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unfortunately it's you

Hübsch zurecht gemacht, ein dunkelrotes, ärmellanges Kleid überzogen mit einem schwarzen Stoffmantel und hohen, schwarzen Samtschuhen, jonglierte sich erhabene Dame mit leichtem Geschickt die mamornen Treppenstufen der Eingangshalle ihrer Residenz hinunter. Zwar deutete die Uhr über dem Eingangstor erst auf kurz nach Vier, dennoch fühlte sich Ercilia wohler, zu gegebener Zeit rechtzeitig zu sein. Verspätungen taten sich keinesfalls gut. Weder bei den Mitmenschen, noch in der Presse. Sie nahm gerade die zwei letzten Stufen, als ein ziemlich adretter Herr um die Ecke brauste und ihr damit einen wahrlich klirrenden Schrei entlockte. Das Fräulein erschreckte sich so, dass es sein Gleichgewicht verlor und direkt in die Arme des Mannes fiel. Gerade noch freute sie sich über den heldenhaften Schutz des Herren, doch als ihr Augenmerk dessen Gesicht musterte, verhärtete sich ihre Miene sofort. Mist. Das war ja Jasper. " Boswell" lautete ihre kühle Ansprache, unbedacht seiner Heldentat sie vor einigen Beulen und blaue Flecken bewahrt zu haben!
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Es war einer jener Tage, an denen sich der junge Boswell im Hause Donovan geborgen und wohlbehütet fühlte. Seit geraumer Zeit verbrachte er nun seine Zeit in diesem prachtvollen Anwesen und dachte keineswegs daran, ob ihn wohlmöglich jemand nicht wohlgesinnt war. Es war nun auch nicht sonderlich verwunderlich, dass Jasper auf der Suche nach seinen treuen Weggefährten Romulus, durch die prunkvolle Eingangshalle ging, als ihm plötzlich das junge Fräulein Donovan über den Weg lief oder korrekterweise in ihn hinein lief. „Ich habe dir bereits öfter angeboten, dass du mich doch bitte beim Vornamen benennen sollst, Ercilia“, erwiderte er, um einiges freundlicher als sie es tat, besann sich dann doch der Tatsache, dass er sie für eine zwiegespaltene Persönlichkeit hielt. Es gab Momente, in denen sie Forderungen stellte und der Gestalt eines Engels gleichen konnte und es gab jene Momente, in denen sie ihre Krallen ausfahren konnte und dann war sie gar nicht mehr die feine junge Dame, welche sie so gerne präsentierte. „Außerdem habe ich dich gerade gerettet. Was erhalte ich dafür?“ Jasper ließ Ercilia los und richtete seinen Anzug, bevor er sein verschmitztes Lächeln aufsetzte.
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Ohne weitere Worte richtete sie sich auf, ja bedankte sich nicht einmal sondern stierte dem besten Freund ihres Bruders argwöhnisch entgegen. Bei jeder anderen Person hätte sie sich natürlich ausgiebig bedankt und sich für ihre Unachtsamkeit entschuldigt. Aber vor ihr stand nicht irgendwer. Er war eine Gefahr. Eine Gefahr, die ihre Familie zerstören konnte. Mit Familie meinte sie natürlich Romulus. Ja, Jasper war gar ein schlechter Einfluss und tat dabei auch noch so, als wäre er Freund und Helfer. Cilia würde aber niemals zulassen, dass er sich zwischen sie und ihren Bruder drängen würde. Blut war nun einmal dicker als alles andere. "Das ist unhöflich" entgegnete sie ihm schroff und bedeutete ihm sogleich, dass er gefälligst aufhören sollte ihren Vornamen in aller Öffentlichkeit so selbstverständlich zu verwenden. Niemals hätte sie ihm die Erlaubnis dazu erteilt. Aber er? Ungehobelter Bursche - tat es einfach.

Und dann präsentierte er auch noch ein so verschmitztes Lächeln, dass Cilia ihm am allerliebsten eine faule Tomate ins Gesicht gedrückt hätte. Sie konnte ihn so nicht ausstehen! Ganz und gar nicht! Pah. Die Wut stieg in ihr hoch, doch um sich zusammen zu reissen, verschränkte sie ihre Arme abwehrend vor der Brust. "Keine Ohrfeige und auch keine Strafanzeige .. " konterte sie mit verengten Augen blitzschnell. Jetzt wollte er also auch noch Gefälligkeiten? Cilia schüttelte ungläubig den Kopf. In was für eine Welt lebte er eigentlich?
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Dass sie es nicht mochte, wenn er sie bei dem Vornamen rief, war ihm bewusst gewesen aber auch sie kannte er seit geraumer Zeit und da sollte ihm dieses Privileg doch gestattet sein. Jasper war doch mittlerweile so etwas wie ein Familienmitglied, jedenfalls fühlte sich so an und da brachte man ihm doch nicht solch einen Argwohn entgegen. „Entschuldige, Fräulein Donovan“, flüsterte er, konnte aber sein forderndes Grinsen nicht verstecken. Je mehr sie sich anstellte, desto mehr fand er Gefallen daran, sie genau mit dem zu provozieren. Und sie stellte sich zumindest in dieser Situation enorm an, wo er ihr doch gerade als Held zu Hilfe geeilt war.

„Haben dir deine Eltern beigebracht, so mit einem Gast umzugehen, der dich davor bewahrt hat, dein teures Kleid zu ruinieren? Ist das die feine Sitte?“ Nun war er wirklich dabei wütend zu werden. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, als wäre er ein Tölpel und nichts wert, dabei war es eine unschöne Geste und sicherlich nicht gerne von ihrem Vater gesehen. Immerhin mochte der Herr des Hauses ihn soweit, dass er ihn so gut wie jeden Tag dort dinieren ließ, ohne eine Anklage auszusprechen. Dabei wäre es wohl nur zu Recht gewesen. Denn Jasper Boswell kam nicht aus so einem feinen Elternhaus wie es bei der Familie Donovan Tradition war und er hatte auch kein Talent, um wirklich viel Geld zu schaffen. Aber er war gescheit genug, um sich genauso zu benehmen, sodass jeder dachte, er würde dazu gehören außer natürlich wenn er es bewusst nicht tat. So wie es bei Ercilia nun der Fall war. Aber da in ihm ein gewisser Stolz präsent war, wollte er sich gewiss von einer jungen Dame nicht so behandeln lassen!

„Ich möchte die feine Dame nun dann nicht weiter belästigen, obwohl ich dich nur davor bewahrt habe zu Boden zu gehen. Verzeih“, knurrte er und fuhr sich durch sein Haar. WO verdammt nochmal war Romulus denn nun? Er hatte vor geraumer Zeit erscheinen sollen und war noch immer nicht aufgetaucht. Wohlmöglich half ein Trunk, um sich zu beruhigen und die Zeit zu überbrücken, bis sein bester Kumpan endlich auftauchte. Kurzerhand machte er kehrt und ging in den angrenzenden Saloon, um sich einen Scotch einzuschenken.


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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Ein kaltes Lachen entfuhr der Dame, als sich Boswell im Wesen vollen Ernstes entschuldigte. Er konnte sich bereits glücklich schätzen überhaupt von ihrem wirklichen Naturell Kenntnis zu besitzen. Denn kaum einer konnte sich in ihrer Präsenz sicherer fühlen als er - allen anderern war dieser simple Fakt vorenthalten worden. Sie glaubten alle Ercilia Donovan wäre ein reizendes Fräulein; Intelligent und nett. Ja, dem intriganten Spiel ihres falschen Äusseren kam keiner auf die Schliche. Keiner, der nicht unentwegt auf die ehemalige Ravenclaw stossen könnte, keiner der sich nicht in ihrer Residenz eingenistet hätte und auch bestimmt auch keiner,  der sich womöglich der beste Freund ihres lieben Bruders pries. Aber für diesen einen Mann, der zu aller Bedauern (nahm Cilia an) tatsächlich in der Lage war, ihr jederzeit über den Weg zu laufen, sich tatsächlich in ihrem 'Heim' eingenistet hatte und zu allem Elend auch noch der Vertraute ihres heissgeliebten Bruders war. Wie sie Boswell einschätzte, würde er jedoch weiter provozieren und sich zu späterem Zeitpunkt bei Romulus auskotzen.
Tja, schneller zu lernen und sich aus ihrem Leben herauszuhalten, wenn er schon dasjenige ihres grossen Bruders okkupierte, kam ihm wohl nicht in den Sinn. Und wer nicht verstand, musste bekanntlich fühlen.

Doch in Allerseelenruhe beobachtete das Donovankind den Gegenüberstehenden, der seine Worte mittlerweile schon beinahe herausspuckte, so zornig sah er aus. Ein aalglattes Grinsen gab ihr das Gefühl von Macht und Überlegenheit. So viel älter und dennoch ziemlich unreif. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Vater ziemlich wenig Wert darauf legt, wie ich mit einem Ihresgleichen umzugehen pflege. " konterte sie in spöttischem Ton und stichelte provokant weiter. Wenn er wollte, konnten sie sich hier natürlich auch einer stundenlangen oder gar endlosen Debatte im abwechselnden Gegenspiel zunichte reden, doch Cilia hatte vor ihren Bruder noch um etwas zu bitten, wenn sie dieser Möglichkeit aus dem Weg treten konnte, dann nur so gerne. Doch allem Anschein nach schien auch Boswell keine besondere Begeisterung für dieses Zusammenstossen zu empfinden, denn endlich erkannte er dass diese Kombination aus Individuen in einem Raum .. nicht sonderlich gut passte. Er verabschiedete sich und trotzdessen er sie bereits wieder in der zweiten Person singular ansprach, schenkte sie ihm ein wahrlich enzückendes Engelslächeln.

Cilia trug ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht, als sie dem 'adretten' Herren mit schwer schüttelndem Kopf hinterherblickte. Sie liess einen erneuerten Blick zur Uhr schweifen und steuerte nun die altertümliche Mamorbank an, welche zwar eine eher kühle, aber immerhin dennoch eine immerhin gegenwärtige Sitzgelegenheit bot.
Die Zeit verstrich langsam. Alle fünf Minuten blickte sie hoch zu den grossen schwarzen Zeigern auf dem Zifferblatt. Doch Romulus kam nicht. Und nach einer ernsten Dreiviertelstunde in völliger Stille, erhob sich die Dame in Rot von der Bank und steuerte frustriert die Bar im Saloon an. Ohne ein Wort setzte sie sich an die Bar, fast direkt neben den Boswell. Sie ignorierte ihn und seufzte. "Er hat mich einfach versetzt." sprach sie in den Raum hinein, blickte dabei auf das Regal voller kostbarem Alkohol und hoffte im Nachhinein, ihre dümmlichen Worte würden unerwidert bleiben.
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Zwar hatte Jasper einige Zweifel gehegt, als er das junge Fräulein sich selber überlassen hatte, aber wohlwissend war dies eine vorziehbarere Entscheidung gewesen, als diesen Konflikt fortzuführen, welcher sich in Sinnlosigkeit windete. Sein Stolz jedoch zierte sich und protestierte vehement. Immerhin war er doch ein Teil des männlichen Geschlechts und hatte somit eigentlich das Vorrecht seine Meinung zu vertreten und sollte von einer jungen Dame mit viel Respekt und Ehrfurcht behandelt werden. Aber es war nicht das erste Mal, dass die beiden auf solch einer Weise aneinander geraten waren. Zum Leidwesen seines besten Freundes Romulus, welcher mit beiden ausgesprochen gut zu Recht kam und sich manchmal genervt abwendete, wenn es ihm zu viel wurde. Eben jener Romulus ließ ihn gerade ziemlich sitzen und so verbrachte er die folgende Zeit mit etwas Alkohol, dabei hatte er das eigentlich nicht vorgehabt. Aber dies war ein vorzüglicher Zeitvertreib und von Sekunde zu Sekunde gefiel ihm sein Sitzplatz sehr gut und er hoffte, dass Rome tatsächlich nicht auftauchen würde. Wer ihm jedoch Gesellschaft leistet, war keine freudige Überraschung und er warf einen skeptischen Blick auf die schöne Ercilia. Was wollte sie nun schon wieder?! Wenn sie den Kampf erneut beginnen wollte, dann wäre er dieses Mal nicht derjenige welcher nachgab! Es ging hier um die Männerehre und die kleine Prinzessin, sollte nicht denken, dass er den Anschein erweckte, dass er klein und schwach sei. „Falls du deinen werten Bruder meinst, er war mit mir verabredet“, antwortete er nur, schob sich dennoch von seinem Hocker und stellte sich nun hinter die Bar. Es kam öfter vor, dass ROme die Frechheit besaß, sich mit beiden zu verabreden. Nur selten ging diese fadenscheinige Idee wirklich positiv aus. „Was trinkt denn ein ehrenwertes Fräulein wie du? Hm? Wein? Oder doch in Wirklichkeit einen Scotch. Natürlich nur wenn keiner hinsieht. So zeigst du ja auch erst dann dein wahres Gesicht.“ Dass er sie nicht duzen sollte überging er gekonnt und schenkte ihr tatsächlich Wein ein. Natürlich erst nachdem er die Flasche sorgfältig und geschickt entkorkt hatte. Er war ja nicht nur ein Rüpel und eventuell brachte der Alkohol das junge Ding ja dazu ihm endlich mehr zu respektieren.
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Sie hätte schweigen sollen. Schweigen und trinken. Ohne irgendwen - ohne ihn - zu beachten. Aber natürlich war es jetzt zu spät um so zu tun, als hätte sie ihn gar nicht bemerkt. Jeder Blinde hätte ihn schon beim Hereinkommen bemerken können. Seine pure Präsenz .. - Cilia unterbrach sich in ihren eigenen Gedanken. Keinesfalls wollte sie dem Teufelskreis des endlosen Schimpfens Futter hinzufügen und es ewig so weiterlaufen lassen. Nein in diesem Sekundenbruchteil zog sie es eher vor, sich volllaufen zu lassen.  So voll, dass sie ohnerlei schlechtem Gewissen ein Dienstmädchen dazu beauftragen würde, sie zu ihrem Gemach hinauf zu begleiten. Nur um auch sicherlich den nächsten Morgen von ihrem Bett aus begrüssen zu dürfen, versteht sich.

So schnell man sich Dinge ersehnte, trafen sie leider nicht ein. Ja einiges dauerte solange, dass man es sich bereits wieder anders überlegt hatte. Boswell aber ging sofort auf ihre Worte ein. Beziehungsweise belehrte er sie eines Besseren. Ercilia seufzte. "Mein Bruder wäre niemals so dämlich sich mit uns beiden zu verabreden." schwabbten emotionslose Worte, pure Fakten, aus ihrem  Munde heraus. Sie blickte den jungen Herren dabei nicht einmal an. In ihr tobte Enttäuschung und Besorgnis - es war noch niemals vorgekommen, dass ihr Bruder eine Vereinbarung nicht einhielt ohne Bescheid zu geben. "Wir haben doch Mittwoch, oder nicht?" wollte sie von Boswell wissen und stierte dabei auf eine Flasche alten Rotwein. Direkt gegenüber stand sie. Ein bisschen eingestaubt, vielleicht und ein Jahrgang prägte das Etikett - den man nicht einmal mehr klar entziffern konnte.

Doch noch ehe die hübsche Dunkelhaarige sich die Überlegung machte ihre Muskeln zu bewegen, trat auch schon Jasper Boswell hinter die Bar. Etwas überrascht blinzelte das Donovankind auf. Sie legte ihren Kopf schief und runzelte die Stirn. Wessen Absichten war er geprägt worden? Wollte er simpel - nur Hilfe leisten? Freundlich und vornehm sein? .. Etwas irritiert musterte sie seine Züge, konnte daran doch nichts bösartiges erkennen. "Ich danke für den Wein" ehrte sie ihn dieses Mal mit etwas Respekt, währenddem ihr Augenmerk zu seinem Platz hinüberglitt und ihr verdeutlichte, dass Jungs wie er - ganz anderes gewohnt waren als so feine Damen wie sie es war. Obwohl sie natürlich gestehen musste, ebenfalls schon nach solchem gegriffen zu haben. Ohnehin schien der Bursche sich sehr bewusst was er tat - nunja - zumindest hielt er das Wort aufrecht und vergrub es nicht irgendwo zwischen den Dickichten des Pein oder Schaams. Da nahm sie ihm auch nicht einmal mehr so übel, dass er sich der zweiten Person singular bediente um sich mit ihr zu unterhalten. "Vielleicht hat er sich endlich besonnen und verstanden, weshalb du sehr viele Probleme auslösen könntest" griff sie leicht stachelnd auf. Und das nicht einmal böswillig, es war nuneinmal bereits angewöhnt sich mit Jasper Boswell bloss niemals auf erwachsene Weise zu unterhalten. "Ich meine das nicht - " ihr war das passende Wort entsinnt, " beleidigend. Du kannst nur ernsthaft unseren Ruf beschädigen - auch wenn dies sicherlich nicht deine Absichten sind." - und schwupps. Hatte sie sich ihm angepasst, selbst die Höflichkeitsform ausser Acht gelassen. Sie nippte an ihrem Wein, genoss den zerfliessenden Geschmack auf ihrer Zunge und nahm dann einen grösseren Schluck, ja sogar zwei, um sich ein wenig lockerer zu machen. Wie es aussah würde Boswell sich absolut dazu eingeladen fühlen, mit ihr ein Trinkfest zu veranstalten. - Oder auch nicht. Ihr war es egal. Er konnte tun und lassen was er wollte. Solange keine Diskussion um Romulus entstand. Denn bei diesem Thema kannte Cilia keinen Spass. Ob angeheitert oder nicht.
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Es war sicherlich keine Freude für sein Gemüt, dass er sitzen gelassen wurde, aber wenn Romulus diesen Schritt gegangen war, dann sicherlich weil er etwas sehr dringendes zu erledigen hatte und nicht aus purem Spaß daran ihn zu verärgern. Dass Ercilia sich geirrt hatte, war natürlich die reinste Genugtuung, weshalb er sich auch entspannt gegen die Theke lehnte und  die Eiswürfel in seinem Glas klimpern ließ. Er mochte das Geräusch und doch konnte er sich nicht zusammenreißen und ein selbstgefälliges Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Gewiss, hat er sich nicht mit uns beiden verabredet. Heute ist Dienstag und somit hast du dich wohl geirrt“, erwiderte er nur und nahm einen Schluck von seinem Getränk. Sie durfte ruhig wissen, dass es ihm gefiel, dass die angeblich so feine Dame, sich geirrt hatte und das zu seinem Gunsten. Wirklich sehr entzückend.
„War das ein Dankeschön aus deinem Munde?“ Das Lächeln konnte gar nicht verschwinden, wenn sie ihn nicht ankeifte, sondern zuckersüß lächelte und eben ihre Sitten nach außen präsentierte. So gefiel ihm das edle Fräulein gewiss besser. So setzte er sich augenblicklich erneut neben sie und lauschte dem Klang ihrer Stimme. Sie sprach nicht provokant oder gar abweisend, aber die Worte waren dafür umso beschämender. Für sie, da sie solch eine Unverschämtheit aussprach, wo er doch schon fast so etwas wie ein Teil der Familie war und für ihn, weil er ihren Worten Glauben schenken konnte, da er mit genügend Intelligenz gesegnet war, um das zu verstehen und nachvollziehen zu können. In manch schwachen Momenten hatte er geglaubt, dass sich Romulus sicher abwenden würde zur gegebenen Zeit, da er nicht mehr Maß eines jungen Mannes aus feinem Hause entsprach. Aber niemals hatte sein bester Freund ihm das Gefühl gegeben weniger wert zu sein als er selber. Niemals. Und nun wollte gerade seine Schwester ihm in Gewissen reden. Jasper blickte Ercilia von der Seite an und musterte sie ausgiebig. „Ich komme zwar nicht aus solch einer edlen Familie, wie ihr, dennoch sind mir jegliche Sitten und Traditionen bekannt. Seit Jahren sind Romulus und ich nun gut befreundet und wärst du etwas aufmerksamer gewesen, dann würdest du über reichlich Wissen darüber besitzen, dass es wichtigere Dinge gibt als Geld und Herkunft. Nicht zu vernachlässigen, gewiss aber es gab nicht einen Moment, wo ich Romulus in den Rücken gefallen bin oder ihm gar im Stich gelassen habe. Außerdem würdest du tatsächlich glauben würdest, dass ich euren Ruf schädigen könnte, dann würdest du nicht mit mir hier sitzen. Davon abgesehen, kann ich nichts für meine Herkunft, liebste Ercilia,“ erklärte er ausgiebig und er hatte sich wohl doch geirrt. War die junge Donovan in einem Moment noch lieb, war sie jetzt schon wieder sehr unsittsam gewesen. Und auch wen er sich mit seinen Worten zurückhielt, er sprach immerhin mit einem feinem Fräulein, hatte er mit einer Ernsthaftigkeit gesprochen, welche nicht unbeachtet bleiben konnte. „Noch etwas Wein?“ Und schon schenkte er ihr erneut nach. Wenn sie betrunken umher taumelte, dann konnte er sie in ihr Schlafgemach begleiten und somit beweisen, dass er nicht nur Rufschädigend war.
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Natürlich konnte er sich nach dieser Genugtuung ein selbstgefälliges Grinsen nicht ersparen. Es war Dienstag, nicht Mittwoch! Ihr war ein Denkfehler unterlaufen. Bezüglich des Tages. Das Fräulein stutzte irritiert. Wie konnte sie bloss so unachtsam gewesen sein?
Mit skeptischem Blick begutachtete sie ihren Zeitgenossen. Tatsächlich empfand sie nicht einmal Hohn, als dieses Grinsen sich beinahe aus dem seinigen Gesicht entriss und dafür ihrem entgegensprang. " Ja, in der Tat .. ich habe mich geirrt." gab die einstige Ravenclaw bescheiden zu und seufzte leise. "Aber immerhin bedeutet dies, sein Nichterscheinen ist absolut gerechtfertigt" murmelte sie weitere Gedanken hinzu, bedachte oder achtete simpel nicht darauf, was Boswell wahrnahm und was nicht. Ercilia Donovan beschäftigte sich so sehr mit ihren Gedanken, dass die Gegenwart rapide in den Hintergrund ihres Bewusstseins gedrängt wurde. Erst seine weiteren Worte gewährten ihr, die Konzentration auf das jetztige Geschehen vor Ort zu leiten. " Sicherlich - Höflichkeit ist eine meiner Stärken" drückte sich die Dame erhaben aus und beobachtete mit Verwunderung, wie Boswell einen Sitzplatz näher rückte.

Na ihr sollte es recht sein, seine Nähe war weder beängstigend noch erschütternd - wenn er meinte somit besser an sie heran zu kommen, so wollte sie ihm gerne diese Möglichkeit bieten.
Doch anscheinend passten ihm ihre Erläuterung zur vermeindlichen Rufschädigung ganz und gar nicht. Ja es schien beinahe so, dass er sich angegriffen fühlte. Hinter Cilia's Stirn schuftete es schwer; wie konnte man denn als Mann so empfindlich sein? Er besass doch ebenso wie sie und ihr Bruder ein gewisses Mass an Intelligenz. Davon musste sie ausgehen, immerhin handelte es sich um den besten Freund von Romulus. Und Romulus hasste dumme Menschen. Wie sie auch. Dennoch rechtfertigte sich Jasper Boswell jetzt in grösstem Ausmass. Cilia zog eine Augenbraue in die Höh', nippte an ihrem Wein und wandte sich dann direkt an ihn."Ich wüsste nicht, was mich das anginge. Ich besehe lediglich die möglichen Risiken. Ich hoffe es ist nicht falsch ausgedrückt; sodass Sie sich zur Rechtfertigung gezwungen sehen. Mir ist jedoch nur wichtig, dass der Status meiner Familie erhalten bleibt - mehr haben wir nicht zu bieten." konterte sie etwas kühl, aber sehr offen. Fast ungewöhnlich offen. Aber weshalb sollte sie auch einen grossen Hehl daraus machen? Wenn jemand wusste, wie es hinter den Kulissen bei den Donovans wirklich vor sich ging, dann er.

Cilia schmunzelte, als ihr Glas leer vor ihr Stand und den adrette Herrn noch einmal nachschenken liess. Eigentlich kannte ein Fräulein anstand, benahm sich dementsprechend enthaltsam Alkohol gegenüber. Doch heute schien einiges anders zu sein. So anders, dass es beinahe unwirklich wirkte. " Ausserdem bin ich dir sehr dankbar, dass du Rome stets den Rücken stärkst" flüsterte die jüngere Donovantochter schmunzelnd. Dasv aufgesetzte Lächeln vertuschte ihr Auslassen der Höflichkeitsfloskeln.. "Und wie sieht es mit Ihrem Scotch aus?" wollte die Dunkelhaarige im Gegenzug wissen.
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
„Absolut gerechtfertigt? Sind deine Bemerkungen, dir nicht selber manchmal etwas zu eintönig?“ Wie sie immer versuchte ihn mit ihren Sticheleien zu ärgern, dabei war sie bei klarem Verstand, um zu entdecken, dass Romulus und er nun seit Jahren den gleichen Weg entlanggingen und somit nicht plötzlich eine Abneigung bei ihrem Bruder erscheinen würde. Außer sie hatte wohlmöglich sich an unseriösen Methoden bedient, was er ihr jedoch nicht zutraute. Sie mochte skrupellos sein aber nicht dumm. Jasper schüttelte nur fassungslos mit dem Kopf und stützte seine Ellenbogen auf die Theke ab, während sie ihre widersprüchliche Aussage erklärte. Sie hatte gewiss Recht, wenn sie sagte, es ginge sie nichts an, dennoch musste sie ihre Meinung lauthals vor ihm kundgeben. Ihre Besorgnis, um ihren Bruder, war dabei gewiss nur zweitranging. Denn vorzugsweise ging es um ihren eigenen Ruf, welcher durch jemanden wie Boswell, gefährdet oder zumindest geschädigt werden konnte. Wenigstens gab sie es mehr oder weniger zu, dass es ihr ganz alleine um den Schein ging. Was war ein Ruf, wenn nur wenig dahinter steckte? Familie Donovan hatte viel mehr zu bieten, jedenfalls hatte Jasper es selber gesehen. Er würde sie ohne nachdenken, zu den Guten sortieren, auch Ercilia. Denn die Familie hatte Jasper aufgenommen, wann immer er voller Angst war, dass er keinen Schlafplatz finden würde. Und das war enorm viel wert. Wohl nicht in ihrer Welt aber zumindest für ihn. Dennoch musste sich der junge Boswell wohl eingestehen, dass er gerne ganz zu dieser ehrenhaften Familie gehören wollte. Denn wie viel einfacher war das Leben, wenn man im Besitz eben jenes Rufes war. Sehr viel einfacher! Und gewiss profitierte Jasper von der Freundschaft zu Romulus wohl mehr als jener. Dennoch hatte er niemals negative Absichten gehabt. „Weißt du, würdest du mir etwas mehr deiner kostbaren Zeit schenken, würdest du rasch feststellen, dass ich ein vornehmer Herr bin“, erwiderte er nur lapidar und lachte erneut leise auf, als sie sich etwas vorbeugte und erneut die Tradition brach. Das ständige Spiel zwischen vornehm und intim sein, fand er belustigend und es war charmant. „Meinst du, es ist nicht zu unverschämt, wenn ich mich erneut bediene?“ Aber die Antwort wartete er nicht ab, sondern schenkte sich erneut nach, ließ wieder ein paar Eiswürfel ins Glas klirren und bot ihr sein Glas an. „Koste wenigstens mal“, bot er der feinen Dame an. Er wusste, dass es sich nicht in ihren Kreisen gehörte dass sich junge Fräuleins betranken, ganz davon abgesehen sicherlich nicht mit Scotch. Aber in seinen Kreisen hatte er schon manches Mädchen erlebt, welche sich doch sehr gerne an solch ein Männergetränk bediente.
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Natürlich. Es war eindeutig dieser Tag. Cilia verfluchte ihn, denn alles was ansonsten in säuberlicher Ordnung verlief,  ging heute schief. Egal welcher Logik oder Strategie sich bediente, irgend ein Jappel würde sich ihr in den Weg stellen, irgend ein Schicksal ihren Weg kreuzen - so, dass alle wirklich wichtigen Pläne den Bach hinab brausten und dabei wahrscheinlich noch feuchtfröhlich zurückwinken würden. "Wie bitte?!" erkundigte sich die Dame bei ihrem Gegenüber. Er schien es nicht zu verstehen. Er schien sie nicht zu verstehen. Aber wie konnte er denn auch? Er durchlebte ein komplett anderes Schicksal als sie es tat. Wie sollte er auch unempfindlich auf laute Gedanken reagieren. Besonders weil sie ihm bisher niemals freundlich gegenübergetreten war. " Das waren laute Gedanken, der Alkohol lässt mich unvorsichtig werden." erklärte sie und hoffte dabei, ihre halbwegs ernstgemeinte Entschuldigung kam durch diese Worte bei ihm an. Wenn nicht, hatte er vielleicht doch nicht so viel Grips wie sie ihm bislang zugesagt hatte. Oder er verstand sie einfach nicht, weil sie komplett anders war als die Mädchen mit denen er sich bis zum jetztigen Augenblick an, beschäftigt hatte.

"Daran habe ich keinen Zweifel" entgegnete sie ihm und setzte ein nahezu ehrliches Lächeln auf. Sie hätte dies sogar mit einem Eid besiegeln können. Denn so ein ehrliches Lächeln bekam im Grunde nur einer zu Gesicht. Und das war ihr Bruder. Aber der hatte Jasper versetzt - zu aller Erleichterung hin nicht sie. Auch wenn es herkömmlicherweise nicht sein Wesen war. "Nur worin läge mein Interesse?" stellte sie ihm eine wahrscheinlich ziemlich unangenehme Gegenfrage, drehte sich mit dem halben Körper zu ihm und beguchtete seine Züge und seinen Körper ausgiebig. Er sah gut aus. Und das wäre wohl dann das einzige Interesse, was sich Donovan erklären könnte. Attraktivität. Sich anziehend finden. Doch - bei Merlin, ihr wäre diese Art von Interesse niemals in den Sinn gekommen. Nicht, wenn man von Jasper Boswell sprach. So besah sie ihn sich erneuert von oben bis unten. "Erklären Sie mir Ihr Interesse daran!" ging sie dennoch auf ihn zu, denn mittlerweile war ebendieses Gespräch zu einer nicht ganz miserablen Unterhaltung geworden. Vielleicht entpuppte sich Boswell sogar noch als spannende Persönlichkeit. Wer konnte das schon wissen?

Er goss sich erneuert Scotch ein, obwohl er noch keine Antwort auf seine, damit eher unnötige Frage bekommen hatte. Nicht selten war das ein Manöver um sich charmant etwas zu angeln oder zu ergattern, das man mit purer Höflichkeit nur in sehr unangenehmen Augenblicken erlangen konnte. Das Knacksen der Eiswürfel im Alkohl hatte etwas abenteuerliches. " Scotch ?". Cilia überlegte laut. Es war eindeutig nicht die feine Art. Besonders nicht für das weibliche Geschlecht. Andererseits war es auch keineswegs die feine Art sich nicht zu bedanken, wenn man durch jemandes Anwesenheit einem starken Sturz verhindern konnte. Somit wären sie in vollstem Zuge quitt, wenn sie ihm diesen Vorschlag abnahm und simpel gesagt, einfach mitgeniessen würde.
Ausserdem entsprach  es ihrem Inneren Wesen, diesem Alkohol nachzugeben. Hochprozentig hin oder herr. Er schmeckte, und dessen war sie sich sehr bewusst. Nur betrüblich, dass die offene Gesellschaft dies nicht akzeptieren würde - so musste sie stets diesen bitteren Wein trinken, an den sie sich aber ohnehin schon gewöhnt hatte. "Ein kleines Bischen, vielleicht .. " flüsterte sie leise, und griff achtsam nach dem edlen Glas. Ihre Finger berührten sich dabei an den Spitzen. Cilia entfloh ein Lächeln. Zum allerersten Mal ein gänzlich ernstgemeintes Lächeln. Es war schön, dass er sie nicht verurteilte. Ein gutes Gefühl. Aber ein Gefühl das keinen Platz in ihrem Leben hatte und das es nur heute geben durfte. Sie nippte am Glas und schloss die Augen. Der Alkohol flutete durch ihren Körper. Den Scotch spürte sie in gleitender Wärme ihre Speiseröhre hinabbrennen. Merlin, das war Alkohol.

Unbesonnen öffnete die Dunkelhaarige ihre Augen wieder und gab dem Herren das Glas zurück. Es schien, als wolle sie es nicht bei sich haben. Es würde sie verführen. Und am nächsten Tage wollte sie bestimmt keine Kopfschmerzen und Übelkeitsgefühle hegen. Deshalb liess sie es bleiben. "Nichts für mich.."
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Beitrag   » Re: UNFORTUNATELY IT'S YOU «   UNFORTUNATELY IT'S YOU Empty © Gast
Ihre Empörung konnte er sehr gut nachvollziehen und hatte Jasper nicht bewusst auf solch eine Reaktion hingespielt? Jetzt lächelte er nur schweigsam und geheimnisvoll und wandte sich für einen Moment ab, um einen Blick zum wunderbar, warmen Kamin zu werfen. Er würde nicht weiter mit ihr über solch Belanglosigkeiten diskutieren. Nicht heute. Es würden gewiss erneut solche Momente eintreffen, wo sie ihren Kampf ausfochten. Sie die edle Prinzessin und er der ungeschickte Tölpel. Eben jener, der er gewiss nicht war. Genauso wenig, wie sie eine Prinzessin war und so würden sie nur alles geben, um den Schein des scheinbar offensichtlichen zu wahren. Sie wollte diesen Kampf ebenfalls wohl kaum just in diesen Moment fortführen, sonst hätte sie weiter gemacht und nicht die pikierte gespielt. So schafften sie immerhin ein stilles Abkommen, dass nun ein anderes Thema gerne aufkommen konnte.
Etwas erstaunt über ihre ehrliche Antwort, suchte er in ihrem Gesicht nach einem Zeichen, was es als Lüge enttarnen würde. Sie konnte nämlich gewiss unehrlich sein, auch wenn dies gegen die Sitte sprach aber in dieser Welt der oberen Klasse, war so viel Schein, dass jeder einem ins Gesicht log. Jedoch wurde er enttäuscht oder eher nicht, denn er fand kein Anzeichen. Es bestand jedoch die Möglichkeit, dass er sie gewiss nicht gut genug kannte und so blickte er nur auf ihre feinen, sanften Gesichtszüge und dem offensichtlich ernst gemeinten Lächeln. Sie hatte ein sehr schönes Lächeln und überhaupt war Ercilia Donovan eine feine Dame, die nicht wenige begehrten und auch er verspürte nicht zum ersten Mal ein gewisses Verlangen tief in seinem Inneren. Nicht gerade wenige Herren umworben sie, doch bisher hat sie im rechten Moment ihre Hand zurückgezogen und bei solch wunderbaren Eltern, blieb es zwar nicht ihre Entscheidung aber sie konnte zumindest ihre Meinung kund geben, welchen adretten Herr sie gerne als Ehemann nehmen wollte. Als sie ihre Ungeduld zeigte, lächelte er erneut und antwortete verzögert. Es gefiel ihm, wenn sie so sprach, als wolle sie tatsächlich unbedingt wissen, was ein näheres Kennenlernen für sie beide bringen würde. „Wissen Sie, Sie sind ein feines Fräulein, gewiss. Aber haben sie auch Kenntnisse über die Welt, außerhalb der pompösen Anwesen und der hoch angesehenen Gesellschaft? Haben Sie sich schon einmal frei bewegt? Getanzt als würde der Morgen ferner denn je sein? Oder gar gelacht, ohne sich umzusehen, ob es zu laut war oder ob gar die feinen Gesichtsmalereien verwischen?“ Fragend hob er eine Augenbraue und hatte gewiss diese förmlichen Worte verwendet. Für eine Dame gehörte sich das alles nicht. Bei Romulus war das alles anders. Ihr Bruder betrank sich nicht gerade selten, trieb sich mit Jasper überall herum und konnte den Beischlaf so oft wie er wollte vollziehen und es war ganz gleich mit wem. Aber nicht für Ercilia. Die Öffentlichkeit schaute auf dieses Mädchen. Er wusste ganz genau, weshalb er von Interesse sein konnte. Denn Jasper konnte ihr Freiheit bieten, sollte denn seinerseits Interesse bestehen.
Als er ihr den Scotch reichte, berührten sich ihre Finger und es war berauschend. Sie waren weich und sanft und perfekt und er hätte sie am liebsten noch mehr berührt, hielt sich aber vornehm zurück und beobachtete erneut amüsiert, wie sie das Getränk zu sich nahm. Kleine Schlucke aber es schien, als würde sie nicht so abgeneigt sein, wie sie angab. Er sah es in ihrem Gesicht. Zuerst war es bitter aber die Wärme die von innen loderte konnte niemand widerstehen und sie hatte wohl eine Schwäche dafür. Sonst hätte sie nicht diesen verzückten Gesichtsausdruck. „Ich unterbreite dir einen Vorschlag. Ich lasse mein Glas hier stehen und werde nicht darauf achten, wie voll es ist“, flüsterte er leise und lächelte erneut. Das war ein eindeutiges Angebot, dass sie sich unbeobachtete bedienen konnte, ohne dass er etwas sagen würde. Er hingegen war aufgestanden und zum Plattenspieler gelaufen. Jetzt war ihm nach Musik, so erging es ihm immer, wenn er getrunken hatte. Außerdem war er im Bewusstsein, dass ihre Eltern nicht in der Residenz waren und Romulus schien so beschäftigt, dass er ihn immerhin nicht zur abgesprochenen Zeit aufgesucht hatte, so hatten sie noch etwas Zeit. Jasper richtete seinen Anzug, ging erneut mit langsamen Schritten zu ihr, ohne den Blick von ihr zu nehmen und verbeugte sich höflich. „Darf ich bitte?“ Eine Hand hielt er ihr zur Aufforderung hin. Wie gesagt, er wusste wie ein vornehmer Herr sich zu benehmen hatte. Und sobald Musik erklang, war es Sitte eine Frau zum Tanzen aufzufordern.

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Hatte er darauf angespielt? Sein geheimnisvolles Lächeln deutete darauf. Als er sich nach dem Kamin umdrehte, räusperte sich Cilia innerlich. Sie blickte zu den Regalen hinter der Theke. Fein säuberlich waren edle Spirituosen nach Beliebtheit eingeordnet worden. Von oben bis unten. Währrendem ihr Augenmerk von den Seltenheiten abliess und in bequemen Gemüt zu dem adretten Burschen zurückkehrte, schleusten sich einige aufwühlende Gedanken in ihren Geist ein. Ercilia blinzelte erhaben. So besagte ihre innere Stimme, dass sie sich fragen solle. Nur wusste das vornehme Fräulein nicht wonach. Es erlangte auch keine vernünftige Antwort, nein, das Fräulein sass noch immer auf der Polsterung über dem feingeschnitzten Gehölz, welches ihr Gewicht schon seit einigen Augenblicken trug. Ganz Gedanken- und Aufschlusslos.

Cilia blickte dem etwas älteren Boswell urteilslos entgegen. Für einige Sekunden verblieb sie so. Musterte ihn und seine Züge und beobachtete jene dabei, wie sie angestrengt versuchten etwas aus der ihrigen Mimik zu lesen. Doch kein Zucken, kein Innehalten - nichts war da, dass ihm die Gedanken der Dunkelhaarigen hätte näher bringen können. Es legte sich also eine Stille über die Häupter der beiden. Keine unangenehme Stille. Aber eine Stille, die es beide erlaubte, für einige Sekunden in der Gedankenwelt zu verschwinden. Die Donovantochter bedachte sich hierbei einmal dem Fakt, sich gerade allen Ernstes mit Jasper Boswell anzuheitern .. zum anderen aber auch den absolut ernüchternden Eindruck, den eben jener zu vermitteln versuchte. So lauschte sie mit sachlichem Interesse und hochgezogenen Augenbrauen der Erklärung des besten Freund ihres grossen Bruders.

Sie sah einen gefährlichen Funken in seinen Augen aufleuchten. Man nannte ihn Versuchung, Ausgelassenheit, Extase, vielleicht auch Gierde oder nur ganz simpel Lebenslust.. aber das, was ihn wirklich spannend machte, war nicht etwa das Gefühl, dass man beim entflammen dieses Funken spürte; Nein es war das Verbot, dass in der gehobenen Gesellschaft über ihn verhängt worden war.
"Ich muss tatsächlich eingestehen, dass solche Beschäftigungen gar verlockend klingen .. " erwiderte Cilia schlicht, mit jedoch sehr nachdrücklichem Blick, als forderte sie Verständnis.  "Doch bin ich mir nicht sicher ob sich solch ein Verhalten meinerseits mit dem Ruf meiner Familie vereinbaren würde. Gewiss bedenke ich mich in Ihrer Obhut in sicherem Gewahrsam zu befinden, dennoch könnte keine Donovannachkommin ihren eigenen Wünschen oder gar Überlegungen auch nur einen minimalen Teil an Möglichkeit zum Wirklichen verschwenden. " tänzelten sachte die Worte über ihre zartrosanen, satten Lippen hinaus, in den Raum, der gegensätzlich zu diesem kleinen Tropfen Verzweiflung, Gewohnheit und Übermut wie ein endloses Weltall erschien. Die Dame hatte ihren Kopf geneigt; Zentrum ihres Fokus' war die kreisende Bewegung die der rote Wein dem feinen Glas entlang erzeugte. Es bettete sich in ihrer Hand, mit minimalen Stössen versetzt schuf niemand geringeres als ihre Wenigkeit einen Rhytmus der Aufregung und Ruhepol zugleich war.

Ercilia blickte auf, lächelte, als sie den seinigen Vorschlag vernahm. Scotch für die Miss? Sie zuckte innerlich mit den Schultern, streckte ihren Rücken äusserlich. Weder Vater noch Mutter waren im Haus, bezüglich Romulus machte sie sich sicherlich keine Sorgen und was Jasper über sie dachte war ihr im Grunde sowieso egal. "Welch eine Verführung .. " provozierte sie den Jungesellen mit der Andeutung eines lasziven Lächelns, widmete ihre Aufmerksamkeit jedoch dem Scotch. Sie wäre natürlich allemal im Stande gewesen, das Getränk hinunter zu kippen. Doch Cilia war der Meinung, dass wenn man sich bereits am Männeralkohol vergriff, musste man ja nicht ebenso gleich damit umgehen.

Allmählich wurde ihr die nette Art des Boswell's ewas unheimlich. Er schien sie nicht abzuweisen, total zu aktzeptieren und sich auch noch anständig zu benehmen. Eine Intuition verriet der Dunkelhaarigen bereits jetzt, dass diese Verbindung, und damit waren Jasper und Alkohol .. und sie selbst gemeint, keine gute Verbindung sein konnte. Doch angesichts der gesammelten Zweifelpunkte, konnte sich auch ihr Gemüt nicht umstimmen lassen. Sie grriff also törichterweise nach dem positionierten Scotch, währenddem der Höfliche sich zum Grammophon begab und dort einen ruhigen Takt aufspielen liess. Augenblicklich stoppte Cilia damit, an dem Getränk zu nippen und lauschte verfroren dem gleitenden Spiel der Melodie. Hatte er tatsächlich das Bedürftnis nach Musik?

Anscheinend nicht nur das. Er streckte ihr nämlich zur Aufforderung seine Hand hin. Ganz so, wie es sich für einen Gentleman gehörte. Die einstige Ravenclaw schmückte ihre Züge nun aber mit geweiteten Augen und grossen Portionen Skepsis, wie auch Überraschung. Für einen Sekundenbruchteil erstarrte Ercilia. Ganz und gar nicht so wie es sich für eine Lady gehörte, bemächtigte sie sich das Glas Scotch, setzte es an und kippte es die Kehle hinunter. Ein tiefer Atem zog sich durch ihre Lunge, währenddem die Lady das Gesicht verzog und das Glas zurück auf die Theke stellte. Danach leckte sie sich über die Lippen, kniff einmal kurz die Augen zusammen, griff nach der angebotenen Hand, und bestätigte mit einem halb aufgesetztem:" Sicherlich .. sehr gerne."
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Es war Jasper niemals in den Sinn gekommen, jemals auch nur sich auf ungehobelte Art und Weise der jungen Donovan zu nähern. Und auch just in solch einen verführerischen Moment, kam ihm nicht in den Sinn ungehobelt oder gar grob zu werden. Gewiss, war jemand wie er zu solch einem Verhalten fähig und nicht selten konnte die Schuld dem Alkohol zugeschoben werden. Doch gerade in diesem Augenblick, wollte er eben nicht dem entsprechen, was sie glaubte von ihm zu wissen. Dass er eine Schädigung für ihren heiligen Ruf sein konnte. Nein, Jasper Boswell wollte ein wahrer Herr sein und seine Vorzüge deutlich hervorheben, sodass sie nicht umhergehen konnte sich darüber Gedanken zu machen, dass er Schein oft nicht das beherbergte, was die Öffentlichkeit glaubte. Es war jedoch nicht die Absicht gewesen solch ein Verhalten ihr gegenüber zu präsentieren, als er sie in der großen Halle gesehen hatte. Dieser Gedanke war eine plötzliche Eingebung gewesen und sobald sie die Krallen verborgen hatte, war auch er bereitwillig gewesen ein wahrer Charmeur zu sein und der feine Sitte zu entsprechen. Romulus hatte ihm so vieles gelehrt und Jasper war ein aufmerksamer Mann. Wenn er denn wollte. Und er wollte. Er wollte, dass Ercilia vergas, dass er nicht ihresgleichen war. Sondern jemand, der es sicherlich nicht verdient hatte, sich in der Gunst einer wohlhabenden alttraditionellen Familie zu baden. Gewiss, er sah das anders. Hatte Jasper doch zahlreiche Gefälligkeiten für seinen guten Freund vollbracht.
Dennoch hatte Ercilia Zweifel gehabt. Zweifel, die in ihrer Antwort erneut sehr deutlich zum Vorschein kamen und die ihm nur ein müdes und trauriges Lächeln entlockten. Das war zweifelsohne das Problem dieser hoch angesehenen Gesellschaft. Es sollte perfekt nach außen sein. Niemals sollte ein junges Fräulein sich ganz in Ektase hingeben oder gar ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Es musste alles bewahrt werden, zugunsten von dem Ruf, das Geld und das große Ansehen. Dass es in seinen Ohren nur nach einer Herausforderung klang, konnte Ercilia sicherlich nicht erahnen und vermutlich hätte sie ihre Worte sorgsamer gewählt, hätte sie gewusst, was für ein Vorhaben in Jaspers Kopf sich entwickelte. Gewiss, sie hätte.
Zuspruch fand er jedenfalls, als sie nach anfänglichem Zögern, seinen Scotch leerte und ihre weiche, zarte Hand in seine legte. Einen Augenblick erschien es ihm, als hätte diese Hand schon immer in seine gepasst. So umschloss er sie sanft und hatte das Gefühl etwas Kostbares zu halten. Der Gedanke, dass sie gerade ganz neue Wege beschritten kam ihm, während er seine Hand an ihre Hüfte legte und sie etwas näher zu sich zog. So etwas hatte es niemals zwischen ihnen gegeben und es war sicherlich auch ihr bewusst, dass dieser Weg nur in eine Richtung führte. Denn während Jasper sich langsam begann zu bewegen und ihr in diese strahlenden Augen schaute, welche so voller Sorge waren, wollte er sie sofort entführen, in die wahre Welt. „Weißt du“, flüsterte er leise und da ihr Körper so nah war, brauchte er den Raum nicht unnötig mit seiner Stimme erhellen. „Dein Ruf wäre nicht gefährdet, würde niemand wissen, was du tust.“ Ihre Eltern war nicht sehr oft auf den Donovan Anwesen und somit lag die Obhut bei ihrem großen Bruder, welcher natürlich mit Jasper befreundet war und auch wenn Romulus sicherlich nicht erfreut darüber wäre, wenn seine Schwester in der Dunkelheit herum irrte, er würde nicht nach ihr suchen, wohlmöglich würde er nicht einmal in Erfahrung bringen, wenn Ercilia gegen später Stunde nicht in ihrem Zimmer war. Jetzt für diesen Augenblick jedenfalls reichte es, wenn er sie langsam in die richtige Richtung schob und sie zum Nachdenken brachte. Die Öffentlichkeit hatte immerhin nicht überall ihre Augen und sicherlich auch nicht ihr Gehör in jeder Ecke. Schon gar nicht in solchen Absteigen, wo sich Jasper gelegentlich herum trieb.
Jasper schenkte ihr ein aufforderndes Lächeln, bevor er sich nach wenigen Takten löste und erneut zum Plattenspieler ging. Innerhalb kurzer Zeit, hatte der junge Boswell aus seiner Tasche eine andere Schallplatte gezogen und diese zum abspielen gebracht. Die sanften, klassischen Töne waren verschwunden und der Raum war erfüllt mit frischen, rockigen und neuen Klängen. Er drehte sich erneut zu Ercilia um und schaute sie kurz abwarten an. Bevor er sein Jackett auszog, die Krawatte ebenfalls und beide Kleiungsstücke ungeachtet, wohin sie fallen, weggeworfen. Das feine Hemd etwas aufgeknöpft, wurde sein Lächeln immer breiter und er begann sich ganz entspannt zu dieser neuartigen Musik zu bewegen. Das war Musik! Und sicherlich hatte niemals zuvor solch eine Kunst die hohen Hallen des Anwesens durchdrungen. „Worauf wartest du? Hier sind nur wir…“, forderte er sie auf, ging zu ihr und nahm erneut ihre Hand um sie zum Tanzen zu bringen. Zu dieser Musik konnte niemals jemand mit klassischen Schritten tanzen aber jetzt konnte die feine Ercilia zeigen, ob sie wirklich die Musik spürte.
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Noch als ihr die Worte über die rosanen Lippen sprangen, bemerkte das aufmerksame Auge der Donovantochter ein Lächeln, das durchaus mehr war als bloss ein Lächeln. Jeder, der sich ein wenig mit dem Wesen eines Menschen auseinandergesetzt hatte, konnte sofort erkennen, dass in diesigem Kummer, Traurigkeit und sogar die schwarze Last der Bedenken hausten. Es war weder frei, noch ungestüm. Es wurde in Form gehalten.  Und damit war es nicht alleine. Nein auf dem Munde der Dunkelhaarigen schlummerte es ebenso. Nicht in exakter Gleichheit, doch die Ähnlichkeit konnte keinem entkommen. Nicht einmal einem Blinden.

Für einen Sekundenbruchteil versuchte die Dame sich in die Gedankenwelt ihres Gegenübers zu schleusen. Zu ergründen, weshalb sich ein so faltenloser Ausdruck um sein Gesicht spielte, hätte unmenge an Zeit und Geduld gefordert. Doch Cilia war sich sicher, dass es nicht bloss um finanzielle Angelegenheiten, sondern  um etwas tiefergreifendes, ja, wesentlicheres ging. Vielleicht sogar, liess er den Abend Revue passieren? Oder versuchte die Ordnung in seinem Denken wieder herzustellen.

Doch nun spürte sie die sanfte, wohl durchaus gepflegte Haut des jungen Boswells an ihren Fingerspitzen, bis hin zu seinen, die sich über ihrem Handrücken schlossen. Harmonierend, wie der Schmetterling dem Duft einer reifen Lilie folgte, löste diese Berührung ein verhängnisvolles Kribbeln aus, dass sich sachte aber kontinuierlich durch ihre Zellen zog. Cilia behielt ihre Fassung natürlich. Sie würde Jasper keinesfalls diese Gunst gewähren, er hatte bisher schon viel mehr Zuspruch, Aufmerksamkeit und Bestätigung erhalten, als ihr persönlich eigentlich lieb war. So seufzte das Fräulein innerlich, tart an den Mann heran und spürte dessen Hand an seiner Hüfte, bestimmend aber sanftmütig und vorsichtig. Seine Finger hinterliessen eine heisse Wärmespur unter ihren Kleidern, was die Dame um eine kleine Bestätigung beraubte.  Keinesfalls war es bloss der Alkohol, der die hiesige Begebenheit so unertragbar faszinierend machte. Es war eben dieses Verbot dass über dem Leben des Adels hing, über welches die Dunkelhaarige schon mehr als genug nachgedacht hatte.

Sie richtete ihren Körper auf, streckte den Rücken durch und hob das Kinn an. Eine Denkschablone hatte ihr in frühesten Jahren schon dazu verholfen, die Regeln und Sitten des gesellschaftlichen Tanzes in- und auswendig zu bennen. Nicht selten war Romulus Opfer vieler fehlgeschlagenen Schrittfolgen geworden. Es gab Anlässe, an denen er eine Schuhgrösse grösser tragen musste.
Ihr Blick richtete sich ganz von alleine den schönen Augen des Briten zu. Für einen Sekundenbruchteil vergass die Adelstochter das Drumherum gänzlich. Es verschwamm, wurde undeutlich, nicht wesentlich. Nur dieser geformte, stramme und sittliche Tanz sollte Vergnügen und Freiheit darstellen. So konzentrierte sich das Fräulein, ihren Mund hatte sie zusammengepresst, den Takt, hinter ihrer Stirn auf- und abzählend.
Er blickte ihr entgegen und hielt sie dabei bei sich, Ercilia Donovan konnte nicht ablassen, als wäre ein Bund geschaffen, für wenige Sekunden, doch so intensiv, dass ihr das Herz stehen blieb.

Flüsternde Worte drangen an ihr Ohr, brachten jedoch weder Bedeutung noch Sinn mit sich. Für eine weitere Sekunde stierte die einstige Ravenclaw gedankenversunken, ehe eben jene Klänge und Geräusche zu Sinn und Bedeutung wurden. Sie blinzelte, keinesfalls versteckend, dass mans ie gerade in ihren Gedanken unterbrochen hatte. "Sie mögen denken, das sei so simpel, Jasper - "setzte sie an, räusperte sich und löste sich mit einer Hand um eine elegante Drehung unterhalb seines emporgestreckten Armes zu vollführen. "Doch haben Sie nur einen Tag im Namen der Donovans gelebt, so wüssten Sie, " wieder hielt sie inne, verlangsamte das Tempo und entfremdete ihm dabei in kleinem Mass die Führungsposition, "dass es für eine Dame nichts  törichteres gäbe als diesem absourden, schwächlichen Verlangen nachzugehen.".
Ihr Blick fiel zu Boden, ihre Füsse stoppten.
"Dabei spielt unser eigener Wille kaum eine Rolle."

Zu ihrer Verwunderung löste sich Jasper Boswell von ihr. Sofort umflutete sie die Kälte des grossen Raumes, die Hilflosigkeit der Tristesse in jedem einzelnen Tropfen Alkohol, der in diesem Saloon zu finden war überflutete sie stürmend. Reflexartig sackte das graziöse Fräulein zusammen, fühlte sich angreifbar und viel zu sensibel. In ihrem Innern verfluchte es den teuflisch guten Scotch, der ihr dieses Dilemma eingebrockt hatte. Gerade jonglierte sie den Gedanken zu Bett zu gehen, umher - wurde jedoch apprupt unterbrochen, als das Grammophon wie ein beschädigtes Gerät herumposaunte. In aller Deutlichkeit zog Ercilia Donovan, die feine Dame, eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Innerlich klingelten sämtliche Alarmglocken, als ihr Fuss begann, mit dem Grundschlag der neu-aufgesetzten Musik zu harmonieren.
Sie war infiziert. Wie ein Virus breitete sich dieses Gefühl aus. Von den Kribbelnden Zehen, hinauf in die Beine, hinauf in die Arme - bis hin zur Kopfspitze, wo ein kleines Surren entstand. Still zu stehen war keine Option, als hätten die Töne sie an Fäden gehängt und man würde sie jetzt, in diesem Augenblick, einfach Tanzen lassen.

Jasper kam auf sie zu, ihr Fuss wippte, ihre Arme waren verschränkt. Man sollte ihr das Desinteresse noch in der Schreckenssekunde erfahren, denn noch immer hielt sie es für ungehobelt und Strassensittlich, sich zu diesem Lärm zu bewegen.
Gutem Lärm, versteht sich.
Ihr Augenmerk blieb an seinem Körper haften, er war muskulös und eindeutig sehr gut in Form. Fraglich war nur, womit er sich so fit hielt? Ob er ein guter Besenreiter war? Mit den Federn des Quidditch schmückte sich schliesslich mittlerweilen jeder zweite Bursche. Doch erneuert bekam sie eine Hand hingehalten. Nach eingehendem begutachten wanderte ein unsicherer Blick hinauf zu den Zügen des einstigen Ravenclaws. "Ich glaube das ist keine so gute Idee .. "bedachte sie zum zweiten Mal an diesem Abend, forderte das Gegenüber aber mit ihrem Blick auf, diesen Worten keine Beachtung zu schenken und ihr jenes näher bringen, was weitaus der gesellschaftlichen Aktzeptanz ausgegrenzt worden war. Wieder fühlte sie den festen, angenehmen und führenden Griff um ihre Hand herum.
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Ganz gleich, ob er nicht die Erfahrung hatte, wie es war ein wahrer Donovan zu sein oder gar nicht zu wissen, was es bedeutete, nicht dass zu machen, wonach einem strebte, er wollte jetzt gerade nun einmal dass sie eben jenes Gefühl erlebte, welches er so oft verspürte und ausleben konnte. Das verräterische Wippen ihres Fußes war Zeichen dafür, dass es ihr zumindest der Rhythmus zusagte und er verspürte sofort den Drang die Musik wohlmöglich noch einen Klang lauter zu machen aber dann würde er sicherlich ihre Nerven zu sehr strapazieren, immerhin wollte er sie locken und nicht vertreiben. Gewiss war er ein hohes Risiko eingegangen, indem er so spontan die Töne verändert und sein teures Jackett auf den edlen Marmor geworfen hatte. Dennoch hatte Jasper oft ein sehr ausgeprägtes Gespür für das Empfinden einer anderen Person und dass sie oft nicht sie selber sein konnte, zeigte offensichtlich, dass sie jemand anderes war, als sie vorgab. Als sie jedoch zögerlich ihre Hand entgegenstreckte, ergriff er die dargebotene Möglichkeit und nahm sie sanft in seine. „Und ich glaube, dass ist eine vorzügliche Idee“, erwiderte er nur und zog sie in die Mitte des Saloons. In der Regel forderte die Musik dazu auf, dass man sich einfach bewegte, ganz wie es einen führte, ohne auf Konventionen Acht zu geben aber er wollte nicht, dass sie sich unwohl fühlte, da sie nicht über das Wissen verfügte, wie solch ein Tanz aussah. So lächelte Jasper nur fürsorglich und wissend, bevor er begann sich locker und frei zu bewegen. Ercilia wurde von ihm mitgezogen und zwar glich es nicht den vornehmen Sitten aber es war angemessen für diese Art der Musik. „Beweg dich wie es dir gefällt, Ercilia. Nur ich bin hier und sonst niemand. Außerdem bewahre ich Schweigen und für diese Töne sind die…wie Ihr es nennt „unrhythmischen Bewegungen“ gerade rhythmisch angemessen“, erzählte er langsam und drehte sie einmal im Kreis bevor er mit den Füßen eine wilde Bewegung vollführte und einmal ausgeflippt mit den Kopf nickte. „Jetzt darfst du, Mylady“, forderte er sie auf, bevor er ihre Hand losließ und erneut zur Theke zu tänzeln. Er schenkte sein Glass voll ein und nahm ihr leeres Weinglas, um es ebenfalls mit Scotch zu füllen. Zwar war es scheinbar eine gemeine Geste, da er doch das Wissen darüber hatte, dass es sich nicht gehörte, für jemand wie Ercilia Donovan so viel zu trinken aber es stimmte, was er gesprochen hatte. Sie waren alleine. Und es störte ihn nicht. Vielleicht wollte er auch in Erfahrung bringen, wie sich die feine Dame verhielt, wenn sie nicht an den vorgegebenen Regeln festhielt, sondern das tat, wozu sie gewillt war. Und dies geschah sicherlich nur vollkommen, wenn ihre Gedanken benebelt waren und sie nicht mehr ganz alles unter Kontrolle hatte. Wahrscheinlich war es dann doch eher gemein, als alles andere. Aber Jasper war der Ansicht, dass sich zu betrinken oder jedenfalls etwas mehr von dem köstlichen Getränk zu kosten absolut nichts Verwerfliches war. „Auf die Freiheit“, prostete er, nachdem er ihr das Glas gereicht hatte. Ein charmantes Lächeln umspielte seine Lippen. Je länger er alleine mit ihr sprach, ohne dass sie den Traditionen entsprechen musste, umso sympathischer fand er sie. Dass sie eine äußerst attraktive junge Dame war, das war nicht sonderlich verwunderlich. Ercilia Donovan war eine wahre Schönheit und wenn sie eine nicht ganz so steife Haltung an den Tag legte, gleich noch viel anziehender. Da Jasper als gestandener Mann unweigerlich, bei schönen Frauen an den Beischlaf dachte, senkte er anstandshalber den Kopf. Er wollte ihr nichts ins Gesicht schauen, wenn er doch tatsächlich die Vorstellung davon hatte, wie die junge Donovan wohl ohne ihr Kleid aussah. Er verspürte den drängenden Wunsch ihre Schulter von dem Stoff zu befreien und seine Lippen auf die Haut zu legen. Niemals zeigten feine Damen ihre Schulter oder gar zu viel Bein aber gerade das Ende des Armes war für ihn von besonderer Schönheit. Ein Räuspern entwich seinen vollen Lippen und er setzte das Glas an seine Lippen, bevor er gierig einen Schluck nahm. Das Bewusstsein darüber, dass das Getränk diesen Wunsch weiter verstärkte, wurde bewusst ignoriert. Es ging hier um die Freude am Leben, welche er Ercilia entlocken wollte.











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Auch wenn die Trunkenheit an sich etwas vergängliches und moralisch verjährendes war, so konnte Lady Donovan den sichtlichen Reiz dieses einzigartigen Zustandes verspüren. Ihr war zum Lachen zu Mute, obgar ihr kein Grund dafür erschien. Natürlich spielte sie mit Bewusstheit gegen das prinzipielle Handeln einer Dame. Einmal mehr liess diese jedoch auch ihre Bedenken nicht aus, doch in immerwährendem Gleichgewicht, stieg der Alkoholpegel und sank damit die Vernunft, die Sitte.
Das taktvolle Wippen ihres Fusses schien dabei eine entscheidende Rolle zu spielen: Es vermittelte ihrem Gegenüber den Sinn und das Gespür für die Bewegung bei Musik, wie auch deutete es auf einen wahnlosen Missachtungsversuch der gesellschaftlichen Gesätzmässigkeit.

Die sanfte Berührung seinerseits empfand die Donovantochter noch immer nicht als gewohnt. Schliesslich war ihr niemals ein Grund eingefallen, sich näher mit dem attraktiven Bosewell auseinanderzusetzen. Zumindest nicht eingehender, als einige wenige und gänzlich unnichtige Informationen über sein bisheriges Dasein eingesammelt zu haben. Das tat sie bei allen Personen, die einen gewissen Stellenwert in Romulus Leben besassen. Dem Merlin konnte sie danken, dass dies nicht derlei viele waren. Ein weidender Ausdruck zog sich bei den Worten Boswells auf ihr Gesicht. Es sprach Güte aus ihr, Güte zur Offenheit und Annahme einer Belehrung. "Bescheinigen sie mich damit etwa zur unumsichtigen Fahrlässigkeit?"  befragte sie ihn mit funkelndem Wahnwitz, der in ausschliesslicher Ergötzung durch ihren Blick hindurch schimmerte. In jeder Faser spürte sie das Ethanol seine Wirkung vollziehend, in jeder Faser spürte sie das Verlangen ihrem Gegenüber ausmassloses Vertrauen entgegenzubringen .. allmählich verabschiedete sich Vernunft und nahm, als Anstandsgast, direkt einmal die Sitte mit sich.

Doch waren ihr diese Schrittfolgen nicht bekannt. Handelte es sich bei dem imponierenden Getrampel überhaupt um Schrittfolgen? Die Donovanstochter war sich dessen unschlüssig, immerhin schien ihr Tanzpartner sich vollends Bewusst zu sein, was er da tat.
Mit einem überraschten Jauchzen bestaunte sie des Gentleman's Müssiggang. Mit ausgeflippten Bewegungen brachte er sie dazu, sich die Hände in verblüfftem Schrecken an den Mund zu führen und gebannt dem Spektakel zu folgen. Das ihrige, graublaue Augenmerk liess nichtmehr von ihm ab, ehe er sich ihrer wieder zuwandte und die kleine, erstandene Blase umstandslos zum Platzen zwang. "Ich bin mir dennoch nicht sicher .. " setzte die Dunkelhaarige gehemmt an, suchte tobende Bestätigung in Boswells Ausdruck. Doch mit einem Mal erklang ein Schriller Ton eines Saxophons. Unweigerlich begann die ansonsten sehr angespannte und geformte Haltung Ercilias sich zu entspannen, gar zu verschwinden und schon zuckten die Schultern der Dame ausgelassen den vorherrschenden Takt des Stückes.

Die lebhaften Klänge mitreissendes Jazz waren nicht Grund genug, Jasper nicht irritiert nachzusehen, als er ihre Hand losliess und sich tänzelnd zur Bar hin bewegte. Ein Ausdruck der Freude pries sich dennoch in ihrem Gesicht, das Gefühl der Unrichtigkeit hing noch immer über ihrem Gemüt, setzte sich jedoch allmählich ab, wahrscheinlich durch eben dieses Ungleichgewicht, dass der Genusstrunk mit sich brachte. In der länge eines Atemzugs bedachte sie ihre Aufmerksamkeit dem jungen Mann, wand sich danach jedoch ab, um die Musik etwas besser kennen zu lernen. Währenddem ihr die Melodie eine Leichtigkeit verlieh, begann die Lady im Strom der Bewegung zu Schnippen und die Hüfte dem Takt folgen. Als Jasper zurückkehrte, frevelte überraschendes Glück, ganz zum Trotz aller eigenen Prinzipien auf ihren Zügen, zwar nicht gänzlich ungebunden, dennoch gelöst, wie in keinem Augenblick zuvor. "Danke, der Herr.. " nahm sie das Glas ohne zu zögern an sich.

"Auf die Freiheit!" erwiderte das zierliche Geschöpf bejubelnd. Der Grad ihres Rausches musste sich bereits gegen die oberste Grenze der Sittlichkeit bahnen, dennoch gönnte sich die Lady einen weiteren Schluck scotch, der ohne Vorwarnung in heissem Brennen ihre Kehle hinunterglitt. In der Mitte des Saloons gab es weder Bänke, Tische, noch sonstige Ablagflächen. Selbst in solchigem Zustand war die Donovantochter durchaus dazu veranlagt, ihr praktisch Denkendes Wesen zu nutzen, ganz darauf bedacht, keine markaber grosse Schweinerei zu hinterlassen. In gutem Gewissen folgte sie dem Rhytmus zum Rand der Tanzfläche, platzierte das ihrige Glas an einem Punkt an dem es unter Garantie ihres Einfallreichtums sicherlich keinen Schaden annehmen würde. Sie kehrte wieder, und bedachte sich einen Augenblick der Möglichkeit, dass Romulus in den nächsten Stunden eintreffen würde, vernahm dabei zufällig, wie Boswell seinen Blick 'gen Boden richtete. Ohne Verdruss näherte Cilia sich ihm und versuchte die Verwunderung über das fallende Interesse am Tanzen zu vertuschen.

"Wahrlich, schöne Schuhe besitzt der Herr.. " kommentierte sie im gewitzten Kompliment seine geistige Abwesenheit. Doch ehe ihr eine Antwort gewürdigt werden konnte, erklang ein lautes, ja beinahe penetrantes Räuspern, in unpässlicher Peinlichkeit getränkt, der Notwendigkeit dennoch bewusst. Cilia hob ihren Blick, versuchte zu erkennen, wer da gesprochen hatte. Ihr Herz blieb stehen. Etwa Vater? Oder Mutter? Oder gar schlimmer?
Doch nein, es war das Dienstmädchen Greda, welches in säuberlicher Uniform, zwar vor ihnen aber in ausreichendem Sicherheitsabstand um die Aufmerksamkeit der Bolde klagte.
"Soeben wurde eine Nachricht von Herrn Romulus Donovan übermittelt. Er werde in zwei Stunden heimkehren, man solle sich keiner Sorge annehmen." schlugen der Schwester, des werten Herrn Romulus Donovan die unverständlichen Worte ins Gesicht. Eine Fragende Mimik liess die Dinsthabende nicht dazu verleiten, die Benachrichtigung in weniger komplizierteren Ausdrücken zu erklären. Deshalb wich der Blick der Donovantochter von der verschwindenden Angestellten ab und blieb in ergründender Nachfrage an Jaspers Lippen hängen. "Ist ihr Verstand ebensowenig bei Sinnen?" entsprang ein fragendes Kichern, dass aus Cilia's Munde kommend bislang kaum der Gewohnheit entsprach. "Ich habe kein Wort verstanden." ..
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Jasper hatte gewusst, dass sie den edlen Tropfen nicht verweigern würde und mittlerweile schien sie sogar gar ohne jegliche Scheu zu handeln. Das fand durchaus sehr viel Zuspruch bei ihm, da er sich jetzt nicht mehr unterschwelligen Beleidigungen ausgesetzt fühlte und die Luft so herrlich nach Freiheit roch. Dass Ercilia sich traute von diesem süßen Früchtchen zu kosten, war sicherlich ein Fehler und ihre Mutter, eine feine Dame von hohem Anstand, würde ihr in diesem Augenblick sicherlich mit einem lederartigen Handschuh auf die Finger schlagen, um sie daran zu erinnern, dass sich solch ein unfrevelhaftes Benehmen nicht angemessen sei. Nun die wohlerzogene und sicherlich fürsorgliche Mutter war weit fort und Jasper war ein guter Genosse des Teufels, könnte man jedenfalls meinen, wenn er die junge Donovan mit solchen Höllenklängen verführte und ihre Sinne mit diesem köstlichen Gift verführte. Aber wie konnte er sie nicht kosten lassen, wenn er selbst längst verfallen war? Das wäre ein Akt der Unmöglichkeit und Jasper war nicht gewillt weiterhin die scheinheilige Platitude aufrecht zu erhalten.

Auch Jasper zögerte nicht und trank sein Glas jedoch leer. Er mochte das Gefühl, wenn sich die Fassade, die er vor allem bei den Donovans versuchte aufrecht zu erhalten verschwand und sein Inneres mit viel Herzensblut an die Oberfläche schwamm, um von der Welt gesehen zu werden. Auch für ihn war der brennende Beigeschmack des edlen Tropfens keine Leichtigkeit aber er wusste wohin dies noch führte, auch wenn er sich jetzt schon sehr frei fühlte und tatsächlich ihr folgte, um sein Glas gehorsam abzustellen. Er würde sich bei gegebener Zeit die ganze Flasche greifen. Wieso noch Wert darauf legen, sich nachzuschenken, wenn sie schon Scotch aus einem Weinglas trank?! Das war so gar nicht fein und schon begann er schallend zu lachen. Das war absoluter Irrsinn. Irrsinn welcher in durchaus gefiel und er war prächtig amüsiert.

Überrascht durch ihre direkte Anrede, blinzelte er und schaute sie dann kurz peinlich berührt an. Es war ihm wieder eingefallen, weshalb er vorher gen Boden gestarrt hatte. Ercilia und er nackt beim Beischlaf. Gewiss keine Gedanken die ein junger Mann in der Anwesenheit einer so vornehmen Dame haben sollte aber wenn er ihr ins Gesicht schaute, konnte er nicht anders als sie entzückend zu finden und selbst, wenn er leicht verschwommen sah, sie war sicherlich das hübscheste Mädchen im Raum. Überrascht wandte er sich um und blickte die Hausangestellte an. Er runzelte die Stirn, da er den Stoff betrachtete, welchen sie trug und grinste nur daher, da er einen großen Fleck auf ihrer rechten Brust entdeckte. Da hat jemand aber nicht aufgepasst! Aber eher er sie darauf hinweisen konnte, das wäre sicherlich nur anständig gewesen, war sie je verschwunden und die glockenhelle Stimme durchbrach die Musik, sodass sich der junge Boswell wieder zu Ercilia wandte. Reichlich überrascht über ihre Laute, lachte er ebenfalls und zuckte im Takt der Musik mit den Schultern, bevor er den Kopf schüttelte und dann doch kurz inne hielt. „Rome, wird in zwei Stunden erscheinen“, antwortete er gehorsam, grinste aber schon wieder und tänzelte zu ihrem Glas, um dieses ebenfalls mit einem Schluck zu leeren. So, jetzt mussten sie beide sicherlich sich neu einschenken.

Doch diesen Plan verfolgte er nicht, er hatte ein anderes Ziel. Erneut wanderte er zum Grammophon und zog eine zweite Schallplatte aus seiner Tasche. Kurz hielt er inne, bevor er der jungen Dame zuzwinkerte. Das war unerhört! Sicherlich aber er war nicht ganz bei Sinnen und er wurde getrieben, von ihrer Leichtigkeit und dem freudigen Kichern. Jasper legte die Schallplatte auf und wartete kurz ab, bevor dieses Mal freudigere, und noch schnellere Töne erklangen. Als das Saxophon erklang, tänzelte er zu seinem Opfer. So schnappte sich der junge Boswell eine Stehlampe und führte sie zu der Mitte des Raumes. „Gib gut Acht! Das machen wir gleich“, rief er Ercilia zu und schenkte ihr ein äußerst strahlendes Lächeln, welches auch nur ganz leicht benebelt schien. Und schon begann er mit den Füßen auf den Boden zu tippen und die Hüften im Takt zu bewegen. Grazil, so als wäre es seine Lebensaufgabe mit einer Stehlampe zu tanzen, führte er das edle Metall im Kreis. Passend zum Takt, ließ er die Lampe über seine Hüfte gleiten und machte eine erneute Drehung. Zum Takt tippte der Lampenboden ebenfalls auf dem teuren Marmor. Gut gelaunt summte Jasper mit und schaffte es tatsächlich die Lampe von sich wegzustoßen, während er unterdessen das Kabel durch seine Hand gleiten ließ, nur um im rechten Moment die Lampe zum stoppen zu bringen und sie wieder an sich zu ziehen, ganz so als hätte er ihr Leben eingehaucht und sie würde ganz ihrem Herren gehorchen. Und schon tänzelte er mit der Lampe um Ercilia herum und stieß sie sachte mit der Hüfte an. Wieder in der Mitte des Raumes angekommen, erklang der letzte Part der Musik, von dem gewiss nur der tanzende Boswell wusste, dass er das war. Sodass er erneut eine gute Tanzstelle einlegen konnte, bis die Musik leiser wurde und er die Lampe nach einer Drehung unbewusst etwas zu stark von sich stieß. Er hingegen drehte sich zu Ercilia, verbeugte sich und warf ihr eine Kusshand zu, fest der Überzeugung, dass er gerade absolut unwiderstehlich war, sodass sie ihm vollkommen untergeben war, hörte er nur ein lautes Krachen und sah seine Seifenblase zerplatzen. Jaspers Lippen formten sich zu einem lautlosen ‚Oh‘ bevor er das Gesicht verzog und angestrengt versuchte ernst zu bleiben, da er wusste, was dort zu Bruch gegangen war, es aber nicht ernst nehmen konnte.

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Ihre fragende Miene wartete Geduldig auf eine Antwort. Und währrenddem sie wartete, hatten ihre Hirnwindung, hinter der Miene, einiges zu verarbeiten. Der Blick der Donovan war auf Jasper gerichtet, seine Züge wurden gemustert, die Barriere seiner Augen überwunden und versucht, in seine Seele zu blicken. Sie blinzelte.
Dumpfe klänge drangen an ihr Ohr.
Sie lächelte.
Verstehen?
Möglicherweise.
Reflexartig griff sie nach dem Arm des Boswells, schloss ihre Augen einige Sekunden lang, das innerliche Drehen ignorierend, und schmunzelte dem Gentleman mit aufgesetztem Unschuldslächeln entgegen: "Nun denn, vielleicht ist das -" wisperten sachte, vom Verstand ergriffene, Worte in die Richtung Boswells. Doch anscheinend war auch des Burschen Bewusstsein bereits in kleiem Mass dem Rausch geliefert, denn er steuerte geradewegs das Grammophon an, während die Gedanken der Donovan sich anstandslos ihren Zustand zu eigenem Nutzen umformten und derweil mit Schulterzucken über den Verstand hinaus, die Endung der begonnenen Äusserung einleteten: "eine gute Gelegenheit einen Abschluss zu finden.."

Doch das blieb unvernommen, Jasper griff nämlich erneuert zu seinem Beutel und wechselte die Scheibe. Sie musterte ihn bei dieser Handlung, ja versank ganz und gar in einer Illusion, die ihr Zeit und Gedanken raubten. Ihr Blick fiel starr auf das Grammophon gerichtet, bis die rauen, mit Klang konzentrierten Töne seiner Stimme erklangen. Jaspers Stimme.
Verdattert wanderte ihr Augenmerk langsam über den Oberkörper des jungen Boswells, hinauf zu seinem Gesicht. Die Dame warr einem kurzen Augenblick bedürftig um ihre Sinne wieder wach zu schütteln. Als ihre Aufmerksamkeit sich wieder auf das Gegenwärtige beschränkte, stand Jasper bereits in der Mitte des Saloons. Zu allem Schrecken hielt er irgend etwas leuchtendes in den Händen. Erst nach genauerem Fixieren des Gegenstandes, konnte die Donovan hundertprozentig erkennen, dass es sich um eine Stehlampe handelte. Eine Stehlampe!
Geschockt weiteten sich ihre Augen. Ihre einzige Sorge galt dem Kabel - das hoffentlich lang genug war, und über das Boswell hoffentlich nicht stolpern würde. Aber desto ausgiebiger die einstige Ravenclaw das Szenario betrachtete, um so leichter wurden ihre Bedenken, lösten sich blubbernd auf und verdampften schliesslich wie es Wasser im Topf tat.

Der Takt war Herrscher über den Körper des Burschen. Wie losgelöst wand er sich, tippte den Rhytmus, zuckte mit den Schultern - war eins mit der Musik. Und der Lampe. Fast ein wenig verdrüsslich beobachtete sie das kleine, wunderbare Spektakel, welches sich ihr gerade in feinster Ausgabe herbot. Noch entgeisterter zeigten sich ihre Züge, als er auf sie zukam, grazil grinsend, attraktiv wie Adonis höchstpersönlich mit einem unheimlichen Charme umgeben, welcher ihr auf der Stelle ein entzücktes Aufkichern entlockte. Das Scheppern der weggestossenen Lampe erklang nur dumpf im Hintergrund. Die Kusshand und sein entgeistertes Gesicht schwabbten in solch kurzweiligem Abstand zu ihr hinüber, sodass ihr leichtes Aufkichern zu einem freien Lachen wurde. "Perfekte Darbietung"grinste sie,begann mit ihren Fingern zu schnippen, mit ihrer Zunge zu schnalzen und tänzelte sich, in bewegtem Rhytmus, zum Tanzgenie hin. Abendteuerlustig stand Ercilia Donovan vor Jasper Boswell. Ihre Augen glitzerten, ein regelrechtes Strahlen umgab sie. "Ich bitte um eine differenzierte Beendigung des Tanzes .." forderte sie, und unterdrückte das Lachen, welches sich immer wieder durch gefährlich zuckende Mundwinkel erkennbar zu machen drohte. In der nächsten Bewegung, hob die Dame ihre Arme, streckte sie zu ihrem Gegenüber hinaus und legte die Handgelenke an den Nacken des Burschen. Dahinter verschlossen sich ihre Finger. Es entstand zugleich Distanz zwischen den beiden Körper, doch verband sie nun eine intensivere Berührung. Ob er dieser wohl standhalten konnte?
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Jasper hatte von vornherein gewusst, dass er mit Tanzen punkten konnte und doch hatte er tatsächlich Angst davor gehabt, dass sie ihm nun mit einem Kochlöffel vom Anwesen jagen würde und so erstarrte der junge, leicht aus der Puste geratende, Herr augenblicklich, nachdem das Scheppern erloschen war. Doch, entgegen seiner Vermutungen, strahlte die vornehme Dame und ging Schritt für Schritt auf ihn zu. Erleichtert, von dieser freundlichen Geste, entspannte sich seine Statur und er verzog den Mund ebenfalls zu einem Lächeln. Gewiss, etwas schief, da der Alkohol in seinem Schädel gehörig seinen Beitrag lieferte aber sie konnte sich sicher sein, dass es nur für sie war. Die Lampe war immerhin längst vergessen. Ihre grazile Gestalt stoppte je vor ihm und er konnte seinen Blick nicht von ihr nehmen. Als Ercilia dann noch einen Schritt weiter vorwagte und die Arme um seinen Nacken legte, was so ganz ihren Worten widersprach, war er augenblicklich in Verwirrung gestützt worden. Ihre Worte wiesen darauf hin, dass sie tanzen wollte, ihre Handlung sprach eindeutig eine andere Aufforderung. Sie hatte gesehen, wie er getanzt hatte und solch enger Körperkontakt war eindeutig nicht vorgesehen. Das kurze Zögern verschwand und er legte beide Hände jeweils an eine Seite. Das war nicht unhöflich oder gar ungehobelt. Kurz hielt er inne, hörte das Knacken der ausgespielten Musik und versuchte in ihrem Gesicht zu lesen. Doch sie lächelte nur. Lächelte und lockte ihn und da er jetzt erst recht nicht mehr seinem Willen stand halten konnte, beugte er sich vor und presste seine Lippen auf ihre. Das war gewiss nicht sonderlich sanft aber er hatte schon so oft bemerkt, dass sie eine sehr attraktive junge, feine Dame war und sie hatte ihn gelockt mit ihrer hochnässigen Art und…und der Alkohol war im Grunde der Gehilfe des Teufels. In diesem Moment war es für Jasper vollkommen die richtige und korrekte Entscheidung seine Lippen auf ihre zu legen und sich seinen innersten Wünschen hinzugeben. Wie ein Jäger, war er um sie geschlichen, hatte sie so oft beobachtet und sich dies nie anmerken lassen. Er hatte sich unnahbar gegeben, ganz wie sie und doch war gewiss nicht erst seit diesem Tage eine seltsame Spannung zwischen ihnen. Hatte Ercilia ernsthaft von ihm erwartet, dass er jetzt ihr die Weisheiten dieses Tanzes lehrte, wo sie ihre Brust gegen seine Oberkörper drückte und ihn zu sich zog? Wo ihre Augen glitzerten und sie in diesem Tonfall mit ihm sprach? „Ich will dich, das ist dir gewiss“, flüsterte er, nachdem er den Kuss nach wenigen Millisekunden beendet und sich zu ihrem Ohr gebeugt hatte. „Wenn dies eine tückische Verwirrung sein soll, solltest du gewillt sein jetzt meine Anwesenheit zu verlassen und sie in Zukunft zu meiden. Ich bin kein Gemeindestier“, fügte er noch hinzu und hatte eine Hand von ihrer Seite gelöst um ihr sanft über den Rücken zu fahren, bevor er erneut charmant lächelte und sich etwas vorbeugte, sodass sich ihre Lippen fast berührten. Ihr Atem roch süß und nach Alkohol und nach Verführung. So strich er mit den Lippen immer wieder auffordernd über ihre und hätte sie gewiss sofort erneut mit seinen Küssen beglückt.
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Er konnte. Ercilia musste sich in der Tat eingestehen, dass nicht bloss der Fakt sich dessen bewusst zu sein, sondern ebenso die überkommende Überraschung sehrwohl unerwartet dahergeschlichen kamen. Nichts desto trotz liess kein Mundzucken, kein Augenklimpern ihn diese Nichtigkeit erahnen. Schande hätte sich in jedem anderen Falle über ihr Haupt gelegt. Er konnte sogar sehr gut.
Verschmitz präsentierte sich eine vage Andeutung von Freiheit auf ihren roséfarbenen, schwungvollen Lippen. Nur einem geübten Auge erkennbar, verschollen geglaubt unter den grenzenlosen Gesetzmässigkeiten asozialer Gesellschaftsnormen bahnte das Verlangen nach mehr als bloss Anstand, Vermögen und Sitte sich seinen eigenen Weg in das direkte Auftreten der jungen Donovanhexe. Wenn Jasper Boswell sich einen kurzweiligen Augenblick mit ihrem Ausdruck beschäftigte, dürfte ihm in gänzlicher Robe erblühen, dass sie keineswegs im Sinn hatte, falsche Versprechen zu begläubigen.
Seine Hand an ihrer Taille löste apruptes Herzklopfen aus. Schon länger schien es her, seit das letzte Mal ein Herr solch eine Berührung gewagt hatte. Genau dieserlei Umstand brachte Aufregung mit sich, sorgte für ein schwindelerregendes Bauchtoben, dass Cilia durch alleinige Worte in keinster Weise hätte beschreiben können. Das Glitzern in ihren Augen schwand nicht. Es blieb, als würde es darin festkleben. Für einen winzigen Sekundenbruchteil verschmolzen ihre Blicke, vereinten sich in tanzendem Wirbel und nach diesem Sekundenbruchteil, spürte die erhabene Donovan nicht bloss ein unverblümtes Verlangen nach mehr als nur Tanzerei, sondern auch den sanften Hauch von süsslichem, alkoholgetränktem Atem auf ihrem Gesicht; Bestimmend gefolgt von einem energischen Kuss, welcher ihre Beine lähmte und ihr lediglich ein schwaches Seufzen entlockte. Die Finger der Dunkelhaarigen bohrten sich bei annähernd qualvoller Pflichtvergessenheit nachdrücklich in seine Haut.

Als er sich nach einigen Milisekunden löste und abfort Worte gegen ihr Ohr raunte, rauschte nicht nur das Blut in ihren Ohren, klopfte nicht nur das Herz wild und hielten auch nicht nur ihre Beine in peinlicher Schwäche dem Gewicht dieser Begebenheit gerade noch stand, sondern allem voran verabschiedete sich Moral und Gewissen während des daraufhinfolgenden Lidschlags, der nicht nur das unausgesprochene Gesetz der Gelüste besiegelte sondern auch dem stetigen inneren Kampf das Schwert in die Brust stiess. Herzlos, könnte man sagen, lächelte Cilia bloss und forderte hingabevoll einen weiteren brennenden Kuss, der ihr nicht nur Sorge sondern auch Verstand rauben sollte.

Die Welt, der Krieg, sogar ihr Bruder Romuls entwichen flüchtend ihrem Gedankengut, verschwanden, erblassten und hinterliessen einen dunkelroten Schleier aus Gierde und Begehren. "Weshalb verschwenden Sie bloss soviele Sekunden an belanglose Worte?" raunte die einstige Ravenclaw bei andeutungsvollem Laszivton dem herrischen Burschen entgegen und handelte aus allen Sehnsüchten heraus, als sie sich ein Stück weit mehr gegen seinen Körper drückte, ihn dazu aufzeigte sie in festerem Griff zu halten, sodass sie für diese Augenblicke sämtlich angehäufte Fassung verlieren durfte. Cilia seufzte ein zweites Mal. Ihr Körper tobte, doch kein Gewissen redete gegen den ersten Schritt, den sie rückwärts in Richtung Saloontür tätigte .. und ein Jasper Boswell hielt sie schon gar nicht davon ab - weshalb auch. Dieses Spiel bedurfte seinem Interesse. Er hatte ihr also gefälligst zu folgen, woauchimmer sie ihn hinführen würde.


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Das Risiko abgewiesen zu werden, war vom geraumen Ausmaß. Nichtsdestotrotz war sein Widerstand sich selber gegenüber gering, sodass er diesen Schritt gewagt hatte und es hatte Früchte getragen. Immerhin erwiderte sie den Kuss mit einem Hohen Maß an Intensität, mit dem er nicht zu rechnen gewagt hatte. Sicherlich dass sie den Kuss erwidern würde, aber doch mit enorm viel Zurückhaltung. Doch davon war nichts zu spüren. Nicht einmal ein Hauch. Er wusste nicht, wieso in seinem Gedankengut (höhö Wort geklaut) solch eine Überraschung herrschte. Wohlmöglich da er noch immer Annahm, dass sie wohlmöglich noch nie mit einem jungen Herrn verkehrt hatte. Das wäre so gar nicht ihr Anstand. Vielleicht irrte er auch und ihren Wesenszug verriet nichts über diese Leidenschaft. Jasper blinzelte, als sie den Kuss unterbrach und er diese Wortlaute hörte. Er verstand nicht, was ihre Worte implizierten sollten. Denn das war keine Beantwortung auf seine Fragen. Nicht einen Hauch von einer Lösung für seine schwierigen Gedanken. Dennoch war der Sinn des Satzes nicht unwichtig. Sogar von hoher Bedeutung. Sehr hoher sogar! Seine Magengegend zog sich freudig zusammen, da sie nicht nur den Kuss erneut begann und er zufrieden sie enger an ihn drückte. Merlin.. Sie war bezaubert. Dieser Kuss war Atem raubend und das nicht nur, da es ihm an Sauerstoff fehlte, wenn ihre Lippen sich berührten. Ihre Küsse verrieten ein hohes Maß an Erfahrung oder…sie lernte, indem sie ihre Nase in Wälzer steckte.
Erneut wurde ihr Kuss unterbrochen oder besser gesagt, sie unterbrachen ihn selber. Jasper holte tief Luft, um seine Gedanken zu sortieren, was definitiv nicht möglich war. Wenn die Aussichten auf dem Beischlaf in naher Ferne waren, waren Gedanken in der Regel überflüssig und ganz wie seine Männliche Bevölkerung, war es auch bei dem jungen Donovan sicherlich nicht anders. Sein Lächeln verriet Vorfreude, Gier, Begehrung und gewiss auch Trunkenheit. Jasper schaute sie nur an und währen sie zurückging, wollte er sie eigentlich wieder an sich drücken, so gierig war er ihre Lippen erneut zu spüren und ihren Körper an seinen zu fühlen. Vor allem wenn er so alle Rundungen wahrnehmen konnte. Langsam folgte er ihr, hielt ihre zarte Hand in seiner und störte sich nicht daran, dass die Musik noch immer spielte und ihre Hinterlassenschaften überall im Saloon erkennbar waren. Die Hausdame würde sich um diese Angelegenheit kümmern. Und wenn nicht… Jasper bemerkte diesen Fehler nicht einmal. SO konnte er nur mutmaßen, wohin Ercilia sie führte. Doch ihr Blick verriet einiges. Vor allem aber Verführung. Im zweiten Geschoss angelangt, vor der Tür von ihrer Kemenate stehenbleibend, wandte sie sich erneut ihm zu. Doch bevor sie ihm erneut mit ihrer lockenden Stimme verrückt machen konnte, drückte er sie an das teure Holz und raubte ihr erneut einen innigen Kuss. Geduld war sicherlich noch nie seine Stärke gewesen und es ging auch darum dass er sich beweisen konnte, dass er ein vorzüglicher Liebhaber war. Und gerade weil er Ercilia schon seit geraumer Zeit begehrte, wollte er sich natürlich umso mehr beweisen.
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Vorfreude spiegelte sich aufblitzend im Blick der Donovannachkommin. Ihre elegante Statur bewegte sich graziös, Schritt für Schritt, die mamorne, kalte Treppe hinauf. Ihr Augenmerk durchforstete das abgedunkelte Stockwerk, dem sie sich stückweise näherten. Keine einzige Sekunde durchbrach ihr Verlangen sich umzudrehen und den adretten, atemberaubenden Burschen Arme und Beine um den Körper zu schlingen die aufgesetzte, ausdruckslose Facette. Dennoch musste sich die erhabene Dame in äusserstem Umstand ihren Prinzipien unterwerfen - und  dies nicht ganz eigenwillig. Ihre zarten Finger umschlossen währenddessen seine Kuppen. Ohne ein einziges Wort über ihre Lippen wandern zu lassen, das zielstrebende, selbstsichere Lächeln nur in kleinem Ansatz zu verlieren, wusste die einstige Ravenclaw gemäss ihrer eigenen Erfahrung äusserst konkret worauf sich ihre Absichten abzielten, und damit umso besser, dass ihr Ziel, das Schlafgemach, nur noch wenige Dezimeter entfernt lag.

Doch ehe sich das Fräulein versah, spürte sie die Kälte wertvollen Holzes in ihrem Rücken. Reflexartig weitete sich wohlwollend ihre Augen, sichtlich überrascht und davon positiv beeindruckt, gewährte Ercilia jede seiner Berührungen. Die hitzige Nähe des Boswells schien ins Unerträgliche zu verfallen. Kaum raubte er ihr einen weiteren, ernergischen Kuss, so blieb der starrsinnigen Schwarzhaarigen kein anderer Ausweg, als sich ihrem Mitspieler gefällig zu untergeben. Auch wenn das prinzipiell keineswegs ihrem Naturell entsprach, so entflammte die Zweiundzwanzigjährige in hiesigem Sekundenbruchteil, als wäre ihr der Funke eines glühendes Zundholzes entsprungen, direkt auf das verdeblich lodernde Kohl, welches in keinem Ausmass an Bewusstsei oder Klarheit klammerte, sich jedoch Rausch und anläufige Extase zum Eigen machte. Aber der Dame hätte es nicht weniger unnichtig sein können.
Sie genoss jede Berührung, jede Liebkosen und ergatterte jeden Kuss, jedes bisschen Nähe das ihr nicht vergönnt worden war - entzog sich der Realität, ihren Masken für diese wenigen und rar gebenen Begebenheiten, gab sich hin, wie ein Mädchen, welches dem Jungen gewollt das wohl grösste Geschenk ihrerseits überbringen durfte.
Begeisterung, Gierde zog sich durch jede Faser ihres Körpers als sie den rauen, festen Griff Boswells spürte. Es trieb sie in den Wahnsinn. Es war nicht genug. Alles das - war nicht genug. Ercilia wollte mehr, sie wollte viel mehr - und so löste sich ihre Hand, ihr fester Griff aus seinem Haar, versuchte den Griff der grossen und schweren Holztür zu ertasten und die Türen in Bewegung zu bringen um dahinter, wo jedes noch so kleine Geheimnis sicher bewahrt werden konnte, dieses unzüchtige Verhalten ihrerseits grenzenlos ausgelebt werden konnte. Doch dieser verfluchte Türgriff schien eingerostet zu sein. Wütend hämmerte die Schwarzhaarige mit ihrer flachen Hand gegen das Holz. Wütend, weil Jasper Boswell das, was er tat, äusserst gut zu beherrschen wusste und wütend, weil sie keine Millisekunde unterbrechen wollte um die trotzdende Tür mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu öffnen. Ihr Atem ging schwer, hier und da schwand die Kraft um zu Hämmern(was für jeden anderen wahrscheinlich ohnehin wie ein Tätscheln ausgesehen hätte), doch der schwere, tiefe Atem Boswells und seine Begierde strotzeten all ihren Empfindungen, liessen Tür und Umwelt verblassen - bis ihr in einem winzigen Augenblick die Luft fehlte und sie nach Sauerstoff schnappen musste. "Tür .." keuchte die erhabene Dame nur. Tür war schliesslich alles, was er verstehen musste.
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Dass es etwas schwierig werden würde das geformte Holz zu öffnen, wenn er die feine Dame dagegen drückte, war ihm reichlich egal. Er beachtete diese Tatsache nicht einmal, solange er nur diese wunderbaren Lippen spüren konnte, war alles andere unwichtig, gerade zu nicht existent. Er war so vernebelt, was nicht nur an dem Alkohol lag, sondern auch an ihrem süßen Atem. Sie war absolut verführerisch. Als sie sich jedoch löste, drückte er sofort seine Lippe gegen Ercilias Hals und hauchte gierig einige Küsse auf ihre weiche Haut. Jasper dachte gar nicht daran aufzuhören. Er wollte mehr berühren, mehr spüren und mehr von Ercilia. Kurz stockte er allerdings, als er die fein gehauchten Worte hörte, welche nur er verstehen konnte. Jasper lachte leise und rau auf. Daran hatte er wirklich nicht gedacht und kurzerhand, trat er zurück, zog sie an seine Brust und öffnete die Tür. Unsittlich aber doch ganz Boswell typisch, hob er die edle Dame hoch und warf sie über seine Schulter. Gut gelaunt klopfte er ihr einmal auf das Hinterteil, welches sich nun leicht entblößte, war sie doch jetzt hoch in der Luft und nur durch seinen Arm gesichert. Rasch trat er durch die Tür, verschloss jene hinter sich und drehte den Schlüssel, bevor er zu ihrem Bett glitt und sie sanft ablegte. Sofort war er wieder über ihr, bedeckte ihre Lippen mit seinen und seufzte zufrieden auf. Das war gut. Sehr gut. Jetzt, wo sie außer Augen von anderen waren, konnte er seine Hände unsittlich und ungestüm über ihren perfekten Körper wandern lassen. Gewiss, das Kleid musste noch weiche aber schon in diesem Moment konnte er erahnen, was ihn erwarten würde. „Ercilia“, flüsterte er immer wieder an ihre Haut. „Dreh dich“, hauchte er erneut und leckte ihr leicht über die Unterlippe. Er musste ihr dieses verdammte Kleid ausziehen aber er konnte schlecht sie hochheben und ihr das Kleid öffnen. Das war selbst für ihn zu viel des Gutem und so sollte sie doch seinen Willen nachkommen, sodass sie endlich mehr bekommen konnten. Viel mehr.
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Innerlich tobten unzählige Emotionen auf. Sie tänzelten miteinander, spielten, kitzelten sich - in der Hoffnung in einem gemeinsamen Augenblick zu entflammen, Ercilia die Kontrolle aus den Fasern zu ziehen und daraufhin in allnatürlichster Folge lodernd zu Asche zu verglühen. Einen winzigen Anteil (der bestimmt kleiner als eine Amöbe war,) von eben diesem bitteren Streben, diesem haftenden Drang, jedoch, bestimmte noch immer ihr Handeln.
Und er würde es weiter tun, denn obgar die Versuchung einfach Loszulassen durchaus bestand, so wußte sie mit Gewißheit, dass ihr Naturell niemals nachgeben würde. Niemals.
Aber Jasper war näher dran, als mancher zuvor. Gierde und Verlangen strotzten aus seinen Küssen, Hitze umwallte die Dame: unertragbare Hitze. Und als sie ihn anflehte die Tür zu öffnen, er nur rau lachte, schien ihr System zu zerbrechen. Eindrücke überfluteten sie. Eindrücke, die ihr zuviel waren. Die so gut waren, dass sie nicht zuviel sein konnten. Eindrücke, die sie für einen unerahnbaren Moment zu einer leblosen Puppe machten. Sie hörte das Klicken des Schloßes und spürte, wie Boswell seine Arme um ihre Beine schlang. Kein Kraftaufwand war nötig, er hatte sie über die Schulter gelegt. Und ihr entfuhr ein hellenglockes Lachen. Glück durchtrieb ihren Körper. Glück - eine solche bescheidene Umgangsweise erleben zu dürfen.

Ercilia lachte noch immer leise, als Boswells Hand durch einen einfachen Klapps eine prickelnde Begegnung mit ihrem Hintern inszenierte. War er verrückt? .. Er war verrückt!
Doch die Gedanken über seine Verrücktheit wichen, als er sie sanft auf ihr Bett legte. Ihr Augenmerk klebte sofort an seinem Blick. Der Blick sagte mehr als Worte. Er sagte mehr als Sätze. Er sagte sogar mehr als Kurzgeschichten, Novellen oder Romane. Sein Blick sprach Bände.
Und Ballance war ferner als ihr lieb war. Unter tiefen Atemzügen liess sie seine Hände ihren Körper erkunden, spielte dabei aufgeregt mit seinem Haar, keuchte und versuchte ihren Gelüsten noch nicht gänzlich nachzugeben. Seine Küsse waren sanft aber bestimmend. Sie forderten. Sie forderten, wie nur erfahrene Küsse fordern konnten und dieses Fordern löste nicht nur ein jähes Bauchkribbeln sondern ebenso auch einen völligen Herzstillstand aus. Immer und Immer wieder.

Weit entfernt spürte Donovan, dass er sich löste. Er löste sich und sprach mit ihr. Aber was er da genau sprach, verstand sie nicht. Sie verstand ihn nicht, weil er sie mit einem mal aus ihrer Welt gerissen hatte. Er hatte sie aus ihrer Blase gerissen, ihre Blase die den Verstand ausschloß als wäre er ein kleines, nerviges Hündchen das nicht in das vornehme Gastronomielokal hinein durfte und vor einer steinernen Tür, neben einem angebrachten Aschenbecher warten musste. Ihr Verstand war ein kleines, bibberndes Hündchen - und jetzt sollte sie ihn anwenden?

Nich mit ihr. Jasper hatte sie in den Bann gezogen, das bedeutete aber nicht, dass er resistent war. Er wollte, dass sie sich umdrehte? Wollte sie denn, dass er seinen Willen bekam?
Lasziv flammte ein Grinsen auf ihr Gesicht, ein lodernder Ausdruck umgab ihre Züge. Nein. Sie drehte sich nicht um. Er und sein alkoholgetrübter Verstand haben sich dazu entschieden, in ihrem Schlafgemach weiterzuspielen. Hier galten ihre Regeln.
Ercilia erhob ihren Oberkörper langsam, so dass Jasper weichen musste. Es entstand giftige Distanz. Sie rückte nach, liess ihre Hände an sein Hemd wandern und mit flinken Fingern die Knopfköpfe aus ihren Löchern befreien. Cilias Augen blitzten lüstern auf, als  sie Jasper leicht gegen die Brust stuppste und ihm damit befahl, sich zurück, in ihr Bett fallen zu lassen.
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