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ELLE GALLAGHER & NOVALEE SWAN
FRIDAY, 9TH OF APRIL 1943 | IN THE MIDDLE OF ONEHUNDRET CLOUDS


Um die ewigscheinenden Zwischenstunden bis zum wohlverdienten Mittagessen zu überbrücken, trauten sich zwei ganz besonders mutige Löwinnen trotz frostigen Temperaturen und nichtendendem Nieselregen hinaus ins Grüne. Novalee's Meinung nach, könnte Grossbritannien eindeutig ein wenig mehr Sonne vertragen. Besonders im kälteren Halbjahr erlag bestimmt die Hälfte der Bevölkerung an einer grausamen Winter-Depression. Leider würden sämtliche Vorschläge, die man beim Zaubereiminister Frobisher einreichen könnte, wohl nur auf ein verachtliches Lächeln stossen. Denn wenn wirklich einer meint, auf Dauer das Wetter zu kontrollieren, so sei ihm ein Platz in der geschlossenen Abteilung des Londoner St. Mungos herzlichst zugesprochen.

Novalee umklammerte den Quaffel, den sie zuvor in der Garderobe stibitzt hatte und grinste ihre Freundin herausfordernd an. Selbst wenn sie nicht der Hausmannschaft angehörte, liebte sie diesen Sport wie keinen Zweiten. Womöglich ergründeten sich ihre Leidenschaften dafür auch nur durch gewisse Vorfahren. Ihr Grossvater, und das erzählte die Löwin gerne mit ein wenig Stolz, war nämlich einst auf der Ersatzbank für Puddlemere  gesessen. Tatsächlich hatte er einige Einsätze durchlebt, war aber, ganz zum Bedauern seiner Enkelin, nie zu einem grossen Helden oder mit bedeutender Annerkennung gekührt worden.
"Ein guter Abprallzauber wäre jetzt nicht schlecht. Schau dir nur einmal das Wetter an. Es kommt einem ja vor, als befände man sich beim Abgrund zur Apokalypse." murrte die Gryffindor leicht betrübt. Eine Partie Quidditch im Trockenen war natürlich immer besser als eine Partie Quidditch, die einen zu einem kleinen Häufchen wässrige Brühe zernässte.
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NOVALEE SWAN && ELLE GALLAGHER| FRIDAY 09 APRIL 1943


Dieser Tag war für Elle bislang nicht der Schönste gewesen. Zwar waren Freitage eigentlich sehr einfache Schultage, da Elle am Morgen nur am Zaubertränkeunterricht hatte teilnehmen müssen, doch ihre Verspätung am heutigen Morgen hatte dazu geführt, dass Professor Slughorn ihr eine Strafarbeit aufgedonnert hatte. Um vier Uhr würde sie sich wieder in den Kerker begeben müssen und sonst was erledigen und da diese Aussichten nicht gerade die Rosigsten waren, entfuhr Elle ein Seufzer. Ihr Magen hatte zudem auch schon begonnen zu knurren, denn die Gryffindor hatte heute natürlich kein Frühstück zu sich genommen, doch noch war das Mittagessen nicht aufgetischt.

Glück im Unglück war, dass auch ihre Freundin Novalee Freitags nur zwei Unterrichtsstunden am Morgen hatte und die beiden Freundinnen die Zeit bis zum Mittagessen nun gemeinsam vertreiben konnten. Und was konnte man dann besser tun, als ein wenig Quidditch spielen?

Das Wetter war natürlich nicht optimal und Elle hasste Regentage. Dabei war das Schlimme an solchen Tagen aber nicht der Regen, sondern das daraus resultierende Ergebnis, dass man oftmals an solchen Tagen nichts anderes machen konnte, als drinnen zu sitzen und sich zu langweilen. Vor allem wenn Elle zu Hause war und es regnete, war es besonders schlimm, da ihre manchmal recht übervorsichtige Mutter sie bei einem solchen Wetter nicht nach draußen ließ. Immerhin konnte sie sich ja erkälten.

Doch der heutige Regen störte Elle kaum. Er schien zwar kein Ende zu finden, aber er war nicht allzu stark und es gab niemanden, der sie davon abhalten konnte, draußen zu sein. Gerade im Gegenteil genoss sie die kleinen frischen Tropfen die auf ihr Gesicht tropften und sie von ihrem Hunger und der bevorstehenden Strafarbeit ablenkten. Die Schönheit dieser Welt faszinierte Elle immer wieder, denn der Anblick des riesigen Schlosses mit dunklen, malerischen Wolken im Hintergrund war einfach zu wunderschön. Man konnte den Regen natürlich als etwas Schlechtes sehen, sowie man in allem etwas schlechtes sehen konnte, doch Elle fand, ohne sich zu bemühen, immer etwas Schönes in allen Dingen. Sie beobachtete Grashalme, an denen kleine Tropfen herunterperlten und Blumen, die sich im leichten Wind neigten. Der Regen brachte Leben.

Novalees Kommentar zauberte somit ein kleines Schmunzeln auf Elles Lippen. "Ich finde es wunderschön", antwortete die junge Gryffindor und in wenigen Augenblicken hatte sie ihren Besen genommen, sich heraufgesetzt und ihre Füße vom Boden abgestoßen, sodass sie knapp über dem Boden schwebte. Sogleich durchfuhr sie ein wunderbar vertrautes Gefühl und ein Lachen entwich Elle. Wie sie sich vom Boden abgestoßen hatte, war unbändige Freude in ihr aufgestiegen und sie fühlte sich in ihrem Element. Das Fliegen war etwas, dass die Gryffindor vom ganzen Herzen liebte. "Komm!", rief Elle ihrer Freundin zu und stieg etwas höher in die Luft, während der Wind durch ihre Locken fuhr und sie im Nacken kitzelte. Auch in ihren Fingern kribbelte es, denn sie konnte es kaum abwarten, immer höher zu steigen und davon zu sausen, einfach geradewegs in die dunkle Wolkendecke hinein.
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FRIDAY, 9TH OF APRIL 1943 | IN THE MIDDLE OF ONEHUNDRET CLOUDS



Grundsätzlich konnte die blonde Löwin den Gedanken ihrer Zeitgenossin durchaus verstehen. Die perlenden Wassertropfen auf der Haut zu spüren löste nicht nur ein sachtes Kitzeln aus, sondern ebenso ein Gefühl der Freiheit. Es fühlte sich an, als würde durch jeden dieser Tropfen ein kleines bisschen Sorge verggeschwemmt werden, so, bis man komplett gedankenblank in den Himmel blicken konnte und die feuchte, regnerische Luft geniesserisch durch seine Lungenflügel zog. Auch das Strahlen, dass auf Elle's Zügen erschien, erheiterte die Löwin und bestätigte, dass dieser kleine Ausflug wohl die beste Idee des heutigen Tages war. Grundsätzlich liebte Novalee diese Art von Wetterstimmung. Durchaus inspirierend, diese Illusion der Unendlichkeit.

Novalee versank in Gedanken, realisierte ganz genau wie sich ein Pfad aus Assoziationen bildete und landete unweigerlich bei der Frage, welche Unterwäsche Professor Kesselbrand bevorzugte. Die Löwin Tippte auf weiss, mit kleinen, explodierenden Drachen.
Elle hatte sich jedoch auf den Besen geschwungen und war bereits in der Luft, als Nova durch die vorfreudige Aufforderung aus ihren obszönen Überlegungen gerissen wurde. Überrascht hob das Mädchen ihr Merk zur der Fliegenden. Den Quaffel hatte sie noch immer fest in der Hand. "Nimm du den Mal" grinste sie und spielte Elle den Ball nicht direkt zu, sondern warf ihn geübt in die Höhe. Dass ihre Haare bereits jetzt vor Nässe trieften, störte die Gryffindor eigentlich nicht. Nur der Gedanke an eine mögliche Erkältung bremste diesen Spass etwas ab. Um nicht länger tatenlos herumzustehen, stiess sich nun auch die hübsche Swan durch die Sohlen ihrer Schuhe vom Boden ab und flitzte ihrer Freundin hinterher in die Höhe. Von unten würde man sie bestimmt nicht erkennen. Sie befanden sich mitten in den tiefgelegenen Nebelwolken über dem Quidditchfeld. Alles schien komplett grenzenlos zu sein.
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NOVALEE SWAN && ELLE GALLAGHER| FRIDAY 09 APRIL 1943


Ein Gefühl der unbändigen Freude durchströmte die Gryffindor, als Novalee den Quaffel geübt in die Luft warf. Elle preschte, ohne wirklich darüber nachzudenken, in einem Steilflug nach oben, doch achtete darauf, dass der Quaffel weiterhin über ihr nach oben flog und sie ihn nicht einholte. Sie blickte nach oben, sah wie der Quaffel in seinem Höhenflug immer langsamer wurde und wie dann das Gesetz der Schwerkraft ihn für einen Bruchteil von Sekunden anhalten ließ, bis der Ball in die entgegengesetzte Richtung fiel. Für Elle, die sich bereit gehalten hatte und dicht unter dem Quaffel flog, war es nun ein leichtes, den Ball aufzufangen.

Elle klemmte den Ball unter ihrem rechten Arm und wendete den Besen um zurückzuschauen und nachzusehen, wo Novalee steckte. Wie nicht anders zu erwarten hatte die ältere Gryffindor die Zeit genutzt, war auf den Besen gestiegen und hatte sich dann in die Lüfte erhoben. In weiter Ferne konnte Elle die rechte Seite des Quidditchfeldes, begrenzt von drei Ringen, ausmachen. Sie grinste Novalee an und warf den Quaffel dann so weit wie möglich in die Richtung, wie sie nur konnte, in der Erwartung das Novalee hinterherfliegen würde, um ihn zu fangen. Damit ein weiteres Passspiel erfolgen konnte, raste Elle auch im selben Herzschlag hinter dem Quaffel los, damit sie mit Novalee auf der gleichen Höhe durch die Wolken preschen würde, wenn die ältere Gryffindor den Quaffel fangen würde. Den Regen hatte Elle schon beinahe wieder vergessen. Trotz der Nässe und der Kälte war ihr warm und sie freute sich sehr über die grenzenlose Freiheit, die sich über und unter ihr erstreckte, während sie durch die Luft sauste und ihre Haare wild hinterherflatterten.
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Ein amüsiertes Glucksen verliess den Hals der Blondine, als ihre Freundin in den unendlichen Weiten der hängenden Nebelschwaden verschwand, dem Quaffel wie ein Hund einem Ball nachjagte.
Ohne gross zu überlegen, verlagerte Novalee ihr Gewicht und schoss auf ihrem alten Klapperbesen den ringförmigen Spuren nach, die Elle im dichten Weiss hinterlassen hatte.
Kälte trietzte bereits nach wenigen Sekunden an ihren Ohren, attackierte ihre Ohrmuschel mit winzig kleinen, in der Luft hängenden Kristallen. Der Wind pfiff, ihr Näschen wurde immer röter.
Fliegen war etwas wunderbares - selbst bei solch einem mörderischen Wetter.

Mit zugekniffenen Augen konnte sie Elle gerade noch erkennen. Deren Pass abzufangen würde ein Kinderspiel darstellen, daran zu zweifeln entsprach nicht Swan's Art, doch ruckelte ihr altes Flugefährt stöhnend unter ihr, als sie den Griff am Stiel verfestigte, den Oberkörper ganz nach vorne beugte (also beinahe auf dem Besen lag ) und mit einem herausgepressten "Na los, altes Stück!" versuchte, ein wenig Pfeffer durch die Luft wirbeln zu lassen.
Das Ruckeln wurde stärker, und obwohl die Blondine die Finger nach dem runden Lederball ausstreckte, stürtzte er schnurstracks an ihren Fingerspitzen vorbei, weiter in die Tiefe. Ein tiefes Grummeln entwich der Blondine. Die Züge auf ihrem Gesicht verfinsterten sich, ihre Unterlippen erschien blutrot, als Novalee plötzlich den Besen herumriss und im Sturzflug hinunterpreschte. Ohne die Orientierung zu verlieren holte sie den fallenden Quaffel ein, jagte an ihm vorbei und platzierte sich unter ihm, so dass er ihr perfekt in die Hände fiel. Grinsend tätschelte die Blondine den Besen. "Kannst es ja doch noch!" lobte sie das Holz, klemmte den Ball unter ihren linken Arm und strebte erneuert die Höhe an um Elle Bescheid zu geben.

Als sie jene erblickte, schickte sie ihr den Quaffel mit einem Lächeln zu. "Ich glaube mein alter Tucker hier macht das ganze nicht mehr lange mit. Er hatte vorher beinahe ein Aussetzer." brüllte sie zu der anderen Gryffindor hinüber und grinste nun breiter. Sie tätschelte das Holz unter sich ein weiteres Mal und sprach ihm mit gütiger Stimme zu. Als sie Elle dann erreichte, musste sie sich das Prusten verkneifen. Ihr hing ein halbeingefrorenes Blatt in den Haaren. Es hatte sich wohl verfangen .. oder ähnlich. "Warst du unterdessen auf Accesoirejagd?"
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NOVALEE SWAN && ELLE GALLAGHER| FRIDAY 09 APRIL 1943


Da Elle auf einen schnellen Pass ihrer Freundin wartete, schaute sie zunächst nicht zurück, als sie nach vorne preschte und darauf wartete, dass der Quaffel von der Seite zurückgepasst wurde. Wäre dies nun ein richtiges Quidditchspiel, würde Elle nun auf den Torhüter der gegnerischen Mannschaft zurasen und mit höchster Konzentration jede seiner Bewegungen mustern, während sie im Geiste die drei Ringe betrachtete und jede Faser ihres Körpers darauf wartete, den Pass des Quaffels zu bekommen und den Ball anschließend in einen der Ringe zu verfrachten. Immer schneller flog Elle nach vorne, denn gleich war es so weit. Sie würde den Ball fangen, ihr Arm würde augenblicklich zurückschnellen und ihr Kopf würde blitzschnell entscheiden, welcher Ring der Richtige war. Dieser Bewegungsablauf war einfach ein automatisches Spiel der Muskeln, über welchen die Gryffindor gar nicht mehr nachzudenken brauchte. Es lag ihr einfach im Blut.

Mit großer Spannung erwartete Elle den Quaffel, der Wind rauschte ihr in den Ohren, kitzelte ihre Nase. Ihre Finger streckten sich, ihre Augen fokusierten den mittleren Ring und sie wusste, gleich kam der Pass von Novalee...

... doch er kam nicht. Abrupt bremste Elle ab und beinahe flog sie kopfüber vom Besen, als ihr ganzes Körpergewicht durch den plötzlichen Halt nach vorne schleuderte und die Gryffindor sich an ihrem Besen festkrallte. Was war passiert? Sie blickte schnell zurück und sah, wie Novalee, welche praktisch auf dem ruckelnden Besen lag, die Finger nach dem Quaffel ausstreckte, ihn aber nicht greifen konnte. Sie war zu langsam! Das war noch nie passiert.

Interessiert sah Elle zu, wie die ältere Gryffindor nun im Sturzflug herunterpreschte und den Quaffel wieder einfing, bevor sie in die Höhe flog und den Ball Elle zuwarf. Das Auffangen des Balls stellte für die Gryffinfor kein Problem, vielmehr musste sie sich konzentrieren, vor Lachen nicht vom Besen zu fallen, als Novalee - ja, es sah beinahe wie prustend und schnaufend aus - auf dem Besen angeflogen kam. "Dein Flugstil ist die reinste Folter für den Armen", witzelte die Gryffindor und streckte Novalee für einen kurzen Augenblick die Zuge heraus - nicht sehr damenhaft und überaus kindisch, aber das hatte die jüngere Gryffindor nicht mehr im Sinn. Aber auch Novalee schien sich das Lachen kaum noch verkneifen zu können, als sie Elle auf ein Accessoire hinwies. Die Gryffindor schaute an sich herunter, konnte aber nichts finden, bis schließlich einige ihrer Haare vom Wind erfasst wurden und ihr vor das Gesicht flogen. Ein großes Blatt hatte sich in Elles Haare verfangen und klatschte ihr nun ins Gesicht. Elle hörte auf zu Lachen und setzte einen gespielten arroganten Blick auf: "Na hör mal, das tragen in London heutzutage alle so."
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Das triumphierende Grinsen im Gesicht der Blondine wurde von einer empörten Grimasse hinweggeschmettert als besässe diese das Gewicht einer Eulenflaumfeder. Novalee wollte gerade zu einem Ausruf ansetzen, da tätschälte das extravagante Ökoaccesoire ihrer Komplizin in derer Gesicht herum und bot damit einen Anblick, den man eigentlich hätte festhalten müssen. Zwar waren sie beide durchaus im Begriff ehrenhafte Hexen zu werden, doch bei so einem Wunsch half nicht einmal ein kleiner Zaubertrick. "Mein Flugstil hält diese Antiquität lebendig!" grinste sie ihrer Freundin entgegen und winkte dabei selbstsicher ab. Sie vertraute dem Klappergerüst - immerhin gingen sie schon viele Jahre gemeinsam durch Höhen und Tiefen - so eine Freundschaft schliesst sich doch äusserst selten. Doch Elle schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen - aus ihrer Kehle erklang ein helles, ehrliches und in mancher Augen gesehen vielleicht unangebrachtes Lachen. Allein für dieses Lachen liebte Novalee ihre Freundin, denn dieses Lachen barg soviel mehr in sich, als die Oberflächlichkeit, mit der fast die gesamte Menschheit infiziert wurde.

Der eisige Wind schien mitzulachen. Er wirbelte durch die Haare der Blondine, durch die Haare der Brünette und sorgte ein weiteres Mal für eine Extraperformance von Mme. Accesoire. Neben dem netten Kommentar Novalees, wurde das heitere Lachen der braunhaarigen Gryffindor durch den glitschigen Kontakt zur eigenen, eingefrorenen Nasenspitze erstickt.. und eine scheussliche, auf gewisse Weise unindentifizierbare Grimasse erschien. Die Blondine brauchte einen Augenblick bis ihr die Schuppen von den Augen fielen. "Ah - ah ich verstehe" nickte sie prustend und amüsierte sich innerlich über diese fehlgeschlagene Kommunikation. Nagut, komplett 'fehlgeschlagen' konnte man an dieser Stelle auch nicht behaupten - immerhin hatte die Löwin rechtzeitig erkannt, dass die Andere mit ihrem verzogenen Gesicht Arroganz und Empörung hatte darstellen wollen. Möglicherweise sollte sie sich an die eigene Nase fassen. Von 'fehlender Gesichtsgrimassen-verschönertdurchBlattaccesoires-erkennungskompetenz' konnte man sogar durchaus sprechen.

So kam die Vollblutkünstlerin nicht umhin, diesem zwängenden Gedanken nachzugeben und sich kurz, unauffällig und hoffentlich unbemerkt mit dem Zeigefinger gegen die Nase zu stuppsen. Sie war abergläubisch - in gewissen Dingen zumindest.
Die Worte ihres Gegenübers entlockten ihr ein unbeschwertes Lachen. Novalee schüttelte den Kopf, denn aus irgend einem Grund schaffte ihre Komplizin es immer wieder, jede erdenklich absurde Situation noch absurder zu gestalten.
"Was hast du gesagt?" brüllte Nova ihr als Antwort entgegen, als würde der Wind ihr das Hörvermögen entreissen. Sie spielte die Taube, löste dabei im Akt sogar die Hände vom Besen und hielt sie sich an die Ohrmuscheln. Eine schmerzende Wärme war zu spüren. Eine Art Schmerz, die man nach Novalees Meinung sehrwohl geniessen konnte. Was die Britin jedoch ganz und gar nicht geniessen konnte, war der Schmerz, den sie als nächstes verspürte.
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