurde wandte sie den Blick von ihm ab und sah zum See.
Wie dumm war sie auch gewesen zu meinen, sie würde so etwas hinbekommen. Mit so jemandem wie Keyx. Lediglich Wunschdenken war es gewesen, sie würde so etwas hinbekommen und es würde tatsächlich funktionieren; stets hatte ihr Vater Recht behalten und tat es auch nun wieder. Als er sie gebraucht hatte war sie nicht da gewesen, obwohl sie diejenige war die er zu Erst hatte sehen wollen und nun hatte das naive Kind in ihr geglaubt sie könne das Selbe von ihm verlangen, nur mit anderem Ausgang. Es war ein Jammer, dass sie sich von dieser Egozentrik hatte leiten lassen und ihre Angst vorschob um sich vor ihm zu verstecken, obwohl er alles gewesen war, was sie jemals gewollt hatte. Nun waren sie an einem Tiefpunkt angelangt und selbst Audrey merkte, dass es anders war, plötzlich. Alles. Die Wärme war weg, die Geborgenheit, die Sicherheit. Alles was übrig war waren Schuldgefühle und das Verlangen danach, ihn zu greifen und ihn daran zu hindern zu verschwinden. Nicht im wörtlichen Sinne, denn sein Körper war hier bei ihr, doch.. er nicht.

Audrey nahm den Kopf von seiner Brust und schüttelte ihn leicht als er seine Hand wegnahm und seine Schläfen rieb. Zeichen genug.
Bevor er sich hatte aufrichten können hatte sie sich selbst langsam wieder auf die Beine gehievt und die zerrissene Bluse von sich aufgehoben. Der Blonden wurde plötzlich schwindelig und ihre Beine zitterten, aber sie hielt sich aufrecht und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Keyx hatte sich nun auch aufgerichtet und sah zum Schloss, doch Audrey blickte ihn nicht mehr an. Stattdessen ging sie langsame, kleine Schritte auf das alte Gemäuer zu und konzentrierte sich darauf, nicht spektakulär umzufallen. Weder hielt sie seine Hand, noch stützte sie sich an ihm ab oder ging überhaupt neben ihm her. Audrey legte den Kopf kurz in den Nacken um ihre Tränen blinzelnd zurück zu halten, doch es brachte nichts.
"Ein größeres Elend gab es nirgendwo, als das von Julia und ihrem Romeo."
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