Schwache Stunden
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Cassandra betrat wie jeden Morgen ihr Büro, welches nur eine Tür von dem Raum entfernt war, in dem ihr Chef arbeitete und stellte ihre einsame Pflanze, eine kleine Amaryllis in rot, auf die Fensterbank und öffnete die Gardinen um das schöne Sonnenlicht in den Raum zu lassen. Das war zu mindestens die Intention gewesen, denn wirklich viel von der Sonne konnte man auf den Straßen unter ihr nicht erkennen, wie fast jeden Tag auch, aber Hoffnung war immer da. Es war aber auch so wunderschön, wenn die Sonne ihre Strahlen durch das Fenster schickte und sie den Raum erhellten und gleich die Stimmung des ganzen Tages, allein duch ihre Anwesnheit, anhoben. Ja der Sonnenschein hatte etwas schönes an sich, aber auch wie die meisten schönen Dinge konnte man ihn nicht beeinflussen. Ob das genau das war, was die Dinge so schön machte? Sie grübelte kurz über diese doch sehr philosophische Frage nach, während sie ihren Stuhl zurück schob und sich das schwarze Klemmbrett aus der obersten Schreibtischschublade nahm. Ein weißes Blatt papier und ein Federkiel klemmten dort, genau wie sie es gestern hinterlassen hatte und sie nahm sich eine kleine Schachtel frische Kekse, die sie gestern Abend gebacken hatte und plazierte ein paar auf einem kleinen Tablett. Zusammen mit einer Tasse Tee und einer Kaffee, die sie beide daneben stellte und sich dann auf den Weg machte, dem stressigen Tag entgegen zu gehen. Das Klemmbrett unter dem Arm, das Tablett auf den Händen und den Schlüssel für die Tür zwischen ihren Lippen, ging sie auf ihren hohen Schuhen zu der schweren Holztür und steckte den Schlüssel in das alte Schloss um ihn einmal zu drehen. Das Tablett hatte sie auf Rücksicht des Fußbodens, der noch sauber war, und auf den schonen gebackenen Teil, auf ein Regal gestellte, ehe sie den Schlüssel abzog und das Tablett wieder in die Hand nahm.
" Guten Morgen William!"
meinte sie fröhlich und lächelte ihren Chef freundlich an.
" Heute hast du viel vor. Ein paar Minister wollen dich sehen und ich habe auch noch die schriftliche Anfrage auf eine Pressekonferenz heute auf meinem Schreibtisch liegen."
informierte sie ihn immernoch fröhlich und stellte ihm das Tablett hin.
" Schokokekse, Tee und Kaffee aber zuerst."
ordnete sie an und setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und schaute ihn an. Er war nun an der Reihe ihr zu sagen was er gerne heute hätte, welche Termine seiner Meinung nach wann geschehen sollten und welche am besten überhaupt nicht.
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