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HAVEN RAVIERE & ZACHARY CHAMBERLAIN | 23. März 1941 | HOGSMEAD





Es war ein relativ schöner Montag im Frühjahr 1941 und Zachary hatte am dem Tag nicht viel zu tun gehabt in der Schule, weshalb er bereits gegen frühen Nachmittag Zuhause war. Es würde noch eine Weile dauern, bis Haven von ihrer Arbeit nachhause kam, so dachte Zachary und ließ sich Zeit mit dem Reparieren des Fensterladen, welcher schief aus der Angel hing. Er war bei dem letzten Sturm kaputt gegangen und die Halterung an der Wand war abgebrochen und spurlos verschwunden. Ersatz hatte Zach bereits gekauft, doch bisher war er noch nicht dazu gekommen, es zu reparieren. Vielleicht sollte ich mich langsam dazu aufraffen, sonst darf ich mir nachher wieder was anhören., dachte Zach und goss sich Tee in seine Tasse. Zachary hatte Musik aufgelegt und sich die Zeitung vom Morgen genommen, ehe er sich in seinen Sessel vor dem Kamin setzte und dort las. Doch seine Ruhe wehrte nicht lange; Zach zuckte leicht zusammen, als plötzlich ein Klacken ertönte und er seinen Blick sofort auf das Fenster richtete, wo eine braun-graue kleine Eule vor hockte und mit den Krallen gegen das Glas pickte. Zach faltete die Zeitung und legte sie beiseite, ehe er aufstand und das Fenster öffnete. Die Eule flatterte herein und landete auf dem kleinen Tisch neben dem Sessel, Zach nahm die Nachricht entgegen und ehe er sich versah, flatterte die kleine Eule wieder aus dem Fenster heraus. Auf der Vorderseite des Briefes stand nicht sein Name, sondern der von Haven. Soweit Zachary sich erinnern konnte, hatte sie ihm erlaubt, ihre Briefe zu öffnen. Er musterte den Brief genauer, währenddessen er das Fenster wieder schloss und sich im Sessel niederließ, um ihn in Ruhe zu öffnen. Er nahm sich den kleinen vergoldeten Brieföffner von dem Tisch neben ihm und mit einem Reißen öffnete er ihn. Zach holte das Papier heraus und öffnete ihn: Sehr geehrte Ms Haven Raviere, Es tut uns leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr geschätzter Vater Hugo Raviere im Alter von 47 Jahren verstarb ...
Zach las nicht weiter und für den ersten Moment konnte er nicht sagen, was genau er empfand. Sein Schwiegervater war für ihn immer eine Art erweiterte Familie gewesen und jetzt erreichte ihn die Nachricht seines Todes. Er hatte immer so fröhlich gewirkt, so lebensfroh. Zach hatte gedacht, er würde jeden von ihnen überleben. Doch er hatte sich geirrt. Langsam ließ er seine Hände sinken und wandte seinen Blick dem Kamin zu, dessen Wärme er in seine Gesicht spürte. Wie sollte er das nur Haven beibringen?








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ZACHARY CHAMBERLAIN & HAVEN RAVIERE  | 23 März 1941 | HOGSMEADE





Haven hatte einen langen Tag gehabt, voller Arbeiten die sie nicht als ihrer würdig empfand, aber dennoch erfüllte. Was man nicht alles seinem Vorgesetzten zu Liebe tat. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt ihm diese Bürden abzunehmen. Der Tag verging eher schleppend und gegen Mittag beschloss sie nach Hause zu apparieren und dort ihr Lunch zu sich zu nehmen. In ihrer Straße angekommen schaute sie sich um und bedachte das Haus vor ihr mit einem friedlichen Lächeln. Bereits das erste Mal als sie zusammen mit Zachary diesen Weg hinunter kam und dort das kleine Haus entdeckte, hatte sie lächeln müssen. Ihre Augen hatten geleuchtet und bei dem Anblick des Hauses kamen immer wieder Erinnerungen in ihr auf. Sie dachte an Pfefferkuchen Häuser und Hexen die in Hütten in Wäldern lebten. Als Kind hatte sie diese geliebt, fantastische Märchen von hübschen Mädchen, edlen Männern und wundersamen Kreaturen. Auch heute noch, wo sie ein Teil einer solchen Welt war gefiel ihr das Haus. freudestrahlend betrat sie das Grundstück und fuhr mit ihrer Hand bei dem vorbeigehen über den zierlichen Gartenzaun.  Aus dem Augenwinkel sah sie den kaputten Fensterrahmen. Der Zahn der Zeit und das letzte Unwetter hatte diesem hart zugetragen. Kurz biss die Brünette sich auf die Lippen. Ob sie Zachary darauf ansprechen sollte ? Sie entschied sich erst einmal dagegen und trat dann mit langsamen Schritten ins Haus. Mantel und seidenen Schal legte sie ab an die Garderobe, putzte sich die Schuh ab und schlüpfte dann aus diesen hinaus. Ihren Schlüssel vertauschte sie in der Manteltasche. Stille im Haus, dennoch etwas stimmte nicht. In der Luft lag das scharfe Parfum von Zachary. Verwundert durch trat sie den Flur, stoppte jedoch als Raphael um die Ecke stürzte und ihr vor Freude ans Bein sprang erschrak sie. Damit hatte die junge Frau nun nicht gerechnet. Haven an Zachary an seinem Lieblingsplatz vor dem Kamin, sie musste gestehen, dass sie in diesem selber gerne saß und sich dann in die Wolldecke die darauf lag einwickelte. Dieses roch immer nach ihm, hatte seinen Duft vollkommen aufgenommen und schien beinahe ein Teil von ihm zu sein. Doch heute saß ihr Freund selbst in dem Stuhl. Nun fiel ihr auch wieder ein wieso. Des öfteren hatte er weniger Unterricht, war meist früher Zuhause und konnte sich so einen freien Nachmittag gönnen den Haven sich sehnlichst wünschte.
In seinen Händen lag ein heller Umschlag, er schien irgendetwas bis eben noch gelesen zu haben. Es war sein starrer Blick der sie aus den Gedanken riss. Jenen hatte sie noch nie in seiner Miene deuten können, weswegen sie umso mehr begann sich Sorgen zu machen. Mit langsamen Schritten trat sie auf den Sessel zu und legte die Hand auf die Lehne von diesem.
,,Liebling ?'', flüsterte sie zaghaft und trat einen letzten Schritt auf den Sessel zu. ,,Alles in Ordnung bei dir ?'', ihr Blick lag nun nur noch auf dem Blatt Papier welches nun gänzlich ihre Aufmerksamkeit erreicht hatte. Was hatte dem Mann den sie so sehr liebte so aus der Fassung gerissen, es war als wäre er in diesem Moment ein offenes Buch welches keine Geheimnisse mehr hatte. Alle seinen Gedanken schienen offen zu legen, jedoch so, dass sie diese nicht lesen konnte. Ihre Stirn zog sich kraus und ihre Gedanken wirrten wie Bienen in einem Schwarm in ständiger Aufruhr hin und her.
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HAVEN & ZACHARY | 23. März 1941 | HOGSMEAD





Zachary bekam nur entfernt mit, dass jemand das Haus betrat und zuckte beinahe zusammen, als Havens Stimme ertönte. Normalerweise arbeitete sie zu dieser Zeit noch und würde erst in den nächsten Stunden durch diese Tür kommen. Zachs Augen verengten sich ein wenig und er wandte seinen Blick vom Feuer ab, ehe er aufstand und seinen Blick langsam vom Brief zu Haven wandern ließ. Für eine Weile musterte er sie „Es tut mir leid, Haven" meinte Zach und zog eine Miene. „Furchtbar leid" Er gab ihr den Brief.
Zachary war mittlerweile 32 Jahre alt und hatte in seinem ganzen Leben noch nie jemanden verloren, keinen Freund, niemanden aus der Familie und auch kein Haustier - auch wenn es ein eher schwacher Vergleich wäre. Es tat weh, das hatte er gerade erfahren. Er war voller Trauer und auch Wut erfüllte ihn, jedoch nur wenig. Was würde erst sein, wenn sein Vater gehen würde? Oder seine Mutter? Cait oder Deon? Die Gedanken schmerzten ihn und er verzog sein Gesicht noch mehr. Er brachte sich von ihnen ab und wollte nicht länger denken, weshalb er seine Aufmerksamkeit wieder Haven widmete.
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HAVEN & ZACHARY |23. März 1941 | HOGSMEAD






Vorerst verstand Haven nicht was Zachary nun hatte. Dieser entschuldigte sich vorerst bei ihr, und reichte ihr dann den Brief. Verwundert schaute sie zu Zachary. Die Neugierde in ihr zwang sie beinahe den Brief zu öffnen, weswegen sie ihn vorsichtig in die Hand nahm. Ein verwirrtes, schwaches Lächeln strich ihre Lippen und sie schenkte es ihrem Freund. Weswegen er auch immer so entsetzt schien, es würde sicherlich nicht das Ende der Welt bedeuten, beide würden einen Weg finden sein Problem zu lösen, dessen war sich Haven sicher. Vorsichtig hob sie den Brief an und faltete diesen auseinander um ihn besser lesen zu können.
Sehr geehrte Ms Haven Raviere, Es tut uns Leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr geschätzter Vater Hugo Raviere im Alter von 47 Jahren verstarb ... , Haven brach ab. Sie las die selben Zeilen ein zweites Mal, ein drittes. Das schwache Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Reglosigkeit zeichnete ihre Miene. Kein Gedanke durchzog ihren Kopf. Es gab nichts woran sie in diesem Moment dachte. Nur die Worte die sie erneut las, schienen wie Rauchringe durch ihre Gedanken zu wirbeln, immer wieder auf und ab. So leer, bedeutungslos. Zu unwirklich um jemals an Bedeutung zu gewinnen. Die Brünette bemerkte nicht wie steif sie den Brief in der Hand hielt, jegliche Farbe aus ihrem Gesicht wich und alles sich in ihr nur noch um dieses Gefühl der leere drehte. Ein scheinbar riesiger Kloß sammelte sich in ihrem Hals und versperrte den Weg zu allem was sie in diesem Moment brauchte. Atemwege, Stimmbänder, alles schien blockiert von dem Brocken der sich in ihrem Hals sammelte.
Nie vermag ein Mensch das Gefühl des Verlustes beschreiben zu können. Der Schmerz der wie ein Stich war, sich taub anfühlte. Wie ein Schuss, der sie traf aber den sie nicht spüren konnte. Ihr Mund klappte auf und zu, wissend, dass Zachary einen Reaktion erwarten würde. Tränen, Schreie, Worte, nichts. Nichts zu dem sich Haven in der Lage fühlte schien genug. Ihre Knochen schien schwer, sie hinab zu drücken wie Steine die an ihre Beine gebunden waren.
Die Kälte die sie normalerweise bei Schnee durchnässter Kleidung verspürte übernahm ihren ganzen Körper, die eisige Kälte nahm sie ein, beanspruchte die junge Frau für sich und ließ es geschehen. Von ihrer Seite gab es keine Gegenwehr, mehr noch war es als würde sie dem Dran nachgehen es schlimmer zu machen. Erneut wanderte ihr Blick auf den Brief. Sie wollte mehr, Klarheit.
In dem Brief nannten sie es einen Arbeitsunfall, unvermeidbar wenn man im Nachhinein den ganzen Vorfall betrachtete. Die Steine wurden schwerer, der Kloß größer und ihr Gesicht noch blasser, Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht geblichen. Erst jetzt schien sie mehr und mehr zu begreifen, was die bis eben noch leeren Worte zu bedeuten hatten.
Das Gesicht ihres Vaters schien in den Nebelschwaden der Wörter sich mehr und mehr hervor zu tun. Der zierliche Schnurrbart, sein keckes Lächeln und die braunen, leicht angegrauten Locken die sich leicht über seine Stirn ergossen. Die Augen von einem tiefen Braun, doch sie schienen zu verblassen, wie sein gesamtes Bild. Da wurde Haven bewusst, nicht das Bild ihres Vaters verblasste, sondern er. Nie wieder würde sie sein schallendes Lachen hören, sein Lächeln sehen, ein letztes Mal über Mutters Essen diskutieren. Nie wieder würde sie ihn erblicken. Tränen begannen wie von selbst sich ihren Weg die Wangen hinab zu suchen. Doch wenn sie dachte, dass dies bereits der schlimmste Moment von alle gewesen wäre, so hatte sie sich geirrt. Umso mehr sie über den Verlust ihres Vaters nachdachte, desto mehr schien sie zu sehen was sie verlor. Erinnerungen trafen sie wie Regentropfen an einem stürmischen Tag, eine schlimme als die andere. So sah sie ihn, wie dieser sie auf dem Rücken durch Kniehohen Schnee trug. Das einzige was sie in der Hand hatte war eine kleines Messer welches dieser ihr geschenkt hatte, zu stumpf um sich zu verletzen, doch scharf genug um damit im Frühjahr Blumen von Wiesen zu stiebitzen, doch an diesem Tage hatte sie es dabei nur um sich sicher zu fühlen. Sicher vor der Kälte und alles was im dunklen lauerte.
Vertraute Musik klimperte in ihren Ohren, ihr Vater hob sie hoch, wirbelte sie herum in einem neuen Kleid und wie herzlich er sich gefreut hatte, als er erfuhr, dass sie studieren konnte. Im Ohr seine Stimme, die berauschenden Geschichten von seinen Abenteuern die er sich alle ausdachte nur um seiner Tochter zu zeigen, dass die Welt voller Wunder steckte. Doch hinter all diesen wunderschönen Erinnerungen verbarg sich die schreckliche Wahrheit kürzlich geteilter Erinnerungen. Noch letzte Woche hatte sie ein Essen mit ihm sausen lassen müssen weil die Arbeit wichtiger gewesen war, sie hatten gestritten viel zu viel in letzter Zeit. Und die unaussprechliche Wahrheit, dass ihr die Möglichkeit entgangen war ihm ein letztes Mal zu sagen, dass sie für immer sein kleines Mädchen bleiben würde, für immer seine Haven und ihn auf ewig vergöttern und lieben würde.
Ihre Knie gaben dem Gewicht nach, so sank sie auf den Boden. Wimmerte, weinte und lies all dem was sie fühlte freien Lauf. Selbst wenn dies bedeutet vor Zachary so viel Schwäche zu zeigen wie noch nie.


ooc : Ich heule hier grade Rotz und Wasser xd mein amres Maci. Egal perfekter Song für den Post 'Unchained Melody von den Righteous Brothers.'

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HAVEN & ZACHARY | 23. März 1941 | HOGSMEAD





Nachdem Haven den Brief gelesen hatte, schien als als würde sich gar nichts in ihr rühren. Keinerlei Gefühle, keinerlei Mimik spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Kein Zucken der Mundwinkel, keine Tränen die flossen. Sie stand einfach nur da, vielleicht in Gedanken und Erinnerungen schwelgend, aber vielleicht auch im Nichts versunken. Für Zachary war es schmerzhaft, einen geliebten Menschen, einen Teil seiner Familie und einen Freund verloren zu haben, ihn nie wieder sehen zu können und sich nicht mit ihm unterhalten zu können. Es war nicht vergleichbar mit dem Schmerz, den Haven wahrscheinlich gerade fühlte, so dachte Zach und es dauerte auch nicht lange, bis eine Reaktion in Form von Tränen ihre Wangen runter rollten. Geweint hatte Zachary zuletzt als ein kleines Kind, in seinem Leben hatte ihn sonst nie etwas dazu veranlasst, es war beinahe so, als hätte er es verlernt, vergessen wie es geht, Tränen zu vergießen.
Zachary nahm den Brief vorsichtig aus Havens Händen und legte ihn beiseite, ehe er sich ihr wieder zuwendete. Doch dann geschah es und Haven schien plötzlich aller Kräft beraubt zu sein; sie sackte auf den Knien zusammen und bevor sie noch ganz umfiel, fiel Zach ebenfalls auf die Knie, fing sie auf und schloss seine Arme fest um sie. Ihr weinen und schluchzen in den Ohren, lehnte er seinen Kopf gegen den von Haven, doch er vermochte es nicht zu sprechen und er war sich sicher, dass Haven es auch nicht wollte. Da fallen ihre Mauern, dachte Zach und schloss die Augen. Und ich festige sie wieder und erbaue sie von neuem.
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HAVEN & ZACHARY | 23. März 1941 | HOGSMEAD








Haven befand sich am Boden. Ihre Würde, ihr Stolz, alles Vergangenheit. Diese Eigenschaften waren gefallen, wie Figuren die sie selbst Matt gesetzt hatte. Schließlich hatte sie sich selbst in diesem Zustand versetzt. Hatte dem Gefühl der Trauer nachgegeben, wie ein kleines Kind hatte sie Schwäche gezeigt, genau deswegen kniete sie am Boden. Ihren gesamten Körper hatte sie an Zachary gepresst der sie stützte. Als wäre er ein Seil der alles in ihr und an ihr zusammen hielt damit sie nicht zerfiel und in kleine Einzelteile zerbrach. Nie hatte die Brünette sich so klein gefühlt, nie vermochte sie einen solchen Tag zu geschehen.
Die Tränen die ihre Wangen hinab flossen nahmen kein Ende. Es war als wären Tränen der Regen der den in ihr bebenden Orkan der Außenwelt zeigte. Laute Schluchzer der Verzweiflung waren ab und an zu hören. Doch Haven vermochte nicht aufzuhören. Ihre Hand fuhr hilflos über den Oberkörper ihres Verlobten, krallte sich an dem Stoff seines Hemdes fest und hob ihren Kopf leicht an. Noch immer schien auch er kein Wort sagen zu wollen, wieso auch. Es gab in diesem Moment nichts weiters zu sagen, kein Wort zu verlieren. Ihr Blick verlor sich an seinen Lippen, so blass. Blass war das richtige Wort um ihren Geliebten in diesem Moment zu beschreiben.
Vorsichtig richtete sich Haven ein wenig auf, ließ den Kopf aber wieder hängen. Noch immer hatte sie das Gefühl zu fallen, immer tiefer und tiefer. Kein Ende schien ihr entgegen zu kommen. Ihr Vater hatte ihr alles bedeutet. Das Leben hätte ihr keinen wichtigeren Menschen nehmen können. Oftmals war ihr Vater ihr Vorbild gewesen, nun wo dieses fort war, nach wem sollte sie sich richten ? Wer konnte ihr Hilfe schenken und in den dunkelsten Nächten sie in seinen Armen wiegen ? Er hatte gesagt sie würde immer sein kleines Mädchen bleiben. Doch nun wo er weg war, hieß das für die junge Frau, dass sie sich von ihrer Kindheit lösen musste ? Das Kind was sie immer in sich trug loslassen sollte ? Denn schließlich war es die Hand ihres Vaters gewesen der dieses immer am Leben gehalten hatte, nun war er fort und schien beinahe alles von ihr mit sich gerissen zu haben. Haven sah sich selbst schwinden, so wie es eben bei ihrem Vater vorgestellt hatte. Doch Nein, das konnte sie nicht zulassen, oder ? Schien es dumm sich selbst zu verlieren ?
In ihrem Kopf drehte jeder Gedanke sich nur noch um ihren Vater, welchen Wert hatte also ihr Leben im Vergleich zu seinem ? Er hatte so vielen Menschen geholfen, war ein guter Mann. Nie hat ein einziger schlechter Gedanke seinen kopf durchkreuzt. Im Gegensatz zu ihm kam sie sich schlecht vor, verdorben und schäbig. Die Welt war nicht gerecht. Gerechtigkeit war schon immer eine Seltenheit gewesen, doch wenn selbst ein rechtschaffener Mann wie ihr Vater durch Idiotie und Ungerechtigkeiten verstarb, welchen Sinn hatte dann ihr eigenes Dasein ?

Haven schloss ihre Augen. Am liebsten wäre sie nun blind. Auf alle Ewigkeit die Augen geschlossen vor all dem was um sie herum passierte. die Welt war ein schrecklicher Ort gewesen. Das wenige Licht was die Welt hatte, schien verloren. Nichts war mehr von Bedeutung.
Vor ihrem inneren Auge sah sie immer wieder die Kollegen ihres Vaters. Wie diese darauf einkamen, dass sein Tod unvermeidbar gewesen war. Jeder von ihnen wäre der jungen Frau lieber gewesen wäre. Kaum einer von ihnen hatte eine so große Familie wie ihr Vater. Wieso also er ? Sicherlich hatten sie beinahe zugesehen, waren untätig geblieben. Wut entfachte in ihr. Die Tränenwelle ebbten ab, letzte Tropfen flossen über ihre Wange auf Zacharys Hemd. Die Schluchzer waren schon lange lautlos gewesen bis sie nun endgültig verstummt waren. Die Brünette öffnete ihre Augen, ihre Entscheidung war gefallen. Die Wahl getroffen und auch wenn ihre Kehle brannte, ihre Augen förmlich glühten während der Rest erfror, durfte sie nicht warten.

Ihr Griff löste sich von seinem Hemd und wacklig stand sie auf. Zitternd richtete sich auf. Jedes Stück ihres Körpers schien sich nach Zach zu sehnen, seinen warmen Berührungen und seinem starken Halt, doch Haven gab diesem Bedürfnis nicht nach. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand sie auf ihren Beinen, wacklig aber sie stand. Noch immer schienen die Steine sie herabziehen zu wollen und Haven lehnte sich mit dem Rücken gegen Zacharys Sessel um nicht noch einmal umzufallen.
,,Du musst mich ins Ministerium bringen '', ihre Lippen bebten. Sie hatte ihre eigene Stimme kaum erkennen könne, so sicher wie sie in diesem Moment geklungen hatte, schien sie jemandem anderen zu gehören. Was sicherlich an ihrem unbändigen Gelüst nach Rache lag. Nach Gerechtigkeit.
Auch wenn die junge Frau sich noch so sehr anstrenge fiel es ihr wirklich nicht leicht in diesem Moment stark zu wirken. Die Haare fielen ihr wild und wirr ins Gesicht, ihre Augen gerötet und ihre Wangen noch durchnässt.

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HAVEN & ZACHARY | 23. MÄRZ 1941 | HOGSMEAD






Es dauerte eine Weile, bis Zach seine Augen wieder geöffnet hattem sein Kopf lehnte an dem von Haven und sein Blick war auf die Wand gerichtet. Er hatte Haven noch nie so schwach gesehen, noch nie so zerbrochen, doch das zeigte ihm, dass Menschen wie sie, brechen konnten. Zach war sich sicher, dass es bei ihm nicht anders sein würde, aber man erwartete von ihm wahrscheinlich schon eher, dass er zusammenbrach und weinte, als von Haven.
Zachars spürte wie sich Havens Hand über seinen Oberkörper bewegte, sich in seinem Hemd festkrallte und Schluchze dröhnten in seinen Ohren. Es tat ihm weh, sie so zu sehen, er litt gleichermaßen. Als Haven sich langsam erhob, ging auch Zach aus den Knien hoch und stellte sich aufrecht hin, sie lehnte noch immer an ihm und er hielt sie nach wie vor fest, falls sie wieder fallen würde und auch einfach nur, um für sie da zu sein. Zachary spürte erst jetzt, wie nass sein Hemd war, doch er machte sich nicht viel draus, er sah lieber dabei zu, wie Haven wieder versuchte Fassung zu kriegen, wobei er stark bezweifelte, dass ihr das jetzt möglich war. Sie konnte ja schon kaum alleine stehen, noch immer sah sie schwach aus. „Liebling" begann Zach. „Was willst du dort? Denn ich.. glaube nicht, dass dies eine sonderlich gute Idee ist." Kurz musterte er sie, ehe er eine Hand an ihre Wange legte und mit dem Daumen über die noch leicht nasse Fläche wischte.








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HAVEN & ZACHARY | 23. MÄRZ 1941 | HOGSMEAD




Zachary stand noch immer neben ihr. In diesem Moment war er mehr als nur ihre Stütze falls sie erneut ins Wanken kommen sollte. Er schien in diesem Falle auch für ihre Seele und ihr Wohlbefinden ein wichtiger Pfeiler zu sein. Wenn nicht sogar der wichtigste aller Pfeiler den sie momentan hatte, der einzige möglicherweise. Seine Worte waren zart und sanft, wie ein weiches Kissen was sie federte. Natürlich nahm Haven seinen Blick auf ihr ganz genau wahr, sie wusste wenn sie jetzt einen falschen, taumelnden Schritt machen würde, dann wäre Zachary durchsetzungsfähiger als sie und die Debatte wäre verloren. Ebenso ihren Rache Gelüsten könnte sie in diesem Falle nicht nachgehen, was ebenfalls für sie kontraproduktiv wäre. Deswegen schaute sie ihn so sicher an wie sie konnte und musste nun noch eine kluge Antwort aus ihrem Gedanken Wirrwarr fischen.
,,Oh Liebling '', murmelte sie und schaute zu seiner Hand auf ihrer Wange. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie versuchte mehr und mehr wieder wie die selbstsichere, junge Frau zu wirken. Ihre Hand zog kleine Kreise auf seiner Brust.
,, Ich würde gerne den Arbeitsplatz meines Vaters räumen. Die alten Fotos von seinem Tisch mitnehmen und mich für ein paar Tage entschuldigen lassen. Damit ich mich ein wenig .. Damit ich mich mit der Situation zurecht finden kann'', ihre Lügen waren sicherlich schon besser gewesen. Aber ehrlich gesagt war sie auch nicht gerade in bester Verfassung weswegen sie einfach darauf hoffte, dass dieser ihr glauben würde.




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HAVEN RAVIERE & ZACHARY CHAMBERLAIN | 23. März 1941 | HOGSMEAD






Skeptisch blickte Zachary seiner Freundin entgegen. Gerade noch war sie eine gebrochene Frau gewesen und jetzt schien sie schon wieder Feuer und Flamme gefasst zu haben. Natürlich würde man sowas von Haven erwarten, dennoch schien Zach der Schicksalsschlag ein bisschen zu hart zu sein, als dass Haven sich so schnell wieder hätte aufraffen können. Dennoch schienen ihre Gründe für den Besuch durch aus verständlich zu sein, aber Zachary hielt noch immer dagegen. „Meinst du nicht, das hat noch Zeit? Du hast die Nachricht erst heute bekommen" Er schmunzelte. „Mir erscheint es ein wenig zu übereilt, wenn ich ihr ehrlich bin. Vielleicht solltest du dir lieber noch ein bisschen Zeit nehmen, denn ich bin mir sicher, dass es sicherlich nicht schön ist gerade jetzt die Dinge deines Vaters ab zuholen. Und krankschreiben lassen kannst du dich auch in dem du einen Brief schreibst, Haven." Er ließ seine Hand sinken und legte sie auf ihre Schulter.

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