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Dancing in the dark
You sit around getting older
there's a joke here somewhere and it's on me
I'll shake this world off my shoulders
come on baby the laughs on me

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MADLENE & RICHARD
19.04.1943 - EVENING
HOGWARTS - FORREST






Wenn es ihr schon immer schwer gefallen war den Sinn von Regeln und Gesetzen zu durchblicken, so war es ihr in diesem Moment unmöglich. Seit sie ein Teil von Hogwarts war hatte man ihr gesagt, dass der verbotene Wald ein tabu Thema war und man ihn niemals betreten sollte. Deswegen hieß er wohl auch der verbotene Wald. Das leuchtete ein und verdammt noch eins das hatte sie auch so verstanden. Doch der werte Hausmeister hatten jenen klaren Gedanken genommen und kaputt getrampelt. Pringle hatte ihr eine Liste zukommen lassen mit Dingen die er aus dem Wald brauchen würde. Einhornhaare, die Stachel eines Knarls und natürlich ein wenig Baumharz. Von Slughorn hatte sie sich die passenden Gefäße mitgeben lassen und trug ebenso einen kleinen Holzkäfig für den Knarl dabei. Denn diesen würde sie eindeutig behalten, pflegen und zähmen.
Allerdings wäre all dieser Trubel nicht von Nöten gewesen wenn sie nicht ausgerechnet Richard Potter in die Arme gelaufen wäre. Generell hatte der 17. April es geschafft sich in ihrem Kopf beinahe unvergessen zu machen. Nicht nur, dass sie beschuldigt worden war zusammen mit Potter Schabernack auszuhecken, war sie auch noch zu dieser Straftat verdonnert worden, am Abend hatte sie ein Duell mit Ophelia geführt nur um dann des Nachts allein mit Tom Riddle im Vertrauensschülerbad zu seiner Freundin auserwählt zu werden. Der Tag hatte so einige Überraschungen mit sich geführt und die Hufflepuff hatte das Gefühl noch immer nicht alle davon verdaut zu haben. Wie sollte sie das jemals verarbeiten oder verkraften wenn sie nicht eine ruhige Minute bekam um all das zu überdenken?
Nun stand sie hier vor dem verbotenen Wald und wartete auf ausgerechnet den Gryffindor und dachte einen Moment darüber nach, warum sie nicht einfach in ihrem Bett liegen konnte. Dort hätte sie endlich einmal Zeit zum nachdenken gehabt, doch so wie es jetzt war, wäre es unmöglich einen klaren Kopf zu fassen.

Auch wenn es noch später Nachmittag war, schien im Wald bereits die Dunkelheit auf sie zu warten. Das enge Blätterdach verdeckte den Großteil des noch übrig gebliebenen Sonnenlichts. Unbehagen breitete sich in ihr aus und die Brünette wollte nun wirklich nicht den Wald betreten. Auch wenn die Laterne dort in ihrer Hand hing, fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken daran, dass die einzige Lichtquelle eine Kerze und zwei Zauberstäbe wären. Vorsichtig griff sie mit der freien Hand in ihre Tasche, tastete die zwei Phiolen ab und fischte nach der Flasche mit Milch. Sie empfand es als pures Glück, dass diese noch immer lauwarm war.
Leise Schritte wateten auf die Britin zu und sie hob ihren Blick, während sie zu dem älteren Herren an ihrer Seite blickte. ,,Wo ist der Andere?'', knurrte er in seiner besten Laune und einen Moment lang zweifelte Madlene daran, dass sie tatsächlich angesprochen war. Bis ihr klar wurde, dass sie alleine hier standen. Die Hand löste sich aus ihrer Tasche und sie richtete vorsichtig ihren Mantelkragen ehe sie sich dem Hausmeister zuwendete. ,,Mr. Potter sucht sicher noch nach einem eleganten Kleidungsstück und einem Strauß Blumen für unser gemeinsames Rendezvous'', scherzte sie und versuchte die Stimmung aufzulockern. Doch statt einem Ausdruck der Freude abzugeben, schnalzte der Ältere nur mit der Zunge, während sein Blick zu dem Wald glitt. ,,Rendezvous?'', wiederholte er ihre Worte und sie nickte bekräftigend. Wenn sie das hier vielleicht ins lächerliche zog oder es positiver sah, würde der Wald gleich fiel weniger Furcht einflößend werden. ,,Natürlich wir werden durchs Geäst tanzen und laut singend alle Kreaturen verscheuchen, anschließend ein nettes Essen veranstalten und all unsere tierischen Freunde zu einer entzückenden Waldhochzeit einladen'', grummelte sie und konnte nicht fassen, dass Pringle scheinbar jedes Wort auf die Goldwaage legte. Bald noch würde durch ihn das Gerücht umgehen, dass sie mit Potter verkehrte. Wahrscheinlich würde es niemanden mehr wundern, nachdem erst die Vermutung aufkam sie hätte etwas mit Alaire, Niall und dann Tom, wäre Richard wahrscheinlich nur ein weiterer Leckerbissen für all die Tratschtanten die sie verachtete.

Die Brünette seufzte und atmete erst auf als sie weitere Schritte vernahm und sich sicher war, dass Potter nun zu ihnen treten würde. Innerlich bedankte sie sich dafür, dass sie nicht länger allein mit dem Hausmeister war und konnte an dessen kehligen Lachen erkennen, dass es sich tatsächlich um den Gryffindor handeln musste. Erst als Pringle mit seinem Stock andeutete, dass sie tatsächlich vorangehen sollten, stockte ihr der Atem und ihre Beklemmung wurde größer. Denn an sich wollte sie noch immer nicht dort herein gehen und was hätte sie nun dafür gegeben Tom an ihrer Seite zu haben der ihre Hand hielt, oder Alaire oder Niall. Nur irgendjemanden der ihr nicht so fremd war wie der Dunkelhaarige der nun bei ihr war. Denn wenn sie diesen nun fragen würde ob er vielleicht ein wenig Humor versprühen könnte und ihre Hand hielt, würde sie sich albern vorkommen. Deswegen tat sie nichts als dort zu stehen und darauf zu warten, dass er zumindest vorgehen würde.
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Into the woods

Madlene Fitzh & Richard Potter
19. April 1943, abends| Verbotener Wald

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Die Enttäuschung über den missglückten Streich hatte bis heute vorgehalten. Zwar sah man es Richard nicht an, aber es wurmte ihn, dass Pringle ihn erwischt hatte, nur weil er in einen kurzen Dialog verwickelt wurde. Er gab der Hufflepuff nicht die Schuld daran, es war schließlich seine eigene Dummheit gewesen, dass er nicht genug aufgepasst hatte, aber es war dennoch ärgerlich. Es war definitiv nicht seine beste Idee gewesen, aber sie hatte ziemlich viel Vorbereitung benötigt. Pringle abzulenken, damit er seinem Büro fern blieb, war schon nicht einfach, aber dann auch noch die ganzen Toilettenpapierrollen unbemerkt in sein Büro zu schmuggeln war eine Meisterleistung. Nur zu dumm, dass er ihn erwischt hatte, bevor er damit fertig war. Nicht mal seinen entsetzten Blick hatte er genießen können.
Beim Abendessen hatte Richard für ein bisschen Aufmunterung gesorgt in dem er alte Gewohnheiten von zu Hause wieder aufgenommen hatten. Die Bohnen auf seinem Teller wollten dringend entsorgt werden, allerdings nicht auf die herkömmliche Weise. Mit der Gabel separierte er ein paar der Bohnen und zog dann unauffällig seinen Zauberstab aus der Innentasche seines Umhangs. Ein unausgesprochener Zauberspruch, eine filigrane Bewegung, dann hob eine der Bohnen vom Tellerrand hab. Richard lenkte die kleine Bohne unbemerkt über die Köpfe der Schüler hinweg und schwenkte den Stab dann in Richtung Slytherintisch. Ungesehen vollbrachte sie einen Slalom an Trinkbechern, Schülerköpfen und gestikulierenden Händen. Sie wanderte die Reihe entlang und landete dann mit einem kaum hörbaren Plopp im Kürbissaft eines Slytherins, den er schon vom Gryffindortisch aus, Anekdoten über seine überragende Familie halten hören konnte. Weder er noch seine Sitznachbarn schienen dies zu bemerken, deshalb machte  Richard vergnügt weiter, bis jede seiner Bohnen einen Platz in dem Trinkbecher des Slyhterins gefunden hatte. Als dieser dann den letzten Rest seines Bechers leeren wollte, wurde sein Gesicht von einer Armee weißer Bohnen überrollte. Prustend und fluchend sprang der Sechstklässler auf und brüllte über den ganzen Tisch hinweg auf der Suche nach dem Übeltäter. Richard drehte sich grinsend wieder seinem Essen zu, verschlang die Bratwurst und machte sich dann unauffällig aus dem Staub, bevor ihn jemand verdächtigen konnte. Hinter ihm gerieten gleich mehrere Slytherins in einen Streit und unterhielten den Rest der anwesenden Schüler.
Mit den Händen in den Hosentaschen ließ er die Große Halle hinter sich und lief über die Schlossgründe auf den Verbotenen Wald zu. Schon aus der Ferne konnte er den riesigen Wald sehen, der sich zu den Abendstunden wie eine schier unendliche, schwarze Decke am Fuße des Schlossgeländes auftat. Es war nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal, dass Richard zur Strafarbeit in den Wald musste. Allerdings war es das erste Mal, dass jemand mit ihm gehen musste, der eigentlich nichts mit dem Schabernack den er trieb zu tun hatte. Miss Fitz war lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und als Pringle ihn erwischt hatte, glaubte er, sie habe ihm geholfen. In bester Manier hatte Richard versucht den alten Hausmeister davon zu überzeugen, dass sie nichts getan hatte, hatte ihn sogar aus großen, traurigen Augen angestarrt. Allerdings ließ der Alte sich nicht überzeugen und hätte ihm beinah seinen Stock gegen den Schädel gehauen, wäre er nicht ausgewichen.
Er würde sich heute noch einmal aufrichtig bei seiner Mitschülerin entschuldigen müssen, denn sie war sicher nicht gerade angetan davon, nun in den Wald geschickt zu werden. Besonders nicht zu dieser Uhrzeit, denn es würde schon jetzt dunkel im Verbotenen Wald sein und bei Nacht sah man dort nicht einmal mehr die Hand vor Augen.
Als er näher kam konnte der Gryffindor gerade noch das Gespräch zwischen dem Hausmeister und der Hufflepuff hören. Ein amüsiertes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Diese Vorlage musste er einfach nutzen, deshalb zückte er seinen Zauberstab und beschwor aus dem Nichts zwei Sträuße mit Blumen herauf. Dann trat er an sie heran, rückte noch schnell seine rot-goldene Krawatte zurecht und wuselte sich in einer lässigen Bewegung durch das dunkle Haar.
„Entschuldigt aber ich konnte mich einfach nicht für die passenden Blumen entscheiden“, seufzte er und überreichte Madlene feierlich den Strauß bunter Chrysanthemen. Dann setzte er ein reizendes Lächeln auf. „Du siehst hinreißend aus, Darling.“
Richard tat so, als würde er Pringle einen Moment völlig vergessen und hatte nur Augen für seine Begleitung, sah allerdings wieder weg, bevor sein Blick unangenehm werden konnte. Nun blickte er wieder Pringle entgegen und wirkte so, als wäre er überrascht, denn Hausmeister noch immer hier vorzufinden.
„Sie natürlich auch Mr. Pringle“, flötete er höflich und reichte ihm schließlich den zweiten Blumenstrauß aus Disteln. „An Sie habe ich ebenfalls gedacht. Ich habe gehört Disteln stehen für anmutige und schlichte Schönheit. Äußerst passend, wie ich finde, denn hinter Ihrer rauen Schale steckt sicher ein wunderbares Wesen.“ Er schenkte dem Hausmeister sein charmantestes Lächeln und bot Madlene dann seinen Arm an. „Wollen wir, meine Liebe?“
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Innerlich hatte die Hufflepuff wohl gehofft, dass Richard erst viel später kommen würde und der Hausmeister die Aktion abbrechen müsste. Oder besser noch, dass er gar nicht kam und sie deswegen eine andere Aufgabe erledigen müsste. Doch das er kam und dann auch noch ihre Worte vernahm, setzte sowohl ihrer Hoffnung einen Strich durch die Rechnung, als auch ihrer Fassung die sie nur schwerlich behalten konnte. Der Gryffindor trat von hinten zu ihnen heran und schon seine Schritte waren beinahe verräterisch gewesen.
Die dunklen Wolken die schon seit geraumer Zeit die angenehme Sonne verdeckten, ließen die junge Frau bereits schlimmes ahnen, doch sie wollte heute nicht den Teufel an die Wand malen. Wie groß wäre die Chance, dass sie durch den Wald streifen würden, Nachts und ausgerechnet an diesem Abend es regnen würde? Die Wahrscheinlichkeit war mit Sicherheit sehr gering und so klammerte sie sich an ihren Optimismus.

Als Richard schließlich neben ihr auftauchte, wäre ihr wohl beinahe jegliche Kontrolle über ihr Gesicht verloren gegangen. Ihr Mund wollte ins bodenlose stürzen und Madlene musste sich anstrengen dem nicht Folge zu leisten und die Lippen nur zu einem zierlichen Lächeln zu verziehen. Wobei sie bei dem Anblick des bunten Straußes wahrlich keine Schwierigkeiten hatte das Lächeln auf den Lippen zu bewahren. Sie konnte sich nicht daran erinnern jemals einen so prächtigen Strauß gesehen zu haben oder damit beschenkt worden zu sein. Auch wenn ein kleiner Teil in ihr hinter alle dem nur eine schreckliche Schikane Seiten des Anderen vermutete, freute sie sich über die Chrysanthemen und wollte gar nichts schlechtes mehr denken. Schließlich war sie viel zu lange gutmütig gewesen um nun hinter einer solchen Aktion böses Spiel zu vermuten. Auf sein Kompliment hin, fühlte sie wie ihre Wangen sich leicht rötlich färbten und sie Selbst beinahe von einer Fuhre Wärme überrollt wurde. Dringend wollte die Hufflepuff etwas antworten, etwas ebenso charmantes aber allein weil er so auf ihren Scherz einging, schien sie viel zu übermannt um überhaupt etwas zu sagen. Da hatte sie Pringle schon vollkommen ausgeblendet.
Sichtlich amüsiert erwiderte sie den Blick des Anderen, ehe er hinüber zu dem Hausmeister sah der den Strauß Disteln eher überfordert in seine Hände schloss, ehe dieser zu Boden fiel und der Ältere lieblos drauf trat. Pikiert zog die Britin die Brauen zusammen und gab ein tadelndes:,,Tztztz’’, von sich.
,,Es wird Zeit’’, knurrte er und schien sichtlich gereizt über diese Spielchen. Einen Moment lang noch haderte sie mit sich, zog eine der roten Blumen hinaus und kürzte mi ihrem Fingernagel den Stiel, ehe sie ihn sich ins Haar steckte und die Blume nett platzierte. Den restlichen Strauß drückte sie dem Hausmeister in die Hand und schenkte ihm ein Lächeln, was nur mit einem Grummeln erwidert wurde.

Der Blick der Brünette glitt zwischen den beiden Herren hin und her, ehe sie bei Richards Arm stehen blieb. Wollte sie? Nein. Aber sie mussten früher oder später hineingehen, ehe man sie noch hinein schubsen würde. Ein wenig zögernd musterte sie ihren Begleiter. ,,Nichts lieber als das’’, flüsterte sie und sprach sich innerlich bereits selbst Mut zu.  Konnte er etwa nun auch noch Gedanken lesen. Kurz atmete sie tief durch, ehe sie sich bei ihm unterhakte und mit ihm zusammen Richtung Wald schritt.
Ihr Blick glitt hin und her, sah zu dem dunklen Geäst und als sie Pringle schließlich hinter sich ließen, glaubte sie für einen Moment, dass der Wald sich hinter ihnen wie eine Tür schloss und sie einkesselte. Ihre Begeisterung schwank immer weiter und vorsichtig löste sie sich aus Richards Arm, um mit ihrer Hand ihren Zauberstab zu ergreifen. Kurz blieb sie stehen, öffnete die Laterne und betrachtete die Kerze misstrauisch. Eine schwungvolle Bewegung ihres Zauberstabes später und die Kerze loderte. Die Farben die sie zurück auf ihre Umgebung warf, waren nicht weniger beunruhigend, schafften es allerdings dafür zu sorgen, dass ihr das Herz nicht weiter in die Hose rutschte. Licht würde alles besser machen, oder? Nachdenklich sah sie sich um, vernahm die leisen Pfiffe des Windes und dann ein eher undefinierbares Geräusch, ehe sie ein kleiner Tropfen auf der Nasenspitze traf. Zum Teufel mit ihrem Optimismus. ,,Ich habe ei-’’, setzte sie an, ehe schon leise plätschernd weitere Tropfen auf ihr Haupt fielen, die nur geringfügig vom Blätterdach fern gehalten wurden. Die Information, dass es begann zu regnen würde er nun sicherlich nicht mehr brauchen, sondern konnte es selber ganz gut bemerken. ,,Regen steht dir'', irgendwie empfand sie es schon beinahe als ihre Pflicht ihm ein Kompliment zurückzugeben und wenn man eines nicht leugnen konnte, dann wohl das Potter in jeder Situation noch irgendwie adrett aussah.
Unweigerlich rückte sie ein Stück näher zu ihrem Begleiter. ,,In deiner Nähe scheint man vom Glück verfolgt zu werden’’, murmelte sie neckend und schaute kurz einen Moment lang in sein Gesicht. Räuspernd nahm sie den Blick wieder von ihm und schaute auf den Boden zu ihren Füßen. ,,Nun, in welche Richtung sollen wir gehen?’’, fragte sie unentschlossen, steckte den Zauberstab wieder weg und hielt noch immer die kleine Laterne aufrecht.
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Like Hansel and Gretel

Madlene Fitzh & Richard Potter
19. April 1943, abends| Verbotener Wald

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Im Gegensatz zu seiner hübschen Begleiterin schien Pringle nicht gerade von seinem Geschenk angetan zu sein. Denn kaum hatte er den Strauß Disteln entgegen genommen, landete dieser auch schon auf dem Boden und wurde unter seinem großen Fuß zertreten. Richard zog die Unterlippe ein wenig vor und sah blinzelt zu den zertrampelten, lila Blüten hinunter. Ein gekränktes Seufzen entfuhr ihm.
„Wenn sie Blumen nicht mögen, Mr. Pringle, hätten Sie das vorher sagen sollen. Ich hätte Ihnen bestimmt auch einen guten Wein mitbringen können“, sagte er leise und sah wieder zu dem zerstörten Strauß hinunter. Mit einem kleinen Schwenker seines Zauberstabs, richteten die Disteln sicher wieder auf, schlugen Wurzeln und verankerten sich in der Erde. Sie reckten ihre Köpfe Richtung Himmel. Nun sahen sie sogar noch prächtiger aus als zuvor. „Wenn Sie es sich allerdings anders überlegen sollten, Sie finden sie hier.“
Er beobachtete Madlene dabei, wie sie die leuchtendste der Chrysanthemen auswählte und sie sich hinter das Ohr steckte. Ein amüsiertes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als sie den Strauß an Pringle weiterreichte und ihn damit stehen ließ. Ein wenig zögerlich harkte sie sich bei ihm ein. Richard konnte es ihr nicht verdenken. Als er zu seinem ersten Besuch in den Verbotenen Wald aufbrechen musste, war er zwar völlig aus dem Häuschen vor Neugierde, aber sie schien nicht seine stark ausgeprägte Abenteuerlust zu teilen. Er tätschelte ihr aufmunternd das Händchen und strich dann, um ihr kleines Spiel vor Pringle zu beenden, eine Strähne, die die Blume gelöst hatte, hinter das Ohr. Er winkte dem Hausmeister zum Abschied und setzte sich dann langsam in Bewegung.
Sie hatten kaum zwei Schritte hinter sich gebracht, da schien der düstere Wald sie bereits zu verschlucken. Es war sogar noch dunkler, als Richard erwartet hatte, aber das mochte wohl an dem wolkenverhangenen Himmel liegen. Das konnte heute ja noch feuchtfröhlich werden.
Madlene löste sich von ihm und entzündete die Laterne. Es war zwar nur eine kleine Kerze, aber sie spendete zumindest ausreichend Licht. Noch bevor seine Begleiterin zu reden ansetzte legte der Gryffindor den Kopf in den Nacken und blickte zu den Baumwipfeln hinauf. Im Wald herrschte eine so leere Stille, das es unmöglich war die leisen Regentropfen zu überhören. Ein großer Tropfen flog ihm direkt ins Auge. Richard blieb stehen, verzog das Gesicht, blinzelte mehrmals und rieb sich mit dem Handrücken über das Auge. Es dauerte nicht lange bis sich eine beachtliche Menge Regen durch das Blätterdach kämpfte und auf die beiden Schüler hinab prasselte. Sein zotteliges Haar hing ihm bald in Strähnen im Gesicht. Auf ihr Kompliment hin schenkte der Potter ihr ein strahlendes Lächeln und schüttelte sich das nasse Haar aus. „Danke, Miss Fitz, dieses Kompliment gebe ich gerne zurück“, sagte er und sah in ihre großen, braunen Augen. „Allerdings kann es bei diesem Wetter im Wald sehr kalt werden.“
Noch während er es aussprach löste Richard seinen Schulumhang und streifte sich ihn von den Schultern. Er warf ihn der Hufflepuff über, zupfte ihn ein wenig zurecht und zog die Kapuze sorgfältig über ihr Haupt. Der Umhang war ihr zwar zu groß und die Dunkelhaarige ging in dem schwarzen Stoff ein wenig verloren, aber Hauptsache es war warm. Und da war ein zu großer Umhang alle male besser als ein zu kleiner. Der Gryffindor gluckste leise über den Anblick und nahm ihr dann geschickt die Laterne aus der Hand. „Das sagen viele“, sagte er leichthin und schmunzelte. „Aber viele vergessen dabei, wie viel Spaß sie eigentlich mit mir haben.“
Er streckte den Arm aus, um mit der Laterne die Umgebung ein wenig besser auszuleuchten. Es war eine Weile her seit seinem letzten Besuch, aber er hatte schnell die Orientierung zurück. Er nickte nach links und bedeutete ihr, ihm zu folgen. „Von hier aus sollte man besser niemals den rechten Pfad nehmen. Nach etwa einer Meile kommt eine Lichtung und die Zentauren … sagen wir einfach, dass sie es nicht besonders lustig finden, wenn man der Lichtung zu Nahe kommt.“ Richard verstand sich eigentlich ganz gut mit den Pferdemenschen, wenn man das so überhaupt ausdrücken konnte. Das hatte sie allerdings nicht davon abgehalten, ihn einmal durch den Wald zu treiben, als er einen Fuß auf diese Lichtung gesetzt und dabei versehentlich eine Versammlung gestört hatte.
Er lief voraus, achtete aber darauf, dass er nicht zu schnell lief und Madlene dabei zurück blieb. Wenn man sich hier einmal aus den Augen verlor, war es schwer sich wieder zu finden. Er kannte sich hier zwar ganz gut aus, aber sie würde sich wohl innerhalb von Sekunden verlaufen. Sie folgten einem schmalen Pfad, der sich zwischen einer Reihe alter, hoher Bäume vorbei schlängelte. Hin und wieder blieb Richard stehen, spähte in das Gehölz und setzte sich dann wieder in Bewegung.
„Was steht noch gleich auf unserer Besorgungsliste?“, fragte er irgendwann und schüttelte sich noch einmal das nasse Haar aus. Mittlerweile war der Regen stärker geworden und sein Pullover durchweichte allmählich.
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MADLENE & RICHARD
19.04.1943 - EVENING
HOGWARTS - FORREST







Während sie mit Potter in den Wald trat, gingen ihr außerordentlich wenig Gedanken durch den Kopf. Wo sie doch normalerweise die schreckliche Angewohnheit hatte jeden Gedanken mehrmals zu überarbeiten und jede Szenerie zu überdenken, war da in diesem Moment fast nichts. Andererseits konnte das auch durchaus mit der aufkommenden Müdigkeit zusammen hängen.
Erst als sie im Wald stand, nahm sie Abstand von Richard und auch von der Scharade die sie dort gespielt hatten. Die Laterne vorsichtig anzündend, betrachtete sie das fahle Licht was diese warf und vergaß dabei schon beinahe den Regen. Schließlich war das nicht das erste Mal, dass sie ein bisschen nass wurde und wenn sie ehrlich war, überraschte es sie gar als der Gryffindor ihr den Umhang umlegte. Ein wenig irritiert blinzelte Madlene ihm entgegen und zwang sich dann zu einem Lächeln. ,, Richard wenn du mich Ms. Fitz nennst verrate ich Slughorn, dass du daran die Schuld trägst, dass seine geliebte Ms. Fitz einen Schnupfen ertragen muss'', noch immer wusste die Brünette nicht was sie damit anfangen sollte, dass Professor Slughorn einen solchen Narren an ihr gefasst hatte. Denn gerade bei so manchem Treffen des Clubs, war es eben dadurch unangenehm geworden und hatte sich als durchaus schlecht erwiesen. Allein weil er ein solches Interesse an ihr hegte, stand ständig wieder die Frage nach ihrem Schicksal auf dem Plan und so hatte die junge Frau mehr oder minder gar keine Wahl, als über ein Thema nachzudenken was sie verabscheute. Wenn es nach dem Professor ginge würde er die Hufflepuff wohl lieber als klein Kriminelle sehen anstelle des traditionellen Hausfrauen Bildes. Nicht das die Britin jemals vorgehabt hatte eines Tages das Mütterchen zu spielen, zu viele Träume und Hoffnungen waren an der Ehe ihrer Eltern vergangen und auch wenn ihre Elter exakt das für sie wollten, könnte sie ihnen diesen Wunsch niemals erfüllen.
Dennoch würde sie Slughorn mit einem solchen Satz konfrontieren, würde er Potter wohl persönlich zum Pfleger der jungen Frau erklären, auch wenn sie es noch so wenig wollen würde und am Ende wäre sie gar die, die neue Zaubertränke probieren sollte um zu sehen ob man die Anzeichen einer Krankheit damit nicht verscheuchen könnte. Versuchskaninchen für einen Löwen und den Zaubertränke Professor? Allein bei dem Gedanken musste sie Schmunzeln und verwarf sofort diese Option, hoffte aber trotzdem, dass ihr Gegenüber nun zum viel einfacheren Madlene greifen würde.
Die Kapuze nahm ihr einen Moment die Sicht, so begann sie vorsichtig daran herum zu ziehen, damit sie weiterhin etwas sehen würde und dennoch ihr Haar verdeckt werden würde. Kurz schenkte sie dem Löwen ein Lächeln, ehe sie sich wieder auf die Kapuze konzentrierte. ,,Ich habe mich noch nie gryffindorischer und potterischer gefühlt'', neckte sie ihn hinsichtlich seines Glucksen und kicherte kurz. Nur allzu gern überließ sie ihm nebenbei die Laterne. ,,Aber Spaß? Nun darüber muss ich nochmal nachdenken, ob ich Spaß so definiere'', dabei griff sie erneut in ihre Tasche und suchte nach dem Fläschchen Milch was sie dort gebunkert hatte. Am einfachsten würde es wohl werden, wenn sie mit dem Knarl anfangen würden, zumindest glaubte sie das.

,,Meine letzte Begegnung mit Zentauren war äußerst interessant'', flüsterte sie, dabei mehr an sich selbst gerichtet und schaute zu der linken Fährte. Allerdings konnte sie es sich nicht im entferntesten vorstellen, dass diese vergnügt sein würden wenn zwei Schüler über ihre Wege liefen und in ihrem Revier lungerten. Allein deswegen hielt sie es für eine hervorragende Idee den rechten Pfad zu wählen.
Während Richard voran ging, folgte Lene ihm, den Blick dabei immer wieder auf den Boden gerichtet. Schließlich wollte sie nichts übersehen und außerdem wollte sie auf kein Tierchen treten. So trapste sie vorsichtig über den Blätterboden, während der Regen noch immer auf sie Beide tropfte. ,,Baumharz, 3 Einhornhaare und den Stachel eines Knarls, allerdings würde ich den Knarl gerne im ganzen Stück mit uns nehmen. Wenn wir ihm die Stacheln nehmen, passiert es oft, dass sie von Anderen Knarls angegriffen werden und als schwach betrachtet werden'', zählte sie auf nahm dabei das Milchfläschchen in die Hand, ebenso wie ihren Zauberstab in die Andere.
,,Richard, warte ich habe eine Idee'', flüsterte sie und blieb mitten im Wald stehen. Dabei richtete sie ihren Zauberstab erst auf ihren Begleiter und seine Kleidung. ,,Impervius'', flüsterte sie und sah zu wie kurze Funken aus ihrem Zauberstab glühten, ehe der Regen an Potter Kleidung einfach abperlte. ,,Das hätte mir früher einfallen müssen'', tadelte sie sich selbst und wendete den wasserabweisenden Zauber schließlich auch bei sich selbst und dem geliehenen Umgang ein. Das hätte ihr wirklich früher einfallen müssen. Dennoch war sie froh darüber, dass es ihr überhaupt aufgefallen war und die Tropfen nun einfach an ihnen abperlten, ohne die Kleidung noch nasser zu machen.
Kurz darauf stellte sie sich neben ihn und richtete den Zauberstab auf sie Beide, ehe schon heiße Luft und Wärme aus diesem heraus drang und begann die Kleidungsstücke trocken zu pusten.
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Sorry ... is that the right word?

Madlene Fitz & Richard Potter
19. April 1943, abends| Verbotener Wald

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Richard hob überrascht die Brauen über Madlenes Drohung. Ehrlich gesagt hatte er nicht erwartet, dass die Hufflepuff diese Karte ausspielen würde. Er wusste von der Vernarrtheit des Zaubertrankprofessors, was dieses Mädchen anging, schließlich war das bei den Treffen des Slugclubs kaum zu übersehen. Und er würde sich vermutlich in Morganas Küche begeben, wenn Madlene Fitz bei dem nächsten Treffen fehlte, weil sie mit einer Erkältung kämpfte. Allerdings brachte diese Drohung auch ein paar Vorzüge mit sich.
Richards Mundwinkel zuckte amüsiert in die Höhe, als er den Kopf schräg legte und auf die junge Dame hinunter sah. „Nur zu, Miss Fitz. Vielleicht werde ich dann endlich aus dem Club verband. Ich befürchte, Slughorn wird mich ansonsten niemals aus seiner Sammlung schmeißen, egal wie sehr ich das Schloss auf den Kopf stelle.“ Seine Streiche scheinen den Professor nur zu belustigen, denn jedes Mal, wenn irgendetwas verrücktes im Schloss vorgefallen war – auch wenn Richard zur Abwechslung wirklich nichts damit zu tun hatte – gibt er einen Kommentar dazu ab und zwinkert ihm verschwörerisch zu, ganz so als wären sie Kumpanen bei einem Banküberfall gewesen. Vermutlich würde Slughorn das Interesse ganz schnell an ihm verlieren, wenn er einfach mit dem Schabernack aufhören würde, aber daran konnte Richard im Traum nicht denken. Dafür liebte er diese Leidenschaft einfach viel zu sehr und nicht einmal um sich aus den Fängen des Professors zu befreien, würde er diese aufgeben. So groß war seine Abneigung gegenüber dieser Abende dann doch noch nicht. Ihre Drohung würde das jedoch eindeutig erleichtern. Allerdings würde das seiner Zaubertranknote sicher nicht gut tun, wenn er Slughorns Zorn auf sich zog. Und das würde zusätzlich den Zorn seines Vaters auf sich ziehen, der mit seinen eher durchschnittlichen Noten ohnehin schon nicht zufrieden ist. Dabei lag das nicht mal daran, dass Richard kein Talent für die Zauberei hatte, im Gegenteil. In der angewandten Magie war er sogar besser als die meisten seiner Klassenkameraden. Es lag mehr an der Theorie, die er als schrecklich langweilig empfand. Aber er schweifte ab.
Er grinste ihr entgegen. „Ein ganz neues Lebensgefühl, nicht wahr? Es sollte viel mehr gryffindorische Potters geben. Dann ist die Welt gleich viel fröhlicher.“ Die Leute wären definitiv lockerer, hätten den Stock im Arsch nicht mehr ganz so tief sitzen, dass er am Hirn kratzt und man könnte einige interessantere Unterhaltungen führen. Ja, Richard könnte Gefallen daran haben sich mit sich selbst zu unterhalten.
Der Gryffindor leuchtete den schmalen Pfad aus und stieg über eine große, knochige Wurzel, die ihren Weg kreuzte. Er reichte seiner Klassenkameradin die Hand, um ihr herüber zu helfen. „Natürlich macht das Spaß“, meinte er ironisch und hielt die Laterne in die Höhe, um die Baumkronen auszuleuchten. „Nachts im Wald, im Mondlicht … gut das Mondlicht müssen wir uns heute dazu denken, aber wer weiß, vielleicht begegnen wir einer bisher unentdeckten Drachenart. Ist doch aufregend.“ Richard konnte sich selbst spaßigeres Vorstellen, aber er versuchte das Positive an der Situation zu sehen. Er saß nun nicht Däumchen drehend im Gemeinschaftsraum, während er über seine Hausaufgaben büffelte und sich zu Tode langweilte, sondern durfte durch den Verbotenen Wald streifen, ganz ohne dabei eine Schulregel zu verletzen. Zwar hatte es einen gewissen Reiz, dabei gegen die Regeln zu verstoßen, aber es war zu Abwechslung mal ganz entspannend hier zu sein, ohne befürchten zu müssen, in Pringles kleiner Folterkammer zu landen, wenn er ihn erwischte.

„Du bist den Zentauren schon mal begegnet?“, fragte Richard sie ehrlich überrascht.  Von Madlene hatte er nicht gerade erwartet, dass sie den Verbotenen Wald, außer zu Unterrichtszwecken schon mal betreten hatte. Und Zentauren waren bekannt dafür, nicht gerade die geselligsten zu sein und anderen nur mit Feindseligkeit gegenüber zu treten.
Madlene zählte ihre Besorgungsliste auf und Richard beleuchtete mit der Laterne das Milchfläschchen, welches sie hervor geholt hatte. Er hob eine Braue. „Willst du, dass der Knarl deinen Garten verwüstet?“ Ein Knarl hatte bereits vor Jahren Adelaides Kräutergarten auseinander genommen und natürlich hat seine Großmutter ihn im Verdacht gehabt. Dabei war nicht mal er derjenige gewesen, der dem Knarl etwas zu fressen herausgestellt hatte, sondern Charlus. Die Strafe traf trotzdem Richard und er konnte eine Woche lang nicht mehr sitzen. „Und wo willst du ihn dann verstecken? In deinem Bett?“, ein schelmisches Grinsen stahl sich dabei auf sein Gesicht.

Mittlerweile waren sie ein beachtliches Stück in den Wald vorgedrungen. Es herrschte eine drückende Stille, die das Geräusch ihrer Schritte verschlang. Nur das gedämpfte tropfen des Regens war zu vernehmen. Es klang entfernt, als wären es nur vereinzelte Regentropfen, aber das täuschte. Es war ein starker Schauer, der durch das dunkle Blätterdach des Waldes nur minimal gemindert wurde. Man sollte meinen, durch die dichten Bäume sollte man davor geschützt sein, aber das Wasser fand seinen Weg. Der Regen lief Richard über das Gesicht und allmählich hatte er einen Weg durch seinen Pullover und das Hemd darunter gefunden. Der Stoff klebte bereits an seinen Schultern. Es war jedoch nicht seine erste Tour durch den kalten Regen und gewiss auch nicht seine Letzte. Er war es also gewohnt. Mit dem Handrücken wischte er sich über die Augen und betrachtete nachdenklich die Weggabelung, die sie erreicht hatten. Die eine führte geradeaus, tiefer in den Wald hinein und die andere nach links. Diese machte aber schon nach wenigen Metern einen Schlenker nach rechts. Er konnte also nicht genau sagen, wohin der Pfad führte. Richard erinnerte sich jedoch, dass einer dieser Pfade nach einem kleinen Fußmarsch bei einem Weiher endete. Sicher nicht die schlechteste Adresse, um auf Einhornhaare oder Knarle zu treffen, diese Tiere mussten schließlich trinken.
Madlene riss ihn aus seinen Gedanken. Blinzelnd hob er den Kopf, wandte sich um und blickte perplex auf die Zauberstabspitze, die sie auf ihn gerichtet hatte. Nur selten geschah etwas Gutes, wenn jemand seinen Zauberstab auf ihn richtete, deshalb war es schon aus reiner Gewohnheit ein Reflex, die Hand an seinen eigenen Zauberstab zu legen. Allerdings war Madlene schneller und so stellte Richard mit einem eher dümmlichen Gesichtsausdruck fest, dass sie gerade seine Kleidung imprägniert hatte. Sofort nahm er die Hand von seinem Zauberstab und wuselte sich durch das nasse Haar, in der Hoffnung, sie hatte den Drang nach Selbstschutz nicht bemerkt.
„Danke“, murmelte er und merkte im nächsten Moment, wie wohlige Wärme durch seine Kleidung sickerte und die Feuchtigkeit vertrieb. Dann lächelte er wieder. „Immerhin ist es einem von uns eingefallen.“
Seine Augen lagen auf der Chrysantheme, die unter der großen Kapuze hervorblitzte. Die hellen Farben schienen leicht zu leuchten und vertrieben die Schatten unter der Kapuze, die für Madlene viel zu groß war. Richard hatte sich mit dem Zauber wieder einmal selbst übertroffen, musste er gestehen. Und so würde er Madlene viel schneller wiederfinden, sollte er sie im Wald verlieren, stellte er amüsiert fest. Dann fiel ihm allerdings wieder ein, dass noch eine offene Entschuldigung im Raum stand. Ein wenig verlegen kratzte der Gryffindor sich nun den Hinterkopf. Er war nicht besonders gut darin, sich zu entschuldigen. Für gewöhnlich kam er nie in solche Situationen oder wurde lediglich zu Strafarbeiten verurteilt.
„Ähem ...“, räusperte er sich nun leise und suchte nach den richtigen Worten. „Ich wollte mich übrigens noch bei dir entschuldigen, weil ich dich in diese Situation gebracht habe. Du hast sicher besseres vor, als mit mir im Wald nach magischen Geschöpfen zu jagen.“ Er hatte keine Ahnung, womit Mädchen so ihre Abende vertrieben, aber durch den Verbotenen Wald zu flanieren, stand sicher ganz weit unten auf der Liste. „Also … es tut mir leid.“ Man sah dem Gryffindor an, dass es was ganz Neues für ihn war diese Worte auszusprechen. Potter in Kombination mit einer Entschuldigung erlebte man wohl ziemlich selten. Er hoffte nur, dass gerade keiner ein Foto von ihm gemacht hatte. Das würde seinem Ruf nicht gerade gut tun.
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MADLENE & RICHARD
19.04.1943 - EVENING
HOGWARTS - FORREST







Selten mochte man wohl diesen Ausdruck auf der Mimik der jungen Frau gesehen haben. Doch tatsächlich. Pikiert und zugleich schockiert, schürzte sie die Lippen. Die Brünette zog die Brauen verwirrt zusammen und kleine Fältchen bildeten sich vor Nachdenklichkeit auf ihrem Gesicht. Alles in allem schien dieser jedoch eher mit der Nachdenklichkeit eines Kindes mitziehen zu können. Sah sie alles in allem doch aus, als hätte sie auf eine saure Zitrone gebissen, als Richard eben jene Worte aussprach, die nichts weiter als pures Unverständnis bei ihr wachriefen. Es waren allerdings nicht nur seine Worte, die auf Unverständnis trafen. Nein, es war auch dieses lächerlich höfliche Miss. Fitz, dass sie an den Rand ihres guten Willens brachten. Die geschürzten Lippen verzogen sich schon nach einiger Zeit zu einer dünnen Linie. Das Gewicht verlagerte sie von einem Fuß auf den Anderen, doch dann konnte sie es nicht länger zurückhalten. Jegliche Anstrengung fiel aus ihrem Gesicht, hinterließ eine Spur von Überraschung und vor allem schien sich in ihrer Miene ein riesiges Fragezeichen widerzuspiegeln. ,,Wie kannst du das sagen?’’, die pure Fassungslosigkeit prangerte in ihrer Stimme. Madlene hatte nie verstanden, was der Zaubertrankprofessor an ihr gefunden hatte; doch den Narren den er an ihr gefressen hatte, schien nicht auf Einseitigkeit zu beruhen, so war er nämlich auch für die Schülerin selbst, ein sie stützender Halt geworden. Wie also sollte sie verstehen, dass ihr Gegenüber gerne aus dem Club wollte, der für sie eine riesige Ehrung darstellte. ,,Es ist für jedes Mitglied eine Ehre vom Professor höchstpersönlich eingeladen zu werden’’. Lene musste gestehen, dass sie in diesem Moment wie der Professor selbst klang, als hätte sie ihm die Worte aus dem Mund genommen und nachgeplappert wie sonst nur die besonders eifrigen Schüler.
,,Fröhlicher mit Sicherheit. Aber auch eintönig. Würde jeder Gryffindor dir die Möglichkeit für einen Streich nehmen, würde dir bald die Freude daran vergehen’’, murmelte sie nachdenklich. Ganz bestimmt auch gefährlich, aber das würde sie Potter nun nicht auf die Nase binden, dass sie seinesgleichen auch für wahnsinnig gefährlich hielt. Natürlich gab es einen Teil in ihr, der sich danach sehnte etwas zu erleben und etwas zu entdecken, was vorher noch niemand sah. Allerdings würde sie das nur selten zugeben und wahrscheinlich würde sie auf ewig sich mehr fürchten als das sie etwas tun würde. Vor allem in Hogwarts würde sie sich hüten etwas aufregendes zu tun, denn zumeist waren diese Dinge mit Regelverstößen verbunden. Danach lohnte es sich wirklich nicht zu streben, nicht für Jemanden wie sie. Vor ihr hatte es noch nie eine Fitz in Hogwarts gegeben, man sollte sie also nicht als Unruhestifterin in Erinnerung behalten.

Auf die Frage mit den Zentauren nickte sie nur einmal. So genau konnte sie sich gar nicht erinnern. War es in ihrem ersten oder zweiten Jahr gewesen? So glaubte sie an jenem Abend mit Slughorn selbst einen friedlichen Spaziergang zu machen. Ihrer kindlichen Naivität tat sie wie ihr geheißen und war fielst fasziniert gewesen um Widerworte einzulegen. Als der Professor ihr jedoch den Rücken zukehrte um ein paar Pflanzen abzuschneiden, billiger konnte man seine Zutaten schließlich nicht bekommen, standen bereits ein paar Zentauren vor ihr. Voller Aufregung hatte sie den menschenähnlichen Wesen entgegen geblickt. Man hatte ihr gar erlaubt ein paar Schritte mit ihnen zu gehen und ganz gleich wie einfältig ihre Fragen gewesen waren, man hatte ihr Gehör geschenkt. Letztlich hatte der Professor sie gebeten niemals über diesen Vorfall zu sprechen. Was würde der Schulleiter schon sagen, wenn er gewusst hätte, dass eine seiner Schülerin im verbotenen Wald gewesen war. Noch dazu hätten die Zentauren sie mit Leichtigkeit töten können; ein falsches Wort, ein falscher Blick und es wäre vorbei gewesen.
Kurz nachdem sie die Liste mit allerlei Besorgungen aufgezählt hatte, wandte sie den Blick zur Seite. Ihre Wangen leuchteten in leichter Röte und erst jetzt schien ihr bewusst zu werden, dass es nicht die geschickteste Idee war den Knarl einfach mit sich nehmen zu wollen. ,,Ich habe einen Karton in dem ich ihm das Leben schön machen werde. Mit Moos und frischer Erde ausgestattet, wird es ihm besser fallen als von Kameraden umgebracht zu werden. Allerdings, wenn er lieb ist, würde ich ihn auch zu mir ins Bett lassen, eifersüchtig?’’. Die Frage war von einem leisen Kichern begleitet worden und schon kurz darauf, hatte die Hexe sich daran gemacht ihrer beider Kleidung zu retten. Schließlich würde es ihnen beiden besser gehen, wenn sie nicht klitschnass waren. Zumindest empfand sie so. Denn auch wenn sie nun den Umhang des Löwen trug, so schützte auch dieser nur begrenzt vor dem Regen. Außerdem fiel die Kapuze ihr so tief ins Gesicht, dass sie so manches Mal nicht einmal den Weg vor ihren Füßen erkannte. Was wohl vor allem daran lag, dass sie ein Stück kleiner als ihr Mitschüler war. Kleiner und zierlicher.

Es geschah an sich selten, dass sie den Zauberstab vor Anderen erhob. Wahrscheinlich wunderte sie es deswegen auch kaum, dass der Größere seine Hand zum Zauberstab wandern ließ. Schließlich war es wohl der natürlichste Reflex der Welt und allein aus dem Wunsch heraus, dass Beste in jedem zu sehen, achtete sie nur geringfügig darauf. Am Ende würde es ihnen auch nicht von Nutzen sein, wenn sie ihn darauf ansprach. Woher sollte er schon wissen, dass die Hufflepuff von Natur aus Friedliebend war? Niemand hatte ihm vorher versichert, dass sie nicht vollkommen übergeschnappt war und somit war die Angst vor einem Angriff nur berechtigt. Nun ja, in kleinen Teilen zumindest.
Sein Dank war wohltuend, schließlich bekam sie nicht oft Anerkennung für ihre Zauberkünste. Wie auch, wenn sie diese nie zeigte? Die Britin hatte gerade weiter gehen wollen, als sie seinen Blick auf sich bemerkte und irritiert stehen blieb. Der Hochgewachsene räusperte sich. Ein eindeutiges Zeichen, dass er etwas sagen wollte. Sanft legte sich ein Lächeln auf die Mimik der Schülerin. Wäre sie nicht Madlene Fitz gewesen, ihr wäre wohl in diesem Moment alles aus dem Gesicht gefallen. Doch statt solch einem Ausdruck, bediente sie sich eines warmen Lächelns. ,,Alles in bester Ordnung, ich wollte schon immer Mal einen Knarl vor seinem Untergang retten. Außerdem, welches Mädchen würde nicht gerne mit Richard Potter im imaginären Mondschein spazieren?’’. Das Lächeln auf ihren Lippen wandte sich zu einer weitaus keckeren Form. In ihrem Blick blitzte etwas schelmisches, wie man es sonst nur selten auf dem Gesicht einer wirklichen Dame, doch genau das war eben Madlene.
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The pond in the woods

Madlene Fitz & Richard Potter
19. April 1943, abends| Verbotener Wald

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Der Gryffindor beobachtete das Mimikspektakel, welches sich auf Madlenes Gesicht abspielte. Was wohl gerade in ihrem Kopf vorging? War sie etwa wegen dem, was er gesagt hatte beleidigt? Es betraf sie doch gar nicht. Slughorn ging jedem auf die Nerven, er war zwar ein lustiger Geselle, bei dem der Unterricht nicht allzu langweilig wurde, aber zu viel von ihm konnte man auch nicht ertragen. Richard war schließlich nicht der einzige, der bei den Treffen des Slugclubs ein langes Gesicht zog. Bei vielen konnte man allein am Gesicht ablesen, dass sie lieber woanders wären, als bei diesen Treffen. Der Potter runzelte die Stirn und sah die Hufflepuff mit hochgezogenen Brauen an. Ein paar Sekunden des Schweigens vergingen, da der Gryffindor erwartete, dass es sich bei ihren Worten um Ironie handelte. Allerdings grinste die junge Dame nicht und fing auch nicht an zu lachen. Sie schien es tatsächlich ernst zu meinen. Und ihre Ähnlichkeit zum Zaubertrankprofessor in diesem Augenblick war irgendwie erschreckend, sogar besorgniserregend. Richard verspürte den Drang, sie in den Krankenflügel zu geleiten und überprüfen zu lassen, ob sie nicht Fieber hatte. Er warf einen Blick über die Schulter. Pringle würde sicher am Waldrand wache stehen und sie erst wieder heraus lassen, wenn sie ihre Besorgungsliste abgearbeitet hatten.
„Nun ja, mein einziges Highlight im Slugclub war bisher nur das Himbeereis“, meinte Richard trocken. Anhand dieser Worte und seines Blickes sollte sein Standpunkt klar gestellt worden sein. Der Gryffindor hatte absolut kein Problem mit Slughorn. Er mochte ihn sogar und war der Meinung, dass es mehr Männer seines Schlages geben sollte, aber das hieß noch lange nicht, dass er den Slugclub als Ehre oder gar netten Zeitvertreib betrachtete.
„Das ist schon richtig, aber das würde auch eine Herausforderung darstellen. Einen Streich oder einen Witz immer übertreffen zu müssen trainiert und steigert die Kreativität“, sagte er und schmunzelte. Allerdings hatte er sich in den vergangenen Schuljahren bereits sorgfältig einen Ruf aufgebaut, den würde eine Horde Gryffindors zunichte machen, wenn sie glaubten ihm nacheifern zu können. Er wollte schließlich noch Jahre nach seinem Abgang im Gedächtnis dieser alten Gemäuer bleiben.

Er beobachtete sie einen Moment abwartend, jedoch schien Madlene abgesehen von einem Kopfnicken nicht näher auf seine Frage eingehen zu wollen. Richard musste zugeben, dass es ihn brennend interessierte, was sie bereits mit den Zentauren zu schaffen hatte, schließlich hörte er nicht alle Tage, dass ein anderer Schüler ebenfalls auf sie getroffen war, aber er respektierte die Privatsphäre der jungen Dame. Stünde nun ein männlicher Hufflepuff vor ihm, hätte er wohl prompt nachgebohrt und sich nicht ohne eine Antwort abwimmeln lassen, aber er zügelte sich vor Frauen, es war einfach unhöflich.
Bei ihren nächsten Worten kam Richard nicht umhin laut auf zu lachen. Mit einer Mischung aus Begeisterung und Unglauben sah er seine Begleitung an. Das Bild, wie sie zusammen mit dem Knarl im Bett lag, war einfach zu köstlich. Das Leben eines Knarls konnte in der Tat schlimmer aussehen, da war diese Perspektive doch sehr verlockend.
„Ein wenig vielleicht“, gab Richard dann grinsend zu. „Wer würde denn nicht gerne in einem Karton mit Moos und Erde leben und liebevoll von einer reizenden Hufflepuff umsorgt werden? Ich hoffe nur, er zersticht dir nicht versehentlich dein Gesicht, wenn er mal ins Bett darf. Er könnte vor Freude ein wenig übermütig werden.“  Es war ja irgendwie niedlich, dass Madlene den Knarl unbedingt behalten wollte, um ihn so zu schützen. Dabei wollten sie ja nur ein paar seiner Stacheln und nicht gleich seine Pfoten oder gar sein Herz mitnehmen.
Nachdem Madlene dafür gesorgt hatte, dass ihre Kleidung nun nicht länger durch den Regen durchnässte entschied Richard sich für die linke Weggabelung, die zum Weiher führte. Wenn sie etwas finden sollten, dann sicher dort. Vielleicht fanden sie ja auch gleich alle drei Zutaten, Baumharz sollte ja eigentlich an jeder Ecke zu finden sein.

Richard wirkte sichtbar erleichtert, nachdem die junge Hexe seine Entschuldigung angenommen hatte. Er machte Frauen nicht gerne wütend, mit Ausnahme von seiner Großmutter natürlich, aber die alte Sabberhexe war immer wütend, selbst wenn sie gut gelaunt war. Nur gegenüber Charlus brachte sie ein Lächeln hervor, ihrem Lieblingsenkel, was wohl besonders daran lag, dass der kleine Schleimer genau das Tat, was sie von ihm wollte. Er brachte immer die guten Noten mit nach Hause, er begann die Stelle, die sie für ihn als geeignet erachtete und vor allem heiratete er das Mädchen, welches sie ihm vorgesetzt hatte. Adelaide hatte versucht ihre beiden Enkel mit Töchtern aus der Familie Black zu verkuppeln, aber offenbar waren Richards Aktionen in der Schule bis zu ihnen vorgedrungen und sie hielten ihn für zu kindisch, als das er einen guten Ehemann für ihre verehrten Töchter abgeben könnte.
„Danke“, meinte er und kratzte sich dann sogar ein wenig verlegen an den Hinterkopf. „Das ist der Moment an dem ich normalerweise sagen würde, die Frauen reißen sich um so einen Abend mit mir. Aber es sind wohl weniger als du denkst. Die Frauen erwarten Blumen und Komplimente und keine riskante Tour durch den Verbotenen Wald.“ Er seufzte leise und machte einen großen Schritt über ein Loch in der Erde. Dann grinste er Madlene allerdings verwegen an. „Wobei ich sagen muss, dass in jedem anderen Wald Englands meine Chancen sicher nicht schlecht stünden.“
Er hatte recht behalten. Der Pfad führte tatsächlich zu einem Weiher. Die Bäume lichteten sich hier ein wenig und der Regen plätscherte sanft in das Wasser. Wäre nicht so schlechtes Wetter, würde diese Stelle des Verbotenen Waldes gar nicht mal so bedrohlich aussehen.
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MADLENE & RICHARD
19.04.1943 - EVENING
HOGWARTS - FORREST





Die junge Frau ließ ein lautes Schnauben von sich, schüttelte den Kopf und betrachtete Potter kurz mit einem tadelnden Blick. Himbeereis? So eine Antwort konnte sicherlich nur von einem Mann seines Schlages kommen. Typisch für ein Reinblut, die konnten ja selten schätzen was sie bekamen. Ganz im Gegensatz zu ihm hatte Madlene es aber nicht ganz so leicht gehabt. Ihr wurde in diesem Leben nichts geschenkt, es gab niemanden der sich über ihr Blut freuen würde oder ihren Namen bereits gehört hatte. Alles was sie bis hier her erreicht hatte, war ihr nur zu Händen gekommen, weil sie dafür etwas geleistet hatte. Gerade die Ehre in dem Club Slughorns Mitglied zu sein, gehörte zu den vielen Aspekten ihres Lebens, für die sie gekämpft hatte und die letztlich mehr ein Geschenk als eine Bürde waren. Auch wenn sie so manches Mal Ärger darüber empfand, dass sie ausgerechnet mit all diesen Menschen bei köstlichen Essen und Gesprächsrunden zusammen war, so konnte ihre Freude, darüber ein Teil von etwas zu sein, dennoch nicht abgemildert werden. Das Richard all das nicht verstehen konnte, war ihr schon beinahe klar gewesen, doch sie hätte ihm am liebsten einen tödlichen Blick für sein Missachtung geschenkt. Aber jeder tödliche Blick von ihr, hätte ihn nur wieder zum Lachen gebracht und auch die Brünette selbst hätte dann lachen müssen. Mistig.
,,Himbeereis also’’, sagte sie nur noch einmal und ging dann weiter. Himbeereis. Sie glaubte nicht, dass sie darüber hinwegkommen würde.

,,Ich kann schon auf mein Gesicht aufpassen, denke ich’’, murmelte sie und erwischte sich dabei, wie sie bereits darüber nachdachte ob sie es könnte. Die Hufflepuff konnte nicht verhindern, dass sie in sein Lachen mit einstimmte und schüttelte den Kopf. ,,Ich bin sicher, dass viele sich darum reißen würden von mir in einen kleinen Karton gesteckt zu werden. Vor allem die Anfrage danach ob ich jemandem ein Bett aus Moos basteln könnte, sind unendlich. Du glaubst gar nicht, wie sie mir damit die Tür einrennen’’, scherzte die Ältere und machte ein paar weitere Schritte auf dem unsicheren Boden. Das alles würde einfacher werden, wenn sie den Knarl erst einmal hätten. Dann müsste man zumindest nicht mehr so ziellos durch die Gegend streifen und auf dem Boden Ausschau halten, dann könnten sie gezielter nach den anderen Zutaten suchen.
Das Regenproblem schien nach wenigen Schritten zumindest im Ansatz gelöst und so konnte sie zufrieden ihr Werk betrachten. Das Wasser perlte an ihnen einfach ab, wie von einer unsichtbaren Schicht abgehalten. Es lebe die Zauberkunst!
,,Wer weiß, wenn du nett zu mir bist, dann würde ich dir sicherlich auch die Ohren kraulen und ein Schälchen Milch anbieten’’. Mit einem Kichern beendete sie ihre Worte und zwang sich dazu, dass sie sich auf all das hier besser konzentrierte. Sonst müssten sie am Ende noch die ganze Nacht hier verbringen und auch wenn es vielleicht verlockend klang, so wollte sie dies in keinem Fall.

Mit langsamen Schritten folgte Lene dem jungen Mann, versuchte aber vor allem neben kecken Worten und kleinen Witzen immer wieder auf den Weg zu achten. Vorsichtig überquerte sie ein größeres Schlagloch im Boden, zwang sich einer Pfütze auszuweichen und hob die Füße weit hinauf um über ein paar alte Wurzeln zu klettern. Der Regen machte den Untergrund schlammig, rutschig und nur zu einer weiteren Herausforderung. Als wäre es nicht schlimm genug gewesen, dass sie ausgerechnet im verbotenen Wald nach Zutaten suchen mussten.
Das kleine Zugeständnis vom ihrem Mitschüler sorgte dafür, dass die Britin verwirrt die Brauen zusammen zog. Gut, viele Frauen wären abgeschreckt von dem Gedanken im Regen durch den Wald zu spazieren, aber zumindest könnten sie nebenbei den Gryffindor anhimmeln. Es gab mit Sicherheit viele Mädchen auf Hogwarts, die dafür noch weitaus mehr in Kauf nehmen würden.
,,Diese Frau hier’’. Sie deutete mit dem Daumen auf sich selbst. ,,Stört sich nicht an nächtlichen Touren durch den verbotenen Wald. Auch wenn sie es vielleicht tun sollte, aber sag all das bloß keinem’’, flüsterte sie und machte ebenso wie Richard einen großen Schritt über das Loch im Boden.
Als sie den Weiher erblickte stahl sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. Das Licht was durch die Decke aus Wolken und Zweigen brach, schimmerte in silbernen Streifen auf dem klaren Wasser und verlieh dem Wald sogleich etwas harmonischeres. ,,Freut mich, dass du zu unserer Verabredung nicht nur Blumen mitgebracht hast, sondern gleich auch noch aus jedem noch so furchtbaren Moment etwas schönes zauberst’’, brachte sie unter einem Lachen hervor.
Die Schülerin des Dachshauses bewegte sich vorsichtig ein Stück weiter auf den Weiher zu und sah sich um. Mit der einen Hand griff sie in ihre Tasche, holte ein kleines Schälchen heraus und ebenso die Phiole mit der lauwarmen Milch. Zögerlich legte sie die Schale auf dem Boden, drapierte sie zwischen Geäst und Schlamm, ehe sie die Milch hineingab. Danach wurden ein paar Schritte zurück gemacht, die Phiole wieder zurück gesteckt und die junge Frau traute sich endlich einen Blick zu ihrem Begleiter zu werfen. Leises Knistern vom Unterholz her bestätigte bereits die Vermutung, dass ein Knarl mit Sicherheit bald erscheinen würde. Dann hieß es flink sein und vor allem sich nicht stechen oder beißen zu lassen.
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Madlene Fitz & Richard Potter
19. April 1943, abends| Verbotener Wald

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Die Fassunglosigkeit stand Madlene deutlich ins Gesicht geschrieben. Na ja es war wohl eher vollkommenes Unverständnis, als Fassungslosigkeit. Aber das gleiche empfand Richard ihr gegenüber. Er begriff nicht, was sie von diesem Club halten mochte. Für ihn war er nichts anderes als weitere abendliche Treffen in denen das Hauptgesprächsthema Politik und und der Mittelpunkt kleine Machtkämpfe um Ruhm und Erfolg waren. Das hatte er sowohl zu Hause, als auch auf den Banketten seiner Familie oder den Ministeriumshöchsten, auf denen sein Vater ihn und Charlus nur zu gern mitnahm. Der einzige Unterschied war, dass diese Clubtreffen inmitten von Schülern stattfanden, die er bis auf ein paar Ausnahmen nicht leiden konnte und überwiegend aus dem Haus der Schlangen stammten. Für die Hufflepuff mochten diese Abende vielleicht noch etwas Neues sein, etwas was sie nicht kannte und empfand es deshalb als aufregend und interessant und anscheinend auch als Ehre, aber wenn man mit so etwas schon sein gesamtes Leben zu kämpfen hatte, dann war man froh, wenn man zur Abwechslung mal nicht von gepuderten, reichen Ärschen umgeben war. Abgesehen von dem guten Essen hatten diese Treffen also keinen Reiz für ihn.

„Sicher?“, harkte Richard nach. „Im Tiefschlaf merkst du nicht unbedingt, was um dir herum geschieht. Vielleicht hat der Kleine ja einen Albtraum und zittert ganz schrecklich oder er springt vor Freude einfach nur in die Luft und schon ist das Malheur passiert. Er lächelte sie herzlich an und neigte leicht den Kopf. Richard musste zugeben, dass ihm die Gesellschaft der Hufflepuff irgendwie gefiel. Sie war freundlich und ihre Drang einem kleinen Knarl ein neues zu Hause zu schenken, war allerliebst. Die meisten würden das Tier wohl einfach zurück lassen. Was Richard vermutlich auch getan hätte, aber er hat auch nicht darüber nachgedacht, dass dieser Knarl von anderen Knarls nach der Stachelentnahme für schwach gehalten werden könnte. Er dachte eigentlich, da sie ja genug davon hatten, würde das keinen großen Unterschied machen. Aber man lernte ja nie aus. „Oh ich kann mir ganz gut vorstellen, dass sich die Leute dafür ein Bein heraus reißen würden. Ein Bett aus Moos klingt wirklich zauberhaft. Mein Bett ist mir mittlerweile zu klein, da würde ich nur zu gern tauschen.“ Er zeigte ein gequältes Lächeln bei dem Gedanken an sein Bett. Früher hatte er nie Probleme damit gehabt, es war sogar gemütlicher als sein Bett in Epsom. Nun war er aber bereits seit zwei Jahren zu groß dafür, dieses Jahr passte er nur hinein, wenn er seine Füße über das Fußende raus streckte oder sich in Embryostellung zusammenrollte.
„Das klingt nach einem fairen Angebot“, entgegnete der Gryffindor und strahlte begeistert über das ganze Gesicht. „Streicheleinheiten bekomme ich immer gerne, dann werde ich mein Bestes geben und immer nett zu dir sein.“ Da er zu Frauen immer nett war, sollte das auch kein allzu schwer zu erreichendes Ziel sein.

Der Regen machte den Boden unter ihren Füßen zu einer einzigen Stolperfalle. Nur rutschend und schmatzend kamen sie vorwärts und stellenweise war die Erde sogar soweit aufgeweicht. Dass Richard Knöcheltief einsank, zwar durchnässten seine Socken dank Madlenes Zauber nicht dadurch, aber sein Schuh blieb einmal fast im Schlamm stecken. Und der Pfad selbst wurde auch tückischer. Wurzeln schlugen zwischen der Erde hervor oder versteckten sich gemein zwischen dem Matsch. Richard blieb im Gehen versehentlich an einer Wurzel hängen und versuchte sich mit einem Ausfallschritt zu retten, dabei fand sein Fuß in der schlammigen Erde aber keinen Halt und rutschte einfach nach vorn weg. Schnell packte er einen tiefhängende Ast und hielt damit den Sturz auf.
gryff>„Das freut mich zu hören“, meinte Richard nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte und sich zu der Hufflepuff umdrehte. „Zu zweit macht das ganze auch gleich viel mehr Spaß. Es fehlen nur noch das Lagerfeuer, Marshmallows und die Gruselgeschichten, dann wäre der nächtliche Ausflug perfekt.“ Er bot ihr seine Hand an, um leichter durch das Unterholz schreiten zu können. Es war nicht mehr weit, der Weiher war ganz in der Nähe, doch bis dahin war er nicht wild darauf sich durch den Matsch oder die Wurzeln ein Knie zu verdrehen oder in einem Erdloch zu verschwinden, genauso wie er die Hufflepuff vor so etwas lieber bewahren wollte.
Als sie den Weiher wie erwartet endlich erreichten, ließ Richard den Anblick erst einmal auf sich wirken. Allerdings nur kurz, denn sie hatten schließlich eine Strafarbeit zu erledigen. Er strahlte Madlene mit einem breiten Grinsen an. „Nicht wahr? Für dich nur das Beste“, sagte er übertrieben schmeichlerisch und betrachtete das kristallene Wasser. Kaum zu glauben, dass sich so ein hübscher Ort in einem Wald wie diesen verbarg. „Ich möchte schließlich, dass du diesen Abend für immer und mit guten Eindrücken in Erinnerung behältst.“
Schweigend sah Richard dabei zu, wie sie fein säuberlich die Milch zusammen mit der Schale postierte. Ein Knarl konnte sie nur noch schwer übersehen, dafür musste er schon auf beiden Augen blind sein. Blieb nur zu hoffen, dass sie auf keinen ganz so misstrauischen Knarl stießen, der sofort wieder im Unterholz verschwand, sobald er die Schale sah. Für gewöhnlich reagierten sie ja nicht besonders gut auf die ihnen dargebotene Milch. Allerdings sollte das Tier sie ja auch nicht trinken, sondern nur so weit angelockt werden, dass sie ihn mühelos fangen konnten. Das Rascheln und Knacken im Geäst verriet ihnen, dass zumindest auch schon etwas auf die Milch aufmerksam geworden war. Ob es nun der gewünschte Knarl war oder nicht, es war jedenfalls nicht klug hier so offensichtlich stehen zu bleiben, ansonsten war das Tier wieder weg, ehe sie es überhaupt zu Gesicht bekommen hatten. Deshalb ergriff Richard sanft Madlenes Arm, bedeutete ihr mit einem Kopfnicken ihm zu folgen und hockte sich mit ihr hinter einen kleinen Brombeerstrauch. Dort setzten sie sich auf die Lauer und warteten ab, was da aus dem Gebüsch gekrochen kam. Und tatsächlich kam nach ein paar Minuten ein kleines, stacheliges Geschöpf hervor, welches langsam auf die Milchschale zutaperte.
Richard blickte Madlene an und formte stumm die Worte: „Igel oder Knarl?“ Bevor er gleich hervor preschte und das Tier zu Tode erschrak, wollte er sicher gehen, dass sie auch die richtige Rasse erwischt hatten.
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