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KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER
Sommerferien 1943, vormittags & Epsom, Surrey - Anwesen der Potters




„Wage es nicht mit einem Hauselfen, diesem Knarl, einem Einhorn oder was dir sonst noch einfallen könnte als Begleitung aufzutauchen!“ Das waren die fauchenden Worte seiner Großmutter als sie sich noch ein letztes Mal ihr spitzes Näschen puderte und ihn durch den Spiegel harsch anblickte. Er hatte keine Ahnung weshalb sie sich überhaupt zurecht machte. Dadurch wirkte sie auch nicht jünger, geschweige denn hübscher.
Richard stand in seinem Morgenrock da und hob beschwichtigend die Hände. „Niemals würde ich auf die Idee kommen, deine Party zu sprengen.“ Das verschwörerische Grinsen konnte er sich nur schwer verkneifen, aber es gelang ihm. Hazel, die neben ihm stand, sah zweifelnd zu ihm hoch. Sie ahnte, dass ihr Bruder irgendetwas geplant hatte. Schließlich hatte Richard immer etwas geplant.
Adelaide richtete ihre kleinen Augen forschend auf ihn, ergriff den Flakon und hüllte sich in den schweren Duft, den Richard noch nie leiden konnte und ihm jedes Mal auf ein Neues den Hals zu schnürte. Während sie sich Spritzer um Spritzer eine dichtere Parfümschicht auftrug ließ sie ihren Enkel nicht aus den Augen. Sie traute dem Braten nicht. Richard ließ sich nie eine Gelegenheit entgehen Unheil anzurichten und das wusste sie. Irgendwann machte sie jedoch eine wegwerfende Handbewegung. „Zieht euch endlich um.“
Er und Hazel drehten sich um und während sie sich auf den Weg zu ihren Zimmern machten zwinkerte er dem Mädchen zu. Vor ihrer Zimmertür blieb die nunmehr Zwölfjährige stehen.
„Du hast doch nicht wirklich ein Einhorn beschafft oder?“ Ihre Hand lag an dem Türknauf und sie sah ihren großen Bruder mit einer hochgezogenen Braue an. Ein leises Schmunzeln versteckte sich in ihrem Mundwinkel und verriet ihm, dass sie es ihm durchaus zutrauen würde.
Richard schritt an ihr vorbei, zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich habe etwas viel besseres als ein Einhorn.“ Damit öffnete er seine Zimmertür und verschwand.

Nun stand Richard gestriegelt vor der Eingangstür ihres großen Hauses. Er trug seinen neuesten Anzug aus schwarzer Seide, eine dunkelrote Krawatte und dazu ein weißes Einstecktuch welches ordentlich drapiert in der Brusttasche steckte. Sein dunkles Haar hatte er gebändigt und ordentlich nach hinten gekämmt. Seine Füße steckten in feinen, glänzend schwarzen Schuhen. Der junge Potter konnte sich an Tagen wie diesen wirklich sehen lassen. Für gewöhnlich bevorzugte er zwar einen lockeren und ungezwungenen Kleidungsstil, aber er fand schon immer dass er in Anzügen besonders gut aussah. Nur war es schon eine Weile her, seit er das Letzte mal einen getragen hatte. Er fühlte sich ein wenig eingeschnürt, aber das lag wohl auch daran, dass seine Großmutter wieder einmal drohend mit der Peitsche hinter ihm stand.
Er rückte seine Krawatte zurecht und sah dann auf seine Armbanduhr. Sein Gast müsste jede Sekunde eintreffen. Alle anderen Gäste waren bereits im Garten und genossen den Sektempfang, tratschten über die üblichen Modefehltritte und über Politik. Richard hatte schon mehr Hände geschüttelt als ihm lieb war, alle gratulierten ihm zum bestandenen Abschluss und ein halbes Dutzend alter Zauberer luden ihn bereits zu sich nach Hause ein. Vermutlich wurden sie alle von seinem Vater dazu angestiftet, um mit ihm über eine Stelle im Ministerium zu reden oder was auch immer. Nur einer von ihnen wollte ihm seine Scotchsammlung zeigen, auch wenn Richard das nicht ganz geheuer war. Irgendetwas sagte ihm, dass dieser Kerl merkwürdige Hintergedanken hegte, deshalb hatte er sich auch schnell aber diskret entschuldigt und sich zur Eingangstür aufgemacht.
Wieder sah er auf die Uhr. So langsam wurde es wirklich Zeit. Zwar war sie noch nicht zu spät, er hatte geplant, dass sie als Letzte dazustoßen sollte, aber seine Großmutter wurde bereits ungeduldig. Sie fing an mit ihren Füßen zu schaben und auf der Feier hatte sie ihm immer wieder scharfe Blicke zugeworfen. Sie befürchtete wohl er würde tatsächlich mit einem Troll oder etwas ähnlichem auftauchen und er konnte es ihr nicht einmal verdenken. Das klang tatsächlich nach ihm.
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Krystelle Greengrass & Richard Potter
Sommerferien 1943, vormittags & Epsom, Surray - Anwesen der Potters


Wieso hatte sie sich nur zu sowas breit schlagen lassen? Waren es die treuen Schokoladenbraunen Augen? Krystelle wusste es nicht und sie hatte auch keine Ahnung wie dieser Tag enden würde. Ihre Eltern waren außer Haus, ihr Glück. Es hätte vermutlich unangenehme Folgen für sie gehabt, wenn sie gewusst hätten wohin ihre Tochter verschwand. Die Hauselfe, welche sie nachher zu den Potters bringen würde und sie waren noch da. Merlin sei Dank! Die Fledermausartige Gestalt blickte sie aus großen Augen an und Krystelle seufzte. "Ja, ich weiß, ich mache hier gerade den schlimmsten Fehler meines Lebens. Aber du hättest auch nicht nein sagen können!", blaffte sie die kleine Hauselfe genervt an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Herrin? Welches Kleid wollen Sie anziehen?", fiepte Luzi aufgeregt und öffnete den Schrank der jungen Greengrass. Krystelle runzelte die Stirn, ja was sollte sie anziehen? Vielleicht einfach das schwarze Kleid, rote Pumps und eine zu den Schuhen passende rote Handtasche. Ja, es musste reichen, es war schließlich nur eine Geburtstagsfeier, von einer Person die sie nicht persönlich kannte. Oh Richard, sollte das alles nach hinten los gehen, wäre er der erste der ihrem Racheplan zum Opfer fiele. Tonlos hatte sie ihren Kleider Wunsch der Hauselfe geäußert und die Blonde verschwand im angrenzenden Bad.

Eine gute Stunde später kam sie, frisch geduscht, frisiert und geschminkt, wieder aus dem Bad und schlüpfte in ihre Seidenunterwäsche, welche ihr Luzi bereits aufs Bett gelegt hatte. "Du weißt schon, dass es eine einfache Feierlichkeit ist und kein Rendezvous ist?", erwiderte die Hexe kritisch und griff dann nach dem schwarzen Kleid. "Ja, Herrin, dass weiß Luzi...aber ich habe mir erlaubt das beste aus Ihnen heraus zu holen, Herrin." Das Wesen mit den großen Ohren und riesen Augen starrte sie bewundernd an und Krystelle rechnete ja fast mit einer weiteren Lobeshymne. "Wissen Sie, Herrin, es ist doch sehr überraschend, dass sie von Mister Potter zu einem Ball eingeladen worden sind. Dabei sind sie doch dem jungen Mister Malfoy versprochen." Neugierig waren diese Wesen ja überhaupt nicht und Krystelle kräuselte die Nase. "Zu viel Neugierde ist nicht gesund, Luzi, ich hoffe dass ist dir bewusst." Die Slytherin schlüpfte in das Knie lange schwarze Kleid, welches an den Schultern mit feinster Spitze bearbeitet worden ist und einige Stellen ihrer Schulter frei legten, ohne dass es unschicklich aussah. Generell war das Kleid sehr elegant geschnitten und schmiegte sich an den Körper der jungen Hexe. "Mich hat die Einladung selber überrascht. Und jetzt genug, es wird Zeit.", erwiderte sie und zog ihre dunkel roten Pumps an, schnappte sich ihre dazu passende Tasche und polterte, es war ja niemand da der sie rügen konnte, die Treppen runter. Luzi, ihre selbsternannte Anstandsdame, hob mahnend einen dürren Finger und wedelte in der Luft. Krystelle winkte ab und lächelte breit, als sie das Anwesen der Greengrass verließ und sich noch kurz zu einem Spiegel rumdrehte. Ihre Haare waren nicht sehr aufwendig drapiert, sie ergossen sich in kunstvollen Locken über ihren Rücken, einige Strähnen wurden durch Spangen nach hinten geklemmt, so dass sie nicht ständig im Gesicht hängen würden, alles in allem war die Greengrass recht zufrieden mit ihrem Aussehen. "Herrin, Ihr seht wunderschön aus, Mister Potter wird sicher angenehm überrascht sein." Ein sehr undamenhaftes Schnauben verließ ihre Nase und sie drehte sich zu dem kleinen Ding um, hob eine Augenbraue und hielt ihr dann auffordernd die Hand hin.

Ein Sog und wenig später stand sie vor dem Anwesen der Potters. Kurz strich sie ihr Kleid glatt und schritt dann, elegant wie gelernt, den schmalen Weg entlang zu Tür. Sie war nicht ganz die letzte, denn vor ihr kam noch ein Paar, welches sich überrascht umdrehte und dann, ganz hektisch, das innere des Gebäudes suchte. Sie war überhaupt nicht verwundert darüber, hatte man doch nicht mit einer Greengrass auf einer Feierlichkeit der Potters erwartet. Ein belustigtes Funkeln trat in ihre Augen als sich der ältere Herr noch einmal zu ihr herum drehte. "Miss Greengrass, welch...angenehme Überraschung. Was verschlägt sie hier her?", wollte der grauhaarige Mann wissen und nahm ihre Hand um auf ihren Handrücken einen Kuss zu hauchen. Charmant wie sie war, lächelte sie leicht und neigte den Kopf. "Ich bin die Belegleitung von Mister Potter...oh ich sehe ihn schon. Es war nett.", wiegelte sie charmant lächelnd den Herren ab und schritt dann zu Richard, welcher am Eingang wie auf heißen Kohlen saß. "Ich bin wohl nicht ganz die Letzte und ganz unentdeckt bin ich auch nicht mehr.", erwiderte sie zerknirscht und drückte ihm, ganz entgegen der Etikette, einen Kuss auf die Wange. "Schön dich zu sehen, Richard. Der Anzug steht dir hervorragend." Sie lächelte ihre Begleitung charmant an und blickte sich dann um, als sie eine ältere Dame auf sie zu wuseln sah. "Ist sie das? Dein Drache?", flüsterte sie verschwörerisch und grinste ihn breit an, ehe die Dame auch schon vor ihr stand und sie skeptisch taxierte und anschließend Richard auffordernd anblickte.
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KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER
Sommerferien 1943, vormittags & Epsom, Surrey - Anwesen der Potters




Lauter Applaus drang an Richards Ohr. Scheinbar hatte das Streichquartett seinen Platz auf der kleinen Bühne im Rosengarten eingenommen und mit ihrem Auftritt begonnen. Die Party kam jetzt also so langsam in Gang. Der Potter warf einen Blick über seine Schulter und sah in die Eingangshalle. Die wenigen Gäste die sich dort aufhielten horchten auf und liefen in Richtung Garten. Von hier aus hatte man zwar keine Sicht in den Garten aber Richard hatte dennoch das Bild vor Augen, wie seine Großmutter mit ihrer immerwährenden strengen Miene und der Champagnerschale in der Hand, sachte mit ihren Fingerspitzen gegen ihren Handrücken klopfte. Sicher würde sie sowohl mit ihrem Sohn, als auch mit Charlus und ihm noch tanzen wollen. Schon jetzt musste Richard sich bei dem Gedanken schütteln. Er kam ja ohnehin schon äußerst ungern auch nur in die Nähe ihrer Klauen, aber sie auch noch anzufassen und dabei mit ihr über eine Tanzfläche zu „schweben“ war um ein vielfaches schlimmer. Da würde er sogar lieber mit einem Mantikor tanzen. Aus so einer Situation würde er sogar mit weniger Blessuren herauskommen.
Langsam löste er den Blick wieder von der leeren Eingangshalle und richtete seine Augen wieder auf den Vorhof. Seine Finger glitten an den Knoten seiner Krawatte und lockerten ihn ein wenig. Das letzte Mal seit er einen Anzug trug lag bereits ein halbes Jahr zurück. Es war während der steifen Weihnachtsfeier seiner Familie gewesen. Trotz seiner Sympathie für Anzüge wäre ihm jetzt ein lockeres Baumwollshirt lieber, aber seine Großmutter würde ihm wohl sämtliche Extremitäten abreißen, sollte er nicht dem Dresscode folgen. Aus reiner Gewohnheit wollte er sich mit der Hand durch das Haar fahren, um es zu zerzotteln, allerdings hielt er im letzten Moment an den Haarspitzen inne und blickte stattdessen ein weiteres Mal auf seine Uhr. Just in diesem Moment apparierte direkt vor ihm ein älteres Ehepaar. Richard erschrak und beinah entwich ein Schrei seiner Kehle. Die Ehefrau, die sich bei ihrem Gatten eingeharkt hatte, geriet allerdings ins wanken, da sie die Stufe nicht genau erwischt hatte und drohte die Treppe hinunter zu stürzen. Der Potter reagierte ganz automatisch und sein Arm schnappte vor. Er packte die Dame und zog sie zurück auf die Stufen. Ein leises Quieken entwich der alten Hexe als sie verdutzt zwischen Richard und ihrem Gatten zum Stehen kam und blinzelte den Jüngeren an. Es dauerte einen Moment ehe sie realisierte was eben passiert war, dann lächelte sie Richard allerdings herzlich an.
„Ich habe auch schon einmal besser gezielt“, sagte sie leise lachend. „Danke, mein Junge. Hier nimm das.“ Sie zog einen blauen Lutscher aus ihrer Handtasche und hielt ihn dem ehemaligen Gryffindor vor die Nase. Zunächst wirkte Richard ein wenig irritiert über ihr Geschenk, schließlich war er nicht mehr sieben Jahre alt, allerdings schenkte man ihm nicht allzu häufig Süßigkeiten. Also lächelte er freundlich zurück und steckte zufrieden die Nascherei in die Innentasche seines Jacketts. Die beiden gingen hinein und Richard flötete vergnügt vor sich hin. Der Tag verlief bisher gar nicht mal so schlecht, nun fehlte nur noch eine Person um diesem Tag die letzte Würze zu verpassen.
Ein wenig ungeduldig lugte er durch das Eingangstor, durch das gerade ein weiteres Ehepaar schritt. Er hatte nicht mit so vielen Nachzüglern gerechnet. Na ja solange sie nicht seinen besonderen Gast sahen und seiner Großmutter davon erzählten, ehe er seinen Auftritt hatte, sollte es ihm egal sein. Blieb nur noch die Frage, wann Krystelle genau auftauchen wollte.
Aber dann endlich appariete sie in Begleitung einer kleinen Hauselfe direkt hinter dem Eingangstor auf den steinernen Weg. Richard atmete erleichtert aus. Die Slytherin ließ ihn also nicht hängen. Erleichtert blickte er der hochgewachsenen Blondine entgegen und mit jedem Schritt den sie Näher auf ihn zu kam, wurde sein Grinsen breiter. Er merkte, wie er sie musterte. Die hübsche junge Frau hatte für diesen Anlass ja wirklich starke Geschütze aufgefahren. Richard musste zugeben, dass es doch einen deutlichen Unterschied machte sie in der Schuluniform oder diesem aufreizenden aber gleichzeitig sehr eleganten Kleid zu sehen. Er räusperte sich und streckte ihr dann seinen Arm entgegen, um ihr seine Hand zu reichen und ihr die Treppe hinauf zu helfen. Oben angekommen schmunzelte er die Greengrass an und begrüßte sie dieses Mal nicht mit einem einfachen Handschütteln, wie bei ihrer ersten Begegnung, sondern mit einem sanften Handkuss.
„Ich bin erfreut, dass Sie es doch zu dieser kleinen Feierlichkeit schaffen konnten Miss Greengrass“, sagte er charmant und für einen Moment war von dem Chaot nichts zu spüren. „Ich bitte Sie, im Vergleich zu Ihnen sehe ich aus wie ein Trampel. Sie sehen hinreißend aus.“
Das Paar, welches vor Krystelle eingetroffen war, zog an ihnen vorbei und der Mann sah zuerst Krystelle an und warf Richard dann einen anerkennend Blick zu. Richard grinste nur zurück, sein Blick folgte ihnen und sobald sie verschwunden waren warf er die Maske des perfekten Snobs wieder ab.
„Danke“, sagte er und grinste sie an. Er wollte gerade weiter reden, als er ebenfalls die alte Frau bemerkte, die auf sie zukam. Er seufzte leise. „Nein … das ist meine Großtante Bernadette."
Ehe er noch irgendwelche erklärenden Worte hinzufügen konnte hatte die Hexe sie schon erreicht.
„Richie da bist du ja, du hast dich doch nicht versteckt oder?“ Sie blieb nur eine Hand breit vor ihm stehen, sah ihm direkt in die Augen und tätschelte ihm die Wange. Richard verzog das Gesicht. Er hasste es, wenn man ihm die Wange tätschelte.
„Wenn ich das ernsthaft versucht hätte, hättest du mich nicht gefunden, Berny“, sagte er und versuchte ihre, nun einsetzenden, Streicheleinheiten tapfer zu ertragen. Ihm fiel gerade auf, dass er die wenigen verrückten Gestalten seiner Familie irgendwie nicht so ganz in seinem kleinen Plan berücksichtigt hatte.
„Du schuldest mir noch einen Tanz. Hau bloß nicht ab, ich krieg dich.“, gluckste sie erfreut und tippte ihm gegen die Brust dann fiel ihr Blick auf Krystelle. „Schöne Haare!“ Ihre Hand zuckte ruckartig vorwärts und strich einmal kurz durch das lange Haar der Blondine. „Pass auf, dass du sie nicht verlierst.“ Und damit wuselte sie wieder davon.
„Entschuldige“, murmelte Richard leise, nachdem sie außer Hörweite war. „Sie hat gern mit Zaubern experimentiert. Einer ist mal schief gegangen, seitdem ...“ Er ließ seinen Finger vor der Stirn kreisen. Sie hatte nicht mehr alle Nadeln an der Tanne, aber abgesehen davon war sie eigentlich ganz nett.
Nun wandte Richard seinen Blick allerdings auf die kleine Hauselfe, die Krystelle hier her begleitet hatte. Er beugte sich ein wenig zu ihr hinab. „Und wer ist diese reizende Dame?“, fragte er sie lächelnd.
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Krystelle Greengrass & Richard Potter
Sommerferien 1943, vormittags & Epsom, Surray - Anwesen der Potters


Was sie sich dabei gedacht hatte, bei dieser Feierlichkeit mitzumischen wusste sie nicht mehr so genau und doch hatte sie einfach zu gesagt. Vermutlich hatte sie sich von den brauen Augen des Gryffindors einlullen lassen oder sie hatte sich bereitwillig auf diesen Spaß eingelassen, weil es ihr eigentlich Verboten war mit der seiner Familie zu verkehren. Außerdem waren sie in verschiedenen Häusern, was sie eigentlich hätte zu Feinde machen sollen und doch verband sie ein zartes Band der Freundschaft. Krystelle hatte in diesem Jahr Freundschaften geschlossen die sich eigentlich nicht für sie gehörten. Eine Freundschaft war die zu der Muggelstämmigen Madlene Fitz und eben die Freundschaft zu dem hübschen Gryffindor. Auch wenn diese Freundschaft für ihre Eltern noch erträglicher war, denn die Familie Potter war eine Reinblütige Familie und Richards Bruder war mit einer Black verheiratet, wie sie in Erfahrung gebracht hatte. Luzi die Hauselfe der Familie Greengrass blickte die Blonde aus großen Augen entgegen. "Herrin, wie kam es, dass Mister Potter sie einlud?" Diese Neugierde war für eine einzelne Hauselfe ja sehr...hm...ungewöhnlich. Die meiste Zeit war die kleine Hauselfe eher schüchtern und zurückhaltend, nur bei ihr war das Wesen eine Quasselstrippe und kaute ihr regelmäßig ein Ohr ab. Die Slytherin zuckte mit den Schultern und blickte zu der Hauselfe hinunter. "Er hat mich vor den Ferien gefragt.", erwiderte sie und ließ dabei ihre Freundschaft und den Plan den sie heute hatten aus. Ihre Hauselfe musste nicht alles wissen und vieles wusste Krystelle ja selber nicht. Sie wusste vor allem nicht, was sie erwarten würde.

Da stand sie nun, in ein edles Kleid gehüllt, die Haare ansehnlich frisiert und sonst sah die Blonde auch einigermaßen passabel aus. Es würde für diese Festlichkeit reichen und mit einem charmanten Lächeln, ließ sie sich von dem Gryffindor die wenigen Stufen hoch helfen. "Ich bedanke mich für Ihre Einladung, Mister Potter.", erwiderte sie ebenso charmant und lächelte ihn an. Sie wunderte es nicht, dass er die Maskerade eines wohlerzogenen Reinblutes beherrschte. Vermutlich hatte man ihm auch als Kind eingebläut wie wichtig es war die Etikette zu wahren. "Vielen Dank.", sagte sie auf sein Kompliment hin und senkte ihr Haupt. Natürlich hatte sie die Blicke des Paares bemerkt, welche wenige Minuten vor ihr da waren und der ältere Herr hatte sie auch noch vor wenigen Minuten verwundert angesprochen. Jetzt galt seine Aufmerksamkeit allerdings ihrem Partner für den heuten Abend und er schenkte ihm ein anerkennenden Blick. Krystelle lächelte dem Paar entgegen und blickte ihnen nach, ehe sie sich an Richard wandte. Noch bevor sie etwas weiteres sagen konnte, wuselte auch schon die Frau auf sie zu und Richard stellte sie als seine Großtante vor. Verwundert blickte sie ihn an. Die Verwunderung auf ihrem Gesicht machte wenige Sekunden später der Belustigung platz, als sie die Konversation zwischen Bernadette, wie Richard sie vorgestellt hatte, und ihm verfolgte. Als sich die Hexe allerdings an sie wandte und schlagartig nach ihren Haaren grabschte, ihr ein Kompliment machte, womit sie überhaupt nicht gerechnet hatte, grinste sie der verrückten Hexe entgegen. "Er wird schon auf mich aufpassen.", zwinkerte Krystelle ihr wenig später zu und lächelte Richards Großtante an. So schnell die Dame auch da war, so schnell war sie auch wieder fort und die Slytherin wandte sich mit einem belustigten Grinsen an den hübschen Löwen. "Ich habe schon verrücktere Menschen kennengelernt. Deine Großtante ist zwar verrückt, aber nett." Sie zwinkerte auch ihm zu und winkte mit einer einfachen Geste ihrer Hand ab. Fast hätte Krystelle Luzi vergessen, welche sie hier her begleitet hatte. "Man gab mir den Namen Luzi, Mister Potter. Ich diene der Familie meiner Herrin.", stellte sich die fledermausartige Kreatur vor und verbeugte sich so tief, dass ihre lange Nase den Boden berührte. "Luzi hat mich hier her gebracht. Mit Flohpulver zu reisen, hätte unnötig viel Aufmerksamkeit gekostet und wir wollen deine Großmutter doch überraschen.", meinte Krystelle verschwörerisch grinsend, ehe sie sich an die kleine Hauselfe wandte. "Luzi, ich bitte dich hier zu warten.", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln zu ihrer kleinen Begleitung, welche nickte und mit einem fingerschnippen verschwand. Krystelle richtete ihr Blick nun wieder auf Richard und funkelte ihn amüsiert an. "Sind sie bereit für eine unvergessliche Überraschung, Mister Potter?", fragte sie verschwörerisch und grinste ihn breit an.
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KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER
Sommerferien 1943, vormittags & Epsom, Surrey - Anwesen der Potters




Noch einmal blickte Richard in die Eingangshalle, um sicher zu gehen, dass seine Großtante sich auch nicht zufällig hinter dem großen Blumenkübel versteckte, nur um ihn dann von hinten anspringen und überraschen zu können. Das kannte er bereits. Vor diesem kleinen Missgeschick war sie eine brillante Hexe gewesen. Soweit er sich erinnerte, arbeitete sie damals in einer Forschungsabteilung im St. Mungos, aber das war mittlerweile über zehn Jahre her. Seitdem lauert sie sämtlichen Großneffen und Nichten auf, um sie mit körperlicher Liebe und wirren Monologen zu überhäufen. Dorea hatte sie sogar angeboten die Amme für ihr Kind zu spielen, sobald es da sei, was völlig banal war.
Er blinzelte Krystelle aus großen, braunen Augen an und lächelte entschuldigend. Hoffentlich verschreckte sie sie nicht direkt. Bernadette war schon ziemlich schräg und mit seiner Großmutter erwartete sie noch ein viel größeres Übel. Er rechnete es ihr ja schon hoch an, dass sie ihm überhaupt diesen Gefallen tat, schließlich hätte sie auch einfach ablehnen können. Aber sie konnte es sich noch immer anders überlegen, er konnte und würde es nicht verhindern, aber Schade wäre es dennoch.
„Keine Sorge. Die sind nicht alle so merkwürdig“, sagte er dann. Er sah die Slytherin an wie ein bittendes Reh, auf das der Jäger gerade sein Gewehr richtete.
Nun blickte er zu der kleinen Hauselfe hinunter, die ihm gerade mal bis zu seinen Knien reichte. Er ging nun ganz in die Hocke, so überragte er die Hauselfe zwar noch immer aber zumindest musste sie den Kopf nicht zu sehr in den Nacken legen. Wohl niemand hätte einem Hauself so viel Beachtung geschenkt, wie er gerade. Schließlich wurden sie von ihren Besitzern nur zu gern behandelt wie Ungeziefer und da ziemte es sich nicht, schon gar nicht für Reinblüter wie ihn, sich mit ihnen zu unterhalten oder sich ihnen gar vorzustellen. Nur interessierten Richard Regeln und Sitten nie so wirklich, er beherrschte sie zwar, aber sie bedeuteten ihm nicht gerade viel.
„Freut mich Sie kennen zu lernen, Luzi. Mir gab man den Namen Richard“, sagte er leichthin, lächelte sie freundlich an und hielt ihr sogar die Hand hin.
„Flohpulver hätte dein Kleid auch nur unnötig vollgeascht“, meinte er und kam nicht umhin die Greengrass noch einmal zu mustern. Sein Blick huschte nur kurz an ihren langen Beinen hinunter, ehe er seine Augen wieder fest auf ihre legte. Ihr Kleid war wirklich gewagt, aber Krystelle war eine hübsche junge Frau, die sich das durchaus leisten konnte. Richard räusperte sich, es gehörte sich schließlich nicht eine Dame so anzustarren und bot ihr nun schnell seinen Arm an. „Ja wir sollten besser reingehen. Sonst denkt meine Großmutter noch, ich sei geflüchtet und lässt mich von Auroren wieder auf die Feier schleifen.“
Er schob die Eingangstür weiter auf und hielt sie für Krystelle auf. Dann führte er sie durch die Halle in den großen Garten. Sanfte Musik empfing sie. Gut gekleidete Kellner schwirrten zwischen den Gästen umher und boten Aperitifs sowie Bouchées an. Mitglieder der einflussreichsten Zaubererfamilien, hohe Beamte des Ministeriums sowie andere Größen der Zauberergesellschaft waren hier vertreten, führten ruhige Debatten in kleinen Gruppen und verteilten sich im ganzen Garten. Richard blieb zusammen mit Krystelle einen Moment oben auf der Terrasse stehen und schaute über das steinerne Geländer auf die Feier hinab. Er konnte von hier oben seinen Vater sehen, der sich mit drei anderen Mitgliedern des Zaubergamots im Pavillon unterhielt. Sein Bruder hielt sich nur unweit von ihm entfernt auf und redete angeregt mit einem Shacklebolt, von dem er wusste, dass er ein hohes Tier bei den Auroren war. Am Fuße der Treppe, die von der Terrasse hinunter in den Garten führte, stand Hazel zusammen mit Dorea. Seine Schwester trug ein luftiges zitronenfarbenes Kleid mit goldenen Stickereien und hatte ihr dunkles Haar mit gelben Schleifen zurückgebunden. Sie sah wirklich niedlich aus und ein kurzes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Allerdings zog seine Großmutter weiter hinten im Garten, seine Aufmerksamkeit auf sich, was das sanftes Lächeln auf seinem Gesicht augenblicklich ersterben ließ. Die alte Hexe trug ihr weißes Haar wie üblich als eine Art Vogelnest auf ihrem Kopf und auf dieser Haube von Haar thronte ein ausladend großer, schwarzer Hut.
„Dort hinten ist sie“, sagte Richard und nickte in ihre Richtung. Seine Großmutter stand mit dem Rücken zu ihnen und hatte sie so noch nicht bemerken können. Die Unterhaltung mit einer ihrer Cousinen schien gerade ohnehin aufregend genug zu sein. Er wandte sich noch einmal an Krystelle und sah sie eindringlich an. „Das ist vielleicht deine letzte Chance um aus dieser Sache noch auszusteigen.“. Er wollte ihr zumindest noch die Gelegenheit dazu bieten.
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Krystelle Greengrass & Richard Potter
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Die Slytherin hatte wahrlich schon Menschen getroffen, die einen größeren Knall hatten als Richards Großtante. Große Bankettes und Feiern die ihre Familie samt Anhang veranstaltet hatte waren durchaus zwielichtige Gestalten umhergeschwirrt. Natürlich konnte Krystelle da nicht ihre Meinung sagen und musste, wie es sich für eine anständige Dame gehörte, immer freundlich lächeln und erst dann reden, wenn man sie auch ansprach. Die Lestrange-Familie war eine dieser Familien die einige verrückte Gene weiter gegeben haben. Merlin sei Dank hatte ihre Mutter sehr wenig von diesen Genen und sie hatte selber keine irren Gedanken. Das es Richard unangenehm war, dass seine Großtante aufgetaucht. "Keine Sorge, ich werde schon nicht die Flucht ergreifen...außer man will mich adoptieren.", scherzte sie gut gelaunt und grinste ihn breit an. Sie fragte sich jetzt natürlich um so mehr, worauf sie sich da eigentlich eingelassen hatte, jetzt wo sie eine Person seiner Familie kennengelernt hatte, aber sie hielt ihr Versprechen und jetzt umzukehren würde feige sein.

Luzi, die kleine Hauselfe ihrer Familie, starrte den dunkelhaarigen Bruschen bewundernd an. Natürlich tat sie das, schließlich war sie es nicht wirklich gewohnt so förmlich begrüßt zu werden, zumindest so förmlich wie es wohl für eine Hauselfe sein konnte. Außerdem war das Wesen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Fledermaus hatte, ihr schon die ganze Zeit ein Ohr abgekaut. Kurz glitt Krystelles Blick zwischen den beiden hin und her, als ihre Augen denen von Luzi begegneten, in welchen Tränen schwammen. Sie hob kurz die Augenbraue und zuckte dann mit den Schultern. Luzi ergriff, nach ihrem Schulterzucken, die ihr dargebotene Hand und schüttelte diese eifrig. Wenn es für Krystelle nicht so erschreckend wäre, würde sie behaupten, dass Luzi einen Narren an Richard gefressen hatte, wieso genau wusste sie selber nicht. Vielleicht lag es doch an den Schokoladenbraunen Augen! Krystelle seufzte und nachdem sich Luzi dann auch von Richard verabschiedet hat, verschwand das kleine Wesen auch schon wieder. Sie nickte und strich eine Falte auf ihrem Kleid glatt. "Der französische Schneider wäre nicht sehr erfreut gewesen, hätte ich sein Meisterwerk zerstört." Sie imitierte die Stimme des Designers und übertrieb dabei mit dem französischen Akzent. Französisch war durchaus eine sehr schöne Sprache, doch hörte es sich jedes mal lustig an, wenn Franzosen Englisch sprachen. Ihr grinsen wurde breiter, als sie Richards musternde Blicke auf ihrem Körper spürte. "Gefällt dir was du siehst, mein Lieber?", fragte sie charmant nach und harkte sich anschließend bei ihm ein. "Vielleicht denkt sie auch einfach, dass du dich mit deinem Troll vergnügen willst und dich deshalb sucht." So abwegig wäre es nicht mal. Richard hatte nicht viel von ihr erzählt, außer eben, dass seine Großmutter auf Braut suche für ihn ist. Sie fand es sehr belustigend, dass sich ausgerechnet seine Großmutter die Mühen machte ihren Enkel unter die Haube zu bringen.

Sie durch schritten eine schöne Halle, welche anschließend in dem großen, schön gepflegten Garten mündete. Eine kleine Band spielte und untermalte die Stimmung mit sanfter Musik. Es hatte eigentlich nichts mit einer Geburtstagsfeier, wobei man hier bedenken musste, dass eine ältere Dame hier feierte und da würde man es etwas entspannter angehen. Sie ließ ihren Blick über den Garten schweifen, beobachtete vereinzelte Gruppierungen und erkannte, zu ihrem erstaunen, einige ihr bekannte Gesichter aus dem Ministerium. Shacklebolt unterhielt sich angeregt mit einem jungen Mann und sonst waren einige hohe Tiere aus dem Ministerium anwesend. Vermutlich wäre ihre Familie auch eigeladen gewesen, hätten sie einen engeren Kontakt mit der Familie Potter. Krystelle erkannte zwar einige Gesichter von Eltern ihrer Hausgenossen, die Blacks waren da, was vermutlich an der angeheirateten Black liegen konnte. Sonst erkannte sie niemanden. Es hätte sie durchaus gewundert, wenn Abraxas, Keyx oder andere ihrer Freunde hier wären. Die Blondine musterte Richards Profil von der Seite und folgte anschließend seinem Blick, welcher auf einem kleinen Mädchen lag. "Deine Schwester?", fragte sie interessiert nach und musterte das Mädchen am Treppenende, welche sich mit jemandem unterhielt. Ein Zitronenfarbenes Kleid und die gelbe Schleife in ihrem dunklen Haar, ließen sie unschuldig und sehr kindlich aussehen. Ein kleines lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als Richards Stimme ihren Blick von dem Mädchen lösen ließ und sie wieder mal seinem Blick folgte und anschließend auf einer Dame lag, welche ihr graues Haar hochgesteckt hatte und ein sehr großer schwarzer Hut und Haupt schmückte. Krystelle hob schlagartig eine Augenbraue und blickte dann Richard an. "Ich hab sie mir...anders vorgestellt. Mehr drachenhaft...oder ist das ihr Charakter?", witzelte sie und zwinkerte ihrem Begleiter zu. Er wirkte leicht angespannt. Hatte er Angst, dass sie ihn jetzt einfach im Stich lässt? Ihre Gedanken wurden bestätigt, als er sein Wort wieder an sie richtete und sie fragte, ob sie nicht doch lieber wieder umkehren wollte. Sie legte den Kopf schief, löste ihre Hand von seinem Arm und richtete dann seine Krawatte. "Ich habe dir mein Wort gegeben, Rich. Außerdem bin ich zwar eine Schlange, aber nicht feige." Sie zwinkerte und drückte ihm, zum trotz aller anwesenden, einen sanften Kuss auf die Wange, ehe sie seine Hand, diese kurz drückte und dann die Stufen hinunter schritt. Krystelle zog den Potter dabei mit und es war ihr relativ egal, ob nun gestarrt wird oder nicht. "Wollen wir gleich zu deiner Großmutter oder wird sie uns selber suchen?", fragte sie auf halber Strecke und blickte über die Menge.
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KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER
Sommerferien 1943, vormittags & Epsom, Surrey - Anwesen der Potters




Richard lachte amüsiert und warf einen prüfenden Blick über die Schulter.
„Ich schätze, meine Großmutter würde alles dafür geben, um dich behalten zu können“, meinte er. Krystelle bot genau das, was eine perfekte Party, in den Augen seiner Großmutter, auch bieten sollte. Sie stammte aus gutem und wohlhabenden Hause, sie hatte einen guten Ruf, war klug und sie war sogar hübsch. Das alles zusammen fand man selbst in reinblütigen Familien heutzutage nicht mehr allzu häufig. Und oft waren andere Familien schneller, die die guten Fänge immer sofort abgriffen. Mit Dorea war seiner Großmutter da auch einer dieser Glücksgriffe gelungen und natürlich hoffte sie nun auch, ein gutes Mädchen für ihren nichtsnutzigen Enkel zu ergattern, auch wenn sie bei ihm da weniger Hoffnungen besaß, schließlich eilte Richard sein Ruf voraus.

Er erkannte die Begeisterung in den Augen der kleinen Hauselfe. Wie alle anderen auch, war sie es nicht gewohnt so von Seinesgleichen empfangen zu werden. Irgendwie wünschte er sich ein oder zwei oder drei Hauselfen. Nicht, weil er einen weiteren Haufen Bediensteter um sich herum wollte, sondern um diesen faszinierenden Geschöpfen ein gutes Heim bieten zu können. Oh, Madlene wäre sicher Stolz auf ihn, hätte sie diesen Gedanken gehört. Grinsend sah er der Hauselfe hinterher, nachdem sie sich verabschiedete.
„Der Trick dahinter ist es, es ihn nicht wissen zu lassen“, sagte er und zwinkerte Krystelle entgegen. Im Vertuschen war ziemlich gut, nur schlossen mittlerweile alle automatisch auf ihn, selbst wenn es um Dinge ging, bei denen er nicht seine Finger im Spiel hatte. Aber immerhin konnte man es ihm nicht immer auch gleich nachweisen.
Ihr breites Grinsen verriet ihm, dass ihr sein neugieriger Blick nicht verborgen geblieben war. Ertappt lächelte er die Slytherin an. Er kratzte sich am Hinterkopf und zog die Brauen hoch. „Ich würde jetzt lügen, wenn ich Nein sagen würde“, antwortete er ehrlich und führte sie hinter sich her, nachdem sie sich bei ihm eingeharkt hatte.
„Ach das glaube ich nicht“, sagte er. „Sie würde eher das Hausmädchen nach mir suchen lassen, als selbst zu gehen.“ Dafür wäre ihr ihre Zeit viel zu kostbar und ihre Gäste auch zu wichtig. Das konnte er ihr nicht einmal wirklich verübeln.

Im Garten angekommen, bemerkte Krystelle scheinbar den Blick den er seiner Schwester schenkte. Nicht viele in Hogwarts wussten welchen Stellenwert Hazel eigentlich für ihn einnahm. Eigentlich war das nur seinen Freunden bekannt. Viele wussten nicht einmal, dass er eine Schwester hatte, da Hazel das komplette Gegenteil von ihm war und nur kaum anderen auffiel. Nicht wenige waren überrascht, wenn sie ihren Nachnamen hörten und dabei sofort an Richard dachten. Man schien ihn wohl auch nicht unbedingt als jemanden einzuschätzen, der für seine kleine Schwester alles tun würde und sie über alles andere stellte, für die meisten galt Richard schließlich als arrogant und selbstverliebt. Wobei das eher Show war.
„Ja das ist Hazel“, sagte er lächelnd.
Er wandte sich wieder Krystelle zu, als sie seine Großmutter in Augenschein nahm und beobachtete ihre Reaktion. Sie wirkte überrascht, was ihn wiederum ein wenig überraschte. Auf ihre Erklärung hin musste er jedoch leise lachen.
„Freu dich lieber nicht zu früh, sie hat mehr Gemeinsamkeiten mit einem Drachen, als du dir vielleicht vorstellen magst“, meinte er und lockerte seine Krawatte ein wenig, als die Slytherin ihm zuzwinkerte. Die Anspannung stieg nun allmählich an. Nicht aber, weil er sich vor der Reaktion seiner Großmutter fürchtete, es war eher diese Aufregung, die er auch vor jedem seiner Streiche und Abenteuer verspürte. Dieses leise Kribbeln unter der Haut und das Adrenalin, welches sich langsam durch seine Adern pumpte. Ihre Worte quittierte er nur mit einem verschmitzten Lächeln.
Dann beugte Krystelle sich jedoch völlig unerwartet vor und drückte ihre Lippen auf seine Wange. Richard blinzelte irritiert, das merkwürdige Ziehen in seiner Magengegend sorgte dafür, dass sich ein leichter roter Schatten auf seine Wangen legte, als er sie verlegen lächelnd anblickte. Er bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Hazel und Dorea sie mittlerweile bemerkt hatten und nun mit großen Augen zu ihnen hinauf sahen. Scheinbar hatten sie auch den Kuss gesehen, denn die Verwirrung stand beiden deutlich ins Gesicht geschrieben. Noch bevor er sein lässiges Gesicht aufsetzen konnte, zog Krystelle ihn bereits hinter sich her. Schnell schloss er auf, ergriff vorsichtig ihre Hand und half ihr nun die Stufen zum Garten hinunter. Dabei folgten ihnen nicht nur die Blicke seiner Schwester und seiner Schwägerin, sondern nun auch die der Leute, die das ungewöhnliche Paar nun auch bemerkt hatten. Als sie an Hazel und Dorea vorbei liefen lächelte er ihnen mit seinem spitzbübischen Grinsen zu, die beiden wirkten, als hätten sie gerade einen Geist gesehen.
„Ich denke, meine Großmutter wird es kaum erwarten können, dich kennenzulernen. Wir sollten sie lieber nicht warten lassen, sonst nimmt sie uns das übel und lässt dich nie aus ihren Fängen“, antwortete er ihr und hielt nun zielgenau auf seine Großmutter zu. Kurz bevor sie sie erreichten, deutete Adelaides Cousine in ihre Richtung. Die alte Hexe drehte sich zu ihnen um und beäugte sie kritisch. Falls sie so überrascht war wie Hazel und Dorea, ließ sie es sich zumindest nicht anmerken.
Vor ihr blieb Richard stehen. „Darf ich dir Krystelle Greengrass vorstellen, Großmutter?“ , fragte er höflich und deutete in einer ausladenden Geste auf seine Begleitung.
Die Stirn seiner Großmutter runzelte sich und sie begutachtete die Slytherin einen Moment misstrauisch. Ganz so als würde sie befürchten das Mädchen würde sich gleich in einen Jarvey verwandeln und ihre gesittete Party zerstören.
„Du bist doch Brendan Greengrass' zweite Tochter, nicht wahr?“, fragte sie dann forschend nach einer Weile, als sie sich sicher schien, dass Krystelle echt war und nicht nur ein verzaubertes magisches Wesen, was hier war um Unruhe zu stiften. Es überraschte Richard nicht wirklich, dass seine Großmutter ihre Eltern kannte. Adelaide kannte sich schon immer bestens in den Reihen der Reinblüter aus und nun, seit sie für ihre Enkel auf Brautschau war, schien sie sämtliche Stammbäume der Zaubererfamilien auswendig zu lernen.
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I don't know where the lights are taking us. But something in the night is dangerous. And nothing's holding back the two of us. Baby this is getting serious. Detain The Dangerous. Show me your soul, I gotta know. Bet that you're beautiful inside. Toes on the glass. --------

Krystelle Greengrass & Richard Potter
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Normalerweise wollte man sie nicht behalten, zumindest legte es die Blonde nicht darauf an von anderen behalten zu werden. Doch irgendwie schien es doch so zu sein, dass man die Slytherin gerne mochte, obwohl sie nichts tat außer gut aussehen und selbst darauf legte sie nicht immer viel Wert drauf. "Deine Großmutter hätte schneller sein müssen, die Warteschlange ist sehr lang.", erwiderte sie belustigt und hatte irgendwie recht. Krystelle wollte nicht wissen wie viele Potenzielle Schwiegereltern und Großeltern sie noch hätte kennenlernen sollen, wenn die Familie Malfoy nicht schneller gewesen wäre. Vermutlich noch mehr und irgendwann wäre es dann selbst der Blonden zu viel geworden. Leider konnte man es sich nicht aussuchen und sie wurde in den letzten Jahren zu mehr Balls und Banketts geschleppt als früher. Die Taktik dahinter hatte sie schnell gesehen, sollte man sie doch schnell genug an den Mann bringen. Schließlich war Krystelle siebzehn und somit im heiratsfähigem Alter.

Luzi, die kleine Hauselfe war begeistert gewesen, als sie von Richard unerwarteter Weise in Empfang genommen wurde. Tränen schwammen in ihren untertassentellergroßen Augen und ihre Lippe hatte gezittert. Hauselfen waren nicht viel mehr Wert als der Dreck unter ihren Füßen, zumindest hatte das ihr Vater einmal gesagt. Krystelle hatte ihm, aus reinem Respekt, zugestimmt. Der Blonden war es egal wer sie nun weckte oder wer die Zimmer aufräumte, solange sie sie in ruhe ließen und nicht belästigten war alles in Ordnung. Die kleine Audienz zwischen Mister Potter und der Hauselfe Luzi hatte nicht lange gedauert, stattdessen verschwand das fledermausartige Wesen in einer kleinen Rauchwolke und ließ die beiden alleine. Amüsiert taxierte sie den Dunkelhaarigen. "Oh, glaub mir, er wird nichts erfahren." Krystelle hatte nicht vor dem Schneider zu erzählen wo sie das Kleid getragen hatte und wie sie hätte eigentlich reisen wollen. Flohpulver war eine schnelle reise, doch leider sehr aschig, weil man in einem Kamin landete und da befand sich, logischerweise, Asche und Ruß. Außerdem sollte dieses Treffen ein Geheimnis bleiben, wobei sie sich sicher war, dass man ihr Gesicht erkennen würde, so oft wie sie auf Banketts des Ministeriums war. Sehr offensichtlich hatte Richard sie gemustert und als sie ihn darauf ansprach, erlaubte er es sich verlegen zu reagieren. Sie grinste. "Ich wäre enttäuscht, wenn du lügen würdest." Krystelle ließ sich von dem Gryffindor führen, betrachtete die Eingangshalle. Ungläubig schaute sie ihn von der Seite an. "Ich dachte, sie würde dich an den Ohren raus zerren." Hatte sie wirklich gedacht, nach seinen Erzählungen hätte sie es seiner Großmutter tatsächlich zugetraut. Meistens war es dann doch anders, als man es sich vorstellte.

Der Garten der Potters war wunderschön. Das Gras gepflegt, die Blumen verteilten ihren Duft und die quatschende Menge hatte sich verteilt und bildeten einzelne Gruppen. Krystelles Blick war auf ein Mädchen gerichtet, dessen zitronenfarbenes Kleid und die gelbe Schleife in dem dunklen Haar ein ziemlicher Kontrast zu den meisten Gästen bildete. Richards blick war liebevoll auf seine Schwester gerichtet und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Hazel also, hieß so nicht auch Buchanans Schwester? "Er passt zu ihr, allein schon wegen ihren dunklen Haaren." Ob die kleine Potter deswegen den Namen trug wusste sie nicht, schließlich hatte Krystelle auch keine Ahnung wieso sie so hieß wie sie hieß. Sie sah nicht unbedingt aus wie ein Kristall und wenn sie ehrlich war, sah Hazel auch nicht aus wie ein Haselnussstrauch. Ihren Eltern musste der Name einfach gefallen haben. Leider wurde ihr Blick von dem Mädchen gelenkt und auf einen weniger niedlichen Anblick gelenkt. Richards Großmutter hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Vogelscheuche. Die Haare so toupiert, dass man es als Nistplatz für Vögel benutzen konnte und der riesen Hut machte das Gesamtbild nicht besser. "Wie...nett.", erwiderte sie belustigt. Da bekam das Wort Monster eine ganz neue Bedeutung. Der Gryffindor schien nervös zu sein. Wäre sie auch, wenn sie die Feier ihrer Großmutter crashen wollte, doch das sollte sie sich mal bei ihrer Großmutter trauen. Die Lestranges würden da nicht sehr humorvoll reagieren.

Die Slytherin versuchte dem Gryffindor durch einen sanften Kuss auf die Wange zu beruhigen. Die Folge war, dass man sie mehr oder weniger dabei erwischt hatte, zumindest erklärte das die Blicke der Gäste und die beinah verwirrten Blicke der beiden Personen am Treppenende. Richard erlaubte es sich rot zu werden und sie leicht anzulächeln. Krystelle dagegen strahlte ihn an und zog ihn dann einfach mit die Treppen hinunter. Der Dunkelhaarige hatte sich schnell wieder gefangen und half ihr, ganz der Gentleman eben, die Treppe hinunter. Krystelle ignorierte dabei die Blicke der Gäste, man gewöhnte sich recht schnell daran, vor allem wenn man sowieso angestarrt wurde. Das Gespann, welches eigentlich nicht unterschiedlicher hätte sein können, zog die Blicke quasi, sprichwörtlich, magisch an. Was war den bitte so ungewöhnlich daran? Durfte man einen Freund denn keinen unschuldigen Kuss auf die Wange geben? Krystelle hatte ihr charmantes Lächeln auf den Lippen, als sie an Hazel und deren Gesprächspartnerin, die Krystelle als Dorea Black, nun Potter, erkannte. "Und das wollen wir vermeiden, schließlich wollen wir unseren Spaß auch noch haben, ohne deine Großmutter im Nacken zu haben.", meinte sie belustigt und folgte ihm zu der Frau die, die heutige Gastgeberin war und in ein Gespräch vertieft war. Allerdings wurde dieses eben durch ein Handzeichen in ihre Richtung unterbrochen und der Drache...äh Richards Großmutter drehte sich zu ihnen um. Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihren Lippen und Krystelle ignorierte den steckend misstrauischen Blick den ihr Oma Potter zuwarf. Verständlich, man hatte die Familie Greengrass nicht eingeladen. Der Gryffindor stellte sie vor und sie senkte leicht ihr Haupt. Hinter der Stirn der älteren Dame schien es zu arbeiten und sie brauchte eine Weile bis sie die Sprache wiederfand. "Die bin ich, Ma'am.", antwortete sie charmant auf die an sie gestellte Frage und blickte der Dame offen entgegen. "Ich habe leider kein Geschenk für Sie dabei, die Einladung von Richard kam sehr kurzfristig." Beschämt senkte sie ihr blondes Haupt und blickte die Großmutter von Richard und Hazel entschuldigend an. "Doch ich freue mich hier zu sein." Sie blickte dann, mit einem strahlenden Lächeln, zu Richard und drückte seine Hand, ehe sie wieder ihren Blick auf die Ältere richtete. Das konnte ja noch heiter werden, sollte sie ihr Misstrauen nicht ablegen. Aber sei es drum, sie war hier nur da um ein wenig Unruhe zu stiften, was ihnen ja auch gelungen ist. Die Blicke und die Aufmerksamkeit der Gäste hing quasi an der Gruppe bestehend aus Richard, seiner Großmutter, dessen Gast und ihrer Wenigkeit. Auftritt gelungen, jetzt konnten sie zu Punkt zwei übergehen. Oder hatten sie überhaupt einen Plan?
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KRYSTELLE GREENGRASS & RICHARD POTTER
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Er hob grinsend die Brauen. Er hatte ja gar nicht gewusst, wie begehrt sie zu sein schien. Wobei, dass wohl nicht weiter verwunderlich sein sollte. Reinblüter, wie seine Großmutter bespielsweise, würden sich wohl eine Hand abhacken, nur um an ein Familienmitglied, wie sie zu kommen.
Richard hob die Hände eigentlich, um sich wie gewohnt durch das zottelige Haar zu wuseln. Jedoch bemerkte er, dass seine Haare zu Abwechslung mal nicht vollkommen zerzaust waren, sondern ordentlich gekämmt. Er hielt mitten in der Bewegung inne und ließ es dann bleiben. Seine Großmutter würde ausflippen, wenn er nicht gestriegelt auf der Feier erscheinen würde.
„An den Ohren zu ziehen, wäre ja noch eine nette Geste von ihr“, sagte Richard. Vermutlich würde sie, dass tun, wenn sie später erfuhr, dass Krystelle nicht die Art Begleitung war, als die er sie ihr gleich vorstellte. Aber wahrscheinlich würde sie dafür zu weitaus strengeren und festeren Handgreiflichkeiten greifen. Richard hatte sich schon auf alles gefasst gemacht, heute Abend würde es sicher noch spannend zwischen ihnen werden.

Ein wenig verträumt betrachtete Richard seine Schwester, ehe er den Blick auf Krystelle legte.
„Ja das stimmt. Ihre Augen sind allerdings der eigentliche Grund für ihren Namen“, sagte Richard leise. Sie hatte dieselben Augen wie seine Mutter. Dasselbe zarte Haselnuss, die von unendlicher Freundlichkeit erfüllt waren und für alles und jeden so ein tiefes Verständnis aufbrachten. Hazel versuchte, genau wie seine Mutter, in jedem das Gute zu sehen. Aber manchmal gab es Menschen, in denen nicht ein Funken Gutes vorhanden war. Zu diesen Leuten gehörte wohl auch seine Großmutter. Aber vermutlich sollte er das sogar eher bedauern, schließlich hatte sie eine sehr strenge Erziehung über sich ergehen lassen. Eine Erziehung, die sie ihm ebenfalls zuteil werden ließ.
Sein Blick schwang zu ihr herüber. Kurz grinste er über Krystelle Bemerkung. „Mach vor ihr besser keine Komplimente über ihr Äußeres.“

Die Röte verflog recht schnell wieder, stattdessen grinste er ihr breit entgegen.
„Oh an welche Art von Spaß hast du dabei gedacht?“, fragte er dann immer noch grinsend.
Richard wusste nicht so recht, wie er den Blick seiner Großmutter deuten sollte. In erster Linie war da große Verwirrung, die besonders durch ihre in Falten gelegte Stirn, deutlich gemacht wurde. Die  tiefen Furchen lagen auf ihrer Haut und schienen sogar nur noch tiefer zu werden. Gleichzeitig war da das fest verankerte Misstrauen, welches sie ihrem Enkel nun schon seit Jahren entgegen brachte. Zu recht, musste man sagen. Schließlich gab er ihr allen Grund dazu, jede seiner Taten erst einmal zu hinterfragen, denn aus reiner Freundlichkeit tat er ihr gegenüber nichts. Allerdings war da auch unterschwellige Freude zu sehen. Vielleicht eine Hoffnung darauf, dass ihr Enkel doch endlich zur 'Besinnung' gekommen war, Verantwortung übernahm und endlich selbst einsah, dass es an der Zeit war sich eine Frau zu suchen.
Noch nie hatte Richard seine Großmutter so lange schweigend und überrascht zu gleich gesehen. Scheinbar wusste sie noch immer nicht so recht, was sie von diesem Auftritt halten sollte. Sie warf einen prüfenden Blick über ihre Schulter. Ihre Cousine wirkte über das Paar allerdings so begeistert, dass sie nicht wirklich eine Hilfe für sie war. Dass sie nicht gleich Beifall klatschte war aber auch alles.
Adelaide nickte sachte auf Krystelle Bestätigung hin, wer sie war. Ihre tiefrot bemalten Lippen verzogen sich dann zu einem schmalen Lächeln, was wohl freundlich gemeint sein sollte, aber Richard war sich da nie so ganz sicher. Schließlich zeigte sie ihm meist ihr säuerliches Gesicht. Schon rein aus Gewohnheit zog er kaum merklich den Kopf ein. Seine Großmutter konnte erstaunlich lange Arme bekommen, wenn sie ihn denn wirklich erreichen wollte. Allerdings blieb das aus. Wäre ja auch vor den Gästen nicht besonders gut angekommen. Der Champagne schmeckte nicht so gut, wenn Gewalt in der Luft lag.
„Freut mich Sie kennen zu lernen“, sagte seine Großmutter dann, nachdem sie Krystelle noch einmal ausgiebig gemustert hatte. „Machen Sie sich darüber keine Gedanken, meine Liebe. Mein Enkel, verpasst gerne die Gelegenheit einen pünktlich über etwas aufzuklären.“ Sie warf Richard einen vielsagenden Blick zu, von dem er nicht wusste, wie er ihn deuten sollte. Sie richtete ihre Aufmersamkeit wieder auf Kystelle. „Erzählen Sie mir Krystelle, woher kennen Sie meinen Enkel und wie kam er in das Vergnügen, dieser ausgesprochen reizenden Gesellschaft?“
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MISTER RICHARD POTTER && MISS KRYSTELLE GREENGRASS » IN DEN SOMMERFERIEN » ANWESEN DER POTTERS


Belustigt beobachtete sie den Gryffindor bei seinem Tun, als er mitten in der Bewegung inne hielt und sich wohl besinnte, dass sein Haar heute nicht wie gewohnt zottelig auf seinem Haupt lag. Wenn man Krystelle fragte, stand ihm das Chaos, welches man auch als Frisur bezeichnen konnte, viel besser als dieser anständige Look. Doch die Slytherin kannte seine Großmutter nicht und sie schien laut Richard nicht sonderlich nett zu sein, wenn man das mal so ausdrücken konnte. Zimperlich schien sie auch nicht zu sein, wie sie gerade zu hören bekam und ein amüsiertes Lachen verließ ihre Lippen. „Du kannst einem fast leid tun.“, entgegnete sie belustigt legte leicht den Kopf auf die Seite. Es gab wohl schlimmere Familienmitglieder sie Handgreiflich wurden, sollte mal was nicht nach ihrem Kopf gehen. Solche Genossen hatte die Greengrass selber in der Familie und sie wusste wie nervig das werden konnte.

Aufmerksam beobachtete sie Richards Mienenspiel als er zu seiner Schwester blickte. Ja, sie war wirklich ein reizendes Geschöpf, viel hatte die Slytherin von der jungen Potter nicht gesehen und auch in Hogwarts war sie der Potter noch nicht über den Weg gelaufen, die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich später in der Schule wiedersahen war schwindend gering. „Müsstest du dann nicht auch nach einem Haselnussstrauch bekannt worden sein?“ Richard hatte ebenfalls dunkle Augen, ein hübsches Braun, welches sicher einige Frauenherzen höherschlagen ließ. Während Richards Augen wohl einen warmen Farbton hatten, waren Krystelles Augen von einem hellen Blau, welche manche wohl als kalt bezeichnen würden. Verblüffend was eine Augenfarbe alles ausmachte, vielleicht trug sie deswegen den Namen Krystelle. „Augen sind die Spiegel der Seele, glaubst du das stimmt?“ Wenn ja, was würde man in ihren Augen sehen? Würde man erkennen wie sie eigentlich war? Was hinter der hübschen Fassade steckte? Dass dort eigentlich eine romantische junge Frau war und keine beinahe schon kaltherzige Slytherin? Wieder lag ihr Blick auf der kleinen Potter, ehe ihr Blick auf seine Großmutter fiel. Ein breites Grinsen legte sich auf ihre Lippen und sie wandte den Blick ihm wieder zu. „Ich werde mich hüten damit ich ihren Zorn nicht zu spüren bekomme.“ Würde das ganze ja irgendwie schwerer machen, immerhin sollte sie ja eine nette Überraschung sein und keine, die direkt die Gastgeberin beleidigte und ihren Groll auf Lebzeiten gewann, würde nicht sonderlich gut kommen.

Belustigung stand auf ihrem Gesicht geschrieben, als der Potter nachfragte um welchen Spaß es sich dabei handelte. „Zuerst einen Tanz und den Rest musst du herausfinden, mein Lieber.“ Ihren Tanz wollte sie auf jeden Fall, da konnte er noch so auf Stur schalten, sie würde sowieso ihren Willen bekommen und er wäre ihr definitiv was schuldig. Wobei man das mit einem Tanz ganz sicher nicht begleichen konnte. Jetzt hatten sie allerdings ein ganz anderes Problem, welches sich vor ihnen Aufbaute, mehr oder weniger. Die Slytherin konnte deutlich das Misstrauen mit der Hand greifen, sie wusste allerdings nicht ob es ihr galt oder eher ihrem Enkel, nun beide konnten davon auch betroffen sein, immerhin könnte sie ja auch ein verwandeltes Schwein sein. Irgendwie wurde diese Stille unangenehm, obwohl sie es gewohnt war gemustert zu werden, hatte das hier allerdings wenig mit dem lobenden Blicken ihrer Bekannten zutun. Krystelle rechnete auch nicht wirklich mit irgendeinem Lob, schließlich war sie ja kein eingeladener Gast, zumindest kein offizieller Gast. Die Dame hinter dem Drachen ähm hinter Richards Großmutter schien beinahe vor Begeisterung zu platzen, was der Slytherin ein amüsiertes Grinsen entlockte und sie Richard einen kurzen Seitenblick zu warf. Eine Person hatten sie zumindest mit ihrem Filmreifen Auftritt begeistern können, zumindest zeigte sie offensichtliche Freude an dem Paar.

Ihre Bestätigung wurde mit einem sachten Nicken zur Kenntnis genommen, ehe sich ein Lächeln, konnte man das so nennen, auf den stark geschminkten Lippen der älteren Hexe bildete. Wie von selbst erwiderte Krystelle das Lächeln, allerdings charmanter als ihr Gegenüber. Jahrelange Übung war es zu verdanken, dass die Slytherin nicht einfach emotionslos ihre Gegend musterte. Gut, es war auch nicht unbedingt ihre Art, dazu war sie viel zu offen. Doch hier war es schon beinahe eine Herausforderung bei einem Lächeln zu bleiben. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Richard den Kopf einzog, automatisch legte sie ihre Hand auf seine und drückte diese kurz, ehe sie ihm einen beinahe schon zärtlichen Blick zuwarf. An ihr war wirklich eine Schauspielerin verloren gegangen aber es war eben eine Rolle, die Rolle der perfekten und braven Tochter einer Reinblutfamilie. Ihr Verhalten war anerzogen, manche Verhaltensmuster waren das andere wiederum würden bei ihrer Familie eher ein missbilligenden Blick abbekommen. Die Blonde wandte sich wieder der Hexe zu und neigte leicht den Kopf. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“, erwiderte sie höflich. Nun, eigentlich hatte sie genügend Zeit gehabt um ein Geschenk zu besorgen, doch wieso sollte sie? Außerdem hätte sie noch nicht einmal gewusst was sie schenken sollte. Wobei, wenn sie jetzt so darüber nachdachte wäre ein neues Parfüm sicher nicht schlecht gewesen, doch das hätte mit Sicherheit einen schlechten Eindruck hinterlassen. „Das sieht ihm ähnlich, doch geben Sie ihm keine Schuld, schließlich habe ich auch erst kurzzeitig zugesagt.“ Unbewusst verteidigte sie den Potter und wieder richtete sich ihr Blick liebevoll auf den Dunkelhaarigen. Für Außenstehende musste sie einen wirklich verliebten Eindruck machen. Ob das der Plan war? Nun, sie konnte sich nicht einmal mehr genau an einen handfesten Plan erinnern.

Wieder spürte sie den Blick der Hexe auf sich und die Slytherin wandte ihren Blick wieder von Richard ab. Leicht legte sie den Kopf schief und ließ die Frage kurz so in dem Raum stehen, ehe sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen legte. Sie hatte überhaupt keine Ahnung was sie darauf Antworten sollte, doch mit Sicherheit würde sie nicht den Vorfall mit dem Liebestrank erzählen und das Nachsitzen würde sie auch getrost auslassen. „Nun, eigentlich kennen wir uns aus Hogwarts. Doch wirklich kennengelernt haben wir uns, als Richard mir im Fach Verwandlung geholfen hatte, da ich dort erhebliche Probleme hatte. Er ist im Grunde mein Held, der mich vor dem Versagen bewahrt hatte.“ Urgh, da wäre die Wahrheit doch besser gewesen und amüsanter, doch die Slytherin hatte irgendwie das Gefühl, dass es der Dame nicht sonderlich gefallen würde, wenn sie wissen würde, dass sie sich beim Nachsitzen kennengelernt hatten. „Später haben wir uns ein paar Mal getroffen, am See, in Hogsmeade. Richard ist wirklich ein wahrer Gentleman.“ Halleluja, so viele lobende Worte waren ihr wirklich noch nie aus dem Mund gekommen, dabei stimmte das mit dem Gentleman durchaus, der Rest war geflunkert, doch die Slytherin blieb weiterhin in ihrer Rolle und mimte die beinahe schon verliebte. Verträumt blickte sie dann zu dem Potter und ein Lächeln bildete sich wieder auf ihren Lippen, auch verschränkte sie ihre Finger mit seinen. „Vor wenigen Tagen hatte er mich dann gefragt, ob ich ihm nicht die ehre erweisen wollte und ihn auf diese Festlichkeit begleiten würde. Wer könnte bei diesen Augen schon nein sagen?“ War ebenfalls nicht gelogen, der Teil mit den Augen stimmte zumindest. Der treuherzige Blick aus den warmen braunen Augen des Potters hatten sie schwach gemacht und sie hatte nachgegeben. Während sie gesprochen hatte, lag ihr Blick auf dem Dunkelhaarigen, ehe sie wieder zu der Gastgeberin blickte und ein charmantes Lächeln aufsetzte.

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