Eine weitere schlaflose Nacht ereignete sich in der Nacht vom 19. auf den 20. Mai. Es war bereits weit nach Sperrzeit - um genau zu sein war es Mitternacht - aber das interessierte den Slytherinschüler herzlich wenig. Er hatte sich kurzerhand einfach das ausgeliehene Buch aus der Hogwartsbibliothek geschnappt, den Zauberstab eingesteckt und hatte sich dann aus dem Gemeinschaftsraum geschlichen. Nur noch wenige waren in diesem gewesen und die Meisten schliefen. Niemand hatte Adrian beachtet und selbst wenn: es hätte sie vermutlich nicht interessiert. Niemand kümmerte sich um den 17-jährigen Schüler, so abgeschottet wie er hier in Hogwarts lebte. Freunde mochte der Slytherin nicht haben und einen Seelenverwandten gab es für den Schüler erst recht nicht. Wie auch, wenn ihn kaum einer wirklich kannte? Viele blickten ihn an und tuschelten hinter seinem Rücken. Hauptsächlich Schüler der anderen Häuser. Denn für die anderen war es nicht unbedingt normal, dass ein Slytherin sich von den Slytherins abwandte. Dabei hatte das gar nichts mit den anderen zu tun, sondern rein mit Adrian selbst. Er selbst hatte so entschieden, nicht die Anderen.
Der Smirnow hatte vor, durch die Gänge Hogwarts zu streifen und vielleicht zum Astronomieturm zu gehen, um dort etwas frische Luft zu schnappen und den Sternenhimmel zu betrachten. Die Ländereien waren ihm zu gefährlich, da dort gerne Professoren während ihrer Nachtschicht nachschauten. Aber die vielen Treppen zum Astronomieturm erklomm kaum ein Lehrer. Entweder, weil er zu müde war, oder sich nicht für streunende Schüler auf dem Astronomieturm interessierte.
Adrian blickte sich schnell um, ehe er sich auf den Weg zum Astronomieturm machte. Weit kam der 17-jährige jedoch nicht. Bereits nach den ersten paar Metern hörte er sich nähernde Schritte. Der Slytherin fluchte leise etwas auf russisch und versuchte sich in die schützende Dunkelheit zu retten bevor er entdeckt wurde, aber zu spät.