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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Ein neuer Monat hatte begonnen und irgendwie hoffte Rubina, dass dieser Monat um Längen besser werde würde, als der letzte. Es war viel schief gelaufen im Mai, nur die letzten Tage hatten Rubina wieder zum Lachen bringen können.

Jimmy! Jimmy war wieder da! Ein unglaubliches Glücksgefühl war in Rubina aufgestiegen, als sie diese Nachricht vernommen hatte und mit ihrem Freund hatte sprechen können. Es war so unglaublich, wieder seine Stimme zu hören und das freundliche Lächeln auf seinen Zügen zu sehen. Je länger er versteinert gewesen war, desto mehr hatte sie feststellen müssen, wie sehr sie ihn vermisste. Er war wirklich ihr Freund und sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Als er versteinert wurde, hatte dies ein weiteres Loch in ihre brüchige Fassade gerissen. Doch nun, nachdem Jimmy wieder wach war, schwebte Rubina beinahe auf einer Welle der Euphorie, welche nicht einmal durch die erneuten schlimmen Vorfälle beschattet werden konnten. Natürlich war auch sie schockiert gewesen, dass so nahe an Hogwarts ein Angriff der Anhänger Grindelwalds stattgefunden hatte und natürlich hatte sie deswegen auch Angst verspürt. Eine weitere Schülerin war gestorben und Rubina machte sich Sorgen um ihre Freunde. Und doch fühlte Rubina sich glücklich, auf irgendeine verquerte Art und Weise. In solchen Zeiten, erfreute man sich wohl am kleinsten Fünkchen Hoffnung.

Nachts, beim Versuch zu schlafen, war es natürlich immer noch schlimm, wenn sie sich nicht ablenken konnte und an Jensen und Kimberly denken musste. Dann brach die Dunkelheit in ihr wieder ein. Aber seit Jimmys Erwachen konnte Rubina es wenigstens tagsüber soweit verdrängen, dass sie sich ein wenig besser fühlte. Sie wusste, dass dieses erhöhte Glücksgefühl wieder abflauen würde, dass die bedrückenden Geschehnisse sie wieder wie Schatten einholen würden. Jensen und Kimmy. Die Angriffe Grindelwalds. Die Attacken in Hogwarts. Der Krieg.

Aber solange sie glücklich sein konnte, versuchte sie sich zu freuen und nicht an später zu denken. Sie wollte diesen kurzen Moment der Freude solange auskosten, wie es ihr Körper und der Kopf zuließ.

Was sie schmerzhaft vermisste, war der Theaterklub. Er war so lange ein Bestandteil ihres Lebens gewesen und auch in den Monaten direkt nach dem Erfahren von Kimberlys Verrat war der Klub immer da gewesen. Für einige Stunden hatte sie die Sorgen vergessen können. Nun lasteten noch mehr Sorgen auf ihren schmalen Schultern und sie sehnte sich nach der Gelassenheit in der vetrauten Runde. Sie vermisste es, Beerys verrückten Kommentaren Folge zu leisten oder Buchanan gegenüberzustehen, ihm in die Augen zu sehen und einfach in eine andere Welt zu entschwinden, in dem sie ganz unterschiedliche Menschen mit anderer Vergangenheit waren.

Buchanan. Sie fühlte sich schlecht, dass sie ihn damals im Klassenzimmer so verlassen hatte und Pamela Oakleys Schicksal nagte immer noch an der Ravenclaw. Aber so wie sie seinen Kommentar zu Jimmy verstanden hatte, konnte sie es nicht mehr in einem Raum mit ihm aushalten. Hatte sie ihn Missverstanden? Sie war seine Worte in Gedanken mehrmals durchgegangen und hatte auch andere Bedeutungen in ihnen gesehen. Immerhin hatte er sie dazu ermutigt, den wahren Schuldigen zu finden und ihren Freund zu rächen. Das klang gar nicht so schlecht. Aber dennoch...

Und doch hätte sie nicht so ausrasten müssen. Sie hätte versuchen können, mit ihm zu reden, zu diskutieren. Aber nein, sie hatte sich sofort über seine Wortwahl pikieren müssen.
Seit jenem Tag hatte sie seinen Schal, zugegebenermaßen etwas widerwillig, in ihre Tasche hineingelegt, um ihn ihm bei passender Gelegenheit zurückzugeben. Sie hatte es ihm immerhin versprochen, nicht?

Rubina ging, die Tasche unterm Arm, durch den Korridor im dritten Stock und kam dabei an Professor Beerys Büro vorbei und musste seufzen. Ja, sie vermisste den Theaterklub. Und als sie an dem Klassenzimmer vorbeiging, in welchem der Theaterklub für gewöhnlich stattfand, zögerte Rubina kurz, bevor sie hineinging.

Die Stühle standen noch im halben Stuhlkreis, so wie sie beim letzten Treffen gestanden hatten. Helles Licht schien durch die Fenster und traf auf das dunkle Holz des Klassenzimmerbodens und auf den schwarzen Flügel, der in einer Ecke stand. Rubina schloss die Tür des Klassenzimmer hinter sich und ging dann auf den Flügel zu. Sie stellte ihre Tasche neben diesen, setzte sich auf den Klavierstuhl und hob dann vorsichtig den schweren Klavierdeckel an, welcher die Tasten verdeckte. Mit den Fingern strich sie über die schwarzen und weißen Tasten, ein wenig Staub war zwischen diesen eingefangen.

Rubina konnte nicht gut spielen, aber sie mochte die Klänge des Instruments. Vorsichtig drückte sie eine Taste nieder und spürte, dass das mehr Druck brauchte, als sie zunächst ausübte. Sie hatte schon so lange nicht mehr an einem Flügel gesessen. Das letzte Mal war vor vielen Jahren. Damals wollte ein Reisender in Vaters Gasthaus ihr ein kleines Lied aus seiner Heimat beibringen. Wie ging das nochmal?

Die Ravenclaw versuchte sich an die Melodie zu erinnern und summte leise vor sich hin. Dabei versuchte sie auch die richtigen Tasten zu treffen, was bei jeder Note eine gewisse Zeit dauerte. Sie drückte die Tasten mit einem Finger nieder, summte vor sich hin, korrigierte ihre Tastenwahl. Doch sie vergas die reale Welt um sie herum und begann, Silben zu murmeln. Es war ein französisches Lied. Sie hatte die Sprache ein wenig gelernt, konnte sie aber nicht fließend sprechen. Aber an einige Silben des Liedes konnte sie sich erinnern: "Il pleut, il pleut, bergère ... mmmmmh ... ma chaumière ... bergère, vite, allons..."

Langsam stieg sie dahinter, welche Tasten sie drücken musste, allerdings konnte sie das richtige Tempo des Stückes nicht wiedergeben. Daher sang sie in einem Gemisch aus Summen und Bruchteilen Französisch nur ganz langsam: "Mmmh feuillage.... voici, voici l'orage... mmmh."
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Eigentlich war es vollkommen egal wo er hin ging. Es folgte ihm überallhin. Wie der Schatten, festgenagelt an seinen Fersen, war es immer schon da wenn er irgendwo glaubte anzukommen. Taumelnd zwischen richtig und falsch war der eigene Fall so nah, dass er glaubte längst mehr über dem Abgrund zu tänzeln, den er sein eigenes Schicksal nannte. Der stumpfe Stift mit dem er versucht hatte seine Geschichte umzuschreiben war fallen gelassen worden. Letztlich hatte Buchanan sich alldem ergeben müssen was ihm vorgeschrieben war.
Nachdem er mehr oder minder alles verloren hatte kam es seinem Geist vor als würde er das aller erste Mal tatsächlich Narrenfreiheit besitzen. Es war nicht, wie früher gewesen, wenn er geglaubt hatte, dass wenn er einfach nicht mehr das tat was man von ihm erwartete, dass er dann frei wäre. Viel mehr hatte sich der Rosier damit angefreundet in einem vorbestimmten Rahmen vollkommen er selbst zu sein. Was hätte jetzt noch dagegen gesprochen können? Mit dem Rauswurf aus der Quidditchmannschaft, dem Bruch mit Oakley und dem Verlust seiner jahrelangen Verbündeten hatte er sich selbst so ungestüm vieles genommen, dass er nicht mehr zurückbekommen konnte. Imd machte, es jetzt scheinbar nichts mehr gab, dass ihm eine Freude bereitet hätte, hatte er schlichtweg aufgegeben.

So hatte er danach begonnen das Schlachtfeld was er hinterlassen hatte mehr oder minder aufzuräumen. Hatte er sich doch tatsächlich versucht mit seiner Schwester zu versöhnen, ehe er geholfen hatte den Bruder seiner Zukünftigen zu retten und letztlich auch versucht hatte bei Beery einige Schäden wiedergutzumachen, zumindest jene, die er angerichtet hatte indem er ausgerechnet die Mitglieder seines Clubs immer wieder in den Wahnsinn getrieben hatte.
Selbst dem stundenlangen Nachsitzen bei Dumbledore hatte er sich ohne zu hadern gestellt und schien scheinbar das erste Mal zu tun, was man von ihm erwartete. Nicht auszudenken, was sein jüngeres ich darüber gesagt hätte. War er zur Vernunft gekommen, oder hatte er schlichtweg seinen Willen zu kämpfen verloren?
Sicherlich gab es noch Kerben, die er hinterlassen hatte, die nicht einfach davon verschwanden, dass er sich endlich so benahm, wie man es von ihm erwartete. Es würde Ereignisse geben, für die er keine Vergebung wollte und noch mehr für die es keine geben würde. Selbst wenn er sich noch so sehr bemühen würde, gab es schlichtweg Dinge, die nicht vergessen werden konnten. Selbst wenn er sich anstrengte, hätte er nicht gewusst wie.

Der Slytherin hätte nicht sagen können, was ihn zum Theaterclub zog. Eigentlich hatte es ihn eher zum Büro des Professor geführt, doch als er gerade klopften wollte, vernahm er bereits die ersten Töne des Klaviers. Schlichtweg hatte er nicht widerstehen können, als er ihr Spiel hörte. Vorsichtig war er auf die Tür zugegangen, hatte einen Augenblick gelauscht und gelächelt, als er die Stimme erkannt hatte.
Bereits über sich selbst den Kopfschütteln hatte er die Tür geöffnet, eine Weile schlicht nur dort am Türrahmen gelehnt und ihr bei dem Spiel zugesehen. Ihm hätten sowieso die Worte gefehlt sie anzusprechen, ihm fehlte der richtige Ausdruck um seine Entschuldigungen in Worte zu fassen. Das tiefe Bedauern, was er verspürte, wen er daran dachte, wie sie auseinander gegangen waren, genauso wie er allzu gern sich wohl für beinahe alles entschuldigt hätte, dass er ihr angetan hatte. Doch wollte gleichermaßen nicht leugnen, dass er jeden Augenblick genossen hatte, jede Sekunde ihres feurigen Temperaments; alles.
Langsam nur trat auf den Flügel zu, setzte sich stumm neben sie auf die Bank und schenkt ihr einen kurzen Blick, ehe er auf die Tasten hinab schaute. ,,Dein Französisch ist schrecklich’’, wisperte er und zog die Stirn nachdenklich in Falten. ,,Aber passabel, für eine Britin’’, ergänzte er und legte eine Hand auf die Tasten des Flügels.
,,Deine Finger sind zu verkrampft’’, meinte er und griff vorsichtig nach ihrer Hand, schob ihre Finger sanft in Position und zog seine Hand zurück. ,,Jetzt, versuch es .. noch einmal.’’
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Jeder Ton trug die Ravenclaw fort in eine ganz andere Zeit. Sie war so jung gewesen und so unbeschwert, als sie dieses Lied zuletzt gehört hatte. Wie alt? Elf, zwölf? Sie erinnerte sich nicht. Aber die Melodie, die war in ihrer Erinnerung festgebrannt, jede einzelne Note unauslöschlich verewigt. Seltsam, wie so eine simple Melodie sich irgendwo im Geiste verstecken konnte und dann plötzlich wieder hervorkam, schreckhaft und zaghaft wie ein alter Freund, den man jahrelang nicht gesehen hat und der zu seinem veränderten Ich erst einmal wieder Vertrauen fassen musste. Die Melodie war da und mit ihr auch Bruchstücke einer Kindheit, die Rubina beim Klang der Töne vermisste. Damals war die Welt noch eine andere. Sie selbst war eine ganz andere. Schien es einem immer so, dass die Welt, so wie man sie in alten Erinnerungen behielt, damals viel einfacher dahergekommen war?

Sie wusste noch, dass sie auf dem Schoß des Fremden gesessen hatte. Damals kannte sie keine Hemmung, war stets Mittelpunkt jener Feste, die im Gasthaus gefeiert wurden. Sie war ein kleines Mädchen mit zwei Zöpfen gewesen, dass gelacht, gesungen und getanzt hatte, sich mit jedem anfreundete. Ja, auch damals war das Bild nicht perfekt. Ihr Vater, so fühlte es sich an, hatte sich von ihrem Leben Stück für Stück entzweit. Und doch hatte Rubina damals noch in kindlicher Naivität gedacht, dass ihr Vater für sie da war und sie wieder eine perfekte glückliche Familie werden würden.

Etwas ganz tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie nicht mehr alleine war. Ein Luftzug vielleicht, der von der Tür aus leicht in das Zimmer wehte. Aber es war nur ein unbestimmtes Gefühl im Unterbewusstsein, denn sie war zu tief in der Welt ihrer Kindheitserinnerungen gefangen, während sie, mit der rechten Hand, ein wenig sicherer wurde und nun alle fünf Finger benutzte, um ganz zögerlich die Melodie zu spielen.

Doch aufgrund dieser Ahnung erschrak sie nicht, als sich ihr jemand näherte und schlussendlich neben sie auf den Schemel setzte. Sie sah die großen Hände, die ordentliche Kleidung und als sie ihren Kopf hob und in Buchanans Augen blickte, überrasschte es sie nicht. Unbestimmt hatte sie wohl schon geahnt, dass er im Türrahmen gestanden und sie beobachtet hatte.

Unterschiedlichste Gefühle brachen in Rubina ein. Freude. Enttäuschung. Scham. Schuldgefühle. Ein bisschen Wut. Aber sie war noch zu weit entfernt von der Realität, um den Rosier anzufahren und ihn zum Teufel zu schicken. Außerdem wollte sie sich ja bei ihm entschuldigen und irgendwie hatte sie seine Nähe doch vermisst. Sie mochte es nicht, wenn sie so im Zwist mit ihm auseinanderging, denn dann tauchte sein Gesicht viel zu oft in ihren Gedanken auf. Und mit all den anderen Gedanken benötigte Rubina eigentlich nicht noch eine Sorge mehr, die sie um den Schlaf brachte.

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als er ihr schreckliches Französisch bemerkte und blickte dann wieder auf die Tasten. 'Passabel' konnte von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet auch durchaus wie ein Kompliment klingen und irgendwie freute sie das ein wenig.

Der Rosier übte Kritik an der Haltung ihrer Hand und Rubina nickte, als er diese als zu verkrampft beschrieb. Sie hatte irgendwie versucht die verschiedenen Tasten zu greifen, doch diese schienen ihr so weit entfernt voneinander zu liegen.

Rubina ließ sie sich bereitwillig von Buchanan korrigieren und versuchte mit dieser neuen Handhaltung die richtigen Tasten zu treffen. Und tatsächlich war es so viel angenehmer. Zwar verspielte sie sich immer noch ab und zu, aber sie verstand, was Buchanan mit seinem Kommentar gemeint hatte.

Rubina versuchte es noch einmal und lächelte dann breit, als sie die Phrase mit etwas weniger Fehlern spielte. "Kennst du das Lied? Weißt du, wovon es handelt?", fragte Rubina und wandte ihren Kopf zu Buchanan. Mit den Händen strich sie gedankenverloren über die Klaviatur.

"Ein Reisender hat es mir vor langer Zeit beigebracht, aber eigentlich weiß ich gar nicht, was dort gesungen wird." Mit einem fragenden und offenenherzigen Blick schaute Rubina den Rosier an. Sie wollte all die verpatzten Worte ihrer letzten Begegnung ignorieren - zumindest für diesen kurzen Augenblick, in dem die Zeit still zu stehen schien.
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Buchanan hatte nicht gewusst ob sein Lächeln an dieser Stelle angebracht war. Zwischen ihm und der Brünetten war es in den letzten Wochen alles so.. verwirrend abgelaufen; sie hatte Wege eingeschlagen und Bahnen gedreht von denen er keine einzige für möglich gehalten hatte. Nun schien das vermeintliche Band zwischen ihnen so angegriffen, so verletzlich, dass er fürchtete jede Bewegung könnte es gänzlich reißen lassen. Wie ein rohes Ei in seinen Händen balancierte er mit jeder Aktion, Reaktion und versuchte nicht seine Gefühle bei alledem in Mitleidenschaft ziehen zu lassen; unmöglich, wenn man es genauer betrachtete. Ganz gleich, wie sehr es auch wollte, mittlerweile war der Dunkelhaarige viel zu hilflos um irgendeinen Teil seiner selbst hierbei rauszulassen. Jeder Disput und jedes Wortgefecht schien ihn ebenso zu zerreißen, wie sie zuvor. Ganz langsam, ohne das er es wirklich wollte, hatten sie sich gegenseitig zugrunde gerichtet.
Nun saßen sie hier, gebrochen von der vermeintlich heilen Welt um sie herum, aber hier zwischen ihnen war absolut nichts einer heilen Welt ähnlich. Alles war bröcklig und ein kleines Lächeln schien ausreichend um gleichzeitig alles mit Wärme zu füllen, sowie alles wieder mit sich zu reißen.

Der Rosier lächelte sanft bei ihrem Seitenblick. Sein Geist war müde, sein Mund ganz taub. Jedes Wort, wie Blei auf seiner Zunge und keines davon genügte um zu sagen, was ihm wirklich durch den Kopf ging.
Ihre Hand sanft formend und ihre Finger leicht nach vorn gedrückt, hatte der Dunkelhaarige zumindest eine Beschäftigung um sich nicht noch mehr Gedanken machen zu müssen. Natürlich hatte er sich gefragt, mehrmals, oft, vielleicht sogar ein mal zu viel, wie es im Kopf der Rain aussah, wenn sie zusammen waren. Für ihn war das alles kompliziert und er fühlte eine Schwerfälligkeit, die er von sich selbst nicht gewohnt war. Normalerweise fiel es ihm furchtbar leicht Situationen zu durchschauen, zu analysieren und jedwede Reaktion seines Gegenübers bereits abgeschätzt zu haben. Doch was Rubina betraf schien es immer wieder Aspekte zu geben, die er nicht gekannt hatte und die all seine Berechnungen zunichte machten, bis er am Ende wieder mit leeren Händen da stand.

Die nächsten Töne, die sie spielte waren weitaus angenehmer und so nickte der Franzose bestätigend. Viel besser.
Ihr breites Lächeln war trotz aller Geschehnisse furchtbar ansteckend und so dauerte es nicht lange, bis auch er selbst ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug. Noch einen Augenblick schien der Ältere mit sich zu hadern, was er ihr erzählen sollte und was er sagen wollte, ehe er den Blick auf die Tastatur richtete. ,,Meine Großmutter hat es immer meinen Cousinen vorgesungen, wenn wir in den Ferien bei ihr blieben’’, murmelte er, sichtlich in den Erinnerungen verloren und schüttelte den Kopf um all das loszuwerden. Eigentlich hatte er sich nicht mehr von solchen Bildern einnehmen lassen, konnte jedoch nicht verhindern, dass seine Vergangenheit sich hinter ihm, wie eine riesige Schlucht aufbaute.
,,Es ist über eine Schäferin, die dort Draußen im Regen nicht sicher wäre, weswegen der Mann, der diese Geschichte erzählt sie mit zu sich nach Hause nimmt. Dort lernt sie seine Familie kennen und sie solle sich ganz, wie Zuhause fühlen und am Ende des Abends scheint der Mann zu begreifen, dass er sich in sie verliebt hat und verkündet ihr, dass er ihren Vater um ihre Hand bitten will. Es ist kitschig, ein Kinderlied noch dazu, aber ich erinnere mich daran, dass meine Schwestern es ebenfalls mochten und immer wenn es regnete sahen sie hinaus und begannen zu singen’’, murmelte er leise und schüttelte über sich selbst den Kopf. Die Dinge hatten sich geändert; Hazel würde es nicht wagen bei Regen hinaus zu gehen, weil sie um ihre Kleider fürchtete und Faye würde keinen einzigen Gedanken an ihre Kindheit verschwenden ohne zu schimpfen.
,,Ich kann verstehen, dass der Reisende dich damit begeistern wollte. In deiner Nähe hat Man(n) immer das Gefühl etwas Großartiges tun zu wollen, damit du dieses.. aufgeregte Lächeln zeigst.’’
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Buchanan kannte das Lied und Rubina musste unweigerlich versuchen, sich die Szenerie seiner Kindheit vorzustellen. Sicher hatte er seine Kindheit in einem großen Anwesen verbracht, wusste die Rain ja, dass die Rosiers zu einer der reichen und bedeutungsvollen Zaubererfamilien gehörte. Wie es wohl war, in einem so großen Haus aufzuwachsen, in der man nur mit wenigen Anderen zusammenlebte und wo die übrigen Räume so still waren?

Rubina erinnerte sich nicht mehr an ein Leben vor dem Einzug in Vaters Gasthaus, nur bruchstückhaft konnte sie das Wohnzimmer und die Küche konstruieren. Wenn sie an zu Hause dachte, dann kam ihr immer das Gasthaus in den Sinn. Es war groß und es hatte viele Zimmer und doch war es immer voll Leben. Reisende aus den entlegensten Gebieten suchten bei ihnen eine Bleibe oder kehrten für ein Butterbier in die Stube ein. Natürlich gab es saisonbedingt Zeiten, in denen weniger Zimmer besetzt waren und doch war immer Leben, Musik und Lachen in dem Haus gewesen. Wie es wohl für den Rosier gewesen sein muss?

Die Rain kannte einige Verwandte Buchanans, die auch auf dieser Schule waren, immerhin waren sehr viele in ihrem Jahrgang. Hazel und Ciaran und in ihrem Haus gar Faye und Edward. Und doch hatte sie das Gefühl, dass sie diese nicht gut genug kannte, um sich vorstellen zu können, wie sie als Kinder ausgesehen haben mochte. Bei Merlin, sie konnte es sich eigentlich nicht einmal bei Buchanan vorstellen. Und dabei kannte sie die Meisten seitdem sie elf Jahre alt war. Aber elf Jahre war noch einmal etwas anderes als fünf oder sechs, im Schutze der Familie und durch das Fenster starrend, während man einem alten Kinderlied lauschte. Zudem war es etwas anderes, wenn man mit einem Menschen mitwuchs. Wenn man jemanden für Jahre nicht mehr sah und ihm dann begegnete, dann konnte man den Unterschied sofort merken. Es war dann wie bei einem Foto. Aber wenn man mit einem Menschen mitwuchs, dann merkte man die ganzen kleinen Veränderungen kaum und da stets das letzte Bild des Menschen in der Erinnerung verblieb, konnte man meist nicht den Finger drauf legen, was sich genau verändert hatte. Klar, man konnte immer sagen: 'Damals sahen wir noch so jung aus!' aber es sich wirklich ohne Hilfe von Fotografien wieder vor Augen holen?

Rubinas Lächeln verebbte nicht, während Buchanan die Geschichte des Lieds entwirrte. Sie hatte aus ihrem bruchstückhaften Französisch zwar verstanden, dass der Regen dort eine Rolle spielte, aber dass es am Ende zu einer kleinen Liebesgeschichte wurde, hatte die Rain nicht gewusst. "Ich mag es", murmelte Rubina. Ja, es war vermutlich kitschig, aber doch löste diese ganz simple Melodie etwas in ihr aus. Vielleicht war es einfach die Nostalgie, welche die Ravenclaw berührte, aber die Erinnerungen waren nun einmal mit dem Lied verknüpft.

"Nun ja, der Reisende war damals schon ziemlich betrunken gewesen...", erklärte sie. Etwas peinlich berührt lächelnd blickte Rubina herunter, sodass ihr einige lose Haarsträhnen ins Gesicht fielen, die sie etwas zögerlich aus ebendiesem strich. Die Ravenclaw spürte ein wohliges Gefühl in ihrem Körper und doch schrillten die Alarmglocken in ihrem Kopf. Warum war sie so peinlich berührt davon? Warum fühlte sie sich geschmeichelt? Sie sollte nicht so breit lächeln.

Aber die Rain scheuchte die Gedanken aus ihrem Kopf und überhörte die Warnungen. Sie wollte sich nicht wieder mit Buchanan streiten und außerdem war sie einfach am Überreagieren. Wer war denn nicht geschmeichelt, wenn man ihm ein Kompliment machte? Und immerhin hatte sie schon öfters Komplimente vernommen, gehörte es doch zur guten Sitte, wenn ein Mann einer Frau ein Kompliment machte. Warum maß sie Buchanans Worten denn dann eigentlich immer so eine große überdramatische Bedeutung bei? Bei Merlin, sie war wirklich nicht mehr ganz dicht und zu überempfindlich.

Die Ravenclaw blickte auf und wandte sich dann zu Buchanan, ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen. "Magst du es mir einmal ganz vorspielen?"

Sie selbst hatte das Gefühl, dass sie die Melodie eher schlecht als recht wiedergegeben hatte und da Buchanan sie korrigiert hatte, bedeutete das doch, dass er spielen konnte, nicht?
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Der Ältere nickte nachdenklich und war in Gedanken immer noch gefangen bei seinen Schwestern. Zurück bei den Geschichten, die er vom Beginn seiner Kindheit aus gekannt hatte und die ihm mittlerweile beinahe so fremd vorkamen, wie die Geschwister, die diese Geschichten so geliebt hatten. Sicherlich waren es nur Geschichten für Kinder, ebenso dazu nur eine passende Melodie, aber zu sehen, dass die Jüngere scheinbar noch immer ihre Freude darüber bewahren konnte, stimmte ihn seltsam melancholisch.
Für einen kurzen Augenblick wollte er sie fragen, ob sie nicht noch mehr aus ihrem leben Preis geben könnte. Buchanan konnte nicht anders, er wollte mehr sehen; mehr von ihr und ihrem Leben, nur dann käme es ihm so trügerisch vor, als wäre er einen Augenblick ein Teil dieser Unbeschwertheit, die sie immer ausstrahlte. Dennoch schwieg er, lächelte bloß und schallte sich innerlich bereits einen naiven Stümper.

Das Lächeln auf ihren Lippen sorgte sowieso dafür, dass er schon nach wenigen Sekunden wieder vergessen hatte, was er eigentlich sagen wollte. Wollte er überhaupt etwas sagen? Unwichtig. Stattdessen sah er zu dem Lächeln auf ihren Lippen, konnte nicht verhindern, dass sein eigenes auch seine Augen erreichte und sah deswegen lieber wieder hinunter auf die Klaviatur.
,,Dafür müsste er nicht betrunken sein’’, gab er nachdenklich zurück, ehe er das Thema fallen ließ und versuchte nicht mehr an ihr Lächeln zu denken. Am Ende würde er noch aussehen, wie ein Dummkopf und genau das wollte der Rosier letzten Endes unbedingt verhindern.

Auf ihre Frage hin hob der Dunkelhaarige wieder den Kopf an. Nachdenklich musterte er erst die Ravenclaw neben sich, dann wieder die tasten vor ihm, ehe er sich leise räusperte. Warum schien ihm das auf einmal etwas auszumachen? Normalerweise war er nicht so nervös und.. normalerweise wäre er auch der Erste gewesen, der mit seinen Fähigkeiten prahlen würde, aber jetzt..?
Ungewohnte Nervosität machte sich in ihm breit. ,,Ich bin nicht sicher ob ich es noch gänzlich kann’’, murmelte er leise, derweil er den Blick auf sie richtete. Natürlich war er sich sicher. Wie hätte er es jemals vergessen können? So oft, wie seine Schwestern es hatten hören wollen? So oft, wie sie ihm quengelnd in den Ohren gelegen hatten und mit den piepsigen Mädchenstimmen dazu gesungen hatten. Doch der Franzose fürchtete um den Blick in ihrem Gesicht, fürchtete um die Begeisterung und ihre Unbeschwertheit. Das wollte er ihr nicht nehmen, er wollte es nicht .. kaputt machen.
Erstmals schien er tatsächlich mit der Angst konfrontiert etwas unabsichtlich zerstören zu können, ohne das er es wollte. Dennoch räusperte er sich ein weiteres Mal, setzte sich gerade hin und versuchte nicht länger so auf der Bank herum zu lümmeln, wie seine Mutter gesagt hätte.

Vorsichtig hob er die Finger an. Zaghaft fuhren die Fingerkuppen ein letztes Mal über die Tasten, ehe der Ältere sich zwang den Umstand auszublenden, dass es sich bei dem Publikum nicht um seine jungen Schwestern handelte. Tief einatmen, tief ausatmen.
Die ersten Töne spielend und die Melodie wieder in ihrer Vollkommenheit im Ohr, kam es ihm einen Augenblick lang so vor, als wäre er wieder Zuhause angekommen. Die vertrauten Brüche schienen ihn wieder zu umzingeln und all die vertrauten Gefühle ihn zu übermannen, derweil er die Melodie hörte, die unmöglich von seiner Seite aus zu kommen schien. Bilder so lebhaft und echt, dass er für einen Augenblick gar glaubte, dass er das Lachen seiner Schwestern im Ohr hatte und seine Finger, wie von einem fremden geführt über die Klaviatur tanzten, streichen und letztlich mit dem Ende der Melodie zum stehen kamen.
Sanft lächelnd hatte Buchanan einen Blick noch eine Weile lang, ehe er zu Rubina herüber sah. ,,Ich habe ganz vergessen, wie gern ich.. gespielt habe’’, murmelte er, mehr zu sich selbst als zu ihr, sah dennoch zu ihr herüber und lächelte verlegen.
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Das zaghafte Lächeln auf Rubinas Lippen wurde ein kleines bisschen breiter, als sie Buchanans Antwort auf ihre Frage hin vernahm. Zierte er sich etwa? So schlecht wie sie zuvor gespielt hatte, musste er doch wissen, dass ein falscher Ton sie nicht abschrecken würde. Und außerdem konnte Rubina nicht glauben, dass Buchanan in dieser Hinsicht etwas falsch machen konnte. Er schien ihr immer so... perfekt. Ob es das Schauspiel war, stets präzise und ohne Aussetzer, oder sein Umgang in der Öffentlichkeit. Gut, sie hatte auch andere Seiten an ihm kennen gelernt, Seiten, von denen sie glaubte, dass sie nicht jeder zu Gesicht bekam. Die perfekte Fassade hatte kleine Risse und Brüche abbekommen, doch das ließ den Rosier für die Ravenclaw nur menschlicher, echter, wirken.

Also schwieg die Ravenclaw und wartete gespannt darauf, dass der Slytherin mit dem Spielen begann. Und als er begann, gab es keine Zweifel mehr: Er konnte spielen. Die Finger glitten mühelos über die Tasten, an einigen Stellen beinahe zaghaft, als würde er sie streicheln, an anderen Stellen kräftiger. Und jetzt verstand Rubina, was das Lied und der Regen gemein hatten. So, wie Buchanan das Lied spielte, schien die Melodie nur dahinzufließen und bahnte sich einen Weg in Rubinas Erinnerungen. Um sich besser zu konzentrieren schloss die Ravenclaw die Augen und lauschte einzig und alleine der Musik, die der Rosier erklingen ließ. In ihrem Kopf formten sich die wenigen französischen Worte, die sie von dem Lied kannte und so folgte sie der Geschichte in Gedanken. Beinahe konnte sie den Regen auf ihrer Zungenspitze schmecken, das nasse Gras.

Und dann war sie wieder in einem ganz anderen Leben, erinnerte sich an verschiedene Episoden aus ihrer Kindheit. Ihre Mutter, wie sie in der Küche Marmelade einkochte, ihre Vater, der sie in seine Arme nahm und hochhob, sie herumwirbelte. Ein Tag im Freien, bei denen sie zu dritt ein kleines Picknick unternahmen und Vaters Zylinder davonflog. Rubina konnte sich noch genau an den panischen Gesichtsausdruck ihres Vaters erinnern und wie dieser dem vom Wind hinfortgetragenen Hut hinterherhastete. Mutter und sie hatten sich vor Lachen kaum noch einkriegen können. Am Abend gab es Haferbrei mit Brombeeren. Rubina fühlte Melancholie und doch machte es sie glücklich, sich zurückzuerinnern.

Die Ravenclaw öffnete die Augen erst vorsichtig, als die Melodie zum Stillstand kam und dann schlich sich ein riesiges Lächeln auf ihre Züge, während eine Woge der Freude sie durchströmte. Sie wusste, sie würde ewig hier so sitzen und ihm beim Spielen zuhören können, während sie in Erinnerungen schwelgte.

Buchanans Worte waren ein leises Murmeln im Raum und doch konnte Rubina jedes verstehen. Und als er sie anblickte und ihr verlegen zulächelte, machte ihr Herz einen Hüpfer. "Es war wunderschön", erwiderte sie, noch etwas benommen vom Klang der Melodie und den Erinnerungen, denen sie vor ihrem geistigen Auge gefolgt war.

Die Ravenclaw blicke auf die Tasten, seufzte und lehnte dann ihren Kopf an seine Schulter. Dieser Moment war so surreal und doch hatte Rubina die Nähe zu einer anderen Person vermisst, ohne dass es Worte bedurfte. Sie hatte diese vertraute Stille vermisst. Und doch wusste sie, dass dieser Moment nicht lange andauern würde. Zwischen ihr und Buchanan gab es so viel unausgesprochenes und jeden Moment konnte diese angenehme Ruhe zerbrechen und zerbersten, bis die Ravenclaw wieder nur mit Wut, Schmerz und hundert Fragen zurückblieb. Aber sie wollte nicht an später denken. Sie wollte nur diesen Moment genießen.

Rubina erinnerte sich an seine Worte. Er hatte gesagt, dass er vergessen hatte, dass er so gerne spielte und auf gewisse Art und Weise löste es Bedauern in der Ravenclaw aus. Er spielte unheimlich gut und es bereitete ihm Freude. Wenn er es vergessen hatte... warum spielte er dann nicht mehr?

Die Ravenclaw zögerte kurz. Es schien ihr, als würde sie jedes Wort auf der Goldwaage abmessen müssen, um bloß nicht wieder dieses zaghafte Band zwischen ihnen einzureißen. "Warum spielst du nicht mehr so oft?", fragte sie und blieb lieber etwas vage - vorsichtig. Sie hoffte, dass sie nicht wieder eine unsichtbare Grenze überschritt, wie sie es schon so oft getan hatte.
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Langsam nur schlich sich das Lächeln auf seine Lippen. Natürlich erreichte das leise gesprochene Kompliment ihn sogleich und wurde genau deswegen auch mit der zaghaften Geste kommentiert. Sicherlich hätte sie in diesem Moment beinahe alles sagen können, wahrscheinlich wäre er nicht einmal entsetzt gewesen, wenn er nicht den selben Charme eingefangen hätte den sie aus ihrer Kindheit zu kennen glaubte. Zu hören, dass die Melodie sie trotzdem hatte berühren können, war mehr Wert für ihn, als sie es sich vorzustellen vermochte. Dennoch sagte er nichts dazu, hätte wahrscheinlich normalerweise abgewunken, aber beschloss in diesem Fall das Kompliment einfach anzunehmen.
Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen, registrierte noch wie ihr Kopf gegen seine Schulter lehnte und versuchte zu vergessen wo sie waren, dachte sich weg einfach an einen schöneren Ort an dem die Sorgen nicht Zuhause wären. Die geradezu einlullende Stille um sie herum schien das ganze Gebilde aus Wunschträumen und Sehnsüchten nur auf den wackligen Trägern, auf denen es sonst zu stehen schien, zu stützen. Für den Bruchteil einer Sekunde war die Welt nicht schwarz und weiß, sie war voller Farben und erstreckte sich in ihrer ganzen Fülle vor seinem inneren Auge. Träge schlich sich noch die Melodie durch seinen Kopf, ehe sie immer leiser und leiser zu werden schien, bis sie zur Gänze verstummte.

Die Frage der Jüngeren durchbrach das Dickicht an Gedanken und drang bis zu ihm hindurch. Vorsichtig hob er den Kopf an, öffnete die Augen und sah hinab zu den Tasten. ,,Die fehlende Ruhe und vielleicht fehlte es mir auch an der nötigen Konsequenz hier her zu kommen.’’ Zuzugeben, dass es ihn in letzter Zeit an der nötigen Disziplin gemangelt hatte, zwang ihm ein Lächeln ins Gesicht. Wahrscheinlich wäre ihm das Ganze nicht allzu schwer gefallen, wenn er mit den Gedanken mehr bei der Sache gewesen wäre, er hatte sich ablenken lassen und war letztlich nicht allzu traurig gewesen, dass er die Zeit anders investiert hatte. Nur jetzt, wo er hinab auf die Klaviatur sah, da spürte er beinahe reumütig, dass es ihm doch gefehlt hatte.
,,Meine Mutter ist vollkommen fasziniert von Beethoven, in den trüben Wintertagen hatte ihr das immer gefallen und ich habe gespielt weil ich wusste, dass es ihr gut tun würde’’, erzählte er und schien einen Moment zu überlegen, ehe er zu ihren Händen sah, als wäre ihm an diesen etwas aufgefallen.

Vorsichtig nur hob er seine eigenen Hände an, zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen und räusperte sich. ,,Kennst du Debussy? Meine Eltern finden ihn zu modern, aber.’’ Der Satz wurde gelassen durch ein läppisches Schulterzucken beendet. Letztlich war Musik allen voran eine Sache der eigenen Vorlieben. Zögerlich fuhr er mit seiner rechten Hand über die Tasten, ehe er sich wieder sicher war, dass er sich richtig erinnerte. ,,Es ist eines meiner Lieblingsstücke.’’ Es war ihm anzusehen, dass er ein klein wenig nervös war, allerdings die angenehme Form der Aufregung, die nur davon sprach, dass es ihm wichtig wäre wie sie das Stück aufnehmen würde. Der Rosier atmete tief aus, ehe er zu spielen begann.
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Buchanans Lächeln brachte auch die Ravenclaw zum Lächeln. Die fehlende Ruhe. Ja, es war viel losgewesen in letzter Zeit, nicht nur in Rubinas eigenem Umfeld. Die letzten Wochen hatten sicher bei allen Schülern Hogwarts' zu angespannten Nerven geführt und neben all dem hatte jeder sein eigenes Päckchen zu tragen, seine eigenen Sorgen und Probleme. In den Gängen herrschte so viel Getratsche und Getuschel und natürlich hatte Rubina auch so einiges mitbekommen, was den Rosier betraf. Und sie erinnerte sich noch genau an den Vorfall mit der Oakley. Sie hatte gedacht, dass der Slytherin die Gryffindor liebte, war hundertprozentig davon ausgegangen, als die Gerüchte an ihr Ohr drangen. Aber dann hatte Ruby die beiden streitend vorgefunden und sie fragte sich, wie weit es noch gegangen wäre, wenn die Rain nicht dazwischengekommen wäre. Sie war nicht so gut auf die Gryffindor zu sprechen, hatte es sich für die Ravenclaw so angefühlt, als reagierte die Oakley herablassend auf sie, obwohl Rubina nur hatte helfen wollen. Aber dennoch... Buchanan hatte ihr die Erinnerungen aus einem edlen Zweck geraubt und auch wenn er Rubina erklärt hatte, dass zwischen ihnen nichts war, so konnte die Ravenclaw doch nicht aufhören, daran zu denken.

Auch jetzt gab es wieder Gerüchte, der Rosier wäre mit einer Slytherin am Anbändeln, aber so wirklich wusste Rubina nicht mehr, ob sie noch irgendetwas oder irgendjemandem Glauben schenken konnte. Sie freute sich nur, dass sie keine Gerüchte mitbekommen hatte, in dem ihr Name aufgetaucht war. Nicht auszudenken, was Jensen denken würde, wenn irgendwelchen komischen Geschichten den Umlauf machten.

Beethoven war für die Ravenclaw durchaus ein Begriff, doch wartete sie ab, als Buchanan zu überlegen schien. Sie schloss die Augen, spürte das kleine auf- und ab der Schulter des Rosiers, auf welchem ihr Kopf lag, während er ein- und ausatmete.

Das Räuspern erschreckte die Ravenclaw leicht und sie hob den Kopf, während sie die Augen öffnete. Sie schüttelte auf seine Frage den Kopf. "Nein", murmelte sie. Von Debussy hatte sie noch nicht gehört. Aber dass er seine Musik als "zu modern" für seine Eltern bezeichnete, schreckte die Rain nicht ab. Viel mehr weckte es ihre Neugierde.

Sie lächelte, als der Rosier das folgende Stück als eines seiner Lieblingsstücke bezeichnete und blickte den Slytherin aufmunternd an. Sie spürte seine leichte Nervosität und das brachte auch in der Ravenclaw ein Kribbeln hervor.

Er atmete einmal tief aus und begann dann zu spielen, während die Ravenclaw es zuließ, dass die Melodie an ihr Ohr und in sie hineindrang. Sie konzentrierte sich nicht angestrengt darauf, sondern ließ sich einfach von der Musik treiben, konnte ihren Blick allerdings nicht vom Gesicht des Rosiers abwenden. Während er spielte flackerte so viel Gefühl in seinen Augen auf, die Ravenclaw spürte seine Leidenschaft für dieses Stück, für diese Musik. Sie schien jede seiner Bewegung zu observieren, jede Regung seines Gesichts und die Musik löste in ihrem ganzen Körper ein Kribbeln aus, welches sie zuvor nie so gespürt hatte. Als seine Mundwinkel kurz zuckten, scheinbar zu einem kleinen Lächeln verschmolzen, machte das Herz der Rain einen Hüpfer. Sie wusste nicht, wie ihr geschah, aber die Musik, die der Rosier wie aus dem Nichts erschuf, berührte sie zutiefst.

Der Blick der Ravenclaw blieb auf den Rosier fixiert und plötzlich merkte sie, dass dieser Moment ein so seltener und wertvoller war. Sie hatte stets daran gedacht, dass Jensen und Kimbely bald von der Schule gehen würden und das hatte sie mit so vielen kollidierenden Gefühlen erfüllt. Aber jetzt wurde ihr plötzlich zum ersten Mal wirklich bewusst, dass auch der Rosier bald aus ihrem Leben verschwunden sein würde. Und das machte sie irgendwie traurig und wütend auf sich selbst. Bald waren die Prüfungen und danach war es vorbei. Nicht nur Jensen und Kimmy, nein, auch der Rosier würde einfach gehen und sie würde nicht wissen, wann sie ihn das letzte Mal sehen würde. Sie würde wieder nach Hogwarts fahren und ein ganzes weiteres Jahr hier verbringen, während er irgendwo anders auf der Welt sein und leben würde. Wann würde sich schon die Gelegenheit ergeben, ihn jemals wieder zu sehen? Man konnte so viel sagen wie man wollte, aber nach Hogwarts begann ein ganz neuer Lebensabschnitt und sie glaubte nicht, dass man alle Gesichter aus der Schulzeit wiedersehen würde. Jeder würde seine eigenen Wege gehen.

Und Rubina wurde bewusst wie viel Zeit sie dieses Jahr verschwendet hatte. Sie hatte sich so eingeigelt, sich vor anderen abgeschottet und viele der wenigen Freundschaften zerbrochen, die sie noch mit anderen verbunden hatte, dabei hätte sie die kurze Zeit nutzen müssen, um mit anderen mehr Zeit zu verbringen. Jimmy. Beinahe hätte sie alles vermasselt. Was wäre, wenn er gestorben wäre? Was wenn er nicht gestern aufgewacht, sondern für immer fort gewesen wäre? Auch dem Rosier war sie aus dem Weg gegangen, hatte erst vor wenigen Monaten begonnen wieder mit ihm zu sprechen. Madlene. Eine der wenigen, die noch zu ihr hielt. Und Rubina hatte sich auch von ihr zurückgezogen, sie abgewiesen und in einer Blase gelebt, niemanden an sich herangelassen und all die kostbare Zeit verschwendet, die ihnen noch geblieben war. Sie wusste nicht einmal, was Madlene nach der Schule vorhatte, so weit hatte sie sich von ihrer Freundin abgewandt.

Die Musik wurde dringlicher und intensiver und plötzlich spürte Rubina, wie Tränen ihre Wangen herunterrollten. Die verschiedenen Gefühle und Eindrücke die auf die Ravenclaw einprasselten, überwältigten sie. Nein, fluchte eine Stimme in ihrem Kopf. Sie wollte das nicht, sie wollte nicht wieder weinen. Sie wollte diesen schönen Moment nicht zerstören, wollte nicht vor dem Rosier weinen und ihm zeigen, wie schwach sie war. Die Ravenclaw löste den Blick von dem Rosier und versuchte schnell mit dem Ärmel die Tränen wegzuwischen, die sich einen Weg gebahnt hatten, ohne daran zu denken, dass dies die Röte in ihren Wangen und um den Augen herum noch verstärkte. Das aufgeregte Kribbeln in ihrem Körper und Herzen wurde stärker und auch ihr Herz pochte nun viel zu laut. Sie schämte sich, hoffte der Rosier bemerkte die Bewegungen nicht aus dem Augenwinkel heraus.

Langsam kam der Rosier zum Ende, die letzten Töne schienen ewig im Raum wiederzuhallen.

Die Ravenclaw atmete tief ein, hoffte inständig, dass ihre Stimme nicht zu viel verriet. "Du bist wirklich talentiert", sprach sie, bevor ein zögerliches Lächeln auf ihren Lippen erschien. "Ich kenne den Komponisten nicht, aber das war ein sehr schönes Stück. Ich mag es." Rubina wandte ihren Kopf wieder zum Slytherin. In ihrem Gesicht waren noch verräterische Spuren, aber sie wollte dem Rosier ins Gesicht sehen.

"Wirklich", fügte sie hinzu und schüttelte dann leicht den Kopf: "Auch wenn du der Erste bist, den ich dieses Stück spielen höre - und ich weiß, ich schmiere dir viel zu viel Honig um den Mund, aber egal -", Rubina lächelte zaghaft und senkte kurz den Blick, "das war schöner gespielt, als es je ein Artur Rubinstein oder Alfred Cortot spielen könnte." Die beiden Pianisten waren Idole für die Ravenclaw und auch wenn Buchanan technisch vielleicht nicht an deren Künste anknüpfen konnte, so hatte hinter seiner Interpretation so viel mehr gesteckt, so viel Gefühl. Das war etwas einmaliges, etwas persönliches und auch wenn Kritiker ihr nicht zustimmen würden, so war es halt in diesem Moment so für die Ravenclaw.
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i will rise above it all
I WAS BOUND, WAS TIRED. HADN'T SEEN A LIGHT SO LONG
THOUGHT I LOST MY FIGHT. COULDN'T FIND MY WAY BACK HOME.
BUT I FIND THE LIGHT STEPPING OUT OF ME :: NOW I KNOW I WILL NOT FALL.


Es war unmöglich mit dem Klavierspiel nicht die heimischen vier Wände in Verbindung zu bringen. Allein die Erinnerung an sein Zuhause wog schwerer als er es für möglich gehalten hatte. Flucht und Gefangenschaft schienen sich gleichermaßen in dieser Leidenschaft widerzuspiegeln, in jedem Ton der sein Gehör erreichte vernahm er seinen eigenen Verdruss, seine Ängste und die Erinnerung an sich selbst. Beinahe winzige Hände, die sich nur schwerfällig und langsam über die Tasten bewegten, die ermahnende Stimme seiner Mutter und das Ticken der riesigen Standuhr, die ihn immer daran erinnert hatte, dass es nur darum ging die Zeit herum zu bekommen. Dennoch fühlte er seinen Stolz, ebenso wie die Zuneigung und Liebe für die Musik und was ihm das Instrument ermöglicht hatte. Schwermütig schien der Rosier den Blick auf den tasten zu lassen, wollte nicht weiter spielen, derweil die Melodie ihn um Fortschritt zwang.
Mit den Erinnerungen konfrontiert sah er seine Familie so wie er sie nur selten vor Augen gehabt hatte. Sein Mund fühlte sich seltsam trocken an, der Gedanke an seinen vermeintlichen Bruder in Spe erfüllte ihn mit einer Trauer, die er nur selten zu platzieren gewusst hatte. Sie plötzlich im Lied wiederfindend kämpfte der Dunkelhaarige darum die schönen Momente ebenso zu beleuchten, wie die Dunklen, die ihm überall hin folgten. Zierliche Gestalten, die sich zu dritt auf die winzige Sitzbank quetschten um alle nah am Flügel zu sitzen, besser zuhören zu können. Edwards leiser Atem ebenso lebhaft an seinem Ohr, wie der der Ravenclaw nur kurz zuvor. Evans Mund, der aufklappte, als Buchanan ihm die kleine Spielereien mit den Tasten zeigte. Weihnachtliche Feste, die im Alltempo an ihm vorbeizuziehen schienen und das stolze Lächeln einer Mutter, die sich nichts so sehr gewünscht hatte wie das hier. Der strenge Griff an seine Fliege, die sein Vater verzweifelt versuchte zu richten, ehe er sich die größte Mühe gab seinen Sohn vor seinen Freunden gebührend zu präsentieren.

Das eigene Gesicht, das im Laufe der Jahre so verbittert worden war und mit dem Wandel der Zeit immer mehr zu einem Teil des Instrumentes geworden war. Als wäre er gar nicht wirklich da, existierte nur mitsamt der Musik und war lediglich die adrette Dekoration für das Stück um das es eigentlich ging. Bitterer Geruch von Tabak und Wein, leises Gelächter, ehe er seine eigene Stimme hörte, die darum bat etwas zu spielen, dass ihm selbst so gut gefiel. Clair de Lune, hatte er lediglich geflüstert und seine Mutter, die lächelte, ehe sie nur noch weinte; das Leben vor sich, dass sie nie gewollt hatte und doch schien es vollkommener, als sie sich je hätte vorstellen können. Der Franzose näherte sich dem Ende, wusste, dass nach allem einzig die Musik blieb, die er noch für sich hatte. Jeder Verlust und jeder Trümmer, den er zurückließ änderten nichts an dem was er vor sich hatte. Wohlwissend, dass er nicht flüchten konnte erinnerte er sich jetzt wieder wieso er wirklich nicht mehr gespielt hatte.
Der Gedanke an Flucht war ihm so lange erquickend vorgekommen, bis ihm klar geworden war wie fürchterlich egoistisch er sich dabei benahm. Zu wissen, dass das Richtige zu tun, eben bedeutete für sein eigenes Leben einen entscheidenden Einschnitt zuzulassen, hatte jeglicher Fluchtmöglichkeit die Magie genommen. Die Realität, so schmerzlich wie sie auch sein konnte, würde nur besser für sein Umfeld werden, wenn er es ihnen ermöglichte und so hatte er sich der Wahrheit gestellt, war erschreckend ruhig geblieben als er die ersten Verluste akzeptiert und war still geworden, als ihm bewusst wurde, dass jeglicher Widerstand zwecklos war.

Vorsichtig nahm er die Finger von den Tasten, hob den Blick an und sah herüber zu der Ravenclaw. Auch wenn Tränen und gerötete Wangen ihm normalerweise fremd waren, so wusste er zumindest was Musik bei einem Selbst anrichten konnte, hob deswegen nur stumm ein besticktes Taschentuch aus seiner Hemdstasche, ehe er ihr dieses reichte.
Auf ihre Worte hin wurde sei Lächeln weitaus breiter und er deutete eine leichte Verbeugung an, derweil er die Melodie noch im Hinterkopf hatte. ,,Dein Kompliment bedeutet mir fiel, auch wenn ich damit nicht unbedingt deine Worte, sondern viel mehr deine Regungen meine.’’ Eine Weile lang sah er noch in ihr Gesicht, ehe er den Blick abwandte und leicht lächelnd zu den Tasten sah. ,,Vielleicht solltest du mir kleine Karten mit Wünschen zukommen lassen, ich würde öfter zum Spielen kommen und du hättest die Möglichkeit mich ganz unverblümt anzuhimmeln’’, neckte er sie und schüttelte schon kurz darauf lachend den Kopf. ,,Wobei ich mich weigern würde alle meine Entchen für dich zu spielen…’’ Kinder, fürchterlich.
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Rubina nahm das Taschentuch des Rosier dankbar entgegen, obwohl es ihr ein wenig peinlich war, dass er es doch bemerkt hatte. Vorsichtig tupfte sie die verräterischen Spuren auf ihren Wangen fort und bettete dann ihre Hände mit dem Tuch im Griff auf ihren Schoß. Als er eine Verbeugung andeutete, konnte Rubina nicht anders als leise aufzulachen. Manchmal konnte der Rosier durchaus amüsant sein und diese Seite mochte die Ravenclaw an ihm, das konnte sie sich durchaus eingestehen. Irgendetwas hatte sie ja schon vorher verbunden, noch vor dem ganzen Jensen-Chaos und den Küssen und den Versteinerungen, immerhin hatte Ruby den Rosier ja schon als einen Freund gezählt, als jemanden, mit dem man gut zusammenarbeiten konnte.

Auch als er sie nun neckte, konnte Rubina nicht anders als zu lachen. Irgendwie absurd diese ganze Situation. "Ich bin mir sicher, dass du mich auch mit 'Alle meine Entchen' von deinem Talent hättest überzeugen können. Es wäre sicher eines der Höhepunkte deiner bisherigen künstlerischen Laufbahn." Oh Merlin, was redete sie da gerade für einen Unsinn? Versuchte sie etwa lustig zu sein und ihn im Gegenzug zu necken? Das musste ihm doch unheimlich peinlich sein. Ihr war es das jedenfalls und sie spürte wieder, wie ihr Herz ein ganzes Stück lauter zu pochen begann. Aber nur weil es ihr unangenehm war, sicher. Warum sonst? Sie hatte ja gerade keine Angst vor ihm oder so etwas.

Sie musste endlich sagen, was ihr auf dem Herzen lag, musste das Geschehen vom letzten Mal aufklären und sich entschuldigen. Rubina wollte es nicht beim Schweigen belassen und die Gefahr eingehen, dass diese Sache nie gelöst wurde und einen tieferen Keil zwischen ihnen für die verbliebenen Wochen trieb.

Also atmete Rubina einmal tief ein, aber leider wollte das Pochen in ihrem Herzen sich nicht beruhigen. Na gut, dann musste sie diese Sache wohl mit pochendem Herzen klären.

"Hör mal", begann die Ravenclaw und wollte sich gleich Ohrfeigen. Was für ein dummer Beginn. 'Hör mal'. Fiel ihr nichts besseres ein? Die Ravenclaw seufzte und senkte den Blick für einen kurzen Moment. Anscheinend war ihr die Fähigkeit eine vernünftige Konversation zu führen nun vollkommen abhanden gekommen, aber sie hatte keine Wahl. Jetzt hatte sie damit begonnen und jetzt musste sie auch mit der Sprache rausrücken. Und eigentlich wollte sie sich nicht mehr verstellen. Wenn sie ohne Schauspiel und falschem Lächeln eben noch linkischer rüberkam, dann würde das jetzt halt so sein. Außerdem sprach sie mit Buchanan, da sollte es ihr doch eigentlich vollkommen egal sein, wie sie rüberkam. Hauptsache sie hörte endlich mit dieser dämlichen Pause auf und sprach endlich weiter.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Wie ich dich das letzte Mal angefahren habe... das war nicht in Ordnung. Ich habe dir ja nicht einmal die Chance gegeben, dich zu erkären sondern bin einfach wieder komplett... durchgedreht." Die Ravenclaw hob eine Hand an ihre Schläfe. "Es passiert einfach so viel und ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll und fühlen soll und..."

Ein weiterer Seufzer kam über die Lippen der Rain, ehe sie den Kopf schüttelte. "Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass jemand tatsächlich Angriffe auf Muggelstämmige ausübte, ich wollte das einfach nicht glauben. Jimmy ist mir sehr wichtig und als du von ihm sprachst und von seinem Blut..."
Sie blickte in das Gesicht des Slytherin und versuchte zu verstehen, was er in diesem Moment dachte. Oder war es ihm wirklich so egal, wie es ihr in dem Moment geschienen hatte? Fand er es vielleicht sogar gut, dass Muggelstämmige angegriffen wurden?

Jetzt musste Rubina vorsichtig sein, denn sie hatte das Gefühl, sie begab sich nun in gefährliches Territorium, aber sie musste Gewissheit haben. "Ich kenne deine Familie vom Namen her natürlich aus den Nachrichten und ich kenne viele reinblütige Familien, die keinen Wert auf... Leute geben, die nicht so sind, wie sie selbst. Und das macht mich wütend und traurig und so sauer, denn gerade Jimmy... wenn man ihn als Beispiel nimmt. Er ist so klug und mitfühlend und immer für einen da. Er ist keine schlechte Person." Wagte sie gerade viel zu viel? Würde er jetzt sauer werden? Nein, sie würde das jetzt durchziehen. Wenn er sie danach wütend verlassen würde, dann wäre das ok. Dann wäre diese ganze Sache endlich abgehakt und Ruby könnte sich ihren anderen Problemen widmen.

Aber sie wollte ja nichts falsch machen, wollte ja nicht, dass er sauer auf sie wurde. Ruby stieß einen Schwall an Luft aus und blickte etwas verloren zur Decke. Himmel, was tat sie hier eigentlich?

"Was ich eigentlich damit sagen möchte: Ich könnte es nicht ertragen, wenn du auch so denken würdest, denn dann würde ich mich... irgendwie schuldig fühlen. Wenn du nur mit mir reden würdest, weil ich angeblich besseres Blut hätte. Aber andererseits..." Rubina biss sich auf die Lippe und bemerkte plötzlich, dass sich immer noch das Taschentuch in ihren Händen befand, die nun langsam aber sicher anfingen zu schwitzen. Um das Taschentuch nicht zu ruinieren, streckte die Ravenclaw die Hand mit dem Taschentuch nach dem Rosier aus und legte das Tuch in seine. Sie zog die Hand wieder zurück, aber es erschien ihr, als tat sie es eine Sekunde zu spät, als hätte sie die Berührung zu lange zugelassen. Ihr Herz machte einen weiteren Hüpfer.

"Ich könnte es nicht ertragen und doch steht es mir nicht zu dir vorzuschreiben, was du zu denken hast und welchen Idealen du folgst... und dennoch... ich möchte nicht mehr streiten. Ich möchte nicht mehr mit dir streiten. Da ist..." Jetzt gingen der Ravenclaw die Worte aus. Wie konnte sie das Gefühl beschreiben, welches sie mit dem Slytherin empfand? Es machte sie ganz nervös und hibbelig und irgendwie tat es auch ein bisschen weh, wie ihr Herz unaufhörlich gegen ihre Brust schlug. Freundschaft schien ihr ein viel zu kleiner Begriff, aber sie wusste nicht, ob Verbundenheit es wirklich traf.

Sie fand keine Worte dafür.
"Ich will dich nicht verlieren."

War das zu viel? Es entsprach ja schon irgendwie der Wahrheit. Wenn sie wirklich in sich hineinhorchte, dann wusste sie, dass es stimmte. Sie wollte nicht, dass sie im Zwist auseinandergehen und es überkam sie ein ungutes Gefühl, wenn sie daran dachte, dass sie bald für immer getrennt sein würden. Jetzt wo ihr bewusst geworden war, wie knapp die Zeit war, musste sie endlich auf ihr Innerstes hören, ihm mitteilen, wie sehr sie ihn doch schätzte, auch wenn es manchmal nicht so rüberkam.

Fragend blickte die Ravenclaw den Rosier an.
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LEAVE THE HORROR HERE.  





ooc: korrektur kommt heute abend <3



Buchanan zögerte kurz, ehe er den Blick abwandte, derweil sich die Dunkelhaarige die Tränen trocknete. Es wäre ihm unangenehm gewesen hinzusehen, wo es ihm noch immer schwer fiel die Grenzen für sie Beide so zu wahren, dass sie nicht aneinander gerieten. Doch als sie auflachte, fiel es auch ihm weitaus leichter zu lächeln und die Situation als nicht ganz so angespannt wahrzunehmen. Wahrscheinlich sollten sie so etwas tatsächlich öfter machen um nicht einzurosten. Zumindest der Rosier schien die Übung hier tatsächlich zu brauchen und wirkte nicht so als wäre es gut, wenn man ihn zu lange allein ließ. Wahrscheinlich würde er dann wieder kalkig und unnahbar werden, ehe die Arbeit wieder von vorne losging.
Auch wenn ihr Scherz sicherlich alles andere als sicher aus ihrem Mund kam, ertappte sich der Dunkelhaarige dabei, wie er leise auflachte und den Kopf schüttelte. Auch wenn das sicherlich eher an ihren Qualitäten als Kritiker schrammte, als seine Fähigkeiten als Künstler zu loben, so konnte er nicht anders als sein Lächeln beizubehalten. ,,Natürlich hätte ich dich auch damit beeindrucken können, aber mir war deine Begeisterung ja schon sicher als ich einen Künstler nannte, den du nicht kanntest’’, erklärte er und machte eine wegwerfende Handbewegung. Wahrscheinlich war es schwerer sie zu begeistern, als sie sich in diesem Augenblick zugestehen wollte. Bisher hatte sich Rubina nämlich als das genaue Gegenteil von anspruchslos erwiesen und schien ihm immer wieder Gründe zu geben über sich selbst hinaus zu wachsen. Von leicht zu beeindrucken war da nicht die Spur zu erkennen, sicherlich auch nicht wenn es um Musik gehen würde.

Es war ihr anzusehen, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. Mittlerweile traute der Franzose sich zu sie gut genug zu kennen um wenig das zu wissen. Der Blick, der verlegen hin und her huschte, der Versuch sich selbst mit ruhigerem Atem zu beruhigen und die Furchen auf ihrer Stirn, die längst andeuteten, dass sie mit sich selbst rang. Dennoch gab Buchanan sich unwissend, hatte den Blick noch auf die Klaviatur gerichtet und schien darauf zu warten, dass sie es für den richtigen Zeitpunkt erachtete. Abzuwarten und zu schweigen hatte ihm noch nie besondere Probleme gemacht. Hör mal
Aufmerksam drehte er sich ihr zu, ließ jegliches Urteil von seiner Miene verschwinden und legte den Kopf leicht schräg, als würde er bereits gebannt darauf warten jedes Wort einzeln von ihren Lippen zu lesen. Dennoch blieb er ruhig, als sie erneut nach der Kraft oder nach dem Selbstvertrauen zu suchen schien um auszusprechen was sie wirklich beschäftigte. Alles kein Grund um nun unruhig zu werden, viel eher versuchte er bewusst ruhig zu bleiben um ihr die Scheu vor dem Gespräch zu nehmen. Was auch immer es wäre, sie konnte es sagen, er würde sie nicht verurteilen.

Dennoch war ihm die Überraschung anzusehen, als sie sich entschuldigte. Zwar legte sich der Ausdruck leichter Verwirrung wieder, blieb jedoch in Gedanken des Älteren weiter erhalten. Wenn er mit allem gerechnet hatte: Schuldzuweisungen, Anfeindungen oder gar Geständnissen, dann wohl nicht damit. Viel eher schien er dem Glauben gefolgt zu sein, dass er sich bei ihr entschuldigen müsste. Sicherlich war sie es das letzte Mal gewesen, die sich so über ihn aufgeregt hatte und ihn angefahren war, aber es waren dennoch seine Worte gewesen, die sie aufgebracht hatten.
Erste Anzeichen des Nachdenkens machten sich auf seinem Gesicht breit, zeichneten leichte Furchen in seine Stirn, derweil sein Blick von ihrem Gesicht, zu ihren Händen, zu den seinen flüchtete. Langsam nur sah er wieder auf, als er ihren Blick auf sich spürte, als sie ansprach weswegen sie aneinander geraten war. Kein Stück wurde die Miene verzogen, kein verdächtigen schürzen der Mundwinkel oder ein verachtendes Augenrollen. Noch immer die selbe Offenheit, nur nachdenklicher. Es war ihm anzusehen, dass er sich ihre Worte wirklich zu Herzen nahm, ihnen folge und jedes Wort einzeln zu vernehmen schien. Schuldgefühle unbekannter Natur schlichen sich mit jedem weiteren Wort an, Erinnerungen an Dinge, die er vergessen wollte weil er sie nicht verstehen konnte. In Schweigen gehüllt versuchte er sich nicht von seinen eigenen Erinnerungen einnehmen zu lassen, folgte ihrer Stimme und glaubte, dass sie ihn schon halten würde, dass es verhindern würde, dass er wieder dort landete wo er sich unerreichbar wusste. Aber er wollte nicht flüchten, wollte nicht wieder die Türen verschließen, wenn sie sich so viel Mühe gab sich zu öffnen.

Flüchtig sah er herab zu den Händen, der kurzen Berührung, ehe er wieder hinaufsah um sie anzusehen. Das Stofftuch in seinen Händen blieb beinahe vollkommen unbemerkt, unwichtig im Angesicht mit den Worten, die sie wählte.
Ich will dich nicht verlieren. Die Augen erneut vor Schreck geweitet, ehe er einen unsichtbaren Kloß hinunter zu schlucken versucht. Verzweifelte Finger, die sich um das Taschentuch in seiner Hand legten, ehe er den Blick senkte und den Kopf schüttelte. ,,Das ist mehr als ich verdiene’’, murmelte er und fuhr sich mit der freien Hand durchs Gesicht. ,,Deine Sympathie, meine ich.’’ Beinahe schon verräterisch gewohnt schlich sich das verbitterte Lächeln auf seine Miene, ehe er den Kopf anhob und nur wieder den Kopf schüttelte. ,,Jedoch fällt mir kein Umstand ein unter dem ich dich nicht hätte mögen können, Rubina Rain.’’ Und genauso meinte er ein jedes Wort, dass er ihr sagte.

Unsicher was er noch sagen konnte blieb er erschreckend still, strich sich durch das dunkle Haar, ehe er begann mit der einen Hand das Taschentuch wieder zu falten und zusammen zu legen. ,,Ich bin mir sicher, dass er keine schlechte Person ist und es tut mir Leid, dass die Umstände unter denen ich aufgewachsen bin mich vielleicht manchmal wie einen aussehen lassen, aber ich habe keinesfalls ein Interesse daran mit dir zu streiten, allen voran nicht wegen den Menschen, die dir nah stehen. Es tut mir Leid.’’
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Während die Ravenclaw sprach und in das Antlitz des Slytherin blickte, versuchte sie in seinem Gesicht zu lesen was er von ihren Worten hielt. Aber wirklich viel konnte sie darin nicht erkennen. Sie schätze es, dass er ihr wirklich konzentriert zuhörte und ihr nicht gleich lachend ins Wort fiel, was sie ihm bei ihrem wirren Gestammel durchaus nicht verübelt hätte. Aber Rubina konnte sehen, dass er sich jedes Wort zu Herzen nehmen schien - es war aber auch alles, was sie in seinem Gesicht las. Wie er reagieren würde, konnte die Ravenclaw nicht abschätzen und auch als sie Jimmy erwähnte, schien der Slytherin seine Miene nicht großartig zu verziehen um ihr zu verraten, woran er gerade dachte. Nur auf seiner Stirn bildete sich eine nachdenkliche Furche. War das ein gutes oder ein schlechtes Omen?

Erst als sie ihm offenbahrte, was sie nie geglaubt hatte ihm zu offenbahren und wahrhaftig zugab, dass der Rosier plötzlich so einen erschreckend hohen Stellwert in ihrem Leben eingenommen hatte, veränderte sich das Gesicht des Slytherin. Seine Augen weiteten sich und er schien schwer zu schlucken, was in Rubina nur noch mehr Nervosität aufbrachte. War es falsch gewesen, ihm die Wahrheit zu sagen? Erschreckte es ihn, dass die Ravenclaw zugegeben hatte, dass sie ihn wirklich mochte und sehr gerne in seiner Nähe war? Sie glaubte nicht, dass er nun grausame Worte finden würde, um sie abzuweisen, denn dann hätte er es schon längst tun können. Doch er hatte schwer geschluckt und vielleicht suchte er in seinem Kopf nach den passenden Worten, um ihr so feinfühlig wie möglich zu verstehen zu geben, dass er dieses Gefühl nicht erwiderte und keine... Verbundenheit zwischen ihnen spürte.

So richtig konzentrieren konnte sich die Ravenclaw auf gar nichts mehr. Ihr fiel nämlich plötzlich auf, wie verschwitzt ihre Hände wirklich waren und das war ihr so unangenehm, dass sie ganz langsam und so unaufmerksam wie möglich versuchte diese ein wenig aneinanderzureiben, um den Schweiß von diesen herunterzuwischen. Doch es fühlte sich an, als würde sie alles nur noch schlimmer machen. Warum schwitzen ihre Hände so? Sowas geschah sonst nie, die Ravenclaw war in ihren Freundeskreisen immerhin bekannt dafür, sehr schnell zu frieren und dementsprechend auch oft kalte Hände zu haben. Sie sah, wie Buchanen den Blick senkte und den Kopf schüttelte und alles, an was sie denken konnte, waren ihre verflixt verschwitzten Hände.

Als wäre es gar nicht wirklich Realität, sah sie wie in Zeitlupe, dass Buchanan den Mund öffnete, um zum Sprechen anzusetzen und mit einem Mal war der Ravenclaw bewusst, dass sie unheimliche Angst davor hatte was er sagen würde. Vielleicht wollte sie gar nicht hören, was er zu sagen hatte. Am liebsten hätte sie ihre Hände über die Ohren gelegt und versucht die folgenden Worte auszusperren, so sehr fürchtete sie sich. Warum? Warum eigentlich? Weil du eine weitere Abfuhr nicht ertragen würdest?, flüsterte eine Stimme. Dabei wäre es keine Abfuhr. Es war doch nur Buchanan, bei Merlins Bart! Klar würde es sie schmerzen, wenn sie ihn verlieren würde, denn immerhin zählte sie ihn ja doch als einen ihrer Freunde, aber es wäre immer noch anders, als bei einem gewissen Ravenclaw, nicht? Vielleicht wäre es aber auch genauso schlimm...? Fasst war die Ravenclaw versucht wirklich ihre Hände anzuheben, aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie schwitzige Hände hatte. Verdammt. Was war nur los mit ihr? Warum war sie so verdammt unkonzentriert, warum so aufgeregt? Reiß dich zusammen!

Doch die ersten Worte, die aus seinem Mund kamen, verwirrten die Ravenclaw ein wenig. Wie, das hatte er nicht verdient? Es waren ihre ehrlichen Worte und Gedanken und natürlich verdiente er Sympathie! Wie oft hatte sie ihm schon versucht weißzumachen, dass er kein schlechter Mensch war? Anscheinend war es immer noch nicht bis zu ihm hin durchgedrungen und wenn sie nicht gerade in der Situation gewesen wäre, in der sie nun mal gerade waren, dann hätte Rubina doch glatt entnervt geseufzt und versucht ihn wieder einmal eines Besseren zu belehren. Aber sie war nun mal in einer so komischen Situation und irgendwie, keine Ahnung warum sie gedacht hatte, dass es je eine gute Idee sein würde, hatte sie diese selbst verursacht.

Und dann schlich sich da wieder dieses leichte Lächeln auf die Züge des Slytherin, welches der Rain nun schon so vertraut schien. Irgendetwas in ihr fragte sich ganz heimlich und flüsternd, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sie dieses Lächeln ganz vorsichtig mit den Fingern berühren würde... - Nein! Wo kam das denn jetzt her? Dummer Gedanke. Als würde sie einfach irgendjemandem im Gesicht herumtatschen können.

Die Ravenclaw konnte nicht leugnen, dass sie sich ein breites Lächeln verkneifen musste, als Buchanan ihr nun sagte, dass er sie auch unter anderen Umständen mögen würde. Sie hatte es sonst gar nicht gespürt, aber jetzt merkte sie, wie eine Last von ihr hinunterfiel. So wie sie ihn verstand, war es ihm also doch nicht so wichtig, woher jemand kam und was für ein Blut er besaß, wenn er eine Person erst einmal kennen gelernt hatte und das freute die Ravenclaw. Wenn er nun gesagt hätte, dass er unter anderen Umständen nie mit ihr geredet hätte, dann wäre dies vermutlich doch das Ende gewesen, so sehr es die Ravenclaw geschmerzt hätte. Aber sie hätte mit dem Wissen nicht leben können, nur bei ihm sein zu können, weil er ihr Blut für Besseres hielt als das anderer Menschen. Das wusste die Rain und dann wäre es besser gewesen, sich von ihm zu verabschieden. Aber so wie er es nun gesagt hatte, konnte die Rain nicht anders, als ein glückliches Gefühl zu spüren, welches ihren gesamten Körper durchströmte.

Einen Moment lang war es unheimlich still zwischen ihnen, doch so wie der Slytherin scheinbar noch nach Worten suchte, wusste die Rain in diesem Moment auch nicht, was sie sagen sollte. Sie fühlte nur diese unglaubliche Erleichterung, wenngleich ihr Herz immer noch aufgeregte Hüpfer machte. Sie spürte, dass der Slytherin noch etwas sagen wollte und diese Stille spannte Ruby auf die Folter.

Ein wenig erschrak die Ravenclaw dann doch, als sie seine Worte vernahm. Sie konnte nicht leugnen, dass es gut tat, dass auch er sich entschuldigte, aber andererseits hatte sie ihm ja keine Schuld zuweisen wollen. Ja, es waren zwar seine Worte gewesen, aber anscheinend hatte die Ravenclaw viel zu voreilig Schlüsse gezogen und war ausgeflippt, wozu sie kein Recht gehabt hatte. Sie hätte nachhaken müssen, bevor sie sich irgendetwas einbildete und den Slytherin für Fehler anmaunzte, die er gar nicht getan hatte.

War sie doch eben noch voller Freude gewesen, verschwand diese mit einem Schlag und zurück blieben wieder Unsicherheit, Nervosität und ein angespanntes Kribbeln. Die Ravenclaw biss sich auf die Lippe. "Danke", murmelte sie als Antwort auf seine Entschuldigung, dabei meinte sie damit eigentlich so viel mehr.

Aus den Augenwinkeln heraus betrachtet sah sie, wie der Rosier gerade das Taschentuch zusammenfaltete. Sie betrachtete die langen Finger des Slytherin, erinnerte sich wieder an die wunderschöne Melodie, die er eben gespielte hatte, die Musik, die er durch seine Finger geschaffen hatte. Jetzt schienen sie schon beinahe etwas nervös sich um das Tuch zu bewegen und wie aus einem Reflex heraus überbrückte die Ravenclaw die angespannte Stille und die Distanz zwischen ihnen, indem sie wieder die Hand ausstreckte und diese auf die Hände des Slytherin legte. Sie spürte die warme Haut des Rosier und sie könnte schwören, dass auch er keine kalten Hände mehr hatte und... die Rain zuckte zusammen und damit auch ihre Hand.

"Entschuldigung!", rief sie etwas zerstreut aus und konnte nicht vermeiden, dass wieder die Röte in ihre Wangen strömte, "Meine Hände sind ganz..." Die Rain stockte, hatte sie doch wieder hochgesehen und den Blick des Rosier eingefangen. Ihre Augen schienen sein ganzes Gesicht abzutasten und blieben für einen kurzen Moment ein wenig zu lang an seinen Lippen hängen, ehe sie wieder seine Augen suchte.

"... verschwitzt." Die Ravenclaw beendete ihren Satz, ohne wirklich mehr zu verstehen was sie da eigentlich sagte und ihr letztes Wort war kaum mehr als ein Raunen. Fühlte es sich so an, wenn man betrunken war? Denn gerade jetzt schien es der Ravenclaw, als hätte ihr ganzes Denken einfach eine Pause eingelegt und ihr Kopf bestünde nur noch aus Leere. Sollte sie die Hand wieder zurückziehen? Sie hatte überhaupt keine Ahnung mehr, was sie tun sollte oder nicht. Sie schien überhaupt nichts mehr zu wissen und obwohl es ihr Angst machen sollte... war es irgendwie aufregend.
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KEIN DRUM RUM, NUR MUSIK UND GEFÜHLE.  





Es war immer wieder zu Begegnungen zwischen ihm und Rubina gekommen.
Manchmal wirklich seltsame Zufälle, oft gut durchdachte Szenerien, die Dank ihrem gefühlsbetonten Handeln meist eine vollkommen andere Richtung einschlugen, als Buchanan gedacht hatte. Begegnungen in denen er sich oftmals einfältig vorgekommen war, häufiger pietätlos, aber immer merkwürdig erfüllt gefühlt hatte.
Natürlich war es das Eine gewesen Luftschlössern nachzuhängen und sich vorzustellen, wie er nicht er selbst war und dadurch vielleicht ein Leben mit der Oakley hätte führen können. Jedoch waren die gemeinsamen Begegnungen mit Rubina nicht im geringsten damit zu vergleichen gewesen. Es lagen Welten dazwischen; schlichtweg Realitäten. Wenn er mit Ruby zusammen gewesen war, dann nicht aus einem Wunschtraum heraus, nicht aus der Hoffnung ein anderes Leben führen zu können, er war nie von den Klarheiten gewichen, die ihm das Leben bot. Der Rosier war an ihrer Seite immer er selbst gewesen und hatte nicht ein einziges Mal in Betracht gezogen, dass er vielleicht besser abgeschnitten hätte, wenn er nicht einfältig, nicht pietätlos, wenn er einfach nicht Buchanan gewesen wäre.
Es war ihm nicht gleichgültig gewesen, dass sie deswegen oftmals zornig auf ihn gewesen war oder sie ihn verwünscht, verteufelt hätte. Doch es war ihm wichtiger gewesen sich nicht zu verstellen, er selbst zu sein. Er hatte nicht erneut jemand anderes sein wollen und von den Träumen dieses Anderen dann verletzt werden wollen. Ungeachtet aller Tatsachen er selbst zu sein, hatte einige Tücken aufgewiesen. Ihm fehlte schon immer ein Maß an Verständnis für Andere und es wäre gelogen, wenn er behauptet hätte, dass es ihm leicht fiel die Handlung anderer nachzuvollziehen. Sicher war es ein leichtes gewisse Aktionen, Reaktionen hervorzusehen, aber sie verstehen? Niemals hätte er geglaubt irgendjemanden zu verstehen, wo er doch an manchen Tagen sich nicht einmal selbst verstand.

Doch wenn er in diesen Augenblicken in das Gesicht der Jüngeren sah, glaubte er erahnen zu können wie es ihr ging. Glaubte an dem Senken ihres Blickes und den flüchtigen Gesten deuten zu können, dass sie nicht einfach nur nervös war, sondern viel mehr sich bereits über seine Antwort das Hirn zermarterte, bevor er zu sprechen begonnen hatte. Nie wäre es dem Franzosen in den Sinn gekommen, dass er sie vielleicht eines Tages verstehen könnte.
Unsicher sah er während des Sprechens von ihrem Gesicht, zu seinen eigenen Händen, ehe er wieder zu den ihren sah. Auch wenn die Antwort ihm ganz klar gewesen war und es für ihn unlängst keine Zweifel mehr daran gab, dass er sie für die Person schätzte, die sie war, fand er nicht die richtigen Worte um genau das auszudrücken. Wie hätte er ihr erklären sollen, dass er sie bedingungslos mochte genauso wie sie war. Wobei er nicht einmal sicher war ob simple Zuneigung im Ansatz hätte beschreiben können was in ihm vorging, wenn er jetzt neben ihr saß. Dennoch hatte er schon so oft den Fehler begangen und war zu weit gegangen, er konnte jetzt unmöglich riskieren, dass hier kaputt zu machen. Nach allem was geschehen war, nach allem was er hatte aufgeben müssen war die Rain, die Einzige, die ihm geblieben war und bis eben war er nicht einmal sicher gewesen, ob er sich ihrer Sympathie überhaupt gewiss gewesen war.

Dennoch war ihr die Erleichterung anzusehen, auch wenn sie es vielleicht vorerst nicht zeigen wollte welche Wirkung seine Worte hatten, so schien sie es nicht gänzlich zurückhalten zu können. Der Ältere lächelte ein Stück breiter; offensichtlich war er doch nicht solch ein Narr wie er geglaubt hatte zu sein.
Ihre Freude wich lediglich ihrer Unsicherheit als sie sich bedankte. Ein klein wenig beunruhigt darüber ob das nun sein Verschulden war, wurde sein Blick besorgter, ehe er begann fahrig und penibel das Taschentuch zu falten. Für den Bruchteil einer Sekunde half es ihm tatsächlich sich von den ungesagten Worten zu lösen, ehe er noch in der Bewegung verharrte und ihre Hand auf der seinen bemerkte. Blinzelnd hob er den Blick an, spürte wie seine Mundwinkel freudig zuckten, ehe er das schiefe Lächeln zuließ. Er wusste selbst nicht wieso ihm so unsagbar warm wurde und er fürchtete für einen kurzen Moment, dass seine Wangen rot anlaufen werden, spürte allerdings noch nicht das heiße Prickeln und wägte sich noch in Sicherheit.

Ruby zuckte kurz zusammen, was er für einen Augenblick ebenfalls als seine Schuld abstempelte, ehe sie sich für ihre schwitzigen Hände entschuldigte. Flüchtig registrierte er die Röte auf ihren Wangen, ehe er ihren Blick bemerkte und sie es war die Sekunden verstreichen ließ bis sie ihren Satz beendete. Ein unsicheres Lächeln huschte über seine Züge, ehe er kurz den Kopf schüttelte. ,,Unwichtig’’, hörte er sich ganz nebensächlich sagen. War das überhaupt seine Stimme? Er konnte sich nicht entsinnen darüber nachgedacht zu haben schon zu antworten. Wirklich viel konnte er bisher noch nicht gedacht haben, hatte er sie doch nur angesehen und dabei kaum einen klaren Gedanken fassen können.
Dennoch, ein Teil von ihm schien genau zu wissen was er wollte. Wobei, wahrscheinlich war es weitaus mehr ein Teil. Es kam ihm eher so vor, als würde alles in ihm nur nach dieser einen Handlung schreien und auch wenn sie glauben würde, dass er wieder pietätlos wäre, dass er wieder einen Schlag auf den Hinterkopf verdiente und niemals dazu lernte, ging es ihm gar nicht darum. Buchanan wusste nur, dass er bei ihr bleiben wollte. Wenn es nach ihm ginge, könnte er sie wohl Ewigkeiten einfach nur ansehen, hätte nichts dagegen gehabt, wenn es weiterhin genauso bleiben würde, doch stattdessen ertappte sich dabei, wie er ihr erneut das Gesicht zudrehte. Unsicherheit verscheuchte das Lächeln von seinen Zügen und machte einem weitaus jugendlicheren Slytherin Platz.
,,Ich erwische mich oft dabei wie ich darüber nachdenke was du gesagt hast.’’ Was genau ließ er dabei unausgesprochen.
Er schüttelte nur wieder den Kopf und seufzte leise.

Vorsichtig drehte sich der Franzose der Dunkelhaarigen zu, ergriff ihre andere Hand sacht und strich in kleinen Halbkreisen über ihre Handfläche. Buchanan öffnete den Mund, schloss ihn wieder; keine Worte mehr. Kein verschwendeter Atem mehr. Damit hatte er es schon zu oft versuchte.
Stattdessen entschlüpfte die Hand, die das Taschentuch hielt, der ihren, ehe er sie vorsichtig an ihre Wange legte. Für eine Sekunde senkte er den Blick, lachte stumm über sich selbst, ehe er den Blick anhob um sie anzusehen. ,,Ich habe es wirklich versucht, aber keine Lyrik dieser Welt hätte vermitteln können was ich fühle, selbst wenn ich ewig danach gesucht. Also ausnahmsweise keine Worte, nur Ehrlichkeit.’’ Und kaum dass er geendet hatte, beugte sich der Rosier leicht vor, ehe er Rubina küsste.

So hatte dieser Moment sicherlich nicht die Romantik bekannter kitschiger Romane, wies nicht den allseits charmanten Helden oder fehlerlosen Damen auf. Dennoch war es ehrlicher, aufrichtiger als jeder Autor einen Kuss hätte beschreiben können, gefühlvoller als etliche Metaphern ihn formen könnten und sprach in Vollkommenheit über Schüchternheit, Sehnsucht und Zuneigung.
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BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER

Sie wusste gar nicht genau, was der Rosier auf ihre belanglosen Worte antwortete und wie er das Wort ausgesprochen hatte, hatte die Rain es schon wieder vergessen. In ihrem Kopf war kein Platz mehr für Worte, das Einzige was sie tun konnte, war es, Buchanan anzuschauen und jede Faser seines Seins und jede Sekunde dieses Augenblicks in sich aufzusaugen, in ihrem Innersten zu verwahren, sodass sie es nie wieder vergessen würde. Sie bemerkte jede kleine Regung in seinem Gesicht, registrierte ganz genau wie sein Mundwinkel zuckte und welche Fältchen sich bildeten, wenn es sich zu diesem schiefen Lächeln formte und wie auf seiner Stirn geschwungene Linien entstanden, wenn er plötzlich für einen kurzem Moment nachdachte oder gar zu zögern schien. Und sie spürte solch ein tiefes Verlangen danach, diese Spuren in seinem Gesicht zu berühren, als müsste sie sich vergewissern, dass all dies nicht nur in ihrem Kopf stattfand sondern real war. Woher dieses Verlangen kam, wusste die Rain nicht, doch wusste sie, dass es ein wahrhaftiges Gefühl war - nichts aufgesetztes, kein Schauspiel. Wie war das geschehen? Wie hatte sie zulassen können, dass in ihrem Innersten solche Gefühle entstanden, wo sie sich doch immer so sicher gewesen war, dass es für sie nur einen einzigen Mann geben würde, bei dem sie so etwas fühlen würde, auch wenn dieser sie nicht beachtetete?

Aber in diesem Moment war in ihrem Kopf kein Platz für Schuldgefühle, denn klar denken war ihr unmöglich, während sie dem Rosier so nah saß und er ihr sagte, dass er oft über ihre Worte nachdachte. Welche Worte? Hatte sie ihm schon jemals gesagt, wie wichtig er ihr war? Meinte er ihre unzähligen Versuche, ihn davon zu überzeugen, dass seine Handlungen bewiesen, dass er kein schlechter Mensch sein konnte, auch wenn sie es ihm dennoch einige Male an den Kopf geworfen hatte? Sie wusste nicht, ob sie verstand und diese ganzen Gedanken verwirrten sie.

Sie blickte hinunter zu ihrer beider Hände, als er damit begann, Muster auf ihre Handfläche zu zeichnen. Das Herz der Rain schien, als wäre das überhaupt noch möglich, noch ein wenig schneller zu schlagen und ein etwas schüchternes Lächeln erschien in ihrem Gesicht. Dieser Moment könnte ewig so weitergehen und es würde ihr nichts ausmachen. Jetzt in diesem Moment war sie... glücklich. Ja, sie war glücklich und diese Erkenntnis hätte die Rain beinahe laut auflachen lassen, hätte der Rosier nicht eine seiner Hände der ihren entzogen und sie angehoben. Der Ravenclaw stockte der Atem und sie blickte ein wenig unsicher auf, als er ihre Wange berührte. Ganz sacht spürte sie seine Fingerspitzen, die ein leichtes Kribbeln hinterließen.

Der Rosier hatte eben noch seinen Blick gesenkt gehabt, doch als er sie jetzt traf, war die Ravenclaw nur noch auf ihn konzentriert und auf die Worte, die jetzt leise an ihr Ohr drangend. Nein, keine Worte mehr. Da stimmte sie ihm zu. Sie wollte keine Worte mehr und obwohl sie noch vor einigen Woche es nie zugelassen hätte, wusste sie auf einmal, dass sie es wollte dass er ihr nun näher kam.

Die Ravenclaw schloss die Augen, wusste nicht ganz, was auf sie zukommen würde und spürte, wie sich die Nervosität mit diesem kribbelnden Gefühl mischte. Sie wusste nicht, wie man küsste, hatte es noch nie wirklich getan. Sie hatte sich immer geschworen, dass sie nur den Mann küssen würde, den sie auch wirklich liebte und wenn die Gefühle wahr waren, dann würde ihr Körper schon wissen, was zu tun war. Also... liebte sie Buchanan Rosier? Ich weiß es doch nicht. Aber es war zu spät, um sich darum Gedanken zu machen, denn sie spürte schon seinen Atem und seine Nähe.

Zunächst spürte sie nur seine Lippen auf den ihren, ließ es einfach geschehen. Doch es war ganz anders als damals im Gewächshaus, wo er sie einfach so unwüst überrascht hatte und sie noch weniger wusste, was sie eigentlich fühlte und wollte. Jetzt war die Berührung sanft und warm und weich und ihr Herz raste. Und dann, ohne wirklich zu wissen, was sie tat, schaltete sich ihr Kopf aus und sie erwiderte den Kuss, zunächst zaghaft und vorsichtig. Das Gefühl in ihr wurde größer und es schien sie beinahe von innen heraus zu zerbersten, schien sie doch zu glühen.

Und dann hatte sie plötzlich das Gefühl, der Rosier versuchte sich von ihr zu lösen. Sie wusste nicht genau, was mit ihr geschah, aber alles in ihr schrie danach, ihn nicht loszulassen, nicht aufzuhören. Als wäre alles in ihr nun erwacht, was so lange geschlafen hatte und scheinbar vergeblich auf Jensen und seine Zuneigung gewartet hatte, kam urplötzlich zum Vorschein. Anstatt ihn loszulassen, hob sie nun ihre Arme und warf sie ihn um den Hals, rückte noch näher, sodass sie seinen Körper an den ihrem spürte. Eine ihrer Hände fand sich auf einmal in seinem Haar wieder und ihr Kuss wurde fordernder. Sie hatte nie geahnt, dass so viel Kraft in ihr steckte, nie gewusst, was in ihr alles so lange eingesperrt gewesen war. Aber nun lechzte sie nach diesem Kuss, nach seiner Nähe, nach Zuneigung.

Wäre es nach Ruby gegangen, so hätte sie nicht aufgehört, aber irgendwann schaltete sich ihr Kopf ein und gab ihr vorsichtig zu verstehen, dass sie überhaupt nicht mehr zu Atem kam. Eigentlich wollte sie nicht, aber sie spürte selbst, dass ihr Herz viel zu schnell raste und ihre Lungen nach mehr Luft schrien, also löste sie sich recht abrupt von ihm und atmete mehrmals tief ein. Aber von ihm fortzurücken kam ihr nicht mehr in den Sinn, stattdessen löste sie die Hand aus seinem Haar und umarmte den Slytherin, sodass sie weiterhin seine Wärme und Nähe spüren konnte, während sie nach Luft schnappte. Durch sein Hemd konnte sie auch seinen Herzschlag spüren und sie konnte nicht vermeiden, dass es sie freute, wenn sie daran dachte, dass sie es gewesen war, die es dazu gebracht hatte so schnell zu schlagen.

Aber wie sollte es jetzt weitergehen? Mit der Luft kamen auch langsam all die Gedanken zurück, welche die Ravenclaw einfach verdrängt hatte. Mit einem Schlag war ihr Kopf wieder voll mit Jensen und der Oakley und den Gerüchten rund um den Rosier und all den Liebschaften, die ihm angedichtet wurden. Plötzlich war sie wieder so voller Zweifel, obwohl sie wusste, dass das hier sich so richtig anfühlte, wie schon lange nichts mehr. Was hatte sie sich nur gedacht? Gut, sie hatte sich gar nichts gedacht und dennoch... egal, was der Rosier gerade noch gesagt hatte, es konnte unmöglich sein, dass er sie wirklich mochte, oder? Sie wusste ohne jeglichen Zweifel, dass da was mit der Oakley gewesen war und Gerüchten zufolge gab es noch ein paar andere Damen, mit denen der Rosier verkehrte. Und die Rain spürte einen Stich in ihrer Magengegend, wenn sie daran dachte, dass dies nicht sein erster Kuss war. Wie viele Mädchen hatten schon hier so in seinen Armen gelegen und gespürt, was sie gerade gespürt hatte?

Die Rain war nicht sauer. Er hatte ihr nichts verheimlicht und sie zu nichts gezwungen und sie wusste, dass sie diesen Kuss gewollt hatte, wie auch weiterhin seine Nähe zu ihr. Nur sie wusste, dass das hier nicht anhalten würde, dass sie bald wieder unglücklich werden würde und sie wollte sich nicht eingestehen, was für eine Angst ihr das machte. Wenn sie sich auf ihn wirklich einließ, dann wäre das sicherlich ein großer Fehler, denn sie wusste schon aus Erfahrung, wie all das hier enden würde. "Du wirst mir auch das Herz brechen, nicht wahr?" Da war kein Zorn in ihrer Stimme, kein Vorwurf, keine Trauer. Nur Resignation, ein leises Seufzen. Dass sie dabei das Wörtchen 'auch' benutzt hatte, bemerkte die Ravenclaw gar nicht. Ihren Kopf hatte sie an seine Brust gelehnt und während ihr Atem nun wieder in einen gleichmäßigen Rhythmus gefallen war, ging ihr Blick ins Leere, dorthin, wo das Klavier stand.
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i will rise above it all
I WAS BOUND, WAS TIRED. HADN'T SEEN A LIGHT SO LONG
THOUGHT I LOST MY FIGHT. COULDN'T FIND MY WAY BACK HOME.
BUT I FIND THE LIGHT STEPPING OUT OF ME :: NOW I KNOW I WILL NOT FALL.



Die so seltsame, beinahe schon paranoide Furcht davor, dass sie sich plötzlich von ihm entfernen würde und die Distanz suchen würde, sorgte dafür, dass Buchanan eine Weile lang nicht fähig dazu war seine Gedanken einfach zu vergessen. Seit langer Zeit fühlte er sich erstmals wieder unsicher, verletzbar und fand keine Möglichkeit sich schnell genug im Falle einer Abfuhr dagegen abzusichern, wusste nicht ob er überhaupt damit hätte umgehen können. So war er den Gefühlen, die ihn als nächstes ereilten, beinahe schutzlos ausgesetzt, aber die Ravenclaw stieß ihn nicht fort, rebellierte nicht und warf ihm nichts vor. Die kurze Verwunderung wurde erstickt unter dem Wust an Gefühlen, die sich nun, so kurz darauf, einstellten.
Eine riesige Flutwelle aus Glück und Erleichterung schien jede Sorge fortzuspülen, ihn von der vermeintlichen Last zu befreien und ertränkte alle Sorgen mit einem einzigen Schlag. Himmel! Damit konnte er noch weniger umgehen, als mit einem weiteren sprichwörtlichen Schlag ins Gesicht.

Rubina hatte nur den Bruchteil einer Sekunde damit verschwendet zu zögern und auch wenn das normalerweise gereicht hätte um seine Stirn der Sorgen wegen zu furchen, blieb sie in diesem Augenblick unverändert. Die Lippen des Rosiers verbogen sich unter dem Kuss zu einem leichten Lächeln und vergaß, dass es so schwer gewesen war bis an diesen Punkt zu kommen. Zweifel über die Richtigkeit seines Verhaltens waren verschwunden, ebenso wie die belastenden Erinnerungen, die den ganzen Tag über ihn gewacht hatten. Da war nichts mehr außer der Rain und diese seltsame Zufriedenheit, die ihm so fremd war.
Vorsichtig schien er sich von ihr lösen zu wollen, wollte ihr nun ausreichend Freiraum geben um zu verarbeiten und sich vielleicht doch noch zu überlegen ihm einen kräftigen Schlag zu verpassen. Allerdings war es auch hier die Dunkelhaarige, die ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Anstatt sich von ihm wegzuschieben, legte sie die Arme um seinen Hals und rückte noch ein Stück näher auf ihn zu. Spätestens jetzt war der Gedanke, dass er sie langsam kannte, wieder vergessen. Wenn er sie jemals verstanden hatte, dann machte sie alle das nun mit ihren Taten ungeschehen und wies den Franzosen nur erneut darauf hin, dass er absolut keine Ahnung hatte.
Seine Brauen zuckten irritiert, ehe sich dem Moment einfach hinzugeben schien. bestimmt legte er einen Arm um sie, drückte sie an sich und wollte mehr. Mehr von diesem Feuer, dass ganz offensichtlich in ihr steckte.
Der Schemel wackelte gefährlich, derweil der Rosier sein Bestes gab mit seinem linken Fuß das Gleichgewicht des Sitzes zu halten, gleichermaßen aber Schwierigkeiten hatte an irgendetwas anderes zu denken, als jenes das sich genau vor ihm befand. Wie durch einen Tunnel schien er nur noch nach vorne, immer nur zu ihr sehen zu können und wann immer etwas um sie herum zu geschehen schien, dass vielleicht seiner Aufmerksamkeit bedarf, waren genug Wärme und Glück da um das verstummen zu lassen. Es war seltsam, dass er sich selbst eingestehen musste, dass er sich endlich angekommen fühlte, dass er das Bedürfnis hatte diesen kurzen Moment nie enden zu lassen und sich seltsam leer fühlte, als sie sich von ihm löste.

Sein Körper lechzte nach Luft, schien dankbar für die kurze Verschnaufpause, derweil sein Herz ihm förmlich aus der Brust springen wollte. Die geweiteten Pupillen und die leicht geröteten Wangen des Dunkelhaarigen schienen Bände zu sprechen, die er normalerweise zu verhindern gedachte. Selten hatte seine Mimik so viel über ihn verraten wie in diesem so merkwürdigen Augenblick.
Stumm verharrte er in der Umarmung, fuhr ihr durch das dunkle Haar und wusste, dass es nur eine Frage der Zeit wäre bis der gedämpfte Filter, durch den er alles wahrnahm, verschwinden würde. Dann wäre es vorbei mit der Ruhe, die er genossen hatte, vorbei mit dem einlullenden Gefühl des Glücks und der süßen Freude, die er auf seinen Lippen hatte schmecken können.
Inmitten dieser schweren Vorhänge aus Gefühlen fühlte er sich merkwürdig klein. Beinahe als würde er in dieser Welt kaum noch eine Rolle spielen, als würde er ganz plötzlich belanglos und unwichtig werden; wer war er schon?
Buchanan kannte sich mit Zuneigung und Liebe nicht so gut aus, wie man vielleicht hätte mutmaßen können, wenn man die Gerüchte über ihn hörte. Die Hoffnung auf Flucht und der Wunsch danach den Alltag zu durchbrechen hatten in den letzten Jahren sicherlich zu einigen Dummheiten seinerseits geführt, aber das hier war anders. Er musste nicht lange darüber sinnieren um zu wissen, dass es deutliche Unterschiede zwischen diesen Gefühlen im hier und jetzt gab, und allem anderen davor. Die Kluft zwischen jenen schien immens, groß genug um alles woran er glaubte zerbersten zu lassen und durch etwas Neues zu ersetzen. Ganz gleich wie er sich bemühte auch zwischen den Vorhängen hindurch zu sehen und entdecken zu können was außerhalb dieses kleinen Augenblicks passieren könnte, schien es ihm unmöglich. Das alles war weit und fürchterlich surreal.

Erst ihre Worte schienen den Nebel um seinen Geist lichten zu können, derweil er sich langsam daran versuchte einen Reim aus ihren Worten zu bekommen. So ertappte sich der Dunkelhaarige dennoch dabei, dass er nicht im geringsten wusste worauf sie mit ihren Worten hindeuten wollte. Ihm war nicht bewusst ob sie nun auf Oakley verweisen wollte, oder Ereignisse aus ihrer eigenen Geschichte, die sie ihm bisweilen verschwiegen hatte; würde er ihr auch das Herz brechen? Seine Lippen bebten kurz, ehe er sich zwang diesen Ausdruck aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen. Ihm war schwindelig und schlecht. Er brauchte Luft, wurde das seltsame Gefühl nicht los, dass er ersticken würde und dann, so plötzlich wie es gekommen war, schien es wieder fort. Die Gewissheit, dass er es nicht tun würde, schien ihn beinahe zu erdrücken.
Es wäre das Letzte was ich zu tun gedenke“, murmelte er und sah zu ihr hinab. Die Lippen zu einer dünnen Linie verzogen überlegte er einen Augenblick lang, ehe er einen tiefen Seufzer ausstieß. „Ich würde dich nie verletzen wollen Rubina, wenn ich die Wahl hätte dann würde ich es gar vorziehen dich immer dabei zu haben einfach um sicherzugehen, dass auch niemand anderes dir weh tun kann.“ Dennoch ließ sich nur schwer etwas an den Gerüchten über ihn ändern und noch schwieriger schien sich nur Medeia beseitigen zu lassen, die beinahe über all seinen Entscheidungen zu schweben schien. „Ganz gleich was du also über mich gehört haben magst, oder was du zu glauben denkst, ich habe nicht vor dir das Herz zu brechen.“
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If music be the food of love, play on.

BUCHANAN ROSIER && RUBINA RAIN
DIENSTAG | 01 JUNI | NACHMITTAGS | LEERES KLASSENZIMMER


Die Ravenclaw hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sie während des Kusses gefährlich nahe dran gewesen waren, einfach vom Schemel hinunterzufallen. Alle Gedanken waren von ihr gewichen und alles was sie spüren konnte, war der Rosier, der ihren Kopf vollständig auszufüllen schien. Sie sah nur noch ihn und was auch vorher gewesen war und noch kommen würde, war plötzlich unwichtig. Sie hatte sich einfach fallen lassen, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben und im blinden Vertrauen darauf, dass der Rosier sie auffangen würde und er sie so annahm, wie sie war. Und als sie seine Hand in ihrem Rücken spürte und er sie so noch näher an sie heranpresste, konnte die Ravenclaw kaum mehr das Verlangen in ihr stillen, sich noch stärker gegen ihn zu lehnen. Dass sie zu Atem kommen musste, rettete sie wohl davor, den Rosier aus Versehen wirklich hinunterzustoßen.

Doch obwohl die Ravenclaw ohne Zweifel immer noch das Verlangen in ihr spürte, ihn wieder zu küssen, brauchte wohl auch dieses eine kurze Verschnaufpause, sodass die Ravenclaw zumindest wieder denken konnte. Diese ganzen Eindrücke und Gefühle überrumpelten sie nun doch und sie konnte kaum glauben, was sie da eigentlich getan hatte. Sie hatte Buchanan Rosier geküsst. Und damit war nicht nur ein kurzer Kuss gemeint, wie man ihn einem vertrauten Menschen gab - nein, sie hatte ihn wirklich geküsst. Und auch wenn es die Rain ein wenig wurmte: Sie bereute es keine Sekunde lang.

Ihre Worte schienen noch im Raum wiederzuhallen, derweil die Ravenclaw auf eine Antwort seinerseits hoffte. Doch er zögerte. Dass ihr dieses Zögern auf den Magen schlug, wollte die Rain sich nicht eingestehen und so vergrub sie ihren Kopf noch weiter in sein Hemd, während seine Hand durch ihr Haar fuhr. Natürlich würde er ihr das Herz brechen.

Es zerriss Rubina beinahe vor Spannung, während sie auf eine Antwort wartete. Ein klitzekleiner Teil von ihr hoffte, dass er ihr keine Wahl lassen würde, als zu glauben, dass dieser Moment nicht mehr aufhören würde. Dass er ihr sagen würde, dass er sie nie wieder gehen lassen wollte und sie nicht in wenigen Wochen für immer getrennt sein würden. Aber gleichzeitig fürchtete sie sich auch davor. Wollte sie, dass er ihr sagte, er liebe sie? Jensen war immer noch präsent im Kopf der Ravenclaw und so gerne sie ihn doch in diesem Moment aus ihren Gedanken verbannen wollte, war er doch da wie ein mahnender Schatten, der an ihren Verstand appelieren wollte. Du liebst mich, schien diese Stimme zu sagen. Warum möchtest du alles noch viel komplizierter machen?

Wie konnte man etwas so sehr wollen und gleichzeitig auch gar nicht wissen, was man eigentlich genau wollte?

Und dann endlich die Erlösung. Er sprach. Rubina ließ die Worte an ihr Ohr dringen und versuchte, noch immer leicht benebelt von dem was gerade geschehen war, zu verstehen, was er genau damit ausdrücken wollte. Sie wusste nicht genau, ob sie als Reaktion auf seine Worte sich freuen oder anfangen sollte, zu weinen. Zum Einen spürte sie wie ihr Herz aufgeregt hüpfte, als er ihr sagte, dass er ihr nicht wehtun und sie gleichzeitig auch immer in seiner Nähe wissen wollte. Etwas in ihr schrie danach, ihm zu sagen, dass sie das auch wollte. Sie wollte immer in seiner Nähe sein, einfach nur so wie in diesem Moment. Es bedurfte keinerlei Worte, es würde ihr genügen wenn er sie einfach so im Arm halten würde und mit der Hand zärtlich durch ihr Haar fuhr.

Aber er hatte noch nicht geendet, also wartete Rubina und ließ ihn ausreden. Natürlich bemerkte sie sofort, wie er das "ich" betont hatte und obwohl es sie so unheimlich freute, dass er ihr versicherte, ihr nie das Herz brechen zu wollen und sie ihn am liebsten gleich wieder geküsst hätte, schaltete ihr Verstand schnell und sie wusste, was diese Betonung eigentlich bedeutete. Wenn sie also den Gerüchten keinen Glauben schenken sollte und es nicht an irgendwelchen Gefühlen für Oakley oder jemanden anderes lag, dann gab es eigentlich nur noch eine einzige andere Möglichkeit.

"Deine Familie", stellte Rubina fest, ihre Stimme immer noch seltsam ruhig, beinahe tonlos. Natürlich hätten die reichen Rosiers etwas dagegen, wenn sie erfuhren, dass der Rosier etwas mit jemandem wie ihr hatte. Sie würden für den Slytherin sicher eine passende Partie finden, wenn er aus Hogwarts herauskam, so wie es bei alten Reinblutfamilien Tradition war.

Aber sie war wieder viel zu schnell. Immerhin hatte es sich hier 'nur' um einen Kuss gehandelt und sie wusste nicht einmal genau, was sie für den Rosier empfand, geschweige denn, was er wirklich für sie empfand. Gut, er hatte ihr gesagt, dass er sie nicht verletzen und sie in seiner Nähe wissen wollte. Aber das bedeutete nicht gleich, dass er für immer mit ihr zusammen sein wollte. Auch Jimmy wollte Ruby nie missen und nie verletzen und dennoch empfand sie für Jimmy nicht mehr als Freundschaft.

Etwas widerwillig löste sich Rubina aus der Umarmung des Rosier, aber sie wollte ihm in die Augen sehen. Sie war jedoch nicht vorbereitet für die Mimik des Slytherin, als sie ihn anblickte. Seine Wangen waren noch gerötet, die Haare noch ganz zerzaust und als ihr Herz wieder einen aufgeregten Hüpfer machte, wusste sie, dass sie alles dafür geben würde, um sich wieder an ihn zu schmiegen und gar nichts mehr zu sagen. Aber wenn sie das jetzt tat, dann würde es unweigerlich in einem Desaster enden.

"Es tut mir so leid, ich glaube, ich überstürze alles ein wenig", antwortete sie und fuhr sich mit der einen Hand etwas linkisch durch's Haar, froh darüber, dass sie nun wieder genug Atem hatte, um ohne nach Luft zu schnappen antworten zu können. Sie atmete einmal tief ein- und aus um die Ernsthaftigkeit für ihre folgenden Worte zu finden und blickte ihn dann aufrichtig an. "Ich bin ein wenig verwirrt. Es ist alles so verwirrend. Aber ich möchte bei dir sein, das weiß ich. Jetzt gerade... das hat sich alles so - so richtig angefühlt."

Die Ravenclaw seufzte. Sie wusste überhaupt nicht, wie sie erklären sollte, was sie wollte, doch sie musste es versuchen. "Buchanan, ich möchte, dass alle Karten auf den Tisch kommen und-" Noch bevor Ruby den Satz beenden konnte, wurde sie davon abgelenkt, wie Buchanan sie ansah und sie konnte sich ein peinlich berührtes Lächeln nicht verkneifen, während sie den Blick senkte. "Oh Merlin, das klingt total bescheuert, nicht wahr? Es ist nur so, dass ich das nicht noch einmal aushalte. Vielleicht bin ich etwas altmodisch und viel zu feige, um einfach irgendetwas zu wagen und nicht an die Konsequenzen zu denken, aber für mich bedeutet das hier etwas. Für mich bedeutet es etwas, wenn ich dich küsse." Das klang auch nicht gerade besser und Rubina überfiel die Angst, dass Buchanan es falsch auffassen könnte. Sie wollte nicht implizieren, dass ihm ein Kuss egal war. Immerhin hatte er ja auch zugegeben, dass sie ihm irgendetwas bedeutete. Aber...

Jensen. Sie konnte ihn nicht einfach aus den Gedanken fortwischen und so tun, als wäre das alles nie passiert. Es hatte die Rain geprägt und viele Monate gedauert, bis sie endlich halbwegs überwunden hatte, was geschehen war und sie wieder normal mit Menschen sprechen konnte, ohne gleich jedem an die Gurgel gehen zu wollen oder in Tränen auszubrechen. Sie wusste, dass sie das nicht ein zweites Mal erleben wolllte und überleben würde.

"Ich muss einfach wissen, wie du dir das hier - uns - vorstellst. Und bei Merlin, ich möchte dir wirklich keine Vorwürfe machen oder dich dazu zwingen, irgendetwas bestimmtes zu sagen. Ich möchte nur die Wahrheit. Ich muss wissen, wie ich das hier einschätzen soll, denn ansonsten überlebe ich das nicht." Eine Erinnerung streifte Rubys Gedanken und ihr Blick wurde hart, während sie ihre Lippen aufeinanderpresste. Ihre Stimme war aufrichtig, aber sie konnte den Schmerz nicht verbergen, der plötzlich wieder in ihr aufwühlte. "Mir wurde vor langer Zeit klar, dass ich niemals etwas anderes als eine nette kleine Freundin für denjenigen sein würde, den ich... mochte." Die Rain traute sich nicht ganz, in Gegenwart des Rosiers das Wort "Liebe" auszusprechen. Außerdem war Rubina zu verwirrt, um von Liebe zu sprechen. Sie hatte zwar immer gedacht, dass sie Jensen liebte, aber jetzt in diesem Moment war sie sich nicht mehr so sicher.

"Dennoch konnte ich ihn nicht aufgeben. Ich habe immerzu gehofft, dass sich alles ändern würde und ich möchte ehrlich zu dir sein: Vielleicht hoffe ich es immer noch - ich weiß es nicht. Doch obwohl ich wusste, dass es ziemlich dumm war, hat mich die ganze Situation völlig fertig gemacht. Ich kann mit so etwas nicht umgehen."

Rubina blickte am Rosier vorbei in die Ferne, dachte zurück an all die Freundschaften die sie zerstört hatte und daran, wie abweisend sie gewesen war. Sie erinnerte sich an all die Male, in denen sie sich in den Schlaf geweint hatte und an das Loch in ihrer Brust, ein ständiger Begleiter. Ob sich der Rosier daran erinnern konnte, wie sie noch vor einigen Monaten ausgesehen hatte? Die ständige Müdigkeit, die Augenringe, die Mutlosigkeit in allem was sie tat und der ständige Schmerz in den Augen, der nur für kurze Zeit von ihr wich, wenn sie im Theaterklub in eine andere Rolle schlüpfte. Hatte er es damals überhaupt bemerkt? Sie waren sich immerhin lange Zeit aus dem Weg gegangen nach dieser Sache im Vertrauensschülerbad und auch sonst hatte Ruby niemanden sehen wollen und sich versucht, so unsichtbar wie möglich zu machen. Die Rain kräuselte die Stirn während sie zurückdachte und das Jahr vor ihrem geistigen Auge Revue passieren ließ und in ihren Augen konnte man sehen, dass sie noch einmal den Schmerz durchlebte, der für sie so alltäglich geworden war. Aber das wollte sie nicht mehr.

Rubina blickte fest in Buchanans Augen. "Ich will das nie wieder. Ich will nie wieder so sein."
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