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Don't let the moon rise!

Dorcas Meadowes & Niall Montrose
Mai, vormittags|Schottland, Highland Games

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Die blonde Gryffindor biss hungrig in ihren Crumpet und sah mit gerunzelter Stirn dabei zu, wie Gideon den Besitzer des Wurfstandes an der Nase herumführte. Er hatte nun schon zum vierten Mal den Hauptgewinn errungen und der untersetzte Muggel vor ihnen kam kaum noch aus dem Staunen heraus. Voller Begeisterung pries er seinen besten Kunden an und hoffte so wohl an noch mehr Kundschaft zu gelangen. Dass Gideon mit einem Zauber eine der Dosen gezinkt hatte, damit sie wie ein Flummi immer wieder gegen die Wand prallte, sobald der kleine Lederball sie traf und mit ihrem Rückstoß  die restlichen Dosen umwarf, konnte er ja nicht merken. Für ihn sah es einfach so aus, als würde er immer wieder mit demgleichen gekonnten Wurf alle Dosen auf einmal abräumen. Neben dem Stoffbären, der Ente und dem Schweinchen bekam er nun etwas in die Hand gedrückt das Ähnlichkeit mit einem Wiesel hatte. Sicher war sich Dorcas dabei allerdings nicht. Die Stofftiere waren nicht allzu groß und man konnte nur erahnen was sie darstellen sollten. In der Muggelwelt herrschte gerade Krieg, da musste man wohl mit dem zufrieden sein was man bekam. Wobei Dorcas schon nach dem ersten Spiel meinte, dass er genug hatte.
„Ich will endlich meinen Hering!“, brüllte Dorcas Großvater ihr völlig unvermittelt ins Ohr. Das Mädchen verzog den Mund und ging einen Schritt zur Seite. Wieso musste sie nur ausgerechnet mit diesen beiden über das Gelände laufen? Von all ihren Familienmitgliedern mussten es ausgerechnet Gideon und ihr Großvater sein. Es war Anfang Mai, die Saison der Highland Games in Schottland war gerade losgegangen und heute war der Hochzeitstag ihrer Eltern. Das war Grund genug für ihre Mutter die ganze Familie aus der Schule zu entführen und in feinster Tracht zu den Spielen in den Nachbarort zu schleppen. Für gewöhnlich gefielen Dorcas die Highland Games und sie liebte die Spiele im September, aber ihre Begleitung ging ihr auf die Nerven. Gideon war dabei nicht einmal das Problem, sie hatte ihren Bruder etwa zwei Jahre nicht mehr gesehen und er hatte sich bei der Gruppenbildung direkt zu ihr gesellt. Nur jemand musste auf den Alten aufpassen und so hatten sie und ihr Bruder beim Strohhalm ziehen den Kürzeren gezogen.
„Wir sind gerade an dem Stand vorbei gegangen, da wolltest du keinen“, brüllte sie zurück.
„Was?“ Er beugte sich weiter zu ihr rüber und sah sie verständnislos an. Dorcas seufzte genervt und wiederholte ihre Worte noch einmal lauter. Der alte Zauberer schien einen kurzen Moment über ihre Worte nachzudenken, er zog die Brauen zusammen und legte dann den Kopf schief.
„Wieso hast du ein Kleid an, Junge?“, kam dann der plötzliche Themenwechsel. Dorcas rieb sich über die Stirn und unterdrückte ein zweites Seufzen. Die ersten Leute, die an ihnen vorbei gingen drehten sich mit fragenden Gesichtern um. Ihr Großvater – der genau genommen eigentlich ihr Urgroßvater war, aber niemanden interessierte das so genau - war halb taub und verstand grundsätzlich nur das was er auch verstehen wollte. Allerdings war dies ein Thema, welches sie schon tausende Male mit ihm durchgekaut hatte. Er würde wohl nie begreifen, dass sie kein Junge war.
„Das ist ein kilted Skirt und ich bin schon seit siebzehn Jahren ein Mädchen“, sagte sie laut und deutlich und hatte das Gefühl die Worte über den halben Platz zu schreien. Ihre ganze Familie war traditionsgemäß im Kilt gekleidet, was an sich auch kein Problem für die junge Hexe darstellte, wenn ihre Mutter daraus nicht immer ein riesiges Spektakel machen würde. Außerdem wollte wirklich niemand mehr die klapprigen Knie ihres Großvaters sehen.
„Hä?“, entgegnete ihr Großvater und schloss angestrengt die Augen. Dorcas machte jedoch eine wegwerfende Handbewegung und wandte sich an Gideon, der sich konzentriert auf die Zunge biss, auf die Dosen zielte und so tat als müsste er sich wirklich für diesen Wurf anstrengen.
„Können wir jetzt endlich weitergehen?“
„Psst. Ich muss mich konzentrieren, Dori. Sei still“, murmelte er und räumte mit dem Wurf noch einen Hauptgewinn ab.
„Und schon der fünfte Gewinn! Schaut her Leute! Dieser Junge muss wahrlich ein Zauberer sein!“, rief der Wurfstandbesitzer inbrünstig und zog mit dem tosenden Gebimmel einer großen Kuhglocke noch mehr Aufmerksamkeit auf sich.
„Wieso ist diese Hose so zugig?“, fragte ihr Großvater laut und zupfte an dem Saum seines Kilts herum.
„Bei Merlins popeligen Nasenhaaren!“, stöhnte Dorcas und ließ vor Schreck den letzten Bissen ihres Crumpets fallen. Schnell zog seine Hände weg, bevor er noch die schattigen Unterseiten seines Vollmondes präsentierte. Wieso konnte sie nicht augenblicklich von einem Todesfluch getroffen werden? Oder von einem Klatscher erschlagen? Alles war besser als sich noch länger mit diesen beiden herumzuschlagen.
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DORCAS && NIALL
Mai, vormittags | Schottland




Langsam und mit gesenktem Kopf lief Niall hinter seiner Familie her. Die negative Begeisterung über ihren Ausflug war ihm deutlich anzusehen, denn Niall konnte die Wut, gegenüber seiner Schwester zumeist nur in der Schule verbergen. Zuhause distanzierte er sich vom Familienleben, denn der immer fröhliche Sonnenschein, dem nichts die Laune trüben konnte, war er schon lange nicht mehr. Und wenn, dann nur als Trugbild für seine Mitschüler.  Noch immer schmerzte sein Bein bei manchen Schritten und wer ihn genau musterte, konnte deutlich seine Behinderung erkennen, was ihm natürlich einige durchbohrende Blicke bescherte. Da es sich um ein Muggelfest handelte, auf welchem seine Eltern umbedingt den Familienfrieden wiederherstellen wollten, machte er gute Miene zum bösen Spiel. Durch seinen "Unfall", hatte sich einfach so wahnsinnig viel verändert, denn immer deutlicher schoss sich ein brennender Gedanke in seinen Kopf. Sie hat es mit Absicht gemacht,sie hat es geplant, sie wollte dein Leben zerstören! , immer wieder leuchteten die diese Buchstaben feuerrot vor seinem inneren Augen auf und  fraßen sich in sein Herz hinein. Erfüllten es mit Hass und überflutete es mit Rachegedanken.
Niall war so versunken in seine Gedanken, dass er fast erschrak als jemand seine Hand ergriff. "Niall, ich möchte dich wieder lachen sehen..", flüsterte eine sehr süße Mädchenstimme und Niall würde sie unter Tausenden erkennen, denn sie gehörte seiner kleinen Schwester Emilia. Ihre Worte klangen so reif, fast unwirklich aus einem Kindermund. Niall versuchte sich an einem Lächeln, schwieg jedoch. "Ich würde dir die Schmerzen so gerne abnehmen.", mit diesen Worten traf sie ihn genau ins Herz, sodass Niall abrubt stehen blieb, sich in die Hocke begab und somit seiner Schwester genau in die Augen sah. Seine Züge wurden weich und er legte ihre kleine Hand an seine Wange. "Emila ich weiß und ich werde mit meinem Leben verhindern, dass du jeh so ein Unglück erfahren musst." , flüsterte er dann und achtete gar nicht auf die Muggel, welche gerührt stehen bleiben und ihn wahrscheinlich für einen Kriegsheimkehrer hielten. Dieser fast magische Moment, an diesem Ort wo noch nicht einmal von der Existenz dieser gewusst wurde, besämftigte die Wut in Niall, welche immer öfter von ihm Besitz ergriff. Eigentlich sah man die Familie Montrose nicht oft in der Muggelwelt, doch seine Eltern wollten fernab von aller Magie und bekannter Zauberer, etwas die Seele baumeln lassen. Der junge Mann war nur mit ihnen gekommen, weil er seine Eltern ehrte und ihnen kein schlechter Sohn zu seien hatte. Denn noch viel schlimmer als nur ein Krüppel zu sein, wäre es wenn Niall Schande über seine relativ gut gestellte Familie bringen würde. Erst als Emilia ihm sehr kindlich um den Hals fiel, nahm Niall seine Umgebung wieder wahr, kurz legte er die Arme um das zierliche Mädchen und hauchte ihr einen Kuss auf Kopf. "Du bringst den Sonnenschein zurück in mein Herz.", flüsterte er dann kaum hörbar und löste sich von Emilia, richtete sich auf und nach einiger Zeit hatten die Beiden die Familie wieder eingeholt. Dennoch blieb Niall lieber hinten, ließ die anderen Drei vorgehen und staunte über die Unbeschwertheit von Caitlin. Er kämpfte wieder mit der Wut, wenn er sah wie seine Familie Spaß hatte, wo ihm doch der größte Spaß seines Lebens geraubt wurde.

Das Fest war gut besucht, denn die Menschen schienen eine kleine Ablenkung von ihrem Kummer um die Männer und Söhne haben zu wollen. Niall sah viele Kinder mit ihren Müttern, Greise und nur vereinzelte Männer. Eine Gänsehaut schlengelte sich seinen Rücken hinunter, wenn er an all die Kinder dachte, welche auf die Rückkehr ihrer geliebten Väter warteten - an die Frauen, welche ihre Männer ziehen lassen mussten, trotz der Gewissheit des wahrscheinlichen Todes. Plötzlich kamen ihm seine eigenen Probleme ziemlich klein vor, sodass er sich schon fast ein wenig für seine Wut gegen die Schwester schämte.
Doch seine Aufmerksamkeit wurde jeh auf etwas gerichtet, als er fast das Gleichgewicht verlor. Er hatte jemanden gestriffen und war dabei aus seinem Ryhtmus gekommen. Als er sich wieder fest und sicher auf zwei Beinen wusste, setzte er ein entschuldigendes Lächeln auf, wandte den Körper zur der Person und augenblicklich blieben ihm die Worte im Hals stecken. Als ihr Blick ihn traf, spürte er wie sein Herz für einen kurzen Moment stehen blieb, um dann umso schneller zu schlagen. Seine Augen weiteten sich kaum merklich, denn vor seinem Inneren spielte sich gerade ein Film von vielen Momenten mit Dorcas Meadowes ab, welcher mit jenem Abend endete, an welchem sie ihn geküsst hatte. Volltrunken und einfach aus der Situation heraus, ein Spaß? Auch Niall war an diesem Abend unbeschwert gewesen und hatte sich ein wenig Feuerwasser genehmigt, doch Dorcas schien fernab von einem nüchternen Zustand gewesen zu sein.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem aufgeregtem Bauchkribbeln, fand der sonst so wortgewandte Niall, endlich seine Sprache wieder.   "Entschuligen Sie werte Lady.", , sagte er dann mit einem Lächeln im Gesicht. Denn Dorcas sah wirklich wunderschön aus in ihrem Cilt. Auch der junge Montrose konnte sich an diesem Tage durchaus sehen lassen. Niall fand diese Etikette immer wieder schrecklich, welche er in der Schule auch oft vergaß, doch hier auf diesem Fest musste er sie wahren. Sein Lächeln schwenkte schnell in ein nekisches Grinsen um als er einen erschreckend unsympathischen Greis neben Dorcas ausmachte, welcher ihn böse anfunkelte. Sein Grinsen wurde fast zu einem Lachen, als dieser weitab von aller Höflichkeit anfing loszupöbeln und lauthals nach einer Mahlzeit zu verlangen.
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Oh hello. It's you ... again ...

Dorcas Meadowes & Niall Montrose
Mai, vormittags|Schottland, Highland Games

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Dorcas murmelte aufgeregt vor sich hin als sie es gerade noch geschafft hatte ihren Großvater daran zu hindern sein Hinterteil in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Grummelnd riss der alte Mann seine Hand aus ihrem Griff und betrachtete argwöhnisch das Stofftier welches Gideon ihm nun reichte und aussah wie ein Maultier.
„Was soll ich damit?“, fuhr er seinen Enkelsohn an.
„Ich dachte es passt zu dir. Störrisch und laut, weißt du?“, meinte der junge Mann Achsel zuckend.
„Ich bin hundertundzwölf Jahre alt Junge und keine sechs!“, wetterte er wieder los.
„Tatsächlich? Ich dachte es wären hundertundzehn“, erwiderte Gideon und sein Mundwinkel zuckte amüsiert nach oben. Und schon ging ein Vortrag über die Jungend von heute und dem mangelnden Respekt gegenüber der älteren Generation los. Dorcas verdrehte entnervt die Augen und sendete ein Stoßgebet in Richtung Himmel. Sie hoffte, dieser Tag würde endlich vorbei gehen. Schnell drehte sie sich um, bevor noch jemand auf die Idee kam sie in diese Diskussion mit hineinzuziehen. Während der Bewegung rammte ihre Schulter allerdings eine andere. Die kurzzeitige Überraschung wich allerdings der Empörung. Der Tag war ohnehin schon schlimm genug, da sollten die Leute zumindest hinsehen wo sie lang liefen. Gereizt warf sie sich das Haar aus dem Gesicht und richtete ihren Blick auf die Person, die scheinbar Kesselkuchen auf den Augen hatte.
„Ka-“, setzte sie an, doch die Worte blieben ihr direkt im Hals stecken und sie musste sich räuspern, um sich nicht zu verschlucken. Mit IHM hatte sie hier am aller wenigsten gerechnet. Für einen Moment setzte die Wirklichkeit um ihr völlig aus. Sie vergaß, dass Gideon und ihr Großvater hinter ihr sich gegenseitig anschnauzten, auch der weinende Junge ein paar Meter weiter und das ganze Gewusel um sie herum existierten für eine Sekunde gar nicht. Verdutzt starrte sie in seine viel zu warmen braunen Augen. War er wirklich hier? Was machte er hier? Und wieso lief sie ihm ständig und überall über den Weg? Etwas in ihrem Augenwinkel rührte sich und es dauerte einen kurzen Moment ehe sie Begriff, dass es seine Lippen waren. Er sagte etwas zu ihr, sie konnte seine Worte verstehen, allerdings schaffte sie es im Augenblick nicht seinen Worten eine Bedeutung zuzuordnen. Sie musterte ungläubig sein Gesicht. Ein deutlicher Rotschimmer bildete sich auf ihrem Gesicht. Noch immer hoffte sie, dass dieser eine Abend bloß ein völlig verrückter Traum gewesen war. Jedoch hatten seine Blicke sie am Tag darauf schon eines besseren belehrt. Das alles war ihr so schrecklich peinlich, sie fand nicht einmal angemessene Worte der Entschuldigung, sie wollte es einfach nur irgendwie vergessen. Aber so wirklich gelingen konnte es nicht, vor allem nicht jetzt, wo er unmittelbar vor ihr stand und sie so leichthin anlächelte. Eins musste man Niall Montrose lassen, er wusste wie er sein Innerstes mit einem charmanten Lächeln zu verstecken hatte. Zwar hatte sie hinter seine Fassade sehen können und sie wusste, dass er seiner Umwelt gern etwas von einer heilen Welt vor spielte, doch dieses Lächeln war so perfekt und hinreißend, dass sie tatsächlich einen Moment glaubte es galt ihr und konnte nicht anders, als ihn fasziniert anzustarren.
„Du verfolgst mich wohl“, war der erste vollständige Satz, der ihr über die Lippen kommen wollte. Es war eine eher trockene Feststellung. Sie war sich noch immer nicht sicher, was sie von seinem Auftauchen halten sollte, aber zumindest hatte ihre Stimme wieder zu ihr zurück gefunden. Sie räusperte sich und ihre Hand fand ihr Haar, welches in einem langen seitlich geflochtenen Zopf über ihre rechte Schulter fiel. Allerdings ließ sie es schnell wieder bleiben, da sie befürchtete es würde albern aussehen und kratzte sich am Nacken, um die Bewegung zu überspielen.
So und was sollte sie nun sagen? Fragen wie es ihm ging und sich dann wieder verabschieden? Das wäre wohl das Beste. Die Frage erledigte sich aber relativ schnell, da Gideon und ihr Großvater auf sie aufmerksam geworden waren. Ihr älterer Bruder legte seine schwere Hand auf ihre Schulter, reckte den Hals in die Höhe und schaute von oben auf Niall herab. Sein Blick wurde streng und seine große Gestalt schien auf den eher klein geratenen Iren einen Schatten zu werfen.
„Wer bist'n du?“, tönte er und seine Stimme klang wenig freundschaftlich. Dorcas streifte seine Hand von ihrer Schulter und warf ihrem Bruder einen warnenden Blick zu. Der ignorierte sie aber einfach und starrte Niall finster nieder.
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DORCAS && NIALL
Mai, vormittags | Schottland




Auch wenn man es ihm definitiv nicht anmerkte, war auch Niall Montrose ein wenig peinlich berührt über die Begegnung mit seiner Mitschülerin. Irgendetwas an ihr reizte ihn und dies war nicht ihr Talent für Quidditch. Natürlich war sie ihm öfter auf dem Feld aufgefallen, denn alle Meadowes spielten unglaublich gutes Quidditch. Doch da schien etwas anderes zu sein, was ihn seit jenem Abend in der Besenkammer, beschäftigte. Sie hatte nachgebohrt, hatte ihm sein Schauspiel nicht abgenommen, da sie seine größte Leidenschaft teilte. Wenn Niall daran dachte, wie ausfallend er bei diesem Gespräch geworden war, also wie sehr sie ihn damit aus der Ruhe gebracht hatte, schämte er sich heute sogar noch ein bisschen. Niemand zuvor hatte es geschafft, seine Maske so schnell bröckeln zu lassen. Außer Lene. Doch irgendwie war Lene seit dem Kuss von Dorcas nicht mehr so präsent in seinem Herzen. Irgendetwas machte dieses unverschämt direkte Weibsbild mit ihm, was er sich nicht erklären konnte.
Wie sie nun dort stand und ihn ansah, es war ein fast magischer Moment, denn sie schien genau den gleichen Film, vor ihrem inneren Auge abzuspielen und wenn Niall sich nicht täuschte, wurde sie sogar ein bisschen rot um die Nasenspitze. Konnte sie sich an den Kuss erinnern? Wenn er ehrlich war, hätte er sie am liebsten sofort danach gefragt, doch er konnte die Worte gerade noch aufhalten, bevor sie unüberlegt aus seinem Mund sprudelten.
Seine Familie hatte der junge Mann mittlerweile komplett ausgeblendet, sie hatten wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, dass er nicht mehr hinter ihnen hertrottete. Es war somit eine willkommende Abwechselung.
Ihre trockene Anmerkung ließ ihn schlucken, denn es grenzte wirklich an viel Glück und Schicksal, dass die Beiden sich hier über den Weg gelaufen waren. " Da muss ich dich leider enttäuschen...", begann er dann, lächelte ein wenig und zog eine Augenbraue hoch. "... Familienausflug." , nuschelte er dann noch hinterher, um gar nicht groß auf den Umstand einzugehen. Das Thema Familie war momentan sehr heikel bei Niall und irgendwie bereute er es schon ein wenig überhaupt erwähnt zu haben, dass diese ebenfalls Festbesucher waren. Wenn Niall eins bereits gemerkt hatte dann das, dass Dorcas sehr empfindliche Antennen hatte, was sein Schauspiel anbelangte.

Gerade als Niall Dorcas noch einen angenehmen Tag wünschen wollte, trat ein fast furchteinflößender junger Mann hinter ihr ins Licht und sprach ihn auch direkt sehr barsch und unhöflich an. Wenn Niall ihn nicht sofort als Dorcas Bruder erkannt hätte, hätte er auf Rosier getippt. Der junge Montrose war schon immer der Kleinste im Bunde gewesen, hatte dennoch immer mit seinem fast markelosen Körper trumpfen können, ebenso mit seiner sportlichen Begabung. Da Beides nicht mehr wirklich vorhanden war, hatte Niall einige Probleme mit seinem Selbstbewusstsein bekommen. Immer öfter fühlte er sich unansehnlich und nutzlos. Er zog unangenehme Situationen mitterweile förmlich an, denn auch diese hier schien auf - sehr unangenehm - hinaus zu laufen. "Ich wollte einer Mitschülerin, einen angenehmen Tag wünschen.", gab er ruhig zurück und hielt dem Blick des Riesen stand. Sogar ein freundliches Lächeln huschte über seine Lippen. Einen Lidschlag später wandte er seine braunen Augen wieder auf Dorcas, die ihren Bruder versuchte zu bremsen.
Gerade als Niall ein Wort der Verabschiedung verlieren wollte, merkte er einen unangenehmen Schmerz an seinem Bein. Als er realisierte, dass der pöbelnde alte Mann ihn vor sein gesundes Schienbein getreten hatte, hätte er fast gelacht. Der Schmerz war nicht schlimm, dennoch deutlich zu spüren. Einen Moment kämpfte er mit sich, nicht ausfallend zu werden, doch der Greis begann zugleich mit einem Wortschwall. "Glaubst du ich seh nicht, wie du meinen Enkel ansiehst? ", der Opa sah ihn herausfordernd an und wies in Richtung Dorcas. Niall hingegen zog fast ein wenig geschockt eine Augenbraue empor. "Enkel also ..." , sagte er dann belustigt zu sich selbst und sah Dorcas fragend an, denn er verstand die Welt nicht mehr. Niall wusste darum, dass die Meadowes eine sehr außergewöhnliche Familie waren, doch ihr Opa, schien echt alles zu sprengen. Niall verkniff sich ein Lachen, denn es wäre nicht angebracht und würde wahrscheinlich nicht gerade Zustimmung von seinen Anderen Gesprächspartnern bekommen.
"Ich bin Niall Montrose und Sie sind wirklich ein reizender Mann.", stellte er sich dem Alten vor und meinte sogar ein kleines Lächeln auf dem Gsicht seines Gegenübers zu erkennen.
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I don't even know them. And I'm certainly not related to them!

Dorcas Meadowes & Niall Montrose
Mai, vormittags|Schottland, Highland Games

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Gideon stemmte seine muskulösen Arme in die Hüften und baute sich so noch mehr vor ihrem Mitschüler auf. Seine linke Augenbraue huschte in die Höhe und er musterte den Jungen kritisch.
„Ich will wissen wer du bist, nicht was du hier tust“, sagte er und die tiefe seiner Stimme nahm zu.
Dorcas schob sich zwischen ihren Bruder und Niall und funkelte Gideon warnend an.
„Das geht dich eigentlich nichts an, Gideon“, zischte sie und ihre Augen wurden zu kleinen Schlitzen. Gideon dachte allerdings nicht daran sich so einfach abwimmeln zu lassen. Er schlang einen Arm um Dorcas Taille, hob sie hoch als würde sie nicht mehr als eines seiner Stofftiere wiegen und ließ sie auf Höhe seiner Hüfte hängen. Dorcas war im ersten Moment so überrascht, dass sie ihn einfach nur perplex anglotzte. Erst dann versuchte sie sich irgendwie aus seinem Griff zu befreien.
„Ich will doch nur ein paar deiner Freunde kennenlernen, Schwesterchen. Was ist falsch daran?“, fragte er sie breit grinsend und ignorierte ihr Gezappel, welches von Sekunde zu Sekunde stärker wurde. Er drehte seinen Oberkörper zur Seite und setzte Dorcas wieder hinter sich ab. Als er wieder auf Niall hinunterblickte wurde seine Miene wieder streng.
„Was fällt dir ein?“, platzte es aus der Gryffindor heraus und sie versuchte sich an Gideon vorbei zu schieben, dieser stand allerdings wie ein Fels in der Brandung und ließ sich gar nicht von ihr beeindrucken.
„Du warst auch schon schlagfertiger“, entgegnete und er und brach dann plötzlich in schallendes Gelächter aus, als der alte Greis Niall gegen das Schienbein trat.
„Großvater!“, schnappte Dorcas geschockt und sah aus als wäre sie gerade vom Besen gefallen. Wieder schoss ihr die Röte ins Gesicht. Dieses mal allerdings vor Scham gegenüber ihrer Familie. Wieso musste sie nur aus einem Haufen Idioten bestehen? Niemand von ihnen war normal, nicht einer. Nicht mal in der Öffentlichkeit konnten sie sich wie eine gewöhnliche Familie verhalten. Das war auch einer der Gründe, weshalb Dorcas so selten Freunde mit nach Hause brachte. Diese durchgeknallte Meute Trolle würde sie alle verstören. „Das tut mir schrecklich Leid!“ Man hörte nur selten eine Entschuldigung aus Dorcas Mund, aber ihr Großvater schoss mit seiner Aktion den Wichtel ab. Die Blonde packte ihren Großvater und zog ihn aus Nialls Reichweite. Der Alte hatte nicht mehr alle Zweige am Besen, bei ihm wusste man nie genau, was er als nächstes tun würde. „Er hat nur Hunger und wird dabei besonders garstig. Wenn er da nicht bald etwas zu Essen bekommt, wird er zum Stier. Und zwar buchstäblich.“ Zu ihrem Glück war das Gedächtnis ihres Großvaters von Zeit zu Zeit so durchlässig wie ein Sieb und vergaß gerne seine Animaguskräfte. Allerdings war es schon hin und wieder vorgekommen, dass er sich daran erinnerte und sich einen Spaß erlaubte.
„Heh ich unterhalte mich gerade mit diesem jungen Mann“, meckerte der alte Zauberer und sah seine Enkelin empört an.
„Unterhalten? Du pöbelst schon wieder herum. Benimm dich endlich! Man entschuldigt dir nicht alles, nur weil du uralt bist“, donnerte Dorcas.
„Ich halte Großvaters Maßregelung für durchaus gerechtfertigt“, meinte Gideon und nickte bekräftigend. „Man sollte einander auf offener Straße nicht auf diese Weise anstarren. Besonders keine Damen.“
„Wie bitte?!“ Dorcas Stimme sprang ein paar Oktaven höher und ihre Haare färbten sich auf einen Schlag Feuerrot. Die Schärfe war komplett aus ihrem Gesicht gewichen und sie wirkte irritiert und ertappt.
„Du hast mich schon verstanden, Kleine!“, meinte Gideon und tätschelte ihr grinsend den Kopf. „Und pass bitte auf. Die Leute gucken schon. So weit ich weiß, können Muggel nicht innerhalb von Sekunden ihre Haarfarbe ändern.“
Dorcas schlug Gideons Hand weg und funkelte ihn wütend an. Die Ader an ihrer Schläfe pulsierte gefährlich.
„Wieso haben die Drachen in Brasilien dich nicht einfach aufgefressen?“, fluchte sie.
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Well, don't worry...



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DORCAS && NIALL
Mai, vormittags | Schottland




Niall hätte wahrscheinlich allen Grund gehabt, die Flucht zu ergreifen, denn Dorcas großer - wirklich sehr großer - Bruder, schien dem jungen Montrose nicht wirklich milde gestimmt zu sein. Wie eine Bärin, welche ihre Jungen beschützen wollte, baute er sich vor ihm auf, sodass Niall fast im Schatten stand. Einen Moment zögerte er, bis er beschloss sich von dem Größeren nicht einschüchtern zu lassen. "Ich bin Niall Montrose, ein Mitschüler deiner Schwester." , sagte er dann und setzte ein nettes Lächeln auf. Dorcas hingegen schien sich für das Verhalten ihres Beschützers zu schämen, denn sie drängte sich zwischen die beiden jungen Männer und versuchte Gideon zu beruhigen. Es bedarfte jeglicher Körperbeherschung nicht zu in Gelächter auszubrechen, als Dorcas plötzlich in die Luft hochgehoben wurde und somit der Situation einfach entrissen wurde. Langsam verstand Niall, was es heíßen musste, mit so vielen Brüdern groß geworden zu sein. Einen kurzen Moment überlegte er sich einzumischen, entschied sich aber dann einfach den Mund zu halten und abzuwarten, bis sich wieder jemand an ihn wenden würde.

Niall war es wahrlich noch nie passiert, dass ihm jemand zur Begrüßung vors Schienbein getreten hatte, doch sein Anstand ließ es nicht zu dem alten Mann einen Vorwurf daraus zu machen. "Ist schon in Ordnung Dorcas.", murmelte er dann ein wenig und konnte ihr sichtlich ansehen, wie peinlich berührt sie von dieser Situation zu sein schien. Ihre Erklärung machte für ihn zu Anfang nicht wirklich Sinn, doch bei Gelegenheit würde er sie noch einmal fragen, wegen der Stieranspielung. Leichtfertig griff er in seine Manteltasche, in welcher sich eine Tüte mit frischen gebrannten Mandeln befand. Zwar hatte Dorcas mittlerweile dafür gesorgt, dass der Greis Niall nicht mehr angreifen konnte, doch der junge Montrose bewegte sich trotzdem auf den alten Mann zu. "Es ist nichts Besonderes, aber ich denke, die Mandeln könnten Ihren Hunger stillen.", sagte er dann höflich und hielt Dorcas Großvater die kleine Tüte hin mit einem herzlichen Lächeln hin. Dieser schnappte förmlich nach dem Snack und Niall fragte sich, wie lange der alte Mann wohl nichts mehr zu essen bekommen hatte. Essen - Niall wurde auch immer ziemlich ungehalten, wenn er darauf verzichten musste. Besonders Süßspeisen jeglicher Art hatten es dem Hufflepuff mehr als angetan. Die knochigen Finger des Alten schoben sich eine Mandel nach der Anderen in den Mund und Niall bekam das Gefühl seinem Gegenüber einen Gefallen getan zu haben. "Du bist ein guter Junge.", sagte er Alte schließlich mit übervollem Mund und spuckte Niall dabei ein paar Krümmel auf den Mantel. Ein wenig angeekelt verzog er das Gesicht entfernte die Krümmel schnell.

Als Gideons Stimme wieder an sein Ohr drangt, sah er den größeren an und wurde bei seinen Worten glatt ein bisschen rot um die Nasenspitzen. Hatte er Dorcas wirklich so intensiv angesehen? Peinlich berührt sah Niall sich nach seiner Familie um, doch diese war schon lange weiter gegangen und schien ihn nicht zu vermissen. "Da musst du was falsch verstanden haben.", , versuchte Niall sich zu rechtfertigen, doch das Kribbeln des Kusses und auch die Bilder waren präsenter als jeh zuvor in seinem Kopf. Fast entsetzt bemerkte er nun, wie sich Dorcas Haare verfärbten und schon einige Muggel darauf aufmerksam wurden. "Ich sollte nun wirklich zurück zu meiner Familie gehen." , stellte Niall dann fest und wollte sich somit aus der peinlichen Situation befreien. "Ich wünsche euch noch einen schönen Tag." , sagte er dann und nickte jedem noch einmal freundlich zu. Als er bei Dorcas angekommen war, trat wieder dieses Lächeln auf seine Lippen und seine Lippen formten das kleine Wort. "Entschuldige." , ohne dabei einen Laut von sich zu geben. Dann wandte sich der junge Huffelpuff ab und schritt langsam von dannen.
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