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| Gast
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NOVALEE SWAN . FAYE ROSIER 24.04.1943 . 4pm . Nahe am See
Die Rosier saß mit angezogenen Beinen an einen Baum gelehnt, ein Block mit blanken Papier lag derweil auf ihren Oberschenkeln, die feingliedrigen und doch kräftigen Finged spielten mit einem Stift, als die Hexe den Blick schweifen lief und auf den See blickte. Ein leises Seufzen entrang sich ihrer Kehle. Faye fühlte sich am heutigen Tage seltsam abwesend obgleich ihre Sinne hellwach waren. Vermutlich trug die Vision, die sie mitten im Unterricht gehabt hatte, die Schuld daran. Oder heute war einfach nicht ihr Tag, was auch gut möglich wäre. Letzten Endes war es aber egal, das Warum zu kennen ließ dieses Gefühl trotz allem nicht verschwinden. Obacht, Obacht, schlecht gelaunte Rosier im Anmarsch ... Über Fayes Gedanken konnte man wahrlich nur den Kopf schütteln. Erneut seufzte sie, frustriert, gereizt, lauter. Die Hexe war heute für viele keine angenehme Gesellschaft, nicht einmal für sich selbst. Was ... einiges zu bedeuten hatte. Ihr Geduldsfaden stand auch allmählich vor dem Zerreißen. Wenn das mal nicht herrlich war ... Die gebürtige Britin legte den Kopf in den Nacken, lehnte ihn an den Baum und senkte die Lider, woraufhin ihr Gesicht von den langen und dunklen Wimpern beschattet wurde. Die Dunkelhaarige war innerlich aufgewühlt und musste irgendwie zur Ruhe kommen, während sie wartete. Schier eine Ewigkeit lang, war sie doch schon nach dem Essen hierher gekommen, obwohl die vereinbarte Zeit noch nicht war. Laut ausatmend öffnete sie die Augen wieder, die eisblauen Iriden blickten sich wachsam um, fassten jedwede nicht stimmige Einzelheit ins Augenmerk. Nur um entfernt davon abzulassen und den Block in die Umklammerung der Tasche verschwinden zu lassen, um ihr Weihnachtsgeschenk von Buchanan hervorzuholen. Ihr Bruder verstand ihre brennendes, fast schon quälendes Interesse am Verbotenen. Ihr Verlangen, sich mit jenem auseinanderzusetzen. Weshalb er ihr - in einem Teddy versteckt, damit es niemand bemerkte - ein Buch voller dunkler Zauber und Flüche geschenkt und sie ein wenig mehr in die dunklen Familiengeheimnisse eingeweiht hatte. Jeden Spruch und die dazugehörige Bewegung aus dem Buch kannte die Rosier schon auswendig, doch die Gelegenheit, sie auch auszuprobieren ... Die hatte sie noch nicht gehabt. Zu ihrem Bedauern. Einmal verlor sie sich in den Lettern, verschlang Zeile um Zeile und merkte kaum, wie schnell die Zeit nun vergangen war, bis die Ravenclaw einen Blick auf ihre Uhr warf und das Buch lieber fort tat, nur Buchanan kannte ihre Neigung. Und dabei sollte es auch bleiben. Zumindest sofern es nach der gebürtigen Britin ging. Es wussten mehr Leute, dass sie eine Seherin war und selbst das waren weniger als eine Handvoll. Das Geräusch von herannahenden Schritten riss sie von ihren seltsamen Gedankenströmen fort, um den Kopf zur Seite zu wenden. „ Pass auf die Wurzel auf, da sind vorhin einige schon ins Taumeln gekommen“, durchbrach Faye mit ihrer Stimme in Form einer Warnung die Stille, ehe sie sich aufrichtete, um Novalee zu begrüßen. |
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SATURDAY, 24TH OF APRIL 1943 ♣ Faye Rosier & Novalee Swan
Die Aprilrose. Eine von Mythen umgebene Pflanze, für Novalee also genau das Richtige um ein wenig Abstand von anfälligen Schulaufsätzen und Hausaufgaben zu nehmen. Mit einem Sketchmap und Bleistiften verschiedener Härte gewappnet, wagte sie sich tatsächlich noch vor Sonnenuntergang in das frische Grün hinaus um die wunderschöne, äusserst seltene Aprilrose zu besuchen. Wie gemunkelt wurde, sollte es besonders am näheren Waldrand ein paar Sträucher geben und Nova hatte sich erkundigt - wurzelige Landschaft war ein bevorzugtes Erscheinungsgebiet. So wusste die Gryffindor als ganz genau, wohin sie zu gehen hatte.
Ein klarer Wind säuselte spielerisch um ihr Haar. Sie empfand es als einen der wärmeren Tagen hier am Schloss. So warm, wie schon lange nicht mehr. So sog die Blondine geniesserisch die klare Luft ein. Währenddem ihr Blick über die Landschaft glitt, fragte sie sich tatsächlich: "Könnte dies wirklich der Frühlingsbeginn sein?" Mit abwägender Mimik schritt die Schülerin voran und durchquerte die Ländereien stumm. Stille konnte etwas vom Wunderbarsten sein - wenn sie sinnlich und gütig war. Entsprach die Stille jedoch eher einem Schweigen oder wortlosen Kampf, dann löste sich die Wunderhaftigkeit bereits im Ansatz eines Augenblickes in puren, unbefangenen Dampf auf. Mit beiden Arten von Stille konnte die Gryffindor umgehen. Auch wenn sie erstere natürlich stets bevorzugte, so hatte auch die zweite etwas prickelndes an sich. Dass Streitsucht dennoch nicht zu ihrem Naturell gehörte und sie nicht beabsichtigt Konflikte auslöste, so konnte die Siebtklässlerin stets einen Gefallen an zwei entstehenden Fronten und derer objektiven Betrachtung finden.
Novalee wurde aus ihren abdriftenden Gedanken gezogen, als eine Mädchenstimme sie vor tückischem Gewurzel warnte. "Wurzeln!" schoss es der Hexe augenblicklich durch den Kopf. Ihr Unterbewusstsein hatte sie wohl direkt zur Wurzelfront geschickt. Ohne grosses Schweifen, klatschte ihr Blick gegen den Boden und erkannte ein grosses Wirrwar aus erdigem Holz, das wiederrum ein überraschtes "Oh, tatsächlich" auslöste und für einige stumme, mit Staunen gefüllte Sekunden sorgte. Wie angewurzelt blieb Nova stehen. Als ihr Augenmerk sich langsam wieder erhob, blieb ihr Blick an dem Buch im Schoss des Mädchens hängen. Sie hatte noch nicht einmal erkannt, um wen es sich da handelte, da zeigte sich ein verwundertes Blinzelnauf ihren Zügen. "Danke für den Hinweis .. oh und entschuldige für's Unterbrechen." Sie spürte ihr eigenes Map zwischen ihren Fingern. Ein Bleistift rasselte ihr davon. Mit ächzendem Bücken - ohja, sie wurden ja alle immer älter - krallte sich Nova den Bleistift zurück und liess nun ein unverfrorenes, offenes Grinsen über ihre Lippen wandern. " Hab ich dich! " jauchzte sie plötzlich freudig. Dass diese muntere Geste der unter Wurzeln versteckten, superkleinen Baby-Aprilrose galt, konnte das andere Mädchen wohl kaum ahnen. Aber diesem Fakt unbedacht, zückte Novalee einen mittelweichen Bleistift und begann wie gebannt das zarte Pflänzchen zu porträtieren. Die Präsenz der Mitschülerin hatte sie in dem Augenblick vergessen, in welchem die schwarze Bleistiftspitze die raue Oberfläche ihres Papiers berührt hatte. |
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In letzter Zeit schien für die Rosier so ziemlich alles schiefzugehen. Buchanan schien ihr allem Anschein nach aus dem Weg zu gehen und was tat sie? Sie suchte sich deshalb den McLaggen zum Trainieren und was tat sie dann? Sich gewaltig den Kopf anstoßen und den Treiber küssen. Aber das war noch nicht mal alles. Doch Faye wollte im Moment nicht darüber nachdenken, kroch ihr durch die Bewegungslosigkeit doch so langsam ein wenig Kälte in die Glieder, was sie leicht schaudern ließ. Wie kalt einem doch werden konnte trotz der angenehmen Wärme, wenn man regungslos im Schatten verharrte und nichts mit sich anzufangen wusste, während sie auf ihre Freundin wartete. Ein freudloses und teils spöttisches Lächeln umspielte die Lippen der gebürtigen Britin, wusste sie doch, dass ihr Bruder ganz und gar nicht darüber erfreut war, dass sie sich … quasi mit Abschaum abgab. Jedenfalls in den Augen anderer, wie sie wohl wusste. Es war ja nichts neues für die Dunkelhaarige. Vermutlich kursierten schon Gerüchte, weil sie mit dem Sechstklässler des anderen Hauses – dem Gegner – trainiert hatte, aber wenn diese tratschenden Würmer wussten, was noch mit dem Hufflepuff gewesen war … die Toten würden sich im Grabe umdrehen, würde es ihnen jemand erzählen. Doch schnell waren diese Gedanken fort, die Langeweile war wiedergekehrt – und die Rosier machtlos gegen jene, die Besitz von ihr zu ergreifen schien wie so oft. Eigentlich müsste man meinen, die junge Ravenclaw müsse in Arbeit untergehen bei all den vielen Fächern, dem Quidditch und noch dazukommend mit der Leitung des Kunstclubs. Glücklicherweise letzteres nicht alleine, sondern mit Novalee. Auf die sie wartete. Noch immer. Leise seufzte die Hexe und musste ein Gähnen unterdrücken, als ihre Schenkel vor Kälte allmählich zitterten, dass sie mit den Händen über diese rieb, um sich ein wenig aufzuwärmen, doch da tauchte die Swan auf, wie sie freudig feststellte und sich sogleich auch aufrichtete, während sie sie warnte. Doch allem Anschein war Nova so in Gedanken, dass sie gar nicht erkannte, mit wem sie da sprach, was Faye eine Augenbraue hochziehen ließ. Hatte sie etwa auch vergessen, dass sie verabredet gewesen waren? So, wie es aussah, ja. Ein wenig verzog sie deswegen nun schon die Miene, doch mehr nicht. Stattdessen trat sie neben Nova und sah ihr über die Schulter. „Ich frage ja nur ungerne, aber könnte es sein, dass du unsere Verabredung … vergessen hast, Novalee?“, fragte die gebürtige Britin und neigte das Haupt leicht zur Seite. „Du wolltest mir doch Nachhilfe geben.“ Das Wort Nachhilfe betonte sie nicht grundlos, als sie nun leicht an der Unterlippe nagte und auf eine Reaktion der Blonden wartete. „Du weißt schon … Nachhilfe in Selbstverteidigung?“, versuchte sie ihr in Erinnerung zu rufen. Eigentlich war ihr nun danach, lauthals loszulachen, doch das war nicht ihre Art. Ihre Eltern hatten sie nicht zu einer fröhlichen Reinblüterin erzogen. Sie hatte beide auch noch nie ehrlich lächeln gesehen, wenn sie ehrlich war. Wie um die Gryffindor noch mehr an das Geplante zu erinnern, holte die Rosier ihren Zauberstab hervor und versuchte, den Blick ihrer Augen aufzufangen. |
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SATURDAY, 24TH OF APRIL 1943 ♣ Faye Rosier & Novalee Swan
Währenddem der Bleistift über das Papier tanzte, verstummte die Welt um Novalee herum ganz von alleine. Die Welt reduzierte sich nun lediglich noch auf die Kombination aus Weiß und Schwarz, zwei Farben, die allmählich eine blütenähnliche Figur andeuteten. Novalee's Erkennungsmerkmal war ihr schwungvoller Strich. Sie liebte das Unvollkommene und forderte bei jeder Zeichnung nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Umgebung heraus. Trüge man ihr auf, eine exakte, naturalistische Darstellung anzufertigen, so würde sie wohl nur Lachen und Abwinken können. Es war nicht ihre Art – und wem das nicht gefiel, war zu allen Stücken frei, sich einen anderen 'Künstler' zu suchen. Mit zugekniffenen Augen fokussierte die Gryffindor spitzfindig das Pflänzchen, versuchte die Proportionen zu Blatt zu bringen und die Konturen verhältnismäßig fein zu gestalten. Tief versunken in ihr Werk, entwich ihr ein leiser Schreckschrei, als plötzlich die Stimme des Mädchens von zuvor wieder erklang. Reflexartig ließ sie ihr Bild und den Stift fallen, reckte pikiert den Kopf und zog eine Miene, die einer vertrottelten Bulldogge gar nicht unähnlich sah.
Erst nachdem die Frage durch ihre Ohren gedrungen war, und die Löwin sich verdattert aufrichtete, erkannte sie, mit wem sie es überhaupt zu tun hatte. Natürlich half die Nachfrage der anderen ebenso, diese zu identifizieren, doch der wirkliche Groschen fiel erst, als Swan der Ravenclaw direkt ins Gesicht blickte. „Faye!“ stieß sie also aus, überspielte ihre eigene Überraschung und hoffte dabei inständig, überzeugend zu wirken. Meistens glänzte die Siebtklässlerin mit herausragenden Leistungen – doch die zunehmende Häufigkeit ihrer unfassbar tollpatschigen Augenblicke, hinterließen allmählich gewisse Spuren. Man mochte es auf den ersten Blick nicht erraten, doch hatte sich eine unausgesprochene Unsicherheit in das sonst so galante Wesen des Mädchens eingefressen. Und bevor diese komischen Vorfälle nicht ein Ende fanden, würde ihr Mangel an Selbstvertrauen wohl weiterhin bestehen bleiben. Nichtsdestotrotz gab Nova sich sehr viel Mühe – daher schüttelte sie unscheinbar ihren Kopf, verlangte von sich selbst, endlich den Riemen zu packen und ein wenig daran herumzureißen, denn so, so wie die Dinge gerade liefen, so würde der Erfolg noch ausbleiben. Und das war ganz bestimmt nicht ihre Absicht.
„Einen Augenblick, ich muss mal eben zurück in die Gegenwart finden ..“ antwortete Novalee blinzelnd und runzelte die Stirn. Sie hielt einen Augenblick inne, belebte dann das Funkeln in ihren Seelenspiegel wieder und besann sich auf die Worte der jüngeren Ravenclaw. Faye war ein anständiges Mädchen. Fleißig, engagiert und auch talentiert, was das Zeichnen und Malen anbelangte. Doch die Leitung des Kunstklubs war nicht das einzige, was Faye und Novalee trotz des ungewöhnlichen Altersunterschiedes verband. Es war wohl auch die Ader zum einen oder anderen Abenteuer, welche die beiden Schülerinnern auch heute zusammengeführt hatte. Nunja, ein Glück, dass die Löwin per Zufall das Objekt hier gefunden hatte und damit ebenso zufällig auf Faye gestoßen war. Ein wahrer Wink des Schicksals also – immerhin ein kleiner Trost .. bezüglich den Mankos der letzten Tage. „Ich, ja – wir!“ quietschte die Blondine begeistert und sprang sofort auf.
Verschwörungsgelüste lagen in der Luft – nunja, zumindest fühlte sich die Siebtklässlerin gerade wie in einem guten Alfred Hitchcock Roman. Sie trat an die Schülerin heran und wechselte automatisch in den Flüsterton. Denn das was sie vorhatten war nicht gerade eine ehrenwerte Sache. Und was ihr Patenonkel davon halten würde, wollte die junge Swan auch gar nicht wissen. „Hast du es dabei?“
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